Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Hardwareverifikation - Berufseinstieg?


von Sophie T. (sophie_t)


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Hallo liebe Gemeinde,

ich wollte mal schnell fragen was ihr von Hardwareverifikation haltet. 
Ich habe in dem Bereich eine Stelle angeboten bekommen. Ich sehe es als 
Möglichkeit in die Hardwareecke einzusteigen und würde nach ein paar 
Jahren dann eventuell in die Entwicklung rüberwechseln wollen. Meine 
Frage wäre ob sowas realistisch ist, wenn man ein paar Jahre die 
Schaltungen und PCBs der Entwickler gesehen und überprüft hat?

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Andersrum wärs einfach...

Ob du in diesem Job entwicklungsrelevantes Wissen aufbauen kannst, kommt 
darauf an, was du dabei letztendlich machst. Wenn das nur ein Job ist, 
bei dem du jede Schaltung mit Checklisten auf kritische Punkte prüfst 
(ob z.B. Blockkondensatoren drin sind und an der richtigen Stelle drin 
sind), dann weißt du noch immer nicht, warum die Entwickler an dieser 
Stelle die Schaltung genau so gelöst haben.

Oder andersrum: du bist als HW-Verifizierer quasi der Schiedsrichter, 
der anhand eines Regelwerks entscheidet, ob ein Spielzug erlaubt ist. 
Das bedeutet aber nicht, dass es dir hinterher gelingt, eine Stelle als 
Stürmer zu bekommen und damit erfolgreich darin zu sein.

von Gunnar F. (gufi36)


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Sophie T. schrieb:
> ich wollte mal schnell fragen was ihr von Hardwareverifikation haltet.

Was für eine Frage! Ohne Kontext, ernst gemeint? Wer bist du, was kannst 
du und vieles mehr. So ein Weg kann funktionieren, ich selbst habe einen 
ähnlichen gemacht, aber über QM. Es ist so unmöglich zu beantworten. 
Warum gehst du nicht direkt in die Entwicklung?

von Emil S. (Gast)


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Sophie T. schrieb:

>  wenn man ein paar Jahre die
> Schaltungen und PCBs der Entwickler gesehen und überprüft hat?

Aber genau das macht man bei der Hardware-Verifikation eher nicht ...

https://de.wikipedia.org/wiki/Verifizierung

Das ist eher ein Job aus dem Bereich QS/QA  Qualitätssicherung/Quality 
assurance Damit "verheiratest" du dich ziemlich stark mit der Firma und 
Branche. Einen QA-Mensch aus Space will man in der Massenproduktion 
nicht weil dessen Testerei die Kosten für das Produkt locker Faktor 10 
... 1000 hochreiben.

von Sophie T. (sophie_t)


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Gunnar F. schrieb:
> Warum gehst du nicht direkt in die Entwicklung?

Ich hab wenig Erfahrung mit Hardware, hab die Grundlagen drauf. Aber ich 
müsste halt noch viel lernen. EMV und PCB Layout z.B.

von Sophie T. (sophie_t)


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An der UNI haben wir halt nur verschiedene Schaltungen kennengelernt. 
Das mit den Bauteilen und Datenblättern habe ich in Eigenregie gelernt. 
Und PCB Layout lese ich viel über Signalintegrität aktuell. Stackup, 
Impendanzkontrollierte Leiterbahnen, Abschlusswiderstände, Length 
Matching, Cross Talk, Spannungsversorgung. EMV ist halt Neuland für 
mich. Und mit PCBs habe ich noch nichts großartig gemacht. Hab 
Schaltungen immer auf dem Steckbrett gebaut. Und da gehen viele halt 
nicht wegen den Parasitanzen, z.B. USB.

von Emil S. (Gast)


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Sophie T. schrieb:
> Gunnar F. schrieb:
>> Warum gehst du nicht direkt in die Entwicklung?
>
> Ich hab wenig Erfahrung mit Hardware, hab die Grundlagen drauf.

Naja wäre nicht der Erste Absolvent der in der Praxis feststellen muß 
das die "Grundlagen" die man in Echt benötigt, nicht die Grundlagen 
sind, die man an der Uni als solche anpreisst. Grundlagen für Hardware 
Test ist beispielsweise sihere Umgang mit Messequipment jeglicher Art 
und die Fähigkkeit Idiotensicher Prüfanweisungen in einer Fremdsprachen 
zu verfassen. Und wer von Aufbeuten per Steckbrett schreibt dem fehlt 
wohl die Grundlegende Technik des Lötens. Ebenso Kabelkonfektion, 
Kabelzeichnung etc.

von Cyblord -. (cyblord)


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Sophie T. schrieb:
> Hallo liebe Gemeinde,
>
> ich wollte mal schnell fragen was ihr von Hardwareverifikation haltet.
> Ich habe in dem Bereich eine Stelle angeboten bekommen. Ich sehe es als
> Möglichkeit in die Hardwareecke einzusteigen und würde nach ein paar
> Jahren dann eventuell in die Entwicklung rüberwechseln wollen. Meine
> Frage wäre ob sowas realistisch ist, wenn man ein paar Jahre die
> Schaltungen und PCBs der Entwickler gesehen und überprüft hat?

Hardware wird heute halt immer generischer. Das magische passiert in der 
Software. Deshalb fraglich ob man sich in der Richtung positionieren 
will. Wenn dann nur in speziellen Nischen. High-Speed-FPGA Messequipment 
(z.B. für Mobilfunk) oder Safety z.B. Aber für Standardzeug lohnt das 
nicht.

