Forum: HF, Funk und Felder Spektrumanalyzer am Breitbandkabel


von Peter T. (Firma: schon lange insolvent) (wonderboy8051)



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Der SMA-Stecker hat ja 50 Ohm, während das Breitbandkabel mit 
IEC-Stecker oder F-Stecker ja 75 Ohm hat. Eigentlich sollte der Adapter 
dazwischen ein Impedanzmatching vorsehen. Oder geht es mit diesem 
Adapter auch ohne???

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von Thorsten S. (thosch)


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Pack ein L-Glied dazwischen: zwei Widerstände, 43 Ω  und 91 Ω.

43 Ω in Reihe vom 75 Ω Anschluß zum 50 Ω Anschluß
und 91 Ω parallel zum 50 Ω Anschluß gegen Masse.

Macht knapp 6 dB Dämpfung, paßt aber breitbandig an, sofern du 
induktionsarme Widerstände (SMD) verwendest.

Oder einfach direkt anschließen, dann sparst du dir die Dämpfung vom 
L-Glied. Die Fehlanpassung gibt dann ein SWR von ca. 1,5. Das ist je 
nach Anwendung vernachlässigbar.

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von Markus L. (misterl)


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Thorsten S. schrieb:

> Macht knapp 6 dB Dämpfung, paßt aber breitbandig an, sofern du

wie rechnet man das aus?

von Hans W. (Firma: Wilhelm.Consulting) (hans-)


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Pass aber mit den Steckern auf.

Es gib meines Wissens auch 75ohm SMA... Die kann man nicht sauber mit 
der 50ohm Variante verbinden (soll heißen, du riskierst mechanische 
Verformung).

73

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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> wie rechnet man das aus?
Suchbegriff "minimum loss pad"

https://www.analog.com/en/technical-articles/catv-minimum-loss-pad-for-75937-measurements.html

https://www.minicircuits.com/products/MatchingPads_tab3.html

Wenn man zwei davon gegeneinanderschaltet kann man sie am 
Netzwerkanalysator messen.

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von Res (resmon)


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Wie genau soll es denn sein? 75 Ohm Quelle an 50 Ohm Last bedeutet ein 
SWR von 1.5:1, das ist in vielen Fällen gut genug.

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von Gunnar F. (gufi36)


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Res schrieb:
> ein SWR von 1.5:1, das ist in vielen Fällen gut genug.

wenn ich mich hier mal reinhängen darf?
Den betragsmäßigen Fehler durch das SWR verstehe ich ja durchaus. Aber 
ergibt das nicht, abhängig von den Leitungslängen (und weiteren 
Fehlanpassungen), nicht eine Welligkeit im Spektrum? Und kann die dann 
nicht auf einzelnen Frequenzen zu größeren Fehlern führen? Danke!

von Rainer W. (rawi)


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Markus L. schrieb:
> Thorsten S. schrieb:
>
>> Macht knapp 6 dB Dämpfung, paßt aber breitbandig an, sofern du
>
> wie rechnet man das aus?

Schaltbild aufmalem (inkl. Innenwiderstand Quelle und Abschluss mit 
Leitungsimpedanz). Dann ist das ein einfachen Widerstandsnetzwerk, in 
dem man Spannungen, Ströme und folglich auch das Leistungsverhältnis 
Ausgang:Eingang ausrechnen kann.

von Peter T. (Firma: schon lange insolvent) (wonderboy8051)


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Gunnar F. schrieb:
> Res schrieb:
>> ein SWR von 1.5:1, das ist in vielen Fällen gut genug.
>
> wenn ich mich hier mal reinhängen darf?
> Den betragsmäßigen Fehler durch das SWR verstehe ich ja durchaus. Aber
> ergibt das nicht, abhängig von den Leitungslängen (und weiteren
> Fehlanpassungen), nicht eine Welligkeit im Spektrum? Und kann die dann
> nicht auf einzelnen Frequenzen zu größeren Fehlern führen? Danke!

