Forum: HF, Funk und Felder RF AMP 100W 1-30MHZ


von Max M. (fpga_eth)


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Ebay, Aliexpress etc. hat etliche billig RF amps. Leider sind die 
Spezifikationen bekanntlich willkür.

Kennt jemand einen RF AMP 1-30MHZ (ca. 100W) welcher auch nicht gleich 
abraucht wenns mal Totalreflektion giebt?

: Verschoben durch Moderator
von Rainer W. (rawi)


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Max M. schrieb:
> Kennt jemand einen RF AMP 1-30MHZ (ca. 100W) welcher auch nicht gleich
> abraucht wenns mal Totalreflektion giebt?

Bei der Leistung solltest du dir eher Sorgen um das Spektrum des 
Ausgangssignals machen.
Schutzeinrichtung bei zu schlechtem SWR ist kein Qualitätsmerkmal für 
den Verstärker, sondern Luxusausstattung.

von Max M. (fpga_eth)


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Rainer W. schrieb:
> Schutzeinrichtung bei zu schlechtem SWR ist kein Qualitätsmerkmal für
> den Verstärker, sondern Luxusausstattung.

Abrauchnen nerft, dann besser ein 200W AMP und 3dB Zwangsanpassung

Andererseits wenn der AMP so designed ist, dass man die FETs auch nicht 
zu hoch auslastet (<50% Uds max) sollte auch bei Totalreflektion nix 
passieren.

Rainer W. schrieb:
> Bei der Leistung solltest du dir eher Sorgen um das Spektrum des
> Ausgangssignals machen.

Nein, kein Problem, geht ohnehin in ein Filter, der Amp dürfte auch ein 
Rechteck ausgeben wenn er will

: Bearbeitet durch User
von Mobile (mobileteser)


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Nimm halt einen Bonn Verstärker.
https://www.bonn-elektronik.com/de/leistungsverstaerker/
Sind nicht die billigsten, dafür für solche Spielerein ausgelegt.
Vom amerikanischen Mitbewerb fällt mir der Namen nicht ein.

von Sinus T. (micha_micha)


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Max M. schrieb:
> Abrauchnen nerft, dann besser ein 200W AMP und 3dB Zwangsanpassung

Aha, du willst also 100W in deinem Dämpfungsglied verbraten. Gute Idee!

von Motopick (motopick)


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> Aha, du willst also 100W in deinem Dämpfungsglied verbraten. Gute Idee!

Naja, das Verhaeltnis ist noch nicht mal das schlechteste.
Aber wenn es dadurch unkarp0ttwar wird?
Dein "Spielerechner" hab bestuemmpt noch ein unguenstigeren
Energieeffizienzquotienten. Da werden u.U. mehrere 100 W fuer
gewissermassen "Nichts" verblasen...

Bei einem Gaslaser wurden z.B. aus 15 kW Eingangsleistung gerade
mal 2 W Laserleistung. Zumindest war das frueher™ mal so.
Und wird heute kaum besser sein.

von Ge L. (Gast)


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Mobile schrieb:
> Nimm halt einen Bonn Verstärker.
> https://www.bonn-elektronik.com/de/leistungsverstaerker/
> Sind nicht die billigsten, dafür für solche Spielerein ausgelegt.
> Vom amerikanischen Mitbewerb fällt mir der Namen nicht ein.

AR/Ametek. https://arworld.us/ar-amplifiers/

von Max M. (fpga_eth)


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Sinus T. schrieb:
> Aha, du willst also 100W in deinem Dämpfungsglied verbraten. Gute Idee!

Von wollen kann keine rede sein, aber wenn der chinaböller sonnst zündet 
ists halt erforderlich. Und die 100W sind ja nix. So ist zumindest die 
rücklaufende 6dB bedämpft.

