Ich muß an einer großen Zahl Platinen vier Adern eines USB-Kabels bestücken. Die Lötpunkte liegen nebeneinander. Jetzt suche ich eine Möglichkeit, wie ich das effektiv mache. Alle vier reinstecken und umdrehen klappt ja meistens nicht, weil dann doch mehrere rausrutschen. Hat jemand dafür vllt. schon ein super geniales, bisher geheimes Werkzeug entwickelt?
Der übliche Weg wäre wohl, die verzinnten Leitungen nacheinander auf die verzinnten Pads zu löten und nicht durch zu stecken. Ansonsten: Pads verzinnen, Litzen verzinnen, Pads aufschmelzen, Leitung durch und fertig. Natürlich Sichtkontrolle, dass sich kein Drähtchen am Loch vorbeigemogelt hat
Litze direkt in Platinen einlöten ist Murks. Professionell macht man das mit angecrimpten Verbindern, die dann eingelötet werden. Im 2-mm-Raster ist das z.B. JST SAN, im 2.5-mm-Raster ist das z.B. JST SCN. https://jst.de/file/download/812/san-connector https://jst.de/file/download/746/scn
Pfostenleisten und Stecker mit gecrimpten Gehäusen geht nicht? Eingelötete Litzen sind Sollbruchstellen. Deswegen macht man das normalerweise nicht. fchk
Frank K. schrieb: > Eingelötete Litzen sind Sollbruchstellen. Deswegen macht man das > normalerweise nicht. In Milliarden von USB-Tastaturen kümmert sich etwas Heißkleber um die Zugentlastung
Sebastian R. schrieb: > Frank K. schrieb: >> Eingelötete Litzen sind Sollbruchstellen. Deswegen macht man das >> normalerweise nicht. > > In Milliarden von USB-Tastaturen kümmert sich etwas Heißkleber um die > Zugentlastung Und bei mir gibt's ne Zugentlastung am USB-Kabel. Also gar kein Thema Crimpen und so ist ehrlich gesagt zu teuer, aufwendig (Crimpen von Hand ist ja auch nicht so banal) und es nicht zu machen ist auch kein Murks. In Milliarden Geräten wird's so gemacht. Gibt es eventuell Stecker, in die man Litze einklemmen kann (aber schlank und im Centbereich), keine klobigen Wago-Klemmen Die Litze ist bereits abisoliert und verzinnt. Auflöten, statt THT ist vllt. wirklich eine Idee. Das PCB-Design kann noch variiert werden (SMD-Pads).
Durchstecken, die Kabelseite 90° parallel zur Platine umknicken und mit Daumen und Zeigefinger Kabel und Platine zusammen festhalten. Mit der anderen Hand festlöten :-)
Ich würde die Platine gar nicht umdrehen, sondern die Drähte einzeln in die Löcher stecken und jeweils von oben löten.
Jürgen schrieb: > Hat jemand dafür vllt. schon ein super geniales, bisher geheimes > Werkzeug entwickelt? Ja. Nennt sich Stecker und Buchse. Das eine bestückt der Automat, das andere liefert der Kabelfertiger auf seinen Maschinen.
Jürgen schrieb: > Hat jemand dafür vllt. schon ein super geniales, bisher geheimes > Werkzeug entwickelt? Dritte Hand und vielleicht noch ein etwas aufgebohrtes Lochrasterreststück, das den Abstand fixiert?
Vorschlag: https://www.te.com/de/product-215570-4.html oder https://www.we-online.com/de/components/products/MM_TRANSITION_CONNECTOR_69020710XX72 Das ist eine Schneid-Klemm-Verbindung, die zum direkten Einlöten in Leiterplatten gedacht ist. Einzeladern parallel einführen, zusammendrücken, und dann einlöten. fchk
Es gibt doch auch diese Schneidklemm Stecker wie sie z.B. bei den PATA Kabeln für Festplatten verwendet wurden. Ob natürlich für 1*4 weiss ich nicht. Bzw die Telefonstecker 4polig bestückte RJ-11. Womöglich gibts das passende Kabel sogar schon fertig bestückt zu kaufen. Da müsste dann der Buchsenanschluss lagerichtig verbunden werden.
Sebastian R. schrieb: > In Milliarden von USB-Tastaturen kümmert sich etwas Heißkleber um die > Zugentlastung In besseren sind Steckverbinder verbaut -- oder die Dinger von JST, die ich weiter oben verlinkt habe. Direkt eingelötete Litze findet man in Grindware von einem Hinterhof in Shenzhen.
