Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug 2 Komponenten Kleber (Kunstharz) mit Isopropanol verdünnen


von Darth G. (darth_g)


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Hallo,
mein 2 Komponenten Klaber ist eingetrocknet und würde ihn aber gerne 
weiter benutzen.
Er ist zäh und nicht mehr flüssig, wird aber flüssig wenn ich ihn 
zusammenmische und bappt auch gut.
Kann ich den mit Isopropanol oder Spiritus (billiger) wieder flüssig 
machen?
Noch eine Frage zu sehr flüssigen Kunstharz, ich würde das gerne 
pinseln, der Pinsel ist aber danach hin, oder kann man den auswaschen, 
wenn ja wie?
Was kann man denn statt einen Pinsel nehmen, was man nicht wegschmeissen 
muss?

von Stephan S. (uxdx)


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Darth G. schrieb:
> mein 2 Komponenten Klaber ist eingetrocknet und würde ihn aber gerne
> weiter benutzen.

Gottseidank gibt es nur eine einzige Sorte davon.

von Darth G. (darth_g)


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Stephan S. schrieb:
> Darth G. schrieb:
>> mein 2 Komponenten Klaber ist eingetrocknet und würde ihn aber gerne
>> weiter benutzen.
>
> Gottseidank gibt es nur eine einzige Sorte davon.

Epoxy basiert
https://www.conrad.de/de/p/toolcraft-1347649-epoxy-transparent-5-1-st-1347649.html

von Bernard (Gast)


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Darth G. schrieb:
> Epoxy basiert

Dann Epoxidharzverdünner oder Aceton - kostet weniger, da Industrieware

Kein Acetonersatz für Damenfinger - was das ist, ist hier unbekannt, 
wird aber noch teilweise als solches vermarktet. Wie bei Druckertinte 
oder Kaviarersatz in homöopathischen Dosen zu Mondppreisen.

von C. D. (derschmied)


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Pinsel auswaschen lohnt sich seit Jahrzehnten schon nicht mehr. Das 
Lösungsmittel ist teurer als Baumarkt-Pinsel, man muß das in zwei, drei 
Schritten tun, und weiß im Anschluß nicht wohin mit der Pampe.

DerSchmied

von Michael B. (laberkopp)


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C. D. schrieb:
> Pinsel auswaschen lohnt sich seit Jahrzehnten schon nicht mehr

Echt, woher bekommst du überhaupt noch Pinsel, also zumindest 
Echthaarpinsel, es muss ja kein Rotmarder sein ?

Hab ich schon seit bestimmt 10 Jahren nicht mehr im Baumarkt oder 
Discounter gesehen,  dafür muss man inzwischen in den Künstlerbedarf zu 
gesalzenen Preisen.


Es gibt doch nur noch Plastikborsten. Wie minderwertig schlecht die sind 
sieht man beim Verstreichen von Wasser, Isopropanol wie Aquarell und 
Beize, die Dinger sind hydrophob und stossen Farbe eher ab als als 
Träger zu dienen.

Klar wirft man den Müll möglichst noch vor Benutzung besser weg. Ich hab 
einen um Natronlauge beim Entwickeln von Platinen zu verstreichen, 
ansonsten reinige ich lieber meine alten Echthaarpinsel.

: Bearbeitet durch User
von Rubble C. (Gast)


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Richtig

von Herbert Z. (herbertz)


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Wenn das Kunststoffflaschen sind, reichen wenige Sekunden in der 
Mikrowelle bei kleinster Einstellung(Auftaustufe)und dann ist der Inhalt 
wieder flüssig. Temperatur der Flachen alle 5 Sekunden prüfen ...Ja, Tür 
aufmachen und anfassen...

von Gerald B. (gerald_b)


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Wenn ich mir die chemische Struktur von Epoxidharzen so ansehe, ist zu 
befürchten, das einwertige Alkohole, wie Spiritus und Iso die Aushärtung 
beeinträchtigen, indem sie mit dem aminbasierten Härter als Stopper 
reagieren. Deshalb würde ich eher zu Waschbenzin tendieren, da das keine 
funktionellen Gruppen im Molekül hat und somit ziemlich chemisch innert 
ist. Trotzdem hat so eine Mixtur im ausgehärteten Zustand niemals so 
gute Eigenschaften, wie Harz, das nicht überlagert ist.

von Tim S. (Firma: tsx89) (freak_ts) Benutzerseite


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Ich habe sehr gute Erfahrungen mit Epoxidharzen und Isopropanol gemacht. 
Allerdings noch nicht die Einzelkomponenten wieder verflüssigt, zum 
lagern - Nur die Mischung aus den drei Komponenten bei direkter 
Endanwendung. Einfach an mischen, aber sehr wenig ISO am Anfang nehmen. 
Habe einige Zeit lang meine PCBs mit so einer Mischung vergossen 
(Coating). Iso verflüchtigt sich schnell und es trocknet vollständig. Es 
funktioniert auch sehr flüssig. Die Trocknung dauert nur erheblich 
länger. Mit etwas Wärme geht es viel schneller. Man sollte sehr gut und 
lange Rühren - dann halten die Komponenten, und fallen auch nicht wieder 
auseinander.
Ich hatte nur ein dünnes "Coating" und keine "großen", mechanisch 
beanspruchten Klebe-Punkte. Ich behaupte mal dass es sich verträgt, aber 
nicht mehr die volle Festigkeit bekommt. Und bei dem Tipp mit der 
Mikrowelle: Am besten noch eine Tasse mit etwas Wasser dazu stellen. 
~600W in so ein bisschen Kleber Pumpen wollen... :-) Plasma / Dämpfe 
vermeiden usw.

