Forum: Offtopic OceanGate Titanic U-Boot


von Cyblord -. (cyblord)


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Thomas U. schrieb im Beitrag #7440181:
> Also weg damit, diese 'Erfahrungen' können wir
> selber besser machen!

Das stimmt auch. Die Frage ist nur ob man das will.

Es gibt drei Wege etwas richtig zu machen:

1.) Durch nachmachen. Das ist der Einfachste.
2.) Durch nachdenken. Das ist der Edelste.
3.) Durch Erfahrung. Der ist der Bitterste.

von Cyblord -. (cyblord)


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Mohandes H. schrieb:
>
> Steinalt? Die Meldung von heise.de ist vor 9 Stunden um 00:03
> veröffentlicht worden. Für mich die erste Meldung die über Vermutungen
> hinausgeht.

Heise ist jetzt auch nicht gerade bekannt für top aktuelle Nachrichten. 
CNN oder BBC sind da bisschen anders drauf.
Du kannst ja das nächste mal abwarten bis es in "Bild der Frau" steht.


> Danach habe ich im Bett gelegen und dem Starkregen gelauscht. Ich bin
> jetzt nicht der Typ der permanent Newsticker hört oder liest. Die Welt
> dreht sich auch so weiter ...

Jaja

: Bearbeitet durch User
von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Frank, Du hast mich auf eine Idee gebracht.

Es gibt ein Forschungsprogramm (Klimaforschung) zu Meeresstroemungen. 
Dazu wurden viele Unterwasserdrohnen ins Meer gebracht. Diese tauchen 
tief und kommen alle paar Tage hoch um die Daten abzusenden. Insgesamt 
vier Nationen haben solche Drohnen ausgesetzt.

Waere durchaus moeglich mit sowas kollidiert zu sein.

Holzbalken waeren auch denkbar. Irgendwann sind die vollgesaugt und 
sinken ab bis auf den Meeresgrund. Der finale Sinkvorgang dauert mehrere 
Stunden.

von Falk B. (falk)


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Dieter D. schrieb:
> Es gibt ein Forschungsprogramm (Klimaforschung) zu Meeresstroemungen.
> Dazu wurden viele Unterwasserdrohnen ins Meer gebracht. Diese tauchen
> tief und kommen alle paar Tage hoch um die Daten abzusenden. Insgesamt
> vier Nationen haben solche Drohnen ausgesetzt.
>
> Waere durchaus moeglich mit sowas kollidiert zu sein.

Jaja. Ganz sicher.

https://de.wikipedia.org/wiki/Ockhams_Rasiermesser

https://de.wikipedia.org/wiki/Der_Elefant_im_Raum

von Georg M. (g_m)


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von (prx) A. K. (prx)


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Eine Hausnummer für die Tiefe sollte sich peilen lassen, sofern das 
Mutterschiff die Uhrzeiten protokollierte und der Zeitverlauf des 
Abtauchvorgangs leidlich bekannt ist. Denn die Uhrzeit der Implosion ist 
ja mittlerweile bekannt.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Mohandes H. schrieb:
> Steinalt? Die Meldung von heise.de ist vor 9 Stunden um 00:03
> veröffentlicht worden. Für mich die erste Meldung die über Vermutungen
> hinausgeht.

Kurz nach 21 Uhr (3 p.m. Ostküste) kamen die ersten Meldungen aus der 
Presseverlautbarung der Küstenwache. Wie angekündigt:
Beitrag "Re: OceanGate Titanic U-Boot"

: Bearbeitet durch User
von Michael (Firma: HW Entwicklung) (mkn)


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Dieter D. schrieb:
> Waere durchaus moeglich mit sowas kollidiert zu sein.
> Holzbalken waeren auch denkbar.

Leute, nun kommt mal wieder klar.
Es war weder die verlorene Bananenschale vom Board des Versorgers noch 
eine Meerestechnikboje.
Habt Ihr eigentlich eine ungefähre Vorstellung was 400Bar Druck auf eine 
derartige Fläche bedeuten?
Die Titan was lausig konstruiert. Es wurde an allem gespart was in der 
Tauchbootindustrie als Grundvorraussetzung gilt.
Es wurde ein Sichtfenster eingebaut das nur bis 1300M zugelassen war, 
nicht weil es kein anderes gab, sondern weil man sich weigerte den Preis 
dafür zu bezahlen.
Aus guten Gründen ist das Metall Titan der bevorzugte Werkstoff.
Es reicht einfach nicht das Ding TITAN zu nennen, aber aus Kohlefaser zu 
bauen, den man nicht vernünftig testet, der bekanntemaßen altert durch 
Wechseldruckbelastung ohne das man sagen kann wo genau, wie schlimm 
genau, welche Stabilität noch da ist.
(Der Druckkörper verformt sich unter brachialen Kräften und die Fasern 
reiben aneinander und werden schwächer, jedes Mal wenn es sich 
zusammendrückt und wieder entspannt. Lange bekannt und auch Stockton 
Rush hat das gewusst.)
Und dann verkündet man stolz das man ein akustisches Sichereitssystem 
hat das das Reißen der Fasern hören kann und dann warnt.
Also ob nicht bekannt wäre das Kohlefaser spröde ist und sich fast ohne 
Ankündigung vollkommen zerlegt bei Überlastung.
Das war ein ein Himmelfahrtskommando bei dem auf alles geschissen wurde 
was diese Art der Unternehmung sicher macht.
MA rauswerfen die vor den erhebichen Mängeln warnen und dann ein 
Interview geben bei dem der CEO sagt Sicherheit sei Zeitverschwendung.

Hätte man jemals den Beweiß erbringen wollen das dieses Boot für diese 
Tiefe taugt, hätte man es ferngesteuert auf 5-6000m absinken und 
auftauchen lassen.
Statt dessen markige Sprüche wie verdammt Innovativ man doch ist und wie 
verkrustet und Rückständig doch die kommerzoelle Tauchbootindustrie.

Sorry, aber das waren Idioten.
Die die es gebaut und betrieben haben und die die dafür gezahlt haben.
Nur weil die jetzt tot sind, macht die das nicht zu Helden.
Nur zu toten Idioten.

Eine Warnung an alle die meinen man sei so verdammt viel cleverer als 
Generationen an Experten vor einem und deren Erfahrungen und 
Arbeitsprinzipien gälten nichts mehr.

von (prx) A. K. (prx)


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Dieter D. schrieb:
> Waere durchaus moeglich mit sowas kollidiert zu sein.

Ich hatte auch schon ein Ukrainisches U-Boot erwähnt. ;-)

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Cyblord -. schrieb:
> ●DesIntegrator ●. schrieb:
>> Wenn z.B. etwas vom Begleitboot verloren wurde und gegen die Hülle des
>> Tauchbootes geknallt ist, kanns das auch schon in geringerer Tiefe
>> gewesen sein. Sowas würden wir natürlich kaum erfahren.
>
> Oder Aliens. Oder Echsenmenschen. Kann alles sein. Würden wir halt nie
> erfahren.

Dein typisches Geschwurbel mal wieder...

von DSGV-Violator (Gast)


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> Kurz nach 21 Uhr (3 p.m. Ostküste) kamen die ersten Meldungen aus der
> Presseverlautbarung der Küstenwache. Wie angekündigt:
> Beitrag "Re: OceanGate Titanic U-Boot"

Wurde beispielsweise von "n-tv" live übertragen, die Übersetzung war ein 
bisserl suboptimal, aber immerhin simultan. Wirkte etwas insziniert wie 
der Moderator passend zu den gestellten Fragen die mitgebrachten 
Experten ans Mikrofon brachte.

von Michael (Firma: HW Entwicklung) (mkn)


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(prx) A. K. schrieb:
> Ich hatte auch schon ein Ukrainisches U-Boot erwähnt. ;-)
Die haben nur keine U-Boote.

Kollidiert sind die nur mit ihrer eigenen Überheblichkeit das Sicherheit 
für echte Macher doch reine Zeitverschwendung ist.

von DSGV-Violator (Gast)


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DSGV-Violator schrieb:
>> Kurz nach 21 Uhr (3 p.m. Ostküste) kamen die ersten Meldungen aus der
>> Presseverlautbarung der Küstenwache. Wie angekündigt:
>> Beitrag "Re: OceanGate Titanic U-Boot"
>
> Wurde beispielsweise von "n-tv" live übertragen,

Korrektur, war vohl "Welt":
https://www.welt.de/vermischtes/video246015914/Suche-nach-Titan-US-Kuestenwache-informiert-ueber-Truemmerfeld.html

von (prx) A. K. (prx)


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Michael schrieb:
> (prx) A. K. schrieb:
>> Ich hatte auch schon ein Ukrainisches U-Boot erwähnt. ;-)
> Die haben nur keine U-Boote.

"A Ukrainian startup’s stealth submarine vessel is the equivalent of a 
fighter jet for hit-and-run missions against the Russian navy."
https://www.fastcompany.com/90872671/ukraines-sneaky-submarine-may-change-naval-warfare-forever

: Bearbeitet durch User
von Paul A. (hefezuechter)


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Falk B. schrieb:
> Dieter D. schrieb:
>> Es gibt ein Forschungsprogramm (Klimaforschung) zu Meeresstroemungen.
>> Dazu wurden viele Unterwasserdrohnen ins Meer gebracht. Diese tauchen
>> tief und kommen alle paar Tage hoch um die Daten abzusenden. Insgesamt
>> vier Nationen haben solche Drohnen ausgesetzt.
>>
>> Waere durchaus moeglich mit sowas kollidiert zu sein.
>
> Jaja. Ganz sicher.
>
> https://de.wikipedia.org/wiki/Ockhams_Rasiermesser
>
> https://de.wikipedia.org/wiki/Der_Elefant_im_Raum

Vielleicht hat ein Riesenkalmar das Boot mit einem Baby-Pottwal 
verwechselt und zugeschlagen.
Hand aufs Herz: wärst Du ein Riesenkalmar, hättest Du bestimmt auch 
zugelangt!

von Falk B. (falk)


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Michael schrieb:
> Leute, nun kommt mal wieder klar.
> Es war weder die verlorene Bananenschale vom Board des Versorgers noch
> eine Meerestechnikboje.
> Habt Ihr eigentlich eine ungefähre Vorstellung was 400Bar Druck auf eine
> derartige Fläche bedeuten?

400bar ~ 40MPa = 40e6N/m^2 = 4000N/cm^2

umgangssprachlich 400kg/cm^2. AUTSCH!

> Die Titan was lausig konstruiert.

Sportlich!

> Aus guten Gründen ist das Metall Titan der bevorzugte Werkstoff.

Man hat zumindest den Namen vom Werkstoff übernommen ;-)
Und die Endhalbkugeln waren daraus.

> zusammendrückt und wieder entspannt. Lange bekannt und auch Stockton
> Rush hat das gewusst.)

Wow dare you!

> Und dann verkündet man stolz das man ein akustisches Sichereitssystem
> hat das das Reißen der Fasern hören kann und dann warnt.
> Also ob nicht bekannt wäre das Kohlefaser spröde ist und sich fast ohne
> Ankündigung vollkommen zerlegt bei Überlastung.

Tja.

> Das war ein ein Himmelfahrtskommando bei dem auf alles geschissen wurde
> was diese Art der Unternehmung sicher macht.
> MA rauswerfen die vor den erhebichen Mängeln warnen und dann ein
> Interview geben bei dem der CEO sagt Sicherheit sei Zeitverschwendung.

He got balls!

> Hätte man jemals den Beweiß erbringen wollen das dieses Boot für diese
> Tiefe taugt, hätte man es ferngesteuert auf 5-6000m absinken und
> auftauchen lassen.

Das Ding hat ja schon ne Handvoll Tauchgänge dort runter absoviert. Es 
gab wohl auch schon einen sehr ähnlichen Vorgänger, der dann aber wegen 
Bedenken bezüglich Materialermüdung ersetzt wurde, zumindest der 
Druckkörper.

> Statt dessen markige Sprüche wie verdammt Innovativ man doch ist und wie
> verkrustet und Rückständig doch die kommerzoelle Tauchbootindustrie.

Klar, einen Flachbildschirm in eine CfK Tonne packen und nen 
Gamecontroller anflanschen ist soooooo innovativ! Dagegen war die 
Erfindung des Rads und Penicillin eine Loseraktion!

> Sorry, aber das waren Idioten.
> Die die es gebaut und betrieben haben und die die dafür gezahlt haben.
> Nur weil die jetzt tot sind, macht die das nicht zu Helden.
> Nur zu toten Idioten.

daredevil turnd to dead devil.

> Eine Warnung an alle die meinen man sei so verdammt viel cleverer als
> Generationen an Experten vor einem und deren Erfahrungen und
> Arbeitsprinzipien gälten nichts mehr.

https://www.youtube.com/watch?v=HglA72ogPCE#t=29s

von Rbx (rcx)


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Cyblord -. schrieb:
> Die Nachricht ist alt wie Steinkohle.

Wisst ihr, was mich genervt hat? Gestern Abend um 9 hatte ich mal die 
Öffies durchgeschaltet, was die an aktuell spannenden Nachrichten zum 
Thema bringen. Ergebnis: nix.
Im Internet gab es eine Nachrichtenseite, die ich besuchte - die hatte 
gleichzeitig auch eine Kamera offen zur Pressemitteilung der 
Küstenwache.
Aber man konnte die Pressemitteilung auch auf bei ntv oder WELT ansehen 
+ Übersetzungshilfe.

Wie habt ihr die Pressemitteilung der Küstenwache verfolgt?
(ohne den Hinweis von prx hätte ich die Pressemitteilung vermutlich auch 
verpasst)

von Michael (Firma: HW Entwicklung) (mkn)


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(prx) A. K. schrieb:
> "A Ukrainian startup’s stealth submarine vessel
Putzig.
Natürlich 'Ukranian' natürlich nicht weniger als die Rettung der Welt 
vor Pösen Purschen im Namen der Gerechtigkeit und allem was gut und 
richtig ist.
Der Halter für den Heiligenschein ist aufpreispflichtiges Zubehör?

Eines dieser Quietschi Bunti Spaßprojekte zum abschöpfen von dummen 
Geld.
Nutzlos, wenn man sich anschaut was ein konventionelles militärischen 
U-Boot alles kann.
4 Sitze und jede Menge Lebenserhaltung um dann ausschließlich über 
Flachbildschirm zu arbeiten.

Und man opfert 4 Operator bei jedem Einsatz statt eine Drohne für 10% 
der Kosten zu verwenden, weil...?

von Cyblord -. (cyblord)


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Rbx schrieb:
> Wie habt ihr die Pressemitteilung der Küstenwache verfolgt?
> (ohne den Hinweis von prx hätte ich die Pressemitteilung vermutlich auch
> verpasst)

Wie gesagt, CNN und BBC waren immer aktuell in der Sache.
Dort wurde von den Trümmern berichtet, lange vor der Pressekonferenz. 
Auch davon dass die als Teil der Titan identifiziert wurden. Quelle war 
da noch irgendein "Freund". Aber es war schon klar dass das alles so 
passte.

Und BBC ist ja auch irgendwie ÖRR ;-)

: Bearbeitet durch User
von Joachim S. (oyo)


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Cyblord -. schrieb:
> Rbx schrieb:
>> Wie habt ihr die Pressemitteilung der Küstenwache verfolgt?
>> (ohne den Hinweis von prx hätte ich die Pressemitteilung vermutlich auch
>> verpasst)
>
> Wie gesagt, CNN und BBC waren immer aktuell in der Sache.
> Dort wurde von den Trümmern berichtet, lange vor der Pressekonferenz.
> Auch davon dass die als Teil der Titan identifiziert wurden. Quelle war
> da noch irgendein "Freund". Aber es war schon klar dass das alles so
> passte.

Meines Wissens nach war es die US-Küstenwache selbst, die es mit 
folgendem Tweet gestern Abend kurz vor 6 mehr oder weniger offiziell 
gemacht hat:
https://twitter.com/USCGNortheast/status/1671907901542211584

von (prx) A. K. (prx)


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Rbx schrieb:
> Wisst ihr, was mich genervt hat? Gestern Abend um 9 hatte ich mal die
> Öffies durchgeschaltet, was die an aktuell spannenden Nachrichten zum
> Thema bringen. Ergebnis: nix.

Was die völlig korrekte Handlungsweise ist, angesichts der realen 
Bedeutung des Ereignisses für den deutschen Fernsehzuschauer. Die ist 
nämlich exakt Null. Da ist die Bedeutung jedes abgesoffene 
Flüchtlingsboots im Mittelmeer grösser.

von Cyblord -. (cyblord)


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Joachim S. schrieb:
> Meines Wissens nach war es die US-Küstenwache selbst, die es mit
> folgendem Tweet gestern Abend kurz vor 6 mehr oder weniger offiziell
> gemacht hat:
> https://twitter.com/USCGNortheast/status/1671907901542211584

Der Tweet handelte nur von den Trümmern aber noch ohne die genauen 
Fundstücke und noch völlig offen ob vom Boot oder nicht.
Kurz darauf kam die Inoffizielle Bestätigung aus einer anderen Quelle 
dass es sich um spezifische Teile von Titan handelt.

von (prx) A. K. (prx)


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Cyblord -. schrieb:
> Der Tweet handelte nur von den Trümmern aber noch ohne die genauen
> Fundstücke und noch völlig offen ob vom Boot oder nicht.

Ein paar Zentimeter tiefer in diesen Tweets ist ein Link auf die 
Webseite der Küstenwache mit der Terminankündigung. Erst ein falscher 
Link, dann ein richtiger. Das war meine Quelle.
https://www.news.uscg.mil/Press-Releases/Article/3435752/media-availability-coast-guard-to-hold-press-briefing-to-discuss-rov-findings/

: Bearbeitet durch User
von Joachim S. (oyo)


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Cyblord -. schrieb:
> Der Tweet handelte nur von den Trümmern aber noch ohne die genauen
> Fundstücke und noch völlig offen ob vom Boot oder nicht.
> Kurz darauf kam die Inoffizielle Bestätigung aus einer anderen Quelle
> dass es sich um spezifische Teile von Titan handelt.

Dass es sich bei den Trümmerteilen eindeutig um Teile des U-Bootes 
handelte, steht da in der Tat noch nicht.

Aber wenn man sinngemäss schreibt: "Unser unbemanntes U-Boot hat ganz in 
der Nähe der Titanic ein frisches Trümmerfeld entdeckt, in drei Stunden 
geben wir dazu eine Pressekonferenz", dann ist doch eh schon alles klar, 
auch wenn man es noch nicht explizit ausgesprochen hat.

von Heinrich K. (minrich)


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(prx) A. K. schrieb:
> Was die völlig korrekte Handlungsweise ist, angesichts der realen
> Bedeutung des Ereignisses für den deutschen Fernsehzuschauer. Die ist
> nämlich exakt Null. Da ist die Bedeutung jedes abgesoffene
> Flüchtlingsboots im Mittelmeer grösser.

Nö. Die halbe Welt guckt hin, also wird das Publikumsinteresse bedient. 
n-tv (nicht öffentlich-rechtlich) kanns ja auch. "Den" deutschen 
Zuschauer gibts nicht. Du hast nicht zu entscheiden, was mich 
interessiert.

von Cyblord -. (cyblord)


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(prx) A. K. schrieb:
> Was die völlig korrekte Handlungsweise ist, angesichts der realen
> Bedeutung des Ereignisses für den deutschen Fernsehzuschauer. Die ist
> nämlich exakt Null. Da ist die Bedeutung jedes abgesoffene
> Flüchtlingsboots im Mittelmeer grösser.

Unsinn. Der Fall ist speziell und zurecht spannend. Deshalb wird auch 
intensiv berichtet. Alles andere ist ideologisches Gefasel.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Rbx schrieb:
> Wie habt ihr die Pressemitteilung der Küstenwache verfolgt?

