Hallo miteinander, nach meinem Master in Physik an einer Uni in einem strukturschwachen westdeutschen Bundesland trat ich meine erste Stelle in ebendiesem bei einem Dienstleister im Bereich Embedded Software Testing an. Mit jetzt drei Jahren Erfahrung stelle ich mir nun die Frage, ob es für mich Sinn ergibt, mich auf die Softwareentwicklung im Bereich Embedded zu spezialisieren, oder ob der Arbeitsmarkt in anderen IT-Bereichen, wie beispielsweise IT-Beratung (z.B. Security) oder Java-Entwicklung, nicht attraktiver ist. Ich vermute, dass es in der hardwarenahen Softwareentwicklung generell weniger Jobs gibt. In der IT hingegen scheint die Anzahl der Möglichkeiten stetig zu wachsen. Anscheinend ist man dort auch flexibler, was Remote Work angeht. Ehemalige Kommilitonen arbeiten für Unternehmen in Großstädten, leben aber auf dem Land. Die haben ihr Büro vielleicht erst ein, zweimal von innen gesehen (Nachteil: die machen langweiliges SAP...). Wie schätzt ihr den Markt ein? Meine Erfahrungen nach einigen Vorstellungsgesprächen zeigen: Wollte ich in meiner Gegend mit Embedded gutes Gehalt verdienen, blieben mir nur ein, zwei Stellen bei IGM Unternehmen, bei denen allerdings Reisebereitschaft erforderlich ist.
Neuer User, 1. Beitrag und gefragt wird Kaffeesatzlesen des Arbeitsmarkts unter Berücksichtigung persönlicher Befindlichkeiten die aber nur sehr unscharf genannt werden. Garniert mit einem Schlagwort wie Homeoffice und ein paar "Reizthemen" wie Physikstudium, IT oder Java. Alle Woche wieder. Irgendwann muss das doch mal langweilig werden.
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Diese Art von Threads sind so dermaßen langweilig und überflüssig. Natürlich wieder von jemandem der sich extra dafür angemeldet hat. @TO Brauchst Du auch Hilfe beim Schuhezubinden?
Ben S. schrieb: > Werde lieber Handwerker. Bloß nicht, der bekommt nach dem ersten Termin vom Kunden Hausverbot. Peter X. schrieb: > @TO > Brauchst Du auch Hilfe beim Schuhezubinden? Nö, Mutti hat ihm Slipper gekauft.
Du hast Physik studiert und willst etwas mit Java machen? Bleib im embedded Bereich und vertiefe dich vielleicht in Richtung Signalverarbeitung/DSP/FFT etc. Wäre Sensorik vielleicht noch ein Thema?
IT, Java, und etwas Datenbanken kann jeder Quereinsteiger. Der Poster sollte sich in eine Richtung bewegen, wo er ein Alleinstellungsmerkmal hat, oder bekommt.. Es sollte nicht zu selten gesucht sein.
Ali K. schrieb: > Du hast Physik studiert und willst etwas mit Java machen? > Bleib im embedded Bereich und vertiefe dich vielleicht in Richtung > Signalverarbeitung/DSP/FFT etc. > > Wäre Sensorik vielleicht noch ein Thema? Danke für den Vorschlag. Signalverarbeitung ist tatsächlich interessant, bisher habe ich allerdings davon (noch) zu wenig Ahnung. Vielleicht sollte ich meine Frage vom Anfang konkretisieren: Nach Gesprächen mit befreundeten IT-lern sowie einigen Vorstellungsgesprächen, sowohl im Embedded, als auch im IT-Bereich, zeichnet sich für mich ab, dass junge IT Nerds (sagen wir mit Bachelor Informatik, 5 Jahre Java Erfahrung) deutlich höhere Gehälter (80k - 90k brutto p.a., nicht selten full-remote) verdienen können, als Leute, die sich mit derselben Erfahrung auf Embedded Software spezialisiert haben. Natürlich ist das Kaffeesatzleserei, ich sehe aber trotzdem eine gewisse Tendenz. Vielleicht auch dadurch, dass sich durch die Möglichkeit, komplett remote zu arbeiten, Unternehmen den (guten) Leuten mehr zahlen müssen, weil die sich sonst was in Süddeutschland oder im besser bezahlten Ausland suchen.
Purzel H. schrieb: > IT, Java, und etwas Datenbanken kann jeder Quereinsteiger. Der Poster > sollte sich in eine Richtung bewegen, wo er ein Alleinstellungsmerkmal > hat, oder bekommt.. Es sollte nicht zu selten gesucht sein. Das ist richtig. Trotz Quereinsteiger scheint das Verhältnis Angebot zu Nachfrage hier etwas günstiger für Leute zu sein, die sowas drauf haben...
