Hallo Leute, ich las von einer interessanten Möglichkeit, das Magnetfeld eines Ferritkerns effizienter zu nutzen. Durch eine absichtliche DC-Vormagnetisierung mit einem Permanentmagneten in der Nähe des Luftspaltes soll es theoretisch möglich sein, höhere Leistungen bei kleinerer Bauform zu realisieren. https://odr.chalmers.se/server/api/core/bitstreams/580a7ffc-3628-4f96-b434-92248734edb1/content Ich wollte das Prinzip mal bei einem kleinen 1W Flybackwandler testen(RM-Kern mit Luftspalt T38/N48 mit Mittelloch). Wo müsste ich den Permanentmagneten anbringen und wie genau müsste dieser gepolt sein? Wie stark müsste der Magnet sein? Kann/sollte es ein Ferritmagnet sein, oder würde man besser Neodymmagneten nehmen? In der Praxis habe ich nur größere E-Kerne mit der biased inductor Anordnung gefunden. Angeblich soll früher in TV-Flybackwandlern dieser Trick zum Einsatz gekommen sein. Wer hat sowas schon mal getestet und wie waren die Ergebnisse? Viele Grüße und schon mal vielen Dank für Eure Hilfe. Ich wünsche Euch allen eine schöne Weihnachtszeit. Alexander
Das Paper hat doch ein paar Bilder plus Simulationen. Wo liegen die Schwierigkeiten ?
Moin, Alexander H. schrieb: > Angeblich soll früher in TV-Flybackwandlern dieser Trick zum Einsatz > gekommen sein. Neee, da gabs hoechstens mal eine abgleichbare Spule mit nem Magnet dran, die war aber eher fuer horizontale Linearitaet iirc. Gruss WK
Ja, das kann eigentlich nicht so schwer sein. Das Prinzip lässt sich dann einfach so vom E-Kern auf den RM-Kern übertragen(nur um 90 Grad gedreht)? Meine Testaufbau wäre momentan wie folgt: zwei dünne Streifen, jeweils halber Durchmesser (gegensätzlich gepolter) Ferrit-Permanentmagnet (Kühlschrankmagnet) in der Mitte des RM-Kerns einlegen und testen. Dabei würde aber ein sehr großer Luftspalt entstehen, daher glaub ich nicht, dass das so funktioniert.
Dergute W. schrieb: > die war aber eher fuer horizontale Linearitaet iirc. Kenn ich auch noch von OW Spulen. Manchmal auch in den alten TV, bei denen man noch Konvergenz einstellen musste.
ja, das ist ein alter "Trick". Ein Allheilmittel ist das aber nicht. 1. sind Permanentmagneten meist "unglücklich", wenn sie zu viel äußeres Feld in der "falschen" Richtung sehen. 2. ist man verführt damit größere deltaI bei den Schaltregler zu nehmen. Das ist dann thermisch ein Problem. 3. sind so dünne Permantentmagneten/Kerne mit entsprechenden Gap nicht gängig Also ja, es funktioniert. Ja, mir sind Designs bekannt, bei denen eine Drossel in einem Booster sowas verwendet. Bei einer 1W "Testschaltung" sehe ich da aber "Probleme", weil sich das einfach nicht "auszahlen wird". Man wird den Effekt also nicht ausgeprägt sehen. Du könntest aber probieren, bei einem E-Kern ohne Gap außen 2 dünne Magneten reinzumachen. 1mm Spalt ist viel, aber wenn du so 100-200W drüber laufen lässt, wirst du wahrscheinlich den Unterschied sehen. 73
Und wieviel Gewinn hat man mit dem Trick vs. teurem Magneten?