Diese Art Frage stellte sich vielleicht bei der Mondlandung oder 9/11

: Bearbeitet durch User
von Cyblord -. (cyblord)


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●DesIntegrator ●. schrieb:
> Rbx schrieb:
>> Wie habt ihr die Pressemitteilung der Küstenwache verfolgt?
>
> Diese Art Frage stellte sich vielleicht bei der Mondlandung oder 9/11

Frage mich was in beiden Fällen ausgerechnet die Küstenwache an 
großartigen Neuigkeiten zu berichten hatte.
Es scheint du informierst dich recht unkonventionell.

: Bearbeitet durch User
von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Cyblord -. schrieb:
> ●DesIntegrator ●. schrieb:
>> Rbx schrieb:
>>> Wie habt ihr die Pressemitteilung der Küstenwache verfolgt?
>>
>> Diese Art Frage stellte sich vielleicht bei der Mondlandung oder 9/11
>
> Frage mich was in beiden Fällen ausgerechnet die Küstenwache an
> großartigen Neuigkeiten zu berichten hatte.
> Es scheint du informierst dich jetzt unkonventionell.

das übliche Geschwurbel von Dir. Du weisst genau was ich meine.

von (prx) A. K. (prx)


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Joachim S. schrieb:
> Aber wenn man sinngemäss schreibt: "Unser unbemanntes U-Boot hat ganz in
> der Nähe der Titanic ein frisches Trümmerfeld entdeckt, in drei Stunden
> geben wir dazu eine Pressekonferenz", dann ist doch eh schon alles klar,
> auch wenn man es noch nicht explizit ausgesprochen hat.

Nicht für alle. Manche meinten, klüger als die Küstenwache zu sein und 
verwiesen darauf, dass die Trümmer der Titanic in der Nähe liegen. ;-)

: Bearbeitet durch User
von Joachim S. (oyo)


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(prx) A. K. schrieb:
> Nicht für alle. Manche meinten, klüger als die Küstenwache zu sein und
> verwiesen darauf, dass die Trümmer der Titanic in der Nähe liegen. ;-)

Solche Kommentare habe ich auch gesehen - aber zumindest die, die ich 
gesehen habe, waren recht eindeutig scherzhaft gemeint. Dass die 
Küstenwache wegen seit über 100 Jahren dort liegenden Trümmerteilen der 
Titanic keine Pressekonferenz einberufen würde, war den meisten dann 
wohl doch klar. ;-)

von C. D. (derschmied)


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Da isser wieder, der "Amercan Way Of Life". Dem Vernehmen nach war das 
Ding genauso zusammengeschustert wie die restliche Infrastruktur dort 
auch, die Physik geht dem Ami eh nichts an weil er über den Dingen steht 
- schnell, einfach, billig.

Stockton Rush war wohl selbst mit an Bord dieser Kohlefaser-Schüssel. 
Geplant und gebaut von Milchbärten, erfahrenere Entwickler waren ihm ja 
zuwider, eine Gummiente mit der man zeigen wollte zu was man fähig ist. 
Wie weit diese Fähigkeiten reichten ist jetzt in Stein gemeißelt, was 
folgen wird sind Ausreden und völlig unsinnige Schuldzuweisungen im 
Kreis herum.

Im Prinzip ist der ganze Hergang nur eine Folge dessen; absehbar und 
vorhersehbar.

Was von den Insassen übrig ist werden Mikroben gar aufarbeiten, und um 
die Titanic herum wird wieder Ruhe einkehren. Sensationstourismus hat 
auf einem Friedhof nichts verloren.

Gruß, DerSchmied

: Bearbeitet durch User
von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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> Waren das nicht eher Tauchende?
Das waren sie am Anfang.

> Taucher?
Das wurden sie im Moment des Knalls.

> Tauchbootende
So kann man die Gesamtsituation beschreiben.

Also alles korrekt.

von Michael (Firma: HW Entwicklung) (mkn)


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C. D. schrieb:
> gebaut von Milchbärten
Ich denke so einfach war das nicht.

An irgendeinem Punkt wird er schon erkannt haben das sein Konzept 
eklatante Schwächen hatte.
Er hatte ein Tauchboot gebaut das nichts konnte, ausser max 4 Passagiere 
durch eine winzige Scheibe schauen zu lassen.
Kein Kompfort, keine Greifarme, keine Fernsteuerung. Nichts was ein 
hochpreisiges ROV für Wissenschaft und Industrie ausmacht.

Und die Kosten waren enorm, alleine schon für Crew und 
Versorgungsschiff.
Wegen der Alterung durch Wechseldruckbelastung konnte die Dose auch 
nicht oft tauchen, bevor die hin war.
Das er eine Zertifizierung / Klassifizierung nie überstanden hätte 
wusste der mit Sicherheit. Nicht für die 3800m Tiefe.
Also was tut man wenn man enorme Kosten, wenige Plätze und wenige Fahren 
hat?
Man braucht wenige Kunden die bereit sind enorme Summe auszugeben.
Und dazu braucht man ein Ziel das große Emotionen anspricht und als 
absoluter Partykracher taugt.
Es MUSSTE die Titanic sein. Kein anderes Ziel hätte diese Summen 
erzielt.

Nur das sein Tauchboot eben gute 1000-2000m Tiefe weniger abkonnte als 
es hätte sollen. Also wurde ohne Sicherheitsmarge und auf Verschleiss 
gefahren.
Ansonsten hätte er wahrscheinlich alles verloren was er da je 
reingesteckt hat, weil er sicher keinen zweiten Anlauf hätte finanzieren 
können.

C. D. schrieb:
> erfahrenere Entwickler waren ihm ja
> zuwider
Erfahrene Entwickler werden sich einfach geweigert haben diesen Irrsinn 
mitzumachen. Und er wollte nicht hören was ihm alle Experten zu dem 
Thema gesagt haben weil das gleichbedeutend mit Scheitern gewesen wäre, 
nehme ich an.

Elon hat mit Space X eigentlich nichts anderes gemacht.
Nur hatte er sehr viel mehr Geld, sehr viel mehr Renommee, Kontakte, 
willfährige Presse und ist ein begnadeter Geldeinwerber und 
Traumverkäufer.
SpaceX hat ein dringendes Bedürfniss der USA bedient und hatte 
Ankeraufträge vom Militär.

An dem Punkt an dem Stockton Rush war, war mit dem Tauchboot draufgehen 
und wirtschaftlich scheitern + Lachnummer zu werden vielleicht schon das 
gleiche.
Und diesen fatalistisch suizidalen 'es muss gehen weil es kein zurück 
mehr gibt' hat er dann eben als heldenhaftes Draufgängertum verkauft.

'Im Jahr 2021 machte das Unternehmen mit seinen kommerziellen 
Tauchgängen 4,63 Millionen Dollar Umsatz und beschäftigte 19 
Mitarbeiter. '
[Süddeutsche Zeitung]
Bei 10 Tauchgängen soweit ich weiß.
463T$ pro Tauchgang, abzüglich der Schiffscharter für einen ziemlich 
großen Pott + Crew.
Da bleibt nicht so richtig viel übrig wenn man die Kosten für F&E + 
Betrieb bedenkt und was sich bereits an Summen aufgetürmt hatten bevor 
er die erste Fahrt verkaufen konnte.

Beitrag #7440462 wurde vom Autor gelöscht.
von (prx) A. K. (prx)


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Gerhard O. schrieb im Beitrag #7440462:
> Was soll man eigentlich über den Gebrauch von Carbon Fiber reinforced
> composites (CFK) im Flugzeugbau denken? Wartet da möglicherweise trotz
> vielem (besserem) Wissens langfristig vielleicht doch irgendwann eine
> zweite "Comet" auf die Welt?

Es ergibt eine nicht vergleichbare Situation bei der Betrachtung der 
Festigkeit und Lebensdauer des Rumpfs, weil der Innendruck grösser als 
der Aussendruck ist. Also Zug- statt Druckbelastung.

Seit diesem Fall der Comet ist das Thema Materialermüdung fester 
Bestandteil von Konstruktion und Kontrolle von Flugzeugen. Das wird also 
nicht nur von vorneherein berücksichtigt, sondern bei den regelmässig 
stattfindenden intensiven Kontrollen auch überprüft. Ziel der 
Konstruktion ist, dass Schäden an der Struktur sich nicht so schnell 
ausbreiten können, dass sie zwischen 2 solchen Kontrollen zur 
Katastrophe führen können. Die Überprüfung dünner Wände ist zwar eine 
Wissenschaft für sich, egal ob Metall oder Verbundwerkstoff. Aber je 
dicker, desto schwieriger. Bei 5 Zoll...

Im Flugzeugbau wird ganz anders gearbeitet als in diesem Fall. Es gibt 
ziemlich viele Regeln, und stringente Zulassungsvorschriften. So wird 
beispielsweise am Anfang ein Exemplar des Flugzeugs systematisch 
zerstört, um die Belastungsgrenzen nicht nur theoretisch zu kennen, 
sondern auch praktisch nachzuprüfen.

CFK ist seit sehr langer Zeit Teil des Flugzeugbaus. Bereits beim Airbus 
A310 von 1983 bestand das Seitenleitwerk daraus. Ebenso wird das 
Material für Propeller verwendet. Man hat also einige Erfahrung damit.

Trotzdem gibt es natürlich Ausfälle und wird es geben. Man wird besser, 
aber nie perfekt. Das war schon vor CFK so, am offensichtlichsten bei 
der "Boeing Cabrio".

: Bearbeitet durch User
von Christian M. (christian_m280)


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Also totale Unwissenheit/Ignoranz seitens des CEO - oder Suizid...

Gruss Chregu

von Gerhard O. (gerhard_)


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Danke für Deine interessanten Ausführungen diesbezüglich. Tut mir leid, 
daß ich den Beitrag entfernte. Ich hatte später Zweifel daran.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Die Belastungen im Flugzeugbau sind ganz andere. Da geht's um richtige 
Struktur, große Flugzeuge können beim Start schon mal 500 Tonnen oder 
noch mehr wiegen, die von den Tragflächen auch bei starken Turbulenzen 
getragen werden müssen, ohne daß irgendwas bricht. Gleichzeitig ist die 
Belastung durch die Druckdifferenz eher gering, das sind vielleicht 
0,5..0,7 bar und keine fast 400 bar.

von E34 L. (nostalgiker)


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Wow 250.000€ für den eigenen Tod zu bezahlen... Respekt, das bekomm ich 
auch billiger hin.

Irgendwie finde ich da kein Mitleid. Lasst die Titanic und ihre Toten 
ruhen, wobei, jetzt seid ihr selbst mit dabei, toll gemacht!

PS: War da nicht mal was in Ägypten mit so nem Pharao, dessem Grab die 
geöffnet haben und alle gestorben sind kurz drauf...

Lasst die Toten in Ruhe!

: Bearbeitet durch User
von E34 L. (nostalgiker)


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Jetzt machen alle Geschiss wegen 5 Leuten.

Dass jedes Jahr alleine in Deutschland:

- 70.000 Menschen an Alkoholmissbrauch sterben
- 110.000. " durch Tabakrauch
- 40.000 durch falsche Behandlung im Krankenhaus

interessiert keine Sau, wir sind ja nicht reich.

von Jack V. (jackv)


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Ich versteh’ das Drama nicht: sie wussten, worauf sie sich eingelassen 
haben. Sie haben sogar unterschrieben, dass sie den nun eingetretenen 
Fall billigend in Kauf nehmen. Steht jedem frei selbst zu entscheiden, 
welchem Risiko er sich aussetzt, solange er keine Anderen gegen ihren 
Willen gefährdet – so what?

Schreiben wollte ich aber noch was zum Argument, dass das Wrack der 
Titanic doch ein Friedhof wäre und man die Totenruhe respektieren solle, 
und wasnichtalles:

Der Kahn ist vor über hundert Jahren abgesoffen – so lange liegt 
hierzulande nicht mal jemand auf dem Friedhof. Es sind dort viele 
Menschen untergegangen, aber es gibt ehemalige Schlachtfelder, auf denen 
mehr Leute vor weniger Jahren gefallen sind, und da kommt heute auch 
keiner auf die Idee, den Leuten den Besuch derselben verbieten zu 
wollen. Ich sehe das Problem nicht, dass Leute sich das angucken 
möchten. In einiger Zeit ist’s sowieso ganz weg, und dann ist es nur 
noch eine Stelle am Meeresgrund …

von Al. K. (alterknacker)


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E34 L. schrieb:
> 70.000 Menschen an Alkoholmissbrauch sterben
> - 110.000. " durch Tabakrauch
Diese haben in Ihren Leben eine Überdurchschnittliche Steuer an den 
Staat geleistet.

> - 40.000 durch falsche Behandlung im Krankenhaus
>
> interessiert keine Sau, wir sind ja nicht reich.

Da fehlen aber noch die Toten durch Rauschgift und Ihre Folgen.
Diese Personengruppe kostet dem Staat nur Geld, denn am Rausch dieser 
Leute verdient der Staat nichts.


MfG
alterknacker

von Thomas U. (charley10)


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Al. K. schrieb:
> E34 L. schrieb:
>> 70.000 Menschen an Alkoholmissbrauch sterben
>> - 110.000. " durch Tabakrauch
> Diese haben in Ihren Leben eine Überdurchschnittliche Steuer an den
> Staat geleistet.
>
>> - 40.000 durch falsche Behandlung im Krankenhaus
>>
>> interessiert keine Sau, wir sind ja nicht reich.
>
> Da fehlen aber noch die Toten durch Rauschgift und Ihre Folgen.
> Diese Personengruppe kostet dem Staat nur Geld, denn am Rausch dieser
> Leute verdient der Staat nichts.
>
>

...NOCH nicht!

> MfG
> alterknacker

von Al. K. (alterknacker)


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Thomas U. schrieb:
> ...NOCH nicht!
..und es wird endlich Zeit.

P.S.
zum Thema:
Sie ruhen im Frieden.
Haben ihren selbst gewählten Tod auch erhalten.
Aber sie gehen in die Unsterbliche Geschichte ein.


MfG
alterknacker

von Gunnar F. (gufi36)


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E34 L. schrieb:
> Wow 250.000€ für den eigenen Tod zu bezahlen... Respekt, das bekomm ich
> auch billiger hin

Und wenn ich schon so viel Kohle für den Trip hinlege, kann ich mir auch 
nochmal 25k für einen selbst ausgesuchten und bezahlten Gutachter 
leisten.

von Thomas U. (charley10)


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Al. K. schrieb:
> Thomas U. schrieb:
>> ...NOCH nicht!
> ..und es wird endlich Zeit.

Ins Geschäft als Dealer einzusteigen?
>
> P.S.
> zum Thema:
> Sie ruhen im Frieden.
> Haben ihren selbst gewählten Tod auch erhalten.
> Aber sie gehen in die Unsterbliche Geschichte ein.
>
>
> MfG
> alterknacker

von C. D. (derschmied)


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Michael schrieb:
> Ich denke so einfach war das nicht.

Deinen Ausführungen kann ich nur zustimmen, mir ging sehr ähnliches 
durch den Kopf.

Zusammenfassend waren es Überheblichkeit, bodenlose Selbstüberschätzung 
gepaart mit Habgier und Geltungsbedürfnis, die der Crew den Tod gebracht 
haben.

Nun, ich möchte mich nicht anmaßen zu urteilen man habe diesen Tod aus 
diesen und jenen Gründen verdient. Das steht mir nicht zu. Was mir 
zusteht sind Gefühlsregungen, und da ist großartiges Mitleid nicht 
dabei. Zumal der Tod selbst wohl tatsächlich binnen Sekundenbruchteilen 
eingetreten ist.

Es war ein wagemutiges Unternehmen daß selbst unter optimalen 
Bedingungen überaus riskant gewesen wäre, und weil man mahnende Stimmen 
großspurig ignoriert hat, ging es in die Hose.

Bleibt ein Blumenstrauß den man bei Gelegenheit zur Trauer an Ort und 
Stelle über Bord werfen wird, das war's.

Heldentum geht anders...

Gruß, DerSchmied

: Bearbeitet durch User
von Roland E. (roland0815)


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Die typisch amerikanische Hemdsärmeligkeit. Wie schon beim Aquadome.

von (prx) A. K. (prx)


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Roland E. schrieb:
> Die typisch amerikanische Hemdsärmeligkeit. Wie schon beim Aquadome.

Wobei das Unternehmen wenig Lust hatte, sich mit Vorschriften 
beschäftigen zu müssen - die es auch in den USA gibt. Weshalb der 
Einsatz sich auf den diesbezüglich rechtsfreien Raum beschränkte: 
internationale Gewässer.

: Bearbeitet durch User
von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Michael schrieb:
> Habt Ihr eigentlich eine ungefähre Vorstellung was 400Bar Druck auf eine
> derartige Fläche bedeuten?

Durchaus ist das bekannt. Vor langer Zeit durfte ich Sensoren mit 200bar 
testen.

Könnte jetzt im Gegenzug fragen, ob Ihr eine ungefähre Vorstellung habt, 
was sich alles auf so einem länger tiefdahinschwebenden Körper 
ansiedelt. Einiges davon ist auch hart, spitz und scharfkantig. Wobei 
die Wahrscheinlichkeit so etwas zu begegnen sehr gering sein dürfte aber 
nicht Null.

C. D. schrieb:
> Was von den Insassen übrig ist werden Mikroben gar aufarbeiten, ...

Möchte nicht wissen, wie viele Schadstoffe diese Mikroben damit auch 
aufnehmen und dadurch in den Nahrungskreislauf geben.

Das UBoot ist wieder ein Stück mehr Müll auf dem Meeresgrund. Die 
Insassen hatten sicherlich auch Kleidung mit Kunststoffanteilen an. 
Somit wurde auf diesem Wege auch noch weiterer Kunstoffmüll eingetragen. 
Positiv wäre jedoch anzumerken, dass diese fünf Personen nicht mehr 
ihren CO2-Fußabdruck  vergrößern werden. Das sei mal vollkommen 
emotionslos und rein sachlich aus dieser Perspektive betrachtet.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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E34 L. schrieb:
> Dass jedes Jahr alleine in Deutschland:
> 70.000 Menschen an Alkoholmissbrauch sterben
> 110.000. " durch Tabakrauch
> 40.000 durch falsche Behandlung im Krankenhaus
Kommt dir die letzte Zahl nicht selber unglaublich hoch vor?
Oder kannst du diese wirre Zahlenkombination auch belegen?

Ich finde da eine Zahl von 5000 Behandlungsfehlern, von denen 3000 zu 
gesundheitlichen Problemen führten und 100 zum Tod wesentlich 
plausibler:
- 
https://www.sueddeutsche.de/gesundheit/gesundheit-kassen-gutachter-82-tote-durch-behandlungsfehler-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-211012-99-567551
- 
https://md-bund.de/fileadmin/dokumente/Pressemitteilungen/2021/2021_10_12/Pressemappe_komplett.pdf

Wenn man seine Quellen allerdings unbedacht auswählt, dann kommt man 
leicht auch auf Zahlen mit über 200000 Toten durch Behandlungsfehler:
- 
https://www.gesundheitsstadt-berlin.de/220000-vermeidbare-todesfaelle-in-deutschen-krankenhaeusern-15459/

Und eines ist klar: nicht jeder, der im Krankenhaus stirbt, tut das 
wegen eines Behandlungsfehlers. Manche sind einfach nur sterbenskrank 
oder uralt.

Ich kenne da z.B. jemanden, der wollte unbedingt eine Operation, von der 
Ärzte wegen schlechter Prognosen dringend abgeraten hatten. Folge: üble 
Entzündung, altersbedingt keinerlei Wundheilung, Tod.

