Forum: Offtopic LiIon / LiPo in Flammen Eure Erfahrungen.


von Stefan M. (derwisch)


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Angeregt von dem "Kameraakku laden" Thread, fällt mir ein, dass mich 
Eure Erfahrungen interessiren, was das unerwartete Aufberennen von 
Lithium basierten Akkus betrifft.
Wer hat es schon erlebt und gibt es im Nachhinein doch eine Erklärung 
für den "Vorfall"?
Ich persönlich beschäftige mich viel mit Akkus aller Art und lade 
dementsprechend oft.
Passiert ist zum Glück noch nichts.
Selbst (kleine) LiPo Akkus die schon deutlich aufgebläht waren sind 
unfallfrei zur Entsorgung gelangt.

: Verschoben durch Moderator
von Hans (piaggio)


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Ich kenne 5 Fälle im Bekanntenkreis - alle betrafen Modellflug:
Beim Laden im Auto - Schaden am Auto
Modellheli Absturz - Schaden: Heli u. geringer Flurschaden
Laden im Bastelkeller - großer Schaden an gesamter Haustechnik.
Spielzeugheli - Beim Laden - Küchen-Arbeitsplatte beschädigt.
Quadcopter-Akku - in Wohnung, Brandverletzung und Sachschaden.

von C. D. (derschmied)


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https://www.nordbayern.de/region/ansbach/polizeibericht/elektroschrott-in-flammen-nachtlicher-grosseinsatz-auf-mittelfrankischem-recyclinghof-1.13892320

...nur ein Beispiel von vielen, ein Wertstoffhof nach dem anderen 
fackelt hier im Land ab. Wird nur nicht an die große Glocke gehängt, 
Kritik an Lithium ist nicht förderlich für die Energiewende und taucht 
in der Presse kaum auf.

DerSchmied

von (prx) A. K. (prx)


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C. D. schrieb:
> taucht in der Presse kaum auf

Strikte Zensur des hiesigen Polizeitstaats? Weil es so häufig passiert, 
dass es keinen Hund hinter dem Ofen mehr hervor lockt? Oder geschieht es 
zwar ab und zu, landet aber zusammen mit Verkehrsunfällen im zuständigen 
Lokalblatt, nicht als Headline in der Tagesschau?

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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C. D. schrieb:
> ...nur ein Beispiel von vielen, ein Wertstoffhof nach dem anderen
> fackelt hier im Land ab. Wird nur nicht an die große Glocke gehängt,
> Kritik an Lithium ist nicht förderlich für die Energiewende und taucht
> in der Presse kaum auf.

Wenn ich ein altes E-Auto loswerden will, dann nehme ich es am Henkel 
und werfe es in den Behälter auf dem Wertstoffhof? Oder dachtest du an 
all die Smartphones, die die Energiewende voran treiben?

: Bearbeitet durch User
von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Hier bisher null, trotz hunderter Akkuladungen. Allerdings sortiere ich 
Zellen sofort aus, die warm werden oder sich aufblähen. Meist nutze ich 
zur Einzelzellenladung so kleine Platinchen mit TP4056 und für 
Mehrfachblöcke einen Balancerlader ('Expert Charger').
Im Moment regeneriere ich 3S Blöcke aus einer DJI Phantom 2 Drone. 
Vorsichtig mit 100mA anladen und Spannung verfolgen. Dann bei etwa 11V 
das BMS resetten und es übernehmen lassen. Ein Block hat das gut 
geschluckt, der zweite ist zickig und der dritte war sowieso in Ordnung.

C. D. schrieb:
> Wird nur nicht an die große Glocke gehängt

Es leben die Verschwörungstheorien.

: Bearbeitet durch User
von C. D. (derschmied)


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(prx) A. K. schrieb:
> Oder dachtest du an all die Smartphones, die die Energiewende voran
> treiben?

Generell.

Lithium genießt den Ruf eines uneingeschränkten Allheilmittels, wie ihn 
Asbest auch einst genossen hat. Wird gedankenlos in jeden Akku gestopft, 
von Knopfzelle bis Fahrzeugakku. Wagt man Kritik zu üben und äußert 
Bedenken, kommt nicht selten pubertärer, unausgegorener Schwachsinn wie:

Matthias S. schrieb:
> Es leben die Verschwörungstheorien.

DerSchmied

von (prx) A. K. (prx)


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C. D. schrieb:
> Lithium genießt den Ruf eines uneingeschränkten Allheilmittels

Es gilt als der Werkstoff mit der höchsten Energiedichte, was mobil ein 
wesentliches Kriterium ist. Das uneingeschränkte Allheilmittel dichtest 
du ihm an, um zu polarisieren.

Es gibt einen gewissen Trend zu LFP-Akkus, die zwar auch Lithium 
enthalten, aber deren Brandgefahr sehr viel geringer ist und die eine 
höhere Lebensdauer haben. Stationär ist man damit gut dabei, aber auch 
mobil nimmt die Verwendung zu, Tesla setzt wesentlich darauf.

Andere Techniken ohne Lithium sind in Entwicklung, etwa mit Natrium. Für 
welchen Einsatzzweck auch immer. Der Trend zu Akkus finanziert viele 
Ideen, auch Fehlschläge. Die Situation der letzten 10 Jahre über viele 
Jahrzehnte in die Zukunft zu projizieren, ist eine Garantie für Irrtum.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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C. D. schrieb:
> Lithium genießt den Ruf eines uneingeschränkten Allheilmittels

Es hat halt eine große Elektronegativität, damit bietet es sich in 
chemischen Zellen als ein Elektrodenelement oder -ion an.

> Wird gedankenlos in jeden Akku gestopft,
> von Knopfzelle bis Fahrzeugakku.

Naja, mit derartigen Aussagen …

> Wagt man Kritik zu üben und äußert
> Bedenken

… disqualifizierst du dich als jemand, der einfach nur "Bedenken" 
äußert, ohne auch nur ansatzweise Sachverstand zu zeigen. Knopfzellen 
und Akkus sind ausgesprochen verschiedene Dinge. Das könntest du dir 
aber alles anlesen, wenn du mehr als nur "Bedenken" äußern möchtest.

Back to topic: noch kein einziges Vorkommnis, selbst massiv aufgeblähte 
Akkus haben es problemlos zur Entsorgung geschafft.

von (prx) A. K. (prx)


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Ach ja, zur Frage: Ich hatte noch nie einen Akkubrand, auch sonst 
niemand in meinem Umfeld.

von Gunnar F. (gufi36)


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Jörg W. schrieb:
> selbst massiv aufgeblähte

habe ich auch über längere Zeit noch weiter genutzt: Ohne Probleme. 
Wohlgemerkt entladen <5C, geladen <2C und das niemals heiß.
Das waren billige ebay-China-Akkus, die hatten die Nennkapazizät 
ordentlich eingehalten und lange funktioniert.

von E34 L. (nostalgiker)


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Also ich nutze Lo-IOn Akkus neben Handy und Digicam vor allem in 
E-Zigaretten.

Die sind ungeschützt wegen der hohen Stromentnahme. Seit 2014 nichts 
passiert, Origignalzellen und ein gutes(!) Ladegerät vorausgesetzt.

Bisher nie was passiert, allerdings lade ich die Akkus nur bei 
Anwesenheit, vorsichtshalber.

Wenn man überlegt, wieveiel Millionen Smartphones jede Nacht in DL 
geladen werden, ist das Risiko doch eher gering.

Wobei ich nicht bestreiten möchte, dass man solche Akkus mit Vorsicht 
handhaben sollte.

von (prx) A. K. (prx)


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Jörg W. schrieb:
> selbst massiv aufgeblähte
> Akkus haben es problemlos zur Entsorgung geschafft.

Mindestens die M(onochromen) DECT-Telefone von AVM haben es zwar in 
meinem Umfeld überall zu dicken Bäuchen geschafft, aber das einzig 
aufgetretene Problem war die nicht mehr schliessende Rückwand.

: Bearbeitet durch User
von Michael B. (laberkopp)


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Stefan M. schrieb:
> Wer hat es schon erlebt und gibt es im Nachhinein doch eine Erklärung
> für den "Vorfall"?

Hoverboard Akku entwickelte beim Laden im Flur weissen Rauch, wurde 
entdeckt und nach draussen gebracht wo Flammen aus dem Gehäuse schlugen, 
ist von selbst verlöscht.

Nach Zerlegen: Eine Zelle war der Verursacher, der 10S2P Akku hatte 
keinen Balancer und keine Einzelzellenüberwachung.

: Bearbeitet durch User
von Harald A. (embedded)


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(prx) A. K. schrieb:
> Mindestens die M(onochromen) DECT-Telefone von AVM haben es zwar in
> meinem Umfeld überall zu dicken Bäuchen geschafft, aber das einzig
> aufgetretene Problem war die nicht mehr schliessende Rückwand.

Interessant, weil ich auch die Erfahrung gemacht habe, dass die 
Batterien in eben diesen Produkten mindestens heiß werden. Weißt Du noch 
den Batterietyp in Deinem Fall? Bei mir waren es Eneloop Light AAA.

von (prx) A. K. (prx)


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Harald A. schrieb:
> Weißt Du noch den Batterietyp in Deinem Fall?

Diese Bauart: 
https://www.amazon.de/Akku-FRITZ-ersetzt-312BAT006-312BAT016/dp/B01DZVH7T2

von Jochen-paul S. (picfan)


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C. D. schrieb:
> 
https://www.nordbayern.de/region/ansbach/polizeibericht/elektroschrott-in-flammen-nachtlicher-grosseinsatz-auf-mittelfrankischem-recyclinghof-1.13892320
>
> ...nur ein Beispiel von vielen, ein Wertstoffhof nach dem anderen
> fackelt hier im Land ab. Wird nur nicht an die große Glocke gehängt,
> Kritik an Lithium ist nicht förderlich für die Energiewende und taucht
> in der Presse kaum auf.
>
> DerSchmied

https://www.nordbayern.de/region/ansbach/polizeibericht/elektroschrott-in-flammen-nachtlicher-grosseinsatz-auf-mittelfrankischem-recyclinghof-1.13892320

Dass die Ursache des Brands ein Li Ion Akku war steht nirgends, auf 
Recyclinghöfen hat es noch andere Problemstoffe...

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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(prx) A. K. schrieb:
> überall zu dicken Bäuchen geschafft, aber das einzig aufgetretene
> Problem war die nicht mehr schliessende Rückwand.

Wir hatten mal ein Macbook, bei dem sich die Tastatur nicht mehr richtig 
benutzen ließ … aufgeblähte Akkus haben von hinten dagegen gedrückt. :-o

von E34 L. (nostalgiker)


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Wie gesagt, Li-Akkus sind relativ sicher, wenn man ein paar Regeln 
beachtet. Ein hochwertiges Ladegerät für Einzelzellen ist ein Muss.

Was mich allerdings ärgert ist, dass die Teile am Ende ihrer Lebensdauer 
schlagartig versagen. Gerade erst bei ner Digicam gehabt. Vollgeladen, 
zwei Bilder gemacht (anstatt 200) und Akku leer... das geht schnell.

Aber in Punkto Bauform und Kapazität können NiMH(NiCD) nicht mithalten.

Ersatz zu bekommen ist manchmal schwer, solange es sich nicht um 
Einzelzellen (18650/26650) handelt.

: Bearbeitet durch User
von Oliver S. (oliverso)


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E34 L. schrieb:
> Aber in Punkto Bauform und Kapazität können NiMH(NiCD) nicht mithalten.

<Loriot>Ach was!</Loriot>

Oliver

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Jörg W. schrieb:
> Back to topic: ...

Wobei die Gefährlichkeit der Akkus als Begründung dient, dass die Geräte 
extra so gebaut werden um einen Austausch unmöglich zu machen, 
insbesondere die Elektronik sich sperrt, wenn man es trotzdem macht. Ich 
erinnere hier an die Threads zu Bose Soundboxen und ähnliche Produkte. 
Als großer Autozulieferer haben diese ganz sicher den Zugang zu den 
Daten der Akku-Unfälle. Genau dadurch werden die Aussagen zur 
Ungefährlichkeit von solchen Akkus aber so etwas von entlarvt. Das 
gefällt sicherlich nur wenigen, aber C.D. ganz sicherlich.

von Christoph Z. (rayelec)


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Bei uns in der Firma ist spontan einem Montagmorgen(!) ein stationär 
betriebener alter Hp-Laptop in Flammen aufgegangen. Wäre die Lageristin 
nicht per Zufall einige Minuten später dazugestossen und hätte nicht 
kaltblütig mit dem nächstbesten Feuerlöscher eingegriffen, dann wäre 
unser Teilelager komplett abgebrannt!
Seiher lade ich nie Li-Akkus unbeaufsichtigt oder lasse entsprechende 
Geräte dauerhaft eingesteckt!

von Hmmm (hmmm)


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Dieter D. schrieb:
> Wobei die Gefährlichkeit der Akkus als Begründung dient, dass die Geräte
> extra so gebaut werden um einen Austausch unmöglich zu machen

Es wird eigentlich immer damit begründet, dass die Kunden immer flachere 
Geräte wollen.

Dieter D. schrieb:
> insbesondere die Elektronik sich sperrt, wenn man es trotzdem macht.

Wenn man nackte Zellen wechselt, ja. Akkupacks kannst Du meistens 
problemlos wechseln, wenn Du Dir das Rahmenprogramm (bei Smartphones 
i.d.R. verklebte Gehäuse) antun willst.

Dieter D. schrieb:
> Genau dadurch werden die Aussagen zur Ungefährlichkeit von solchen Akkus
> aber so etwas von entlarvt.

Man sollte sie halt nicht misshandeln. Das dürfte (neben geringeren 
Kosten) auch der Grund dafür sein, dass "Tonie-Boxen" NiMH-Akkus haben.

Christoph Z. schrieb:
> stationär betriebener alter Hp-Laptop in Flammen aufgegangen.

Dem fehlte wohl die für stationären Betrieb sehr empfehlenswerte 
SOC-Begrenzung, was aber nicht heisst, dass er deshalb abbrennen darf.

