Hey, ich habe mal wieder eine Klebeverbindung zu bewerkstelligen. Geklebt werden soll ein Stahlobjekt, entweder blank oder mit Walzhaut/Zundeschicht an einen Ständer aus PLA. Es handelt sich um 2 Klebestellen, etwa 8mm breit und 25mm lang. Das ganze ist unter Innenraumbedingungen mit bis zu etwa 10N dauerhaft auf Scherung belastet, wird aber sicher öfter mal umpositioniert und beim nicht zu vorsichtigen Abstellen herrschen da sicher noch einmal andere Kräfte. Versucht habe ich es bislang mit Uhu Polymax, Uhu Allplast, Uhu Schnellfest und Sekundenkleber Bislang schneidet auf der Kurzstrecke Sekundenkleber am besten ab aber was sind da für Effekte auf Dauer zu erwarten? Ist es ein Problem, wenn das ganze mal im Winter in einem 10° kalten Raum und im Sommer am Fenster bei 50°C unter Sonneneinstrahlung steht? Habt ihr weitere erfolgsversprechende Klebstoffvorschläge/Erfahrungen? Danke
Stahloberfläche anrauhen, damit der Kleber was zum greifen hat. Hast du schon 2K Epoxykleber probiert? mfg mf
Achim M. schrieb: > Hast du > schon 2K Epoxykleber probiert? Ja, bei Uhu Schnellfest (so ähnlich wie vielleicht das bekanntere Endfest 300) handelt es sich um 2k Epoxy. Tendentiell hat eher die Verbindung PLA-Epoxy aufgegeben als Metall-Epoxy. Hätte mir an der Stelle auch mehr erwartet.
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Der Zunder / die Walzhaut muss auf jeden Fall herunter. Ist zwar hart wie Glas, aber nicht tragfähig. Kleben würde ich mit einem handelsüblichen Karosserie-Kleber, der bleibt teilelastisch und hält ganze Autos zusammen. Knackpunkt ist eher Dein Kunsttstoff, muss man halt im Versuch ermitteln ob und was auf ihm hält. DerSchmied Edit: Es gibt diverse Primer für Kunststoffe / Elastomere auf dem Markt, Haftvermittler wenn man so will, hat aber nichts mit der Staatsanwaltschaft zu tun. Für Plastik gibt es kaum was universelles, jedes will Sonderbehandlung.
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Der getestete Uhu Polymax ist (meinen länger zurückliegenden Erinnerungen an Karosseriekleber) als flexibel bleibender Montagekleber nicht soweit weg davon, hält aber nur mäßig gut auf PLA. Ist so ein Primer was anderes als ein Stoff, der PLA etwas anlöst? Habe das bereits mit Aceton getan, jedoch ohne merkbaren oder hinreichenden Effekt. es kam mir schon die verzweifelte Idee Klebstoffe, die sich gut auf dem Metall machen mit Klebstoffen, die besser am PLA haften zu kombinieren. Sache des Ausprobierens oder eher ziemlich großer quatsch? Kann nochmal jemand was zum Thema Sekundenkleber sagen und ob etwas ganz klar dagegenspricht? Wenn es kein großes Kontra gibt würde ich mich mal bei den etwas höher entwickelten Sekundenklebern (mit Zusätzen, damit sie eine gewisse Flexibilität erreichen) ausprobieren.
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Das Aceton PLA nicht angreift hätte dir auch eine kurze Googlesuche gezeigt. Da musst du schon härtere geschütze wie DCM auffahren. Der 3M Kleberberater empfiehlt übrigens DP8410NS. Persönlich hab ich bei PLA aber auch mit normalen (nicht ausm 1€ shop) Sekundenkleber gemacht.
PLA anrauen, Stahl anrauen. 5min epoxi und gut. PLA und PETG bricht normal bevor sich bei der Klebe Stelle was tut. Wichtig ist aber beitseitig mechanisch das zu bearbeiten. Primera, Plasma,... Geht natürlich auch. 120er Schleifpapier reicht aber gewöhnlichen. Google Mal wie das mit kleben ist.. ich glaub Dan gelbard hat dazu ein gutes Video gemacht in seiner Prototypen Serie. Es geht im Prinzip um die Oberfläche und der Energien der beiden Oberflächen. Also chemisch/physikalisch bearbeiten oder mechanisch die Oberfläche erhöhen. 73
Paul schrieb: > Das[s] > Aceton PLA nicht angreift Mir zeigt eine kurze Google-Suche, dass Aceton den Kunststoff PLA sehr wohl angreift, da die Oberfläche klebrig oder gummiartig wird. Sehe ich aber auch so beim Einsatz von UHU Kunststoffkleber, weil da Aceton drin ist. mfg mf
Achim M. schrieb: > Mir zeigt eine kurze Google-Suche, dass Aceton den Kunststoff PLA sehr > wohl angreift, da die Oberfläche klebrig oder gummiartig wird. Als ich Aceton angewendet habe ging es mir erstmal um das entfetten vom Anfassen, aber stimmt, es passiert was. Die Oberfläche hat sich auch weißlich verfärbt. Hans W. schrieb: > oder mechanisch die Oberfläche erhöhen Das hatte ich bereit konstruktiv probiert, indem ich 3 ins Material hineingehend breiter werdende Nuten mit reingedruckt habe. Hat in Verbindung mit dem Polymax nichts gebracht, möglicherweise war ich aber auch zu ungeduldig, da er ja nur mit einer gewissen Geschwindigkeit "aushärtet" Mit anderen Klebern hatte ich das gar nicht probiert, aber stimmt, mit 2K Kleber wäre das nochmal einen Versuch wert. Was mich an den ganzen tollen 2K 3M-Klebern stört ist das Nichtvorhandensein des entsprechenden Applikators, der halt für den Versuch auch mal eben 70 Euro kostet. Werde es die Tage auch nochmal mit Pattex Ultra Gel versuchen