Sven schrieb: > Danke für den Vorschlag. Signalverarbeitung ist tatsächlich interessant, > bisher habe ich allerdings davon (noch) zu wenig Ahnung. Bringt uns zu einem bisher eher vernachlässigten Punkt: Was kannst du denn eigentlich?
Cyblord -. schrieb: > Sven schrieb: >> Danke für den Vorschlag. Signalverarbeitung ist tatsächlich interessant, >> bisher habe ich allerdings davon (noch) zu wenig Ahnung. > > Bringt uns zu einem bisher eher vernachlässigten Punkt: Was kannst du > denn eigentlich? Wie gesagt, ich bin hauptsächlich im Software-Testing tätig. Daher C/C++, Matlab, einige Testprogramme und Methoden (darauf gehe ich jetzt mal nicht näher ein, da ich nicht weiß, wer mitliest). Java aus dem Studium und privaten Projekten (ich weiß, das interessiert in der Arbeitswelt niemanden). Ein bisschen LabVIEW aus einem Praktikum.
Sven schrieb: > Wie gesagt, ich bin hauptsächlich im Software-Testing tätig. Daher > C/C++, Matlab, einige Testprogramme und Methoden (darauf gehe ich jetzt > mal nicht näher ein, da ich nicht weiß, wer mitliest). > Java aus dem Studium und privaten Projekten (ich weiß, das interessiert > in der Arbeitswelt niemanden). > Ein bisschen LabVIEW aus einem Praktikum. Aber was willst du dann Embedded groß reißen? Hast du Erfahrung mit Controllern? Schaltplänen? CAE Tools, Debuggern, RTOS, Ethernet, sonstige Schnittstellen? DAS braucht man dort. Allein deine Aussage dass es wenig gut bezahlte Embedded Stellen gibt ist merkwürdig. Zumindest hier in Süddeutschland gibt es so viele Hersteller im Bereich Maschbau, Sondermaschinen, Sensoren, Steuergeräte, Feldgeräte usw. usw. Alles Embedded ohne Ende.
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Nach dem TIOBE Index https://de.wikipedia.org/wiki/TIOBE-Index sinkt die Nachfrage nach Java kontinuierlich seit 20 Jahren. Dagegen hält sich C und C++, und Phyton steigt stark. Auch c# hat Zuwächse. Das deckt sich mit meinen Erfahrungen. In der Firma in der ich arbeite werden (angeblich) händeringend C Entwickler für Support von Altprodukten gesucht. Java Entwickler werden immer mehr aus Indien eingestellt und arbeiten remote.
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Vermutlich ist der Arbeitgeber wichtiger als die konkrete Ausrichtung. Ist es ne grosse oder kleine Bude. Kann man sich darauf verlassen, dass man da was langfristiges hat. Oder will man sowieso was kurzlebiges aber abwechslungsreiches. Wird da mehr entwickelt, geplant, dokumentiert, oder geschlafen? Oder will man eigentlich nur in eine Führungsposition. Das kann man sicher alles finden. Man muss halt wissen, was man will.
Cyblord -. schrieb: > Sven schrieb: > >> Wie gesagt, ich bin hauptsächlich im Software-Testing tätig. Daher >> C/C++, Matlab, einige Testprogramme und Methoden (darauf gehe ich jetzt >> mal nicht näher ein, da ich nicht weiß, wer mitliest). >> Java aus dem Studium und privaten Projekten (ich weiß, das interessiert >> in der Arbeitswelt niemanden). >> Ein bisschen LabVIEW aus einem Praktikum. > > Aber was willst du dann Embedded groß reißen? Hast du Erfahrung mit > Controllern? Schaltplänen? CAE Tools, Debuggern, RTOS, Ethernet, > sonstige Schnittstellen? DAS braucht man dort. > Leider nur ein wenig Erfahrung mit Controllern, RTOS und einer Schnittstelle. Hatte ja die Hoffnung, dass man das im Job lernen kann... > Allein deine Aussage dass es wenig gut bezahlte Embedded Stellen gibt > ist merkwürdig. Zumindest hier in Süddeutschland gibt es so viele > Hersteller im Bereich Maschbau, Sondermaschinen, Sensoren, Steuergeräte, > Feldgeräte usw. usw. > Alles Embedded ohne Ende. Dass Süddeutschland da besser dran ist, wusste ich schon. Für mich kommt allerdings derzeit kein Umzug in Frage. Viele Bereiche sind vermutlich aber auch stark abhängig von der Automobilindustrie, richtig?
Sven schrieb: > Viele Bereiche sind vermutlich aber auch stark abhängig von der > Automobilindustrie, richtig? Viele schon aber viele auch nicht oder sehr indirekt zumindest. Maschbau und Sensorik ist allgemein sehr stark auch bei Logistik, Food&Beverage usw. Nicht nur Auto. Robotik ebenfalls.