Soul E. schrieb:
> Mobile schrieb:
>> Nimm halt einen Bonn Verstärker.
>> https://www.bonn-elektronik.com/de/leistungsverstaerker/
>> Sind nicht die billigsten, dafür für solche Spielerein ausgelegt.
>> Vom amerikanischen Mitbewerb fällt mir der Namen nicht ein.
>
> AR/Ametek. https://arworld.us/ar-amplifiers/

Danke aber die werden Kostenmässig jenseits von gut und böse sein.

von Wilhelm S. (wilhelmdk4tj)


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Max M. schrieb:
> aber wenn der chinaböller sonnst zündet
> ists halt erforderlich. Und die 100W sind ja nix.

Aha, zwischen Bonn bzw. AR und 100W Chinaböller gibts nichts..??
.. es gibt Suchmaschinen für das I-Net.

73
Wilhelm

von Kurt (sommerwin)


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Sowas baut man sich doch selbst, EL 519 Röhre, paar Spulen und C's, 
passender Trafo. Und die Endstufe arbeitet sehr viel linearer als jede 
Transistor Schaltung.

von Motopick (motopick)


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> EL 519 Röhre, paar Spulen und C's,
> passender Trafo. Und die Endstufe arbeitet sehr viel linearer als jede
> Transistor Schaltung.

Es gibt seit vielen Jahren FETs, die deine EL 519 was Verzerrungen,
Leistungsbandbreite und sonstigen Aufwand ziemlich alt aussehen lassen.
Einziger Nachteil: Die sind nicht ganz so spottbillig wie das Glasteil.

von Hans W. (Firma: Wilhelm.Consulting) (hans-)


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Wilhelm S. schrieb:
> Max M. schrieb:
>> aber wenn der chinaböller sonnst zündet
>> ists halt erforderlich. Und die 100W sind ja nix.
>
> Aha, zwischen Bonn bzw. AR und 100W Chinaböller gibts nichts..??
> .. es gibt Suchmaschinen für das I-Net.
> 73
> Wilhelm

Das sind die typischen "EMV verstärker"... Da brauchst du das (wobei die 
Norm vorschlägt da die Last mit 6dB zu entkoppeln, damit du das SWR 
begrenzt bekommst).

Es gibt schon noch andere (ebay->Mikrowellen Verstärker). Preislich sind 
sich AR, Rohde, miteq, Ophir, mini circuits alle recht einig...

Gebraucht findet man auf eBay gelegentlich sowas zu ganz passablen 
Preisen... 100W+ bleibt aber teuer!

Ggf findest du im Amateurfunkbereich etwas akzeptableres...

73

von Jonny O. (-geo-)


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https://www.funktechnik-bielefeld.de/rm-italy-hla-150v-plus-hf-endstufe-150w-mit-ventilator

Sowas geht allerdings erst von 1,5MHz los bis 30MHz. Ev. kann man das 
aber umbauen um weiter runter zu kommen. Der Verstärker hat eine 
SWR-Schutzschaltung.

von Wilhelm S. (wilhelmdk4tj)


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Max M. schrieb:
> Kennt jemand einen RF AMP 1-30MHZ (ca. 100W) welcher auch nicht gleich
> abraucht wenns mal Totalreflektion giebt?

Ich glaube, der TO hat uns zu einer Diskussion nach dem Tenor 
eingeladen, ...mal sehen, was dabei so herauskommt.
Wir machen uns Gedanken und schreiben uns die Finger wund, er sitzt wohl 
grinsend im Hintergrund und lässt sich die Ideen unterbreiten.
> ...RF AMP 1-30MHZ (ca. 100W)
Keinerlei nähere Angaben, sonst gehts noch?
Nach dem Motto: Ich brauche ein Gefährt, 4 Räder sollte es haben und 
rund xyzPS, und wenn man gegen einen Baum fährt, soll es nicht sofort 
defekt sein.
Nicht nur ich hätte Ideen, wie sicher auch viele andere in diesem Forum. 
An der Nase herumführen lasse ich mich nicht (mehr).
Wie es in den Wald..., oder Nix Input -> Nix Output.

73
Wilhelm

von CA (Gast)


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Wilhelm S. schrieb:
> 4 Räder sollte es haben und
> rund xyzPS, und wenn man gegen einen Baum fährt, soll es nicht sofort
> defekt sein.

So sehe ich das auch.

