Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Spannung erhöhen via Dioden?


von Gio B. (sanshine)



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Hallo
Ich wollte aus den usb 5v mittels Dioden Reihenschaltung auf einfache 
und unsaubere weise 3v machen. Zuerst habe ich 3 davon aneinander 
gehalten ind jeweils mit 1, 2 und 3 Dioden gemessen. Alles schien 
plausibel, mit 3 Dioden komplett waren es 4v. Also nahm ich 6 Stück und 
wollte jetzt 3 am minus und 3 am pluspol hängen in der Hoffnung dass es 
3v sind. Ich habe aber nochmal getestet bevor icj alles löte und 
plötzlich zeigt mir mein spannungsmesser mehr als 5v an. 5,8 bis 6,2. 
beim umdrehen der pole der Dioden dann -0,5v.
Ich scheine hier grundlegend etwas falsch zu machen bzw zu verstehen. 
Könnt ihr mir helfen?
Vielen Dank schon mal!

: Bearbeitet durch User
von Mani W. (e-doc)


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Du hast Zenerdioden mit normalen Dioden gemischt...

Und Du hast Mist gemessen...

: Bearbeitet durch User
von Michael B. (laberkopp)


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Gio B. schrieb:
> Könnt ihr mir helfen?

Was auch immer du gemacht hast, Spitzenwertgleichrichtung oder 
nachlassende Batterie im Messgerät, es wird jedenfalls keine höhere 
Spannung erzeugt, dein Ergebnis ist ein Messfehler.

Dass du 30V Z-Dioden statt normaler Dioden verwendet hast spielt bei 5V 
keine Rolle, aber warum verwendet eigentlich jeder Anfänger 40 Jahre 
alte Bauteile aus der Grabbelkiste vom Opa wenn er die Grundlagen 
erlernen will ? Wie heisst die Krankheit dahinter, massiver Geiz ? Warum 
nicht gleich Selengleichrichter ?

Um von 5V auf 3V zu kommen reichen 3 Siliziumdioden in Leitrichtung in 
Reihe, es muss keine zweite Reihe in die Minusleitung denn Masse sollte 
wohl besser Masse bleiben. Messen kann man das Ergebnis nur, wenn Strom 
fliesst, also ein 1kOhm Widerstand als Belastung dran hängt.
1
     ZY30 ZY30 ZY30
2
+5V --|>|--|>|--|>|--+-- +3V
3
                     |
4
                    1k
5
                     |
6
Masse ---------------+-- Masse

: Bearbeitet durch User
von Fritz G. (fritz65)


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Michael B. schrieb:
> Gio B. schrieb:
aber warum verwendet eigentlich jeder Anfänger 40 Jahre
> alte Bauteile aus der Grabbelkiste vom Opa wenn er die Grundlagen
> erlernen will ? Wie heisst die Krankheit dahinter, massiver Geiz ?
Warum sollte man das nicht tun? Bei Widerständen, Einzeltransistoren und 
Standard-Siliziumdioden ist es ziemlich egal, ob die 40 Jahre oder 2 
Wochen alt sind. Da hat sich technologisch kaum etwas getan.

von Uwe S. (bullshit-bingo)


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Michael B. schrieb:
> Wie heisst die Krankheit dahinter, massiver Geiz ?

Das kann man völlig ohne praktischen Hintergrund natürlich kaum wissen. 
Diese Krankheit nennt sich Pragmatismus. Also man verwendet einfach das, 
was zufällig grad da ist. Millionen Bastler unterlagen dieser Krankheit, 
sind diesbezüglich völlig unheilbar.
Es steht dir natürlich frei, viel cleverer zu sein, für solch komplexe 
Probleme gleich erstmal einen Schwung Spezialbauteile in Fernost zu 
bestellen. Grundsätzlich funktioniert das am Ende ja auch. Der Vorteil: 
man hat dann sogar drei Wochen Zeit, die Sinnhaftigkeit seines Tuns 
nochmal zu überdenken.

von Michael B. (laberkopp)


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Uwe S. schrieb:
> Also man verwendet einfach das, was zufällig grad da ist.

Wieso sollten bei einem Anfänger 40 Jahre alte Bauteile da sein ? Dazu 
müsste der Anfänger schon vor 40 Jahren angefangen haben. So lange kann 
niemand Anfänger bleiben.

Die kann man nur vom Opa geerbt haben, aber wen man keine Ahnung hat 
sind Teile über die man keine Ahnung hat (siehe Z-Diode statt 
Gleichrichter-Diode) sicher nicht die erste Quelle und vir allem dürfte 
man sich nicht wundern wenn es damit nicht geht, vielleicht alle kaputt.

: Bearbeitet durch User
von Jens G. (jensig)


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Michael B. schrieb:
> Wieso sollten bei einem Anfänger 40 Jahre alte Bauteile da sein ? Dazu
> müsste der Anfänger schon vor 40 Jahren angefangen haben. So lange kann
> niemand Anfänger bleiben.

