Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Wie Schaltnetzteil einschalten?


von C. D. (derschmied)


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Ich lese hier im Forum gerne mit und mache mir regelmäßig auch Notitzen. 
Komm mir schon fast vor wie ein Schmarotzer...

Nun habe ich gelernt dass SNT teils fast schon obszöne Einschaltströme 
haben, und auch qualitativ gute Wipptschalter wie solche von Marquard 
diese nicht dauerhaft mögen.

Konkret geht es um ein Meanwell RSP-500-24, mit 24V bei 21A. Das bekommt 
noch ein "Labornetzteil" vom Pollin vorne dran und soll mir zur Galvanik 
dienen. Das Gehäuse wird selbst gestrickt, ich habe da meine eigenen 
Vorstellungen, Maschinen und Material sind zu Hauf vorhanden. Ich möchte 
allerdings nur ungern den Netzschalter als potentielle Nervensäge 
eingebaut wissen.

Was sagen die Könner hierzu?

Und, zum Zweiten: ich habe noch ein ungenutztes SNT herumliegen, mit 60V 
/ 11A. Das LNT kann Die Spannung durchaus verarbeiten, es ist mit bis zu 
70V Eingang klassifiziert.

Spannung verheizen ist dumm, auch das habe ich hier gelernt. Vorläufiger 
Plan ist beide SNT zu integrieren und wahlweise einzuschalten. 60V auf 
20 herunter zu würgen ist wohl recht unklug, andererseits werden mir die 
24V des anderen SNT ev. hin und wieder nicht ausreichen.

Stellt sich mir nur die Frage:

Was geschieht, wenn am Ausgang des jeweils ungenutzten die Spannung des 
arbeitenden anliegt? Muss das getrennt werden?

Danke einstweilen,

DerSchmied

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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C. D. schrieb:
> Muss das getrennt werden?

Ladegeräte können mit sowas umgehen, Netzteile müssen das nicht tun. Es 
kann also klappen, muss aber nicht. Allerdings ist mir die Nummer mit 
einem 24V Netzteil und einem mit 60V nicht klar. Mal doch mal auf, was 
du wie verschalten willst.
Die Einschaltsequenz z.B. bei meinem Ladegerät fürs E-Auto (60V/30A) ist 
gelöst mit Startwiderstand und MC gesteuertem Überbrückungsrelais.

: Bearbeitet durch User
von C. D. (derschmied)


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Matthias S. schrieb:
> Allerdings ist mir die Nummer mit einem 24V Netzteil und einem mit 60V
> nicht klar.

Nuja, es geht nicht ums Laden, es geht um Galvanik. Da sind Spannungen 
unter 24 Volt i.d.R. ausreichend, aber teils hohe Ströme nötig. Daher 
das 24V-Meanwell.

Hin und wieder brauche ich aber auch Spannungen darüber, ich werfe da 
jetzt mal ~50V in den Raum. Daher das 60V-Netztei, es wäre aber unklug 
von 60V auf meinethalben 20 herunter regeln zu müssen.

Zwischen diesen zwei Netzteilen möchte ich hin und her schalten können.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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C. D. schrieb:
> Nuja, es geht nicht ums Laden, es geht um Galvanik.

Jaja, das habe ich ja vestanden. Aber wilst du die Netzteile am Ausgang 
parallel schalten? Selbst wenn nur eines von ihnen angeschaltet ist, 
bringt das Unglück, denn kein Netzteil ist für Rückspeisung gebaut, es 
sei denn, es ist im Datenblatt ausdrücklich erlaubt. Also Umschalter 
auch am Ausgang.

: Bearbeitet durch User
von C. D. (derschmied)


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Nenenee, keineswegs parallel schalten. Wahlweise das eine oder das 
andere, um nicht zuviel Spannung und damit Leistung zu verheizen. Also 
werde ich wohl die Ausgänge jeweils entkoppeln müssen. Okay, begriffen.

Stellt sich noch die Frage nach dem Netzschalter, und den 
Einschaltströmen...

.

: Bearbeitet durch User
von Thomas (kosmos)


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Es gibt spezielle NTCs (Inrush Current Limiter) die haben bei 25°C ein 
bestimmten Widerstand) z.B. 23 Ohm was deinen Einschaltstrom auf etwa 
10A begrenzt, wenn die dann warm sind geht der Widerstand fast gegen 0. 
Man muss aber aufpassen das man nach dem Ausschalten nicht gleich wieder 
einschaltet den der warme NTC begrenzt den Einschaltstrom dann nicht 
mehr.

von Michael B. (laberkopp)


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C. D. schrieb:
> Konkret geht es um ein Meanwell RSP-500-24, mit 24V bei 21A. Das bekommt
> noch ein "Labornetzteil" vom Pollin vorne dran und soll mir zur Galvanik
> dienen

Vorne heisst wohl an den Ausgang. Da soll dann ein RD6024 dran ?