: Bearbeitet durch User
von Sophie T. (sophie_t)


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Cyblord -. schrieb:
> Hardware wird heute halt immer generischer. Das magische passiert in der
> Software. Deshalb fraglich ob man sich in der Richtung positionieren
> will. Wenn dann nur in speziellen Nischen. High-Speed-FPGA Messequipment
> (z.B. für Mobilfunk) oder Safety z.B. Aber für Standardzeug lohnt das
> nicht.

Ist damit Verifikation oder Entwicklung gemeint?

von Cyblord -. (cyblord)


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Sophie T. schrieb:
> Cyblord -. schrieb:
>> Hardware wird heute halt immer generischer. Das magische passiert in der
>> Software. Deshalb fraglich ob man sich in der Richtung positionieren
>> will. Wenn dann nur in speziellen Nischen. High-Speed-FPGA Messequipment
>> (z.B. für Mobilfunk) oder Safety z.B. Aber für Standardzeug lohnt das
>> nicht.
>
> Ist damit Verifikation oder Entwicklung gemeint?

Am Ende natürlich beides. Wenn die HW zur Nebensache wird, hat man auch 
in der Verifikation schlechte Karten.

von Gunnar F. (gufi36)


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Sophie T. schrieb:
> An der UNI haben wir halt nur verschiedene Schaltungen kennengelernt.
> Das mit den Bauteilen und Datenblättern habe ich in Eigenregie gelernt.

Also bei mir war das ganz genauso, ich war an der TU Darmstadt, vor über 
30 Jahren abgeschlossen, aber Elektronik, Layout, Programmierung etc. 
das habe ich im wesentlichen danach gelernt. Ich glaube, das ist auch 
normal und richtig so. Das Studium vermittelt uns Grundlagen und eine 
Basis für technisch-wissenschaftliche Vorgehensweise. Wenn Du jung bist, 
ist also Deine Situation völlig normal und bei hundert Anderen auch so. 
Wenn man älter ist, ist das teils noch so, aber man müsste dann wieder 
als Junior einsteigen, mit entsprechenden Gehalt. DER Bogen ist dann 
etwas schwieriger.

von Sophie T. (sophie_t)


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Gunnar F. schrieb:
> Sophie T. schrieb:
>> An der UNI haben wir halt nur verschiedene Schaltungen kennengelernt.
>> Das mit den Bauteilen und Datenblättern habe ich in Eigenregie gelernt.
>
> Also bei mir war das ganz genauso, ich war an der TU Darmstadt, vor über
> 30 Jahren abgeschlossen, aber Elektronik, Layout, Programmierung etc.
> das habe ich im wesentlichen danach gelernt. Ich glaube, das ist auch
> normal und richtig so. Das Studium vermittelt uns Grundlagen und eine
> Basis für technisch-wissenschaftliche Vorgehensweise. Wenn Du jung bist,
> ist also Deine Situation völlig normal und bei hundert Anderen auch so.
> Wenn man älter ist, ist das teils noch so, aber man müsste dann wieder
> als Junior einsteigen, mit entsprechenden Gehalt. DER Bogen ist dann
> etwas schwieriger.

Ja, nur irgendwie finde ich keine Stellen für Junioren. Es ist stets BE 
vorausgesetzt und die Liste mit Fähigkeiten endlos lang. Analog, 
digital, Leistungselektronik, HF, PCB, EMV und am besten noch 
zertifizieren lassen. Ich hab mich jetzt für ein Praktikum beworben 
vielleicht ergibt sich da was. Außerdem kann ich mal sehen wie die 
Arbeit aussieht, hab nämlich kein Plan. Ist halt doof, weil es sind 
Gehaltseinbußen. Praktikum verdient man halt nicht vernünftig. Arbeitet 
aber 40h.

Beitrag #7460334 wurde vom Autor gelöscht.
Beitrag #7460356 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Nicki (Gast)


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Cyblord -. schrieb:
> Hardware wird heute halt immer generischer. Das magische passiert

Sophie T. schrieb:
> Ist damit Verifikation oder Entwicklung gemeint?

Gratuliere - das ist ein

https://de.wikipedia.org/wiki/Platonischer_Dialog

Der Leser entscheidet über Standpunkte von vlt. Unbefugten, die Rat 
suchen. Eine falsche Antwort kann eine Karriere fördern oder auch 
zerstören.

Was bitte ist generische Hardwaremagie?

von Udo K. (udok)


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Cyblord -. schrieb:
>>> Hardware wird heute halt immer generischer. Das magische passiert in der
>>> Software. Deshalb fraglich ob man sich in der Richtung positionieren
>>> will. Wenn dann nur in speziellen Nischen. High-Speed-FPGA Messequipment
>>> (z.B. für Mobilfunk) oder Safety z.B. Aber für Standardzeug lohnt das
>>> nicht.
>>
>> Ist damit Verifikation oder Entwicklung gemeint?
>
> Am Ende natürlich beides. Wenn die HW zur Nebensache wird, hat man auch
> in der Verifikation schlechte Karten.

Das ist Blödsinn.  Das "magische" passiert fast immer in HW. Echte 
Innovation ging immer von HW aus. SW wird von der HW getrieben, und 
macht meist nur die Bedienung massentauglich und damit das "Ding" 
verkaufbar.