Chris S. schrieb: > der halt für den Versuch auch mal eben 70 Euro kostet. Das ist selbst für Industrie im produktiven Einsatz viel zu teuer. Wie viel Klebewurst soll denn da durchgehen bis der Applikator unbrauchbar wird? Chris S. schrieb: > Mit anderen Klebern hatte ich das gar nicht probiert, aber stimmt, mit > 2K Kleber wäre das nochmal einen Versuch wert. Was auch gehen könnte, wäre das Druckteil mit einem durchgehenden Loch zu versehen, sodass festwerdendes Epoxy am Stahl nur klebt, auf der PLA-Seite jedoch eher sowas wie einen Formschluss bildet. Hässlich und selten, dafür Funktional :D mfg mg
Achim M. schrieb: > Das ist selbst für Industrie im produktiven Einsatz viel zu teuer. Wie > viel Klebewurst soll denn da durchgehen bis der Applikator unbrauchbar > wird? Mit Applikator ist so eine Klebepistole gemeint: https://www.klebeband.eu/3m-/3m-scotch-weld-epx-handauftragsgeraet-fuer-38-ml-45-ml-50-ml-kartuschen-mit-vorschubkolben-1-1-2-1-10-1?gad_source=1&gclid=CjwKCAiApaarBhB7EiwAYiMwqqFJR4FaLThgpt-6MaJc7iKVBI114_tDSIj4USysI9T-oIlbtnui8BoCi68QAvD_BwE
Chris S. schrieb: > Das ganze ist unter Innenraumbedingungen mit bis zu etwa 10N dauerhaft > auf Scherung belastet Chris S. schrieb: > wenn > das ganze mal im Winter in einem 10° kalten Raum und im Sommer am > Fenster bei 50°C unter Sonneneinstrahlung steht? PLA+ ist der falsche Kunststoff dafür. Nehm stattdessen lieber ABS oder Polyamid. Da das ganze in der Industrie zuhauf verklebt wird findest du dazu jede Menge Ergebnisse.
Chris S. schrieb: > Was mich an den ganzen tollen 2K 3M-Klebern stört ist das > Nichtvorhandensein des entsprechenden Applikators, der halt für den > Versuch auch mal eben 70 Euro kostet. Ich hatte vor ein paar Jahren mal mit einem vergleichbaren Klebstoff von 2construct gearbeitet, klebt auch super auf schwierigen Kunststoffen: https://2construct.de/2Construct-Energetic-101-50g-Kartusche-mit-1-Mischduese Ist aber seit einer Weile nicht mehr lieferbar, keine Ahnung ob/wann sich das ändert. Dort gibt es übrigens auch deutlich günstigere Dosierpistolen, eventuell ist das auch mit einer 3M-Kartusche kompatibel. Ansonsten gibt es noch spezielle doppelseitige Klebebänder für niederenergetische Kunststoffe, ich habe mit dem 3M 4952P ganz gute Erfahrungen gemacht beim Kleben von 3D-gedruckten Teilen. Aber in dem Anwendungsfall hier ist die Klebefläche relativ klein und solche Klebebänder sind generell nicht so gut für dauerhafte Scherbelastung, kann also gut sein dass es nicht hält.
mein wissensstand dazu ist, das halten von druckfarben ist von der oberflächenenergie der unterlage abhängig. das kann man aufeinenader abstimmen. auch kunststoffe haben eine oberflächenenergie, was das kleben manchmal schwierig macht. manchmal kommt man nicht drum herum die oberfläche des kunststoffes zu aktivieren (radikalische molekülreste erzeugen), dies kann mit plasma/flammen-einwirkung geschehen. der zahntechniker benützt dafür zb eine ethanolflamme. was ich dazu so gelesen habe.
Chris S. schrieb: > Was mich an den ganzen tollen 2K 3M-Klebern stört ist das > Nichtvorhandensein des entsprechenden Applikators, der halt für den > Versuch auch mal eben 70 Euro kostet. musst du etwas suchen, dann geht das auch in bezahlbar, hier ein Beispiel: https://www.amazon.de/QINERSAW-Epoxid-klebepistole-Klebstoff-gemischt/dp/B0B9MF7VNF/ref=sr_1_3?keywords=2K+Kartuschen-Pistole&qid=1702304368&sr=8-3 oder so: https://www.amazon.de/2K-Kartuschen-Pistole/s?k=2K+Kartuschen-Pistole Ich empfehle dir das PLA-Teil dahingehend zu optimieren, dass es möglichst viel Oberfläche hat und etwas Formschluß möglich ist (der Nutansatz ist sicherlich prima). Ich verklebe viel mit Loctite 9492 und habe keine Haftungsprobleme damit, auch nicht auf PLA. Ohne Vorbehandlung. Chris S. schrieb: > bei 50°C unter Sonneneinstrahlung ist halt grenzwertig mit PLA. Ruckzuck sind die 50°C geknackt, und dann....
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