Halbes Volumen/Gewicht in etwa. Du nutzt die B-H Kurve halt wesentlich besser aus. Man startet quasi bei "negativer Sättigung" und kann dann bis zur "positiven Sättigung" aussteuern. Ist bei sowas immer Volumen/Gewicht vs. Preis vs. Temperatur vs. ... Zu 80-90% wirst du aber sowas nicht einsetzen, weil du z.B. ohnehin einen größeren Kern brauchst, damit du das notwendige Kupfer unterbringst, oä. Es wird aber tatsächlich (in custom-magnetics) auch eingesetzt. 73
Alexander H. schrieb: > Ich wollte das Prinzip mal bei einem kleinen 1W Flybackwandler > testen(RM-Kern mit Luftspalt T38/N48 mit Mittelloch). > Wo müsste ich den Permanentmagneten anbringen und wie genau müsste > dieser gepolt sein? Die beschriebene Technik geht nur mit unipolaren Feldern, nicht mit Wechselfeldern.
Res schrieb: > Alexander H. schrieb: >> Ich wollte das Prinzip mal bei einem kleinen 1W Flybackwandler >> testen(RM-Kern mit Luftspalt T38/N48 mit Mittelloch). >> Wo müsste ich den Permanentmagneten anbringen und wie genau müsste >> dieser gepolt sein? > > Die beschriebene Technik geht nur mit unipolaren Feldern, nicht mit > Wechselfeldern. Der Flybackwandler ist doch unipolar, soweit ich das verstanden habe. Bei zu großem Luftspalt steigt beim Flyback der Primärstrom stark an. Irgendwann läuft der Wandler nicht mehr an. Hat ein Magnet zwischen den Kernhälften überhaupt den gleichen Effekt wie ein großer Luftspalt, oder überbrückt er das Magnetfeld ähnlich wie Ferrit-Kernmaterial? Die üblichen Neodymmagnete beginnen bei 0,5mm, Ferritmagnete gibts evtl. auch kleiner, leider sind die schwächer. Die Metallummantelung der Neodymmagnete soll wohl nicht optimal sein. Wie kann ich eigentlich die für den DC bias ungefähr nötige Magnetstärke ermitteln? Kann ich Ferritkerne (T38, N48) durch (starke) Magnete schädigen? Bei Ferrit-Übetragern im Audiobereich las ich von der Möglichkeit, dass diese von Gleichstrom magnetisiert werden können und dann einen anderen Frequenzgang aufweisen können.
Es gibt ein paar hochgezüchtete japanische Ferrite für Funkanwendungen, die keine Magnete vertragen. Sollten aber die absolute Ausnahme sein.
Res schrieb: > Die beschriebene Technik geht nur mit unipolaren Feldern, nicht mit > Wechselfeldern. Ja, und damit bei sämtlichen Sperrwandlern.
Ok, dann frag ich mich noch, wieviele Magnete Sinn machen. Je einer auf Ober- und Unterseite des Kerns oder besser zwei mit umgekehrter Polung, so wie auf dem Bild (aus dem Link) zu sehen: https://soar-ir.repo.nii.ac.jp/record/12701/files/HPT(IEEE,2005).pdf Hier ein interessantes Video zum Thema: https://m.youtube.com/watch?v=QTItqoZMUT8&pp=ygUjVGhlIGluZmx1ZW5jZSBvZiBhIHBlcm1hbmVudCBtYWduZXQ%3D
Es ist zwar jetzt deutlich über 50 Jahre her das ich eine vollständige Konvergenzeinheit auseinander genommen habe, aber bei Blaupunkt war da kein einziger Magnet als Kern drin. Wenn ich es richtig in Erinnerung habe erklärte mir mein Vatrr das die Kern je nach Material die Güte der Spulen erhöhen oder verschlechtern können je nachdem was gebraucht wurde. Ist aber verdammt lange her - Anfang der 1970ger Jahre MfG Michael
Transduktor heißt das Zauberwort. Statt Permanentmagnet wird die Vormagnetisierung über Strom erzeugt.
Nicht wirklich. Transduktoren wurden in Magnetverstärkern eingesetzt, aber nicht in einfachen Sperrwandlern.
Moin, Mark S. schrieb: > Nicht wirklich. Transduktoren wurden in Magnetverstärkern eingesetzt, > aber nicht in einfachen Sperrwandlern. Ja, aber vor 1000 Jahren auch in der Konvergenzeinstellung/Kissenentzerrung von Farbfernsehern. Gruss WK
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