Hallo Leute, ich habe bei einem Kumpel 5 SK6812 RGBW LED-Streifen je 5 m installiert. Diese habe ich mit einem ESP8266 Mini und einem Taster angesteuert. Wenn ich den Taster drücke, fahren die LED-Streifen hoch (also es leuchten nacheinander alle LEDs auf, bis der Streifen komplett gefüllt ist). Bei langem Drücken werden die LEDs gedimmt, etc. Das hat alles super funktioniert. Jetzt wollte ich noch Animationen hinzufügen. Da diese bei jedem Streifen etwas unterschiedlich sein sollen und der eine ESP schon so an seine Grenzen kam, hat jeder Streifen seinen eigenen ESP bekommen. Die ESPs habe ich auf eine Platine gelötet und die Streifen angeschlossen. Die beiden 300W-Netzteile (etwas überdimensioniert, aber lieber mehr als zu wenig) habe ich, wie bei der ersten Version, so gelassen. GND von beiden Netzteilen und ESPs sind verbunden. Die LED-Streifen wurden von vorne und hinten mit Strom eingespeist. Jetzt zu meinem Problem. Wenn ich jetzt einen ESP und den dazugehörigen Streifen starte, klappt alles wunderbar. Bei zweien auch. Wenn ich jedoch drei oder alle fünf starte, fangen die Streifen manchmal und in unregelmäßigen Abständen an zu flackern. Bei einer festen Farbeinstellung passiert nichts, nur bei Animationen. Sogar beim Hochfahren der LEDs fängt es jetzt an zu flackern, obwohl das die gleiche Animation ist wie bei der ersten Version mit nur einem ESP. Die Farbe bei der Animation ist weiß, also nur die weiße LED von dem RGBW-Streifen. Also fließen dabei auch keine "großen" Ströme. Ich habe zu Hause die Platine nochmal mit anderen LED-Streifen getestet und nur mit einem 20W-Netzteil. Da funktionierte alles. Deswegen habe ich diesen Fehler auch erst bei der Installation bei meinem Freund bemerkt. Ich habe es auch schon mit nur einem Netzteil probiert, selbes Problem. Wenn ich alle fünf Streifen an nur einen ESP anschließe, funktioniert alles. Ich weiß einfach nicht mehr weiter und brauche eure Hilfe. Vielen Dank für eure Antworten.
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Moin, Ich wuerde mal nach dem Ausschlussverfahren vorgehen: Es liegt sicher nicht daran, dass du viel zu viele Abblock-Cs verbaut hast. Gruss WK
Sind alle Massen miteinander verbunden? Laut 5V_plus_minus.png nicht.
Ich habe es in der Zeichnung vergessen. In der Realität sind alle Massen verbunden außer der N von der Netzspannung.
Wie sind die Steuer/Daten-leitungen verlegt und angeschlossen? Flackert es auch, wenn 4 der ESPs statisch Farbe zeigen (ohne ständige Updates der LEDs, d.H. ohne Datenverkehr auf der Datenverindung) und nur einer eine Animation abspielt?
Εrnst B. schrieb: > Wie sind die Steuer/Daten-leitungen verlegt und angeschlossen? Über eine J-Y(ST)Y 2x2x0,8 ungefähr einen halben Meter Leitungslänge zischen ESP und erster LED. Über die Adern sind Plus, Minus und die Daten angeschlossen. Jeder Streifen hat seine eigene Leitung. > Flackert es auch, wenn 4 der ESPs statisch Farbe zeigen (ohne ständige > Updates der LEDs, d.H. ohne Datenverkehr auf der Datenverindung) und nur > einer eine Animation abspielt? Habe ich nicht getestet.
Häufig hilft bei den LED Strips ein kleiner Serienwiderstand in der Datenleitung. Probier einfach mal ein paar Werte zwischen 10 und 200 Ohm durch.
