Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Laptop Steckernetzteil als Labornetzteil


von Nicht B. (florian01)


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Hallo,

ich baue gerade mal wieder ein Labornetzteil und wollte mir die ganze 
230V Seite sparen und ein Laptop Steckernetzteil mit 24V DC Ausgang 
verwenden. Das hat nach meiner Überlegung folgende Vorteile:
- Keine gefährliche Spannung im eigentlichen Labornetzteil
- Relativ günstig und in verschiedenen Leistungsklassen verfügbar
- Geringer Platzbedarf für das Labornetzteil auf dem Schreibtisch

Dem gegenüber haben sich mir nun doch einige Fragen über die 
Sinnhaftigkeit aufgetan.
- Wie sieht es hier hinsichtlich PE Potential aus? Ich denke GND auf der 
Sekundärseite des Netzteils sollte auf PE Niveau sein?
- Das hätte dann leider die Folge, dass 2 dieser Netzteile nicht in 
Reihe geschaltet werden könnten.

Könnt ihr das so bestätigen oder mache ich hier einen Denkfehler?

Vielen Dank euch und Grüße
Florian

: Bearbeitet durch User
von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Nicht B. schrieb:
> Ich denke GND auf der Sekundärseite des Netzteils sollte auf PE Niveau
> sein?
Kommt auf das Netzteil an. Aber die Skundärseite eines Labornetzteils 
sollte völlig potentialfrei sein und mit allem verbunden werden können.

von Andreas M. (elektronenbremser)


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Nicht B. schrieb:
> ein Laptop Steckernetzteil mit 24V DC Eingang

Wenn das Teil schon 24 DC Eingangsspannung benötigt, nimm doch die 24V 
DC direkt für dein "Labornetzteil"!

von Ralf X. (ralf0815)


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Andreas M. schrieb:
> Nicht B. schrieb:
>> ein Laptop Steckernetzteil mit 24V DC Eingang
>
> Wenn das Teil schon 24 DC Eingangsspannung benötigt, nimm doch die 24V
> DC direkt für dein "Labornetzteil"!

Insb. wenn die 24V DC zur Speisung des Laptop-NT aus einem LNT kommen.. 
*grins

von Nicht B. (florian01)


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Andreas wie meinst Du das? Die 24V sollen die Eingangsspannung für das 
Labornetzteil sein. Meinst Du ich soll das Labornetzteil raus lassen und 
direkt das Steckernetzteil verwenden?

@Lothar: Auf was kommt es denn genau an? Es gibt natürlich Netzteile mit 
nur 2 poligem Netzstecker... da sollte das ja dementsprechend kein 
Problem sein.

von Nicht B. (florian01)


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...OK jetzt verstehe ich die Frage. Ich hatte mich oben verschrieben und 
das jetzt korrigiert. Ich meinte natürlich ein Laptop Netzteil mit 24V 
Ausgang - dort stand fälschlicherweise 24V Eingang. Sorry für die 
Verwirrung.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Nicht B. schrieb:
> @Lothar: Auf was kommt es denn genau an? Es gibt natürlich Netzteile mit
> nur 2 poligem Netzstecker... da sollte das ja dementsprechend kein
> Problem sein.
Da hast du dann möglicherweise einfach hochfrequente Ableitströme auf 
der Sekundärseite.

Nicht B. schrieb:
> Meinst Du ich soll das Labornetzteil raus lassen
Ich würde an deiner Stelle 1x ein richtiges Labornetzteil kaufen so mit 
30V und 3A, dann hast du vorerst ausgesorgt und musst nicht laufend am 
Netzteil herumzweifeln.

von Lu (oszi45)


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1.Es gab Laptopnetzteile mit und ohne PE.
2.Bevor ich allerdings Klimmzüge machen würde, wäre mir ein echtes 
Labornetzteil mit passendem Gehäuse, Anzeigen, fein einstellbarer 
STROMBEGRENZUNG wesentlich nützlicher, da man empfindliche Schaltungen 
nicht gleich mit 3A killen muß.

von (prx) A. K. (prx)


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Die meisten Steckernetzteile werden ohne Schutzleiter angeschlossen und 
haben oft eine ungefährliche aber spürbare kapazitive Kopplung des 
Ausgangs an den Eingang. Für ein potenzialfreies Labornetzteil ist das 
keine gute Vorraussetzung.