: Wiederhergestellt durch Moderator
von Gerhard O. (gerhard_)


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Hier wird über den typischen Ablauf so einer Implosion berichtet, so wie 
es sich abgespielt haben könnte:

https://www.bbc.com/news/world-us-canada-65934887

: Bearbeitet durch User
von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Gerhard O. schrieb:
> Hier wird über den typischen Ablauf so einer Implosion berichtet
Ich kenne Implosionen noch von Bildröhren. Da war nur 1 bar "Überdruck" 
beteiligt, aber der Effekt ziemlich "explosiv". Ich kann mir vorstellen, 
dass das bei 300 mal höherem Überdruck noch wesentlich knackiger vor 
sich geht.

von Johannes U. (kampfradler)


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Lothar M. schrieb:
> E34 L. schrieb:
>> Dass jedes Jahr alleine in Deutschland:
>> 70.000 Menschen an Alkoholmissbrauch sterben
>> 110.000. " durch Tabakrauch
>> 40.000 durch falsche Behandlung im Krankenhaus
> Kommt dir die letzte Zahl nicht selber unglaublich irre hoch vor?

Diese Zahl duerfte durchaus nicht zu hoch gegriffen sein.
Wobei nat. auch gesagt werden muss, dass 'falsche Behandlung' ein 
grosser Themenkomplex ist:
Falsche Medikamente,
Richtige Medikamente aber falsche Dosierung,
die allseits 'beliebten' multiresistenten Krankenhauskeime, welche in D 
mangels hinreichend penibler Hygienemassnahmen noch lange nicht im Griff 
sind (anders als z.B. in den Niederlanden wie man vernimmt),
Ueberfluessige/falsche chirurgische Eingriffe (selber bereits erlebt, 
dass man jemanden aufmachen wollte, ohne vorher ueberhaupt eine Anamnese 
gemacht zu haben, kein Roentgen, nix, also rein auf Vermutung hin. Dies 
an einer Uniklinik),
Spaetestens seit den komplett unsinnigen Fallpauschalen stetig 
zunehmender Zeitdruck bei Pflege und Verweildauer, d.h. die Pflege ist 
mangelhaft und der Patient wird 'blutig' entlassen, frueher wurde 
generell niemand entlassen, bevor nicht die Faeden gezogen waren, und 
ich moechte garnicht wissen, wieviele Komplikationen durch die blutigen 
Entlassungen dann im haeuslichen Bereich auftreten.

Insofern glaube ich eher, dass Du leider irrigerweise zu viel von 
unserem Gesundheitssystem haeltst, es sei Dir gewuenscht nicht 
irgendwann mit dem Gegenteil konfrontiert zu werden, viel Zuversicht 
habe ich da allerdings nicht, zumal mit Lauterbach nun ja ein weiterer 
neoliberaler Bertelsmannproponent am Druecker ist.

von Markus M. (adrock)


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Lothar M. schrieb:
> beteiligt, aber der Effekt ziemlich "explosiv". Ich kann mir vorstellen,
> dass das bei 300 mal höherem Überdruck noch wesentlich knackiger vor
> sich geht.

"The time required for complete collapse is about one millisecond, or 
one thousandth of a second.
...
When the hull collapses, the air auto-ignites and an explosion follows 
the initial rapid implosion, Mr Corley says.
...
Human bodies incinerate and are turned to ash and dust instantly."

Sprich bevor sie es überhaupt auch nur annähernd wahrnehmen konnten 
waren sie bereits Asche. Das ist schon krass.

von Al. K. (alterknacker)


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Lothar M. schrieb:
> Ich kann mir vorstellen,
> dass das bei 300 mal höherem Überdruck noch wesentlich knackiger vor
> sich geht.

In den nächsten Dokumentationen oder gar Filmen werden alle dann den 
Verlauf mit erleben dürfen.

MfG
alterknacker

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Lothar M. schrieb:
>> 40.000 durch falsche Behandlung im Krankenhaus
> Kommt dir die letzte Zahl nicht selber unglaublich hoch vor?

Die niedrige Zahl vom 5000 sind die anerkannten Behandlungsfeher. Also 
jene, die vor Gericht recht bekamen oder ein Vergleich geschlossen 
wurde.

Die Gestorbenen durch resistente Keime, die im Krankenhaus eingefangen 
wurden, sind da auch nicht dabei. Es gibt Zahlen zum Vergleich mit 
Niederlande, die niedriger sind, weil diese das intelligenter gelöst 
haben.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Dieter D. schrieb:
> Es gibt Zahlen zum Vergleich
Traue nie einer Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast.

von C. D. (derschmied)


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Dieter D. schrieb:
> Die Gestorbenen durch resistente Keime, die im Krankenhaus eingefangen
> wurden, sind da auch nicht dabei. Es gibt Zahlen zum Vergleich mit
> Niederlande, die niedriger sind, weil diese das intelligenter gelöst
> haben.

Nuja, wenn gar nicht mehr gestorben wird, dann wird's aber bald sau eng 
hier.

Im Vergleich zu dem, was die moderne Medizin an Leben rettet, verlängert 
oder erst ermoglicht sind die genannten Zahlen marginal.

Der Tod gehört zum Leben, hat man nur verlernt.


Gruß, DerSchmied

von Michael O. (michael_o)


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Bei unseren 120m Tauchgängen waren wir auch immer auf sehr dünnem Eis. 
Wenn so etwas schief geht, will man auch nicht als Held gefeiert werden. 
Das ist dann halt shit happens und das ganze diente keinem höheren Zweck 
und hat die Menschheit nicht weiter gebracht. Es hat mich selbst 
bereichert und war reine Selbstbefriedigung.
Klar kann man die Verschwendung von Energie und Helim, Geld und Zeit für 
so etwas anprangern, muß man aber auch nicht wirklich, weil es keinen 
weiter bringt.

MfG
Michael

: Bearbeitet durch User
von Andrea B. (stromteam)


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(prx) A. K. schrieb:
> Im Flugzeugbau wird ganz anders gearbeitet als in diesem Fall. Es gibt
> ziemlich viele Regeln, und stringente Zulassungsvorschriften.

Ein Flugzeug kann beim Absturz Unbeteidigte schädigen, ein Tauchboot 
eher nicht.

Dieter D. schrieb:
> Die Gestorbenen durch resistente Keime, die im Krankenhaus eingefangen
> wurden, sind da auch nicht dabei. Es gibt Zahlen zum Vergleich mit
> Niederlande, die niedriger sind, weil diese das intelligenter gelöst
> haben.

In D wird von 20.000 Toten durch MRSE / MRSA jährlich ausgegangen.

von Rbx (rcx)


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Dieter D. schrieb:
> im Krankenhaus eingefangen

Korruption ist auch im Spiel. Und - ob jetzt bewusst, oder weniger 
bewusst ist mir nicht ganz klar - Vertuschung. Und was auch doof ist: 
Zwanghafte Schubladenbehandlung. (man sieht ja die Anzeigen am Bett des 
Patienten: und die sind alle im grünen Bereich - aber der Patient darf 
da gar nicht sein nach Schublade - und dann sehen die beteiligten Ärzte 
und Pfleger eben andere Farben bzw. werden Farbenblind.

Hinsichtlich der Kommunikation bin ich dem Oberarzt, der Korruption 
ehrlicherweise angesprochen hatte schon dankbar. Von alleine wäre ich 
nicht so direkt drauf gekommen. Nur eben vage Vermutungen, und 
VT-Trallalaherumgebrüte.
Schaut man genauer hin, zieht so manche Maßnahme (vor allem im 
Pflegebereich) einen recht lukrativen Rattenschanz an Kosten hinterher.
Bei den Medikamenten: oftmals viel zu stark angesetzt (vor allem bei 
Schizophrenie) - aber auch bei anderen Sachen, man kann ja verstehen, 
warum das so läuft, z.B. die Automatisierung und Abschiebung oder die 
Überdosierung.
Der "Zwischenfall" ist für die Beteiligten, Freunde, oder Verwandte 
oftmals Horror - und vor diesem Hintergrund, dem Horror aus dem Weg zu 
gehen, kann man verstehen, was passiert.

Als ich das Problem mit den Medikamenten mal bei Professoren 
angesprochen hatte, hatten selbst die nur abgewunken: nicht die richtige 
Zeit, nicht der richtige Ort.
Später ist mir dann noch aufgefallen, dass in der Forschung fast zu 100% 
Kognition geforscht wird. Alles andere, Motivation, Wahrnehmung, 
Religion, Seelenleben, Gefühle, Schmerzen, Ängste usw. waren nur kleine 
Randgebiete.
Zu Tischerücken (ein gemeinsames Bewusstsein bzw. Unbewusstsein - ein 
gemeinsamer Geist) gab es erst recht nicht viel
Stattdessen war es beliebt, Themen aufzugießen, die auch schon vor 200 
Jahren beliebt waren.

Ach so, und verlogen sind die Ärzte gelegentlich auch ganz schön. Mir 
ging das etwas zu weit, und da saß ich später mit Rechtsanwalt beim 
Gericht.
Die Ärzte können sich nämlich gleich beim Gericht beschweren, wenn sie 
nicht bekommen was sie wollen: eine Unterschrift.
Aber dazu gehören auch Pflichten (sinnvoll informieren z.B.), und wer 
die meint übersehen zu müssen, zeigt nur, dass ihm Angehörige am A.. 
vorbeigehen oder für komplett plem plem gehalten werden.

Ein anderes Problem: Privatisierung. Da hört man öfter: "ist doch eine 
gute Idee, dass" - so als wenn Medizin nach guten Ideen betrieben wird..

von Rbx (rcx)


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Lothar M. schrieb:
> Traue nie einer Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast.

Es gibt ja auch das schöne Buch: "So lügt man mit Statistik" von Walter 
Krämer.
Es empfiehlt sich immer etwas genauer hinzusehen. Aber allzugenau lieber 
nicht, empfehlen Corinna und Schlumpfinchen ;)

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Andrea B. schrieb:
> (prx) A. K. schrieb:
>> Im Flugzeugbau wird ganz anders gearbeitet als in diesem Fall. Es gibt
>> ziemlich viele Regeln, und stringente Zulassungsvorschriften.
Die man aber durch  aufspalten der Verantwortung soweit teilt, dass es 
strafrechtlich für die Verantwortlichen zu einer Nichtverantwortlichkeit 
reicht.
So ging man bei dem Boeing 737 vor.
Kleine Modifikationen über fast 60 Jahre Bauzeit macht den Flugzeugtyp 
vom Kurzstreckenflugzeug  zum Langstreckenflugzeug. Bis zum Ende die 
737MAX  sich zum Desaster entwickelte und Boeing fast in den Bankrott 
getrieben hätte.
Maneuvering Characteristics Augmentation System (MCAS) wurde 346 
Menschen zum Verhängnis!
> Ein Flugzeug kann beim Absturz Unbeteidigte schädigen, ein Tauchboot
> eher nicht.
Aber beim Auftauchen kann das Tauchboot Unbeteiligte schädigen.
Man sollte Äpfel nicht mit Birnen vergleichen!

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Rbx schrieb:
> Ein anderes Problem: Privatisierung. Da hört man öfter: "ist doch eine
> gute Idee, dass" - so als wenn Medizin nach guten Ideen betrieben wird..

Oder anders ausgedückt:
Sehen kann man was auf den "ersten Blick".
Erkennen kann man aber oft nur wenn man intensiver auf etwas Blickt und 
den Blickwinkel auch noch verändert. Dann versteht man oft auch die 
Hintergründe!

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Cha-woma M. schrieb:
> So ging man bei dem Boeing 737 vor.

Die Rolle der einstmals hoch respektierten FAA als Aufsichtsbehörde ist 
ein eigenes Thema und geriet im Rahmen des 737MAX Desasters in den Fokus 
des Interesses.

: Bearbeitet durch User
von E34 L. (nostalgiker)


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Danke Johannes (Kampfradler) und Alterknacker!

Die Zahlen sind real und wer Prozentrechnung beherrscht, was ich der 
Moderation mal unterstelle, 40.000 von 82 Mio. EW in Deutschland, da 
kann man fast noch froh sein /ironie

Ich war selber im Krankenhaus und hab das miterlebt, keiner hat Zeit, 
Medikamente sind falsch, nach zwei Tagen entlassen weil das Bett wieder 
für neues Geld ähh Patient frei werden muss.

Dazu wurden von den wenigen wirklich guten Krankenschwestern/Pflegern 
auch noch die rausgeworfen, die sich nicht impfen lassen wollten 
"damals" und Zivildienst gibts auch nicht mehr.

Unser Gesundheitssystem ist -sorry- wirklich am Ar...

kaputtgespart worden, bei immer höheren KK Beiträgen. Wer da wohl dran 
verdient? Man weiss es nicht ;)

von Al. K. (alterknacker)


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E34 L. schrieb:
> Unser Gesundheitssystem ist -sorry- wirklich am Ar...

..für mich ist diese Wahrheit der grenzenlosen Aufnahme von Nicht 
leistenden
geschuldet.

MfG
alterknacker

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Dieter D. schrieb:
> Das UBoot ist wieder ein Stück mehr Müll auf dem Meeresgrund. Die
> Insassen hatten sicherlich auch Kleidung mit Kunststoffanteilen an.
> Somit wurde auf diesem Wege auch noch weiterer Kunstoffmüll eingetragen.

Allerdings ist das ein Witz im Vergleich zu anderen Schiffsunglücken:
https://en.wikipedia.org/wiki/Felicity_Ace

3965 Autos sind wohl erheblich mehr Belastung - plus die des 
Riesenschiffs.

Ein Gutes hat das 'Titan' Unglück hoffentlich. Dieser beknackte 
Wracktourismus gerät in die Kritik. Das Pech der Titanic ist ja, das sie 
kein Kriegsgrab ist, die sind tabu. Sonst könnte man sich leicht und 
easy die 'Brittanic' angucken, die im Mittelmeer dicht unter der 
Oberfläche liegt:
https://en.wikipedia.org/wiki/HMHS_Britannic

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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> Maneuvering Characteristics Augmentation System (MCAS)
> wurde 346 Menschen zum Verhängnis!
Erzählt doch nicht immer so eine Scheiße wenn ihr keine genaue Ahnung 
davon habt. Es ist korrekt, daß das nicht einwandfrei funktionierende 
MCAS-System einen runaway stabilizer verursachte, aber das war's auch 
schon. Das hätte genau so durch einen defekten Antrieb oder fehlerhaften 
Autopiloten passieren könnten, ein defekter Schalter am Steuerhorn hätte 
gereicht. Leider sind beide Besatzungen nicht damit klargekommen, haben 
sich evtl. durch die Warnungen verwirren lassen. Die Besatzung des 
Ethiopian-Airlines-Fluges hat die elektrischen Antriebe der Trimmung 
erst korrekterweise abgeschaltet, es aber nicht geschafft, manuell zu 
trimmen - danach die elektrischen Antriebe wieder eingeschaltet ohne sie 
gezielt zu nutzen, was dann zum endgültigen Kontrollverlust führte. Man 
muss leider sagen, daß beide Besatzungen eine 737-800 oder -400 mit 
hoher Wahrscheinlichkeit genauso in den Boden genagelt hätten, auch bei 
diesen Typen ist das Auftreten eines runaway stabilizers möglich und 
wird auch im Simulator geübt. Es gibt für diesen Fall extra memory 
items, also Checklisten-Anweisungen, die die Piloten auswendig kennen 
und sofort befolgen müssen, weil es sonst schnell zu sehr kritischen 
Situationen kommen kann.

Ich verstehe nicht wieso alle da den Fehler ausschließlich Boeing 
zuschreiben. Wenn ich in ein Flugzeug einsteige, dann erwarte ich 
einfach, daß da vorne zwei absolute Profis drinsitzen. Das wäre auch der 
Anspruch, den ich an mich selbst hätte, wenn ich Pilot geworden wäre. 
Und es tut mir leid wenn ich das so sage, aber das waren die Piloten der 
beiden abgestürzten Flüge meiner Meinung nach leider nicht.

Man darf sich eben nicht nur auf Automatiken verlassen, sondern man muss 
in so einer verantwortungsvollen Position immer darauf gefasst sein, daß 
irgend etwas nicht wie geplant funktioniert und man muss dafür trainiert 
sein, daß man wenn etwas passiert auch sicher und korrekt handelt.

Ich finde, daß die Automatiken in diesem Bereich schon viel zu viel 
Kontrolle übernommen haben. Wenn man sich nur noch darauf beschränkt, 
die Automatiken zu kontrollieren, aber das Flugzeug z.B. gar nicht mehr 
richtig selbst fliegen kann, dann wird es immer wieder solche Unfälle 
geben, die eigentlich vermeidbar gewesen wären oder ohne Automatiken 
nicht passiert wären. Vielleicht wird da irgendwann noch die Einsicht 
kommen und ein entsprechender Schritt zurück, im Moment sieht's aber 
eher so aus, als ob sich das dank Tesla-Autopilot (der soweit ich weiß 
ja auch schon einige Menschen zur Hölle gejagt hat) und KI überall noch 
deutlich verschlimmern wird.

Edit:
> Das Pech der Titanic ist ja, das sie kein Kriegsgrab ist, die sind
> tabu. Sonst könnte man sich leicht und easy die 'Brittanic' angucken,
> die im Mittelmeer dicht unter der Oberfläche liegt
Im Mittelmeer sind solche Sachen aber auch recht einfach durchzusetzen, 
das sind keine internationalen Gewässer, sondern die Position gehört zu 
Griechenland.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Ben B. schrieb:
> Ich verstehe nicht wieso alle da den Fehler ausschließlich Boeing
> zuschreiben.

Nicht alle. Die US-Untersuchungsbehörde NTSB sieht das komplexer:
https://www.ntsb.gov/investigations/Documents/US%20comments%20ET302%20Report%20March%202022.pdf

Wie üblich kommen demgemäss mehrere Faktoren zusammen.

: Bearbeitet durch User
von Falk B. (falk)


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von (prx) A. K. (prx)


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Ben B. schrieb:
> dann wird es immer wieder solche Unfälle
> geben, die eigentlich vermeidbar gewesen wären oder ohne Automatiken
> nicht passiert wären.

Bisher ist man in der Branche der Ansicht, die Automatiken retten mehr 
als sie verursachen. Allerdings landen solche Fälle nicht in den Medien. 
Also Obacht vor selektiver Wahrnehmung.

Wenn man die 737 MAX zum Anlass nimmt, Fly-by-Wire mitsamt deren 
Automatiken kritisch zu betrachten, dann sollte man berücksichtigen, 
dass dies der falsche Vogel dafür ist. Die 737 war und ist nicht mit 
Fly-by-Wire ausgestattet, ob MAX oder nicht. Inwieweit dem MCAS die 
Aufmerksamkeit zuteil wurde, die es beim neuen Flugzeug seitens der 
Airline und der Piloten verdient hätte, ist Teil der Anlegelegheit.

: Bearbeitet durch User
von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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> das MCAS wurde von Boeing bewusst unter dem Teppich durchgeschoben,
> damit möglichst wenig Leute das mitkriegen
Blödsinn. Also in Teilen gebe ich Dir recht, daß man es etwas unter den 
Teppich geschoben hat, aber nicht damit es möglichst wenige Leute 
mitkriegen, sondern damit man von Anfang an Problemen aus dem Weg geht, 
daß irgendwer auf die Idee kommen könnte, neue type ratings von der 
737-400 oder -800 auf die MAX zu verlangen. Das hätte dazu geführt, daß 
man alle 737-Piloten umschulen müsste, wenn sie die MAX fliegen sollen 
und man hätte die MAX nicht so flexibel in die Flotten integrieren 
können (weil sie nicht von jeder Crew geflogen werden könnte).