Er will ein Auto welches völlig intakt bleibt, wenn es an die Wand 
gefahren wird.

Kann man machen, ob das sinnvoll ist, sei dahin gestellt.

von Kurt (sommerwin)


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Jonny O. schrieb:
> 
https://www.funktechnik-bielefeld.de/rm-italy-hla-150v-plus-hf-endstufe-150w-mit-ventilator
> Sowas geht allerdings erst von 1,5MHz los bis 30MHz. Ev. kann man das
> aber umbauen um weiter runter zu kommen. Der Verstärker hat eine
> SWR-Schutzschaltung

Ein stolzer Preis für das Ding... mit 4 Röhren bau ich für knapp 
dasselbe Geld eine Enstufe mit 800-1000W.

DL8M... braucht keiner wissen...

von Hans W. (Firma: Wilhelm.Consulting) (hans-)


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Selbstbau mit Transistor:

https://ad5gh.wordpress.com/mrf101-amplifier/

Darum ging's aber nicht!

Er wollte was fertiges.
Das ist aber kein Massenmarkt.
Entweder kaufst du fertig, oder du baust selber was. Sobald du aber für 
deine Zeit irgendeinen Geldbetrag einsetzt, ist alles unter 1-2k quasi 
geschenkt.

73

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Hans W. schrieb:
> 100W+ bleibt aber teuer!

Jein, jeder 08/15-Kurzwellen-TRX hat sowas (ältere fangen bei 500 kHz 
teilweise schon an, neuere oft wirklich erst kurz unter 1,8 MHz). 
Allerdings halt auch mit einer nachgelagerten Messbrücke, die das Ding 
runterregelt, wenn das SWR zu mies wird.

Ansonsten kann man das sicher auch aus so einem alten Gerät ausbauen.

: Bearbeitet durch Moderator
von Max M. (fpga_eth)


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Wilhelm S. schrieb:
> Nach dem Motto: Ich brauche ein Gefährt, 4 Räder sollte es haben und
> rund xyzPS, und wenn man gegen einen Baum fährt, soll es nicht sofort
> defekt sein.

Nun die frage ist einfach zu beantworten: TATA Nano oder Dacia. 
Totalreflektion ist ja nicht gegen einen Baum fahren sondern etwas das 
schon mal vorkommen kann (daher habe ich diese spec beim fahrzeug 
ausgenommen).
Möglichst preiswert habe ich jetzt nicht explizit hingeschrieben aber 
ist von der Diskussion her naheliegend.

Wilhelm S. schrieb:
>> ...RF AMP 1-30MHZ (ca. 100W)
> Keinerlei nähere Angaben, sonst gehts noch?

Geht sehr gut, danke der Nachfrage
Nun was möchtest du denn noch spezifiziert haben? Leistung, Bandbreite, 
max SWR, nicht im TO post aber im folgepost das die Signalqualität 
(Oberwellen) keine rolle spielen, da Filter angehängt wird.

Wilhelm S. schrieb:
> Nicht nur ich hätte Ideen, wie sicher auch viele andere in diesem Forum.
> An der Nase herumführen lasse ich mich nicht (mehr).
> Wie es in den Wald..., oder Nix Input -> Nix Output.

Also erklär mir bitte den Mangel des Inputs, dann kann ich auch 
weiterhelfen. Nase herumführen lassen -> ist mir nicht naheliegend wie 
du darauf kommst, aber ist natürlich dein Recht Zu antworten wie du 
möchtest.

Wilhelm S. schrieb:
> Wir machen uns Gedanken und schreiben uns die Finger wund, er sitzt wohl
> grinsend im Hintergrund und lässt sich die Ideen unterbreiten.

Nun ist auch wieder eine Unterstellung, gegrinst habe ich noch nie 
dabei. Evtl. schildere ich den hintergrund etwas worums mir geht:
Ich benötige für einen Testaufbau mit einem Filter kurz ca 100W RF. In 
der Firma hätten wir einen 1kW professionellen Verstärker welcher dazu 
bestens geeignet ist. Wegen aufwendigem Transport (und weiteren 
Gründen), würde ich aber wenns billig (150 Eur oder so) möglich ist 
lieber kurz einen Kaufen.