: Bearbeitet durch User
von Steve van de Grens (roehrmond)


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Nicht B. schrieb:
> Wie sieht es hier hinsichtlich PE Potential aus?

Manche Notebook Netzteile haben keine Erdung und bringen darüber hinaus 
durch ihre Entstörfilter Strom von der Netzseite auf die GND Leitung. 
Mit einem Multimeter misst man dann typischerweise 50 bis 115 Volt AC 
zwischen Erde und GND. Das ist für viele Elektronik-Experimente ein 
absolutes No-Go.

> 2 dieser Netzteile .. in Reihe geschaltet werden könnten.

Das würde ich sowieso nicht tun. Denn bei Überlast wird eins der beiden 
Netzteile zuerst abschalten, und dieses bekommt dann vom anderen 
Netzteil Strom/Spannung falsch herum gepolt in seinen Ausgang gedrückt.

Auch normale Labornetzteile sollte man nur dann in Reihe schalten, wenn 
sie laut Bedienungsanleitung ausdrücklich dafür geeignet sind. Bei 
meinen steht klar drin, dass man zwei Netzteile und nicht mehr in Reihe 
schalten darf.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Steve van de Grens schrieb:
> und das bekommt dann vom anderen Netzteil
> Strom/Spannung falsch herum gepolt in seinen Ausgang gedrückt.

Nachrüstung der entsprechenden Schutzdiode ist das kleinste Problem.

von Harald K. (kirnbichler)


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Lu O. schrieb:
> 2.Bevor ich allerdings Klimmzüge machen würde, wäre mir ein echtes
> Labornetzteil mit passendem Gehäuse, Anzeigen, fein einstellbarer
> STROMBEGRENZUNG wesentlich nützlicher, da man empfindliche Schaltungen
> nicht gleich mit 3A killen muß.

Es gibt "Labornetzteil"-Module, die mit Gleichspannung gespeist werden 
und einen Abwärtswandler mit einstellbarer Ausgangsspannung und 
Strombegrenzung enthalten.

Das ist ein Beispiel für so etwas:
https://www.pollin.de/p/joy-it-programmierbares-labornetzteil-modul-50-v-5-a-dps5005-810925

Wenn man mit den Einschränkungen eines getakteten Schaltwandlers leben 
kann, dann ist so etwas eine für viele Anwendungen ausreichende 
Alternative zum "richtigen" Labornetzteil.

Wer anspruchsvolle Analogelektronik (Audioverstärker & Co.) entwickeln 
will, der wird mit so einem Ding weniger etwas anfangen können, als 
jemand, der z.B. nur ein paar LEDs sinnvoll testen will.

von Steve van de Grens (roehrmond)


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Harald K. schrieb:
> Es gibt "Labornetzteil"-Module, die mit Gleichspannung gespeist werden
> und einen Abwärtswandler mit einstellbarer Ausgangsspannung und
> Strombegrenzung enthalten.

So erwas will der Florian offenbar benutzen. Achtung: Dir Dinger 
vertragen ohne aufwändig erweiterte Kühlung nur halb so viel Last, wie 
angegeben.

von Joachim B. (jar)


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Nicht B. schrieb:
> Ich denke GND auf der
> Sekundärseite des Netzteils sollte auf PE Niveau sein?

warum denkst du das?
Willst du den ganzen Schmutz auf PE in deine DC Spannung einkoppeln?

von Lu (oszi45)


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Steve van de Grens schrieb:
>> 2 dieser Netzteile .. in Reihe geschaltet werden könnten.
> Das würde ich sowieso nicht tun. Denn bei Überlast wird eins der beiden

Bei 2 Stück in Reihe hilft zwar die Überbrückungsdiode am Ausgang gegen 
Verpolung der Netzteile. Die Einschaltreihenfolge der Netzteile kann 
jedoch ganz verschieden sein! Evtl. kommt die Spannung für den Motor 
schneller als für die Logik. Das kann böse Folgen haben.

von Nicht B. (florian01)


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OK Danke für die vielen Antworten. Nur nochmal zu dem was ich vorhatte, 
wobei ich schon rausgehört habe, dass das eventuell keine so gute Idee 
ist.