Gab es keine Vorwarnung? Bei den EliteBooks fängt es meistens mit Beulen 
neben dem Touchpad an, weil der Akku sich aufbläht.

von (prx) A. K. (prx)


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Christoph Z. schrieb:
> Seiher lade ich nie Li-Akkus unbeaufsichtigt oder lasse entsprechende
> Geräte dauerhaft eingesteckt!

Und ich lade Smartphone & Tablet neben einer Ladebegrenzung auch mit 
Temperaturüberwachung. Wahrscheinlich tun das die Geräte selbst auch, 
denn im Android gibt es neben dem Wert der Akkutemperatur auch einen 
Übertemperatur-Status.

Aber wenn ich schon eine Ladeüberwachung habe, um die Steckdose bei >80% 
abzuschalten, kann ich auch die Temperatur auf einen von mir 
präferierten Maximalwert begrenzen.

: Bearbeitet durch User
von Klaus H. (hildek)


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(prx) A. K. schrieb:
> Andere Techniken ohne Lithium sind in Entwicklung, etwa mit Natrium.

Beide reagieren mit Wasser und produzieren dabei Wasserstoff. Zumindest 
das ist ähnlich problematisch, wenn auch Natrium nicht ganz so heftig 
reagiert.

von C. D. (derschmied)


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Jörg W. schrieb:
> Knopfzellen und Akkus sind ausgesprochen verschiedene Dinge.

Korrekt. Mir ging es um die Baugröße, war falsch ausgedrückt von mir.

Jörg W. schrieb:
> … disqualifizierst du dich als jemand, der einfach nur "Bedenken"
> äußert,

Nö. Das Thema ist zu komplex als dass es an dieser Stelle erschöpfend 
ausdiskutiert werden könnte. Ich habe meinen Standpunkt der Opposition 
zu Lithium dargelegt, angemerkt das Unfälle mit solchen Akkus beileibe 
nicht nur zu Hause stattfinden, und die Entsorgung -nach wie vor ohne 
tragfähiges Konzept- sich immer schwieriger gestaltet.

Althergebrachte Batterien lassen sich containerweise von A nach B 
schaffen, solche mit Lithium stellen nur eimerweise verpackt schon 
enormes Gefahrenpotential dar.

Ich wage hier an dieser Stelle die Prognose dass die Rücknahmevorschrift 
im Einzelhandel sehr bald schon überarbeitet / kastriert werden wird, 
weil Brandschutzversicherungen sich quer stellen werden. Gleiches wird 
Wertstoffhöfe betreffen, u. A.

Jeder, der unbedacht sich solcher Akkus bedient, kippt hier Öl ins Feuer 
und hat Anteil an diesem Sachverhalt.

DerSchmied

: Bearbeitet durch User
von Norbert (der_norbert)


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Ein Tablet welches sich bei einem Ladevorgang spontan dazu entschloss 
seine ursprüngliche Dicke von acht Millimetern auf gut vier Zentimeter 
zu ›verbessern‹
Inklusive Abwurf der hinteren Verschalung. Kam zur Beobachtung für 
einige Tage in eine große Tonschale im Garten. Kein Brand.

Bei einem Kollegen im Hobbykeller: mehrere k€ Schaden durch Brand eines 
- man möchte fast sagen mächtigen - Akkupacks.

von E34 L. (nostalgiker)


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C. D. schrieb:
> Jeder, der unbedacht sich solcher Akkus bedient, kippt hier Öl ins Feuer
> und hat Anteil an diesem Sachverhalt.
>
> DerSchmied

Was soll man machen, wenn es keine Alternativen gibt?

Zurück zu Bleiakkus?

von Hmmm (hmmm)


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C. D. schrieb:
> Althergebrachte Batterien lassen sich containerweise von A nach B
> schaffen, solche mit Lithium stellen nur eimerweise verpackt schon
> enormes Gefahrenpotential dar.

Entsorgungsbetriebe bekommen das durchaus hin. Das Problem sind Kunden, 
die alte Akkus (bis hin zu Fahrradakkus) einfach in den Hausmüll werfen, 
wo sie dann natürlich auch als solcher behandelt werden.

https://www.bvse.de/schrott-elektronikgeraete-recycling/pressemitteilungen-schrott/9443-braende-in-recyclingunternehmen-durch-falsch-entsorgte-lithium-ionen-batterien.html

Die häufig auf Mülltonnen anzutreffenden Aufkleber, was man dort 
reinwerfen darf und was tunlichst nicht, scheinen nicht von allen 
verstanden zu werden. Da fragt man sich, ob solche Leute auch alte 
Benzinkanister ins Klo entleeren.

C. D. schrieb:
> Jeder, der unbedacht sich solcher Akkus bedient, kippt hier Öl ins Feuer
> und hat Anteil an diesem Sachverhalt.

Wie sieht denn Deine Li-Ion-Akkuvermeidung in der Praxis aus? Nokia 2110 
und ein Laptop aus den 90ern?

von E34 L. (nostalgiker)


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Hmmm schrieb:
> Die häufig auf Mülltonnen anzutreffenden Aufkleber, was man dort
> reinwerfen darf und was tunlichst nicht, scheinen nicht von allen
> verstanden zu werden. Da fragt man sich, ob solche Leute auch alte
> Benzinkanister ins Klo entleeren.

Wirst lachen, aber bei uns läuft tatsächlich einer mit bei der 
Müllabfuhr, der Papier, Gelbe Tonne und insb. Restmüll kontrolliert 
bevor es in den Wagen gekippt wird. Wer Energiesparlampen oder Handys 
mit oder ohne Akku entsorgt, dessen Tonne bleibt stehen und vom 
"Abfallamt" sorry weiß nicht wie das korrekt heißt werden 200.- Euro 
Bußgeld erhoben.

Weil es schon oft gebrannt hat, stand auch ein Hinweis in der Zeitung, 
wenn ich das Foto finde, kann ich es anhängen.

von Stefan M. (derwisch)


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E34 L. schrieb:
> bei uns läuft tatsächlich einer mit bei der
> Müllabfuhr, der Papier, Gelbe Tonne und insb. Restmüll kontrolliert
> bevor es in den Wagen gekippt wird.

Traumjob...:-o

von (prx) A. K. (prx)


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Klaus H. schrieb:
> Beide reagieren mit Wasser und produzieren dabei Wasserstoff. Zumindest
> das ist ähnlich problematisch, wenn auch Natrium nicht ganz so heftig
> reagiert.

Das primäre Problem mit den üblichen Li-Akkus ist nicht die 
Lithium-Wasser Reaktion aus dem Chemieunterricht.

von E34 L. (nostalgiker)


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Stefan M. schrieb:
> Traumjob...:-o

Ja, der Job ist echt für die Tonne... ;)

Aber keine Lüge, ist hier wirklich so.

Vielleicht ist es auch unser bekannter Foren-Müllsammler, in verdeckter 
Mission :)

: Bearbeitet durch User
von C. D. (derschmied)


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Hmmm schrieb:
> Wie sieht denn Deine Li-Ion-Akkuvermeidung in der Praxis aus? Nokia 2110
> und ein Laptop aus den 90ern?

Smartphone der Marke CAT, Schlepptopp deutlich moderner. Ansonsten 
nichts in der Art an Lithium im Hause, bin also privat nur aufs Nötigste 
beschränkt. Beruflich sieht das anders aus, aber meinem Beruf gehe ich 
zum Einen auch nicht zum Vergnügen nach, hier wird tatsächlich 
Wertschöpfung betrieben, zum anderen nehmen verbrauchte Akkus hier 
geregelte Wege zurück als die privater Bastler & Konsumbegeisterter.

Ich komme auch ohne Akkustaubsauger, einer Heerschar an Taschenlampen 
oder anderer Spielzeuge ganz gut durch den Alltag. Solange keine 
geregelte, belastbare Aufarbeitung solcher unheilbehafteten Akkus 
existiert werde ich das auch beibehalten, den frevelhaften Raubbau an 
der Natur in dieser Diskussion aussenvor lassend.

DerSchmied

von E34 L. (nostalgiker)


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C. D. schrieb:
> Ich komme auch ohne Akkustaubsauger, einer Heerschar an Taschenlampen
> oder anderer Spielzeuge ganz gut durch den Alltag. Solange keine
> geregelte, belastbare Aufarbeitung solcher unheilbehafteten Akkus
> existiert werde ich das auch beibehalten, den frevelhaften Raubbau an
> der Natur in dieser Diskussion aussenvor lassend.

Da geh ich mit. Gute Einstellung!

von Armin X. (werweiswas)


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Also ich hab auch schon üble Experimente mit LiIon Werkzeugzellen in 
Zylinderform gemacht. Also nur von denen kann ich hier reden!
Mir sind dabei zwar etliche kaputt gegangen aber nie hat einer dabei zu 
brennen begonnen.

Meiner Meinung nach sind nach wie vor, wie vor vielen Jahren mit den 
Sony-Zellen in den damaligen Laptopbränden, geringe sporadische 
Verunreinigungen die Hauptursache für Brände von Rundzellen. Anders kann 
ich mir das nicht erklären, dass hin und wieder Fahrradakkus hochgehen. 
Diese haben, gegenüber Werkzeugzellen, eine schon wieder leicht 
veränderte Akkuchemie und können nicht so garstig viel Strom haben aber 
ein Muckenseckel mehr Kapazität bei gleichem Preis. Was noch sein könnte 
ist, dass bei den etwas schwächeren Fahrradakkus ein einziger Ableiter 
ausreicht während bei den Hochstromzellen in den Werkzeugakkus meist 
mindestens zwei oder noch mehr zum Einsatz kommen.
Von den Tütenakkus will ich gar nicht erst reden. Dass diese bei den 
Werkzeugakkus Einzug gefunden haben finde ich gar nicht gut.

Die Tüten in den Laptops werden übrigens, wie die in den Handys 
gleichermaßen bis auf 4,4 - 4,5V/Zelle geladen. Da wundert es mich schon 
ein wenig, dass hier noch so wenig passiert. Vermutlich nur deshalb weil 
da nur relativ wenig Strom fließt.

Und ja, die nahezu unbrennbaren LiFP-Zellen sind eben ein wenig verpönt 
weil die bei selber Baugröße weniger Kapazität weniger Nennspannung und 
weniger Kapazität aufweisen. Das macht sich offensichtlich bei den 
kleinen Zellen noch stärker bemerkbar als bei den großen.

MfG

von E34 L. (nostalgiker)


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Armin X. schrieb:
> Die Tüten in den Laptops werden übrigens, wie die in den Handys
> gleichermaßen bis auf 4,4 - 4,5V/Zelle geladen.

Das kann nicht passen, spätestens bei 4,199V ist Schluss! Sonst nehmen 
die Akkus Schaden.

Nennspannung 3,7V
Ladespannung max 4,19V
Entladen unter 3V = entsorgen oder ganz vorsichtig wieder laden.

: Bearbeitet durch User
von Ralf X. (ralf0815)


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E34 L. schrieb:
> Wie gesagt, Li-Akkus sind relativ sicher, wenn man ein paar Regeln
> beachtet. Ein hochwertiges Ladegerät für Einzelzellen ist ein Muss.

Ok, Regeln beachten ist ein ein absolutes Muss.
Aber was ist ein hochwertiges Ladegerät für Einzelzellen?
Für alles ab 1000mAh nehme ich idR die TP4056 Fertigmodule mit 
voreingestellter CC-Begrenzung von ca. 1000mA über USB Micro oder USB C 
an Steckernetzteilen, teilweise auch die Schutzstreifenmodule.
Die CV-Spannung kann bei verschiedenen Serien zwar mal +/- 10mV 
schwanken, aber bisher immer gut unterhalb 4,25V.
Da habe ich bei BMS von Bosch & Co schon grössere Abweichungen innerhalb 
eines Packs gemessen.
Und was sich z.B. Aldi teilweise traut, wundere ich mich, dass da nicht 
mehr Akkupacks abfackeln.

> Was mich allerdings ärgert ist, dass die Teile am Ende ihrer Lebensdauer
> schlagartig versagen. Gerade erst bei ner Digicam gehabt. Vollgeladen,
> zwei Bilder gemacht (anstatt 200) und Akku leer... das geht schnell.

Ich habe zwar viele sehr unterschiedliche Degradationsverläufe bei 
LiIon-Zellen erlebt, aber Dein geschildertes Verhalten nur bei 
fehlerhaftem Betrieb von aussen und/oder vorgeschädigten Zellen.
Dabei muss dem Betreiber kein Fehlverhalten vorzuhalten sein, es kann 
auch das BMS, etc. der Verursacher sein.
Oder auch ein Herstellungsfehler.

> Aber in Punkto Bauform und Kapazität können NiMH(NiCD) nicht mithalten.

NiMH Akkus wurden und werden auch mit immer mehr Sonderformen gefertigt 
und  das mit steigender Kapazität/Volumen und Masse.
Nur mit der Entwicklung bei LiIon konnten sie natürlich nicht mithalten, 
damit entfiel auch der Anspruch, da noch grossartig zu investieren.

> Ersatz zu bekommen ist manchmal schwer, solange es sich nicht um
> Einzelzellen (18650/26650) handelt.

Nach meiner Erfahrung müssen es schon absolute Exoten sein, wenn man ein 
bestimmtes Format auf dem freien Markt nicht findet.
Klar ist aber auch, dass man für Exoten immer erheblich mehr bezahlen 
muss und nicht gerade beim Krämer findet.

von (prx) A. K. (prx)


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E34 L. schrieb:
> Das kann nicht passen, spätestens bei 4,199V ist Schluss!

Was ist damit?
https://lygte-info.dk/review/batteries2012/LG%2018650%20D1%203000mAh%20%28Pink%29%20UK.html

: Bearbeitet durch User
von C. D. (derschmied)


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E34 L. schrieb:
> Was soll man machen, wenn es keine Alternativen gibt?
> Zurück zu Bleiakkus?

Nuja, für Blei zumindest gibt es in D alteingesessene Fachfirmen zur 
Aufbereitung, ein funktionierendes, überwachtes System also. Was mit 
Alkaline & Co geschieht konnte ich noch nicht wirklich ergründen, 
zumindest sind diese unzweifelhaft weit weniger risikobehaftet als 
Lithium enthaltende Batterien / Akkus. NiCd ist lange schon vom Markt, 
was mit denen geschehen ist weiß auch kein Aas. Cadmium jedenfalls hat 
kaum technische Anwendung mehr, vermutlich hat man sie in irgend einem 
Loch verbuddelt, stillschweigend. Wollte sicher keiner haben.