Einige Beispiele der letzten Jahre:

- Laptops ohne SSD, TFTs und billigen RAM?
- Automatisierung ohne günstige Sensoren, Motoren und Bussysteme?
- Moderne Fertigung ohne Roboter und automatische Regalsysteme?
- Room-Audio ohne Sigma Delta ADCs/DACs, Klasse-D Verstärker?
- Handy ohne hochintegrierte Schaltungen, anwendungsspezifische DSPs und 
winzigen Antennen?
- Elektroauto ohne Reifen, Motor und Akku?
- Selbstfahrende Autos ohne Sensoren, Kamera, Lidar, Radar, GPS?
- KI ohne spezial-HW?
- Green Power ohne Solaranlagen und Windräder?
- Modernes Home ohne Wärmepumpe, Dämmung, Klima und Zugangskontrolle?
- Bildgebende Verfahren in der Medizintechnik ohne Röntgen/CT Geräte mit 
20 Bit SAR ADCs?
- Moderne Medikamente ohne Gentechnik oder Verständnis biologischer 
Regelsysteme?
- Miltärtechnik ohne Drohnen, Satelliten, GPS und selbst lenkende 
Granaten?
- Rechenzentren ohne Grafikkarten Rechenwerke mit Teraflops?
- Spiele ohne Grafikkarte und Multicore CPU und Terabyte Festplatten?
- Astronomie ohne Hubble?
- Grundlagenphysik ohne Cern?

Die SW Innovationen der letzten Jahre beschränken sich auf die Frage wie 
man möglichst viel Werbung, beschissene Filme, und Produkte an den Mann 
oder die Frau bringt. Überwachung, Manipulation und Verblödung der 
Massen durch Gleichschalten der Meinung und Vernetzen der Daten geht 
auch.
Das in SW wenig echte Innovation passieren, erkennt man auch daran, dass 
man mit einem Algorithmen und Datenstrukturen Buch aus den 80'ern und 
dem Stroustrup C++ Buch aus den 90'ern immer noch locker über die Runden 
kommt.  Oder daran, dass seit 30 Jahren keine innovative neue Software 
auf den Markt kam. Ausnahmen sind der MP3 Algorithmus und 
Spracherkennung - aber auch das passierte schon vor 30 Jahren, weil 
damals die PCs in der Masse angekommen sind.

Zur Ausgangsfrage:

Ich würde den Weg HW-Verifikation -> Entwicklung nicht gehen.  Besser 
jetzt eine Ausbildung in der gewünschten Richtung machen, und sich 
gleich in der Entwicklung bewerben.  Der Weg von der Verifikation zur 
Entwicklung ist schwierig.

von PCB (pcbee)


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Ich kann Cyblord zum Teil zustimmen. Hardware hat in Deutschland an 
Relevanz verloren.
Allerdings gibt es reichlich Firmen, die spezialisierte Hardware 
entwickeln, auch wenn sich der Wald durch die Pandemie und die dadurch 
entstandenen Lieferschwierigkeiten etwas gelichtet hat.
Es gibt aber noch genug Firmen, die in diesem Bereich Leute suchen und 
generisch ist es für eine/einen Anfänger:in nicht, das kommt dann 
vielleicht erst später, wenn man genug Erfahrung gesammelt hat.

Es kann nicht schaden, ein bißchen zu gucken, ob es im Uni-Umfeld Firmen 
oder Institute gibt, die Beziehungen zu thematisch verwandten 
Fachbereichen pflegen.
Ansonsten kann ich dir noch empfehlen, dich z.B. auf Stellen zu 
bewerben, die eigentlich für Leute mit Berufserfahrung ausgeschrieben 
sind. Manche Stellen bleiben lange unbesetzt und da kann man es mal 
versuchen, sich als unerfahrene aber lernwillige Person anzubieten.
Als Berufseinsteiger wirst du wahrscheinlich mit einigen Absagen rechnen 
müssen, lass dich davon nicht demotivieren, wenn dich das Themenfeld 
wirklich interessiert und bewirb dich weiter, suche Kontakt zu Firmen, 
gehe zu Jobmessen, mache dir ein Profil bei Linkedin und Xing.
Vernetze dich besonders auf Linkedin mit Personen, die für ihre 
Expertise bekannt sind.
z.B. Robert Feranec, wenn es um das Thema PCB Design mit Altium geht. Er 
stellt z.B. auch sehr oft Videos ein, wo er andere bekannte Experten 
über ein vorgegebenes Thema sprechen lässt.
So kannst du dein Wissen erweitern und du könntest noch eine Art 
Tagebuch führen, mit welchen Themen du dich gerade beschäftigst, du 
meintest ja, dass du nebenbei auch Bücher liest.

Um aber nochmal auf den Anfang zurück zu kommen: schau auch mal, wie die 
Situation in anderen Ländern/Regionen aussieht. Gibt es woanders 
vielleicht noch mehr Möglichkeiten? Wärst du bereit woanders hinzugehen? 
Wäre es für den Anfang deiner Karriere vielleicht eine Option?

von Sophie T. (sophie_t)


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Naja, wenn es einen echten Mangel an Hardwareentwicklern gäbe dann 
würden Unternehmen auch entsprechende Kompromisse eingehen und Menschen 
mit weniger Know-How einstellen und einlernen. In der IT gibt es immer 
wieder Stellen für Quereinsteiger. Das spricht für einen Mangel. Wenn es 
sich Unternehmen aber erlauben können eine strikte Personalpolitik der 
eierlegenden Wollmilchsau zu verfolgen dann ist definitiv kein Mangel 
da. Ich sehe auf diversen Jobportalen nicht eine einzige Stelle für 
Junior HW-Entwickler.

von PCB (pcbee)


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Das könnte aber auch daran liegen, dass man keine Leute hat.
Dann ist man eher auf Leute mit BE angewiesen, weil es sonst niemanden 
mit Erfahrung gibt.

von Emil S. (Gast)


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> Naja, wenn es einen echten Mangel an Hardwareentwicklern gäbe dann
> würden Unternehmen auch entsprechende Kompromisse eingehen und Menschen
> mit weniger Know-How einstellen und einlernen.