Galvanik braucht meist weit geringere Spannung mit viel Strom. Per step 
down könnte man aus 500W auch 5V mit 100A oder 2.5V mit 200A machen, 
wenn der step down das schafft.

Warum kaufst du nicht gleich ein Netzteil mit einstellbarer 
Ausgangsspannung aka Labornetzteil ?

Ich nutze für grössere Teile
https://www.reichelt.de/labornetzgeraet-0-60-v-0-60-a-mehrbereich-19-rackeinbau-mcp-lbn-1990-p291349.html 
wobei das damals noch 250 kostete, allerdings mach ich meist nur kleines 
wie Schlüssel galvanisieren oder Alukleinteile eloxieren und dafür tut 
es mein 3A Netzteil.

Das RSP500 hat eine Einschaltstrombegrenzung per NTC auf 40A, das 
schafft ein Marquard problemlos langlebig.

von C. D. (derschmied)


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Michael B. schrieb:
> Warum kaufst du nicht gleich ein Netzteil mit einstellbarer
> Ausgangsspannung aka Labornetzteil ?

Naja, Labornetzteile mit 60V / 10-20A sind dünn gesät und unbezahlbar... 
Das eine SNT ist im Fundus, das andere eigens bestellt. Und ich möchte 
mir eben eines zusammenstellen das unter 10V auch noch Leistung bringt, 
genau wie über 40 oder 50V. Da trennt sich die Spreu vom Weizen, was das 
Angebot anbelangt.

Michael B. schrieb:
> Das RSP500 hat eine Einschaltstrombegrenzung per NTC auf 40A, das
> schafft ein Marquard problemlos langlebig.

Danke dafür...!

von Wolf17 (wolf17)


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Das Meanwell hat laut Datenblatt 40A Inrush Current.
Vor dem Einsatz einer Einschaltstromentlastung würde ich erst mal 
probieren, wie lange der Schalter hier durchhält:
https://www.reichelt.de/kippschalter-16-4-a-250vac-1x-aus-ein-ks-c1700-p105728.html?&trstct=pol_0&nbc=1
Der soll laut Datenblatt zumindest 36A Inrush Current aushalten, kostet 
2,60 und ist dank Steckkontakten leicht wechselbar. Also gleich Ersatz 
dazukaufen.

Ein 24V Netzteil hat vielleicht 35V Elkos im Ausgang. Die halten keine 
60V Rückspeisung aus.
Mit zwei Dioden ist eine sichere Kopplung möglich. Gegen hohen Leckstrom 
ggf noch Ableitwiderstände einsetzen.
https://www.ebay.de/itm/395096737722
https://www.ebay.co.uk/itm/133763912215

: Bearbeitet durch User
von Jens M. (schuchkleisser)


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Erstmal: ich nehme an, du wirst nicht mit 60V galvanisieren, sondern 
nach dem  Meanwell-Klotz kommt noch so ein Schaltnetzteil-Modul für 
wenige Euro drauf umd die Spannung regelbar zu machen.
Da ist die Annahme "60 auf 20 runterzuregeln sein schlecht" schlicht 
falsch, denn das dürften nur wenige % Unterschied im Wirkungsgrad sein, 
Erwärmung nicht spürbar unterschiedlich, aber Gerätegewicht, Preis und 
Größe durchaus.
Ich würde da mit maximaler Speisung in das Regelmodul gehen und hätte 
alle Freiheiten ohne umschalten zu müssen.

Wenn du doch willst:
Ich würde mir einen ein/aus/ein-Doppelschalter nach Gusto mit 
Verriegelung kaufen (den man also nicht mal eben umschnicksen kann) und 
das ganze mit evtl. einer Hilfsversorgung und 2x2 Relais lösen.
Der Schalter schaltet jeweils einen Satz Relais, die wiederum das eine 
oder andere Netzteil mit L ans Netz und mit Plus an das Regelmodul 
hängen.

von Manfred P. (pruckelfred)


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C. D. schrieb:
> noch ein "Labornetzteil" vom Pollin vorne dran

Welches, zeige die Artikelnummer.

