Hallo Leute, da ich mich mehr mit analogen Schaltungen beschäftigen möchte (interessehalber experimentieren und lernen, Schaltungen entwickeln), suche ich ein Labornetzteil mit geringer Restwelligkeit unter 200€. Auf der Arbeit benutze ich das Korad KA6005P mit dem ich auch grundlegend zufrieden bin. Ich finde es aber optisch und von der Bedienung her nicht so berauschend und die Spannung lässt sich nur in 10mV-Schritten einstellen. Von dem Korad scheint es eine günstige 2A-Version von Tenma zu geben (133€): https://de.farnell.com/en-DE/tenma/72-2715/bench-power-supply-1-ch-60v-2a/dp/2563988 Lohnt sich das, 60€ mehr für die 3A-Version auszugeben? Für hohe Leistungen bei kleinen Spannungen oder so? Da ich mich vorher nicht mit Analogtechnik auseinandergesetzt habe, bin ich nie an solche Grenzen gestoßen. Muss ich jetzt damit rechnen? Daher liebäugel ich eher mit dem Owon P4603. Das KA6005P ist flüsterleise. Ehrlich gesagt wusste ich gar nicht, dass es einen Lüfter hat. Laut diesem Review ist das P4603 lauter: https://www.youtube.com/watch?v=AyFtHuZXOos#t=6m23s Leider kann ich mit den Werten nicht viel anfangen. Ist das ein großer Lautstärkenunterschied? Das P4603 ist für ca. 160€ zu haben: https://eleshop.eu/owon-p4603-programmable-lab-supply.html Hat jemand Erfahrung mit dem P4603 und kann sagen, ob die Kinderkrankheiten mit der Overvoltage und Overcurrent protection behoben wurden bzw. ob sie überhaupt relevant/"echt" sind? ( https://www.eevblog.com/forum/testgear/inside-the-owon-p4603p4305-linear-psu/ ) Und die wichtigste Frage zuletzt: Kennt jemand Alternativen zu den oben Genannten unter 200€?
Max schrieb: > ... die Spannung lässt sich nur in 10mV-Schritten einstellen Wenn es bei deinen Schaltungen auf weniger als 10mV bei der Versorgung ankommt, hast du ein konzeptionelles Probblem. Dann solltest du erstmal am Schaltungskonzept arbeiten. Wie willst du eine solche Schaltung im realen Leben betreiben.
> Auf der Arbeit benutze ich das Korad KA6005P mit dem ich auch > grundlegend zufrieden bin. Ich finde es aber optisch und von der > Bedienung her nicht so berauschend und die Spannung lässt sich nur in > 10mV-Schritten einstellen. Na, da hast du ja grosses Glueck das Korad wohl seine Kisten gerade modernisiert und es dazu bereits einen Thread gibt! Beitrag "Neue Korad Netzteile KKG305D, KKG305P, KKG605P" Ich weiss im uebrigen nicht ob man unbedingt die Spannung auf 1mV einstellen muss. Klar, wenn ich jetzt behaupte braucht man nie, springen hier sofort drei Leute aus dem Gebuesch die das Gegenteil sagen. Aber immer wenn ich hoechste Ansprueche an sowas habe dann ist es im allgemeinen besser sowas vor Ort in der Schaltung zu machen. > Lohnt sich das, 60€ mehr für die 3A-Version auszugeben? Für hohe > Leistungen bei kleinen Spannungen oder so? Du musst doch selber wissen was du brauchst. ICh brauche