Durch die größeren und nochmal leicht leistungsgesteigerten Triebwerke 
und deren Aufhängung unter den Tragflächen vergrößert sich der Einfluss 
des Triebwerksschubs auf den Anstellwinkel, heißt eine Erhöhung der 
Schubkraft bewirkt ohne Gegensteuern ein deutlich merkliches Anheben der 
Flugzeugnase. MCAS sollte dem entgegenwirken und verhindern, daß das 
Flugzeug bei vollem Schub und geringer Geschwindigkeit überzogen wird, 
zumal die Kraft der Ruder bei geringer Geschwindigkeit ebenfalls 
geringer ist. Die MAX sollte sich quasi wie eine -800 anfühlen.

von Peter D. (peda)


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Kommen die nun in das Guinness-Buch für den schnellsten Tod oder kriegen 
sie den Darwin Award oder beides?

von (prx) A. K. (prx)


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Peter D. schrieb:
> Kommen die nun in das Guinness-Buch für den schnellsten Tod

Ich fürchte, dafür wäre eine leidlich präzise Zeitangabe erforderlich. 
Wäre sonst unfair Mitbewerbern gegenüber. Ausserden sind Zeugen 
erforderlich. Lebende, mit ausgefülltem Formular.

> oder kriegen sie den Darwin Award

Aus den Bauch raus würde ich annehmen, dass nur der Junior eine wichtige 
Voraussetzung für den Darwin Award erfüllt: keine Nachkommen. Der 
eigentliche Kandidat wäre aber Stockton Rush III, und der hat welche.

: Bearbeitet durch User
von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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C. D. schrieb:
> die Physik geht dem Ami eh nichts an weil er über den Dingen steht -
> schnell, einfach, billig.

Dann versteh ich nicht, warum wir kein vernünfiges, EIGENES
Weltraumprogramm haben.
Das büsch'n Beteiligung an der ESA...

Dann Prozessoren etc

von C. D. (derschmied)


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●DesIntegrator ●. schrieb:
> Dann versteh ich nicht, warum wir kein vernünfiges, EIGENES
> Weltraumprogramm haben.

Ich wüßte nicht wofür. Mit der gängigen Raketentechnik kommen wir nicht 
mal bis zum Mars, und selbst da gäbe es nichts zu holen was es nicht 
hier schon gäbe. Wozu also xmal in den Orbit fliegen ohne neue 
Erkenntnisse zu bekommen? Solange es nicht revolutionäre Antriebssysteme 
gibt bleibt die Raumfahrt was die zur Stunde noch immer ist:

Ein enorm teures Prestige-Projekt ohne wirklichen Nutzen. D geht ohnehin 
langsam die Kohle aus, leicht feststellbar an immer höheren Abgaben in 
allen Bereichen bei gleichzeitiger Einschränkung von Leistungen, auch in 
allen Bereichen. Ein milliardenschweres Weltraumprojekt lässt sich da 
nur schwer rechtfertigen.

Gruß, DerSchmied

von Johannes U. (kampfradler)


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C. D. schrieb:
> Solange es nicht revolutionäre Antriebssysteme
> gibt bleibt die Raumfahrt was die zur Stunde noch immer ist:
>
> Ein enorm teures Prestige-Projekt ohne wirklichen Nutzen. D geht ohnehin
> langsam die Kohle aus, leicht feststellbar an immer höheren Abgaben in
> allen Bereichen bei gleichzeitiger Einschränkung von Leistungen, auch in
> allen Bereichen. Ein milliardenschweres Weltraumprojekt lässt sich da
> nur schwer rechtfertigen.

Eben.

Wenn schon ein Milliardenfass aufgemacht werden sollt, dann fuer 
Forschung und Entwicklung von Fusionsreaktoren, da ist die Kohle 
sinnvoll eingesetzt.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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E34 L. schrieb:
> Wer da wohl dran verdient?

Zumindest für 200 Euro aus dem großen Topf letztes Jahr weiß ich es 
genau. Das war die Rendite der Papiere wo ich etwas an Euros anlegte.

Von der Firma des UBootes hatte ich keine Anteile im Fond. In dem Falle 
hatte ich nichts daran verdient.


Anbei noch etwas zu den Anzahl der statistischen Toten:
Aus der Definition zu den Feinstaubtoten werden die tatsächlich 
innerhalb kurzer Zeit gestorbenen sein sollen und die Anzahl der 
Personen, die vermutlich Lebensjahre am Ende verlieren zusammengezählt. 
Diese Definition angewendet auf eine Impfung, wo der Hersteller eine 
Schädigungsqüote von 4 bis 6 ppm angibt, wäre das für Europa eine Anzahl 
von 500Mio * 6ppm = 3000 oder aufgerundet 5000, bzw. wenn man noch 
Schäden hizuzählt, die nach Katalog beim Impfen nicht mitgezählt werden, 
aber beim Feinstaub schon.

C. D. schrieb:
> Sensationstourismus hat auf einem Friedhof nichts verloren.

Stimmt.

(prx) A. K. schrieb:
> Bisher ist man in der Branche der Ansicht, die Automatiken retten mehr
> als sie verursachen.

Wenn man so mitbekommt, welche Warnmeldungen von Bordcomputer kommen, 
muss hier auch eingehakt werden. Denn diese wichtige Meldung, dass die 
Steuerung umgekehrt zu den Erwartungen der bisherigen Flugzeugen 
reagiert, gab es nicht.

von Michael (Firma: HW Entwicklung) (mkn)


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(prx) A. K. schrieb:
> Peter D. schrieb:
>> Kommen die nun in das Guinness-Buch für den schnellsten Tod
>
> Ich fürchte, dafür wäre eine leidlich präzise Zeitangabe erforderlich.
Wenige ms von 'Houston, wir haben ein Problem' bis zur vollständigen 
Zerlegung in wenige mm große Stückchen, dürfte zumindest einen 
Achtungspreis wert sein.
Das schaffen sonst nur Bombenentschärfer oder Selbstmordattentäter.

Stockton Rush ist zumindest seinem Ziel näher gekommen der Nachwelt in 
Erinnerung zu bleiben.
Nur nicht als großer Innovator, der er gerne gewesen wäre.
Ein sehr dummer kluger Mensch.
Gebildet, eloquent, geschäftstüchtig, sehr kompetent und so vollkommen 
von sich selbst geblendet das weder Kritik noch der Urinstinkt der 
Selbsterhaltung ihn noch erreichen konnte.
Eine Warnung an uns alle.

C. D. schrieb:
> Ein milliardenschweres Weltraumprojekt lässt sich da
> nur schwer rechtfertigen.
Kein Problem.
Wenn erst ein erheblicher Anteil der Gesellschaft gelernt hat lächenden 
Sympatieträgern mehr zu vertrauen als Fakten und dem eigenen Verstand, 
dann ist einfach alles möglich.
Oder hast Du eine andere Erklärung für den Zustand der Welt?

von (prx) A. K. (prx)


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Michael schrieb:
> Stockton Rush ist zumindest seinem Ziel näher gekommen der Nachwelt in
> Erinnerung zu bleiben.

Da steht er schon drin:
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_von_ihren_eigenen_Erfindungen_get%C3%B6teten_Menschen

Fairerweise: Die Nachwelt kann durchaus von Menschen profitieren, die 
hoch riskante Aktionen ohne Rücksicht auf sich selbst durchziehen. 
Manchmal auch, wenn es nicht funktioniert.

Ist ja beim Geld auch so: Je höher das Risiko einer Anlage, desto höher 
der mögliche Gewinn, aber es droht eben auch die totale Pleite. Mit 
sicheren Anlagen wirst du nicht (stink)reich, aber auch nicht arm. Und 
da gibts eben das ganze Spektrum an Charakteren.

: Bearbeitet durch User
von Tim H. (tim_h33)


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(prx) A. K. schrieb:
> Michael schrieb:
>> Stockton Rush ist zumindest seinem Ziel näher gekommen der Nachwelt in
>> Erinnerung zu bleiben.
>
> Da steht er schon drin:
> 
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_von_ihren_eigenen_Erfindungen_get%C3%B6teten_Menschen
>
>


Nice, direkt unter Thomas Andrews Jr., einer der Konstrukteure der 
Titanic.

von C. D. (derschmied)


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Michael schrieb:
> Oder hast Du eine andere Erklärung für den Zustand der Welt?

Nuja, meine Sympathie haben diese hohlen Grinsegesichter sicher nicht. 
Der Verstand ist stark rückläufig, da wird es schon schwer Fakten der 
realen Welt von jenen der idealen in Rosa zu unterscheiden. Insgesamt 
wenig verlockende Aussichten, würd ich sagen. Kennst Reinhard Mey, das 
Narrenschiff?

von (prx) A. K. (prx)


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C. D. schrieb:
> Kennst Reinhard Mey, das Narrenschiff?

So ganz neu ist diese Einschätzung indes nicht:
https://de.wikipedia.org/wiki/Das_Narrenschiff_(Brant)

von Joachim B. (jar)


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Ben B. schrieb:
> Wenn ich in ein Flugzeug einsteige, dann erwarte ich
> einfach, daß da vorne zwei absolute Profis drinsitzen.

solange unfähige Chefs nach Papier entscheiden und gerne den Billigsten 
nehmen werden deine Erwartungen nie erfüllt.

von C. D. (derschmied)


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Ben B. schrieb:
> Wenn ich in ein Flugzeug einsteige, dann erwarte ich einfach, daß da
> vorne zwei absolute Profis drinsitzen.

Das kann man auch von Chirurgen verlangen, oder Polizisten, Anwälten, 
Autofahrern. Oder von der Regierung. Und jetzt?

Gruß, DerSchmied

von Rbx (rcx)


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Zu meiner Jugendzeit waren Starfighter Hip, viele Abstürze.. und zur 
Studienzeit war mal eine Concorde brennend gestartet, und gleich wieder 
(immer noch brennend) abgestürzt. Beides Spuren von mangelnder Sorgfalt.
Perfektion ist allerdings auch das Tote - ..wie man es macht..

Man könnte sich noch über Flugschreiber unterhalten bzw. über 
"Tauch"-Schreiber.
Wäre ja schon nett gewesen, ob die Geschichte mit dem Mikrofon 
funktioniert hat. Ich meine: Wer hatte eigentlich gemeint, dass da noch 
viel Reaktionszeit zur Verfügung wäre, wenn was hörbar ist? Auch 
ziemlicher Quatsch.
Ganz abgesehen auch von den Möglichkeiten. Wegbeamen kann einen so ein 
Tonwächter auch nicht.

Eine zweite Sicherheitshilfe wäre z.B. die Abenteurer ein Papier 
unterschreiben lassen, dass ihre Handys an die Tauchschreiber 
angeschlossen werden - und dass die Daten bei z.B. Implosion der 
Öffentlichkeit zur Verfügung stehen.

Der Rücktritts-Aspekt ist auch ein wenig schwierig, wegen der hohen 
Einsatzkosten. Man würde bei miesem Gefühl wohl sagen: Eigentlich will 
ich ja gar nicht, habe aber schon soviel Geld bezahlt.
Den Faktor müsste man auch irgendwie aushebeln können.

von Falk B. (falk)


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C. D. schrieb:
>> Oder hast Du eine andere Erklärung für den Zustand der Welt?
>
> Nuja, meine Sympathie haben diese hohlen Grinsegesichter sicher nicht.
> Der Verstand ist stark rückläufig, da wird es schon schwer Fakten der
> realen Welt von jenen der idealen in Rosa zu unterscheiden. Insgesamt
> wenig verlockende Aussichten, würd ich sagen. Kennst Reinhard Mey, das
> Narrenschiff?

An jedem Unsinn, der gemacht wird, ist nicht nur der Schuld, der ihn 
verursacht, sondern auch jeder, der nicht wenigstens versucht, etwas 
dagegen zu tun.

von J.-u. G. (juwe)


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Rbx schrieb:
> Zu meiner Jugendzeit waren Starfighter Hip, viele Abstürze.. und zur
> Studienzeit war mal eine Concorde brennend gestartet, und gleich wieder
> (immer noch brennend) abgestürzt.

Respekt, da hast Du aber noch in hohem Alter studiert.

von C. D. (derschmied)


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Falk B. schrieb:
> An jedem Unsinn, der gemacht wird, ist nicht nur der Schuld, der ihn
> verursacht, sondern auch jeder, der nicht wenigstens versucht, etwas
> dagegen zu tun.

Keine Sorge, hab ne Fönfrisur. Vom Gegenwind.

Gruß, DerSchmied

von Falk B. (falk)


Angehängte Dateien:

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C. D. schrieb:
> Keine Sorge, hab ne Fönfrisur. Vom Gegenwind.

So was? ;-)

von 🍅🍅 🍅. (tomate)


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Bei den Helden wundert mich mittlerweile gar nix mehr, haben sogar die 
Monitore direkt an den Druckkörper gespaxt, da muss man schon schwer 
Lust auf nen Darwin-Award haben, für sowas

https://youtu.be/PaPbAxVBVaQ?t=168

von Falk B. (falk)


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Rote T. schrieb:
> Bei den Helden wundert mich mittlerweile gar nix mehr, haben sogar die
> Monitore direkt an den Druckkörper gespaxt, da muss man schon schwer
> Lust auf nen Darwin-Award haben, für sowas

Die Amis nennen das "screwed" !!!

von C. D. (derschmied)


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Falk B. schrieb:
> So was? ;-)

Beaker! MiMiMiMi!

Ach herrlich, hätte nicht gedacht das mir heut noch eine Zeitmaschine in 
Bildform über'n Weg läuft... Was hat der arme Kerl leiden müssen!

In etwa das Gesicht hab ich auf wenn mich die jüngsten Kollegen morgens 
über das Leben aufklären und wie sie ihres vorhaben zu gestalten. Gegen 
Feierabend sieht's dann meist gegenteilig aus, und dann kommt die 
gehässige Lache wie von den zwei Opas am Balkon.

Doch, ich kann das durchaus genießen.

Gruß, DerSchmied

von (prx) A. K. (prx)


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Rote T. schrieb:
> Bei den Helden wundert mich mittlerweile gar nix mehr, haben sogar die
> Monitore direkt an den Druckkörper gespaxt, da muss man schon schwer
> Lust auf nen Darwin-Award haben, für sowas

Dass es eine riskante Konstruktion war, ist bekannt. Aber wenn etwas zu 
dumm wirkt, um wahr zu sein, ist es vielleicht auch nicht wahr.

Ich gehe davon aus, und Bilder aus dem Inneren legen das nahe, dass es 
eine vom Druckkörper isolierte Innenwand gab. Schon allein der 
Temperatur und des Kondenswassers wegen. Es ist arschkalt da unten.

https://www.9news.com.au/world/titanic-submersible-search-what-we-know-about-the-missing-oceangate-sub-and-the-expedition-it-was-on/51153c41-155b-4822-b1c3-1094fc665cd9

: Bearbeitet durch User
von Thorsten M. (pappkamerad)


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Hier ein Bild von der Röhre und ein Video vom Verkleben 
(Vorgängermodell):

https://www.geekwire.com/2017/oceangate-hits-big-milestone-effort-build-submersible-trips-titanic/

(prx) A. K. schrieb:
> Ich gehe davon aus, und Bilder aus dem Inneren legen das nahe, dass es
> eine vom Druckkörper isolierte Innenwand gab. Schon allein der
> Temperatur und des Kondenswassers wegen.

Wegen dem Kondenwasser vielleicht, aber ich denk nicht, dass bei 13cm 
CFK noch eine zusätzliche Isolierung verbaut wurde (Kosten-Nutzen).


Edit: Noch ein paar Bilder:

https://www.geekwire.com/2017/inside-submarine-factory-oceangate-builds-craft-visit-titanic-shipwreck/

: Bearbeitet durch User
von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Joachim B. schrieb:
> Ben B. schrieb:
>> Wenn ich in ein Flugzeug einsteige, dann erwarte ich
>> einfach, daß da vorne zwei absolute Profis drinsitzen.
Sowas nennt sich Erwartungshaltung!
Genaugenommen eine übersteigerte Erwartungshaltung!
Oder einfach gesagt: "Du bist ein "Super Bongo!"
> solange unfähige Chefs nach Papier entscheiden und gerne den Billigsten
> nehmen werden deine Erwartungen nie erfüllt.
Genau, vorallen wenn`s drum geht, wenn Ausgaben dem 
Projektverantwortlichen keine schöne Dienstreise oder zusätzliche 
Gratifikationen einbringen.
Sowas geht man schon garned!

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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J.-u. G. schrieb:
> Respekt, da hast Du aber noch in hohem Alter studiert.
Sowas nannte man früher "Langzeit-Student!"

von Johannes U. (kampfradler)


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Cha-woma M. schrieb:
> Joachim B. schrieb:
>> Ben B. schrieb:
>>> Wenn ich in ein Flugzeug einsteige, dann erwarte ich
>>> einfach, daß da vorne zwei absolute Profis drinsitzen.
> Sowas nennt sich Erwartungshaltung!
> Genaugenommen eine übersteigerte Erwartungshaltung!

Falsch: Es ist eine angebrachte und absolut gerechtfertigte Erwartung.

Das dem leider nicht so ist, zeigt lediglich wie kaputt die Zustaende im 
Kaput(t)alismus sind.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)



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Thorsten M. schrieb:
> Wegen dem Kondenwasser vielleicht, aber ich denk nicht, dass bei 13cm
> CFK noch eine zusätzliche Isolierung verbaut wurde (Kosten-Nutzen).

Für was hältst du diese Rillen? Auch im YouTube erkennbar. Auf mich 
wirken sie wie Stosskanten von Wandsegmenten. Möglicherweise sind die 
auch noch von hinten mit Leuchtstreifen versehen.

Wenn das Deckenlicht keine Batterien enthält, kriegt es seinen Strom von 
jenseits dieser Wand. Es gibt die klare Aussage, dass es keine 
Durchbrüche im Druckkörper gibt.

: Bearbeitet durch User
von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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nicht jedes Video auf YT ist gleich ein Beweis für... was auch immer

von Cyblord -. (cyblord)


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Cha-woma M. schrieb:
> J.-u. G. schrieb:
>> Respekt, da hast Du aber noch in hohem Alter studiert.
> Sowas nannte man früher "Langzeit-Student!"

Ne sowas nannte man früher "Scheiß Hippie".

von Thomas U. (charley10)


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Johannes U. schrieb:
> Cha-woma M. schrieb:
>> Joachim B. schrieb:
>>> Ben B. schrieb:
>>>> Wenn ich in ein Flugzeug einsteige, dann erwarte ich
>>>> einfach, daß da vorne zwei absolute Profis drinsitzen.
>> Sowas nennt sich Erwartungshaltung!
>> Genaugenommen eine übersteigerte Erwartungshaltung!
>
> Falsch: Es ist eine angebrachte und absolut gerechtfertigte Erwartung.
>
> Das dem leider nicht so ist, zeigt lediglich wie kaputt die Zustaende im
> Kaput(t)alismus sind.

Du meinst, im 'Siegreichen xyz' war das anders oder wird sich in 
zukünftigen Farben ändern?

von Cyblord -. (cyblord)


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Thomas U. schrieb:
> Du meinst, im 'Siegreichen xyz' war das anders oder wird sich in
> zukünftigen Farben ändern?

Natürlich kann sich sowas ändern. Wenn ein Land oder Zivilisation im 
Niedergang ist, werden irgendwann solche Standards gelockert. Sowas geht 
schleichend, aber passiert.

von Thomas U. (charley10)


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Cyblord -. schrieb:
> Thomas U. schrieb:
>> Du meinst, im 'Siegreichen xyz' war das anders oder wird sich in
>> zukünftigen Farben ändern?
>
> Natürlich kann sich sowas ändern. Wenn ein Land oder Zivilisation im
> Niedergang ist, werden irgendwann solche Standards gelockert. Sowas geht
> schleichend, aber passiert.

Auf den Niedergang bezogen sind wir gleicher Meinung!

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Cyblord -. schrieb:
> Thomas U. schrieb:
>> Du meinst, im 'Siegreichen xyz' war das anders oder wird sich in
>> zukünftigen Farben ändern?
>
> Natürlich kann sich sowas ändern. Wenn ein Land oder Zivilisation im
> Niedergang ist, werden irgendwann solche Standards gelockert. Sowas geht
> schleichend, aber passiert.