Ein halber Meter Leitungslänge ist schon grenzwertig viel. Der ESP liefert 3,3V Logiksignale an seinen Ausgängen, da er ja nur 3,3V Versorgungsspannung hat. Die SK6812 arbeitet mit 5V und will auch 5V Logikpegel für einen stabilen Betrieb sehen. Ohne Levelshifter und mit 50 cm Datenleitung brauchst du dich nicht wundern, das es ist, wie es ist. Und mit Levelshifter meine ich nicht die Lösung mit Transistor, womit man I2C hinfrickeln kann. Hier brauchst du zum Einen Geschwindigkeit und zum Anderen Leistung, um die Leitung (Leitungskapazität) zu treiben. Low LSR Elkos an Stripe Anfang und Ende (Richtwert 1000µ) zur Pufferung der Versorgungsspannung sind ebenfalls empfehlenswert. Erst wenn du Pufferelkos und Levelshifter eingebaut hast, sehen wir weiter. Alles andere ist Lotterie
Insgesamt hört sich das hier nach einem Potentialproblem/Masseproblem an. Das erinnert mich an den Beitrag "WS2812b flackern / 3600 LED Matrix" Lies mal den mal durch, da wurden auch alle Fehler gemacht, die man machen kann.
Danke für die vielen und schnellen Antworten. Trotzdem verstehe ich nicht, warum es bei 2 Streifen funktioniert und erst ab 3 Streifen die Probleme auftauchen bzw. warum es, wenn ich alle Streifen auf einen ESP lege, funktioniert. Es dürfte doch dann generell nicht funktionieren, wenn ich das richtig verstehe?
Peter T. schrieb: > Es dürfte doch dann generell nicht funktionieren, wenn ich das richtig > verstehe? Nein. Ganz wichtig, wenn man die Spezifikationen nicht einhält: Es kann funktionieren, muss aber nicht unter allen Umständen.
Peter T. schrieb: > Trotzdem verstehe ich nicht, warum es bei 2 Streifen funktioniert und > erst ab 3 Streifen die Probleme auftauchen bzw. warum es, wenn ich alle > Streifen auf einen ESP lege, funktioniert. Zum Einen haben sowohl die Streifen, als auch die ESPs Fertigungstoleranzen, der Eine liefert 10 Millivolt mehr am Ausgang, die 1. LED braucht ist vielleicht mit ein paar mV weniger... Zum Anderen habe ich auch eine Art Aufschaukeln bei Testaufbauten beobachten können, wo erst wenige LEDs mit falschen Farben flackerten und das dann immer mehr wurden, bis schließlich alles flackerte. Bei Lastwechseln springt die 5V Versorgung, dadurch machen dann noch mehr LEDs bei der Datenübermittlung Fehler usw. Pufferelkos und Kabel mit genügend Querschnitt für die Spannungsversorgung wirken dem entgegen.
Ok, ich würde also jetzt 5 Kondensatoren kaufen und diese and die Streifen parallelklemmen. Welche Kapazitäten würde ihr empfehlen? Ich hätte jetzt an ELKO, 1000µF, 6,3V gedacht.
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Gerald B. schrieb: > Ohne Levelshifter und mit 50 cm Datenleitung brauchst du dich nicht > wundern, das es ist, wie es ist. Pegelwandler gibt's als SOT23-Krümel, sogar zwei-Kanalig... Wobei der 74LVC2G17 im Schaltplan nicht 100%ig über alle Temperaturbereiche passt, war damals der Lieferbarkeit bei JLCPCB zum Bestücken geschuldet.
Bei 5 Meter ist es keinesfalls zuviel, auch an beiden Enden eien Elko zu setzen. Je nachdem, wieviele LEDs p. Meter verarbeitet sind, kann man ruhig auch nochmal in der Mitte einspeisen. Zumal, wenn man die Spannunsversorgungskabel eh parallel zum anderen Ende mitführt. 6,3V Spannungsfestigkeit kann man nehmen, 10V ist, was Langlebigkeit betrifft, die bessere Wahl. Wobei hier sich der Ripple in Grenzen halten dürfte, darum sind hier ausnahmsweise auch 6,3V Ausführungen noch okay. In einem Schaltnetzteil sieht das ganz anders aus, da wären 6,3V Versionen für mich ein NoGo. Achte auf low ESR, am besten Polymer-Elkos. Ansonsten Markenware und keine Knallfrösche.