Hm, ich glaube ich habe da eventuel eine Lösung gefunden, ich versuche 
dass mal zu skizzieren: Vom 75 Ohm Breitbandkabel, auf einen 
einstellbaren Antennenverstärker/Hausanschlussverstärker, den muss ich 
nun finden. Er soll 1. Nicht übersteuern...
2. Der Frequentgang sollte einigermaßen flach sein.
Hinter dem Antennenverstärker dann der Spektrumanalyzer mit 
Impedanzmatching Pad. Der Verstörker gleicht mir die 6dB Pegelverlust 
des Matching Pad aus, es soll ja nicht alles im Rauschen verschwinden...
Lasst uns mal diesen Plan diskutieren!

von Hmmm (hmmm)


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Peter T. schrieb:
> Lasst uns mal diesen Plan diskutieren!

Was willst Du überhaupt erreichen?

Willst Du präzise messen? Wenn ja, gibt es dafür vorgesehene Spectrum 
Analyzer mit 75-Ohm-Eingang, aber mit entsprechendem Preisschild.

Willst Du Dir einfach mal ein Signal angucken? Dann sollten die Verluste 
nicht weiter stören.

von Wastl (hartundweichware)


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Peter T. schrieb:
> Lasst uns mal diesen Plan diskutieren!

Ja, wozu? Das ist kein Plan sondern ein verbal dahergebrachter
Versuchsaufbau der momentan zu nichts dient.

von Kutte R. (kutte)


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Hans W. schrieb:
> Es gib meines Wissens auch 75ohm SMA... Die kann man nicht sauber mit
> der 50ohm Variante verbinden (soll heißen, du riskierst mechanische
> Verformung).

ich bestreite, dass es SMA-Verbinder mit 75 Ohm Impedanz gibt. 
Vermutlich verwechselst Du das mit N-Verbindern, da kann eine Verbindung 
von 75 Ohm-Steckern (w) mit 50 Ohm Buchsen(m) zur Zerstörung führen.

von Carsten S. (dg3ycs)


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Hi,
Hmmm schrieb:
> Willst Du präzise messen? Wenn ja, gibt es dafür vorgesehene Spectrum
> Analyzer mit 75-Ohm-Eingang, aber mit entsprechendem Preisschild.
Wobei bei älterer, aber immer noch um ein Vielfaches präziseres als dem 
TinySA, Gebrauchtware das entsprechend beim Preisschild, im Gegensatz 
zur Situation bei Neuware, sogar ein Vorteil ist.
Ältere 75 Ohm Gebrauchtgeräte sind nicht sehr begehrt und deshalb meist 
um einiges günstiger als 50 Ohm Technik...

Hmmm schrieb:
> Willst Du Dir einfach mal ein Signal angucken? Dann sollten die Verluste
> nicht weiter stören.
Definitiv. Überhaupt sollte das für die allermeisten, diesen und 
anderen, Fälle ebenfalls völlig reichen einfach direkt anzuklemmen.

Und wenn man, warum auch immer, sich doch gedanken über die Reflektion 
wegen Anpassungsfehler machen muss, dann passt man das mit einem 
Induktivitätsarmen 25Ohm Widerstand (real gehen auch 27Ohm locker) im 
Stecker oder direkt daran einfach an. Dann sieht das Kabelnetz die 
Ordnungsgemäßen 75 Ohm.
Ist zwar nicht ganz so schön wie das weiter oben vorgeschlagene L-Glied 
das dafür sorgt das auch zum SA hin alles Impedanzrichtig ist, aber da 
die verbleibende Strecke beim Tiny-SA definitiv elektrisch kurz ist 
meist vernachlässigbar. Bei Geräten in "voller" Baugröße, gerade älterer 
Bauart, kann es anders aussehen da dort durchaus noch ettliche cm 50R 
Leitungsweg im GErät liegen können. Da ist "elektrisch kurz" dann bei 
höheren Frequenzen schnell nicht mehr gegeben.