Jürgen schrieb: > Hat jemand Du brauchst einen Klotz, wo mit zwei seitlichen Schienen die Platine aufgesteckt wird, senkrecht. Dann werden manuell die vier Drähte horizontal eingeführt, eingeklemmt und das Gebilde dann 90° geschwenkt. Ich hätte da eine Vorstellung, aber zeichnen ist nun garnicht meine Welt. Frank K. schrieb: > Eingelötete Litzen sind Sollbruchstellen. Deswegen macht man das > normalerweise nicht. Dumm nur, dass das viele Massenhersteller nicht wissen und es trotzdem so machen.
Nennt sich Platinenhalter und gibt es als Deluxe-Ausführung von Bernstein: https://www.bernstein-werkzeuge.de/produkte/produktdetails/9-270-esd-esd-platinenhalterung-kugelgelenk-kombination-vario
Jürgen schrieb: > Die Litze ist bereits abisoliert und verzinnt. > Auflöten, statt THT ist vllt. wirklich eine Idee. Das PCB-Design kann > noch variiert werden (SMD-Pads). Das ist üblich und einfach. Die Lötverbindung hält genauso gut. Problematisch ist das Pad am PCB, also ruhig mit Durchkontaktierung. Es gibt unzählige Kabel-Platine Verbinder, aber die sparen nur Zeit und Geld wenn Kabel oder Adern genau passen.
Große Anzahl = mittelmäßig viele? Zu viel, so dass das von Hand machen nervt, zu wenig, um es zu automatisieren oder machen zu lassen? Ich würde mir eine Vorrichtung bauen, wo man die 4 Adern einklemmen kann, so dass der Abstand zueinander passt. Dann von vorne mit einem Anschlag kalibrieren, also die zu langen zurück schieben, so dass alle 4 gleich lang sind. Dann legst du die Vorrichtung so vor die Platine, dass alle 4 Adern auf den Pads liegen und du sie nur noch mit Lot & Lötkolben berühren musst. Je nach dem, wie viel Mühe du dir geben willst, fixiert der Adapter die Position zur Platine auch noch oder man kann die Platine gar einlegen. Kommt halt drauf an, ob du 30, 100 oder 1000 machen musst.
Jürgen schrieb: > Auflöten, statt THT ist vllt. wirklich eine Idee. Das PCB-Design kann > noch variiert werden (SMD-Pads). Wenn das so ist, Du Platz hast und weder Heißkleber noch Crimpung verwenden willst: Mach die Pads und zum Rand hin ein Loch. Dort fädelst Du das Kabel nach dem Löten durch.
Wollvieh W. schrieb: > Warum nicht vor dem Löten? Weil die Drähte dann unter Spannung (mechanisch) stehen und sich die Isolierung oben ggf. löst.
Andreas B. schrieb: > Wollvieh W. schrieb: >> Warum nicht vor dem Löten? > > Weil die Drähte dann unter Spannung (mechanisch) stehen und sich die > Isolierung oben ggf. löst. Dein Foto zeigt etwas für einzelne Adern. Deine Beschreibung und die Antwort suggeriert das ganze Kabel. Wwnn er einzelne Adern nach dem Löten durchziehen kann, kann er auch was fertig konfektioniertes nehmen. Von daher meinst Du vermutlich: * Adern reichlich durchfädeln * Verlöten * Ader "glattziehen"
:
Bearbeitet durch User
Bruno V. schrieb: > Von daher meinst Du vermutlich: > > * Adern reichlich durchfädeln > * Verlöten > * Ader "glattziehen" Nein, genau das nicht. Den Grund habe ich genannt. Das heisst nicht dass es so nicht geht, sieht aber etwas unschoen aus. Und ja, ich meinte natuerlich die Adern des Kabels.
Manfred P. schrieb: > Dumm nur, dass das viele Massenhersteller nicht wissen und es trotzdem > so machen. Die wissen das, die wissen aber auch, daß sie mit Pfusch durchkommen, oder aber sorgen dafür, daß noch möglichst viel der bruchempfindlichen Adern im Gehäuse fest geführt und damit vor Bewegeung geschützt werden. Die anderen Massenhersteller nutzen geeignete Technik, und die sieht man auch in billigster Massentechnik (Crimp-Löt-Verbinder, Link s.o.)
