Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Unvolkommenen Schluss finden


von Frank H. (horni)


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Hallo Zusammen,

ich habe zwischen zwei Leitern, die z.T. auch im Boden vergraben sind, 
einen Schluss. Welche Möglichkeiten (Geräte / Reflexmessung, etc) gibt 
es, die Stelle irgendwie lokalisieren zu können? Problem ist: Mal ist 
der Schluss da, mal nicht. Fummelt man etwas an der Leitung, ist der 
Schluss oft weg. Und der Schluss ist so weg, dass nicht einmal eine HV 
Widerstandsmessung etwas anzeigt.

Leitung ist ein NYY-J 5x1,5 auf dem im Normalfall 24V DC anliegen. Der 
Schluss ist gegen GND.

: Bearbeitet durch User
von MaWin O. (mawin_original)


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Frank H. schrieb:
> Der Schluss ist gegen GND.

Was ist GND? Erde?

von Harry R. (harry_r2)


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ähnlich resistiver Touchscreen: Strom (z.b.10 A) durch eine Ader leiten, 
Spannung an anderer Ader ist das Potential an der Berührung und somit 
die Position.

Wobei: wenn fummeln hilft wir es wohl kaum in der Erde sein sondern da, 
wo es sich bewegen kann.

von Frank H. (horni)


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MaWin O. schrieb:
> Frank H. schrieb:
>> Der Schluss ist gegen GND.
>
> Was ist GND? Erde?

Nein, GND ist nicht "Geerdet", sondern tatsächlich 0. Und der ganze 
Strom fließt durch GND zurück. Es gibt also keinen Erdschluss.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Frank H. schrieb:
> Fummelt man etwas an der Leitung, ist der Schluss oft weg.

Da hängt vielleicht noch der Nager dran.

von Bernd G. (Gast)


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Früher (TM) wurde die brutale Methode angewendet: Netzspannung auf ein 
Ende und ausbrennen. Von oben mit dem Hörrohr die Stelle lokalisieren.

von Bruno V. (bruno_v)


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Frank H. schrieb:
> Nein, GND ist nicht "Geerdet", sondern tatsächlich 0.

Es gibt kein Potential das GND in dem Kontext "NYM" genannt wird.

Du hast 5 Adern. Davon haben 2 einen Schluss. Niederohmig? Oder anders: 
wie merkst Du ihn? Die Spannung bricht soweit ein, dass mindestens 7A 
(Strombegrenzung, Sicherung, ...) fließen?

Wenn Wackelkontakt, dann Piepser in Reihe und wackeln. (Und Harrys 
Methode wenn Schluss)

von Frank H. (horni)


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Bruno V. schrieb:
>
> Du hast 5 Adern. Davon haben 2 einen Schluss. Niederohmig? Oder anders:
> wie merkst Du ihn? Die Spannung bricht soweit ein, dass mindestens 7A
> (Strombegrenzung, Sicherung, ...) fließen?

Also das Kabel ist 5 Adrig. Ich verwende drei Adern davon. Als der 
Fehler das erste Mal aufgetreten ist, habe ich zwischen zwei Adern einen 
Kurzschluss festgestellt. Also habe ich einfach eine andere Ader 
verwendet.

Früher Schwarz +24V und Blau 0. Und danach Grau +24V und Blau 0.

Insgesamt treten 3 Situationen auf:

1) Ich resette das Netzteil und es geht sofort in den Schutz-Modus.
2) Ich resette das Netzteil und nach 10-40 Sekunden geht es in den 
Schutz-Modus.
3) Ich resette das Netzteil und nach ein paar Stunden geht es in den 
Schutz-Modus
4) Ich resette das Netzteil (wie z.B. heute) 4 Mal und danach habe ich 
Situation 3)

Das Netzteil ist in Ordnung, der zu hohe Strom fließt wirklich durch die 
Leitungen. Auch dann, wenn alle Verbraucher abgeklemmt sind.

>
> Wenn Wackelkontakt, dann Piepser in Reihe und wackeln. (Und Harrys
> Methode wenn Schluss)

Ich habe es schon mal mit dem Wackeln ausprobiert. Aber ohne Erfolg. Und 
freibrennen.... Ja... Aber wie effektiv? Ich habe es mal mit 230V 
ausprobiert, ohne Verbraucher. Da fliegt dann die 16A Sicherung raus. 
Labornetzteil wäre evtl noch eine Möglichkeit.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Was vielleicht ginge. wäre auf die Leitung einen kleinen Nadelimpuls 
(5ns) zu geben und auf dem Oszi zu schauen, wann eine Reflektion 
sichtbar wird.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Wie lang ist denn die Strecke der Leitung?

von Frank H. (horni)


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Dieter D. schrieb:
> Wie lang ist denn die Strecke der Leitung?

Geschätzt 70m.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Wenn ich mich nicht täusche, haben 1,5mm² rund 12mOhm/m. Hin und zurück 
waren 1,68 Ohm.