Hergottsakra, wer soll bei einen etablierten bspw. Maschinenbauer die 
Elektronik-Ingenieure auf Digitalisierung und moderne Hi-Tech anlernen? 
Deshalb schicken die doch die jungen Aufstreber auf die Hochschulen, das 
sie dort das Wissen erwerben, das sie mit der Rükkehr in das Unternehmen 
dort einbringen. Das nennt man KnowHow-Transfer und der geht von der 
Schule in die Produktion und nicht umgekehrt.
Ansonsten greift sich das Unternehmen eben einen Freiberufler oder einen 
Entwicklungsdienstleister.

Alternativ betreibt der Neueinsteiger sein Anlernen intensiv selbst, 
indem er quasi selbst sein Praktium bei der Firma initiert und sich 
zeigen lässt, was der aktuelle Stand ist und was sich die Kunden so 
wünschen.

> Wenn es
> sich Unternehmen aber erlauben können eine strikte Personalpolitik der
> eierlegenden Wollmilchsau zu verfolgen dann ist definitiv kein Mangel
> da.

Doch das ist genau der Mangel an produktiven (aka gewinnproduzierenden) 
Fachkräften, der dazu führt, das Hinz und Kunz die nichts eigenständig 
lernen können/wollen als selbstverschuldete Langzeitarbeitslose vor dem 
Werktor herumlungern.
Lerne was, dann kannste was.
https://www.o-ton-arbeitsmarkt.de/o-ton-news/ungelernte-arbeitskraefte-jeder-fuenfte-ist-arbeitslos

> Ich sehe auf diversen Jobportalen nicht eine einzige Stelle für
> Junior HW-Entwickler.

Weil Du zu 0xD00F bist eine Job-Suchmaschine zu bedienen?! Oder deine 
vorgetäuschte Unbedarfheit als faulen Trick benutzt, um Dir von anderen 
die Stellen für Dich suchen zu lassen, bspw.:

https://jobs.softing.com/stellenangebote/-Junior-Hardware-Entwicklungsingenieur--6392458

von Falk B. (falk)


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Sophie T. schrieb:
> Naja, wenn es einen echten Mangel an Hardwareentwicklern gäbe dann
> würden Unternehmen auch entsprechende Kompromisse eingehen und Menschen
> mit weniger Know-How einstellen und einlernen.

Kann sein, muss nicht.

> In der IT gibt es immer
> wieder Stellen für Quereinsteiger.

IT ist ja über weite Strecken auch ein semiprofessionelles Chaos!

> Das spricht für einen Mangel. Wenn es
> sich Unternehmen aber erlauben können eine strikte Personalpolitik der
> eierlegenden Wollmilchsau zu verfolgen dann ist definitiv kein Mangel
> da.

Die Meßlasse liegt halt höher. So wie bei Neurochirurgen und Astronauten 
;-)

> Ich sehe auf diversen Jobportalen nicht eine einzige Stelle für
> Junior HW-Entwickler.

Hardware ist nicht mehr der riesige Markt wie Software, wo haufenweise 
Frickler rumspringen. Aber Ok, auch bei Hardware wird genug gefrickelt . 
. . 8-(

von Roland E. (roland0815)


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Sophie T. schrieb:
> Hallo liebe Gemeinde,
>
> ich wollte mal schnell fragen was ihr von Hardwareverifikation haltet.
> ...

Ein schönes Wort für 'Tester'.

Kann ein Einstieg in die aktive Entwicklung werden, muss es aber nicht.

Dafür viel Papier und oft 'Stumpf ist Trumpf'.

von Christian B. (luckyfu)


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Wir hätten dich vor 1 Monat sofort eingestellt. Mittlerweile haben wir 
aber wen gefunden, nach über 1 Jahr suchen. Bewirb dich ruhig auf 
Stellen, welche Berufserfahrung voraus setzen. Hardwareentwickler sind 
rar, gute erst recht. Das muss man wollen. Wenn man jemanden, frisch von 
der Uni findet, der das will, währe man ja blöd, dem als Unternehmen 
keine Chance zu geben.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Christian B. schrieb:
> Das muss man wollen.
Und nicht nur das. Man muss es auch können, denn sonst wird man eher 
früher als später vom eigenen Gebastel erschlagen. Und da kann man dann 
nicht so einfach "einen Patch hinterherschieben".

Beitrag #7465645 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Matthias H. (mechatroniker123)


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Sophie T. schrieb:
> Naja, wenn es einen echten Mangel an Hardwareentwicklern gäbe dann
> würden Unternehmen auch entsprechende Kompromisse eingehen und Menschen
> mit weniger Know-How einstellen und einlernen. In der IT gibt es immer
> wieder Stellen für Quereinsteiger. Das spricht für einen Mangel. Wenn es
> sich Unternehmen aber erlauben können eine strikte Personalpolitik der
> eierlegenden Wollmilchsau zu verfolgen dann ist definitiv kein Mangel
> da. Ich sehe auf diversen Jobportalen nicht eine einzige Stelle für
> Junior HW-Entwickler.

