Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Fehlersuche an Hameg HM8018 LC Brücke


von J. V. (janvi)


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Seit ein Kollege mit dem Gerät Reihen-Kompensationksondensatoren von 
Leuchtstofflampen vermessen hat, zeigen sowohl  L wie auch bei C nur 
noch zufällig schwankende Werte an. Ich nehme an, daß mindestens einer 
der  Kondensatoren noch mit Netzspannung geladen war, was das Gerät 
zerstört hat.

Hier gibt es ein kommentiertes Schaltbild von einem OM der vermutlich 
das Gleiche Problem hatte: https://www.pa4tim.nl/?p=5406

Leider schreibt er nicht genau welche Teile er getauscht hat. Da ich die 
Schaltung weder verstehe noch in Betrieb dran messen kann (im 
Baugruppenträger versteckt), habe ich mich einfach mal auf Verdacht 
daran gemacht.

Definitiv defekt sind die beiden Transistoren T101 (dauerhaft hochohmig) 
und T102 (dauerhaft niederohmig). Der 10 Ohm Widerstand R130 hat 
ziemlich zuverlässige 560kOhm. Alle Klemmdioden scheinen noch in Ordnung 
zu sein. Das Ganze scheint der Ausgangsverstärker zu sein, welcher die 
von IC101A erzeugte Wechselspannung zum Prüfling hin verstärkt?

Der Text beschreibt daß seine Transistoren des Eingangs und 
Ausgangsverstärkers kaputt waren. Das wären dann zusätzlich noch T401 
und T402 und tatsächlich hat es die bei mir auch erwischt.

Momentan hätte ich in der Schublade eine Auswahl an BC140/141 bzw. 
BC160/161. Wenn ich den Text richtig verstanden habe, muß man da ein 
Paar mit möglichst gleicher Stromverstärkung aussuchen? Vermutlich sind 
die Transistoren, weil die OPs IC102B/IC402B nicht genügend 
Ausgangsstrom liefern?

Die 10 Ohm Widerstände aus meiner Schublade haben eher typische 10,2 
Ohm, während die guten noch verbauten alle bei 9,9 Ohm liegen. Sollte 
man diese auch paarweise wechseln ?

: Bearbeitet durch User
von Peter K. (chips)


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als Trans würde ich BC141/161 mit gleicher Stromverstärkungsklasse / 
gleichem Suffix verwenden (-10 oder -16),
die R 10Ohm sind mMn unkritisch, der OP regelt das über die 
Gegenkopplung aus
weiterhin würde ich alle R unter 10kOhm, die an  B,C,D,E hängen, 
nachmessen;
den IC102 dürfte es auch gefressen haben

von Manfred P. (pruckelfred)


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J. V. schrieb:
> Seit ein Kollege mit dem Gerät

Klingt nach gewerblichem Einsatz.

> Da ich die Schaltung weder verstehe noch in Betrieb dran messen kann

... sollte das Gerät nicht verbastelt werden, sondern beim Hersteller 
eine Reparatur angefragt werden.

von Peter K. (chips)


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Manfred P. schrieb:
> Klingt nach gewerblichem Einsatz

klingt nach reiner Spekulation -
würde mich auf das Anliegen des TO fokussieren, nicht das wieso und 
warum...

von Andrew T. (marsufant)


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J. V. schrieb:
> Hier gibt es ein kommentiertes Schaltbild von einem OM der vermutlich
> das Gleiche Problem hatte: https://www.pa4tim.nl/?p=5406

Sehr schön,

purer Analog Teil mit 2 MC Analogmultipliziereren,
das "digitale" macht am Schluss der 7106 .-)
alles noch auf Bauteilebeen reparierbar.

>
> Leider schreibt er nicht genau welche Teile er getauscht hat.

Doch, tut er im vorletzten Abschnitt: und ziemlich genau  die 
Transistoren, die Du ebenfalls getauscht hast musste er wechseln.


Tip: Man(N) kann das Gehäuse es HM80xx Versorgungsgerätes komplett 
abstreifen, und hat so sehr guten Zugang zum Modul im Betrieb.
Ist halt Arbeitsaufwand.
Alternative ist ein Moduladapter (kaufen oder bauen), leider selten zur 
Hand wenn man sowas nur gelegentlich repariert.

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