Ich möchte das Labornetzteil selbst bauen, also kein vergleichbares 
Modul wie das von Pollin einsetzen. Ich weiß, dass Kaufen vermutlich die 
bessere Option ist, aber mir geht es um das basteln. Natürlich sollte 
dabei kein kompletter Müll entstehen, sondern das ganze hinterher auch 
einsetzbar sein. Dass das mit keinem gekauften professionellen Netzteil 
mithalten kann ist mir klar. Ich besitze davon auch bereits mehrere.

Mein Gedanke war primär nur: Statt einen Ringkerntrafo oder ein 
Schaltnetzteil mit in das Gehäuse zu packen, könnte man das ganze doch 
auch nach extern verlagern um wie beschrieben Platz auf dem Tisch zu 
sparen, sowie im Netzteil nicht mit Netzspannung zu hantieren.

von Michael B. (laberkopp)


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Nicht B. schrieb:
> Mein Gedanke war primär nur: Statt einen Ringkerntrafo oder ein
> Schaltnetzteil mit in das Gehäuse zu packen, könnte man das ganze doch
> auch nach extern verlagern um wie beschrieben Platz auf dem Tisch zu
> sparen, sowie im Netzteil nicht mit Netzspannung zu hantieren.

Ja, kann man.

Ob einfache 24V reichen um ein strom- und spannungsregelbares (ab 0) 
Labornetzteil aufzubauen ?

Viele Schaltungen benötigen eine negative Hilfsspannung, galvanisch 
getrennte 9V für Panelmeter und liefern natürlich nicht 24V wenn sie mit 
24V gespeist werden, Verlust ist immer.

Aber man kann zusätzliche DC/DC Wandler nutzen um Hilfsspannungen zu 
erzeugen, und wenn man sich mit

Nicht B. schrieb:
> Ich denke GND auf der Sekundärseite des Netzteils sollte auf PE Niveau
> sein

Bei Labornetzteilen üblicherweise nicht, damit man sie in Reihe schalten 
kann, aber es gibt eine zusätzliche Schutzleiterbuchse, damit man erden 
kann, wenn man erden will, z.B. wenn man Hochspannungsgeneratoren speist 
die sonst die Isolierung durchschlagen wurden.

https://dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.9.1 zeigt einen 
Schaltplan für 0-2A/0-20V aus 24V=.

Der Vorteil eines Schaltnetzteils statt Trafo: das Schaltnetzteil stellt 
geregelte Spannung zur Verfugung, der Trafo schwankt mit +/-10% der 
Netzspannung, hat 10% mehr im Leerlauf und der Siebelko bricht auf -20% 
ein, die Schaltung muss also mit 1:1.68 Betriebsspannungsschwankung klar 
kommen und den Rest verblasen.

von Harald W. (wilhelms)


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Nicht B. schrieb:

> ich baue gerade mal wieder ein Labornetzteil und wollte mir die ganze
> 230V Seite sparen und ein Laptop Steckernetzteil mit 24V DC Ausgang
> verwenden. Das hat nach meiner Überlegung folgende Vorteile:
> - Keine gefährliche Spannung im eigentlichen Labornetzteil
> - Relativ günstig und in verschiedenen Leistungsklassen verfügbar
> - Geringer Platzbedarf für das Labornetzteil auf dem Schreibtisch

Nunja, empfindliche Verstärker kannst Du mit einem solchen "Konstrukt"
nicht testen, die Störspannungen sind da einfach zu hoch. Es hat schon
seinen Grund, das gute Labornetzteile nach wie vor einen Eisentrafo
haben.

von Joachim B. (jar)


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Harald W. schrieb:
> das gute Labornetzteile nach wie vor einen Eisentrafo
> haben.

eine mögliche Kombination von Schaltregler vor Linearregler ist auch 
möglich, der Leistungsteil wird vom Schaltregler gemacht, die 
"Filterung" von Linarregler, hat bei mir @work auch immer ausreichend 
funktioniert.

Selbst Philips baute solche Labornetzteile die auf der 220V Seite 
Thyristoren hatten und danach Linearregelung.

: Bearbeitet durch User
von Jens G. (jensig)


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Michael B. schrieb:
> Der Vorteil eines Schaltnetzteils statt Trafo: das Schaltnetzteil stellt
> geregelte Spannung zur Verfugung, der Trafo schwankt mit +/-10% der
> Netzspannung, hat 10% mehr im Leerlauf und der Siebelko bricht auf -20%
> ein, die Schaltung muss also mit 1:1.68 Betriebsspannungsschwankung klar
> kommen und den Rest verblasen.