Εrnst B. schrieb: > Pegelwandler gibt's als SOT23-Krümel, sogar zwei-Kanalig... Ja, und auch die haben die Serienwiderstände am Ausgang.
Jürgen L. schrieb: > Εrnst B. schrieb: >> Pegelwandler gibt's als SOT23-Krümel, sogar zwei-Kanalig... > > Ja, und auch die haben die Serienwiderstände am Ausgang. Bei 22 Ohm gehe ich eher von einer Strombegrenzung im Kurzschlussfall aus. Als Abschlusswiderstand / Leitungsterminierung ist eher rund das 5 Fache davon üblich, und das dann gegen Masse.
Schau dir mal meinen Artikel zum Thema an: http://stefanfrings.de/ws2812/index.html Da wird aus die Problematik mit der Stromversorgung und Leitungsführung eingegangen, sowie auf die Widerstände in der Datenleitung. Die SK6812 brauchen mehr als 3,4 V Signal, dein ESP liefert aber maximal 3,3 V. Also gleiche Problematik wie bei den älteren WS2812. Auch darauf gehe ich in dem Artikel ein.
Gerald B. schrieb: > Bei 22 Ohm gehe ich eher von einer Strombegrenzung im Kurzschlussfall > aus. Als Abschlusswiderstand / Leitungsterminierung ist eher rund das 5 > Fache davon üblich, und das dann gegen Masse. Warum ist es immer nur so schwer einfach mal etwas zu Glauben was andere berichten die genau dieselbe Problematik durch haben und von ihren Erfahrungen berichten? Passt das nicht in dein Weltbild?
Jürgen L. schrieb: > Warum ist es immer nur so schwer einfach mal etwas zu Glauben was andere > berichten die genau dieselbe Problematik durch haben und von ihren > Erfahrungen berichten? > Passt das nicht in dein Weltbild? Jawoll, Herr Oberlehrer! ...du hast Recht, und ich meine Ruhe
Peter T. schrieb: > Trotzdem verstehe ich nicht, warum es bei 2 Streifen funktioniert und > erst ab 3 Streifen die Probleme auftauchen bzw. warum es, wenn ich alle > Streifen auf einen ESP lege, funktioniert. Bei den Strömen, die bei dir fließen, führen die Kabelwiderstände zu Spannungsabfällen. 300 weiße LEDs bedeuten eben trotzdem schon 3A pro Ende. Der Dateneingang der ersten LED ist aber immer auf den GND-Pegel an dieser LED bezogen. Du solltest also GND jedes ESP mit genau dem GND-Pegel der von diesem ESP gesteuerten LED versorgen, und zwar über eine separate Leitung vom Anfang des entsprechenden Streifens zurück zum ESP. Und da der ESP selbst auch bis zu 500mA verbraucht, sollte auch diese Leitung nicht zu dünn und nicht zu lang sein. Stefan hat das in seinem Artikel zum Thema noch schöner aufgedröselt. Die Pegelwandlung ist dann noch ein separates Thema. LG, Sebastian
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Hallo an alle, erst einmal vielen Dank für all die Tipps und Antworten. Ich hätte nicht gedacht, dass das so schnell geht. Ich habe jetzt bei jedem Datenausgang der ESPs einen 220-Ohm-Widerstand in Reihe gelötet, und seitdem funktioniert es. Die anderen Tipps lasse ich trotzdem nicht außer Acht und werde besonders bei weiteren Projekten daran denken. Durch eure Beiträge bin ich wieder ein Stück schlauer geworden und dafür bin ich sehr dankbar. Mit freundlichen Grüßen Peter
Gerald B. schrieb: > Jawoll, Herr Oberlehrer! > ...du hast Recht, und ich meine Ruhe Wie du siehst war dein gesamter Beitrag zur Lösung des Problems gleich Null. Was hat das Anbieten einer Erfahrungslösung mit Oberlehrer zu tun? Es wäre sicher Interessant auch zu verstehen warum der Serienwiderstand hilft, wenn dann aber Messen und Berichten. Raten und Dummschwatzen kann jeder. Peter T. schrieb: > Ich habe jetzt bei jedem Datenausgang der ESPs einen 220-Ohm-Widerstand > in Reihe gelötet, und seitdem funktioniert es.
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