Nur weil kein Junior in der Stellenbeschreibung steht, heißt das nicht, 
dass man sich als Absolvent nicht bewerben darf. Der Hardware-Entwickler 
ist in größeren Unternehmen ja schon der Junior, danach kommen dann ja 
noch so Dinge wie der Hardwarearchitekt, Teamleiter, Entwicklungsleiter 
oder manch einer wechselt aus ins Projektmanagement.
Die Unternehmen suchen natürlich immer jemanden, der schon ein paar 
Jahre erfahrung hat, wenn sie dann keinen finden, dann nehmen sie auch 
den Absolventen.

von DSGV-Violator (Gast)


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> Die Unternehmen suchen natürlich immer jemanden, der schon ein paar
> Jahre erfahrung hat, wenn sie dann keinen finden, dann nehmen sie auch
> den Absolventen.

Wobei man auch als Absolvent echte Berufserfahrung aus 
Werksstudentenjob, Praktikum, Hobbyaktivitäten oder vorher 
abgeschlossene Lehre mitbringen kann. Apples Chef-Entwickler Steve 
Wozniak" hat seinen Bachelor-Abschkuss auch erst 1986, ca. 10 Jahre nach 
Apple II.

Bei einen "reinen" Absolventen besteht halt die Möglichkeit, das er 
nicht den Sprung zum selbstständigen Hardware-emtwickler hionkriegt und 
immer nur nach vorgelegter Anleitung rumwerkelt. Dann bleibt halt nur 
die Test-Abteilung für die Karriere, weil dort gilt, wie oben schon 
geschrieben: 'stumpf ist Trumpf'.

von Christian B. (luckyfu)


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Lothar M. schrieb:
> Und nicht nur das. Man muss es auch können, denn sonst wird man eher
> früher als später vom eigenen Gebastel erschlagen.

Das ist natürlich klar, aber wenn man keine Affinität zum 
Hardwareentwickeln hat, wird man kein guter Hardwareentwickler. Die 
Affinität allein garantiert das zwar auch noch nicht, aber ist eine 
wichtige Voraussetzung. Zumindest in meinen Augen.

von Dirk K. (knobikocher)


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Sophie T. schrieb:
> Naja, wenn es einen echten Mangel an Hardwareentwicklern gäbe dann
> würden Unternehmen auch entsprechende Kompromisse eingehen und Menschen
> mit weniger Know-How einstellen und einlernen

Unternehmen tun genau dies. Ich kenne ein solches Unternehmen zufällig 
sehr gut.

Sophie T. schrieb:
> Ich sehe auf diversen Jobportalen nicht eine einzige Stelle für
> Junior HW-Entwickler.

In der Tat schalten wir Anzeigen aktuell nicht mit solchen Zusätzen 
(Junior, Senior, Lead etc.), was wir aber mittelfristig ändern wollen. 
Nichtsdestotrotz werden frische Absolventen nicht pauschal abgelehnt. 
Wenn der Absolvent geeignet ist und unsererseits eine Einarbeitung 
sichergestellt werden kann, dann wird dieser durchaus eingestellt.


Ich selbst wurde als frischer Absolvent bei meinem ersten AG 
eingestellt, obwohl die Anzeige nicht das Wort "Junior" beinhaltete. Der 
Mangel dort war groß. Und: dort war ich der einzige HW-Entwickler -> 
Einarbeitung Typ kaltes Wasser.

Zwei Beispiele, welche eine pauschale Aussage ala "Unternehmen stellen 
keine Absolventen ein" widerlegen.

von Sophie T. (sophie_t)


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Das höre ich gerne :) Bis jetzt habe ich mich nur auf Stellen beworben 
die explizit für Einsteiger gedacht waren. Dann versuche ich das einfach 
mal. Vielleicht klappts ja UwU

von Dirk K. (knobikocher)


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Auszug aus einer aktuellen Stellenbeschreibung:

"Hardwareentwickler (m/w/d) für Fahrzeugdiagnosekomponenten

Das zeichnet dich aus:
    Du hast ein abgeschlossenes Studium im Bereich Elektrotechnik oder 
eine vergleichbare Qualifikation mit Berufserfahrung. Ggf. ist ein 
Quereinstieg möglich, wenn du über gute Kenntnisse und Praxiserfahrungen 
in der Hardwareentwicklung verfügst
    Du hast Berufserfahrung idealerweise mit den Schwerpunkten: 
Schaltplanerstellung (Altium Designer), Layout, Schaltungssimulation 
(LTSpice), Versionsmanagement (SVN), Bugtracking (trac, HPALM)"

1. Die gewünschte Qualifikation führt keine explizite Berufserfahrung 
als HW-Entwickler auf. Auch Quereinstieg etc. ist mögliche, wenn 
anstelle einer formalen Qualifikation eine entsprechende Erfahrung 
aufgezeigt werden kann.

2. Bei den Tools ist Berufserfahrung aufgeführt. Dennoch ist dies kein 
abolutes KO-Kriterium. Das Werkzeug zu benutzen lässt sich lehren 
innerhalb eines Unternehmens. Wichtiger ist trotzdem, dass man das 
Handwerk dahinter versteht.


Eine Stellenausschreibung ist immer eine Wunschliste.

von DSGV-Violator (Gast)


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Dirk K. schrieb:
> Wichtiger ist trotzdem, dass man das
> Handwerk dahinter versteht.