Klar, und von diesem supergenauen Wert wird sein Netzteil dann auch nie 
abweichen ...

von Harald W. (wilhelms)


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Joachim B. schrieb:

> Selbst Philips baute solche Labornetzteile die auf der 220V Seite
> Thyristoren hatten und danach Linearregelung.

Solche Thyristorregelungen sehe ich auch nicht als Schaltnetzteil.
Probleme sehe ich eher bei den heute üblichen, hochfrequenten
Schaltnetzteilen. Deren Störungen auszufiltern ist recht schwierig.
Und wenn man da mal wirklich einen MovingCoil-Verstärker testen
will, dürfte das schwierig werden.

von Nicht B. (florian01)


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Gut, dass dieser Aufbau Nachteile mit sich bringt ist mir schon klar. 
Ich finde es eben ganz praktisch ein dann sehr kompaktes Netzteil auf 
dem Tisch zu haben, mit dem man mal schnell eine Schaltung mit 
einstellbarer Spannung versorgen kann.

von Harald W. (wilhelms)


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Nicht B. schrieb:

> Gut, dass dieser Aufbau Nachteile mit sich bringt ist mir schon klar.
> Ich finde es eben ganz praktisch ein dann sehr kompaktes Netzteil auf
> dem Tisch zu haben, mit dem man mal schnell eine Schaltung mit
> einstellbarer Spannung versorgen kann.

Die Frage ist, was für Schaltungen willst Du denn damit versorgen?
Bei DC-Motoren oder LED-Beleuchtungen gibts da keine Probleme.

von Nicht B. (florian01)


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Verstärken sind jetzt in der Tat nicht so mein Ding. Werden dann schon 
eher Microcontroller und Heimautomatisierungsprojekte sein.

von Manfred P. (pruckelfred)


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Steve van de Grens schrieb:
> Manche Notebook Netzteile haben keine Erdung und bringen darüber hinaus
> durch ihre Entstörfilter Strom von der Netzseite auf die GND Leitung.
> Mit einem Multimeter misst man dann typischerweise 50 bis 115 Volt AC
> zwischen Erde und GND. Das ist für viele Elektronik-Experimente ein
> absolutes No-Go.

Mir sind mal im Laboraufbau mehrere ICs gestorben, die im späteren Gerät 
vollkommen problemlos laufen. Da war ein Steckernetzteil beteiligt und 
ich bin mir ziemlich sicher, dass dessen Ableitspannung zwischen Netz 
und Kleinspannungsseite ursächlich war.

Ich habe natürlich richtige Labornetzteile, deren Ausgang potentialfrei 
ist.

Ein beliebiges Stecker- oder Laptopnetzteil ist eine schlechte Idee.

Nicht B. schrieb:
> Verstärken sind jetzt in der Tat nicht so mein Ding. Werden dann schon
> eher Microcontroller und Heimautomatisierungsprojekte sein.

Vergiss das einfach, Du willst auch kein Labornetzgerät haben, dessen 
Ausgang auf Erde (PE) bezogen ist - was bei vielen Laptopnetzteilen mit 
Schukostecker der Fall wäre.

Setze einen Trafo ein oder schaue nach Einbaunetzteilen, die netzseitig 
PE haben, aber am Ausgang potentialfrei sind. Oder mache es einfach mit 
Laptopnetzteil und erkenne später, warum die Bedenkenträger davon 
abraten.

von Michael B. (laberkopp)


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Nicht B. schrieb:
> Ich finde es eben ganz praktisch ein dann sehr kompaktes Netzteil auf
> dem Tisch zu haben, mit dem man mal schnell eine Schaltung mit
> einstellbarer Spannung versorgen kann.

Na ja, wenn du keinen step down Schaltregler sondern ein linear 
geregeltes Netzteil aufbauen willst, braucht das einen Kühlkörper (ggf. 
mit Lüfter) für notfalls die ganze Leistung, also vielleicht 48W. Das 
wird grösser als das Laptopnetzteil, eher so ein CPU Kühler.

von Michael B. (laberkopp)


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Jens G. schrieb:
> Klar, und von diesem supergenauen Wert wird sein Netzteil dann auch nie
> abweichen ...

