Hallo zusammen, Ich bin derzeit auf der Suche nach Informationen zu Prüfadaptern für ICT Tests und habe festgestellt, dass es auf dem Markt sehr viele und teure Optionen gibt. Konkret interessiert mich, wie viele Testpunkte in einem Prüfadapter idealerweise enthalten sein sollten, abhängig von der Größe meiner Platine. Die liegt bei 50mm x 50mm. Ich würde gerne einige Tipps und Ratschläge von euch einholen. Welche Faktoren sollte ich bei der Auswahl und Anpassung von Prüfadaptern berücksichtigen? Vielen Dank für eure Unterstützung! Gruß Valle
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Der Preis kommt daher das so ein Testadapter nur genau für die eine LP passt, also als Einzelstück angefertigt werden muss. Zur Menge der Prüfpunkte: "Alle". Also alle die dich interessieren (Spannung, Programmierung und vielleicht ein paar wichtige Signale) oder wirklich "ein Punkt pro Netz" so das du z.B. über Impedanzmessung auch eine Bestückungskontrolle machen kannst.
Jens M. schrieb: > Der Preis kommt daher das so ein Testadapter nur genau für die eine LP > passt, also als Einzelstück angefertigt werden muss. Außerdem steckt viel Arbeit mit hochpräzisen Maschinen drin, die Nadelplatten bohrt man nicht mal eben selber auf der Standbohrmaschine. Und viel Handarbeit, das meiste wird immer noch in WireWrap ausgeführt- > > Zur Menge der Prüfpunkte: "Alle". > Also alle die dich interessieren (Spannung, Programmierung und > vielleicht ein paar wichtige Signale) oder wirklich "ein Punkt pro Netz" > so das du z.B. über Impedanzmessung auch eine Bestückungskontrolle > machen kannst. Das kann man so machen. Die wenigen wirklichen hauptberuflichen Spezialisten spielen Layout und Schaltplan in teilweise selbst entwickelte Tools ein und erstellen darauf eine Analyse betreffend möglich Prüftiefe und -schärfe und leiten daraus dann den Quellcode fürs Prüfprogramm ab. Als Laie hast du praktisch keine Chance, ein lauffähiges Testprogramm zu schreiben. Um welchen Hersteller geht es denn, Keysight / Agilent 3070 und Vorgänger 3065 kenn ich ganz gut.
Man kann etwas sparen, indem man Testpunkte symmetrisch zu Gruppen zusammenfasst und den Adapter 2 oder 3x an der Platine ansetztn. Aber fangen wir doch mal vorne an: Wieviele TPs hast du denn? Gibt es symmetrische / identische Schaltungsteile?
> Konkret interessiert mich, wie viele Testpunkte in einem Prüfadapter > idealerweise enthalten sein sollten, Du musst an jedes Netz auf deiner Platine eine Nadel haben. Ausnahmen nur wenn es technisch nicht anders geht. Also Schaltungteile die sehr hochfrequent oder sehr hochohmig sind. Du kannst nicht erwarten das es sowas fuer 50Euro gibt, die notwendige Mechanik kann nicht billig sein. Auch wenn ich auch denke das es 50% billiger ginge wenn es etwas mehr Konkurrenz auf dem Markt gaebe. .-) Fuer eigene Bastelaktionen kann man sich sowas auch schon mal selber drucken und da Pruefstifte von Millmax reindruecken. (sind kuerzer wie die langen PRuefnadeln) Fuer Funktionstest und Flashen reicht das auf Bastlerlevel. Aber auf dem ICT muss es schon Qualitaet sein! Vanye
Valentin schrieb: > Ich bin derzeit auf der Suche nach Informationen zu Prüfadaptern für ICT > Tests Einen solchen Thread gab es doch erst vor wenigen Wochen! Vanye R. schrieb: > Aber auf dem ICT muss es schon Qualitaet sein! Und das wird nichts, wenn im Layout der Leiterplatte keine Prüfpunkte eingeplant wurden. Ja nach Abstand / Größe braucht man ggfs. Fangbohrungen, weil die Außenkontur zu unpräzise ist.
Valentin schrieb: > Konkret interessiert mich, wie viele Testpunkte in einem Prüfadapter > idealerweise enthalten sein sollten, abhängig von der Größe meiner > Platine. Die liegt bei 50mm x 50mm. Normal große ICT-Nadeln bringt man im 2,54 mm-Raster unter. Damit passen knapp 400 Stück auf Deine Platine. Wieviele Du brauchst hängt von Deinem Design und von der Anzahl der Netze ab. Üblicherweise will man jedes Passivbauteil zweipolig prüfen. Bei aktiven kann man vorhandene Diodenstrecken prüfen (also Pin gegen VDD oder gegen Gnd). Komplexere ICs testet man funktional oder über Boundary Scan, das spart dann wieder massig Testpunkte.
Valentin schrieb: > Ich bin derzeit auf der Suche nach Informationen zu Prüfadaptern für ICT > Tests und habe festgestellt, dass es auf dem Markt sehr viele und teure > Optionen gibt. wenn da täglich tausende LP durchrattern.... sollte Geld keine Rolle spielen :-)
Valentin schrieb: > wie viele Testpunkte in einem Prüfadapter > idealerweise enthalten sein sollten Genug um die Funktion der Schaltung hinreichend zu prüfen. Im einfachsten Fall Eingänge + Ausgänge. Da bekommt man dann das Okay oder eben nicht, weiß aber nicht was im Zweifelsfall genau kaputt ist. Oder man testet wirklich jedes Signal, inkl. kurzzeitigem Überschreiben von Logigausgängen und erfährt das R4714 zu hochohmig ist, die UBE von T0815 zu klein und das D1234 verpolt ist. Ich habe in der Lehre noch an Testern gearbeitet die mittels eines kleinen motorbetriebenen Schraubendrehers die Potis selber eingestellt haben. Ich musste nur nach Anweisung die Vorrichtung halten. Barcode scannen, der akribischen Testanweisung folgen, die fehlerhaften PCBs in die Kiste. Am Rep Platz Barcode scannen, das System sagt: T0815 tauschen. Anweisungen folgen, alle reparierten PCBs zurück in den Testkreislauf. Treibt man das weit genug, kann jeder der Löten kann ohne jegliches Verständniss der Schaltung komplexe Fehler fixen und automatisiert mit Protokoll testen ohne einmal den Kopf einzuschalten. Welcher Aufwand gerechtfertigt ist muss man höchst individuell entscheiden. Zumindest braucht man Stückzahlen dafür sonst ist das Unsinn.
Michael schrieb: > Welcher Aufwand gerechtfertigt ist muss man höchst individuell > entscheiden. > Zumindest braucht man Stückzahlen dafür sonst ist das Unsinn. Stückzahlen und/oder sehr hohe Ansprüche an Qualität und Traceability. Automotive, Luft- und Raumfahrttechnik, Medizintechnik, Eisenbahntechnik sind beispielsweise Branchen wo man eventuell einen Nachweis braucht, ob C1401 auf einer bestimmten Platine vor drei Jahren innerhalb des zulässigen Wertebereichs lag. Leider ist auch der Invest in einen ICT nicht unerheblich und Fachleute dafür sind selten und teuer.
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