Und wo bitteschön steckt das "Hand"-werk in dieser Stellenbeschreibung, 
ich les nur Studium und Computer-KlickiKackie ?!


Das sind doch Typen, die fragen wegen "Kabelkonfektion" beim 
Herrenschneider nach ...

von Mann Fred (Gast)


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Dirk K. schrieb:
> ine Stellenausschreibung ist immer eine Wunschliste.

Zeigt aber, was dahinter steckt: Wenn "vergleichbare Ausbildung" möglich 
ist, heißt das auch "Selbstlerner" mit wenig Anspruch, denn außerhalb 
einer Hochschule kann man nicht diese Inhalt erwerben. Im Job lernt man 
andere Dinge.

Heißt: Als Ingenieur mit Hochschulstudium ist man da unterfordert und 
unterbezahlt.

Weitersuchen!

von Christian B. (luckyfu)


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DSGV-Violator schrieb:
> Und wo bitteschön steckt das "Hand"-werk in dieser Stellenbeschreibung,
> ich les nur Studium und Computer-KlickiKackie ?!

Seit wann ist Hardwareentwicklung ein Handwerkerjob? Was erwartest du 
denn von einem Hardwareentwickler?

von Carsten S. (dg3ycs)


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Mann Fred schrieb:
> Dirk K. schrieb:
>> ine Stellenausschreibung ist immer eine Wunschliste.
>
> Zeigt aber, was dahinter steckt: Wenn "vergleichbare Ausbildung" möglich
> ist, heißt das auch "Selbstlerner" mit wenig Anspruch, denn außerhalb
> einer Hochschule kann man nicht diese Inhalt erwerben. Im Job lernt man
> andere Dinge.
>
> Heißt: Als Ingenieur mit Hochschulstudium ist man da unterfordert und
> unterbezahlt.
>
> Weitersuchen!

Gut das niemand das zu Leuten wie Jim Williams, Manfred von Ardenne & 
Co. gesagt hat... ;-)
Sowohl Jim William noch M.v. Ardenne hatten noch nicht einmal eine 
technische Ausbildung, geschweige denn ein angefangenes 
E-Technikstudium.

Oder vielleicht überschätze ich die Komplexität der Entwicklung von 
hochintegrierten analogen Schaltkreisen hoher genauigkeit ja auch.
Oder welche Entwicklungsleistung damals die erste Fernsehübertragung mit 
Kathodenstrahlröhre war, von der Erfindung und Konstruktion des ersten 
REM mal ganz zu schweigen.
(eher wohl nicht ;-) )
https://de.wikipedia.org/wiki/Manfred_von_Ardenne

https://de.wikipedia.org/wiki/James_M._Williams
https://www.analog.com/en/education/education-library/videos/5579239895001.html
https://www.edn.com/analog-guru-jim-williams-dies-after-stroke/

Wo ich zustimme, das ist die Tatsache das jemand mindestens über das 
Grundlagenwissen aus einem Studium plus einiges mehr verfügen muss um 
sinnvoll Elektronikentwicklung über das GadgetNiveau hinaus betreiben zu 
können. Wo früher noch mit Brot- und Butterschaltungen die ein etwas 
weitergebildeter Kommunikationselektroniker auch entwerfen konnte der 
Lebensunterhalt zu bestreiten war sind heute die Anforderungen doch 
höher.
(Signalverarbeitung, Regelung, EMV etc.)

Gruß
Carsten

von Stefan F. (Gast)


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Udo K. schrieb:
> Echte Innovation ging immer von HW aus.

Dein ganzer Beitrag ist in meinen Augen ganz großer Bullshit.

von Max (bit8)


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DSGV-Violator schrieb:
> pples Chef-Entwickler Steve
> Wozniak" hat seinen Bachelor-Abschkuss auch erst 1986, ca. 10 Jahre nach
> Apple II.

wenn ich das richtig ergooglet habe, haben die beiden nie richtig zu 
ende studiert.
Er hatte wegen seiner Arbeit und den paar Kursen dann doch den bachelor 
Abschluss verliehen bekommen.
Was bei uns als Techniker rumrennt, ist dort ein Ingenieur.

Naja das beweist mal wieder, das Leute nicht gradlinig laufen müssen, 
wie die HR es gerne hätte.
Sondern, dass die Leidenschaft für das, was man tut wichtiger ist, 
wichtiger als ein 1er Abi und 1er Uniabschluss nach Regelstudienzeit.

Ob Du was kannst sieht man also nicht auf dem Papier sondern in den 
Produkten Deiner Projekte.

Ich glaube keinesfalls, dass das auf alle zutrifft, auch ist es kein 
Freiheitsschein, wenn ich einen 1er Abschluss habe, dass alles top läuft 
wie bei manch anderen, und so ein wilder Lebenslauf wie bei Steve, ist 
auch kein Beweis, dass perfekt läuft in den 80ern.

von Cyblord -. (cyblord)


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Max schrieb:
> Naja das beweist mal wieder, das Leute nicht gradlinig laufen müssen,
> wie die HR es gerne hätte.
> Sondern, dass die Leidenschaft für das, was man tut wichtiger ist,
> wichtiger als ein 1er Abi und 1er Uniabschluss nach Regelstudienzeit.

Nein es beweist dass DU keine Ahnung vom Survivorship bias hast. Was 
wahrscheinlich wieder auf fehlende Bildung zurückzuführen ist.