Was hast du nicht verstanden ?

von Andrew T. (marsufant)


Angehängte Dateien:

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Nicht B. schrieb:
> Hallo,
>
> ich baue gerade mal wieder ein Labornetzteil und wollte mir die ganze
> 230V Seite sparen und ein Laptop Steckernetzteil mit 24V DC Ausgang
> verwenden. Das hat nach meiner Überlegung folgende Vorteile:
> - Keine gefährliche Spannung im eigentlichen Labornetzteil

..und eine tausendfach erprobtes Laptop-Netzteil.

> - Relativ günstig und in verschiedenen Leistungsklassen verfügbar

.. und meist kostenfrei wenn nahc wenigne Jahrne der zugehörige Laptop 
entsorgt wird.

> - Geringer Platzbedarf für das Labornetzteil auf dem Schreibtisch

...leider wird das Gerät damit auch sehr leicht -- ggfs. schiebt man es 
über den Tisch.


>
> Dem gegenüber haben sich mir nun doch einige Fragen über die
> Sinnhaftigkeit aufgetan.
> - Wie sieht es hier hinsichtlich PE Potential aus? Ich denke GND auf der
> Sekundärseite des Netzteils sollte auf PE Niveau sein?

...Antwort von Radio Eriwan: Es kommt darauf an. HP etc. haben es "hart" 
auf PE.
Lenovo 16C udn 20V (alles Leistungsklassen) hochohmig mit RC-Kombi an PE 
angebunden.

> - Das hätte dann leider die Folge, dass 2 dieser Netzteile nicht in
> Reihe geschaltet werden könnten.
>

Bei Lenovo habe ich es erprobt, macht sehr schöne 0...28V bzw. 0...35V 
regelbare Selbstbau-Netzgeräte.

> Könnt ihr das so bestätigen oder mache ich hier einen Denkfehler?
>

Letzteres, also einige, s.o.


Bilder zeigen mal eines von vier ausgeführten Selbstbauten (siehe auch 
Thread Schuberth NG  im Forum, dort mehr Text)  zeigen wie ich es gelöst 
habe.

von Steve van de Grens (roehrmond)


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Andrew T. schrieb:
> Bilder zeigen

Ich würde mir sorgen machen, ob die Laptop Netzteile bei Vollast genug 
Kühlung bekommen.

von Andrew T. (marsufant)


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Steve van de Grens schrieb:
> Andrew T. schrieb:
>> Bilder zeigen
>
> Ich würde mir sorgen machen, ob die Laptop Netzteile bei Vollast genug
> Kühlung bekommen.

Ich hätte meinen Beitrag nicht geschrieben, wenn nicht auch das geprüft 
wurde.
Somit:

Tun sie. Das (äussere) Metall Gehäuse leitet erstaunlich gut die Wärme 
nach aussen.

von Al (almond)


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Definiere "Labornetzteil". Nicht alles, was eine halbwegs stabilisierte 
Spannung abgibt hat das Zeug zu einem Labornetzteil.

Labornetzteile erfüllen festgelegte technischen Kriterien wie

Spannungsstabilität
Leistung, Temperatur
Regelverhalten und Lasttoleranz
Einschwingverhalten bei impulsförmiger Last
Restwelligkeit und Störspannung
Funktion als einstellbare Stromquelle
etc.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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wenn PE-Schmutz und keine Strombegrenzung egal sind,
könnte man auch direkt im Laptopnetzteil Anpassungen vornehmen.

So wie das hier z.B. mit einem Druckernetzteil gemacht wurde:

Beitrag "Re: Quick&dirty - schnelle Problemlösungen selbst gebaut"

von Dieterich (einermehr)


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Hallo

Was Al schrieb, sollte man unbedingt bedenken.

Tatsache ist, dass viele bezahlbare und dabei leistungsstarke 
"Labornetzteile" eben nicht universell im "echten Labor" einsetzbar sind 
und somit recht nah am Konzept des TO dran sind.