Insgesamt schwierig, die Situation, und ich bin der Meinung, man sollte 
sie nicht noch durch unbedachten Konsum verschärfen.

DerSchmied

von Keks F. (keksliebhaber)


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Hmmm schrieb:
> Die häufig auf Mülltonnen anzutreffenden Aufkleber, was man dort
> reinwerfen darf und was tunlichst nicht, scheinen nicht von allen
> verstanden zu werden. Da fragt man sich, ob solche Leute auch alte
> Benzinkanister ins Klo entleeren.

Wenn ich kurz dazu was sagen darf. Ja.
Sehr häufig bei Sperrmüll erkennbar.
Etwas weiter gedacht, wie viel Müll einfach in der Natur entsorgt 
wird...

von E34 L. (nostalgiker)


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Ralf X. schrieb:
> Nach meiner Erfahrung müssen es schon absolute Exoten sein, wenn man ein
> bestimmtes Format auf dem freien Markt nicht findet.

Für meine Digicam suche ich noch...

Im Smartphone werkelt längst ein China-"fake"-Akku, der hat bei Ebay mit 
Versand 5.- Euro gekostet und hält länger als der Original Ersatz für 
knapp 60.- Euro.

Mit dem Ladegerät meinte ich eines für Einzelzellen, das kann neben 
Li-Ion auch noch NiMH und NiZn Zellen (erkennt die automatisch). Selbst 
Alkaline-Batterien kann man damit laden (werden als NiZn erkannt), ist 
aber nicht empfehlenswert. Ich frische meine nur auf für Wanduhren und 
Funkwecker. Also rechtzeitig rausnehmen sonst laufen die aus.

Akkubrände hatte ich noch nie.

PS: Wer einen Ersatzakku für Panasonic DMC-MS14 kennt, bitte her damit.

Danke!

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Armin X. schrieb:
> ie Tüten in den Laptops werden übrigens, wie die in den Handys
> gleichermaßen bis auf 4,4 - 4,5V/Zelle geladen.

Android Smartphones offenbaren bei entsprechender Nachfrage die aktuelle 
Akkuspannung. Vor langer Zeit sah ich 4,2V. Seit dem S3 mini auch 4,35V. 
Aber mehr sah ich noch nie.

von Ralf X. (ralf0815)


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E34 L. schrieb:
> Armin X. schrieb:
>> Die Tüten in den Laptops werden übrigens, wie die in den Handys
>> gleichermaßen bis auf 4,4 - 4,5V/Zelle geladen.
>
> Das kann nicht passen, spätestens bei 4,199V ist Schluss! Sonst nehmen
> die Akkus Schaden.
>
> Nennspannung 3,7V
> Ladespannung max 4,19V
> Entladen unter 3V = entsorgen oder ganz vorsichtig wieder laden.

Das mit den 4,4V ist natürlich totaler Käse, aber Deine Werte stimmen 
auch nicht.
Einfach mal die Datenblätter der Hersteller zu den jeweiligen Zellen 
lesen.

Die Nennkapazität wird vom Hersteller überwiegend für eine Entladung mit 
~C2 bis 2,5V angegeben, Nennladung bis 4,2V.
Dazu gibt es dann die Grenzwerte, bis zu welchen Spannungen maximal ge- 
und entladen werden darf.
Natürlich erhöht es die Lebensdauer/Zyklenzahl, wenn man den Spielraum 
nicht ausnutzt.

von E34 L. (nostalgiker)


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(prx) A. K. schrieb:
> Android Smartphones offenbaren bei entsprechender Nachfrage die aktuelle
> Akkuspannung. Vor langer Zeit sah ich 4,2V. Seit dem S3 mini auch 4,35V.
> Aber mehr sah ich noch nie.

Gerade nachgeschaut:

Akkuspannung: 4,19V
Ladezustand: Voll (100%)
Restlaufzeit: 32h (57h im Energiesparmodus)
Ladezyklen: 1047
Netzgerät: Ein

(Android 6.1 / Huawei)

von Ralf X. (ralf0815)


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E34 L. schrieb:
> Wer einen Ersatzakku für Panasonic DMC-MS14 kennt, bitte her damit.

Bis Du Dir mit der Schreibweise sicher?
Nicht einmal Google scheint überhaupt die Kamera zu kennen.
DMC-FS14 ist dagegen geläufig und die Akkus Massenware.

von E34 L. (nostalgiker)


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Ralf X. schrieb:
> DMC-FS14 ist dagegen geläufig und die Akkus Massenware.

DMC-FS16 (sorry ab mich verschrieben, die Schrift ist relativ 
abgegriffen), aber sie macht wirklich gute Bilder, da kann kein 
Smartphone mithalten.

von Ralf X. (ralf0815)


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E34 L. schrieb:
> Ralf X. schrieb:
>> DMC-FS14 ist dagegen geläufig und die Akkus Massenware.
>
> DMC-FS16 (sorry ab mich verschrieben, die Schrift ist relativ
> abgegriffen), aber sie macht wirklich gute Bilder, da kann kein
> Smartphone mithalten.

Auch die nutzt den geläufigen Akku, gibt es ab 5,-€ mit VSK.
Bei den Nachbauten würde ich z.B. einen von vhbw empfehlen, (ab ca. 
7,-€), mit dem Hersteller habe ich ausschliesslich gute Erfahrungen 
gemacht.

von E34 L. (nostalgiker)


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Danke, gefunden!

Daher hab ich erst nix gefunden, weil ich die Bezeichnung falsch 
abgelesen habe.
Wobei 20-40 Euro für einen Akku auch nicht gerade günstig sind. Mal ebay 
durchforsten... irgendein Chinese wird das Teil auch für 5 Euro haben... 
siehe Smartphone weiter oben... ;)

EDIT: Ralf war schneller...

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)



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E34 L. schrieb:
> Gerade nachgeschaut:

Telekom T Tablet
Pixel 7 Pro

Und ich muss mich korrigieren:
4,40V gibt es bei mir auch.

: Bearbeitet durch User
Beitrag #7565319 wurde vom Autor gelöscht.
von Jonny O. (-geo-)


Angehängte Dateien:

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Jörg W. schrieb:
> Es hat halt eine große Elektronegativität, damit bietet es sich in
> chemischen Zellen als ein Elektrodenelement oder -ion an.

Du meinst eine kleine Elektronegativität?

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Der Reinheitsgrad der Zellmaterialien und die zunehmend perfektionierte 
Dotierung werden sicherlich einen gewissen Spielraum bringen. Den nur 
Elektrochemieexperten erläutern könnten.

von Michael B. (laberkopp)


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Armin X. schrieb:
> Die Tüten in den Laptops werden übrigens, wie die in den Handys
> gleichermaßen bis auf 4,4 - 4,5V/Zelle geladen. Da wundert es mich schon
> ein wenig, dass hier noch so wenig passiert.

Es ist verdammt viel passiert

https://www.deutschlandfunk.de/samsung-galaxy-note-7-fehlerhafte-akkus-loesten-braende-aus-100.html

darin war die erste bis 4.4V aufgeladene LiPoly

https://www.amazon.de/-/en/dp/B01LZQTOUY

E34 L. schrieb:
> Das kann nicht passen, spätestens bei 4,199V ist Schluss! Sonst nehmen
> die Akkus Schaden

Oje, du steckst wohl noch im Röhrenzeitalter fest und hast seit dem 
nichts dazugelernt.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Jonny O. schrieb:
> Jörg W. schrieb:
>> Es hat halt eine große Elektronegativität, damit bietet es sich in
>> chemischen Zellen als ein Elektrodenelement oder -ion an.
>
> Du meinst eine kleine Elektronegativität?

OK, ich hatte das genau anders herum in Erinnerung.

von Marci W. (marci_w)


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E34 L. schrieb:
> irgendein Chinese wird das Teil auch für 5 Euro haben.

OK, aber dann sollte man sich nicht über Brandgefahren beschweren.

ciao

Marci

von Dieterich (einermehr)


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Hallo

Außer reißerische Bashing Diskussionen (na ja eher sich blöd anmachen 
und Katastrophe schreien, E-Mobilität, und Scoterfrahrer beleidigen...) 
in diversen Foren ;-) und überwiegend Effekt und Angstlochvideos auf 
YouTube  (bringen ja leider massenweise Klicks) habe ich noch keinerlei 
negative Erfahrungen mit meinen (auch teilweise ungeschützten Modellbau 
"Power" Lipos) gemacht.

"Opferakkus" von Kameras oder ausrangierten Werkzeugakkus waren bei 
hartem Kurzschluss extrem langweilig:
Da ist gar nicht passiert -  also nichts für verhinderte 
Bildzeitungsreporter und Elektomobilitätwarner...
Ungeschützte (allerdings auch schon recht ausgelutschte - 
Innenwiderstand relativ hoch ober im Vergleich zu "normalen" 
Primärzellen immer noch sehr gering)  haben es bei harten Kurzschluss 
und geladen im "besten" Fall auf ein Aufblähen und Rauchentwicklung (der 
allerdings schon kräftig und stinkig) gebracht.
Explodiert und in Flammen aufgegangen ist da nichts.
Trotzdem würde es (die Rauchentwicklung)  bei durch Sensationsvideos und 
"German Angst" vorbelasteten "Beobachtern"  z.B. im öffentlichen 
Nahverkehr sicherlich für Panik und einen "Weltuntergang" sorgen und 
sicherlich auch in irgendeine lokale "Katastrophenmeldung" (Sozial Media 
video) schaffen - in Foren (Z.B. hier) verlinkt werden und für eine 
weitere ewig gleiche Bashing und Hetz "Diskussion" sorgen.


Entschuldigung, dass ich keine Horrorstorys über ganz abgebrannt 
Stadtteile und  finanzielle Verschuldung bis zum Ableben (weil natürlich 
die generell Bösen... Versicherungen nicht zahlen ...) liefern konnte.

Ich hätte ja eine Story erfinden können, oder auf eins der "Kastaropen" 
Videos  (allgemein ohne Hintergrundinfos - sehr viel ist gescripted, 
vorsätzlich auf Katastrophe getrimmt oder schon Uralt...) verlinken 
können.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Dieterich schrieb:
> Explodiert und in Flammen aufgegangen ist da nichts.

So las ich das, mit allem Vorbehalt mangels Quelle, was heftige Reaktion 
angeht:

Oberhalb einer überschaubaren Grenztemperatur gehen die gängigsten Typen 
thermisch durch. Ein Vorgang, der sich, einmal angestoßen, selbst 
aufrecht erhalten kann, weil dabei Wärme entsteht. Dabei bilden sich 
brennbare Gase. Der nötige Sauerstoff entsteht je nach Zellchemie 
praktischerweise gleich mit. Für die Selbstzündung davon ist noch höhere 
Temperatur nötig.

Dicke Backen können sich auch unterhalb dieser Grenze allmählich bilden. 
Damit ist dann aber nicht unbedingt das Katastrophenszenario verbunden, 
so lange die Grenze zum thermal runaway nicht erreicht wird.

: Bearbeitet durch User
von C. D. (derschmied)


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Wenn man aus Dieterichs Beitrag von heute Morgen die unübersehbar 
subjektiv-proAkku eingefärbten "Bäsching"-Elemente gegen jedwede 
objektive Kritik herausnimmt -ohne seine Aussage inhaltlich zu 
verfälschen- dann liest sich das um einiges flüssiger:

Dieterich schrieb:
> Hallo
> Außer [...] in diversen Foren [...] habe ich noch keinerlei
> negative Erfahrungen mit meinen (auch teilweise ungeschützten Modellbau
> "Power" Lipos) gemacht. [...] "Opferakkus" von Kameras oder ausrangierten 
Werkzeugakkus waren bei
> hartem Kurzschluss [...] langweilig:
> Da ist gar nicht passiert -  [...] Ungeschützte (allerdings auch schon recht 
ausgelutschte -
> Innenwiderstand relativ hoch ober im Vergleich zu "normalen"
> Primärzellen immer noch sehr gering)  haben es bei harten Kurzschluss
> und geladen [...] auf ein Aufblähen und Rauchentwicklung (der
> allerdings schon kräftig und stinkig) gebracht.
> Explodiert und in Flammen aufgegangen ist da nichts.
> Trotzdem würde es (die Rauchentwicklung)  bei [...] Beobachtern"  z.B. im 
öffentlichen
> Nahverkehr sicherlich für Panik [...] sorgen und
> sicherlich [...] meldung [...]  schaffen - in Foren (Z.B. hier) verlinkt werden 
und für eine [...] Diskussion" sorgen. [...]
> Entschuldigung, dass ich keine [...] storys über [...] Versicherungen nicht 
zahlen ...) liefern konnte.

Der Inhalt transportiert also lediglich:

"Ich betreibe Modellbau, habe hier einschlägige Akkus vorsätzlich schon 
kurzgeschlossen, verrate aber nichts über deren Typ und Leistungsklasse. 
Weitergehende Erfahrung über etwas Qualm hinaus habe ich nicht, Berichte 
über Akkubrände udgl halte ich aufgrund meiner bisherigen Erfahrung für 
unbegründetes Bashing gegen diese Technologie."

Etwas wenig Substanz um an einer Diskussion teilzunehmen, wie ich meine. 
Exakt DAS ist "Bashing".

DerSchmied

: Bearbeitet durch User
von Maik .. (basteling)


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Hier im Umfeld gab es schon einiges


Vor ca. 10 Jahren ist meinem Vater in seinem skandinavischen "noch nicht 
Smartphone" der damals typische Lithium Tauschakku schmorend 
herausgeflogen und hat einen anständigen Brandfleck in die unter dem 
Schreibtisch befindliche Teppigfliese gemacht. Würde sehr schnell und 
unkompliziert über die verkaufende Telefongesellschaft (oder war es der 
Hersteller?) reguliert. Womöglich gab es keinen schlimmen Brand aufgrund 
des höherwertigen Fußbodenbelags mit scheinbar ausreichenden 
Flammschutz..