eigentlich nur 0 bis 5V bei maximal 100mA und 24V bei maximal 23.5mA, aber das kann bei dir natuerlich anders aussehen. Allerdings geben ich zu bedenken, das klassische LAbornetzteil in seiner einfachsten Ausfuehrung das auf vielen Entwicklerschreibtischen so rumgeistert war immer so 0-30V und 2A. Das wohl deshalb weil das so die Grenze ist die man passiv gekuehlt ohne grossen Zusatzaufwand vom ueblichen Transistor (2N3055) weg bekommen hat. Dafuer sehe ich an deiner Tenma Kiste keinen extra Schalter um die Ausgangspannung ein/aus zu schalten. Und glaub mir sowas willst du haben! Vanye
Max schrieb: > da ich mich mehr mit analogen Schaltungen beschäftigen möchte > (interessehalber experimentieren und lernen, Schaltungen entwickeln) Warum benötigst du dazu ein Netzteil >60V? Wofür soll das genauer als 10mV einstellbar sein? Wenn man mal überschlägt dann sind 10mV 1/6000 von 60V, das heißt um die 10mV zu halten müsste das Gerät eine Ausregelgenauigkeit von besser als 0,017% haben. Sehr unrealistisch. Wenn man so etwas benötigt baut man sich eine Referenzspannungsquelle. Auch der Rest der Anforderung ist so ein bisschen "Eierlegende Wollmilchsau" mit der Intention alles mit einem Netzteil zu erschlagen. Das Ergebnis ist dann meist ein Kompromiss der nichts richtig gut kann. Für einen Anfänger wäre mein Tipp ein Doppelnetzteil mit zwei galvanisch getrennten unabhängigen Spannungen die man in Reihe und evt. auch parallel schalten kann, mit je 0-25 (30)V und 1,5 bis 3A pro Ausgang, mit CC und CV Mode. Für Experimente >60V wird man sich eher ein extra Netzteil zulegen, genauso wenn man größere Ströme braucht. Viel wichtiger ist dass das Netzteil beim Ein und Ausschalten nicht hochläuft, dass es möglichst "rückwärtsfest" ist, also nicht durchbrennt, wenn man einen Akku angeklemmt hat und das Netzteil (aus Versehen) ausschaltet. Und das ein Lüfter nicht dauernd brummt, sondern nur wenn das Netzteil wirklich warm wird.
Udo S. schrieb: > Wenn man mal überschlägt dann sind 10mV 1/6000 von 60V, das heißt um die > 10mV zu halten müsste das Gerät eine Ausregelgenauigkeit von besser als > 0,017% haben. > Sehr unrealistisch. Allerdings, und vom Spannungsabfall auf der Leitung zwischen Netzteil und Schaltung reden wir erst gar nicht.
Inhalt und
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deuten eindeutig auf Troll.
Dieter W. schrieb: > Udo S. schrieb: >> Wenn man mal überschlägt dann sind 10mV 1/6000 von 60V, das heißt um die >> 10mV zu halten müsste das Gerät eine Ausregelgenauigkeit von besser als >> 0,017% haben. >> Sehr unrealistisch. > > Allerdings, und vom Spannungsabfall auf der Leitung zwischen Netzteil > und Schaltung reden wir erst gar nicht. All das entspannt sich wenn die Stromaufnahme der Schaltung nicht extrem schwankt .-) Und Auflösung ist halt immer ein anderes Thema als "Genauigkeit".