Kurt schrieb:
> Ein stolzer Preis für das Ding... mit 4 Röhren bau ich für knapp
> dasselbe Geld eine Enstufe mit 800-1000W.
>
> DL8M... braucht keiner wissen...

Ich habe nix gegen Röhren, die Böllern auch nicht bei SWR. Aber Bauen 
ist fern ab meiner Absicht, wie gesagt brauche nur kurz was für 
Testzwecke. Fertig und möglichst billig ohne während des tests zu 
böllern. Wenns in meiner Budgetvorgabe nicht möglich ist, ist das auch 
eine brauchbare Aussage dann gehe ich besser den Weg mit der Ausleihe.

von Wilhelm S. (wilhelmdk4tj)


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Max M. schrieb:
> Evtl. schildere ich den hintergrund etwas worums mir geht:
> Ich benötige für einen Testaufbau mit einem Filter kurz ca 100W RF.

Max M. schrieb:
> Aber Bauen
> ist fern ab meiner Absicht, wie gesagt brauche nur kurz was für
> Testzwecke.

Hallo Max,

wenn du das in deinem Eröffnungspost so deutlich be(ge)schrieben 
hättest, wären uns allen viele Mutmassungen und unnötiges Geschreibsel 
erspart geblieben.
Wie so oft in diesem Forum setzt man viele Dinge des eigenen Nachdenkens 
als selbstverständlich voraus, aber dem Gegenüber fehlt genau das.

Ich hoffe, du findest etwas Geeignetes.

73
Wilhelm

von Max M. (fpga_eth)


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Wilhelm S. schrieb:
> Wie so oft in diesem Forum setzt man viele Dinge des eigenen Nachdenkens
> als selbstverständlich voraus, aber dem Gegenüber fehlt genau das.

Nun das lässt sich wohl oft nicht komplett vermeiden (ohne das irgendwer 
irgendeine böse Absicht hat), zudem giebts ja immer die Möglichkeit 
nachzufragen wenn was nicht klar. Ich bin auch kein fan von Seitenlangen 
TO - diese würden dann ohnehin nur als nicht lesenswert bewertet.

Wilhelm S. schrieb:
> Ich hoffe, du findest etwas Geeignetes.

Ich hatte noch eine Idee wo der Selbstbau evtl in frage käme (da ich 
anderweitiger Nutzen hätte):

Eine MOSFET-H Brücke die ein "Rechteck" auf dieser frequenz machen kann.
Ist dies Realistisch mit klassischen Halbleiterntreibern und MOSFET? 
Halbleitertreiber von Infineon giebts ja offiziell bis 10MHz PWM (!?!). 
Ich benötige ja nur immer 50% duty, also wärs evtl. realistisch mit low 
gate charge Mosfets auf die 30MHz (oder alternativ 20MHz) auf dem 
"klassichen Mosfettreiber" Weg zu kommen?

Oder ist dies Murks und von beginn an zum scheitern (abrauchnen des 
Treibers) verurteilt?

Spezielle RF-Mosfet mit vortreiber etc. (welche Fachgerecht hierfür 
gedacht sind) sind leider ausserhalb des Budgets, und haben für mich 
auch keinen Wiederverwendewert.

: Bearbeitet durch User
von Jonny O. (-geo-)


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@ Max
was willst du denn überhaupt damit machen? Ev. kann man dir dann besser 
helfen.

von Max M. (fpga_eth)


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Jonny O. schrieb:
> @ Max
> was willst du denn überhaupt damit machen? Ev. kann man dir dann besser
> helfen.

Nun wie bereits geschrieben wird dies erst in ein Filter gegeben. Der 
Output des Filters geht dann an nichtlineare Elemente, deshalb muss die 
Evaluation in diesem Leistungsbereich erfolgen (und kann nicht einfach 
ein VNA angeschlossen werden).