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Dann ist ja gut. Anscheinend ist in der Automobilindustrie der anfängliche Hype bei der Digitalisierung auch etwas verflogen (siehe CARIAD). Irgendwo hab ich gelesen, dass die Autokonzerne ihre Embedded-Entwicklung auch gerne nach Osteuropa verlagern...
Daniel A. schrieb: > Ist es ne grosse oder kleine Bude. Welche Rolle spielt das? Große Firmen zahlen weder mehr Gehalt noch bieten sie einen sichereren Arbeitsplatz. Wenn da ein Banker beschließt, eine Abteilung out zu sourcen, dann kann das schon am kommenden Wochenende vollzogen werden (so bei Vodafone erlebt).
Sven schrieb: > Wie schätzt ihr den Markt ein? Es gibt viele schlechte Softwareentwickler, Scrum-Herdenvieh, und wenige gute Embedded Entwickler die heldenhaft Projekte erfolgreich umsetzen. Wenn du aber ein schlechter Embedded bist und zum Helden der Software wirst, kann ein Wechsel lohnen.
Stefan F. schrieb: > Daniel A. schrieb: >> Ist es ne grosse oder kleine Bude. > > Welche Rolle spielt das? Ich war für ein paar Jahren mal in einer kleinen Softwareentwicklungsbude. Jeder kannte jeden, man hat zusammengehalten, und man hat konstruktiv zusammen gearbeitet. Es ging voran, ohne unnötige Bürokratie, jeder wusste, woran die anderen gerade arbeiten. Aber es war trotzdem nicht stressig, und man hat auch mal was zusammen unternommen. (Und wir nutzten Linux, keine teuren Lizenzen für proprietäres Zeugs). Die letzten paar Jahre war ich nun aber in einer ganz grossen Bude. Ein grosser Saftladen in mehr als einer Art und weise. Einerseits gibt es hunderte Abteilungen, die alle ihre eigenen Prioritäten haben. Zahlreiche Abläufe, die man für gewisse Dinge durchlaufen muss. Und wenn man von einer anderen Abteilung abhängig ist, aber die es nicht als wichtig ansehen... Auf manche Sachen warte ich seit über einem Jahr, mit ständig neuen Anträgen usw. Gleichzeitig wachsen überall eigene Entwicklungsumgebungen, Repos, Server, K8S umgebungen, usw. in der Shadow IT in die Höhe. Und dann gibt es die Führung, die in die Cloud will. Mittlerweile stecken wir in mindestens 3 Clouds drin. SAP Cloud, Google Cloud, und Azure. Jede Abteilung ist unterbesetzt, die Mitbarteiter wechseln im Monatstakt (Abteilungsleiter mit eingenommen). Es gibt viele Pläne, Seitenweise, nur ohne echte Anforderungen oder Entscheide. Keiner hat einen Plan. Und trotzdem läuft der Laden noch irgendwie. Und das obwohl man sich immer neuen scheiss Lizenziert, und Sachen heimlich am Change Managemant vorbei verbastelt werden... (Aber der Arbeitsort ist extrem nahe gelegen, mein Haus in einer Traumumgebung, erreichbar von ÖV, und die Stelle ist eigentlich sehr sicher, das unternehmen feuert nie jemanden (die gehen alle freiwillig). Aber man gewöhnt sich dran, passt eigentlich. Manchmal kommen sie auch wieder zurück. Ehrlich gesagt bin ich lieber in einem Saftladen, als in einem Überbürokrantischen Betrieb der Scrum ernst meint.).
Daniel A. schrieb: > Ehrlich gesagt bin ich lieber in einem Saftladen, als in > einem Überbürokrantischen Betrieb der Scrum ernst meint Wow, gut dass ich das so extrem noch nicht erleben musste. Manche Firmen brauchen 10 Angestellte für einen Manager, um den Luxus seiner Familie zu finanzieren. Andere haben viel mehr Manager und brauchen für jeden davon 100 Angestellte, damit der Laden Gewinn abwirft.