> Und, zum Zweiten: ich habe noch ein ungenutztes SNT herumliegen, mit 60V
> / 11A. Das LNT kann Die Spannung durchaus verarbeiten, es ist mit bis zu
> 70V Eingang klassifiziert.
>
> Spannung verheizen ist dumm, auch das habe ich hier gelernt. Vorläufiger
> Plan ist beide SNT zu integrieren und wahlweise einzuschalten. 60V auf
> 20 herunter zu würgen ist wohl recht unklug,

Verheizt wird da relativ wenig, Deine nachgeschaltete Regelung ist ein 
Schaltnetzteil.

> Was geschieht, wenn am Ausgang des jeweils ungenutzten die Spannung des
> arbeitenden anliegt? Muss das getrennt werden?

Über "muss" würde ich nicht diskutieren, das gehört getrennt und 
gegeneinander verriegelt. Das Mittel der Wahl heißt Relais, 24V sind 
unkritisch, bis auf den unhandlich ohen Strom. Schwierig wird der 
60V-Zweig, da diese einen Lichtbogen bilden. Ich wüsste jetzt nicht, wo 
ich ein Relais für 60V-GLEICHSTROM finde.

Einfacher wäre, die Netzseite zu verriegeln.

Noch einfacher, auf das 24V zu verzichten und erstmal zu gucken, wie der 
Wirkungsgrad des nachgeschalteten Wandlers ist. Ich vermute mal
JOY-IT JT-DPM8624, dessen Datenblattwitz nichts dazu sagt.

C. D. schrieb:
>> Stellt sich noch die Frage nach dem Netzschalter, und den
>> Einschaltströmen...

Thomas schrieb:
> Es gibt spezielle NTCs (Inrush Current Limiter) die haben bei 25°C ein
> bestimmten Widerstand) z.B. 23 Ohm was deinen Einschaltstrom auf etwa
> 10A begrenzt, wenn die dann warm sind geht der Widerstand fast gegen 0.
> Man muss aber aufpassen das man nach dem Ausschalten nicht gleich wieder
> einschaltet den der warme NTC begrenzt den Einschaltstrom dann nicht
> mehr.

Es gibt Fertiggeräte, die den NTC per Relais brücken und mehrere Threads 
zum Thema. Ich verzichte auf NTC, ein dicker Widerstand in Reihe, der 
nach ein paar hundert Millisekunden per Relais gebrückt wird und fertig. 
Beitrag "Re: NTC als Einschaltstrombegrenzung möglich="

Matthias S. schrieb:
> Die Einschaltsequenz z.B. bei meinem Ladegerät fürs E-Auto (60V/30A) ist
> gelöst mit Startwiderstand und MC gesteuertem Überbrückungsrelais.

Genau, bevor man komplizierte R-C-Glieder aufbaut, besser einen 
Mikrocontroller.

von C. D. (derschmied)


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Manfred P. schrieb:
> Welches, zeige die Artikelnummer.

Jenes:

https://www.pollin.de/p/joy-it-programierbares-labornetzteil-jt-dpm8624-352550

War ein Geschenk eines mir lieben Menschen an mich,  funzt sogar. Bei 
eingestellten 12V und 10 Ohm (WIDAP 100) am Ausgang zeigt es brav 1,2A. 
Ich mag den Widerstand, ist meine Universalkeule.

Manfred P. schrieb:
> Verheizt wird da relativ wenig, Deine nachgeschaltete Regelung ist ein
> Schaltnetzteil.

Eine Bildungslücke meinerseits, deswegen hab ich ja meinen Notizblock 
:-)

Manfred P. schrieb:
> Über "muss" würde ich nicht diskutieren, das gehört getrennt und
> gegeneinander verriegelt.

Da hab ich schon drüber sinniert, und den Plan eigentlich insgesamt 
schon wieder verworfen weil eben:

Manfred P. schrieb:
> Ich wüsste jetzt nicht, wo ich ein Relais für 60V-GLEICHSTROM finde.

Deswegen.

Kurz nachgedacht hab ich über eine Art Wechselsystem, dann hätte ich bis 
24V meine 20A, darüber sind es eben "nur" noch max 11. Immernoch ne 
Menge Holz.

Dann ist mir eingefallen, ich hab ja noch Dioden, 70HF120. Um 
Rückspannung auf die Ausgänge jeweils zu verhindern. Richtige Prügel. 
Aber für diesen Gedankengang werd ich hier wohl noch ordentlich 
Peitschenhiebe abkriegen...