(Bei dem L-Glied "sieht" das Kabelnetz 43R + 91R||50R = ~75,3R,
der SA hingegen 91R || (43R+75R) = 91R||118R = 51,4R.
Bei einem simplen Vorwiderstand "sieht" das Kabelnetz die richtigen 75 
Ohm, der SA -bzw. die an seinem internen Anschluss reflektierten 
Signale- hingegen 100 Ohm... Was mit einem SWR von 2 für den 
reflektierten Signalbruchteil, immer noch weit ab von Kritisch ist.)

Es liest sich aber nicht so als ob du (der TE) gerade Dinge machst wo 
die korrekte Abschlussimpedanz wirklich kritisch ist.

Komplizierter wird es erst wenn man auch selbst etwas einspeisen will 
(Tracking-Generator) um z.B. einen Verstärker zu messen. Dann muss es zu 
beiden Seiten Impedanzrichtig sein.

Daher ist die Beantwortung der folgenden Frage wirklich wichtig:
Hmmm schrieb:
> Was willst Du überhaupt erreichen?
>

Peter T. schrieb:
> Der Verstörker gleicht mir die 6dB Pegelverlust
> des Matching Pad aus, es soll ja nicht alles im Rauschen verschwinden...
> Lasst uns mal diesen Plan diskutieren!

Überlege mal wie viel 6dB Verlust auf dem Bildschirm des SA überhaupt 
ausmachen. Die Anzeige ist ja Logarithmisch... Das ist nicht viel!
Bei direktem Anschluss oder dem Q&D Mittelweg Vorwiderstand ist es noch 
einmal weniger...

Es ist ja noch nicht klar was du überhaupt messen willst.
Aber in der Regel verfälscht dir ein aktives Element wie ein Verstärker 
das Messergebnis mehr als es ein bekanntes Passives (und damit 
problemlos rausrechenbares) Element tut. Besonders wenn der Einfluss so 
klein ist!
Verstärker also nur wenn deine Signale bereits jetzt fast im Rauschen 
verschwinden. Aber wenn die realen Peaks auch nur halb so hoch sind wie 
auf deinem Beispielbild oben, dann auf jeden Fall sein lassen.
Ausser du willst gerade den Einfluss des Verstärkers messen natürlich 
;-)

Gruß
Carsten

von Hans W. (Firma: Wilhelm.Consulting) (hans-)


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Kutte R. schrieb:
> Hans W. schrieb:
>> Es gib meines Wissens auch 75ohm SMA... Die kann man nicht sauber mit
>> der 50ohm Variante verbinden (soll heißen, du riskierst mechanische
>> Verformung).
>
> ich bestreite, dass es SMA-Verbinder mit 75 Ohm Impedanz gibt.
> Vermutlich verwechselst Du das mit N-Verbindern, da kann eine Verbindung
> von 75 Ohm-Steckern (w) mit 50 Ohm Buchsen(m) zur Zerstörung führen.

Hmmm... Mir sind schon öfter solche Kabel unter gekommen: 
https://www.pasternack.com/sma-male-sma-female-rg59bu-cable-assembly-pe3333-p.aspx

Ich bin davon ausgegangen, dass ein 75ohm Kabel auch mit 75 Ohm Stecker 
versehen sind...

Anderseits finden sich z.b. auch 75 Ohm auf 50 Ohm Adapter und 
abschlüsse:
https://www.fairviewmicrowave.com/matching-pad-50-ohm-sma-male-75-ohm-sma-female-1000-mhz-si1580-p.aspx

https://www.broadwavetechnologies.com/product/termination-75-ohm-dc-3-ghz-1-watts-sma-male/

Ich finde aber keine Spezifikationen zu 75 Ohm Stecker.
Also wieder was gelernt: 75ohm SMA Zeug nutzt 50ohm Stecker.

Danke für den Hinweis!

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