Andrew T. schrieb: > All das entspannt sich wenn die Stromaufnahme der Schaltung nicht extrem > schwankt .-) > > Und Auflösung ist halt immer ein anderes Thema als "Genauigkeit". Das ist zwar richtig aber die Frage ist ja: Muss ich in dem Spannungsbereich eine Auflösung dieser Größenordnung (~12.5 Bit genügt anscheinend nicht) wirklich haben? Brauch ich das? Wenn man das braucht ist das Korad sicher nicht das richtige Gerät aber idR braucht man das bei solchen Geräten auch nicht. ;)
Danke Vanje! Das KKG605P sieht sehr vielversprechend aus. Bin gespannt, wie sich der Thread entwickelt. Udo S. schrieb: > Warum benötigst du dazu ein Netzteil >60V? > Wofür soll das genauer als 10mV einstellbar sein? Da war ich gestern nicht mehr auf der Höhe. Ich meinte eigentlich >=60V, da ich ein zusätzliches Netzteil für höhere Spannungen auf dem Schreibtisch vermeiden möchte und auch das Verhalten von Schaltungen im Grenzbereich testen können möchte. > Wenn man mal überschlägt dann sind 10mV 1/6000 von 60V, das heißt um die > 10mV zu halten müsste das Gerät eine Ausregelgenauigkeit von besser als > 0,017% haben. > Sehr unrealistisch. Bei 60V halte ich das ehrlich gesagt auch für unrealistisch. Ich würde gerne auf eine Referenzspannungsquelle verzichten, wenn ich z.B. Op-Amp-Schaltungen oder z.B. einen Strommessverstärkerschaltung baue. Die lassen sich auch nicht unbedingt so einfach justieren. Rainer W. schrieb: > Max schrieb: >> ... die Spannung lässt sich nur in 10mV-Schritten einstellen > > Wenn es bei deinen Schaltungen auf weniger als 10mV bei der Versorgung > ankommt, hast du ein konzeptionelles Probblem. Dann solltest du erstmal > am Schaltungskonzept arbeiten. Wie willst du eine solche Schaltung im > realen Leben betreiben. Um Schaltungsverhalten zu evaluieren, messe ich an der Schaltung die Spannung und Kabellänge etc. ist quasi vernachlässigbar. Konkret fällt mir auch kein Fall ein, wo man eine Auflösung größer 10mV bräuchte. Ich bin wie gesagt ein Anfänger im Bereich Analogtechnik, im Bereich Digitaltechnik hingegen seit 18 Jahren aktiv. Da hat mir bisher quasi ein PC-Netzteil gereicht und ich kann die Anforderungen im Analogbereich schwer einschätzen. Deshalb frage ich hier nach, ob das relevant ist bzw. wofür ihr so etwas erfahrungsgemäß braucht. Ich suche nach einem guten Kompromiss, damit ich mir nicht nächstes Jahr ein neues Netzteil kaufen muss, wenn ich mehr Erfahrung habe. Meine Anwendungszwecke kann ich nicht weiter eingrenzen, da ich wie gesagt experimentieren möchte. Mich hat dieser Artikel stark verunsichert, da hier kein Netzteil unter 400€ kostet: https://resources.altium.com/p/best-dc-laboratory-bench-power-supplies-2021
Ja, in der Tat, ich denke mit einem 3x 15V 3A bist du besser bedient. Sobald halt etwas spezial sein soll muss man weiter schauen. Ich schaue mit "etwa Spannung" durchzukommen, und mache meine Spannungen auf der Leiterplatte. "etwa Spannung" bedeutet, die Anforderung daran sind gering. Etwa 6V, etwa 12V, etwa 24V. Ein oder mehrere Spannungsregler kommen auf der Leiterplatte.
Von Seiten der Bedienung würde ich am Anfang ein Labornetzteil mit jeweils einem eigenen Stellregler für Spannung und Strom bevorzugt empfehlen.
Ich habe mir das Owon P4603 besorgt. Der Lüfter ist nicht hörbar, so lange man keine große Last anschließt und auch dann ist der Lautstärkeunterschied nicht bemerkenswert. Bisher sieht die Spannungsstabilität besser aus als beim Korad. Ich nehme an, sowohl das Korad als auch das Owon haben eine hohe Quellinduktivität. Deshalb stelle ich in Frage, dass die Überspannung/Überstrom-Sicherung beim Owon schlechter reagiert als beim Korad. Es sollte sich mal jemand mit mehr Ahnung das Owon anschauen und belastbare Messungen machen. Aktuell gehe ich davon aus, dass das Owon besser ist und die Schwarmintelligenz der Leute das Korad kauft, weil es alle tun. Mich stört nur, dass die Skala im Strom-Graphen nicht auf die eingestellte Strombegrenzung skaliert wird. Der Graph ist einfach nicht genau genug für kleine Ströme. Soweit ich weiß, ist da ein STM als Controller drin. Sollte mal jemand den Hersteller bitten, den Source Code zu veröffentlichen oder eine eigene Firmware dafür schreiben. Dann hätte man ein günstiges intelligentes Netzteil. Das geht zwar auch über die RS-232-Schnittstelle, aber es wäre noch cooler, wenn man direkt Spannungskurven etc. fahren könnte.
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