2.) Ich hatte vor Jahren hier einige gebrauchte spritzwassergeschützte 
Notebooks aus Bundeswehrbeständen eines koreanischen oder taiwanesischen 
Herstellers gekauft. Darin waren die Li Rundzellen schon in die 
Akkugehäusewände durch Überhitzung eingeschmolzen. Bei meinen nun 
neueren Panasonics habe ich solche Probleme noch nicht beobachtet.

3.) Im entfernten Bekanntenkreis ist ein Einfamilienhaus Obergeschoß 
ausgebrannt. Dort soll ein Smartphone in einer Schublade ursächlich 
gewesen sein.

Daher entsorge ich zu tief entladene Li-  Akkus ohne Kompromisse. Bei 
lange nicht genutzten Billiggeräten mit Verdacht auf  ein fehlendes BMS 
schraube ich die im Zweifel sogar vorher auf und messe nach.

Auch bei Markengeräten ist man da vor nichts sicher.

: Bearbeitet durch User
von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Mir ist trotz ausgiebigem Hantieren mit LiIon-Zellen noch nichts 
abgefackelt. Weder in einer Drohne, noch im E-Scooter, auch nicht beim 
Testen diverser Zellen für einen Eigenbau-Stromspeicher.

von Jens G. (jensig)


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Jörg W. schrieb:
> Jonny O. schrieb:
>> Jörg W. schrieb:
>>> Es hat halt eine große Elektronegativität, damit bietet es sich in
>>> chemischen Zellen als ein Elektrodenelement oder -ion an.
>>
>> Du meinst eine kleine Elektronegativität?
>
> OK, ich hatte das genau anders herum in Erinnerung.

Ist aber "rum wie num" falsch. Die Spannung hängt vom Standardpotential 
zweier Stoffe ab (bzw. elektrochemische Spannungsreihe), und nicht von 
deren Elektronegativität (die eigentlich nur angibt, wie sehr ein 
Element sich Elektronen einverleiben möchte, zumal das auch gar keine 
Spannungsangabe ist).

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Jens G. schrieb:
> Ist aber "rum wie num" falsch.

Ja, hatte ich mit dem Potenzial der Spannungsreihe verwechselt. Da ist 
Lithium ziemlich weit an einem Rand.

von Joe (Gast)


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https://www.sueddeutsche.de/panorama/offenbach-brand-batterien-1.6147245

Eine große Recyclinganlage abgefackelt. Das Zeug ist gefährlich.

von Peter N. (alv)


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Bei mir haben sich schon viele LiPos aufgebläht, aber es ist mir nie 
gelungen, einen zum qualmen/brennen/explodieren zu bringen...

von Kilo S. (kilo_s)


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Dieterich schrieb:
> haben es bei harten Kurzschluss und geladen im "besten" Fall auf ein
> Aufblähen und Rauchentwicklung

Zwei mal Bei mir, jedesmal absichtlich ausgelöst!

1.) Mit 14t Radlader (beim einsteigen aus der Tasche gefallen) über das 
Smartphone gebrettert!

2.) Akku aus einer E-einweg Zigarette. (Noch nicht lange her)

Der Akku aus dem Handy war bei knapp 70% Ladezustand. Um die Sim und 
Speicherkarte zu entfernen musste ich das Smartphone "Aufbrechen" und 
zerlegen. Da ich keinen mechanisch deformierten Akku Transportieren 
wollte, hab ich kurzerhand einen nagel durch den Akku getrieben.

Ergebniss: Wurde warm, qualmte und stank.

Die E-Kippe (Typ "Tornado 7000") war nur wegen der ladeschaltung Von 
Interesse. Der Rest war plattgefahren.

Den hab ich aus Neugier einfach mit der Axt halbiert um zu sehen was 
passiert.

Er wurde warm, hat ganz wenig Qualm von sich gegeben.

Trotzdem, ich lade nach wie vor keine Zellen die tiefenentladen wurden, 
auch nicht mit wenig Strom bis 2,5V. Ein Ausreißer kann im schlimmsten 
Fall das brennen anfangen, da hab ich keine Lust drauf!

3V oder mehr, alles gut. Drunter geht's bei mir zum entladen an den 500W 
Hochlast R bis 0V und danach ins recycling.

Und ja, ich sammel die E-Zigaretten die ich unterwegs finde immer 
ein!Ich will weder das Kinder die in die Finger bekomme, noch das sie 
die.umqelt verschmutzen, noch das noch funktionierende Akkus ungenutzt 
rumliegen.

Ich verwende die für Taschenlampen, Arduinos, für kleine power Bank 
schaltungen usw... Nur bei E-Scooter, E-Bike oder werkzeugakkus... da 
kauf ich frisch bei nkon!

: Bearbeitet durch User
von Ralf X. (ralf0815)


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Kilo S. schrieb:

> 2.) Akku aus einer E-einweg Zigarette. (Noch nicht lange her)
> Die E-Kippe (Typ "Tornado 7000") war nur wegen der ladeschaltung Von
> Interesse. Der Rest war plattgefahren.
> Den hab ich aus Neugier einfach mit der Axt halbiert um zu sehen was
> passiert.
> Er wurde warm, hat ganz wenig Qualm von sich gegeben.

Welche E-einweg Zigarette beinhaltet eine Ladeschaltung?
Ich habe viele unterschiedliche seziert, aber keine beinhaltete mehr als 
den nackten Akku, Unterdruckschalter und Heizelement, in Einzelfällen 
noch LED mit Vorwiderstand parallel zur Heizung.

> Trotzdem, ich lade nach wie vor keine Zellen die tiefenentladen wurden,
> auch nicht mit wenig Strom bis 2,5V. Ein Ausreißer kann im schlimmsten
> Fall das brennen anfangen, da hab ich keine Lust drauf!
> 3V oder mehr, alles gut. Drunter geht's bei mir zum entladen an den 500W
> Hochlast R bis 0V und danach ins recycling.

Unter 2,5V kann ich Dir zustimmen, wenn ich die Historie nicht kenne.
Lediglich unter 3V ist noch lange kein Grund für eine Entsorgung.
Weder als einzelne Einzelzelle, noch im Pack vor einer 
Kapazitätsmessung.

von Jens G. (jensig)


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Ralf X. schrieb:
> Kilo S. schrieb:
>
>> 2.) Akku aus einer E-einweg Zigarette. (Noch nicht lange her)
>> Die E-Kippe (Typ "Tornado 7000") war nur wegen der ladeschaltung Von
>> Interesse. Der Rest war plattgefahren.
>> Den hab ich aus Neugier einfach mit der Axt halbiert um zu sehen was
>> passiert.
>> Er wurde warm, hat ganz wenig Qualm von sich gegeben.
>
> Welche E-einweg Zigarette beinhaltet eine Ladeschaltung?

Ja, daran erkennt man Märchenerzähler ...

Habe übrigens auch noch nie den Fall gehabt, daß da was abgefackelt 
wäre. Noch nicht mal aufgeblähte Akkus. Weder bei Laptop-Akkus noch 
DigiCam-Akkus, Modellbau, Werkzeug, Handy, ... - zumindest wenn die in 
ihrer Wohlfühlzone benutzt wurden.

: Bearbeitet durch User
von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Ralf X. schrieb:

> Welche E-einweg Zigarette beinhaltet eine Ladeschaltung?

Den Typ hatte er doch genannt. Mit etwas Recherche kommst du darauf:

https://fumot-tech.com/de/2023/10/18/fumot-randm-tornado-7000-faq/

"Sind RandM Tornado 7000 Vapes wiederaufladbar?

Ja, der RandM Tornado 7000 verfügt über einen integrierten 850-mAh-Akku. 
Wenn der Akku fast leer ist, verbinden Sie zum Aufladen einfach den 
Ladeanschluss an der Unterseite des Geräts mit dem Typ-C-Kabel mit einer 
Steckdose."

von Steve van de Grens (roehrmond)


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Ich hatte aufgeblähte Akkus in zwei Laptops (Dell und HP).

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Einen richtig schön aufgeblähten Akku hatte ich in einer Solarpowerbank 
vom Diskounter. Da hat es sogar das Gehäuse aufgedrückt. Es ist aber 
nichts passiert, weil der Akku nicht voll war.

von Ralf X. (ralf0815)


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Jens G. schrieb:
> Habe übrigens auch noch nie den Fall gehabt, daß da was abgefackelt
> wäre. Noch nicht mal aufgeblähte Akkus. Weder bei Laptop-Akkus noch
> DigiCam-Akkus, Modellbau, Werkzeug, Handy, ... - zumindest wenn die in
> ihrer Wohlfühlzone benutzt wurden.

Bei Fremdgeräten habe ich das natürlich oft gesehen, bei eigengenutzten 
erinnerlich nur bei meinem ersten Klapp-Smartphone" mit sensitiver 
Bildschirmbedienbarkeit und Windows mobile von HTC, damals von der 
Telekom noch als MDA pro bezeichnet.
Da ich die Zusatzrückwand für die Akkus mit doppelter Kapazität hatte, 
liess sich der normale Akku mit dicken Backen auch lange weiterhin 
zumindest in Reserve nutzen. :-)

Später dann bei einem Alcatel 7" nach einem knappen Jahr.
Zum Glück ist  mir das Teil kurz danach aus ~40cm auf den Teppichboden 
gefallen, wobei sich das Display total zerlegte.

von Ralf X. (ralf0815)


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Jörg W. schrieb:
> Ralf X. schrieb:
>
>> Welche E-einweg Zigarette beinhaltet eine Ladeschaltung?
>
> Den Typ hatte er doch genannt. Mit etwas Recherche kommst du darauf:
>
> https://fumot-tech.com/de/2023/10/18/fumot-randm-tornado-7000-faq/
>
> "Sind RandM Tornado 7000 Vapes wiederaufladbar?
>
> Ja, der RandM Tornado 7000 verfügt über einen integrierten 850-mAh-Akku.
> Wenn der Akku fast leer ist, verbinden Sie zum Aufladen einfach den
> Ladeanschluss an der Unterseite des Geräts mit dem Typ-C-Kabel mit einer
> Steckdose."

Ops, dann natürlich sorry an Kilo!
Ich lerne gerne dazu. :-)

von Frank D. (Firma: Spezialeinheit) (feuerstein7)


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Es gibt auch Einwegdampfer ohne Ladeanschluss, der IC in der kleinen 
Kapsel unterstützt dann auch ein Laden.

https://www.elektronik-labor.de/Notizen/Dampfer.html#usb

(evtl. bis nach unten scrollen)

von Frank D. (Firma: Spezialeinheit) (feuerstein7)


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Da wir ja eh nicht nur beim flammenden Inferno sind, ich habe auch 
negative Erfahrungen mit der Lebensdauer von Zellen erlebt. Erst 
kürzlich ein Akkupack vom E-Bike welches nicht mehr laden wollte. Der 
Akku war ein 10S4P, ein viererpaar hatte nur 2,2V der Rest war bei etwa 
4V. Der Akku hatte das Rad erst 1500km bewegt und es war von einem 
Markenrad. Bei den verbauten Zellen handelt es sich um LGDBMJ1865, also 
nicht noname. Ich habe die 4 Zellen getauscht (unter Spannung am BMS) 
und einzeln getestet. Da waren die unauffällig.
Das ist leider kein Einzellfall, hatte ich bei meinem Radakku auch nach 
einem Schlagloch ist der Akku zusammengebrochen und die Reichweite auf 
1/10tel gesunken.
Ich habe zwar keine Ahnung was diese Fehler in den Zellen verursacht, 
aber es mindert mein Vertrauen und macht mir sorgen in Bezug auf 
E-Autos.
Während das beim Rad noch reparabel ist wäre dieser Fehler beim E-Auto 
ein Totalschaden.

von Bernd H. (geeky)


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Das "Institut für Schadenverhütung und Schadenforschung" (wo diverse 
Versicherer wie Provinzial Mitglieder sind) schreibt auf ihrer Webseite:

"Brände durch Li-Ionen-Akkus treten seit einigen Jahren immer häufiger 
auf. In der Datenbank des IFS sind sie mittlerweile als typisches 
Schadenbild deutlich erkennbar, und der Trend zeigt einen sich 
fortsetzenden Anstieg der Fallzahlen."

...aber auch:
"Die steigende Zahl der Brände ist vor allem auf die steigende Zahl der 
Akkus zurückzuführen. Bei sachgerechter Handhabung geht von 
Li-Ionen-Akkus kein außergewöhnliches Brandrisiko aus; die Technik ist 
in dieser Hinsicht alltagstauglich."

von Mike J. (linuxmint_user)


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1. Einem Kommilitonen ist mal der Akku des Laptops explodiert, weil er 
den aufgeladen hatte und er dann im Auto auf dem Beifahrersitz lag. Man 
muss dazu sagen dass es Sommer war und die Sonne den schwarzen Laptop 
sicherlich gut erwärmt hatte.

2. Ich habe den Akku von dem Handy meiner Mutter jetzt schon zwei Mal 
gewechselt, das Problem war dass sie ihr Handy auf dem Tisch in der 
Sonne hat liegen lassen, so dass sich die Zellchemie dann verändert hat 
und der Akku aufgebläht ist.

3. Bei meinem Nachbar ist der Akku explodiert und hat ein richtiges Loch 
in den Laptop gerissen. Das ist beim laden passiert.

4. Ich habe hier so ein billiges China Diktiergerät welches an sich ganz 
gut funktioniert, nur es hat eben keine Unterspannungsabschaltung, 
wodurch die LiPo-Zelle ein wenig aufgebläht ist. Die Zelle ist noch 
nutzbar, aber wenn da erst mal Gas drin ist, dann halten die Schichten 
nicht mehr so gut zusammen und ein Teil der Oberfläche ist nicht mehr 
nutzbar, was im Endeffekt eine Reduzierung der Kapazität entspricht.

Gebrannt hat bei mir noch keine Zelle, ich hatte es nur mit  Zellen zu 
tun die sich aufgrund von Unter- oder Überladung aufgebläht haben.

Ich habe hier aber auch so eine Powerstation mit 500Wh, da sind auch 
normale LiIon-Zellen drin. Ob der Balancer ordentlich funktioniert das 
kann ich nicht einschätzen, denn man kann dort die einzelnen 
Zellspannungen nicht sehen und der Balancer arbeitet mit Widerständen 
die nur einen geringen Strom fließen lassen.