Andreas B. schrieb: > Dort fädelst Du das Kabel nach dem Löten durch. Und wie stellst du dir das bei einem USB-Kabel vor, aus dem die Einzeladern nur ein kurzes Stück rauskommen? Wenn man die Adern nach dem Durch- und Einfädeln anständig an die Platine drückt, so dass die verzinnten Drähte sich willig biegen, steht da im Bereich der Lötstelle nichts unter Spannung. Beim Löten sollte man sowieso nicht "stundenlang" drauf rum braten - Kupfer vom Loch erhitzen, Lötzinn zugeben und weg. Sonst schmilzt die Isolierung im Bereich der Zugentlastungslöcher. Etwas Tempern der Isolierung beugt Brüchigkeit im Alter vor. Jürgen schrieb: > ... einer großen Zahl ... Das heißt konkret was?
:
Bearbeitet durch User
Rainer W. schrieb: > Und wie stellst du dir das bei einem USB-Kabel vor, aus dem die > Einzeladern nur ein kurzes Stück rauskommen? Dann geht es natuerlich nicht. Rainer W. schrieb: > steht > da im Bereich der Lötstelle nichts unter Spannung Doch, die Isolation. Die PVC Isolation hat noch die Spannung in der Richtung, die der Draht vorher hatte. Rainer W. schrieb: > Beim Löten sollte man > sowieso nicht "stundenlang" drauf rum braten Stimmt, das beherrscht aber nicht jeder. Und so wie der TO fragt, gehoert er nicht in diese Gruppe. Harald K. schrieb: > oder aber sorgen dafür, daß noch möglichst viel der bruchempfindlichen > Adern im Gehäuse fest geführt und damit vor Bewegeung geschützt werden. z.B. mit ordentlich Kleber.
Andreas B. schrieb: > Doch, die Isolation. Die PVC Isolation hat noch die Spannung in der > Richtung, die der Draht vorher hatte. Vorher war der Draht gerade, also ändert sich für die Isolation nichts, wenn man die Adern glatt an die Platine drückt und das abisolierte Ende der Litze am Loch ordentlich umknickt hat, dort wo die Isolation zu Ende ist. Das war der Sinn, um die Isolation im erhitzten Bereich frei von Spannungen zu halten.
Tilo R. schrieb: > Große Anzahl = mittelmäßig viele? > Zu viel, so dass das von Hand machen nervt, zu wenig, um es zu > automatisieren oder machen zu lassen? > > Ich würde mir eine Vorrichtung bauen, wo man die 4 Adern einklemmen > kann, so dass der Abstand zueinander passt. > Dann von vorne mit einem Anschlag kalibrieren, also die zu langen zurück > schieben, so dass alle 4 gleich lang sind. > Dann legst du die Vorrichtung so vor die Platine, dass alle 4 Adern auf > den Pads liegen und du sie nur noch mit Lot & Lötkolben berühren musst. > Je nach dem, wie viel Mühe du dir geben willst, fixiert der Adapter die > Position zur Platine auch noch oder man kann die Platine gar einlegen. > > Kommt halt drauf an, ob du 30, 100 oder 1000 machen musst. Es sind 1000 x 4. So eine Vorrichtung suchte ich und hoffte, das hat halt schon jemand entworfen und als 3D-Druckmodell oder so. Für Federklemmen wie die WAGO ist halt kein Platz (auch nicht für kleinere) und es summiert sich. Wie ich schon schrieb: Eine Zugentlastung ist am Kabel angespritzt, also nicht weiter notwendig.
:
Bearbeitet durch User
Jürgen schrieb: > Es sind 1000 x 4. So eine Vorrichtung suchte ich und hoffte, das hat > halt schon jemand entworfen und als 3D-Druckmodell oder so. Letztlich reicht ein Holzstückchen, in das Du mit einer Laubsäge o.ä. vier Schlitze sägst, die breit genug sind, damit die Litze da mit leichter Kraft eingelegt werden kann. Die Schlitze müssen natürlich den Abstand der Lötaugen haben, d.h. im 2.54mm- oder 2mm-Raster angeordnet sein. Mit einer Nadelfeile musst Du die Schlitze auf eine geeignete Breite bringen. Die Tiefe der Schlitze muss mindestens dem Leiterdurchmesser entsprechen, ein bisschen mehr schadet nicht. Als Größe für das Holzstückchen sollten 1 x 2 x 1 cm mehr als ausreichen, man könnte auch eine hölzerne Wäscheklammer missbrauchen. Nach dem Abisolieren und Verzinnen legst Du deine Einzeladern in den Halter, so daß vielleicht fünf Millimeter noch überstehen. Die kannst Du dann leicht von einer Seite in die Lötaugen stecken und verlöten. Dann ziehst Du den Halter ab .. und machst mit dem nächsten Kabel weiter.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.