Sven schrieb: > Nach Gesprächen mit befreundeten IT-lern sowie einigen > Vorstellungsgesprächen, sowohl im Embedded, als auch im IT-Bereich, > zeichnet sich für mich ab, dass junge IT Nerds (sagen wir mit Bachelor > Informatik, 5 Jahre Java Erfahrung) deutlich höhere Gehälter (80k - 90k > brutto p.a., nicht selten full-remote) verdienen können, als Leute, die > sich mit derselben Erfahrung auf Embedded Software spezialisiert haben. Du hast es doch schon selbst gesagt: Sven schrieb: > Nachteil: die machen langweiliges SAP.. Es ist ein ArbeitsMARKT und die interessantesten Tätigkeiten sind meist nicht die bestbezahlten weil Leute, die die Thematik wirklich interessiert, das auch für weniger machen. Gehaltsplus in großen Firmen ist meistens einfach Schmerzensgeld, da normal veranlagte Ingenieure keinen Bock haben auf sowas: Daniel A. schrieb: > Einerseits gibt es > hunderte Abteilungen, die alle ihre eigenen Prioritäten haben. > Zahlreiche Abläufe, die man für gewisse Dinge durchlaufen muss. Und wenn > man von einer anderen Abteilung abhängig ist, aber die es nicht als > wichtig ansehen... Auf manche Sachen warte ich seit über einem Jahr, mit > ständig neuen Anträgen usw. Die Klitschenfrickler lamentieren über das scheiss Gehalt und die Konzerndrohnen sind mit Anfang 40 durch Boreout und Power Point weitestgehend hirntot. Wenn du für Embedded brennst ist die Lösung: Selbstständigkeit nach ein paar Jahren. Dann ist auch die Homeoffice Genehmigung kein Problem.
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Stefan F. schrieb: > Daniel A. schrieb: >> Ist es ne grosse oder kleine Bude. > > Welche Rolle spielt das? Große Firmen zahlen weder mehr Gehalt Ein Blick in eine Statistik zum Thema hätte dich vor solchen offensichtlich falschen Aussagen bewahrt. NATÜRLICH zahlen die Großen besser.
Stefan F. schrieb: > Welche Rolle spielt das? Große Firmen zahlen weder mehr Gehalt Doch, das tun sie in der Regel. Die meisten tarifgebundenen Firmen findet man denn auch bei Großkonzernen, nicht bei kleinen Klitschen die keiner kennt.
Axel S. schrieb: > Die Klitschenfrickler lamentieren über das scheiss Gehalt und die > Konzerndrohnen sind mit Anfang 40 durch Boreout und Power Point > weitestgehend hirntot. Wenn du für Embedded brennst ist die Lösung: > Selbstständigkeit nach ein paar Jahren. Dann ist auch die Homeoffice > Genehmigung kein Problem. Da ich beruflich auch mit einem Konzern zu tun habe, kann ich das bestätigen. Die Leute, die dort arbeiten, sind innerlich tot. Vielleicht haben die in jungen Jahren versucht, an dringenden Missständen etwas zu ändern, sind aber an für sie unüberwindbaren Hürden gescheitert. Teilweise haben die auch komplett die Arbeit eingestellt. Merkt ja eh keiner. Und Erfolge werden sowieso nur den Vorgesetzten zugerechnet. Vielleicht sind KMUs ein guter Kompromiss.
Sven schrieb: > nach meinem Master in Physik an einer Uni ... > bei einem Dienstleister im Bereich Embedded Software Testing an. Bei der Konstellation sehe ich direkt 3 mismatches 1) Du hast mit einem Physikstudium ein anspruchsvolles Studium das dich dafür qualifiziert (wegen dem breiten Wissen und dem Aussortiert werden, falls man das nicht kann) anspruchsvolle Dinge auf Projektebene zu entscheiden und fängst in einer Spezialdisziplin fachfremd an. 2) Fürs Testen braucht es keinen Master. Da reicht der bachelor aber dann mit praktischer Erfahrung, Kenntnisse des System und Ausbildung zum Tester (gfs Kurse, CERT). Du kannst allenfalls einfachste Sachen prüfen. 3) Für embedded Software braucht es Elektronikwissen, weil diese SW eben hardwarenah ist und diese Hardware ist Elektronik. Physik wäre wichtig, wenn es um die Planung der Funktion der Elektronik ginge und diese sich in dem Umfeld bewegt, in dem man studiert hat. Man könnte jetzt noch addieren, dass es auch taktisch unklug ist, ein Topstudium zu absolvieren, dann aber die Jobchancen sausen zu lassen, um in der strukturschwachen Region zu bleiben. Ich absolviere auch nicht das Ski-Gymnasium und versuche hinterher Profitennisspieler zu werden, weil es im Flachland wenig Schnee hat. Da hat was mit der Lebensplanung nicht ganz hingehauen! Jetzt kommt der nächste Fehler: Ab in die IT, wo auch kein Wissen da ist und man als Quereinsteiger wieder der Anfänger ist. Das ist leider die Sorte Physiker, die die Welt nicht braucht. Fang nochmal vorne an und frage dich, warum die Physik studiert hast und dann suche dir eine Firma die anbietet und sucht.