Bei den großen Batterien mit den LiFePO4 Akkus kann man jede einzelne 
Spannung jeder Zelle sehen und Grenzwerte einstellen, so dass das 
Balancing (mit kapazitiven Balancer) nur dann stattfindet wenn der Akku 
geladen wird und die Zellen auf etwa 3,45V sind. Gut ist da aber auch 
dass man dem Ding sagen kann dass es nie 3,6V erreichen darf und maximal 
auf 3,50V pro Zelle laden darf um dem Balancing etwas Spielraum zu 
geben.

Aber eigentlich ist es so dass die Zellspannungen jedes Mal wieder auf 
den selben Wert kommen, so dass das Ding ein halbes Jahr gar nicht 
balancen muss.

Die Unterspannungsabschaltung liegt bei 3,2V pro Zelle.

von Mike J. (linuxmint_user)


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(prx) A. K. schrieb:
> 4,40V gibt es bei mir auch.

Die nennen sich nur 4,4V Zellen, sie werden aber nur bis auf 4,35V 
aufgeladen.

von Kilo S. (kilo_s)


Angehängte Dateien:

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Ralf X. schrieb:
> Ops, dann natürlich sorry an Kilo!
> Ich lerne gerne dazu. :-)

Alles gut.

Ich bin fast schon "leidenschaftlicher" E-Kippen Akku Sammler. Gestern 
wieder zwei bekommen. Eine Tornado und ne Flerbar. ;-) Günstiger geht's 
nicht als für gratis an Akkus zu kommen.

Es gibt auch noch andere mit ladeschaltung drin. Allerdings fällt mir 
erade die Bezeichnungen nicht ein. Die haben teils noch micro USB 
Buchsen verbaut.

Links unten im Fach, längliche kleine Platine. Die ladeschaltung ist in 
dem Fall aber über den Druckschalter IC gemacht. Da Gab es auch mal 
einen link zu. Viele der Modelle könnten theoretisch laden, der 
Druckschalter IC hat intern Eine ladeschaltung. Wird nur eben selten 
herausgeführt. Meist ist der Verdampfer schneller leer als der Akku.

Wirklich gebrannt hat bei mir auch noch keiner, aber ich will es auch 
nicht herausfordern.

Ralf X. schrieb:
> Unter 2,5V kann ich Dir zustimmen, wenn ich die Historie nicht kenne.
> Lediglich unter 3V ist noch lange kein Grund für eine Entsorgung.
> Weder als einzelne Einzelzelle, noch im Pack vor einer
> Kapazitätsmessung.

Ich geh extrem auf Nummer sicher bei den Akkus der E Zigaretten. Gerade 
aktuell, kalt und nass draußen, wie lange die bei den Bedingungen so rum 
lagen weiß auch keiner,  und ob der vorbesitzer den Akku tot genuckelt 
hat (also bis die unterspannungsgrenze des IC erreicht ist) und immer 
und immer wieder versucht hat noch den letzten Rest da raus zu bekommen 
weiß ich auch nicht. Oder ob der nun Wochen oder länger "leer" in 
irgendeiner Jackentasche war.

: Bearbeitet durch User
von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Kilo S. schrieb:
> Gerade aktuell, kalt und nass draußen

Nass ist blöd, wenn es Kriechströme gibt.

Kalt ist nicht schlimm, denn es reduziert die Selbstentladung. So tiefe 
Fröste, dass die Zellen komplett geschädigt werden, wirst du in deiner 
Gegend nicht haben. (Nur die Energieentnahme ist stark reduziert, 
solange sie unter 0 °C sind.)

von (prx) A. K. (prx)


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Mike J. schrieb:
> (prx) A. K. schrieb:
>> 4,40V gibt es bei mir auch.
>
> Die nennen sich nur 4,4V Zellen, sie werden aber nur bis auf 4,35V
> aufgeladen.

Schon auf das Diagramm geschaut?

von Kilo S. (kilo_s)


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Jörg W. schrieb:
> Nass ist blöd, wenn es Kriechströme gibt.

Bestimmt. Die "flerbar" haben einen Filz über den akkukontakten. Also 
zumindest bei diesen Modellen ist das denkbar.

Jörg W. schrieb:
> So tiefe Fröste, dass die Zellen komplett geschädigt werden, wirst du in
> deiner Gegend nicht haben.

Kurzzeitig waren hier glaube als tiefste aktuelle Temperatur -4°C
Das wird wohl noch keinen schaden anrichten. Um sicher zu sein müsste 
ich noch mal Datenblätter welzen.

Aber nicht mehr heute. ;-)

Frohe Weihnachten euch allen.

:-)

von Uwe D. (monkye)


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Was für ein Threat.
Die Toten im Straßenverkehr sind in Ordnung, die Li-Akkus dagegen ein 
„Riesending“.

Das ein Hoover Board Hersteller keine Balancer bzw. 
Einzelzellenüberwachung einbaut hat erst mal primär nix mit Li-Akkus 
zu tun.
Gleiches gilt für Eigenbau und Berücksichtigung von Herstellerangaben.

Cool zu sehen, wie schwer es für einige Zeitgenossen ist, das Gelernte 
anzuwenden oder abstruse Politparolen zu wiederholen.

Seit über 30 Jahren Elektroflug (Fläche, Heli, Multicopter) ist kein 
einziger Akku in Brand geraten. Verschlissen ja, gebläht ja, dann 
aussortiert und sachgerecht entladen.

So, und jetzt ordentlich negativ bewerten - es ist Weihnachten. 
Vielleicht kommen mal 30 verschworene, negative Punkte zusammen.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Uwe D. schrieb:
> Was für ein Threat.

Ja, eine Bedrohung. :-)

Ansonsten war die Frage des Threads über persönliche "drastische" 
Erfahrungen. Bis auf ein, zwei Leute hat sich der Großteil doch auch 
recht sachlich dran gehalten und weder dämonisiert noch beschwichtigt.

von Steve van de Grens (roehrmond)


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Meine Tochter hatte sich vor einigen Jahren ein Hoverboard gekauft. Da 
funktionierte das Ladegerät von Anfang an nicht, das zweite ging nach 
wenigen Wochen kaputt, und kurz danach scheiterte das Laden an einem 
anderen Defekt im Hoverboard.

Bei der Gelegenheit hatte ich es mal auf geschraubt und war unangenehm 
überrascht, dort weder ein BMS noch einen Balancer vorzufinden. Das 
Netzteil hängt direkt parallel am Akku-Pack.

Ich habe ihr dann erschreckende Video gezeigt und sie dringend gebeten, 
das Ding niemals ohne Aufsicht zu laden. Daran hat sie sich bisher auch 
gehalten, soweit ich weiß.

Sie benutzt das Fahrzeug nur noch selten, weil es gemeingefährlich ist. 
Wenn man es hoch belastet, neigt es dazu, mitten während der Fahrt 
abrupt anzuhalten. Die Dinger hätten nie durch den Zoll kommen dürfen. 
Aber damals wurde der Markt damit regelrecht geflutet und jedes zweite 
Kind wollte unbedingt eins haben.

: Bearbeitet durch User
von Der G. (Firma: schlechthin) (gastgeber)


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Schau auch in diesen Thread für Details zur Sicherheit: 
Beitrag "EU Batterieverordung, ein Traum wird wahr"

Hier ein allgemeiner Text zum Thema, wichtig hierbei, es scheint sich 
Knallgas bilden zu können, nicht gut für die Trommelfelle sollte sich im 
Akku ein Wackelkontakt gebildet haben und beim Laden ein Funke 
entstehen, was extrem unwahrscheinlich ist:
"
LiPo-Akkus blähen sich auf, weil sich das chemische Gemisch im Inneren 
des Akkus über mehrere Lade- und Entladezyklen hinweg zersetzt. Dies 
führt zur Bildung von überschüssigen Gasen, insbesondere Wasserstoff und 
Sauerstoff, die die Zellen aufblähen. Das Aufblähen kann zu ernsthaften 
Gefahren wie Entzündungen oder Explosionen führen. Es wird dringend 
davon abgeraten, aufgeblähte LiPo-Akkus zu laden oder weiter zu 
verwenden. Stattdessen sollten sie in feuerfesten Behältern gelagert und 
sicher entsorgt werden.
Das leichte Aufblähen von LiPo-Akkus kann unter bestimmten Umständen 
vorkommen, aber es wird empfohlen, aufgeblähte Akkus nicht weiter zu 
verwenden, da dies zu Sicherheitsrisiken führen kann. Die Ursachen für 
das Aufblähen können von mangelhafter Versiegelung der Zellen bis hin zu 
Verunreinigungen im Herstellungsprozess reichen. Sauberer Umgang und die 
Verwendung von qualitativ hochwertigen Ladegeräten können dazu 
beitragen, das Aufblähen zu minimieren.
Insgesamt ist es wichtig, aufgeblähte LiPo-Akkus mit äußerster Vorsicht 
zu behandeln und sie gemäß den geltenden Sicherheitsvorschriften zu 
lagern und zu entsorgen, um Unfälle zu vermeiden.
"
https://fliegen.tech/aufgeblaehter-lipo-akku/

Die Dinger Blähen manchmal im Entladenen bzw. gelagerten Zustand, 
manchmal schrumpfen die wieder wenn sie aufgeladen wurden und können 
normal weiterbenutzt werden.

Klaus H. schrieb:
> Beide reagieren mit Wasser und produzieren dabei Wasserstoff.

In den Akkus sind keine elementaren Metalle sondern Metall Salze, das 
ist ein großer Unterschied. Wer damit ankommt beweist dass er ein 
absoluter Dummschwätzer ist der nicht die geringste Ahnung hat. Leider 
tummeln sich sehr viele selbsternannte Experten die sich in der 
Badewanne tiefgründiges Wissen selbst ausgedacht haben.

Christoph Z. schrieb:
> Seither lade ich nie Li-Akkus unbeaufsichtigt oder lasse entsprechende
> Geräte dauerhaft eingesteckt!

Sehr weise Entscheidung, und außer Reichweite von Brennbarem, denn wenn 
es zischt dann muss man zusehen und kann nix machen, außer Löschdecke 
drüber werfen. Ob die Leute sich dessen bewusst sind wenn sie neben 
einem ladenden Smartphone schlafen?


Joe schrieb:
> Eine große Recyclinganlage abgefackelt. Das Zeug ist gefährlich.
https://www.youtube.com/watch?v=pqPFuzRIANs
https://www.youtube.com/watch?v=CUgbmCSmSNY happy Grillfinger time bei 
5:18

Kilo S. schrieb:
> Ich geh extrem auf Nummer sicher bei den Akkus der E Zigaretten.
Die Dinger sind unproblematisch, ganz normale Akkus, gut zu verwenden.

Steve van de Grens schrieb:
> jedes zweite
> Kind wollte unbedingt eins haben.
Die Dinger sind tatsächlich Müll. Nicht aber die Monowheels, da gibt es 
richtige Geländeraketen.


Les dir zum Akku das Datenblatt durch, ist wichtig. Gibts für alle 
Marken 18650. Z.B. gibt es welche die kann man nur mit 3A belasten, 
welche mit 10A 20 und 30A.

: Bearbeitet durch User
von Peter N. (alv)


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Der G. schrieb:
> Es wird dringend
> davon abgeraten, aufgeblähte LiPo-Akkus zu laden oder weiter zu
> verwenden.

Meine aufgeblähten LiPos sind elektrisch tot:
Sie liefern keine Spannung mehr, und lassen sich auch nicht mehr laden.

Vielleicht sollte ich mal ein Loch reinstechen und versuchen, das Gas 
anzuzünden...?

von Frank D. (Firma: Spezialeinheit) (feuerstein7)


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Uwe D. schrieb:
> Das ein Hoover Board Hersteller keine Balancer bzw.
> Einzelzellenüberwachung einbaut hat erst mal primär nix mit Li-Akkus
> zu tun.
> Gleiches gilt für Eigenbau und Berücksichtigung von Herstellerangaben.

Nebenbeibemerkt, ich habe sehr selten ein Akkupack mit Balancer gesehen. 
BMS mit Einzellzellenüberwachung ja aber halt ohne Balancer. Eigentlich 
war erst ein Pack mit Balancer dabei, und der ist daran kaputt gegangen 
da die Zellen permanent durch die Schaltung etwas entladen worden.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Steve van de Grens schrieb:
> dort weder ein BMS noch einen Balancer vorzufinden.

Selbst die schweineteuren Akkus für die o.a. DJI Phantom 2 Drone haben 
zwar ein BMS, aber keinen Balancer. Habe den zickenden Akku jetzt 
demontiert und ihn an meinem Balancerlader zur Räson gebracht. Dabei war 
ein Pärchen der Pouchzellen (3s2p) schon auf über 4,3V geladen mit dem 
Originallader.

Erstmal wieder runtergebracht und dann ein Balancerkabel verbaut.

Frank D. schrieb:
> sehr selten ein Akkupack mit Balancer

Hatten wir gerade bei Werkzeugakkus. Lidl/Parkside verbaut tatsächlich 
Balancer in die Packs.

: Bearbeitet durch User
von Michael B. (laberkopp)


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Mike J. schrieb:
> die sich aufgrund von Unter- oder Überladung aufgebläht haben.

Aufblähen tun sich alle.

Ich habe hier ein Peaq PMP300 Klapphandy dessen Akku so aufgebläht ist, 
dass der Deckel aufspringt  Also dachte ich, einfach gegen den Akku aus 
einem ähnlich alten baugleichen Swisstone BBM625 tauschen das viel 
weniger genutzt wurde, vielleicht 10 x aufgeladen. Pustekuchen, genau so 
aufgebläht.
und bei meinem Lenovo Tab7 platzte der Deckel auch auf, als es mal in 
der Sonne lag, neuer Akku fällig.

von Frank D. (Firma: Spezialeinheit) (feuerstein7)


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Aber ihr habt doch auch alle noch in diversen Schränken und Schubladen 
alte Telefone, Tablets, Navis...mit Akku rumlungern?
Habt ihr doch , oder bin ich da der Einzige?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Der G. schrieb:
> es scheint sich Knallgas bilden zu können

Beim Laden von Bleiakkus passiert das völlig regelmäßig …

von Thomas R. (thomasr)


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Über viele Jahre durfte ich die alten Laptop Akkus der Firma 
"entsorgen". Das waren hunderte im Laufe der Jahre und haben mir über 
1.000 gute LiIon Zellen im 18650er Format eingebracht. Die sind nun in 
allen möglichen Anwendungen verbaut, vom Rasenroboter (25 Stück) über 
LED Stehlampem im WZ (je 30 Stück im Fuß) zu Balkonsolar im Nachtbetrieb 
(110 Stück im Block auf dem Flachdach) und Taschenlampen.