Strombegrenzung ist da meist nicht das Problem (wobei man wissen muss, 
wie man die strombegrenzte Spannung an das Testobjekt anschließt - meist 
ist es unbedingt notwendig den "Ein-Ausschalter" auf der Steuerseite des 
"Labornetzteils"  zu nutzen und bloß nicht das DUT am schon 
eingeschalteten Netzteilausgang einzuschließen - den da ist die 
Strombegrenzung oft erstmal nicht wirksam und z.B. eine LED schnell 
gekillt...).

Das Hauptproblem ist aber der Ripple, hochfrequente Störungen und einige 
weiter "Kleinigkeiten" (wie z.B. die Strombegrenzung genutzt werden muss 
- nicht idiotensicher, nicht einfach unter allen Umständen gegeben), die 
solche bezahlbaren und leistungsstarke "Labornetzgeräte" von echten 
Labornetzgeräten unterscheidet.

Die Frage ist:

Brauchst du wirklich ein echtes  Labornetzgerät (im Hobbyumfeld eher 
selten, und wenn doch, dann weis man es und hat sowieso schon einen 
vollen Stall mit einfachen "Labornetzgeräten") oder nur ein in der 
Ausgangsspannung und dem Ausgangsstrom (leider meist nicht failproof ) 
Leistungsstarkes und vor allem bezahlbares einstellbares Netzteil?

von Michael B. (laberkopp)


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●DesIntegrator ●. schrieb:
> wenn PE-Schmutz und keine Strombegrenzung egal sind,
> könnte man auch direkt im Laptopnetzteil Anpassungen vornehmen.

Nein, da die üblichen Schaltnetzteile aus der Ausgangsspannung auch ihre 
Regelung versorgen, und zwar rückwärts über eine Wicklung auf 
Primärseite, arbeiten sie nicht unter einer bestimmten Ausgangsspannung, 
ca. 0.7 x Unenn. Daher, und wegen der angesprochenen fehlenden 
einstellbaren Strombegrenzung, taugen sie nicht als Labornetzteil.

> So wie das hier z.B. mit einem Druckernetzteil gemacht wurde:

Dort nur von 28V auf 24V reduziert. Das liegt noch innerhalb der 
Toleranz.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Michael B. schrieb:
> Dort nur von 28V auf 24V reduziert. Das liegt noch innerhalb der
> Toleranz.

Zitat aus dem verlinkten Post:

Noch einige SMD 220nF auf die Rückseite verteilt und den Trimmer mit
Melf R so eingegrenzt, das man ihn nicht auf mehr als 30V drehen kann -
fertig ist ein einstellbares Netzteil von 5-30V und etwa 1,5A.

von Nicht B. (florian01)


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Danke nochmal für die vielen Antworten. Das scheint ja ein Thema zu 
sein, zu dem doch viele etwas wissen :-)

Nur nochmal zur Klarstellung weil es wieder ein paar mal anders vermutet 
wurde:
Mir ist schon klar, dass ein Laptop Netzteil weder eine einstellbare 
Strombegrenzung hat, noch eine besonders stabile Spannung gegenüber 
Temperatur und Last hat. Auch wird es nicht die sauberste Gleichspannung 
liefern.
Darum möchte ich damit ja auch nur eine Schaltung versorgen, die das 
eigentliche Labornetzteil darstellt. Selbstverständlich findet hier die 
Stabilisierung der Ausgangsspannung sowie die einstellbare 
Strombegrenzung statt. Das ist alles genau das gleiche, wie bei einem 
Labornetzteil mit eingebauten Trafo.

Auch das Thema Schaltregler ist mir bewusst. Wie hier auch schon von 
anderen geschrieben, gibt es aber durchaus diverse Netzteile, bei denen 
eine Vorreglung über einen Schaltregler stattfindet und nachgelagert ein 
Linearregler sitzt.

Den eventuell profanen aber ja doch wichtige Aspekt "ein Schweres Gerät 
lässt sich besser bedienen als ein leichtes", weil es nicht auf dem 
Tisch verrutscht finde ich nicht unerheblich und spricht sicher dafür, 
möglichst viel Eisen im Netzteil zu haben, statt in einem 
Steckernetzteil unter dem Tisch.

Ich möchte keinesfalls beratungsresistent wirken. Ich habe alle Beiträge 
gelesen und ich habe euch alle gehört die mir davon abraten. Vermutlich 
werde ich am Ende den klassischen Aufbau wählen, da es doch einige 
Nachteile gibt. Deswegen hatte ich die Frage gestellt und ihr habt meine 
Zweifel eher bestärkt.