Axel S. schrieb: > Die Klitschenfrickler sind Frickler > Konzerndrohnen sind eingerostet > Lösung: > Selbstständigkeit nach ein paar Jahren. Nur auf den ersten Blick denn beim Selbständigsein muss man noch mehr Formales machen, Specs schreiben und lesen, weil man mit den Drohnen und Fricklern klarkommen muss.
Moin, Ein Depp bleibt ein Depp. Egal ob in einer Klitsche, einem KMU oder multigalaktischem Grosskonzern. Und genauso wird auch jemand, der fuer 5ct clever ist, ziemlich umgebungsunabhaengig seinen Weg machen koennen. Nur tut sich der Depp schwer, einzugestehen, dass er halt ein Depp ist, und deshalb nix aus ihm wird. Und jenachdem, wo sich der Depp befindet, strickt er dann halt entsprechende Ausreden. Gruss WK
A. F. schrieb: > Bei der Konstellation sehe ich direkt 3 mismatches > > 1) Du hast mit einem Physikstudium ein anspruchsvolles Studium das dich > dafür qualifiziert (wegen dem breiten Wissen und dem Aussortiert werden, > falls man das nicht kann) anspruchsvolle Dinge auf Projektebene zu > entscheiden und fängst in einer Spezialdisziplin fachfremd an. > Fast alle Physiker (und auch Mathematiker) die ich kannte, sind in Richtung Software/Data Science gegangen und machen damit exakt dasselbe, wie ihre Kollegen aus der Informatik. > 2) Fürs Testen braucht es keinen Master. Da reicht der bachelor aber > dann mit praktischer Erfahrung, Kenntnisse des System und Ausbildung zum > Tester (gfs Kurse, CERT). Du kannst allenfalls einfachste Sachen prüfen. > Testen ist zwar eine meiner Hauptaufgaben, der ganze Softwareentwicklungsprozess drum herum benötigt allerdings auch anwendungsfähiges Verständnis. Das ist zumindest nicht ganz so einfach, wie es sich anhört. > 3) Für embedded Software braucht es Elektronikwissen, weil diese SW eben > hardwarenah ist und diese Hardware ist Elektronik. Physik wäre wichtig, > wenn es um die Planung der Funktion der Elektronik ginge und diese sich > in dem Umfeld bewegt, in dem man studiert hat. > Das stimmt. Wobei es im Embedded heutzutage auch Entwickler gibt, die kaum noch mit Hardware zu tun haben. > Man könnte jetzt noch addieren, dass es auch taktisch unklug ist, ein > Topstudium zu absolvieren, dann aber die Jobchancen sausen zu lassen, um > in der strukturschwachen Region zu bleiben. Ich absolviere auch nicht > das Ski-Gymnasium und versuche hinterher Profitennisspieler zu werden, > weil es im Flachland wenig Schnee hat. > "Topstudium" - Da wird dir fast jeder Physiker widersprechen. Die meisten, die ich kannte, sind von den Jobchancen nach dem Studium enttäuscht. Man findet zwar was, macht aber in der Regel wie gesagt dasselbe, wie die Informatiker, BWLer, Maschinenbauer... Das ist mir persönlich auch nicht so wichtig, da ich aus Interesse am Fach studiert habe. Vom Verhältnis Aufwand zu Ertrag ist das Studium mit Sicherheit eines der undankbarsten. > Da hat was mit der Lebensplanung nicht ganz hingehauen! > > Jetzt kommt der nächste Fehler: > > Ab in die IT, wo auch kein Wissen da ist und man als Quereinsteiger > wieder der Anfänger ist. Das ist leider die Sorte Physiker, die die Welt > nicht braucht. > IT-Wissen ist nicht das Problem. Vieles habe ich mir damals im Nebenfach oder später autodidaktisch angeeignet, weil es mich interessierte. Natürlich weiß ich nicht alles, jedoch kann man das Wissen aus dem Informatikstudium doch noch relativ leicht nachholen, wie ich finde. > Fang nochmal vorne an und frage dich, warum die Physik studiert hast und > dann suche dir eine Firma die anbietet und sucht.
A. F. schrieb: > Bei der Konstellation sehe ich direkt 3 mismatches Dann dürfte ja praktisch kein Physiker nirgendwo in der IT arbeiten. Die Realität: Die werden bussladungsweise eingestellt auch wenn sie sackdumm sind, die leben immer noch vom Ruf dass Physiker angeblich alles können.