Jede Zelle einzeln geladen und getestet. Heater sofort entsorgt, Leaker 
nach vier Wochen. Der Rest war dann zu gebrauchen.

Anfangs habe ich alle erdenklichen Versuche gemacht um die Dinger zum 
Brennen zu bekommen, keine Chance. Auch Nägel durch die Zellen bringen 
höchstens lustige Puff und Zischgeräusche mit Rauchentwicklung (nicht 
einatmen!)

Nur einmal war "Holland in Not" als ich drei Zellen hintereinander über 
eine 100Watt Halogen entladen habe. Da war eine "unwillige" Zelle dabei 
die von den beiden guten den Marsch geblasen bekam und schon ihren 
Schrumpfschlauch verloren hatte sowie den Ladeschacht verformt. Die war 
kurz vor der Entzündung !

von Kilo S. (kilo_s)


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Der G. schrieb:
> Die Dinger sind unproblematisch, ganz normale Akkus, gut zu verwenden.

An und für sich schon.
Nur wie gesagt, unbekannte Vorgeschichte. Bedenke, ich sammel die 
draußen. Und nicht nur weils gratis Akkus sind.

Im Umkreis von meiner Wohnung gibt es Zwei Kindergärten, unzählige 
öffentliche und zu den Häusern gehörende Spielplätze, zwei 
jugendeinrichtungen und eine Grundschule.

Also nicht nur das Potential für Verletzungen sondern auch Vergiftung 
und frühzeitige Nikotinabhängigkeit weil zu viele Nutzer 
verantwortungslose (Bitte beliebig extremes Schimpfwort einfügen!) sind!

von Mike J. (linuxmint_user)


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Kilo S. schrieb:
> Oder ob der nun Wochen oder länger "leer" in
> irgendeiner Jackentasche war.

Die messe ich immer durch und in der Regel liegen die Spannungen der 
Akkus bei 3,2 bis 3,4 Volt wenn sie "leer genuckelt" sind. Da sie ja nur 
ein Mal entladen worden sind habe ich da ehrlich gesagt keine Bedenken. 
Bei denen stimmt die Kapazität noch perfekt überein, sie haben erst 
einen Ladezyklus hinter sich und die Spannung war bei keinem Akku unter 
3 Volt.

Die sind um Welten besser als die Laptop-Akkus die man damals versucht 
hat für seine eigenen Projekte zu nutzen, die waren ja dann schon 
teilweise so kaputt dass sie sich selbst entladen haben und die 
Kapazität war oft auch sehr niedrig. Solche Dinger zu nutzen, das konnte 
gefährlich sein wenn man sie nicht lange und aufwändig überprüft hat.

Steve van de Grens schrieb:
> Wenn man es hoch belastet, neigt es dazu, mitten während der Fahrt
> abrupt anzuhalten. Die Dinger hätten nie durch den Zoll kommen dürfen.

Eigentlich braucht die EU eine Kontrolle von Geräten. Die dürfen erst 
dann verkauft werden wenn sich ein Ingenieur die Dinger angeschaut und 
auf Herz und Nieren geprüft hat ob die sicher sind. Wenn sie dann 
verkauft werden und es passiert etwas, dann kann man wenigstens sagen 
dass man verantwortlich getestet hat dass dieses entsprechende Netzteil 
oder Spielzeug bei der Kontrolle eine ausreichende Qualität aufgewiesen 
hat.

Man würde mit der Methode jedenfalls diese komischen radioaktiven 
"Heil-Amulette" aus China aussieben, so könnte so ein Plunder gar nicht 
erst verkauft werden. Außerdem die unsicheren Netzteile, Plastik mit 
Giftstoffen/Weichmacher oder irgend welche Dinge die beim anschauen 
schon zerbrechen.

Zumindest sollte es eine Liste geben wo drauf steht welche Mängel ein 
Gerät hat und wie es eingestuft wurde. Beim Kauf sollten dann diese 
Daten angezeigt werden und Bewertungen von Käufern sollten dann auch 
dort übersichtlich dargestellt werden. (es gibt ja oft 1000 Händler die 
alle das selbe Produkt verkaufen)

von Heinz R. (heijz)


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Mike J. schrieb:
> Eigentlich braucht die EU eine Kontrolle von Geräten. Die dürfen erst
> dann verkauft werden wenn sich ein Ingenieur die Dinger angeschaut und
> auf Herz und Nieren geprüft hat ob die sicher sind.

Wer soll das bezahlen?

DU stellst Dir das sehr einfach vor - da wird eine 
Weihnachtsbaum-Lichterkette geprüft

Aber dann kommt einer mit irgend was super-speziellem - auch damit soll 
sich der Prüfingenieur dann auskennen?

Eigentlich gibt es die Regelung jetzt schon - in die EU darf nichts ohne 
Konformitätserklärung
Diese Konformitätserklärung muss von einem EU-Bürger oder Firma 
ausgestellt sein

Aber ja, ich habe auch mal was gekauft bei dem die CE von einem Chinesen 
in Malta unterschrieben wurde - das mag rechtlich OK sein, ist es aber 
meist nicht

von Mike J. (linuxmint_user)


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Heinz R. schrieb:
> Diese Konformitätserklärung muss von einem EU-Bürger oder Firma
> ausgestellt sein

Du musst das so sehen:
Die Chinesische Firma hat ein paar Paletten mit Nezteilen, welche sie in 
die EU verschiffen wollen. Ein Ingenieur schaut sich eines davon an, 
gibt sein okay und sie können dann so lange diese Netzteile in die EU 
exportieren so lange sich am Design nichts geändert hat.

Oder dieser elektrische Besen mit der sich drehenden Bürste, da konnte 
man schon auf den ersten Blick sehen dass die LiIon-Ladeelektronik mit 
Hilfe eines Widerstandes überbrückt wurde, so dass sich der Akku 
überladen muss und im schlimmsten Fall anfängt zu brennen.
Es dauert nicht lange so etwas zu überprüfen!

Das meiste Zeug was grottiger Müll ist, das ist eben dieses billige 
Konsumer-Zeug, welches tonnenweise verschifft wird. Die Chinesen 
klatschen dann dort ein CE-Zeichen drauf und es überprüft niemand ob es 
auch wirklich sicher ist oder wer überhaupt dafür gerade steht.
Kurz gesagt ist die CE Regelung fürn Ars*h.

Die schauen nur nach ob ein Aufkleber drauf ist, wenn ja, dann kommt es 
durch den Zoll, eine Kontrolle gab es nie.

Einfach mal eines der Geräte prüfen, vielleicht auch das Material 
chemisch prüfen, schauen ob die Isolation des Transformators in Ordnung 
ist oder ob sich die Drähte von primär und sekundär berühren.

Du denkst hier wahrscheinlich an Industriegüter von denen nur ein Stück 
gefertigt wurde. Da muss das Gerät nicht von einem gewöhnlichen 
Elektro-Ing. überprüft werden, da werden dann die Firmen selbst sicher 
gehen dass sie keinen Mist gekauft haben.

So ein normaler Verbraucher ist aber eben selbst oft nicht dazu in der 
Lage das Gerät zu überprüfen, deshalb muss das für ihn erledigt werden. 
Es sind ja auch riesige Mengen an identischen Produkten, da fallen die 
Kosten für so eine Kontrolle nicht so auf. Der Preis erhöht sich also 
nicht signifikant.

von Heinz R. (heijz)


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Mike J. schrieb:
> Das meiste Zeug was grottiger Müll ist, das ist eben dieses billige
> Konsumer-Zeug, welches tonnenweise verschifft wird. Die Chinesen
> klatschen dann dort ein CE-Zeichen drauf und es überprüft niemand ob es
> auch wirklich sicher ist oder wer überhaupt dafür gerade steht.

genau das ist doch das Problem

Da hat irgend ein Schwing dei Ding in Malta igendwas unterzeichnet

Man muss nicht überprüfen ob das CE-Babberl drauf ist - man muss 
überprüfen ob dieser Schwing-dei-Ding überhaupt berechtigt dafür zu 
unterschreiben - und genau das macht niemand

von Mike J. (linuxmint_user)


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Heinz R. schrieb:
> Man muss nicht überprüfen ob das CE-Babberl drauf ist - man muss
> überprüfen ob dieser Schwing-dei-Ding überhaupt berechtigt dafür zu
> unterschreiben - und genau das macht niemand

Bin da voll deiner Meinung.

In China gibt es aber eben die Mentalität dass man möglichst schnell 
Geld macht und wenn es da irgend ein Hindernis gibt welches einfach 
übergangen werden kann indem man lügt, dann macht man das einfach.

Man hat da ja auch kaum irgend welche Konsequenzen die man befürchten 
muss.
Wie oft ist es denn schon passiert dass wegen dem CE-Zeichen auf einem 
Produkt ernsthaft jemand in China für Mängel/Fehler zur Rechenschaft 
gezogen wurde?

Wenn wieder mal ein Handynetzteil auf der GND-Leitung 230V führte und 
die Person dann verreckt ist, dann haftet derjenige der keinen 30mA oder 
10mA Fi verbaut hat. Es kümmert sich NIEMAND um den eigentlichen Grund 
für das Problem, weil dies Aufwand bedeuten würde den niemand bereit ist 
auf sich zu nehmen.

Man greift sich also denjenigen an den man am leichtesten heran kommt.
Wenn es dann eine Richtlinie in der VDE gibt die besagt dass alte Häuser 
nicht auf Fi umgerüstet werden müssen, weil sie Bestandsschutz genießen, 
dann ist NIEMAND Schuld. Das tote Kind (DE/Österreich) oder die Frau 
(Australien) wird begraben und die Sache ist erledigt.

von Ge L. (Gast)


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Heinz R. schrieb:
> Wer soll das bezahlen?
>
> DU stellst Dir das sehr einfach vor - da wird eine
> Weihnachtsbaum-Lichterkette geprüft
>
> Aber dann kommt einer mit irgend was super-speziellem - auch damit soll
> sich der Prüfingenieur dann auskennen?

Für die Einhaltung der Konformität ist der Händler bzw Importeur 
verantwortlich. Er kann die CE-Prüfungen selbst durchführen oder den 
Hersteller erledigen lassen. Spätestens der wird sich mit seinen 
Produkten auskennen.

> Eigentlich gibt es die Regelung jetzt schon - in die EU darf nichts ohne
> Konformitätserklärung

Exakt.

> Aber ja, ich habe auch mal was gekauft bei dem die CE von einem Chinesen
> in Malta unterschrieben wurde - das mag rechtlich OK sein, ist es aber
> meist nicht

Die Erklärung kommt meistens vom Hersteller, denn der kennt sich mit 
seinen Produkten am besten aus. Verantwortlich ist aber der 
Inverkehrbringer, also der Händler oder Importeur.

Wer im (nicht EU-) Ausland kauft ist selbst der Importeur und haftet mit 
seinem Privatvermögen. Ein Hoverboard bei Aliexpress bestellen und damit 
den Keller abfackeln kann daher teuer werden.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Jörg W. schrieb:
> Beim Laden von Bleiakkus passiert das völlig regelmäßig …

Naja, heutzutage macht man das eigentlich nicht mehr. Man geht knapp an 
die Gasunggrenze ran mit der Ladespannung, überschreitet sie aber nicht 
mehr.

von Der G. (Firma: schlechthin) (gastgeber)


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Peter N. schrieb:
> Meine aufgeblähten LiPos sind elektrisch tot:
> Sie liefern keine Spannung mehr, und lassen sich auch nicht mehr laden.
> Vielleicht sollte ich mal ein Loch reinstechen und versuchen, das Gas
> anzuzünden...?

Ich hab 0V aus Akkuträgern, wenn ich die Kontaktseite in den Akku presse 
liegen wieder 4V an. Scheinbar wurde so viel Strom gezogen dass die 
innen evtl ne Art Sicherung durch ist. Ja das kannst du gerne probieren 
und hier mitteilen, nimm nen Gehörschutz und ein Visier als PSA. Ich 
schätze es wird mit gelber Flamme schnell abbrennen, oder aber mit 
blauer und evtl. macht es sehr laut peng. Daran sieht man wieviel O2 mit 
im Gas ist, ich schätze es ist kein O2 drin.

Thomas R. schrieb:
> gute LiIon Zellen im 18650er Format eingebracht
Ja, es ist hirnrissig wie viele gute Zellen geschreddert und fragwürdig 
"recycled" werden und viele gute Geräte mit in den Elektroschrott 
reißen. Dieser mit "BMS" verdongelte Staubsaugerakku hatte ne Reihe von 
7 Zellen 3V - 4,1V die alle noch wie neu waren, aber das "BMS" hat sich 
selbst deaktiviert bzw. softwareseitig selbst zerstört.
https://akkuplus.de/Akkureparatur-Zellentausch-mi-Vacuum-Cleaner-G10-G9-Extended-Battery-Pack-P2045-7S1P-BC-252-Volt-Li-Ion
Warum kann man das nicht als BMS bezeichnen? Weil der Hersteller die 
Elektronik so derart fehlerhaft gebaut hat dass die Zellen unregelmäßig 
im Lagerzustand leerziehen. Und wie bei dem Dienstleister angegeben das 
BMS nicht seine Aufgabe erfüllt sondern das Gerät durch geplante 
Obsoleszenz zerstört, sonst könnte man den Akku mit neuen Zellen 
bestücken. Ein absoluter Witz. Ist bei Notebookakkus das selbe, nur die 
chinesischen Nachbauten lassen sich neu bestücken und verdienen die 
Bezeichnung BMS. Ein Witz, die haben das reverse engineert um die 
Dongelung zu umgehen und bieten hinterher bessere Funktionalität mit 
allem Pi Pa Po wie Temperaturüberwachung und Balancing zu einem 
Bruchteil des Preises. Wenn man Ressourcen schonen wollte müsste man die 
Geräte völlig anders bauen und nicht hunderte Modelle pro Jahr und 
Hersteller. Sondern ein Gerät dass unter allen Herstellern kompatibel 
ist und über 100 Jahre repariert werden kann mit günstigen Ersatzteilen 
die jeder Bastler selbst einbauen kann.