Das sind immer Ausreißer. Und zwar auch noch die extremsten. In der 
breiten Masse, kommt der mit geradlinigem und gutem Abschluss voran und 
hat später Erfolg. Der Wirrkopf der immer mit Schule, Ausbildung und 
Beruf Probleme hatte hingegen nicht.

Ist auch im Bekanntenkreis zu beobachten: Wer früh gearbeitet hat und 
schon immer auf Schule geschimpft hat, ist heute eher schlechter 
gestellt. Ehemalige Studienkollegen hingegen sind alle Dr. Großkotz, Ing 
bei Bosch, Prof. sonst was in den USA, Director irgendwas usw.
In meiner Kontrollgruppe sehe ich keinen einzigen Ausreißer aus diesem 
Schema.

: Bearbeitet durch User
von Herbert B. (Gast)


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Cyblord -. schrieb:
> In meiner Kontrollgruppe sehe ich keinen einzigen Ausreißer aus diesem
> Schema.

Dann hast du die falsche Kontrollgruppe.

von Cyblord -. (cyblord)


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Herbert B. schrieb:
> Cyblord -. schrieb:
>> In meiner Kontrollgruppe sehe ich keinen einzigen Ausreißer aus diesem
>> Schema.
>
> Dann hast du die falsche Kontrollgruppe.

Nein es zeigt nur dass die Ausreißer eben sehr selten sind. Daher der 
Name.
Etwas anderes reden sich immer nur Low-Performer ein die "den Wisch" 
einfach nicht haben und deshalb auf die drei Leute zeigen die auch ohne 
"den Wisch" was geworden sind.
Schau doch einfach mal in eine Statistik deiner Wahl in der man 
(formale) Bildung vs. Einkommen sehen kann. Wenn du das dann noch auf 
MINT einschränkst (damit fallen die ganzen Brotlosen Studiengänge weg) 
wirds noch krasser.
Wobei hier nicht nur Studiengänge zu betrachten sind. Wer eine 
Ausbildung macht und danach evt. Techniker oder Meister usw. hat 
ebenfalls sehr gute Chancen auf ein gutes Auskommen.

: Bearbeitet durch User
von Herbert B. (Gast)


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Die meisten Studierten in meiner Kontrollgruppe krebsen in kleinen 
Klitschen rum und wenn sie im Konzern sind, sind sie dort eine kleine 
Wurst und ausnahmslos alle gefrustet weil sie der Job masslos ankotzt, 
man bleibt halt dort weil es ein sicherer Job ist, Spass an der Arbeit 
haben die schon lange keine mehr. Die kotzt IT/Technik nur noch an, die 
sind so gefrustet dass sie nicht mal mehr privat was an Spassprojekten 
arbeiten, das sind alles Psychowracks geworden, mit den irren Strukturen 
die man dort einhalten muss. Meeting Meeting und nochmal Meeting, endlos 
Doku produzieren und nebenbei soll man noch was entwickeln.
Einige wurden später auch wegen Umstrukturierungen entlassen, habe ich 
selber erleben dürfen.

Zwei sind auch Professoren geworden, das fanden sie am Anfang noch 
spannend, jetzt auch nur noch nervig, ständig die blöden unreifen 
Studenten am Hals mit den immer gleichen Fragen, lästige Vorlesungen, 
Übungen und Prüfungen, wenn man kann wälzt man das auf Hilfspersonal ab, 
geht aber auch immer schlechter weil kein Geld und Personal da ist. In 
die Wirtschaft wechseln können sie nicht, die sind gefangen in ihrem 
Job.

Die "Schul/Studiumsabbrecher" haben sich früh selbstständig gemacht und 
arbeiten heute nur noch überwachend und delegierend, der Rest der Zeit 
gehen die ihren Hobbys nach oder gründen neue Firmen für die Kinder, im 
Prinzip haben die alle schon lange ausgesorgt. Heute fahren wir mal 
spontan alle an den Gardasee und schippern dort mit dem eigenen Boot 
rum, kein Problem. Oder Städtetripp mit der ganzen Sippe nach Hamburg, 
das wird dann noch als Geschäftsreise deklariert. Ferienhäuser hat von 
denen auch jeder im Ausland. Blockhütte diekt am See in Kanada, 
Eigentumswohnung auf Ibiza, kleine Wohnung in einer der deutschen 
Metropolen. Da gehts dann hin wenn man dort mal ein Konzert besucht, 
Fussballspiel oder sonst was stattfindet das einen interessiert oder 
auch als Treff für die Liebschaft, ist alles dabei.

Die Konzernwurst darf nur in Urlaub wenn er genehmigt wird, die arme Sau 
in der Mittelstandsklitsche darf nicht mal daran denken, auch wenn das 
Überstundenkonto schon am Limit ist.

Hör mir auf mit den tollen Karrieren die man durchs Studium machen kann. 
Die Realität sieht anders aus.

von Cyblord -. (cyblord)


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Herbert B. schrieb:
> Die meisten Studierten in meiner Kontrollgruppe krebsen in kleinen
> Klitschen rum und wenn sie im Konzern sind, sind sie dort eine kleine
> Wurst

Selbst dieser wenig wohlwollend formulierte Umstand zeugt von einem 
gehobenen Arbeitsumfeld. Vergleiche mal mit ungelernten Kräften im 
Supermarkt oder im Handwerk, Baustelle, Straßenbau usw.


> Die "Schul/Studiumsabbrecher" haben sich früh selbstständig gemacht und
> arbeiten heute nur noch überwachend und delegierend, der Rest der Zeit
> gehen die ihren Hobbys nach oder gründen neue Firmen für die Kinder

Das ist halt schlicht Humbug und da fangen deine Lügen an.