Na, dann bau mal hübsch deine Höhle für den Überlebenskampf aus!

von Cyblord -. (cyblord)


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Cha-woma M. schrieb:
> Cyblord -. schrieb:
>> Thomas U. schrieb:
>>> Du meinst, im 'Siegreichen xyz' war das anders oder wird sich in
>>> zukünftigen Farben ändern?
>>
>> Natürlich kann sich sowas ändern. Wenn ein Land oder Zivilisation im
>> Niedergang ist, werden irgendwann solche Standards gelockert. Sowas geht
>> schleichend, aber passiert.
>
> Na, dann bau mal hübsch deine Höhle für den Überlebenskampf aus!

Was hast du an "schleichend" nicht verstanden?

von Rbx (rcx)


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Cyblord -. schrieb:
> Ne sowas nannte man früher "Scheiß Hippie".

Wie nennt man wohl einen Ing, der schummelt?

An anderer Stelle wurde recht heldenhaft darauf verwiesen, dass es hier 
und da statistische Daten gibt, wo die Führung meint: "diese Daten 
passen aber nicht zu unserem Haus und müssen weg".
Wie würde man so eine Entwicklung nennen?

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Rbx schrieb:
> Wie würde man so eine Entwicklung nennen?
Zieloptimiert!

von Thorsten M. (pappkamerad)


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(prx) A. K. schrieb:
> Thorsten M. schrieb:
>> Wegen dem Kondenwasser vielleicht, aber ich denk nicht, dass bei 13cm
>> CFK noch eine zusätzliche Isolierung verbaut wurde (Kosten-Nutzen).
>
> Für was hältst du diese Rillen? Auch im YouTube erkennbar. Auf mich
> wirken sie wie Stosskanten von Wandsegmenten. Möglicherweise sind die
> auch noch von hinten mit Leuchtstreifen versehen.
>
> Wenn das Deckenlicht keine Batterien enthält, kriegt es seinen Strom von
> jenseits dieser Wand. Es gibt die klare Aussage, dass es keine
> Durchbrüche im Druckkörper gibt.

Mein Argument war auch nicht, dass es keine Innenverkleidung gäbe, 
sondern dass ich dort keine Isolierschicht annehme.

Es fällt halt auf, dass beim Verkleben des Flansches die Röhre innen 
schon Türkis ist. Was nicht für eine später aufgebrachte Verkleidung 
spricht, andererseits passt das auch nicht zu CFK.

Hier noch ein Bild von der Röhre (Version von 2017):
https://cdn.geekwire.com/wp-content/uploads/2017/09/170922-stockton-1260x1010.jpg

Die weißen Streifen sehen schon wie Nahtverstärkungen aus. Vielleicht 
ist auch die transparente Oberfläche die Grundform, auf der die 
CFK-Lagen schichtweise auflaminiert wurden?

Das mit der Lampe ist schon ein Argument. Andererseits verschwinden die 
Leitungen vom Bildschirm nicht in der Wand (-verkleidung), sondern sind 
zum Boden runter gezogen.

Also k.A.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Cyblord -. schrieb:
> Was hast du an "schleichend" nicht verstanden?
Hmmm, kann dann offenbar nur dran liegen, dass du "schleichend" im 
Kontext falsch verwendest!

von Joachim B. (jar)


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Cha-woma M. schrieb:
> Rbx schrieb:
>> Wie würde man so eine Entwicklung nennen?
> Zieloptimiert!

stimmt wenn es um Boni geht

von Johannes U. (kampfradler)


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Joachim B. schrieb:
> Cha-woma M. schrieb:
>> Rbx schrieb:
>>> Wie würde man so eine Entwicklung nennen?
>> Zieloptimiert!
>
> stimmt wenn es um Boni geht

Gier frisst Hirn

von Thomas U. (charley10)


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Johannes U. schrieb:
> Joachim B. schrieb:
>> Cha-woma M. schrieb:
>>> Rbx schrieb:
>>>> Wie würde man so eine Entwicklung nennen?
>>> Zieloptimiert!
>>
>> stimmt wenn es um Boni geht
>
> Gier frisst Hirn

...falls jemals vorhanden...

: Bearbeitet durch User
von Johannes U. (kampfradler)


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Thomas U. schrieb:
> Johannes U. schrieb:
>> Joachim B. schrieb:
>>> Cha-woma M. schrieb:
>>>> Rbx schrieb:
>>>>> Wie würde man so eine Entwicklung nennen?
>>>> Zieloptimiert!
>>>
>>> stimmt wenn es um Boni geht
>>
>> Gier frisst Hirn
>
> ...falls jemals vorhanden...

Stimmt auch wieder ..

von Ein T. (ein_typ)


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Johannes U. schrieb:
> Thomas U. schrieb:
>> Johannes U. schrieb:
>>> Gier frisst Hirn
>>
>> ...falls jemals vorhanden...
>
> Stimmt auch wieder ..

Jeder klagt über sein mangelhaftes Gedächtnis, aber niemand über seinen 
mangelhaften Verstand. (Francois De La Rochefoucauld)

von Falk B. (falk)


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So macht man das richtig. Hat aber sicher ne Ecke mehr gekostet. 
Respekt!

https://www.youtube.com/watch?v=pb5j9oeZCm0
https://www.youtube.com/watch?v=UuskKfv2zxI
https://de.wikipedia.org/wiki/Limiting_Factor

"Das Tauchfahrzeug wurde nach dem erfolgreichen Abschluss der Tauchgänge 
im Challengertief für eine sichere Nutzung in allen Meerestiefen 
zertifiziert und steht zusammen mit dem Mutterschiff Pressure Drop und 
den drei Landern für 48,2 Millionen US-Dollar zum Verkauf.[5][6]"

: Bearbeitet durch User
von Markus M. (adrock)


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Danke für den interessanten Link, das ist dann wohl die Profi-Version 
eines solchen Bootes. Für dieses Teil ist ja der Tauchgang zur Titanic 
quasi "ein Klacks".

von Johannes U. (kampfradler)


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Markus M. schrieb:
> Danke für den interessanten Link, das ist dann wohl die Profi-Version
> eines solchen Bootes. Für dieses Teil ist ja der Tauchgang zur Titanic
> quasi "ein Klacks".

Ebenfalls: Danke.

Profi-Version?
Nun ja, sagen wir mal, dies ist eine Version, die zuverlaessig 
funktioniert, da sie durchdacht und solide konstruiert ist:

'Er bestand darauf, dass der Druckkörper nicht aus Glas, sondern aus 
Titan gefertigt werde, weil er dem Werkstoff Glas nicht vertraute.
[...]
In den Auftriebskörper ist der kugelförmige Druckkörper montiert, der 
aus zwei separat CNC-gefertigten Halbkugeln besteht und dessen Form laut 
Herstellerangabe zu mindestens 99,93 % der Geometrie einer perfekten 
(Halb-)Kugel entspricht (Körper ohne Bullaugen). Der Druckkörper besteht 
aus der Titanlegierung Ti-6Al-4V ELI. Diese Qualität ELI enthält nur 
sehr geringe Mengen Zwischengitteratome (ELI von Extra Low 
Interstitials) und zeichnet sich aufgrund des stark verringerten 
Sauerstoffanteils von 0,13 Prozent durch eine erhöhte Duktilität und 
Bruchzähigkeit aus. Die Wand des Druckkörpers ist 90 mm stark.'

Oder um es mit Stockton Rush zu sagen:
'Obszoene Sicherheit...'

von Thorsten M. (pappkamerad)


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Hab mir mal die Wiki-Seite zur Limiting Factor und zur Trieste 
angeschaut, beide haben (nur) jeweils eine Kugel als Druckbehälter. Der 
Rest vom U-Boot scheint im Wasser geflutet zu sein, und noch 
"Auftriebskörper" verbaut zu haben. Also nicht so, wie man sich das 
Ganze beim Anblick von außen als geschlossenes U-Boot vorstellt. 
Oceangate hat durch ihren Leichtbau ein großes Nutzvolumen im Vergleich 
zum Gesamtvolumen. Weiter oben im Thread hat ja auch schon jemand 
angemerkt, dass sich aus dem Gewicht die Verdrängung ergibt. Erst durch 
den Leichtbau kommt man in die Nähe dessen dass der Druckkörper ohne 
zusätzliche Auftriebskörper im Wasser schwebt und nicht wie ein Stein 
auf den Grund sinkt.

von Falk B. (falk)


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Thorsten M. schrieb:
> Hab mir mal die Wiki-Seite zur Limiting Factor und zur Trieste
> angeschaut, beide haben (nur) jeweils eine Kugel als Druckbehälter.

Ja. Viel mehr ist bei der Tiefe mit endlichem Aufwand nicht drin.
Aber vergleich mal die Trieste mit 51t Verdrängung und die Limiting 
Factor mit nur 12,5t! Ok, dazwischen liegen 60 Jahre! Die größte 
Verbesserung, neben den Kameras, der Elektronik etc. ist der druckfeste 
Glaskugelschaum an Stelle des Benzins als Auftriebskörper. Der muss bei 
1100 Bar immer noch Auftrieb erzeugen!

> Der
> Rest vom U-Boot scheint im Wasser geflutet zu sein,

Nö, das meiste Volumen ist Auftriebskörper.

> und noch
> "Auftriebskörper" verbaut zu haben. Also nicht so, wie man sich das
> Ganze beim Anblick von außen als geschlossenes U-Boot vorstellt.

Ist ja auch ein Tiefsee-Tauchboot und kein normales (Kriegs) U-Boot.

> Oceangate hat durch ihren Leichtbau ein großes Nutzvolumen im Vergleich
> zum Gesamtvolumen.

Hat ihnen ja viel gebracht. Naja, ein Dutzend Mal hat es ja funktioniert 
;-)

> Weiter oben im Thread hat ja auch schon jemand
> angemerkt, dass sich aus dem Gewicht die Verdrängung ergibt.

Nö, aus dem Volumen.

> Erst durch
> den Leichtbau kommt man in die Nähe dessen dass der Druckkörper ohne
> zusätzliche Auftriebskörper im Wasser schwebt und nicht wie ein Stein
> auf den Grund sinkt.

Ist bei einem Tiefseetauchboot nicht wirklich das zentrale 
Entwicklungskriterium. Die Triton wog auch um die 10,5t, konnte nach 
eigenen Angaben bis 4000m tauchen, konnte immerhin 5 Personen aufnehmen. 
Die Limiting Factor kann zwar nur zwei aufnehmen, wiegt aber nur wenig 
mehr (12,5t) und kann fast dreimal so tief tauchen. Und das SICHER!

Der Deepsea Challenger vom James Cameron kann nur eine Person tauchen 
lassen, wiegt aber auch 11,8t! Da ist die Limiting Factor schon fast 
doppelt so effizient!

https://de.wikipedia.org/wiki/Deepsea_Challenger

Die Deepsea Challenger hat eine Stahlkugel mit nur 64mm Wandstärke und 
1050mm Innendurchmesser, die Limiting Factor eine titankugel mit auch 
nur 90mm und 1500mm.
Ufff, nix für mich ;-)

von Falk B. (falk)


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https://de.wikipedia.org/wiki/Alvin_(DSV-2)

Der "Veteran" der Tiefseetauchboot wiegt 16t und kann 3 Personen 
aufnehmen. Mit 4500m max. Tauchtiefe für die allermeisten Sachen 
vollkommen ausreichend.

von Thorsten M. (pappkamerad)


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Falk B. schrieb:
> Thorsten M. schrieb:
>> Oceangate hat durch ihren Leichtbau ein großes Nutzvolumen im Vergleich
>> zum Gesamtvolumen.
>
> Hat ihnen ja viel gebracht. Naja, ein Dutzend Mal hat es ja funktioniert
> ;-)

Ja, wollte nur verdeutlichen, warum da Leichtbau überhaupt relevant ist 
und man nicht einfach eine doppelte Wandstärke verwenden kann.

>> Weiter oben im Thread hat ja auch schon jemand
>> angemerkt, dass sich aus dem Gewicht die Verdrängung ergibt.
>
> Nö, aus dem Volumen.
Ich präzisiere: Dass sich aus dem Gewicht die Volumenverdrängung ergibt.
Und andersrum. Eine doppelte Wandstärke ergibt aber nicht das doppelte 
Volumen. Deshalb auch der Trick mit den Auftriebskörpern, die den 
'überschweren' Druckbehälter tragen.

> Die größte
> Verbesserung, neben den Kameras, der Elektronik etc. ist der druckfeste
> Glaskugelschaum an Stelle des Benzins als Auftriebskörper. Der muss bei
> 1100 Bar immer noch Auftrieb erzeugen!

Ja, vor dem Glaskugelschaum hätte ich auch etwas bedenken. Selbst wenn 
die einzelnen Glaskugeln robust sind, hätte ich die Befürchtung, dass 
Wasser gewaltsam in die Kugelmatrix eindringt. Verliert man zu viel 
Auftrieb, dann verliert man das Leben..

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Ben B.

Ben B. schrieb:

> Ich verstehe nicht wieso alle da den Fehler ausschließlich Boeing
> zuschreiben. Wenn ich in ein Flugzeug einsteige, dann erwarte ich
> einfach, daß da vorne zwei absolute Profis drinsitzen.

"Profi" zu sein, bedeutet lediglich, das man für seine Tätigkeit bezahlt 
wird. Das bedeutet nicht zwangsläufig, das man die Tätigkeit auch gut 
macht.

Es gibt genug Situationen, wo die Bezahlung genau das in letzter 
Konsequenz verhindert.

> Das wäre auch der
> Anspruch, den ich an mich selbst hätte, wenn ich Pilot geworden wäre.
> Und es tut mir leid wenn ich das so sage, aber das waren die Piloten der
> beiden abgestürzten Flüge meiner Meinung nach leider nicht.

Du bist einfach noch nicht oft genug selber auf die Nase gefallen, weil 
Du selber Fehler gemacht hast. Oder Du nimmst das einfach nicht wahr. 
;O)

Meine Lebenserfahrung: "Selbsterkenntnis ist der erste Schritt zur 
Depression". ;O)

>
> Man darf sich eben nicht nur auf Automatiken verlassen, sondern man muss
> in so einer verantwortungsvollen Position immer darauf gefasst sein, daß
> irgend etwas nicht wie geplant funktioniert und man muss dafür trainiert
> sein, daß man wenn etwas passiert auch sicher und korrekt handelt.

Das stimmt. Und bedeutet in letzter Konsequenz, das Automatiken nur 
begrenzt entlasten können, z.B. in Situationen mit sehr viel 
Arbeitsbelastung und bei Handlungen, die Fähigkeiten erfordern, die über 
menschliche Qualitäten hinausgehen, z.B. bei der 
Reaktionsgeschwindigkeit oder Kraft.

Ansonsten bringt Dir eine Automatisierung relativ wenig. Du musst mit 
der Situation umgehen können, als hättest Du keine Automatisierung, und 
zusätzlich mit den Eigenheiten der Automatisierung selber und mit den 
Situationen die entstehen, wenn Du zwischen den Zuständen 
Automatisierung/keine Automatisierung wechselst.

Das nennt sich "Komplexität" und wird mittelfristig bis langfristig die 
Weiterentwicklung der Menschheit begrenzen, wenn sie nicht vorher vor 
andere Grenzen rennt.

> Ich finde, daß die Automatiken in diesem Bereich schon viel zu viel
> Kontrolle übernommen haben. Wenn man sich nur noch darauf beschränkt,
> die Automatiken zu kontrollieren, aber das Flugzeug z.B. gar nicht mehr
> richtig selbst fliegen kann, dann wird es immer wieder solche Unfälle
> geben, die eigentlich vermeidbar gewesen wären oder ohne Automatiken
> nicht passiert wären.

Richtig, aber: Es hat wohl im zweiten Weltkrieg schon Flugzeuge gegeben, 
die ohne eine Automatik nicht mehr zu steuern gewesen wären. Die 
"Natter" z.B.
Bei bestimmte Autokonstruktionen sind vom Design her ja auch 
automatische Stabilisierungssysteme lange obligatorisch.

> Vielleicht wird da irgendwann noch die Einsicht
> kommen und ein entsprechender Schritt zurück, im Moment sieht's aber
> eher so aus, als ob sich das dank Tesla-Autopilot (der soweit ich weiß
> ja auch schon einige Menschen zur Hölle gejagt hat) und KI überall noch
> deutlich verschlimmern wird.

Da spielen aber noch andere Überlegungen hinein. Bei militärischen 
Flugzeugen wird man schnell in Bereiche kommen, die ohne Automatik nicht 
benutzbar sind, weil es die Fähigkeiten jeden menschlichen Bedieners 
überfordert.

In anderen Bereichen bringt eine Automatisierung einen Vorteil, weil 
Automaten nicht ermüden, keine Fehler machen und sich immer an ihre 
Vorschriften halten.
Eisenbahntechnik z.B. Die Nürnberger U-Bahn fährt z.B. schon lange ohne 
Fahrer.
(https://de.wikipedia.org/wiki/U-Bahn_N%C3%BCrnberg#Automatisierung_U2)

Finanzielle Überlegungen spielen auch eine große Rolle. Und in der 
Wirtschaft musst Du immer mit tödlichen Unfällen rechnen. Sonst könntest 
du weder Bergbau noch Speditionen betreiben, und Ponyhöfe auch nicht. 
Ich war nie so der Fähige, darum muste ich oft in Firmen arbeiten, wo 
von mir erwartet wurde, dass ich es mit meiner persönlichen Sicherheit 
nicht so eng sehe und entsprechende Vorschriften missachte. Das galt 
auch für meine Kollegen, sonst wäre der Laden nicht konkurenzfähig 
gewesen.

Das Problem ist aber eben auch ein Grund für Automatisierung...Leute, 
die gelernt haben, dass sie Vorschriften missachten müssen, und von 
denen es inoffiziell auch verlangt wurde, können das nur noch schwer 
lassen. Sie haben gelernt, diese Erwartung von ihren Vorgesetzten 
zwischen den Zeilen zu lesen, weil kein Vorgesetzter dass offen 
aussprechen darf. Selbst bei einem klaren Verbot werden sie immer 
unsicher sein, ob ihr Vorgesetzter das wirklich so meinte... Und darum 
ist es besser, wenn Stellwerke gut automatisiert sind.

>
> Edit:
>> Das Pech der Titanic ist ja, das sie kein Kriegsgrab ist, die sind
>> tabu. Sonst könnte man sich leicht und easy die 'Brittanic' angucken,
>> die im Mittelmeer dicht unter der Oberfläche liegt
> Im Mittelmeer sind solche Sachen aber auch recht einfach durchzusetzen,
> das sind keine internationalen Gewässer, sondern die Position gehört zu
> Griechenland.

Da ist auch ein psychologischer Effekt bei: Die Romantik und Tragik der 
Titanic liegt eben auch teilweise darin begründet, das es ein ziviles 
Schiff war und der Kontext kein militärischer war. Beim Militär oder bei 
der Industrie geht jeder davon aus, dass es Tote gibt. Das ist 
gesellschaftlich aktzeptiert.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Bernd W. schrieb:
> Das nennt sich "Komplexität" und wird mittelfristig bis langfristig die
> Weiterentwicklung der Menschheit begrenzen, wenn sie nicht vorher vor
> andere Grenzen rennt.

Das ist verwandt mit einer Entwicklung, die seit Tausenden von Jahren 
stattfindet. Kaum jemand von uns überlebt allein in einer Umgebung, in 
der dies unsere Vorfahren von zigtausend Jahren geschafft hätte. Damals 
waren die Menschen weitgehend universell. Jeder konnte im Prinzip alles, 
was zu Leben nötig war.

Frag dich mal, wie kritisch diese Vorfahren wohl diese immer weiter 
zunehmende Abhängigkeit wohl sehen würden, welche Zukunft sie für die 
Menschheit sähen.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Der vollständigerhalber sei noch erwähnt, das es auch noch viele 
Spekulationen in den sozialen Medien herumgeisterten, wie zum Beispiel 
es könne auch eine perfekte Inzenierung gewesen sein um unterzutauchen. 
Dem ist aber nicht so, weil Teile und Opfer geborgen werden:

https://www.mdr.de/brisant/titan-leichen-110.html

(prx) A. K. schrieb:
> Kaum jemand von uns überlebt allein in einer Umgebung, in
> der dies unsere Vorfahren von zigtausend Jahren geschafft hätte.