Da das ganze aber wie in diesem Beitrag eingangs beschrieben ja nur 
einen Teil der Schaltung betrifft, werde ich es interessehalber auch 
einfach mal ausprobieren können. Die Schaltung für das Netzteil selbst 
ist wie gesagt genau die gleiche und ich kann das ganze mal mit einem 
klassischen Trafo + Gleichrichter und einem Schaltnetzteil testen.

Danke euch allen, wenn es euch interessiert, kann ich die Ergebnisse 
gerne hier posten.

von Al (almond)


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Und dann gibt es noch den Aspekt der EMV zu bedenken. Selbst 
Laptopnetzteile gängiger Marken überschreiten oder erfüllen gerade mal 
so die Grenzwerte für leitungsgeführte Störemissionen. Das hat 
Kostengründe. Bei Millionenstückzahlen in der Consumerelektronik zählt 
jeder eingesparte Cent, der Einsatz konstentreibender Entstörbauteile 
wird aus wirtschaftlichen Gründen auf das absolut notwendige Minimum 
reduziert.

Für den Einsatz in Werkstatt und Labor macht es wenig Sinn, sich mit 
einer Störschleuder das Netz zu vermüllen. Ein "richtiges" Labornetzteil 
ist aufwändiger entstört. Es ist letztendlich eine Frage des Anspruchs, 
den man an eine Stromversorgung stellt. Mit minderwertigen Netzteilen 
lassen sich schlecht empfindliche Elektronik Komponenten entwickeln oder 
prüfen. für einfache Bastelarbeiten mag es reichen.

: Bearbeitet durch User
von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Solche Steckernetzteile eignen sich um so ein Labornetzteil zu 
versorgen. Für die höhere Spannung werden die Netzteile in Reihe 
geschaltet, aber dabei dürfen auf keinen Fall die Bypass-Schottky-Dioden 
vergessen werden.

https://joy-it.net/de/products/JT-DPM8605

"Das DPM8605 ist ein programmierbares Buck-Netzteil, welches den Strom 
abwärts wandeln kann. Dieses Netzteil hat sowohl einen 
Konstantspannungs– als auch einen Konstantstrommodus."

von Thomas (kosmos)


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Nimm eins der üblichen Stepdownnetzteile z.B. RD6006 oder RD6012 und bau 
einen kleinen Kapazitätsmultiplizierer an den Ausgang. Im Prinzip nur 
ein Transistor mit einem RC Glied an der Basis des Transistor dadurch 
bügelt man die Schaltfrequenz einfach weg. LEDs ohne Widerstand sollte 
man damit aber nicht betreiben.

https://de.wikipedia.org/wiki/Kapazit%C3%A4tsmultiplizierer

Im EEVBLOG gibt es ein Video da sieht man wie gut das ganze 
funktioniert.
https://www.youtube.com/watch?app=desktop&v=wopmEyZKnYo

von Klaus H. (nikolaus10)


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Lothar M. schrieb:
> Nicht B. schrieb:
>> @Lothar: Auf was kommt es denn genau an? Es gibt natürlich Netzteile mit
>> nur 2 poligem Netzstecker... da sollte das ja dementsprechend kein
>> Problem sein.
> Da hast du dann möglicherweise einfach hochfrequente Ableitströme auf
> der Sekundärseite.
>
> Nicht B. schrieb:
>> Meinst Du ich soll das Labornetzteil raus lassen
> Ich würde an deiner Stelle 1x ein richtiges Labornetzteil kaufen so mit
> 30V und 3A, dann hast du vorerst ausgesorgt und musst nicht laufend am
> Netzteil herumzweifeln.

Manchmal macht das Notebook Labornetzteil einen Sinn, zb. als 
Reisenetzteil wo man ein Notebook sowieso dabei hat.
Aber Vorsicht, einige Notebookhersteller haben einen drei poligen 
Stecker der die Daten des Netzteiles abgefragt. Wenn die nicht stimmen 
schaltet das Netzteil nicht ein.
Ich empfehle mehr ein 90W USB-C PD Netzteil.
Mit entsprechenden Adapter kann man damit die Spannung selbst 
einstellen.
Hab ich so schon realisiert, da man auf reisen ja auch ein USB-C Pd 
Netzteil fuer sein Mobil Phone mit nimmt.