Du müsstest die Leiter am Ende verbinden und den Widerstand mit und ohne 
Kurzschluss messen. Damit der Fehler nicht zu groß wird, wäre von beiden 
Enden aus die Messung nacheinander durchzuführen.

von Stefan P. (form)


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Strom fließen lassen und mit Wärmebildkamera schauen wie weit er kommt.

von Bernard (Gast)


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von Bruno V. (bruno_v)


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Dieter D. schrieb:
> Du müsstest die Leiter am Ende verbinden und den Widerstand mit und ohne
> Kurzschluss messen.

Ich würde es so machen (wie ich Harry verstehe):

Eine Kabel über die 70legen und am Ende mit Ader1 verbinden.

Am Anfang Ader1 an Netzteil -.
Netzteil + an das neue Kabel und etwa 10A fließen lassen (12V und 2 50W 
Scheinwerfer, Strombegrenzung, Egal)

jetzt die 4 anderen Adern messen, ob dort Spannung anliegt. Falls ja --> 
Spannung ~ Weg (Der Kontaktwiderstand ist egal, solange er <<1k ist. 
Falls nicht, z.B. 1k zuschalten und per Spannungseinbruch den Messwert 
korrigieren.)


das zusätzliche Kabel kann man sich sparen, wenn man 2 beliebige Adern 
nimmt, die miteinander keinen Kurzschluss haben. Zur Kontrolle:
 * einen Verbraucher am Ende zwischen Ader 1 und Ader 2 anschließen (1 
Scheinwerfer), den anderen Verbraucher zwischen Netzteil + und Ader2.
 * Wenn die Lampe leuchtet, die anderen 3 Adern messen (nahe 0: Ader 1, 
nahe Vcc/2: Ader 2)
 * Wenn die Lampe hinten nicht leuchtet --> Kurzschluss --> anderes Paar 
nehmen. Strom/Spannung sind durch den unbekannten Kontaktwiderstand 
nicht auswertbar.

von Thomas W. (goaty)


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Mit Rechteckgenerator und Oszilloskop die Laufzeit bei bekanntem 
1m-Stück messen, dann das selbe bei dem Problemkabel machen und auf die 
Stelle der Reflexion hochrechnen.

von Udo S. (urschmitt)


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Frank H. schrieb:
> Also das Kabel ist 5 Adrig. Ich verwende drei Adern davon. Als der
> Fehler das erste Mal aufgetreten ist, habe ich zwischen zwei Adern einen
> Kurzschluss festgestellt. Also habe ich einfach eine andere Ader
> verwendet.

Dann nimm für weitere Versuche dieses erste Aderpaar. Denn da scheint 
der Kurzschluss ja reproduzierbar.
Und du brauchst vor allen anderen Messungen ein reproduzierbaren Fehler.
Es könnte  natürlich sein dass es mehrere Beschädigungen der Leitung 
gibt, aber wahrscheinlich ist dass der Fehler an einer Stelle passiert.

Denk nochmal darüber nach. Kann es sein, dass du das Kabel beim Setzen 
eines Dübels angebohrt hast?
Oder dass beim Graben irgendwo die Leitung beschädigt wurde.

: Bearbeitet durch User
von Bruno V. (bruno_v)


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Thomas W. schrieb:
> Mit Rechteckgenerator und Oszilloskop die Laufzeit bei bekanntem
> 1m-Stück messen,

In diesem Fall (nichts angeschlossen) einfach alle 5 Adern einzeln 
vermessen. Auch bei Kurzschluss mittendrin sollte die Gesamtstrecke 
deutlich sichtbar werden (etwas weniger als 1µs)

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Frank H. schrieb:
> Fummelt man etwas an der Leitung, ist der Schluss oft weg.

dann ist der Schluss so ziemlich in der Nähe wo man "fummelt"

von Manfred P. (pruckelfred)


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> TDR Reflektometer Laufzeitortung

Als Selbstbau auf µC-net:
Beitrag "TDR-Längenmessgerät auf Basis des Multimeter DT-830B"

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Die Energietechnik-Methode kenne ich anders.

Da gibt man alle 2..3 Sekunden einen Hochspannungsimpuls mit ziemlich 
viel Bumms auf die Leitung, der sich dann an der Fehlerstelle mit einem 
Knacken in der Erde bemerkbar macht. Ist aber evtl. nicht so gut für 
andere Leitungen, die da auch noch in der Erde verlaufen.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Ben B. schrieb:
> Die Energietechnik-Methode kenne ich anders.
>
> Da gibt man alle 2..3 Sekunden einen Hochspannungsimpuls mit ziemlich
> viel Bumms auf die Leitung

als Vaddern immer noch mit Glühbirnen
für die Lichterketten hantiert hat,
hab ich ihm mal einen CCFL inverter gegeben,
mit dem man alle defekten Lämpchen
in der Kette mit blauem Leuchten anzeigen lassen konnte.
Ungefährliche "Britzelspannung" und die brennt nicht alles sofort weg.

vorher hatte er ein halbes Wochenende damit verbracht, alles zu prüfen.

von Christian M. (likeme)


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War die Frau mit dem Spaten im Garten unterwegs? Wir hatten mal sowas 
ähnliches, schuld war eine Muffe die innen langsam auseinander oxidiert 
ist.

: Bearbeitet durch User
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