Früher hatte die Menschen auch mehr Hirn. Die Gehirngröße ist beim 
Menschen seit der Steinzeit um gut zehn Prozent geschrumpft.

https://www.mpg.de/8953555/mpi_evan_jb_2014
https://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/GEHIRN/Gehirn-Groesse.shtml

von Andre M. (andre1597)


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Hat mich alles an den Film The Core – Der innere Kern erinnert. Die 
Wände des U Bootes warn doch sicherlich auch aus Unobtainium? Ansonsten 
wär ich da nicht eingestiegen.

von Thomas U. (charley10)


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Dieter D. schrieb:
> Der vollständigerhalber sei noch erwähnt, das es auch noch viele
> Spekulationen in den sozialen Medien herumgeisterten, wie zum Beispiel
> es könne auch eine perfekte Inzenierung gewesen sein um unterzutauchen.
> Dem ist aber nicht so, weil Teile und Opfer geborgen werden:
>
> https://www.mdr.de/brisant/titan-leichen-110.html
>
> (prx) A. K. schrieb:
>> Kaum jemand von uns überlebt allein in einer Umgebung, in
>> der dies unsere Vorfahren von zigtausend Jahren geschafft hätte.

Vielleicht war denen auch besser bewusst, dass ohne Empathie dem 
Nachbarn gegenüber das eigene Überleben schwerer werden würde...

>
> Früher hatte die Menschen auch mehr Hirn. Die Gehirngröße ist beim
> Menschen seit der Steinzeit um gut zehn Prozent geschrumpft.

In vielen tausend Jahren wird man vermutlich feststellen, dass es 
derzeit einen deutlichen Zusammenhang gibt zwischen vergrößertem 
Wischfon und verkleinertem Hirn gibt... ;-))
Wenn das Hirn bis dahin nicht auf NULL geschrumpft ist!

>
> https://www.mpg.de/8953555/mpi_evan_jb_2014
> https://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/GEHIRN/Gehirn-Groesse.shtml

: Bearbeitet durch User
von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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> Bei militärischen Flugzeugen wird man schnell in Bereiche kommen,
> die ohne Automatik nicht benutzbar sind, weil es die Fähigkeiten
> jeden menschlichen Bedieners überfordert.
Das ist seit über 30 Jahren so. Mindestens so lange könnte man 
Luftüberlegenheitsjäger bauen, die minutenlang 15..20g ziehen können. 
Das würde einen Menschen töten, der schafft selbst mit Anti-g-Hose nur 
etwa 10g für vielleicht 30 Sekunden, danach verliert er das Bewusstsein. 
Die Frage ist aber, welchen Sinn das macht. Das ist genau der gleiche 
Blödsinn wie Atomwaffen - in dem Moment wo alle sie haben, hat keiner 
mehr einen Nutzen davon. Außer militärisches Patt oder alle gleichzeitig 
tot.

> Du bist einfach noch nicht oft genug selber auf die Nase gefallen,
> weil Du selber Fehler gemacht hast. Oder Du nimmst das einfach
> nicht wahr.
Nein, wenn ich meinen eigenen Mindestanforderungen nicht gerecht werde, 
dann habe ich eher die Größe, das einzusehen. Wenn es um Dinge geht, die 
ich können will, dann muss ich sie noch mehr lernen, etwa sportliche 
Dinge trainieren oder mir Wissen zusammensuchen. Oder wenn es eine Sache 
ist, die ich nicht selbst können muss, dann lagere ich sie aus, dann 
soll sie jemand machen, der's besser kann als ich und ich erbringe 
irgendwo einen Ausgleich, beispielsweise durch Bezahlung. In dieser Welt 
fangen die Probleme leider dann an, wenn man selbst zu viel macht, ohne 
eine Bezahlung zu verlangen.

von 🍅🍅 🍅. (tomate)


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von Rbx (rcx)


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Thomas U. schrieb:
> In vielen tausend Jahren wird man vermutlich feststellen, dass es
> derzeit einen deutlichen Zusammenhang gibt zwischen vergrößertem
> Wischfon und verkleinertem Hirn gibt

Diese Zusammenhänge gibt es jetzt schon, die hatte doch der Spitzer 
Manfred öfter bei seinen Vorträgen vorgestellt  - mit entsprechenden 
düsteren Zukunftsprognosen.
Konsequenterweise muss man annehmen, dass es in 1000 Jahren mit der 
Wissenschaft nicht mehr so dolle ist.
Möglicherweise werden denn wieder Religionen oder Ersatzreligionen (als 
Welterklärer) stärker.

Vor 1000 Jahren sah die Sachlage (trotz der Vorherrschenden Brutalität) 
ganz gut aus, da gingen Religion und Wissenschaft noch Hand in Hand.
Man kann ja Religion auch als Liebe zur Wahrheit interpretieren.

Gestern gab es noch eine Presseerklärung des Bergungsteams. Wesentlich 
neues wurde da aber nicht gesagt.

von (prx) A. K. (prx)


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Rbx schrieb:
> Man kann ja Religion auch als Liebe zur Wahrheit interpretieren.

;-)

von Oliver S. (oliverso)


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Thorsten M. schrieb:
> Hab mir mal die Wiki-Seite zur Limiting Factor und zur Trieste
> angeschaut, beide haben (nur) jeweils eine Kugel als Druckbehälter. Der
> Rest vom U-Boot scheint im Wasser geflutet zu sein, und noch
> "Auftriebskörper" verbaut zu haben.

Bei der Trieste war’s Benzin als Auftriebsmedium.

Oliver

von A. F. (chefdesigner)


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Michael schrieb:
> Und dann verkündet man stolz das man ein akustisches Sichereitssystem
> hat das das Reißen der Fasern hören kann und dann warnt.

Ich glaube, dass in dem Moment, wenn solche Fasern wirklich beginnen, zu 
reißen, sich das so schnell fortsetzt, wie das Platzen eines Hühnereis, 
wenn einer bei Wetten-Dass draufgestanden hat und es dann schlagartig 
nachgibt. Das sind Bruchteile von Sekunden, in denen der Druck einen 
Partikel beschleunigt.

Ich würde sagen, dass alle berstenden Partikel des Fensters, Befestigung 
und sonstiges Metall schlagartig Überschallgeschwindigkeit haben und 
alles im Boot zerdrückt ist, bevor der Schall überhaupt die Mikrofone 
erreichen kann, damit das System es wahrnehmen und warnen könnte.

Wahrscheinlich haben die Insassen das Implodieren nicht mal mehr 
mitbekommen und die Wasserdruckwelle mitsamt allen Materials war viel 
schneller an ihnen dran, als der Schall. Dann hatte das Gehirn keine 
Zeit mehr, zu verarbeiten, was Augen und Ohren eventuell noch 
mitbekommen. Man muss eigentlich hoffen, dass es so war und sie nicht 
die Katastrophe haben mehre Sekunden lang kommen sehen.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Ich frage mich umgekehrt, ob so ein Abstieg stets in absoluter Stille 
stattfand, oder ob gewisse mechanische Geräusche der gesamten 
Konstruktion normal waren und zum Nervenkitzel dazu gehörten.

: Bearbeitet durch User
von A.P. W. (apw)


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Könnte man so eine Hülle ultraschallen oder röntgen, um beginnende 
Schäden zu erkennen?

: Bearbeitet durch User
von Rbx (rcx)


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(prx) A. K. schrieb:
> oder ob gewisse mechanische Geräusche der gesamten
> Konstruktion normal waren und zum Nervenkitzel dazu gehörten.

Ehrlich gesagt, Nachtwanderungen allein durch den Wald find ich auch 
irgendwie schwierig. Davon mal abgesehen, hatte ich wohl den größten 
Nervenkitzel bei einem Besuch eines Bergbaumuseums im Harz. Da war ich 
aber auch noch nicht so alt, 7, 8, 9, 10 oder so. Jedenfalls hatte ich 
mich weiter unten in den alten Bergbau-Gängen verlaufen. Geknarrt hatte 
da nichts, oder auch keine Wildschwein o.ä. geraschelt. Irgendwas 
anderes wirkte plötzlich tierisch bedrohlich, bzw. unheimlich - so dass 
ich ziemlich froh war, als ich den Anschluss der Gruppe (weiter oben) 
wiedergefunden hatte. Besuch in der Geisterbahn war gar nichts dagegen.

Ach so, nicht so ganz ontopic, aber mir fällt noch ein guter Song ein, 
mit Zusammenhang von Stille, Geräusche, Wasser usw. den ich u.a. auch 
deswegen so mag:
Rime of the Ancient Mariner (2015 Remaster)
https://www.youtube.com/watch?v=OSDZj_jh5cE

von Falk B. (falk)


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A. F. schrieb:
>> Und dann verkündet man stolz das man ein akustisches Sichereitssystem
>> hat das das Reißen der Fasern hören kann und dann warnt.
>
> Ich glaube, dass in dem Moment, wenn solche Fasern wirklich beginnen, zu
> reißen, sich das so schnell fortsetzt, wie das Platzen eines Hühnereis,
> wenn einer bei Wetten-Dass draufgestanden hat und es dann schlagartig
> nachgibt. Das sind Bruchteile von Sekunden, in denen der Druck einen
> Partikel beschleunigt.

Eben. Der gute Mann hat ein paar BEKANNTE Grundlagen der 
Materialwissenschaften sträflich ignoriert. Man sollte mal einen Zug- 
oder Druckversuch mit verschiedensten Materialien beobachten. Duktile 
Materialien wie Metalle dehnen sich ausgiebig vor dem Versagen. Spröde 
nicht, das kracht mit SEHR wenig bis keiner Vorwarnung. Er glaubte, wenn 
man es knirschen hört, ist noch Zeit was zu retten. Ein tödlicher 
Irrtum.

> Ich würde sagen, dass alle berstenden Partikel des Fensters, Befestigung
> und sonstiges Metall schlagartig Überschallgeschwindigkeit

Wieso Überschall?

> haben und
> alles im Boot zerdrückt ist, bevor der Schall überhaupt die Mikrofone
> erreichen kann, damit das System es wahrnehmen und warnen könnte.
>
> Wahrscheinlich haben die Insassen das Implodieren nicht mal mehr
> mitbekommen und die Wasserdruckwelle mitsamt allen Materials war viel
> schneller an ihnen dran, als der Schall. Dann hatte das Gehirn keine
> Zeit mehr, zu verarbeiten, was Augen und Ohren eventuell noch
> mitbekommen. Man muss eigentlich hoffen, dass es so war und sie nicht
> die Katastrophe haben mehre Sekunden lang kommen sehen.

Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit. Allein aus der 
Tatsache, daß die Halbkugeln der Enden komplett intakt geborgen wurden, 
ebenso die Ringe zum Anflanschen der CfK Röhre. Diese hat es in hunderte 
Stücke gerissen und fein säuberlich von den Ringen geschält. Bravo! Bin 
mal gespannt was da am Ende WIRKLICH an "human remains" geborgen wurde. 
Die Armbanduhr des Herrn Rush mit der Hand dran?

von Falk B. (falk)


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(prx) A. K. schrieb:
> Ich frage mich umgekehrt, ob so ein Abstieg stets in absoluter Stille
> stattfand, oder ob gewisse mechanische Geräusche der gesamten
> Konstruktion normal waren und zum Nervenkitzel dazu gehörten.

Gute Frage. Ein altes Segelschiff knarzt ja auch ganz gut. Wenn man den 
Piratenfilmen Glauben schenkt ;-)

von Falk B. (falk)


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A.P. W. schrieb:
> Könnte man so eine Hülle ultraschallen oder röntgen, um beginnende
> Schäden zu erkennen?

CfK wie auch GfK gilt da als problematisch, wenn die Unterscheidung von 
Fasern, Epoxid und Mikrorissen ist da nicht so einfach. Bei Metall sieht 
es da deutlich besser aus, das ist homogenes Material.

von Falk B. (falk)


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Thomas U. schrieb:
>> Früher hatte die Menschen auch mehr Hirn. Die Gehirngröße ist beim
>> Menschen seit der Steinzeit um gut zehn Prozent geschrumpft.
>
> In vielen tausend Jahren wird man vermutlich feststellen, dass es
> derzeit einen deutlichen Zusammenhang gibt zwischen vergrößertem
> Wischfon und verkleinertem Hirn gibt... ;-))

Smart phones, dumb people!

Allerdings ist das "smart phone" nur ein Katalysator, der die auch 
vorher schon vorhandene Dummheit nur besser sichtbar macht. Früher war 
nicht alles besser, schon gar nicht die allgemeine Bildung und 
Intelligenz.

: Bearbeitet durch User
von Falk B. (falk)


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Rote T. schrieb:
> https://www.youtube.com/watch?v=BQGDwE3yMb0

Interessant. Und es zeigt einem die Größenordnung, wenn es kracht. Keine 
Zeit um "Oh shit" zur rufen!

von Falk B. (falk)


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Markus M. schrieb:
> Human bodies incinerate and are turned to ash and dust instantly."
>
> Sprich bevor sie es überhaupt auch nur annähernd wahrnehmen konnten
> waren sie bereits Asche. Das ist schon krass.

Das halte ich für reine Sensationslust und massive Übertreibung. Denn 
auch unter solchen extremen Bedingungen ist die verfügbare Energie und 
Zeit DAFÜR viel zu klein. So eine Implosion ist keine Atombombe.

von Stefan K. (stk)


Angehängte Dateien:

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Im Anhang  eine kurze Konversation mit der Arroganz vom Postillon.
Ich bevorzuge Schokopudding ohne Salzwasser.

von Al. K. (alterknacker)


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Falk B. schrieb:
> Allerdings ist das "smart phone" nur ein Katalysator, der die auch
> vorher schon vorhandene Dummheit nur besser sichtbar macht. Früher war
> nicht alles besser, schon gar nicht die allgemeine Bildung und
> Intelligenz.

.....und was is mit der Forenschwarmintelligenz,
oder iisses Gans.

MfGg
alter
knacker

von Lothar J. (black-bird)


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Falk B. schrieb:
>> Sprich bevor sie es überhaupt auch nur annähernd wahrnehmen konnten
>> waren sie bereits Asche. Das ist schon krass.
>
> Das halte ich für reine Sensationslust und massive Übertreibung. Denn
> auch unter solchen extremen Bedingungen ist die verfügbare Energie und
> Zeit DAFÜR viel zu klein. So eine Implosion ist keine Atombombe.

Naja, die Geschwindigkeit des Wassers in einem Wasserstrahl bei 1000bar 
oder mehr ist nicht gerade langsam. Sonst würde Wasserstrahlschneiden 
nur naß machen und nicht "schneiden".
Der "Wasserstrahl" beim Bersten der Hülle hatte auch keine 
Volumenbegrenzung, er war so groß wie die ganze zylindrische Hülle mit 
vollem Druck.
Auch wenn die Rezeptoren in Auge, Ohr und Haut einen wie auch immer 
gearteten Wechsel der Empfindungen registriert haben - die Weiterleitung 
über die Nerven hat das Gehirn nicht erreicht.
Schließlich sehen wir auch 100Hz-Flimmern nicht. Da wird es alle 10ms 
dunkel.

Da hat keiner was gemerkt.

Blackbird

von Thorsten M. (pappkamerad)


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Lothar J. schrieb:
> Naja, die Geschwindigkeit des Wassers in einem Wasserstrahl bei 1000bar
> oder mehr ist nicht gerade langsam. Sonst würde Wasserstrahlschneiden
> nur naß machen und nicht "schneiden".
> Der "Wasserstrahl" beim Bersten der Hülle hatte auch keine
> Volumenbegrenzung, er war so groß wie die ganze zylindrische Hülle mit
> vollem Druck.
Ist. m.E. nicht vergleichbar. Geht man von einem schlagartigen Bersten 
aus, wäre im ersten Moment der Druck an der Hülle fast null. Erst die 
Differenz beschleunigt dann das Wasser und vermutlich müssen viele, 
viele Kubikmeter Wasser beschleunigt werden, bis das Wasser den 
innersten Punkt vom Innenraum erreicht. Wie viele Kubikmeter beteiligt 
sind, denke ich, liegt an der Kompressibilität des Wassers. Wäre es 
überhaupt nicht kompressibel, dann müsste die komplette Wassersäule über 
dem U-Boot beschleunigt werden, also ein paar tausend Kubikmeter. Durch 
die Kompressibilität ist es deutlich weniger und natürlich ging alles 
sehr sehr schnell. Aber an ein "Zerschneiden" durch einen Wasserstrahl 
glaube ich weniger. Es sind eher Fragmente der Hülle, die die Insassen 
zuerst verletzen und dann natürlich die Druckwelle in dem Moment, wo das 
Wasser vollständig eingefallen ist und dann schlagartig nicht mehr 
weiter kann. Das könnte Druckspitzen deutlich höher wie der 
ursprüngliche Außendruck ergeben und das ist dann auch der Knall, der 
vom Militär detektiert wurde.

von Falk B. (falk)


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Lothar J. schrieb:

> Da hat keiner was gemerkt.

Das war gar nicht die Kritik, sondern die reißerische Aussage, daß die 
Opfer zu Asche verbrannt wären! Sinnerfassendes Lesen scheint nicht 
deine Stärke zu sein.

von (prx) A. K. (prx)


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Thorsten M. schrieb:
> Aber an ein "Zerschneiden" durch einen Wasserstrahl
> glaube ich weniger.

Also wenn man schon Horrorszenarien durchspielt, könnte das den Anfang 
machen. Zuerst ein haarfeiner Strahl, der Insassen zersägt, und erst 
nach einer Weile der finale Crash.

von Falk B. (falk)


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Thorsten M. schrieb:
> Ist. m.E. nicht vergleichbar. Geht man von einem schlagartigen Bersten
> aus, wäre im ersten Moment der Druck an der Hülle fast null. Erst die
> Differenz beschleunigt dann das Wasser und vermutlich müssen viele,
> viele Kubikmeter Wasser beschleunigt werden, bis das Wasser den
> innersten Punkt vom Innenraum erreicht.

Nein. Thunderfoot hat das recht gut abgeschätzt und erklärt. Das Wasser 
ist bei 300 bar ca. 4% komprimiert, mit einem verdammt großen E-Modul! 
Diese "Feder" entspannt sich schlagartig mit Schallgeschwindigkeit, 
~1500m/s.

https://www.youtube.com/watch?v=bNW5FYGIfLc

> Wie viele Kubikmeter beteiligt
> sind, denke ich, liegt an der Kompressibilität des Wassers. Wäre es
> überhaupt nicht kompressibel, dann müsste die komplette Wassersäule über
> dem U-Boot beschleunigt werden, also ein paar tausend Kubikmeter.

Unsinn! Es reicht, wenn die Wasserfront beschleunigt wird. Außerdem ist 
das Wasser ja kein Festkörper, der nur als Gesamtmasse beschleunigt 
werden kann.

> Durch
> die Kompressibilität ist es deutlich weniger und natürlich ging alles
> sehr sehr schnell. Aber an ein "Zerschneiden" durch einen Wasserstrahl
> glaube ich weniger. Es sind eher Fragmente der Hülle, die die Insassen
> zuerst verletzen und dann natürlich die Druckwelle in dem Moment, wo das
> Wasser vollständig eingefallen ist und dann schlagartig nicht mehr
> weiter kann. Das könnte Druckspitzen deutlich höher wie der
> ursprüngliche Außendruck ergeben und das ist dann auch der Knall, der
> vom Militär detektiert wurde.

BINGO!

von Falk B. (falk)


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(prx) A. K. schrieb:
> Also wenn man schon Horrorszenarien durchspielt, könnte das den Anfang
> machen. Zuerst ein haarfeiner Strahl, der Insassen zersägt,

Eine Hohlladung aus Wasser? Kann sein, muss nicht.