> Die Konzernwurst darf nur in Urlaub wenn er genehmigt wird, die arme Sau
> in der Mittelstandsklitsche darf nicht mal daran denken, auch wenn das
> Überstundenkonto schon am Limit ist.

Oh viel Frust über den Konzern in den DU nie durftest. Erinnert an F.B.

> Hör mir auf mit den tollen Karrieren die man durchs Studium machen kann.
> Die Realität sieht anders aus.

Wenn du verstanden hättest was ich schrieb: Es geht nicht um tolle 
Karrieren, es geht um relativ gute und gesicherte Auskommen.

Die meisten Ungelernten machen Scheiß Jobs unter Scheiß Bedingungen. Und 
gründen NICHT Facebook. Darum gehts.

: Bearbeitet durch User
von Herbert B. (Gast)


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Cyblord -. schrieb:
> Die meisten Ungelernten machen Scheiß Jobs unter Scheiß Bedingungen.
Die Studierten ebenso.

> Und gründen NICHT Facebook.
Die Studierten auch nicht.

von Patrick B. (p51d)


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Sophie T. schrieb:
> Ja, nur irgendwie finde ich keine Stellen für Junioren. Es ist stets BE
> vorausgesetzt und die Liste mit Fähigkeiten endlos lang. Analog,
> digital, Leistungselektronik, HF, PCB, EMV und am besten noch
> zertifizieren lassen.

Einen Rat für dein weiteres Berufliches Leben: In allen 
Stellenausschreibungen wird der Wunschkandidat für die Firma beschrieben 
(20 Jährig, MSc, 10 Jahre BE, mikrige Gehaltsvorstellungen...)!
Diese Person gibt es schlichtweg nicht, respektive die Firmen finden 
dann über Jahre keine passende Person und fragen sich wieso -> Selbst 
wenn du nicht alles erfüllst, einfach bewerben und dich "verkaufen". 
Beide Parteien müssen bereit sein Kompromisse einzugehen.
Und jeder Weg führt irgendwohin. Jede Erfahrung bringt dich weiter 
(selbst wenn es nur ist "das mache ich nie mehr").

von Cyblord -. (cyblord)


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Herbert B. schrieb:
> Cyblord -. schrieb:
>> Die meisten Ungelernten machen Scheiß Jobs unter Scheiß Bedingungen.
> Die Studierten ebenso.

Alles relativ.

von Dirk K. (knobikocher)


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Mann Fred schrieb:
> Zeigt aber, was dahinter steckt: Wenn "vergleichbare Ausbildung" möglich
> ist, heißt das auch "Selbstlerner" mit wenig Anspruch, denn außerhalb
> einer Hochschule kann man nicht diese Inhalt erwerben. Im Job lernt man
> andere Dinge.

Vergleichbare Qualifikation, nicht vergleichbare Ausbildung. Wenn ein 
Bewerber formal "nur" eine abgeschlossene Ausbildung z.B. Elektroniker, 
dazu aber auch 10 Jahre Berufserfahrung als HW-Entwickler hat - dann ist 
das eine vergleichbare Qualifikation.

Warum Selbstlerner mit wenig Anspruch gleichgesetzt wird, erschließt 
sich mir nicht anhand rationaler Gründe. Scheint so ein Ding von manchen 
Studierten zu sein um sich erhabener zu fühlen, wenn derjenige so etwas 
schreibt.

Mann Fred schrieb:
> Heißt: Als Ingenieur mit Hochschulstudium ist man da unterfordert und
> unterbezahlt.
>
> Weitersuchen!

Interessante Schlussfolgerung. Meines Erachtens falsch, da es auf der 
Annahme "Selbstlerner = wenig Anspruch" sowie einer grundlegend falschen 
Vorstellung basiert, was "vergleichbare Qualifikation" bedeutet.

Carsten S. schrieb:
> Wo ich zustimme, das ist die Tatsache das jemand mindestens über das
> Wissen verfügen muss um
> sinnvoll Elektronikentwicklung über das GadgetNiveau hinaus betreiben zu
> können. Wo früher noch mit Brot- und Butterschaltungen die ein etwas
> weitergebildeter Kommunikationselektroniker auch entwerfen konnte der
> Lebensunterhalt zu bestreiten war sind heute die Anforderungen doch
> höher.

Ich habe deine Worte zitiert und etwas angepasst, sodass ich diesen 
zustimme. Woher das Wissen kommt, ist für mich irrelevant. Solange der 
Bewerber es eben aufzeigen kann.

Herbert B. schrieb:
> Cyblord -. schrieb:
>> Die meisten Ungelernten machen Scheiß Jobs unter Scheiß Bedingungen.
> Die Studierten ebenso.

Ohja die armen Studierten mit überdurchschnittlichem Einkommen, 
tagtäglich in trockenen Büros sitzend am PC schaffen. Da hat der Karl 
vom SubSub-Unternehmer für die Post, der unsere Pakete Nachts zum 
Mindestlohn von einem Hauptverteilungszentrum zum anderen über die 
Autobahn jagt bestimmt immer Mitleid. Oder die Jungs, welche heute 
morgen das Unkraut am Straßenrand mit der Harke bearbeitet haben und 
dies bei Wind und Wetter tun dürfen sind froh , nicht mit einem 
Studierten tauschen zu müssen... - Weltfremd!

: Bearbeitet durch User
Beitrag #7506276 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Cyblord -. (cyblord)


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