Da das Signal gefiltert wird, spielt die Signalform keine Rolle, kann 
auch ein rechteck sein, oberwellen gehen ohnehin nicht durchs filter. 
Die Frage ist kann eine H-Brücke so schnell geschaltet werden?

von Hans W. (Firma: Wilhelm.Consulting) (hans-)


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Max M. schrieb:
> Spezielle RF-Mosfet mit vortreiber etc. (welche Fachgerecht hierfür
> gedacht sind) sind leider ausserhalb des Budgets, und haben für mich
> auch keinen Wiederverwendewert.

Siehe meinen Hinweis zum mrf101.
Der würde in der Liga schon funktionieren. Es gab dazu von nxp einen 
Contest mit interessanten Designs die auch brauchbar dokumentiert sind. 
Teuer ist er auch nicht wirklich...

Das Problem ist nur, wenn du 1nen Tag Arbeit reinstecken musst, dann 
kannst du auch locker was fertiges um 1k kaufen. Zumindest, wenn man das 
beruflich braucht, wie ich das aus den Posts des TO erahne.

73

von Max M. (fpga_eth)


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Hans W. schrieb:
> mrf101

Ja mit LDMOS und "analoger" Ansteuerung als Linearverstärker.
Ich meinte jedoch klasisch mit Treiber. Also zb. einen low gate charge 
SiC wie zb. IMZA120R040M1HXKSA1 mit mehreren schnellen/starken Treiber 
wie z.b. 2EDB8259Y.

Hans W. schrieb:
> Das Problem ist nur, wenn du 1nen Tag Arbeit reinstecken musst, dann
> kannst du auch locker was fertiges um 1k kaufen.

Ja was fertiges kann ich ausleihen. Die Idee oben ist nur alternativ, da 
ich diese H Brücke auch sonnst nutzen kann.

Also eine general purpose H-Brücke welche Spitzenparameter von 1200V, 
einige duzend A oder etliche MHz kann wäre schön fürs generelle Lab 
equipment.

: Bearbeitet durch User
von Hans W. (Firma: Wilhelm.Consulting) (hans-)


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Hmm, warum nicht...

Alternativ könntest du ja auch einen "digitalen" c-betrieb mit z.b. 
einem LMG5200 machen (gibt auch Typen für höhere Spannungen wenn du das 
brauchen würdest...)

Eine richtige H-Brücken in der Geschwindigkeit ist sicher möglich... 
Aber schon etwas speziell. Ich würde auf KeepItSimpleStupid setzen und 
"C-betrieb" machen.

Mir wär bei 30MHz z.B die Totzeiten zu kritisch für eine "schnelle" 
Lösung.

73

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Max M. schrieb:
> Nun wie bereits geschrieben wird dies erst in ein Filter gegeben. Der
> Output des Filters geht dann an nichtlineare Elemente

Kannst du denn nicht einfach irgendeinen alten 100-W-Afu-Transceiver 
benutzen? Die sind jetzt auch nicht unbedint für'n Appel und 'n Ei zu 
haben, wahrscheinlich auch nicht ganz für die mal genannten 150 Euro. 
Andererseits kannst du das Ding nach Abschluss der Versuche 
wahrscheinlich für einen ähnlichen Preis wieder verkaufen.

von Max M. (fpga_eth)


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Jörg W. schrieb:
> Kannst du denn nicht einfach irgendeinen alten 100-W-Afu-Transceiver
> benutzen? Die sind jetzt auch nicht unbedint für'n Appel und 'n Ei zu
> haben, wahrscheinlich auch nicht ganz für die mal genannten 150 Euro.
> Andererseits kannst du das Ding nach Abschluss der Versuche
> wahrscheinlich für einen ähnlichen Preis wieder verkaufen.

Ja könnte ich, naja dann kann ich auch gleich die Ausleihe lösung 
nutzen. Habe aber gerade etwas neugier an der H-Brücken geschichte 
erlangt:

Hans W. schrieb:
> Eine richtige H-Brücken in der Geschwindigkeit ist sicher möglich...