> und erst
> nach einer Weile der finale Crash.

Wobei "Weile" bestenfalls eine handvoll Millisekunden sind!

von Rbx (rcx)


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Lothar J. schrieb:
> Da hat keiner was gemerkt.

Fast so schön, wie im Schlaf sterben.

https://www.spektrum.de/lexikon/neurowissenschaft/zeit-und-gehirn/14651

Merken kann man sich 30ms, 3s, 3 Tage, 3 Monate..

Erstaunlicherweise gibt es in diesem Zusammenhang den Spruch: "aller 
guten Dinge sind drei" o.ä. oder auch heute, morgen, gestern
Was ein Hinweis darauf sein kann, dass unser (60er) Zahlensystem zur 
Zeiteinteilung nicht wirklich schlecht ist.

von 🍅🍅 🍅. (tomate)


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Mit 400Bar zersägt man noch nicht viel, zumindest wenn etwas Abstand 
zwischen Düse und Werkstück.

Sonst würden sich die Leute regelmässig Finger und Füsse mit dem 
Hochdruckreiniger absägen.

von Lothar J. (black-bird)


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Falk B. schrieb:
>> Da hat keiner was gemerkt.
>
> Das war gar nicht die Kritik, sondern die reißerische Aussage, daß die
> Opfer zu Asche verbrannt wären! Sinnerfassendes Lesen scheint nicht
> deine Stärke zu sein.

Das "zu Asche verbrannt" war im Orginalzitat auch nur symbolisch 
gemeint. So blöd kann der Verfasser gar nicht gewesen sein, dass er an 
eine plötzlich auftretende Hitze dieser Energie glaubt. Oder etwa doch? 
(Heute ist ja alles möglich).

Thorsten M. schrieb:
> Aber an ein "Zerschneiden" durch einen Wasserstrahl
> glaube ich weniger.

Den Begriff des Wasserstrahlschneidens hatte ich nur für die 
Veranschaulichung der Drücke und der Geschwindigkeit benutzt, vom 
"Zerschneiden" hatte ich nichts geschrieben.

Thorsten M. schrieb:
> Es sind eher Fragmente der Hülle, die die Insassen
> zuerst verletzen und dann natürlich die Druckwelle in dem Moment, wo das
> Wasser vollständig eingefallen ist und dann schlagartig nicht mehr
> weiter kann.

So ist es. Unser Nervensystem ist um einiges langsamer.

Blackbird

: Bearbeitet durch User
von Michael B. (laberkopp)


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Lothar J. schrieb:
> Das "zu Asche verbrannt" war im Orginalzitat auch nur symbolisch
> gemeint. So blöd kann der Verfasser gar nicht gewesen sein, dass er an
> eine plötzlich auftretende Hitze dieser Energie glaubt. Oder etwa doch?
> (Heute ist ja alles möglich).

Was passiert in deinem Dieselmotor in den 10ms in denen der Kolben das 
Gemisch auf nur 50 statt 300 bar komprimiert ?

"Die Kompressionsdrücke moderner Dieselmotoren erreichen dabei Werte 
zwischen 30 und 60 bar, die komprimierte Luft erhitzt sich unterdessen 
auf Temperaturen, die zwischen 700 und 900 Grad Celsius liegen."

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Lothar J. schrieb:
> Oder etwa doch?

Es gibt durchaus ein Experiment dazu. In einer Luftblase wird ein Stück 
Papier eingebracht und von beiden Seiten die Luftblase im dicken 
Wasserrohr zusammengepresst. Der Selbstzünder, also Dieselmotor arbeitet 
so. Allerdings wird es nur an ein paar wenigen Stellen am Körper solche 
Verbrennungen geben, weil im Anschluss wird der Körper von der 
Implosiondrückwelle zerissen. Dabei werden auch die Lungenluftbläßchen 
und die Luftröhre zusammengeklatscht, die es ebenfalls zerreißt.

von Lothar J. (black-bird)


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Schon möglich, dass lokal hohe Temperaturen aufgetreten sind. Dann 
sollten die aufgefundenen, nicht kompressiblen Materialstücke, 
Brandspuren haben. Zur vollständigen Verbrennung im Innenraum hats wohl 
eher nicht gereicht.

Das war auch gar nicht die Intention meines Beitrages.
Der Crash war schneller als seine Erfassung durch unser Nervensystem.

Was dabei im Einzelnen passiert ist, ist damit für die Betroffenen 
unerheblich.

Blackbird

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Also verbrannt sind die nicht. Schlimmstenfalls angesengt. Der 
menschliche Körper besteht überwiegend aus Wasser und ist thermisch eher 
träge, bzw. die Haut hat keine gute Wärmeleitung.

Ich nehme an, daß der Druck so eine Hülle quasi sofort in viele kleine 
Stückchen zerbröselt sobald der erste Riss auftritt. Anschließend werden 
alle Bruchstücke des Tauchboots und das Wasser in Richtung Zentrum 
beschleunigt und prallen da aufeinander. So hoch komprimierte Luft hat 
kaum noch Volumen (in einer Taucherflasche sind 300 bar und 2..3 
Kubikmeter Luft, etwa so viel wie in einer Telefonzelle), folglich 
entstehen kaum Luftblasen im Wasser. Beim Menschen zequetscht das 
wahrscheinlich den Oberkörper wegen der Luft in der Lunge. Evtl. reicht 
die Zeit noch, damit sich Stoffe und vielleicht Haare entzünden, aber 
das gibt keine großflächigen Verbrennungen weil alles so schnell geht. 
Unmittelbar danach trifft die komplette zum Zentrum beschleunigte Masse 
an Bruchstücken und Wasser dort aufeinander, das wird dort einen 
Druckstoß erzeugen wie in einer Bombe. Die Körper werden von sehr 
schnellen Trümmerteilen getroffen, wahrscheinlich im Zentrum 
aneinandergeklatscht... Ich glaube man findet von denen keine kompletten 
Leichen, sondern nur ein paar Reste von den Körperteilen, in denen keine 
Luft vorhanden ist, Arme und Beine vielleicht.

Was die davon noch gemerkt haben? Nichts. Der Mensch braucht einige 
Millisekunden bevor er nach einem Knall überhaupt zusammenzuckt, 
geschweigedenn irgendwas realisieren kann. Bis dahin dürfte keiner von 
denen mehr bei Bewusstsein gewesen sein.

von Michael (Firma: HW Entwicklung) (mkn)


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Bernd W. schrieb:
> Ben B. schrieb:
>
>> Ich verstehe nicht wieso alle da den Fehler ausschließlich Boeing
>> zuschreiben. Wenn ich in ein Flugzeug einsteige, dann erwarte ich
>> einfach, daß da vorne zwei absolute Profis drinsitzen.
>
> "Profi" zu sein, bedeutet lediglich, das man für seine Tätigkeit bezahlt
> wird. Das bedeutet nicht zwangsläufig, das man die Tätigkeit auch gut
> macht.

Wenn ein Flugzeughersteller also aus Kostengründen ein viel zu großes 
Triebwerk unter ein uraltes Modell pappt, die sich daraus ergebene 
Instabilität mit einem neuen System auffängt, das
A: Saumäßig und entgege aller Redundanzgepflogenheiten der Luftfahrt 
konstruiert und vom Hersteller selbst zertifizert war.
B: Nicht Dokumentiert und den Piloten bekannt war, weil man der 
Luftfahrtbehörde weiß gemacht hat das keine neuen Trainings für das neue 
Flugzeug nötig wären
C: Die Checkliste im Fehlerfall akribisch befolgt, dazu führte das der 
Flieger bis zum nötigen Punkt bereits eine Geschwindigkeit erreicht 
hatte in der so viel Druck auf den Steuerflächen war das nicht mehr 
gesteuert werden konnte und der Absturz unausweichlich war,

dann sind die Piloten wirklich der letzte inkompetente Dreck gewesen, 
und kein Boeing Manager musste dafür in den Knast.

Bei der Titan hatte der CEO wenigsten den Anstand selbst draufzugehen 
und nur Leute mitzunehmen die mehrfach dafür unterschrieben hatten das 
Sterben durchaus eine Option bei der Fahrt war.
Und Stockton Rush hat kein Blatt vor den Mund genommen das er Sicherheit 
für Pussykram hielt und entgegen aller Warnungen und dringlichster 
Empfehlungen Materialien kombinierte die als unkombinierbar galten, die 
er auch noch zum Schnäppchenpreis einkaufte, weil sie wegen 
Unzuverlässigkeit bereits bei Boeing aussortiert waren.

Die 373Max Passagiere UND auch die Crew, stiegen in ein ganz junges, 
hochmodernses und sicheren Verkehrsflugzeug eines der renomiertesten 
Hersteller und vertrauten darauf das sicherste Verkehrmittel der Welt 
bestiegen zu haben.
VW Manager wurden für Tricksereien bei der Abgasreinigung härter 
bestraft als die vorsätzlichen Verursacher bei Boeing.
Aber VW ist ja auch kein USA Unterehmen und die eigene FAA hätte man 
damit ja auf die gleiche Anklagebank setzen müssen.

Man gab den Piloten ein defektes Arbeitsgerät, enthielt ihnen 
wesentliche Informationen vor, täuschte und betrog vorsätzlich, 
konstruierte erbärmlich und die zuständige Aufsichtsbehörde schaute dem 
Treiben schon sehr lange zu und ließ den Hersteller gewähren ohne 
hinzuschauen.
Also es gibt einige die sehr lang Haftstrafen und schlimmeres verdient 
hätten und denen ich wünsche nie wieder ruhig schlafen zu können.
Die Piloten sind es nicht.

Beitrag #7447298 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Michael schrieb:
> Also es gibt einige die sehr lang Haftstrafen und schlimmeres verdient
> hätten und denen ich wünsche nie wieder ruhig schlafen zu können.
> Die Piloten sind es nicht.

Ja, und es gibt noch andere Beispiele wo man "organisierte" 
Verantwortungslosigkeit finden kann.

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Michael schrieb:

> Man gab den Piloten ein defektes Arbeitsgerät, enthielt ihnen
> wesentliche Informationen vor, täuschte und betrog vorsätzlich,
> konstruierte erbärmlich und die zuständige Aufsichtsbehörde schaute dem
> Treiben schon sehr lange zu und ließ den Hersteller gewähren ohne
> hinzuschauen.
> Also es gibt einige die sehr lang Haftstrafen und schlimmeres verdient
> hätten und denen ich wünsche nie wieder ruhig schlafen zu können.
> Die Piloten sind es nicht.

Ich widerspreche Dir nicht darin, das es nicht an den Piloten lag. Aber 
ich wende mich gegen die Erwartungshaltung an Profis und ich stehe 
durchaus auf dem Stand, das an dem Fall so viele verschiedene Stellen 
mit so vielen verschiedenen Fehlern beteiligt waren, dass die Schuld des 
einzelnen sehr gering ist *).

Wenn man da Maßstäbe anlegen würde, dass die alle in den Knast müssten, 
dann würde den Job keiner mehr machen wollen, weil jeder eben Fehler hat 
und auch nicht den kompletten Überblick hat. Diese Forderung nach 
Fehlerfreiheit ist unrealistisch.

Das ist ja eines der Probleme zunehmender Komplexität. Zu Anfangs kannst 
Du mit einer Automatisierung durchaus viele Verbesserungen erreichen, 
aber bei weiterer Steigerung wird das dann nicht noch besser, sondern 
schlimmer. Möglicherweise kann dieser Bereich, wo es besser wird, mit 
einer KI extrem gedehnt werden, aber auch nicht bis ins unendliche.
Und genau so, wie KI manipuliert werden kann, kann sie selber 
manipulieren.

*) Das ist übrigens nicht nur ein Problem der USA oder von Großkonzernen 
wie Boing. Letztlich hast Du beim Zugunfall von Enschede oder dem Love 
Parade Unglück in Duisburg vergleichbare Situationen. Alles eher kleine 
Leute, die der Situation nicht gewachsen waren, und alle hatten meistens 
nur eine sehr geringe Teilschuld.
Der Dieselskandal ist eigentlich noch extremer. Alle wussten, dass das 
was da gemacht wurde, physikalisch nicht klappen konnte. Alle haben 
mitgemacht. In vielen Werkstätten ist es schon früh aufgefallen, und 
viele Kunden (Maschinenbauer z.B.) wussten auch davon und machten 
Witzchen dazu. Es war also auch bei den Kunden bekannt, und jeder wollte 
es weil es letztlich billig und einfach war. Einen einzelnen Manager 
dafür zu verurteilen ist dann auch irgendwie Doppelmoral, die vielen 
"kleinen Leute" in der Kundschaft waren mit Schuld.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

: Bearbeitet durch User
von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Bernd W. schrieb:
> Ich widerspreche Dir nicht darin, das es nicht an den Piloten lag. Aber
> ich wende mich gegen die Erwartungshaltung an Profis und ich stehe
> durchaus auf dem Stand, das an dem Fall so viele verschiedene Stellen
> mit so vielen verschiedenen Fehlern beteiligt waren, dass die Schuld des
> einzelnen sehr gering ist *).

Sowas nennt sich organisierte Verantwortungslosigkeit und kommt nicht 
einfach so zustande!

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Cha-woma M.

Cha-woma M. schrieb:
> Bernd W. schrieb:
>> und ich stehe
>> durchaus auf dem Stand, das an dem Fall so viele verschiedene Stellen
>> mit so vielen verschiedenen Fehlern beteiligt waren, dass die Schuld des
>> einzelnen sehr gering ist *).
>
> Sowas nennt sich organisierte Verantwortungslosigkeit und kommt nicht
> einfach so zustande!

Die einzigste Alternative dazu wäre aber dann die 
Unterlassensalternative, weil solche Verantwortung hängt sich kein 
Normalsterblicher ans Bein, und die Größenwahnsinnigen die es doch 
machen würden, die wären mir z.b. dann zu unzuverlässig.

Bleib mal Realist.


Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

von Johannes U. (kampfradler)


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Bernd W. schrieb:

> Ich widerspreche Dir nicht darin, das es nicht an den Piloten lag. Aber
> ich wende mich gegen die Erwartungshaltung an Profis und ich stehe
> durchaus auf dem Stand, das an dem Fall so viele verschiedene Stellen
> mit so vielen verschiedenen Fehlern beteiligt waren, dass die Schuld des
> einzelnen sehr gering ist *).

> *) Das ist übrigens nicht nur ein Problem der USA oder von Großkonzernen
> wie Boing. Letztlich hast Du beim Zugunfall von Enschede oder dem Love
> Parade Unglück in Duisburg vergleichbare Situationen. Alles eher kleine
> Leute, die der Situation nicht gewachsen waren, und alle hatten meistens
> nur eine sehr geringe Teilschuld.
> Der Dieselskandal ist eigentlich noch extremer. Alle wussten, dass das
> was da gemacht wurde, physikalisch nicht klappen konnte. Alle haben
> mitgemacht. In vielen Werkstätten ist es schon früh aufgefallen, und
> viele Kunden (Maschinenbauer z.B.) wussten auch davon und machten
> Witzchen dazu. Es war also auch bei den Kunden bekannt, und jeder wollte
> es weil es letztlich billig und einfach war. Einen einzelnen Manager
> dafür zu verurteilen ist dann auch irgendwie Doppelmoral, die vielen
> "kleinen Leute" in der Kundschaft waren mit Schuld.

Also, ich sehe beim besten Willen nicht, wie das von Dir Beschriebene, 
zu einer Schuldminimierung beim Einzelnen der jeweils Beteiligten 
fuehren soll.
In der Luftfahrtindustrie ist absolut bekannt, dass Fehler potentiell 
toedlich verlaufen.
Dementsprechend wird ja einerseits betont, wie sicher die Luftfahrt 
statistisch sei und dann kommt eben das grosse ABER:
Wenn was passiert, dann ist es in der Regel ein Totalverlust mit Mann 
und Maus.

So wie ich das sehe, ist hier vielleicht nicht jeder der Beteiligten in 
gleichem Maße verantwortlich, die ganz oben sind sicher sehr viel 
staerker in die Verantwortung zu nehmen, da eine Haupttriebfeder dieser 
Leute die Gier sein duerfte.
In den niederen Raengen hingegen war es wahrscheinlich die Angst, dass 
sie ihren Job verlieren koennen.
Nichstdestotrotz waren an jeder Stelle der Kette die resultierenden 
Gefahren bekannt, jeder haette sein Gewissen finden und die Sache 
wirksam durchstechen koennen.

Soweit ich mich erinnere, war da damals ja auch im nachhinein von 
Abstuerzen im Simulator aufgrund des neuen Systems zu 
lesen..wimre..waren an diesen Simulatortests wenigstens zwei Leute aktiv 
beteiligt.
Was haben die vor den tatsaechlichen Abstuerzen mit diesem praktischen 
Wissen angefangen?

: Bearbeitet durch User
von Rbx (rcx)


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Cha-woma M. schrieb:
> Ja, und es gibt noch andere Beispiele wo man "organisierte"
> Verantwortungslosigkeit finden kann.

Hast du ein paar gute Beispiele? Mir fallen auf Anhieb nur politische 
ein, z.B. Corinna hier, Corinna da, Maske auch nicht vergessen, sonst 
tot - aber als dann die Nachricht kam, da kommt eine große Wasserwand 
immer nur "Hä?"..

Dann auch noch die Grünen, die offenbar keinen Plan von Finanzierung von 
Grundbedürfnissen, oder von Bauprojekten haben, oder von nachhaltiger 
Nutzung (z.B. alter Autos)  - aber lustig Umbaugesetze formulieren oder 
sich hinstellen, als könnten sie Energiewirtschaftliche Zusammenhänge 
bezahlbar handlen.
Der Strom kommt ja auch unerschöpflich aus der Cloud, wer soll sich da 
Sorgen machen?

von Joachim B. (jar)


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Michael schrieb:
> VW Manager wurden für Tricksereien bei der Abgasreinigung härter
> bestraft als die vorsätzlichen Verursacher bei Boeing.
> Aber VW ist ja auch kein USA Unterehmen und die eigene FAA hätte man
> damit ja auf die gleiche Anklagebank setzen müssen.

und hier bei den Abgasschummeleien?
Warum nicht Knast und Strafe in Höhe der Boni für die Manager?

Mich k*tzt es an wie die Verantwortlichen immer so billig wegkommen und 
ihre Millionen, Boni und Alterszahlungen behalten dürfen, so ist dieser 
Job doch nicht mit Verantwortung.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Rbx schrieb:
> Hast du ein paar gute Beispiele?

Zertifizierter Abfallbetrieb
Beaufsichtigt vom Landratsamt/Bezirksregierung, zertifiziert von einen 
Institut, Landesamt für Umwelt überprüft den Betrieb, Sachverständiger 
prüft die Anlagenteile regelmäßig.
Zig Institutionen und am Ende fliegt die Anlage in die Luft!
Passiert in Köln
https://www1.wdr.de/nachrichten/rheinland/jahrestag-chempark-sondermuellverbrennungsanlage-leverkusen-explosion-100.html

Abgasskandal der deutschen Autoindustrie

Eisenbahnunfall von Eschede
https://www.ndr.de/geschichte/schauplaetze/Zugunglueck-in-Eschede-Katastrophe-mit-101-Toten,eschede18.html

BSE-Skandal
https://www.ndr.de/geschichte/chronologie/BSE-Krise-im-Jahr-2000-Die-Rinderseuche-erreicht-Deutschland-,bse102.html
Dioxinskandal im Futtermittel
Die Wahrheit war, das beim Futtermittelherstellung (Mischen von Eiweis 
und Fetten ) aus Schlachtabfällen von Wiederkäuern (nicht für 
Wiederkäuer zulässig) durch die Mischanlagen und Transportbehältern BSE 
verseuchtes Futtermittel mit zulässigen pflanzlichen Futtermittel 
gemischt wurde.

https://www.ndr.de/geschichte/chronologie/Dioxinskandal-erschuettert-vor-zehn-Jahren-Deutschland,dioxinskandal148.html

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Joachim B. schrieb:
> und hier bei den Abgasschummeleien?
> Warum nicht Knast und Strafe in Höhe der Boni für die Manager?