Vielleicht hat er zwischendurch aufgehört, und nun wieder neu 
angefangen, und die Teile wieder hervorgekramt.

> Die kann man nur vom Opa geerbt haben, aber wen man keine Ahnung hat
> sind Teile über die man keine Ahnung hat (siehe Z-Diode statt
> Gleichrichter-Diode) sicher nicht die erste Quelle und vir allem dürfte
> man sich nicht wundern wenn es damit nicht geht, vielleicht alle kaputt.

Daß das 30V-Z-Dioden hier sind, die noch dazu 40 Jahre alt sind, tut 
nichts zur Sache, denn bei 5V ist deren Z-Diodeneigenschaft gleich 0. 
Und wie er an die Teile gekommen ist, ist auch herzlich egal. Aber 
Hauptsache, mal wieder dumm gelabert (wie nennt sich diese Krankheit 
eigentlich?).

: Bearbeitet durch User
von Gio B. (sanshine)


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Mani W. schrieb:
> Du hast Zenerdioden mit normalen Dioden gemischt...
>
> Und Du hast Mist gemessen...

Ok alles klar. Ich habe mich nun eingelesen bezgl z-dioden. Kannte ich 
nicht.
Diese ZY30 arbeiten bei ca 30V, deshalb haben sie wohl nicht so 
funktioniert wie erhofft.
Danke dir!

von Gio B. (sanshine)


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Uwe S. schrieb:
> Michael B. schrieb:
>> Wie heisst die Krankheit dahinter, massiver Geiz ?
>
> Das kann man völlig ohne praktischen Hintergrund natürlich kaum wissen.
> Diese Krankheit nennt sich Pragmatismus. Also man verwendet einfach das,
> was zufällig grad da ist. Millionen Bastler unterlagen dieser Krankheit,
> sind diesbezüglich völlig unheilbar.
> Es steht dir natürlich frei, viel cleverer zu sein, für solch komplexe
> Probleme gleich erstmal einen Schwung Spezialbauteile in Fernost zu
> bestellen. Grundsätzlich funktioniert das am Ende ja auch. Der Vorteil:
> man hat dann sogar drei Wochen Zeit, die Sinnhaftigkeit seines Tuns
> nochmal zu überdenken.

Schöner Kommentar, danke dafür.
Ich habe die Teile tatsächlich vor paar Tagen von meinem 8o Jährigen 
Nachbarn geschenkt bekommen und kurz danach die 5V zu 3V Problematik 
damit schnell und einfach lösen wollen. Natürlich kann ich aus China 
alles bestellen, was mir direkt 3V liefert. War aber nicht meine 
Absicht. Kostet 2 Euro, Geiz kann es also nicht sein...

von Wolf17 (wolf17)


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ZY30 sind zwar 30V Zenerdioden, in Gegenrichtung haben sie aber eine 
normale 0,7V Diodenkennlinie.
Die 0,7V sind aber stromabhängig, im Leerlauf ist es viel weniger.
Einfach mal 33R als (0,1A) Last nach den drei Dioden dranhängen, dann 
sollten um 3V übrig bleiben.

von Enrico E. (pussy_brauser)


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Gio B. schrieb:
> Schöner Kommentar, danke dafür.

Ja, der Uwe hat so eine erfrischende direkte Art seinen Kontrahenten 
die, zur entsprechenden Situation, passende bildhafte und übertriebene 
Meinung aufzuprägen.

Das gefällt 👍

von Helmut -. (dc3yc)


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Jens G. schrieb:
> (wie nennt sich diese Krankheit
> eigentlich?).

Sp-Brechdurchfall!

von Mani W. (e-doc)


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Nimm einfach 3 x 40xx Dioden in der Plusleitung, die halten
ca. 1 A aus, aber niemals in die Minusleitung (Ground, Gnd)...

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Michael B. schrieb:
> warum verwendet eigentlich jeder Anfänger 40 Jahre alte Bauteile aus
> der Grabbelkiste vom Opa

Vielleicht möchtest du uns noch mitteilen, in welchen für das Vorhaben
des TE relevanten Parametern sich eine heutige Siliziumdiode von einer
40 Jahre alten Siliziumdiode ähnlicher Leistungsklasse nennenswert
unterscheidet.

von Jens G. (jensig)


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Yalu X. schrieb:
> Michael B. schrieb:
>> warum verwendet eigentlich jeder Anfänger 40 Jahre alte Bauteile aus
>> der Grabbelkiste vom Opa
>
> Vielleicht möchtest du uns noch mitteilen, in welchen für das Vorhaben
> des TE relevanten Parametern sich eine heutige Siliziumdiode von einer
> 40 Jahre alten Siliziumdiode ähnlicher Leistungsklasse nennenswert
> unterscheidet.

Er steht doch schon in der Ecke, und schämt sich ...

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