Cyblord -. schrieb: > NATÜRLICH zahlen die Großen besser. Habe ich genau umgekehrt erlebt. Mark B. schrieb: > Doch, das tun sie in der Regel. "in der Regel": akzeptiert
Sven schrieb: > "Topstudium" - Da wird dir fast jeder Physiker widersprechen. Die > meisten, die ich kannte, sind von den Jobchancen nach dem Studium > enttäuscht. Daß Physik ein schwieriges Studium ist, widerspricht nicht dem Umstand, dass einige dann von den Jobchancen enttäuscht sind. Reine Physiker werden eben nicht in der Menge benötigt und manche mögen auch falsche Erwartungen haben. Daß die alle in der Informatik laden, ist bemerkenswert und man muss sich die Frage stellen, ob man alles, was man für den Informatikerjob benötigt, sich selber beibringen kann und wieso man das kann und welche Aussage das wiederum über das Informatikstudium macht.
J. S. schrieb: > Daß Physik ein schwieriges Studium ist, widerspricht nicht dem Umstand, > dass einige dann von den Jobchancen enttäuscht sind. Reine Physiker > werden eben nicht in der Menge benötigt und manche mögen auch falsche > Erwartungen haben. > Es gibt tatsächlich nur sehr wenige "reine" Physikerstellen. Die guten Leute, die ich kannte, wären fast in der Forschung verhungert, haben sich dann nach ihrem Doktor doch noch irgendwo in der freien Wirtschaft beworben. > Daß die alle in der Informatik laden, ist bemerkenswert und man muss > sich die Frage stellen, ob man alles, was man für den Informatikerjob > benötigt, sich selber beibringen kann und wieso man das kann und welche > Aussage das wiederum über das Informatikstudium macht. Als Physiker muss man sich meist irgendwas anderes suchen (das weiß man eigentlich schon während des Studiums). Natürlich landen die meisten dann eher in techniknahen Berufen, weil das dem Studium noch am nächsten ist. Selbstverständlich haben Informatiker dann einen Wissensvorsprung. Wer sich allerdings nach einigen Jahren im Beruf immer noch was auf sein Informatikstudium einbildet, der hat vermutlich in der Zeit auch nur gepennt.
A. F. schrieb: > Da hat was mit der Lebensplanung nicht ganz hingehauen! Er wäre der erste, der seine Lebensplanung von Anfang bis Ende umgesetzt bekommt.
Nach 3 Jahren im ersten Job wechseln zu wollen, ist absolut natürlich. Viel lernen kannst Du da auch nicht mehr. Das versteht jeder Bewerbungsempfänger. Die aktuellen "Gehaltssorgen" könnten mit dem "Dienstleister" Status des Arbeitgebers zusammenhängen. Muss nicht sein, könnte aber sein. Nun ist Geld nicht alles - sich zu verbiegen, nur um mehr Geld zu verdienen ist langfristig in der Regel keine gute Idee. Und zurechtkommen tust Du wohl auch so, gerade in etwas strukturschwächeren Gebieten wo das Wohnen deutlich billiger ist, braucht man nicht so viel Geld - und hat am Ende beim verfügbaren Einkommen (nach Abzug von Wohnen etc.) häufig die Nase noch vorne. Fazit: Ja, Du hast auf der augenblicklichen Stelle "ausgelernt", es ist Zeit etwas Neues zu machen.
J. S. schrieb: > Daß die alle in der Informatik laden, ist bemerkenswert und man muss > sich die Frage stellen, ob man alles, was man für den Informatikerjob > benötigt, sich selber beibringen kann und wieso man das kann und welche > Aussage das wiederum über das Informatikstudium macht. Die meisten Ingenieure machen auch nur Zeug für das man im Endeffekt 2, 3 Programme bedienen können und die Grundrechenarten beherrschen muss. Rest wird fertig aus China oder vom Dienstleister bestellt. Tun wir mal nicht so als wäre das alles Raketenwissenschaft.
Sven schrieb: > Fast alle Physiker (und auch Mathematiker) die ich kannte, sind in > Richtung Software/Data Science gegangen und machen damit exakt dasselbe, > wie ihre Kollegen aus der Informatik. Ganz sicher nicht. Sie machen software auf Programmierer Niveau- so wie die meisten Informatiker. Beide können größe Teile und Zeiten ihres Studiums nicht nutzen. Bei den Physikern kommt dazu dass sie von IT-Themen und Echtzeit. Multitasking gar keine Ahnung haben und Speziallsöungen erdenken, weil sie den Standard nicht kennen. Sogar wir embedded Ingenieure, die wir mit Mikrocontrollern vertraut sind, haben nicht das Wissen eines richtigen Informatikers. Es bleibt den fachfremden dann nur das Programmieren auf uunterstem Niveau bei entsprechender Bezahlung.