Seit wann hat die herrschende Klasse für ihre Taten büssen müssen?

von Den O. (denon)


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Joachim B. schrieb:
> Mich k*tzt es an wie die Verantwortlichen immer so billig wegkommen und
> ihre Millionen, Boni und Alterszahlungen behalten dürfen, so ist dieser
> Job doch nicht mit Verantwortung.

Das halte ich auch für eine Sauerei seines gleichen.
Noch viel schlimmer finde ich wenn Beamte oder andere Staatsdiener uns 
Steuergeld verbrennen. Hamma mal ne Brücke gebaut, braucht keiner, was 
solls, waren ja nur 50 Mio. Steuergeld :)

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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von Michael (Firma: HW Entwicklung) (mkn)


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Bernd W. schrieb:
> Wenn man da Maßstäbe anlegen würde, dass die alle in den Knast müssten,
> dann würde den Job keiner mehr machen wollen,

Es wurden Regeln der Luftfahrt bewusst gebrochen. Es wurden Warnungen 
bewusst ignoriert und es wurde gezielt betrogen, um sich einen 
Geschäftsvorteil zu verschaffen.
Und das führt in der Passagierluftfahrt dann gleich zu sehr hohen 
Opferzahlen, weil Passagierflugzeuge eben viele Passagiere 
transportieren.

Diese Regeln gibt es WEIL bereits viele Menschen gestorben sind, man die 
Unfälle rekonstruiert und Maßnahmen daraus abgeleitet hat.
Und diese Regeln gelten für alle und wer sie bricht begeht keine 
Ordungswidrigkeit sondern eine Straftat.
Und das ist jedem in der certifying staff vollkommen und 
unmißverständlich klar.
Das ist kein Kegelverein. Das ist ein Luftfahrthersteller und so einen 
Laden würde man in DE unter Aufsicht stellen und die GF sowie jeden der 
da mitgemacht hat in Haftung nehmen.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Michael schrieb:
> Das ist kein Kegelverein. Das ist ein Luftfahrthersteller und so einen
> Laden würde man in DE unter Aufsicht stellen und die GF sowie jeden der
> da mitgemacht hat in Haftung nehmen.

In D-land never!!!!
Eher werden die Opfer eingebuchtet!

von (prx) A. K. (prx)


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Michael schrieb:
> Das ist kein Kegelverein. Das ist ein Luftfahrthersteller und so einen
> Laden würde man in DE unter Aufsicht stellen

Die FAA hatte schon ganze Flotten gegrounded, d.h. bestimmte Modelle 
vorläufig stillgelegt. Zu den bedeutendsten Fällen gehörte 2013 die 787, 
aufgrund Akkubrand.

Cha-woma M. schrieb:
> In D-land never!!!!
> Eher werden die Opfer eingebuchtet!

Hierzulande dürfte dafür die EU-Behörde zuständig sein, also die EASA. 
Die war beim Grounding der 737 MAX etwas fixer als die FAA.

: Bearbeitet durch User
von Falk B. (falk)


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(prx) A. K. schrieb:
> Die FAA hatte schon ganze Flotten gegrounded,

"gegrounded"

AUA!

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Falk B. schrieb:
> (prx) A. K. schrieb:
>> Die FAA hatte schon ganze Flotten gegrounded,
>
> "gegrounded"
>
> AUA!

Denglish wie aus dem Lehrbuch!

von (prx) A. K. (prx)


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Falk B. schrieb:
> (prx) A. K. schrieb:
>> Die FAA hatte schon ganze Flotten gegrounded,
>
> "gegrounded"
>
> AUA!

Ja, das fand McDonnell Douglas in den 1970ern auch, als die DC-10 
stillgelegt wurde, und hat sich davon nie wieder richtig erholt.

Aber das ist schlicht der Fachbegriff und er wird im Deutschen in dieser 
Form verwendet.

von Cyblord -. (cyblord)


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(prx) A. K. schrieb:
> Aber das ist schlicht der Fachbegriff und er wird im Deutschen in dieser
> Form verwendet.

Absolut korrekt. Aber woher sollen dass unsere Waldorf und Stadler 
Foren-Opas wissen? Sind die dir schon mal mit Fachwissen in irgendeinem 
Bereich aufgefallen?

von (prx) A. K. (prx)


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Cyblord -. schrieb:
> Sind die dir schon mal mit Fachwissen in irgendeinem
> Bereich aufgefallen?

Doch, Falk schon.

von Thomas U. (charley10)


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Den O. schrieb:
> Joachim B. schrieb:
>> Mich k*tzt es an wie die Verantwortlichen immer so billig wegkommen und
>> ihre Millionen, Boni und Alterszahlungen behalten dürfen, so ist dieser
>> Job doch nicht mit Verantwortung.
>
> Das halte ich auch für eine Sauerei seines gleichen.
> Noch viel schlimmer finde ich wenn Beamte oder andere Staatsdiener uns
> Steuergeld verbrennen. Hamma mal ne Brücke gebaut, braucht keiner, was
> solls, waren ja nur 50 Mio. Steuergeld :)

Interessant an solchen 'Konstellationen' ist regelmäßig, WER aus dem 
Clanumfeld der Beamten die Brücke zu überteuerten Konditionen bauen 
durfte...

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Cyblord -. schrieb:
> (prx) A. K. schrieb:
>> Aber das ist schlicht der Fachbegriff und er wird im Deutschen in dieser
>> Form verwendet.
>
> Absolut korrekt. Aber woher sollen dass unsere Waldorf und Stadler
> Foren-Opas wissen? Sind die dir schon mal mit Fachwissen in irgendeinem
> Bereich aufgefallen?

Was willst du Bongo eigentlich?

Nach der Aufführung in Bengaluru im Februar 2011 wurden die Surya Kirans 
gegroundet, da die Air Force einen gravierenden Mangel an 
Trainingsflugzeugen hat.

After the performance in Bengaluru in February 2011, the Surya Kirans 
were grounded because the Air Force faced a severe shortage of training 
aircraft.

were groundet = Englisch
gegroundet    = Denglisch
stillgelegt   = Deutsch

von (prx) A. K. (prx)


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Cha-woma M. schrieb:

> were groundet = Englisch

Nö, das ist Englisch mit deutscher Grammatik. Während "gegrounded" vorne 
die deutsche und hinten die englische Grammatik nutzt.

> gegroundet    = Denglisch

Tja, ob der Denglisch-Duden hinten ein d oder ein t vorsieht, ist wohl 
nicht endgültig geklärt. Merkste ja selbst. ;-)

Aber wie man sich in der Branche ausdrückt, weiss ich zufällig. Wirst 
damit leben müssen. Als ITler habe ich mit solchen Sprachformen ohnehin 
viel Übung.

: Bearbeitet durch User
von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Ich lese seit Tagen mit Popcorn neben mir mit.

von Michael (Firma: HW Entwicklung) (mkn)


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Falk B. schrieb:
> "gegrounded"
>
> AUA!

Nö, genau so nennt man das hier.
Im Luftfahrtslang gibt es oft nicht mal eine deutsche Entsprechung und 
wenn es sie gäbe, dann würde einen niemand verstehen.

Es geht ja nicht um die Schönheit der Sprache, sondern darum das sich X 
Kulturen von denen oft nicht eine englischer Muttersprachler ist, sich 
über die Brückensprache verständigen können und diese Begriffe dann in 
der eigenen Sprache weiterverwenden.
Wenn Inder, Franzosen, Chinesen und Deutsche miteinander Englisch reden, 
rollen sich dem Oxforder die Zehnägel auf ;-)

von Falk B. (falk)


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Cha-woma M. schrieb:
>> Absolut korrekt. Aber woher sollen dass unsere Waldorf und Stadler
>> Foren-Opas wissen? Sind die dir schon mal mit Fachwissen in irgendeinem
>> Bereich aufgefallen?
>
> Was willst du Bongo eigentlich?

Aus Maul!

> were groundet = Englisch

grounded

> gegroundet    = Denglisch
> stillgelegt   = Deutsch

GENAU!

von Michael (Firma: HW Entwicklung) (mkn)


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Cha-woma M. schrieb:
> stillgelegt   = Deutsch
Das wäre grundfalsch, denn der Flieger wird nicht stillgelegt.
Er wird dazu verurteilt auf dem Boden zu bleiben bis ein Mangel behoben 
ist.
Das kann sehr kurz oder sehr lang sein, einen einzelnen Flieger, ein 
Modell oder alle Flieger einer Fluggesellschaft betreffen.
Manche Dinge lassen sich im englischen sehr kurz und schnörkellos 
ausdrücken.
Außerdem hat jeder Bereich seinen eigenen Slang der nicht zwangsläufig 
mit dem allgebrauchs Sprachkonstrukt übereinstimmen muss.
Auch die deutsche Sprache ist voll mit aus Fremdsprachen entlehnten 
Wörtern, die wir völlig selbstverständlich benutzen, verändern und als 
deutsch ansehen.

Sprache lebt und sollte ausschliesslich der klaren Kommunikation 
zwischen Menschen dienen und nicht zum politischen Werkzeug oder zur 
abstarkten Kunstform verzerrt werden.

von Falk B. (falk)


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(prx) A. K. schrieb:
> Aber wie man sich in der Branche ausdrückt, weiss ich zufällig. Wirst
> damit leben müssen. Als ITler habe ich mit solchen Sprachformen ohnehin
> viel Übung.

Nur weil eine große Gruppe faselt und abartig behinderte Sprache 
benutzt, muss ich das nicht gutheißen. Da können wir auch gleich 
Dönerdeutsch in der Zeitung drucken.

Es fehlt an sprachlichem Selbsbewußtsein. Das schließt die Nutzung von 
Fremdwörtern und eingedeutschen Wörtern nicht aus.

Ich wiederhole mich, wenn ich auf die Fanta4 verweise. Gilt nicht nur 
für Rap.

"Nur in der Muttersprache kann der Spaß am Wortspiel funktioniern,
nur so kannst du denn Sinn der Worte gut akzentuiern,
Sprachliches Selbstbewußtsein das ist das Prinzip,
Mach dich frei von Vorurteilen und genieße diese HipHop Musik"

Aber das neurotische Verhältnis der Deutschen zu ihrer Sprache seit 1945 
ist ja nun nicht neu . . .

von Falk B. (falk)


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Michael schrieb:
>> stillgelegt   = Deutsch
> Das wäre grundfalsch, denn der Flieger wird nicht stillgelegt.
> Er wird dazu verurteilt auf dem Boden zu bleiben bis ein Mangel behoben
> ist.

Das IST eine zeitweilige Stillegung!

> Das kann sehr kurz oder sehr lang sein, einen einzelnen Flieger, ein
> Modell oder alle Flieger einer Fluggesellschaft betreffen.
> Manche Dinge lassen sich im englischen sehr kurz und schnörkellos
> ausdrücken.

Nö. Siehe oben.

> Außerdem hat jeder Bereich seinen eigenen Slang der nicht zwangsläufig
> mit dem allgebrauchs Sprachkonstrukt übereinstimmen muss.

Ich muss nicht jeden Slang gutheißen. Schon gar nicht, wenn es 
PROBLEMLOS ein deutsches Wort dafür gibt.

> Auch die deutsche Sprache ist voll mit aus Fremdsprachen entlehnten
> Wörtern, die wir völlig selbstverständlich benutzen, verändern und als
> deutsch ansehen.

Na dann mal los, immer weiter so, Alda!

 > Sprache lebt und sollte ausschliesslich der klaren Kommunikation
> zwischen Menschen dienen

Ja, eben! Dazu bedarf es aber auch KLARER Worte und konfusem 
Hipstergefasel!

> und nicht zum politischen Werkzeug oder zur
> abstarkten Kunstform verzerrt werden.

Aha, Hochdeutsch als Kunstform.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Falk B. schrieb:
> Nur weil eine große Gruppe faselt und abartig behinderte Sprache
> benutzt, muss ich das nicht gutheißen.

Und nur weil manche sprachlich auf deutschem Fundamentalismus bestehen, 
muss ich das nicht gutheißen. In der Branche schreibt man keine Dramen, 
sondern Gebrauchstexte.

Aber mach dir den Spass und lies Goethe. Der konnte auch kein Deutsch. 
Sein berühmtes "Da steh' ich nun, ich armer Tor, und bin so klug als wie 
zuvor!" ist auch kein korrektes Deutsch.

: Bearbeitet durch User
von Thomas U. (charley10)


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(prx) A. K. schrieb:
> Falk B. schrieb:
>> Nur weil eine große Gruppe faselt und abartig behinderte Sprache
>> benutzt, muss ich das nicht gutheißen.
>
> Und nur weil manche sprachlich auf deutschem Fundamentalismus bestehen,
> muss ich das nicht gutheißen. In der Branche schreibt man keine
> Gedichte, sondern Gebrauchstexte.
>
> Aber mach dir den Spass und lies Goethe. Der konnte auch kein Deutsch.
> Sein berühmtes "Da steh' ich nun, ich armer Tor, und bin so klug als wie
> zuvor!" ist auch kein korrektes Deutsch.

...aber es reimt sich! ;-))

von (prx) A. K. (prx)


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Thomas U. schrieb:
> ...aber es reimt sich! ;-))

Eben. Also wurde hier jenseits der perfekten Grammatik noch ein anderes 
Kriterium berücksichtigt. Das gleiche geschieht auch im Fachjargon, nur 
muss sich das nicht reimen, sondern verständlich sein.

: Bearbeitet durch User
von Michael (Firma: HW Entwicklung) (mkn)


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Falk B. schrieb:
> Nur weil eine große Gruppe faselt und abartig behinderte Sprache
> benutzt, muss ich das nicht gutheißen.
>
> Es fehlt an sprachlichem Selbsbewußtsein.

Jaja, da geht der großartige deutsche mit seinem sprachlichen 
Selbstbewußtsein in die Welt und erzählt den anderen 8Milliarden 
Menschen wie sie zu reden haben.
Die finden das auch bestimmt sehr putzig.
So einen pickelhaubendeutschen der nicht mitbekommen hat das die Welt 
sich auch ohne die Deutschen ganz hervorragend dreht und Deutschland 
bestimmt nicht das große Vorbild ist.

Glaub mir, die Franzose tun sich damit auch schwer und es ist ihnen der 
Abscheu anzumerken sich mit einem kleinen deutschen Dödel auf Englisch 
unterhalten zu müssen.
Aber er wird seinen Stolz herunterschlucken müssen, wenn er er sein 
Problem gelöst haben will.
Das müssen wir alle, denn Luftfahrt ist international und kein Land 
stemmt Projekte dieser Größe noch alleine und bedient nur den eigenen 
Markt.

Wenn ich sage: 'Der Flieger wurde stillgelegt' muss ich langatmig 
erklären das ich 'gegrounded' meine.
Also sage ich 'gegrounded' und jeder weiß was gemeint ist.
Einfach, oder?

Ich finde es viel wichtiger das deutsche Unternehmen in dem großen Spiel 
dabei sind und man bevorzugt heimische Produkte und Lieferketten 
verwendet.
Sind doch nur Worte.

von (prx) A. K. (prx)


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Michael schrieb:
> Die finden das auch bestimmt sehr putzig.

Ja, der Ausdruck "Am Deutschen Wesen müsse die Welt genesen" ist ihm in 
anderem Kontext sehr geläufig. ;-)

von Thomas U. (charley10)


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(prx) A. K. schrieb:
> Thomas U. schrieb:
>> ...aber es reimt sich! ;-))
>
> Eben. Also wurde hier jenseits der perfekten Grammatik noch ein anderes
> Kriterium berücksichtigt. Das gleiche geschieht auch im Fachjargon, nur
> muss sich das nicht reimen, sondern verständlich sein.

Sicher nicht Jedem, sondern oft nur einem "Advocatus Diaboli"...

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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(prx) A. K. schrieb:
> Aber mach dir den Spass und lies Goethe. Der konnte auch kein Deutsch.
> Sein berühmtes "Da steh' ich nun, ich armer Tor, und bin so klug als wie
> zuvor!" ist auch kein korrektes Deutsch.

Goethe sprach das Deutsch das zu seiner Zeit gesprochen wurde
Sprache wandelt sich im Zeitablauf und manches was Luther in seiner Zeit 
verfasste kommt heute befremdlich einen vor.
Wer sowas nicht weis, sollte besser schweigen. Er vermeidet dadurch sich 
peinlich zu machen!
Dir gelingt es noch nicht mal dies zu vermeiden!

von Ein T. (ein_typ)


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Rbx schrieb:
> Thomas U. schrieb:
>> In vielen tausend Jahren wird man vermutlich feststellen, dass es
>> derzeit einen deutlichen Zusammenhang gibt zwischen vergrößertem
>> Wischfon und verkleinertem Hirn gibt
>
> Diese Zusammenhänge gibt es jetzt schon, die hatte doch der Spitzer
> Manfred öfter bei seinen Vorträgen vorgestellt  - mit entsprechenden
> düsteren Zukunftsprognosen.

Spitzers Ausführungen werden von anderen renommierten Wissenschaftlern 
allerdings bezweifelt [1] und auch ansonsten ist sein Verhalten... sagen 
wir: für einen seriösen Wissenschaftler eher ungewöhnlich [2]. Ich habe 
eher den Eindruck, daß Spitzer das sagt, was ein paar alte weiße Männer 
hören wollen, denen der Fortschritt suspekt ist.

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Manfred_Spitzer
[2] 
https://www.sueddeutsche.de/leben/buchautor-manfred-spitzer-ueber-einen-der-aus-aengsten-geld-macht-1.3965193-2

> Konsequenterweise muss man annehmen, dass es in 1000 Jahren mit der
> Wissenschaft nicht mehr so dolle ist.

Aktuelle Schätzungen gehen allerdings davon aus, daß sich das Wissen der 
Menschheit etwa alle fünf bis zwölf Jahre verdoppelt: [3].

[3] https://de.wikipedia.org/wiki/Informationsexplosion

> Möglicherweise werden denn wieder Religionen oder Ersatzreligionen (als
> Welterklärer) stärker.

Das geschieht ja jetzt schon -- allerdings nach meiner Wahrnehmung eher, 
weil die Wissenschaft heutzutage so komplex wird, daß viele Menschen 
damit einfach überfordert sind und sich dann einfachere "Wahrheiten" 
suchen.

> Vor 1000 Jahren sah die Sachlage (trotz der Vorherrschenden Brutalität)
> ganz gut aus, da gingen Religion und Wissenschaft noch Hand in Hand.
> Man kann ja Religion auch als Liebe zur Wahrheit interpretieren.

Ach? Seit wann denn das?

von (prx) A. K. (prx)


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Cha-woma M. schrieb:
> Goethe sprach das Deutsch das zu seiner Zeit gesprochen wurde

"Die Grammatik mißfiel mir, weil ich sie nur als ein willkürliches 
Gesetz ansah; die Regeln schienen mir lächerlich, weil sie durch so 
viele Ausnahmen aufgehoben wurden, die ich alle wieder besonders lernen 
sollte (Goethe „Dichtung und Wahrheit“, B.9, S.32, Str.25)."

Und manches, was er falsch schrieb, weil es ihm egal war und er auf den 
Ausdruck mehr Wert legte, als auf die Form, wurde danach durch ihn zu 
korrektem Deutsch.

: Bearbeitet durch User
von Falk B. (falk)


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(prx) A. K. schrieb:
> Aber mach dir den Spass und lies Goethe. Der konnte auch kein Deutsch.
> Sein berühmtes "Da steh' ich nun, ich armer Tor, und bin so klug als wie
> zuvor!" ist auch kein korrektes Deutsch.

Das ist Literatur und Kunst, da gelten andere Regeln. Aber das ist 
solchen IT-Kellerkindern wie dir nicht zu vermitteln.

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