(Ist meine persoehnliche Meinung und nicht wirklich wichtig)

von Harald W. (wilhelms)


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Nicht B. schrieb:
> Danke nochmal für die vielen Antworten. Das scheint ja ein Thema zu
> sein, zu dem doch viele etwas wissen :-)
>
> Nur nochmal zur Klarstellung weil es wieder ein paar mal anders vermutet
> wurde:
> Mir ist schon klar, dass ein Laptop Netzteil weder eine einstellbare
> Strombegrenzung hat, noch eine besonders stabile Spannung gegenüber
> Temperatur und Last hat. Auch wird es nicht die sauberste Gleichspannung
> liefern.
> Darum möchte ich damit ja auch nur eine Schaltung versorgen, die das
> eigentliche Labornetzteil darstellt. Selbstverständlich findet hier die
> Stabilisierung der Ausgangsspannung sowie die einstellbare
> Strombegrenzung statt. Das ist alles genau das gleiche, wie bei einem
> Labornetzteil mit eingebauten Trafo.

Leider filtern solche "Labornetzteilschaltungen" die hochfrequenten
Störungen, die ein Schaltnetzteil liefert, nur schlecht bis garnicht
aus. Wenn man dann eine Schaltung testen will, weiss man nicht, ob die
Fehlfunktion an der Schaltung oder am Netzteil liegt.

von Harald K. (kirnbichler)


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Klaus H. schrieb:
> Aber Vorsicht, einige Notebookhersteller haben einen drei poligen
> Stecker der die Daten des Netzteiles abgefragt. Wenn die nicht stimmen
> schaltet das Netzteil nicht ein.

Das Netzteil ist immer an, nur das Notebook aktiviert nicht seine 
Ladeschaltung, weil es nicht weiß, wie sehr es das unbekannte Netzteil 
belasten darf. Das gibt es, wenn für eine Notebookreihe unterschiedlich 
leistunsfähige Netzteile verkauft werden. Erkennen die Notebooks die 
Netzteile, können sie ihre Ladeschaltung an die Leistungsfähigkeit 
anpassen, die z.B. beim leichten "Reisenetzteil" geringer ist als beim 
großen "lass-ich-besser-zuhause-Klotz".

von Michael (synchronmotor)


Angehängte Dateien:

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Hallo, nur als kleine Anregung:

Die gleichen Überlegungen wie der Treadersteller habe ich mir auch 
gestellt wozu ich kurzerhand eine Stabilisierungsschaltung mit 
Gleichrichter, Siebung, LM317 Linearregler und einem 10 Gang 
Potentiometer, aus der Bastelkiste, aufgebaut habe. Gespeist wird die 
Schaltung hauptsächlich aus einem einstellbaren Trafo der einstigen 
Modelleisenbahn, aber auch aus Steckernetzteilen und auch schon mal aus 
einer Autobatterie.
Das Kästchen ist schön klein und ist wieder erwarten ständig irgendwo im 
Einsatz.
Zusätzlich werkelt noch ein Attiny im Kästchen, welcher die 
Eingangsspannung und die Ausgangsspannung misst. Damit kann ich (beim 
Einsatz des Modellbahntrafos) die Spannung über dem Linearregler und 
damit die Verlustleistung begrenzen, aber auch für eine ausreichende 
Spannung über dem Regler für einen sauberen Betrieb sorgen.

Das ist kein Ersatz für ein Labornetzteil und will es auch gar nicht 
sein, läuft bei mir aber zur besten Zufriedenheit.

Gruß Michael

von Harald W. (wilhelms)


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Michael schrieb:

> Das ist kein Ersatz für ein Labornetzteil
> und will es auch gar nicht sein,

Es fehlt hauptsächlich die Strombegrenzung. Die könnte man mit einem
L200 statt des LM317 bekommen.

von Harald K. (kirnbichler)


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Michael schrieb:
> Gespeist wird die Schaltung hauptsächlich aus einem einstellbaren
> Trafo der einstigen Modelleisenbahn,

Interessantes Konzept. Wenn man die Achse des Potis, mit dem dem LM317 
seine Ausgangsspannung vorgegeben wird, mechanisch mit der Achse des 
Stelltrafos koppelt, hat man das Ziel erreicht.

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