Dazu eine kleine Wissensfrage:
Also zb. der IMZA120R040M1HXKSA1 hat bei 800V eine Total gate charge von 
51nc, und eine interner Gatewiederstand von 2.5 Ohm.
Mal angenommen die externe Treiberung ist so stark, dass nur der interne 
Gatewiederstand genutzt wird, ergiebt dies bei 30MHz eine 
Gatewiederstand Verlustleistung von ca. 23W (Q*f*Vcc). Ist dieser 
Transistor intern in der Lage solch eine Wärme welche an diesem Ort 
produziert wird (Bonddraht etc) an die Kühlfläche des Transistors 
abzuführen?
Oder wird dies evtl. den Transistor wegen Gatestromüberlastung 
beschädigen?

(Diese hohe Verlustleistung ist auch der Grund weshalb ich keine 
externen Gatewiederstände plane)

Hans W. schrieb:
> LMG5200 machen (gibt auch Typen für höhere Spannungen wenn du das
> brauchen würdest...)

Gem Datenblättern ist der schnellste von denen für 3.6MHz vorgesehen.

: Bearbeitet durch User
von Hans W. (Firma: Wilhelm.Consulting) (hans-)


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Max M. schrieb:
> Gatewiederstand Verlustleistung von ca. 23W

Max M. schrieb:
> Gem Datenblättern ist der schnellste von denen für 3.6MHz vorgesehen.

Dass das brutal wird, ist doch klar!
10ns ist als min. Pulsdauer angegeben.
Du bist bei 30ns Periode. Also wird da schon was rauskommen.
Die Transistoren dürften halt die halbe Zeit irgendwie doch noch 
leiten... Also Effizienzwunder wird das keines :o)


Ich habe da aber einen Fehler gemacht... das wären ja die Halbbrücken.
Eigentlich habe ich die Low-Side FETs gemeint (z.B. LMG342xR030), mit 
denen man C-Betrieb machen könnte. Ich bilde mir ein, die hatten sowas 
mal auch bei 80 oder 100V... die 600V sind natürlich "langsam". Hab da 
leider nicht genau genug geschaut...

Ob sonst noch jemand etwas Vergleichbares ... müsstest du schauen.


Ansonsten kannst du ja den MRF101 als Schalter verwenden...
klar, irgendwie Perlen vor die Säue, aber sooo exorbitant teuer ist er 
auch nicht :)

Natürlich gibt's auch "verrückte" die sowas mit wesentlich weniger 
monetären Einsatz machen... 
https://frenning.dk/OZ1PIF_HOMEPAGE/50MHz_IRF510.htm

Ist halt immer die Frage, wie viel Zeit man investieren will. Die MRF101 
habe ich mir mal zum Basteln bestellt, weil ich mir eigentlich eine 
150k-80M Endstufe bauen will... irgendwann... wenn mal viel Zeit ist :D

73

von Wilhelm S. (wilhelmdk4tj)


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Hans W. schrieb:
> Natürlich gibt's auch "verrückte" die sowas mit wesentlich weniger
> monetären Einsatz machen...
> https://frenning.dk/OZ1PIF_HOMEPAGE/50MHz_IRF510.htm

Bloss nicht so etwas. Das ist wie der Ersatz 2er Brauereipferde durch 
eine Herde Shetland Ponys. ;-)
Du willst ja nicht basteln, aber wenn es preiswert sein soll, wirst du 
wohl nicht umhin auskommen. Die MRF101 finde ich nicht schlecht, aber so 
mal eben zwischen Suppe und Kartoffeln wirst du das wohl nicht 
hinkriegen.
Veröffentlichungen zu LD-Mos PAs gibt es im Netz genügend.
Viel Erfolg.

73
Wilhelm

von Max M. (fpga_eth)


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Hans W. schrieb:
> Dass das brutal wird, ist doch klar!
> 10ns ist als min. Pulsdauer angegeben.
> Du bist bei 30ns Periode. Also wird da schon was rauskommen.
> Die Transistoren dürften halt die halbe Zeit irgendwie doch noch
> leiten... Also Effizienzwunder wird das keines :o)

Naja besser als Class-C sollte es schlussendlich schon sein.