: Bearbeitet durch User
von Herbert Z. (herbertz)


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Tim S. schrieb:
> Und bei dem Tipp mit der
> Mikrowelle: Am besten noch eine Tasse mit etwas Wasser dazu stellen.
> ~600W in so ein bisschen Kleber Pumpen wollen... :-) Plasma / Dämpfe
> vermeiden usw.

Wer redet von 600Watt? Leistet deine Mikrowelle in der Auftaustufe so 
viel ? Meine nicht. Wer will kann den Kleber auch in einem Wasserbad 
heiß machen. Mikrowelle geht bei Leuten mit Gefühl schneller. Ich rede 
von wenigen Sekunden bis zur ersten Überprüfung 50 Grad kann man gerade 
noch anfassen.Das reicht dann auch. Allerdings wird der Kleber nicht 
dauerhaft flüssig ,aber zum anmischen einer Portion reicht es  immer.

von Tim S. (Firma: tsx89) (freak_ts) Benutzerseite


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Herbert Z. schrieb:
> Auftaustufe

Auftauen heißt dort nur, dass diese 600W nur 1/5 (ein-fünftel *) der 
eingestellten Zeit verwendet werden. In diesen Momenten ballert sie 
TROTZDEM mit Maximal-Schub (angenommene 600W *) auf die paar mm² zähen 
Kunststoff. Unkontrollierbar, wenn es in einen "Hot-Spot" innerhalb der 
Mikrowelle fährt. Soweit ich weis MUSS die momentane Energie irgendwo 
hin / rein. Im Behältnis könnte sich im unteren Teil Druck aufbauen - 
mit der dickeren zäheren Masse am oberen Füllstand auch explodieren. Die 
Mikrowellen Energie "greift" eigentlich nur gut in Flüssigkeiten, wo 
sich Moleküle an schubsen lassen. Mit der Tasse Wasser passiert das 
gleichmäßiger. Naja - also ich bin vorsichtiger geworden, auch wenn ich 
solche Tipps im Internet weiter geben will... DAU usw.

(*) Alle Zahlen sind natürlich Modell abhängig - klar.

: Bearbeitet durch User
von Herbert Z. (herbertz)


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Tim S. schrieb:
> (*) Alle Zahlen sind natürlich Modell abhängig - klar.

Erzähl ruhig noch mehr...

von Tim S. (Firma: tsx89) (freak_ts) Benutzerseite


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Ende der Sommerzeit.

von Darth G. (darth_g)


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Danke für die Beiträge.
Ich habe mir überlegt statt Pinsel Einweghandschuhe zu benutzen und mit 
den Fingern das Zeug zu verschmieren, scheint mir besser als die armen 
Pinsel einmal zu benutzen.
Ich probiere das dann mal vorsichtig mit Iso.

von Manfred K. (4for)


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hab heute Klebe- bzw Beschichtungsversuche mit Endfest300 und Iso 
gestartet - werde berichten.

: Bearbeitet durch User
von Manfred K. (4for)


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Klebe- bzw Beschichtungsversuch wurde mit unverdünntem und verdünntem 
Endfest300 (verdünnt bis er von der Viskosität her Lackähnlich war) an 
identischen Metall-Teilen unternommen.
Aushärtezeit 5 Tage bei ca. 25°C.
Fazit: taugt für mich nichts

Kleber als Beschichtung:
bleibt deutlich weicher als bei Refernzteilen

als Kleber zwischen 2 Metallteilen:
deutlich verringerte Bruchfestigkeit.

Beitrag #7531725 wurde vom Autor gelöscht.
von Peter R. (pnu)


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Tim S. schrieb:
> Mit der Tasse Wasser passiert das
> gleichmäßiger

Das eigentliche Heizobjekt bekommt völlig zufällige Leistung ab. Die 
Verteilung der Mikrowelle innerhalb des Heizraums ist ziemlich zufällig:

An manchen Wandteilen wegen der Reflektion annähernd null, an anderen 
Stellen doppelt so stark.

Nicht umsonst haben Mikrowellenöfen Drehteller, Drehflügel u.a. um zu 
intensiv stehende Wellen zu verhindern.

bei kleinen Wassermengen kann es da leicht zu (explosivem) Siedeverzug 
kommen, wenn sie an einer falschen Stelle im Innenraum stehen..

bei einem Zweikomponentensystem die Mengenverhältnisse zu ändern ist 
ziemlich  idiotisch.
es kommmt zu nicht polimerisierten Anteilen, weil von einer Komponente 
zu viel da ist oder zur Störung der Polimerisation weil chemisch aktive 
Anteile der Moleküle blockiert werden.

Das Endergebnis der Reaktion ist meist wesentlich schlechter als bei der 
vorgegebenen Mischung.

: Bearbeitet durch User
von Darth G. (darth_g)


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@Manfred
Danke fürs teilen.

Erwärmung scheint tatsächlich die Methode zu sein
https://www.r-g.de/wiki/Harze:Lagerung_+_Haltbarkeit

Wenn Mikrowelle bedenken verursacht dann über Wasserbad.
Hätte eher gedacht das eine Vertrocknung durch Hitze entsteht, ist aber 
wohl umgekehrt, also eher Reaktion durch Kälte.

von Herbert Z. (herbertz)


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Darth G. schrieb:
> Erwärmung scheint tatsächlich die Methode zu sein
> https://www.r-g.de/wiki/Harze:Lagerung_+_Haltbarkeit

Hab ich doch gesagt, was einige zum Affenbutton getrieben hat.

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