Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Fehlersuche Class-D-Mono-Verstärker


von Christoph (christoph_c259)


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Hallo Leute!

Leider hat mein Eton AM300 Subwoofer-Verstärker nach ziemlich genau drei 
Jahre mit geradezu lächerlich niedriger Stundenzahl den magic smoke 
rausgelassen.
Da die Anfrage beim Hersteller nicht gerade viel Kulanz erbrachte, habe 
ich mir nun in den Kopf gesetzt, das Teil selber zu reparieren.

Eine erste visuelle Inspektion zeigte einen durchgebrannten 10 
Ohm-Widerstand (s. Bilder), welchen ich kurzerhand ersetzte (hab bisher 
leider keine SMD-Ausstattung, lacht bitte nicht :-D )
Leider war wie erwartet der Widerstand nur Symptom, aber nicht Ursache. 
Der Verstärker schaltete beim Anlegen des Remote-Signals (+12V) zwar 
wieder ein, der Widerstand wurde aber recht schnell knusprig warm und 
braun (s. Bild). Ist aber noch intakt und mit konstanter Ohmzahl. 
Stromaufnahme der Gesamtschaltung liegt nach dem Einschalten bei ca. 
600mA, was mir für Leerlauf zu viel vorkommt und ja so auch von der 
leichten Rauchfahne am Widerstand bestätigt wird...

Ich interpretiere mit meinen basalen Fähigkeiten die Funktion der 
Platine so, dass auf der Seite mit dem Ringkern die Mosfets (IRFZ 44N) 
im Prinzip einen Schalter darstellen, der bei Spannung auf dem 
Remote-Pin die restliche Schaltung einschaltet. Die Mosfet-Reihe auf der 
gegenüberliegenden Seite (IRF 640N) scheinen die eigentlichen 
Verstärker-Mosfets zu sein, da diese eine relativ direkte Verbindung zum 
Speaker+ haben (vmtl. über die Drossel i.R. eines Tiefpassfilters).
In der Mitte sitzen zwei Gleichrichterdioden (MURF 620 CTR).

Hier endet mein Verständnis des Ganzen leider, so dass ich mich darauf 
verlegt habe, zumindestens alle Kondensatoren gegen GND durchzumessen, 
dabei habe ich jetzt keinen durchgeschlagenen Kondensator gefunden. Über 
dem C27 bekomme ich zwar eine 142 Ohm-Verbindung, aber ob die wirklich 
über den Kondensator läuft vermag ich nicht beurteilen. Denke eher 
nicht, da ich denselben Wert auch noch an einem
Die direkt benachbarten Dioden D16 und D17 hab ich mal ausgelötet, sind 
aber okay (in Durchlassrichtung 0,4V).

Hättet ihr einen Tipp, wie ich jetzt am sinnvollsten weitermachen kann?
Ist es sinnvoll, alle Kondis auszulöten, auch wenn ich über keinem einen 
Kurzschluss messe?

Vielen Dank für euren Input und einen schönen Abend!

von Christoph (christoph_c259)


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Sry, irgendwie kann ich nur ein Bild hochladen :-/

von Christoph (christoph_c259)


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Nächstes Bild....

von Christoph (christoph_c259)


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Noch eins

von Mario P. (mario_71950c)


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mindestens den Kondensator hat es auch gründlich zerlegt

von Mann Fred (Gast)


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Da scheint ein Spannungsregler daneben zu sitzen. Geht der noch, wenn 
man den Elko auslötet? Dann einen Elko drüberhalten. Sollte machbar 
sein.

von Wolfgang R. (Firma: www.wolfgangrobel.de) (mikemcbike)


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Das sind zwei Kondensatoren mit Klebemasse gegen Vibrationsprobleme...

von Christoph (christoph_c259)


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Manni schrieb:
> Da scheint ein Spannungsregler daneben zu sitzen. Geht der noch, wenn
> man den Elko auslötet? Dann einen Elko drüberhalten. Sollte machbar
> sein.

Meinst du den rot markierten? Das ist ein C920 EL3H7, wohl ein 
Optokoppler.
Der hat zumindestens nach Leiterbahnen keinen wirklich direkten Bezug zu 
dem Widerstand und sollte doch über die galvanische Trennung gar keinen 
Kurzschluss erlauben oder?

Kann es auch etwas mit dem Ringkern zu tun haben? (s. grüne Markierung, 
zum Vgl. gleiche Anordnung bei gelber Markierung)  Genaugenommen ist mir 
die Funktion dieses Teils nicht ganz klar, der Amp wird ja bereits mit 
12V DC versorgt und nen Class-D-Amp arbeitet doch intern mit 
"geglätteter PWM". Da macht doch eine Transformation nicht viel Sinn 
oder? Wozu ist der Ringkern dann da?

von Εrnst B. (ernst)


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Christoph schrieb:
> mit 12V DC versorgt und nen Class-D-Amp arbeitet doch intern mit
> "geglätteter PWM". Da macht doch eine Transformation nicht viel Sinn

12V DC reicht nicht für 300 Watt an 4 Ohm, insofern wird die Spannung 
hochtransformiert. Der TL494 ist ein typisches Schaltwander-IC.

von Christoph (christoph_c259)


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Ja, das ergibt natürlich Sinn, vielen Dank! Und erklärt auch, warum ich 
an irgendeiner Stelle mal 55V gemessen habe :-D

Ist es dann richtig, dass die Mosfet-Reihe in der Nähe des Kerns eine 
DC-AC-Wandlung macht, welche dann auf der Sekundärseite über 
gegeneinandergeschaltete Dioden i.S. einer Gleichrichtung wieder in DC 
gewandelt und durch die großen Kondis geglättet werden?
In diesem Fall wären die kleinen Dioden (s.Bild) doch sicherlich nicht 
für die Leistungselektronik zuständig, sondern eher die großen MURF 620 
CTR oder?

von Christoph (christoph_c259)


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Tja, manchmal ist es doch das Einfachste. Warum auch immer ich den 
"hochohmigen Kurzschluss" über C27 ignoriert habe, aber nachdem ich den 
jetzt mal ausgelötet habe, geht der Amp an, zieht 400mA und R2 bleibt 
kühl :-)

Leider ist R2 beim Auslöten in zwei Hälften zerfallen. Ich habe kurz 
überlegt, den Amp einfach ohne Laufen zu lassen, aber irgendeinen Sinn 
wird der ja schon gehabt haben. Wie kann ich herausfinden, was für ein 
Cap da verbaut war? Vermutlich ist C26 der gleiche, aber wenns geht 
würde ich den gern unangetastet lassen..

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