Kilo S. schrieb:
> Nikotinabhängigkeit
Ich würde hier die Infektionsgefahr in den Vordergrund stellen. Dann die 
gesundheitsschädliche Wirkung vom Dampfen + Nikotin. Wobei ich das 
Nikotin nicht so hoch einstufen würde. Du müsstest schon hohe 
Konzentrationen davon über längere Zeit aufnehmen um davon abhängig zu 
werden. Du kannst ja mal probieren dir 20mg Nikotinshot oral über kleine 
Tröpfchen zuzuführen und schauen ob es eine Ergänzung zum Koffein sein 
könnte, Nikotin an sich ist ein Alkaloid wie Koffein und lässt sich 
therapeutisch einsetzen, siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Nicotin. 
Dann hast du nicht die Gefahren die das Dampfen mit sich bringt und 
nicht die komischen Preise von Nikotinersatzprodukten. Du hast recht, es 
ist absolut assozial sich wegen ein paar Aromen so etwas in die Lunge zu 
ziehen, die Verpackungen und den Elektroschrott überall hinzuwerfen und 
sein Geld in so eine fragwürdige Kacke zu investieren. Sind halt 
verblödete Kids + verantwortungslose Wirtschaftszweige. Hängt ja alles 
miteinander zusammen.

Mike J. schrieb:
> Solche Dinger zu nutzen, das konnte
> gefährlich sein wenn man sie nicht lange und aufwändig überprüft hat.
Gerade die alten schwachen dürften relativ sicher sein, weil wenig 
Kapazität und den hervorragenden Sicherheitsmerkmalen von 18650 wie CID 
und PTC.
https://batterybro.com/blogs/18650-wholesale-battery-reviews/18306003-battery-safety-101-anatomy-ptc-vs-pcb-vs-cid

Mike J. schrieb:
> Eigentlich braucht die EU eine Kontrolle von Geräten.
Zweischneidiges Schwert, das wäre bei der Flut an Produkten und Blödsinn 
der produziert wird und verkauft wird sehr teuer. Der Markt würde sich 
stark verlangsamen. Es käme zu Fehleinschätzungen und Korruption. Die 
verwöhnte Verbraucher würden vor Wut explodieren. Es hat einen Grund 
warum sogar der Supplemente Markt unkontrolliert bleibt, erst wenn etwas 
nicht stimmt wird nachgeforscht. Es ist aber klar dass der Markt viel zu 
intransparent ist. Man sollte nachvollziehen können von wem die Zutaten 
stammen, wer wo produziert und belegbar geprüft hat. Und Werbung die 
nicht an sachliche Fakten gebunden ist sollte verboten werden. Das 
könnte man ohne hohe Kosten automatisieren, dann sind keine bunten 
Bilder mehr auf den Verpackungen sondern Listen mit Fakten zum Inhalt.

Dazu passt dass man in Australien nicht mal ne Deckenlampe ohne Lizenz 
anbringen darf.

https://www.finnleyelectrical.com.au/what-electrical-work-can-be-done-without-a-license-in-australia/

https://www.obrien.com.au/members/electrical-warana/articles/what-electrical-work-can-i-do-myself-in-australia/

Du darfst nicht mal ein defektes Stromkabel wechseln, d.h. wenn es dumm 
läuft dann betreibt die Person das Gerät mit " von ihm übersehenem" 
Defekt weiter und steht dann hinterher lächelnd vor einem Häufchen Asche 
mit dem guten Gewissen sich an alle Gesetze gehalten zu haben :-D 
Manchmal ist klar dass Gesetze in der Realität kaum sinnvoll sind. Es 
ist nicht hinnehmbar wenn alle über einen Kamm geschert werden und wie 
Gehirnamputierte behandelt werden. Um Geld zu sparen würde man sich dort 
dann einen Ofen mit Stecker kaufen, der zieht dann 2000 Watt 
unbeaufsichtigt, lass die Kontakte in der Dose korrodiert sein, 
verstaubt sein und daneben ein Handtuch hängen, dann wird das Zeug heiß 
und kann einen Brand verursachen, wäre mit einem fest angeschlossenem 
Wandofen nicht passiert. In Australien darf man auch nicht ohne Helm 
Fahrrad fahren, einfach lachhaft idiotisch. Aber auch in Deutschland 
gibt es viel unsinnige Gesetze die für unnötigen Frust sorgen.

Soul E. schrieb:
> Wer im (nicht EU-) Ausland kauft ist selbst der Importeur und haftet mit
> seinem Privatvermögen. Ein Hoverboard bei Aliexpress bestellen und damit
> den Keller abfackeln kann daher teuer werden.
https://dejure.org/gesetze/ProdHaftG/4.html
Bist du wenn du als Privatmann ein fake ultraFIRE Ladegerät kaufst 
jemand mit einer "geschäftlichen Tätigkeit" oder ein Dulli? Ein 230V und 
Akku Führerschein in der Schule wäre wie ein erster Hilfe Schein 
begünstigend.

Matthias S. schrieb:
> Naja, heutzutage macht man das eigentlich nicht mehr. Man geht knapp an
> die Gasunggrenze ran mit der Ladespannung, überschreitet sie aber nicht
> mehr.
Mein günstiger automatischer Bleiakku Lader von EUFAB funktionieren 
bestens.

: Bearbeitet durch User
von Ge L. (Gast)


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Der G. schrieb:
> Soul E. schrieb:
>> Wer im (nicht EU-) Ausland kauft ist selbst der Importeur und haftet mit
>> seinem Privatvermögen. Ein Hoverboard bei Aliexpress bestellen und damit
>> den Keller abfackeln kann daher teuer werden.
> https://dejure.org/gesetze/ProdHaftG/4.html
> Bist du wenn du als Privatmann ein fake ultraFIRE Ladegerät kaufst
> jemand mit einer "geschäftlichen Tätigkeit" oder ein Dulli?

Kaufst Du als Endverbraucher beim Händler, darfst Du gutgläubig darauf 
vertrauen, dass die Ware konform und sicher ist. Bei einer Fälschung 
wird die Versicherung den Händler in Regress nehmen, Du bist aus dem 
Schneider.

Importierst Du selber in die EU, bist Du selber für die Konsequenzen 
verantwortlich. Der Zoll tut Dir allerdings den Gefallen, offensichtlich 
nichtkonforme Ware zu konfiszieren und erst nach wohlüberlegter 
Begründung wieder herauszurücken.

von Der G. (Firma: schlechthin) (gastgeber)


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Soul E. schrieb:
> Importierst Du selber in die EU, bist Du selber für die Konsequenzen
> verantwortlich. Der Zoll tut Dir allerdings den Gefallen, offensichtlich
> nichtkonforme Ware zu konfiszieren und erst nach wohlüberlegter
> Begründung wieder herauszurücken.

Kannst du das mit Quellen belegen? Ich denke nicht. AE kann von 
deutschen Gerichten belangt werden. Also können bei Schäden genauso gut 
AE + Verkäufer haftbar gemacht werden.

Der G. schrieb:
> Es hat einen Grund
> warum sogar der Supplemente Markt unkontrolliert bleibt
in den USA (Ergänzung), aber in Deutschland ähnlich siehe 
Verbraucherzentrale.
https://www.bvl.bund.de/DE/Arbeitsbereiche/01_Lebensmittel/04_AntragstellerUnternehmen/03_NEM/lm_nahrungsErgMittel_node.html

+ Bild vergessen im Anhang, von Staubsaugerakku "BMS"

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Der G. schrieb:
> AE kann von
> deutschen Gerichten belangt werden. Also können bei Schäden genauso gut
> AE + Verkäufer haftbar gemacht werden.

Dass Ali in Fragen der Einfuhrumsatzsteuer mittlerweile als Portal 
verantwortlich gemacht wird, muss nicht heissen, dass Ali auch für das 
Produkt verantwortlich ist. Eher nicht, würde ich annehmen. Und dann 
heisst es, in China den Hersteller zu verklagen. Selbst wenn es möglich 
sein sollte, einen nicht in der EU ansässigen Hersteller in D zu 
verklagen, hätte das Ergebnis keinerlei Wert, weil in China nicht 
vollstreckbar.

: Bearbeitet durch User
von Ralf X. (ralf0815)


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(prx) A. K. schrieb:
> Der G. schrieb:
>> AE kann von
>> deutschen Gerichten belangt werden. Also können bei Schäden genauso gut
>> AE + Verkäufer haftbar gemacht werden.
>
> Dass Ali in Fragen der Einfuhrumsatzsteuer mittlerweile als Portal
> verantwortlich gemacht wird, muss nicht heissen, dass Ali auch für das
> Produkt verantwortlich ist.

Wo wird ali für die Entrichtung der der Einfuhr-USt oder anderes 
verantwortlich gemacht?
Aliexpress, Amazon, ebay und Co verlangen lediglich von vielen 
gewerblichen Händlern, dass sich diese einer zentralen Abwicklung 
anzuschliessen, um für die Kunden den Kauf und Abwicklung zu erleichtern 
und damit die Handelsplattform attraktiver zu machen.

> Eher nicht, würde ich annehmen. Und dann
> heisst es, in China den Hersteller zu verklagen. Selbst wenn es möglich
> sein sollte, einen nicht in der EU ansässigen Hersteller in D zu
> verklagen, hätte das Ergebnis keinerlei Wert, weil in China nicht
> vollstreckbar.

Wer ist denn in China überhaupt der "Hersteller"? 
Ggf. zehntausende kleine Buden stellen die "augenscheinlich" gleichen 
Produkte her und beziehen Einzelteile, etc. von ebenso vielen 
Herstellern, Qualität unbekannt.
Ein fehlerhaftes Design wird genau so easy kopiert, wie ein gesundes.
Gelabelt wird mit einem kopiertem Entwurf  oder einer eigenen 
Phantasiegestaltung.

Als nächstes kommt einer der hunderttausenden Grosshändler ins Spiel, 
der seine Listen an millionen Händler verteilt, die überhaupt nicht 
wissen, wofür die Teile überhaupt sind..

Wird einer von denen bei einer der Plattformen gesperrt oder hat ein 
versautes Profil, ist er Stunden später mit einem Reserveaccount und 
Reservefirma wieder voll dabei.

Fällt ein Produkt bei einer CE-Prüfung in der EU durch und mit einem 
Importverbot belegt, kann es also fälschlicher Weise einerseits tausende 
an sich gute Produkte betreffen, gleichzeitig kommt ein Grossteil 
dennoch unkontrolliert durch den Zoll.
Oder die Artikel werden einfach wieder umgelabelt...

von Der G. (Firma: schlechthin) (gastgeber)


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Der G. schrieb:
> Kannst du das mit Quellen belegen?
https://www.youtube.com/watch?v=dJTblJzRhE0
https://www.lr-ip.de/aktuelles/markenverletzungen-aliexpress-haftet-als-stoererin/

Dann ist da noch die Sache dass man mit jedem Kauf und Handel mit China 
das chinesische Militär und Atomprogramm aufrüstet.

: Bearbeitet durch User
von Ralf X. (ralf0815)


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Der G. schrieb:
> Dann ist da noch die Sache dass man mit jedem Kauf und Handel mit China
> das chinesische Militär und Atomprogramm aufrüstet.

Da DE an sich 2% des Bruttoinlandsprodukts ins Militärausgaben stecken 
soll, gilt das erstere also auch für jeden Kauf in DE..

von Maik .. (basteling)


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Vielleicht wäre so eine Zwangsvorstellung der Geräte(Serie) bei einer 
Art Kurzprüfung vor Inverkehrbringung nicht so verkehrt.
Dann ein CE Zeichen mit direktem QR Code zu einer Datenbank in der auch 
Rückrufe und co drinstehen.
Ca. 50 Mio KFZ werden hierzulande ja auch zumeist alle 2 Jahre geTÜVt.
Und da fallen in der halben Stunde Prüfung auch die schlimmsten Untaten 
meist auf.
Und wenn das dann hier 2..3Stunden dauert und dem Importeur vielleicht 
500Euronen kostet könnte es viel gefährlichen Schrott verhindern.
Vielleicht glatt mit einer Giftstoffanalyse für Gummigriffe...

Die innereuropäischen Hersteller werden doch ohnehin bei vielen Geräten 
mit Zwangsnutzung von als "benannte Stelle" eingestuften Prüflaboren 
beglückt.

Und

von Ralf X. (ralf0815)


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Maik .. schrieb:
> Vielleicht wäre so eine Zwangsvorstellung der Geräte(Serie) bei einer
> Art Kurzprüfung vor Inverkehrbringung nicht so verkehrt.
> Dann ein CE Zeichen mit direktem QR Code zu einer Datenbank in der auch
> Rückrufe und co drinstehen.

Und dann?
Was hindert einen Hersteller oder Händler daran, ein "Prüfsiegel" für 
ein Teil zu verwenden, das diese Bedingen nicht erfüllt?
Wie willst Du nur ein Batteriepack mit integrierten BMS in wenigen 
Stunden  wirklich überprüfen?

> Ca. 50 Mio KFZ werden hierzulande ja auch zumeist alle 2 Jahre geTÜVt.
> Und da fallen in der halben Stunde Prüfung auch die schlimmsten Untaten
> meist auf.

"Untaten" werden vor der Vorstellung zur HU häufig rückgebaut..
Wer eine ABE meint benötigen zu müssen, weiss oft wohin er gehen muss, 
um diese zu erhalten.

Was viele Kfz nicht nur in DE tricksen, um ganze Fahrzeugserien durch 
die Zulassungshürden zu bekommen, ist spätestens seit dem Dieselskandal 
bekannt, dürfte aber auch nur eine "Spitze" sein.