Hans W. schrieb:
> Natürlich gibt's auch "verrückte" die sowas mit wesentlich weniger
> monetären Einsatz machen...
> https://frenning.dk/OZ1PIF_HOMEPAGE/50MHz_IRF510.htm

Hmm das zeigt eigentlich, das die Gatebonddrähte etc doch ordentlich was 
abkönnen. Schade dass im DB kein absolute maximum rating für gatestrom 
angegeben ist :P.

Etliche 2EDB8259Y um den FET ohne weitere Gatewiederstände anzusteuern 
ist auch nicht preiswert. (externe Gatewiederstände möchte ich wegen 
Verlustleistung vermeiden).

Die 2EDB8259Y sind sehr gut abgestimmt, denke paralellschaltung sollte 
ohne weiteres möglich sein?

Ich mag LD Mos nicht. Auch 80V gefällt mir nicht :P; da ich diese alls 
allg. H Brücke später noch verwenden möchte tendiere ich zu 1200V SiC 
welche etliche dutzend A können. CYC5000 FPGA macht das DT tuning.
Eine geeignete bootstap diode fällt mir auch gerade nicht ein.

So stelle ich mirs zumindest aktuell vor.

von Hans W. (Firma: Wilhelm.Consulting) (hans-)


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Max M. schrieb:
> da ich diese alls allg. H Brücke später noch verwenden möchte tendiere
> ich zu 1200V SiC welche etliche dutzend A können.

Ähmmm... Bei 30MHz?

Da bin ich dann Mal gespannt aufs Ergebnis!

73

von Max M. (fpga_eth)


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Hans W. schrieb:
> Ähmmm... Bei 30MHz?

Ne, also ich möchte diese nutzen, dammit ich die H-Brücke universell 
einsetzen kann für andere anwendungen. Dies aber dann mit entsprechend 
anderer Frequenz.
Betriebsspannung wird einige dutzend V oder so sein bei 30MHZ.

Hans W. schrieb:
> Da bin ich dann Mal gespannt aufs Ergebnis!

Haha ein bisschen slew rate muss sein (wenn 1200V Betrieb) :P
Ja ich auch, muss erst schauen ob ich überhaupt Zeit zur realisation 
finde. Aber nimmt mich auch wunder wie weit man heutzutage mit dem 
klassischen Weg kommt.
Leider vertragen sich die Infineon modelle sehr schlecht mit SPICE 
(zumindest LTSpice konvergiert gem meiner Erfahrung ab 2 Infineon 
komponenten praktisch nicht mehr)

: Bearbeitet durch User
von Wilhelm S. (wilhelmdk4tj)


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Max M. schrieb:
> Etliche 2EDB8259Y um den FET....

Das ist doch auch ein ganz wesentlich Punkt.
Welche(n) FET(s) willst du nehmen? Sieh dich bei den ganzen 
Amateurbauten um. Meist nur IRF510, IRF530, und (vernünftig) ist meist 
nicht mehr als 14MHz zu erwarten. Die begrenzenden Faktoren sind die 
Kapazitäten, besonders das Gate-C. Schau dir Datenblätter von IRF510/530 
an, nimm dann nur mal einen IRF630/640 und vergleiche die Daten. Aller 
Strom und Spannung kann bei HF nichts gegen die Kapazitäten ausrichten.
Schau dagegen die Kapazitäten des MRF101.

Es gibt natürlich Experten, die das besser hinkriegen (wollen):
> https://frenning.dk/OZ1PIF_HOMEPAGE/50MHz_IRF510.htm
Das hatten wir schon.

https://www.dl9ah.de/mosfet_2/Ultraliniere%20FET%20Endstufe%20von%20DL9AH.pdf
Arno, DL9AH, ist schon seit Jahrzehnten für seine PAs bekannt.

Aber das ist auch nicht mal eben....

Viel Erfolg

73
Wilhelm

von Hans W. (Firma: Wilhelm.Consulting) (hans-)


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Max M. schrieb:
> Betriebsspannung wird einige dutzend V oder so sein bei 30MHZ.

Naja... 100V Amplitude... 19kV/us. 1200V SiC

Mutig

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