Reinhard S. schrieb: > A. F. schrieb: >> Da hat was mit der Lebensplanung nicht ganz hingehauen! > > Er wäre der erste, der seine Lebensplanung von Anfang bis Ende umgesetzt > bekommt. Meine Aussage bezog sich darauf, dass schon der allererste Schritt daneben ging. Wozu studiert man den Physik? Wenn einer nach einem Jahr bemerkt, dass er sich vertan hat, ist es sicher ok, den Studiengang zu wechseln, aber Physik durchziehen und dann nichts damit machen? Was braucht denn bitte ein Programmierer? und was braucht es da für Wissen? Soweit es das braucht, ist es prozessorspezifisch, hat mit GUI und User Interaces zu tun, mit Data Management und der Sprache an sich. Nichts davon kann man von der Physik rüber retten. Da kann man sich doch die Jahre gleich sparen. Man studiert auch nicht Biologie um die inneren Zusammenhänge der Natur zu verstehen und macht dann den Einkäufer im Gartenbaugeschäft um die Ecke oder programmiert dann ein paar Webseiten für Greenpeace. Der Umstieg von Physiker auf Ingenieur ist doch schon ein Sprung! Der eine weiß wie die Materialien für Autos beschaffen sind, der andere kann eine Maschine bauen, um einen Sitz zu fertigen. Bereits das ist schon etwas anderes und hat nur noch Berührungspunkte , aber kaum Intersektion. Jetzt noch IT? Der ITler verwaltet die PCs, mit denen der Einkäufer die Materialien für die Sitze bestellt. Den Physiker braucht der Türke, der den Stiff herstellt. Der Physiker hier ist in der IT vollkommen nutzbefreit! Das sind alles abgebrochene weltfremde Leute, die in ihrem Job nichts Gescheihtes hinbekommen und nun nach irgend einer MINT-Ersatz-Tätigkeit suchen. Man muss sich nur die Spezifikationen und Dokumentationen von diesen "Experten" ansehen.
Sven schrieb: > Es gibt tatsächlich nur sehr wenige "reine" Physikerstellen. Das war auch mein Eindruck, als ich mir während der Abijahre überlegte, was ich mal machen sollte. Ich hatte Physik Leistungskurs, war am Ende der Zweitbeste. Daneben war ich aber voll in der Computertechnik drin und hätte Informatik machen sollen, wenn es nach meinem Lehrer ging, weil "das die Zukunft ist". Beides wollte ich auch irgendwie machen, hatte mich aber dann schon lange vor der Abiprüfung entschieden, Elektronik zu machen, weil ich das als Hobby betrieb und alle Türen offen ließ. Am Ende war das eine gute Entscheidung. Ernest schrieb: > Nach 3 Jahren im ersten Job wechseln zu wollen, ist absolut natürlich. > Viel lernen kannst Du da auch nicht mehr. Da bin ich sehr geteilter Meinung! Es kommt zu 90% darauf an, was das für eine Firma ist und welche Möglichkeiten sie einem bietet. Man muss dran bleiben und sich weiterentwickeln. Mit einem gute Abi und einem guten Studium im richtigen Umfeld hat man einen enormen Vorsprung, den andere Quereinsteiger erst einmal nicht aufholen können. Da braucht es viele Jahre! Gleichwohl ist es so, dass jeder Begabte jederzeit die Möglichkeit hat, sich weiterzubilden. Man muss es eben aber auch machen und man muss die Zeit dafür haben: Wenn der Job einen nicht ständig von sich aus weiter zieht, weil man von Anfang an eine Stelle hat, die mehr erfordert als der Durchschnitt kann und einen auch weiter bringt, dann wird es schwierig, weil so nebenher kaum Zeit ist, parallel noch eigene Weiterbildung zu betreiben, die an das heran reicht, was bei Manchen der 8h- Job abwirft. Damit gehen die Berufswege oft weit auseinander. Z.B. hat der Beste in unserem Physik-Abikurs tatsächlich überlegt ob er Jura oder Physik studieren soll, hat Physik gemacht und ist der GSI gelandet. Er macht dort heute Projektleitung. Einige andere haben auch E-Technik gemacht, betreiben tun es aber nur noch 2. Die einzige Frau im Kurs hat ein super Abi, hat auch E-Technik gemacht, ist aber dann bei IBM gelandet wo sie sich nicht entfalten konnte, wurde später arbeitslos und ist seit 2007 Hausfrau. Einige andere aus dem Kurs haben Informatik studiert. Die sind heute alle irgendwo und programmieren bei kleinen Klitschen. Einer musst schon zweimal den Job wechseln - 2 deren Weg ich noch verfolgen kann, sind beim Dienstleister in der Arbeitnehmerüberlassung. Einer davon war fitter als ich in Computertechnik. Das fatale ist, dass auch einer in der