Quasi kein deutscher Hersteller von Kfz-Teilen fürs Kfz-Tuning holt sich 
seine e-Nummer in DE, sondern bevorzugt in Luxemburg und Malta, die 
dafür überhaupt keine Prüfmöglichkeit vorhalten.
Klappenauspüffe u.a. Lärminstrumente werden gerne in Spanien und 
Osteuropa zertifiziert..

> Und wenn das dann hier 2..3Stunden dauert und dem Importeur vielleicht
> 500Euronen kostet könnte es viel gefährlichen Schrott verhindern.
> Vielleicht glatt mit einer Giftstoffanalyse für Gummigriffe...

Wunschdenken.

> Die innereuropäischen Hersteller werden doch ohnehin bei vielen Geräten
> mit Zwangsnutzung von als "benannte Stelle" eingestuften Prüflaboren
> beglückt.

Und nun?

Beitrag #7566964 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Leute, findet mal wieder zurück auf den Boden des Themas.

Es ging um LiPos und Brände mit solchen, nicht um ausufernde 
Diskussionen um Konformität. Wenn überhaupt, macht dafür einen eigenen 
Thread in OT auf bitte.

Thomas R. schrieb:
> Über viele Jahre durfte ich die alten Laptop Akkus der Firma
> "entsorgen".

Das ist allerdings eine nette Gelegenheit. ;-)

Ich habe mal aus 5 alten bei ebay gekauften 4S2P-Notebookakkus einen 
4S4P-Akku fürs Funken gebaut, mit eigenem Balancer/Überwachung. Der hat 
mir jahrelang gute Dienste geleistet, bei Entladung mit Spitzen bis 20 A 
völlig problemlos. Nur aus Malta wollten sie mich damit nicht wieder 
zurück fliegen lassen, weil (was ich damals noch nicht wusste) gerade 
diese Regelung in Kraft getreten war, dass man nur Akkupacks < 100 Wh im 
Flugzeug einfach so mitnehmen darf. Ging dann gerade noch so, ich hatte 
ihn auf 113 Wh vorgerechnet, und die Fluggesellschaft hat ihr OK 
gegeben. Inzwischen wurde er allerdings wegen Altersschwäche durch einen 
LiFePO4 ersetzt, dessen Spannungslage günstiger für die Funkgeräte ist.

: Bearbeitet durch Moderator
Beitrag #7566986 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #7567013 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Heinz R. (heijz)


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Jörg W. schrieb:
> Es ging um LiPos und Brände mit solchen, nicht um ausufernde
> Diskussionen um Konformität. Wenn überhaupt, macht dafür einen eigenen
> Thread in OT auf bitte.

Das ist schon ein interessantes Thema

- haben jetzt nackte LieFePO4- Zellen - in Europa gekauft - eine 
Konformitätserklärung?

- Wer haftet wenn ein LiFePO4-19" Pack wie z.B. von Pylontech - die 
werden ja aktuell oft verbaut - abfackelt?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Heinz R. schrieb:
> Das ist schon ein interessantes Thema

Aber nicht in diesem Thread. Wenn du das Thema interessant findest, dann 
starte bitte einen eigenen Thread.

von Heinz R. (heijz)


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Jörg W. schrieb:
> Aber nicht in diesem Thread. Wenn du das Thema interessant findest, dann
> starte bitte einen eigenen Thread.

Das ist jetzt Deine Meinung

Aber lass gut sein - und das hier ein Thread sein wo jeder irgendwelche 
abgebrannten Häuser zeigen darf...

von Stefan M. (derwisch)


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Heinz R. schrieb:
> und das hier ein Thread sein wo jeder irgendwelche
> abgebrannten Häuser zeigen darf...

Was soll das?
Lies einfach meine Ausgangsfrage am Anfang dieses Threads nochmal in 
Ruhe durch.
Geht es da um abgebrannte Häuser?
-Nein-
Geht es Um Konformitätsfragen?
-Auch nein...-

Ansonsten Danke für die Resonanz.
Ich lese mit.

von Heinz R. (heijz)


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Stefan M. schrieb:
> Was soll das?

was das soll?  Mal über den Tellerrand hinausschauen?

Aber vielleicht hättest Du von vorneherein sagen sollen das Du nur klare 
antworten willst?
Bei mir ist noch nichts passiert und ich kenne auch persönlich niemand 
dem es passiert ist

von Ge L. (Gast)


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Ein Kumpel von mir arbeitet bei der Feuerwehr. Die sind eine Zeit lang 
vom WDR mit Bodycams ausgerüstet und bei der Arbeit beobachtet worden. 
Dabei gab es auch mal einen Akkubrand: 
https://wdrmedien-a.akamaihd.net/medp/ondemand/de/fsk0/285/2850834/2850834_49751915.mp4

Beitrag #7567486 wurde von einem Moderator gelöscht.
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Beitrag #7567514 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Jens G. (jensig)


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Heinz R. schrieb:
> Jörg W. schrieb:
>> Aber nicht in diesem Thread. Wenn du das Thema interessant findest, dann
>> starte bitte einen eigenen Thread.
>
> Das ist jetzt Deine Meinung
>
> Aber lass gut sein - und das hier ein Thread sein wo jeder irgendwelche
> abgebrannten Häuser zeigen darf...

Nö, ist nicht nur seine Meinung. Schließlich geht es nicht um Deine 
Launen, sondern um die Frage des TOs. Aber offensichtlich kannst Du Dich 
schlecht auf ein bestimmtes Thema konzentrieren ...

: Bearbeitet durch User
Beitrag #7567520 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Kilo S. (kilo_s)


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Heinz R. schrieb:
> Wer haftet wenn ein LiFePO4-19" Pack wie z.B. von Pylontech - die werden
> ja aktuell oft verbaut - abfackelt?

LiFePO4 sollen doch "eigensicher" sein.
https://www.jubatec.eu/lifepo4-akkus-brennen-nicht/

Beitrag #7567537 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Mike J. (linuxmint_user)


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Soul E. schrieb:
> Dabei gab es auch mal einen Akkubrand:

Das war ein Hobby-Bastler der da einen Akku zusammen gebaut und dann 
offenbar überladen hat. Solche Dinge können auch passieren, wenn in der 
Schaltung ein Fehler existiert, man eigentlich weiß wie es geht.

Ich habe bei meinen Basteleien immer genügend Vorsicht und sehe das was 
ich da gemacht habe selbstkritisch, so dass ich das mehrfach 
kontrolliere.

Ich hatte auch eine LiIon-Zelle aufgeladen die schon unter 2,5V lag, die 
habe ich dann doch lieber in einen Stahl-Eimer mit Sand gelegt und dann 
hatte ich an die Flammen gedacht die da vielleicht mit etwas Druck raus 
strahlen können, da habe ich das Ding dann doch aus das Haus gebracht.

Letztendlich ist die Spannung immer wieder gesunken, so dass ich davon 
ausgehen konnte dass es jetzt innen einen Parallelwiderstand gibt und 
sich das Ding mit der Zeit entlädt.
Wenn sich dieser Zustand verschlimmert und intern mehr Wärme verbraten 
wird, vielleicht auch nur über eine winzige punktuelle Stelle, dann kann 
sich diese stark erwärmen und das Loch in der Membran wird größer, führt 
zu einem internen Kurzschluss und das Ding kann dann zu einem zufälligen 
Zeitpunkt anfangen zu brennen.
Das ist es mir dann auch nicht wert.

Von außen kann man eben auch nur abschätzen wie der interne Zustand 
aussehen könnte, letztendlich weiß man es aber nicht.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Moin,

In 1979 ist mir etwas interessantes passiert. Es ging allerdings um 
primäre ELT (Emergency Locator Transmitter) Li Zellen. Ich arbeitete 
damals noch in einer Avionics Reparaturwerkstatt. Es gab Probleme mit 
ELT Batterien unserer Kunden und die MOT (Ministry of Transport Behörde) 
veranlasste, daß wir die ELT unserer Kunden mit besseren neuen Zellen 
ersetzten, weil es bedauerliche Vorfälle gegeben haben soll.

Ein Kollege ließ dann eine der ausgebauten Batterien auf einem Regal ein 
paar Monate liegen. Damals arbeitete ich zufällig länger an einem Design 
im Büro mit Glaswänden. Plötzlich, Um 17:30 gab es einen Knall, starke 
Rauchentwicklung und ein 50cm hohes Feuer. Da setzte sich diese Batterie 
ganz alleine in Brand wie eine Zeitbombe. Vorher lag sie ruhig ohne 
irgendwelche Blähungen oder andere Anzeichen herum. Passiert ist zum 
Glück nichts, ausser einem großen Brandfleck auf dem Regalbrett, um uns 
daran zu erinnern. Aber nervig war das schon mitanzusehen.

Diese Batterien sahen ähnlich aus wie die in den Polaroid Filmpacks. In 
Plastik zusammengeschweisste Flachzellen. Hatten jeweils um 6V. Andere 
Modelle hatten Zellen die wie übergrosse "D" Monozellen aussahen. Es ist 
überflüssig zu bemerken, daß wir danach keine ausgebauten Batterien mehr 
herumliegen liessen:-) Allerdings waren das wie gesagt primäre Zellen 
mit einigen Ah, also keine LiPo. Aber immerhin...

Gerhard

: Bearbeitet durch User
von Wollvieh W. (wollvieh)


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Ich habe mal einen Stapel alte Lipos und Lions zwecks Entsorgung über 
starke Halogenbirnen entladen.

Die Lipos waren danach teilweise erstaunlich heiß, manche aufgebläht. 
Bei einer Sorte Lions in 18650 hat es in der Viererkette an 
12V/50W-Halogen plötzlich leise "plipp" gemacht und das Licht ging aus. 
Danach hatte eine Zelle keinen Durchgang mehr. Mit zwei der verbliebenen 
Zellen in Reihe weitergemacht, nach einiger Zeit auch wieder "plipp" und 
Unterbrechung. Letztlich hat dann jede Zelle im Rahmen der Tiefentladung 
wohl so stark gegast, daß eine Trennstelle ausgelöst wurde. Hatte ich so 
aber noch bei keinen Lion-Zellen.

Was mich gerade wundert bei alten Laptopakkus: Ich habe einen ganzen 
Stall alte Laptops, die 5 oder mehr Jahre ungeladen herumlagen, geladen. 
Und bei praktisch allen hat der Akku trotz anfänglicher Leere noch 
funktioniert und ist nicht in Flammen aufgegangen. Älteste Rechner ein 
Siemens und ein Dell Evo von ca 2000-2005. Sowie Thinkpads um 2007-2010. 
Die Akkus waren immer in den Rechnern, also tiefer als tief entladen.

Außer die BIOS-Batterien hätten so lange den Akku gepuffert. :)
Kann natürlich sein, daß die Ladeelektronik so gut abschaltet, daß die 
mit 3 oder 2,5V leeren Zellen dann praktisch wie eine Lithiumbatterie 
ihre 10 Jahre herumliegen können, und eben nur "leer" aber nicht "platt" 
sind.

Ich hatte auch schon ganz tote, z.B. von IBM Thinkpads (also vor 
Lenovo), wo jede Zelle dann nahe 0 war. Und bei manchen 
Nicht-Premiummarken wurde von außen fühlbar eine der Zellen heiß und die 
anderen nicht.

: Bearbeitet durch User
von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Gerhard O. schrieb:
> Vorher lag sie ruhig ohne irgendwelche Blähungen oder andere Anzeichen
> herum.

Diese Li-Primärzellen enthalten ja (anders als die Akkus) metallisches 
Lithium. Da sie ohnehin einigen Druck aushalten müssen, sind die Zellen 
auch sehr stabil, daher sieht man ihnen nicht an, wenn im Inneren "etwas 
schief geht". Es gibt auch Berichte von Computer-Mainboards, in die so 
eine Zelle ein Loch geschossen hat, weil die Rückstromdiode kaputt war 
und die Zelle auf diese Weise geladen worden ist.

: Bearbeitet durch Moderator
von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Gerhard O. schrieb:
> wie die in den Polaroid Filmpacks

Allerdings ist mir von den Polapulse Batterien selber (so war der 
Markenname, wimre) nicht ein einziger solcher Fall bekannt. Im 
Gegenteil, es ging sogar das Gerücht, das man mit so einer Zelle einen 
6V Käfer starten konnte, die Dinger also enormen Strom liefern. 
Ausprobiert habe ich es selber nicht, weil ich nie einen 6V Käfer hatte.

von Stefan M. (derwisch)


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Wollvieh W. schrieb:
> Die Lipos waren danach teilweise erstaunlich heiß, manche aufgebläht.
> Bei einer Sorte Lions in 18650 hat es in der Viererkette an
> 12V/50W-Halogen plötzlich leise "plipp" gemacht und das Licht ging aus.

Da hast Du aber den max. zulässigen Entladestrom stark überschritten.
Das die Zellen dabei sterben ist dann kein Wunder.

von Uwe D. (monkye)


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Stefan M. schrieb:
> Wollvieh W. schrieb:
>> Die Lipos waren danach teilweise erstaunlich heiß, manche aufgebläht.
>> Bei einer Sorte Lions in 18650 hat es in der Viererkette an
>> 12V/50W-Halogen plötzlich leise "plipp" gemacht und das Licht ging aus.
>
> Da hast Du aber den max. zulässigen Entladestrom stark überschritten.
> Das die Zellen dabei sterben ist dann kein Wunder.

Kommt doch auf den Akku an. Deine Aussage ist pauschal und damit nicht 
zu gebrauchen.
Hab Modelle, die liefern problemlos 20A - nicht bloß ein bissl mehr als 
4A. (Und natürlich kosten die mehr als 2€ und haben auch keine 4000mAh 
aufgedruckt)

Die Frage ist eher, in welchem Zustand jeder Einzelakku war 
(Innenwiderstand, balanciert)…

von Stefan M. (derwisch)


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Uwe D. schrieb:
> Kommt doch auf den Akku an. Deine Aussage ist pauschal und damit nicht
> zu gebrauchen.

Stimmt im Prinzip.
Die Beschreibung hört sich aber so an, als wären das Akkus, die für den 
Strom eine "starken Halogenbirne" nicht geeignet waren.
LiPos für Modellbau, die 20C oder weit mehr Entladestrom vertragen, 
würden sich n.m.M nicht so verhalten, selbst wenn sie alt und gebraucht 
sind.

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