Physik-AG, der mich dahingehend beeinflusst hat, Elektro zu studieren und der das auch selber in Darmstadt gemacht hat, irgendwann embedded Programmierer geworden ist und inzwischen in einer kleinen Informatik-Klitsche werkelt. Da ging es irgendwann nicht mehr weiter. Da Job liefert dann einfach kein breites Wissen mehr, mit dem man sich weiterbilden kann. Das sind dann Programmierer im Endstadium. Die beiden Fittesten in Informatik aus einem Jahrgang vor mir, die im Informatikkurs waren, sind heute beide Professoren. Einer davon für KI. Die bemerkenswerteste Entwicklung hat ausgerechnet der gemacht, der zu unserer Zeit nichts mit Computern zu tun hatte und auch einmal sitzen geblieben ist: Der hat sich selber Programmieren beigebracht, das Gymnasium nach der 12. mit "Fachabi" abgeschlossen, die Programmiererei billig angeboten und die Zeit bis 2000 genutzt, um eine Firma aufzubauen. Der hat nun 8 Mitarbeiter, die er jederzeit reduzieren kann, wenn es mal nicht läuft und fährt Sportwagen. Kein Witz. Da frage ich mich auch, ob ich nicht was falsch gemacht habe :-)
Danke für all die ausführlichen Antworten. Wahrscheinlich war meine Frage am Anfang zu allgemein. Die Berufswahl sollte wohl weniger von Zukunftsprognosen, als viel mehr von den persönlichen Umständen abhängen. Ich tendiere nun eher dazu, bei embedded zu bleiben, da es besser zu meinem Studium passt. A. F. schrieb: > Ganz sicher nicht. Sie machen software auf Programmierer Niveau- so wie > die meisten Informatiker. Beide können größe Teile und Zeiten ihres > Studiums nicht nutzen. Bei den Physikern kommt dazu dass sie von > IT-Themen und Echtzeit. Multitasking gar keine Ahnung haben und > Speziallsöungen erdenken, weil sie den Standard nicht kennen. > > Sogar wir embedded Ingenieure, die wir mit Mikrocontrollern vertraut > sind, haben nicht das Wissen eines richtigen Informatikers. > > Es bleibt den fachfremden dann nur das Programmieren auf uunterstem > Niveau bei entsprechender Bezahlung. Es gibt Physiker, die leiten Softwareteams und es gibt Informatiker, die nicht programmieren können (und trotzdem ihr Studium schaffen). Selbst erlebt in den Informatikkursen an der Uni. J. S. schrieb: > Die bemerkenswerteste Entwicklung hat ausgerechnet der gemacht, der zu > unserer Zeit nichts mit Computern zu tun hatte und auch einmal sitzen > geblieben ist: Der hat sich selber Programmieren beigebracht, das > Gymnasium nach der 12. mit "Fachabi" abgeschlossen, die Programmiererei > billig angeboten und die Zeit bis 2000 genutzt, um eine Firma > aufzubauen. Der hat nun 8 Mitarbeiter, die er jederzeit reduzieren kann, > wenn es mal nicht läuft und fährt Sportwagen. Kein Witz. "Chef" sein ist auch nicht jedermanns Sache. Wenn die Mitarbeiter Mist bauen, ist man auch als erster dran. Mein Ziel ist, mich so zu spezialisieren, dass ich mir in 20 Jahren keine Sorgen um eine Anstellung machen muss.
Sven schrieb: > Mein Ziel ist, mich so zu spezialisieren, dass ich mir in 20 Jahren > keine Sorgen um eine Anstellung machen muss. Dann musst du Hellseher werden SCNR
IT G. schrieb: > Oder Beamter Das habe ich für mich schon ausgeschlossen. Klar, man hat eine gewisse Sicherheit...erkauft sich diese aber mit der Freiheit, einfach gehen zu können, wenn man kein Bock mehr hat. Dazu kommt dann, dass solche Leute bei Beförderungen bevorzugt werden, die an der Uni politisch aktiv waren oder irgendeine Quote erfüllen. Und dann noch gendern. Nein danke.
Sven schrieb: > Es gibt Physiker, die leiten Softwareteams und es gibt Informatiker, die > nicht programmieren können (und trotzdem ihr Studium schaffen). Selbst > erlebt in den Informatikkursen an der Uni. Der Vergleich müsste eher lauten, dass es Informatiker gibt, die als Physiker arbeiten, was aber nicht der Fall ist. Informatiker müssen nicht als Hilfstechniker arbeiten. Physiker arbeiten aber aushilfsweise als Softwareentwickler. Und sie werden Projektleiter, weil sie als Softwareentwickler mit gehobenen Ansprüchen nicht taugen Dort wo sie Projektleiter und Teamleiter werden und anfangen, den Informatikern ins Handwerk zu reden, laufen die Informatiker weg. Langjährige Erfahrungssache!
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