Manfred P. schrieb:
> Einfacher wäre, die Netzseite zu verriegeln.

Da hab ich ursprünglich einen EIN-AUS-EIN-Schalter angedacht. Entweder - 
oder.

Manfred P. schrieb:
> Noch einfacher, auf das 24V zu verzichten und erstmal zu gucken, wie der 
Wirkungsgrad des nachgeschalteten Wandlers ist.

So wird's auch gemacht. Zwei Elektroden-Bleche ins Elektrolysebad, und 
mit der Vorgabe 8A ersma gucken was das China-Material hergibt.

Danke erstmal, auch an Jens M. und Wolf 17

: Bearbeitet durch User
von Jens M. (schuchkleisser)


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C. D. schrieb:
> Kurz nachgedacht hab ich über eine Art Wechselsystem, dann hätte ich bis
> 24V meine 20A, darüber sind es eben "nur" noch max 11. Immernoch ne
> Menge Holz.

Du weißt das Schaltnetzteile Leistungswandler sind?
[ ] ja
[x] nein

Wenn du das 24/21 Netzteil benutzt, kannst du das DPS belasten bis ca. 
450W (500 am Schaltnetzteil) erreicht sind.
Mit den 60/11-Netzteil kannst du 660W (am Ausgang knapp 600) nutzen.
Welches ist da wohl geeigneter?
Mit beiden kannst du das DPM nicht mal zur Hälfte auslasten, aber 
dennoch fährst du mit dem 60er NT besser, weil dann aus dem DPM auch bei 
kleinerer Spannung 600W am Ausgang möglich sind sofern du nicht an die 
Stromgrenze des DPM kommst.

: Bearbeitet durch User
von C. D. (derschmied)


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Jens M. schrieb:
> Du weißt das Schaltnetzteile Leistungswandler sind?
> [ ] ja
> [x] nein

Nuja, ich muss zugeben dass meine Kompetenzen eher in anderen Bereichen 
liegen, wirklich mitreden kann ich hier im Detail sicher nicht.

Mein Gedankengang war der, dass das LNT vom Pollin sich übel plagt, 
würde ich bspw von 60V Eingang auf 7V herunterregeln und dann auch noch 
Leistung fordern. Die 53 Volt Differenz habe ich als Verlust betrachtet 
die der Lüfter dann davonbläst.  Dieser Logik folgend nahm ich an, der 
Verlust würde sich bei 24V Eingang entsprechend minimieren.

Kritik ist erwünscht, die versickert nicht im Sand, sondern wird dankbar 
notiert :-)

: Bearbeitet durch User
von H. H. (Gast)


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Ein SNT funktioniert wie ein Getriebe.

von C. D. (derschmied)


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H. H. schrieb:
> Ein SNT funktioniert wie ein Getriebe.

Guter Vergleich, danke. Hat zwar auch Verluste, aber die 
Eingangsleistung entspricht abzgl dieser Verluste der am Ausgang. 
Halbwegs korrekt?

Ich bin gedanklich immernoch hintendran, bei Leistungstransistoren zb 
mit Kühlkörpern von einem kg.

: Bearbeitet durch User
von Manfred P. (pruckelfred)


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C. D. schrieb:
> Manfred P. schrieb:
>> Welches, zeige die Artikelnummer.
> Jenes:
> https://www.pollin.de/p/joy-it-programierbares-labornetzteil-jt-dpm8624-352550

OK.

> Bei
> eingestellten 12V und 10 Ohm (WIDAP 100) am Ausgang zeigt es brav 1,2A.
> Ich mag den Widerstand, ist meine Universalkeule.

Ein paar Lastwiderstände sollte man haben. Für mehr habe ich meine 
'Prüfbirne', eine H4 mit kaputtem Abblendfaden - macht an 12V knapp 5 
Ampere.

> Manfred P. schrieb:
>> Verheizt wird da relativ wenig, Deine nachgeschaltete Regelung ist ein
>> Schaltnetzteil.
> Eine Bildungslücke meinerseits, deswegen hab ich ja meinen Notizblock
> :-)

Na denn ...

> Manfred P. schrieb:
>> Über "muss" würde ich nicht diskutieren, das gehört getrennt und
>> gegeneinander verriegelt.
> Da hab ich schon drüber sinniert, und den Plan eigentlich insgesamt
> schon wieder verworfen weil eben:

Wäre auf der Netzseite mit zwei Relais (Kleinschütz) gut beherrschbar.

> Manfred P. schrieb:
>> Ich wüsste jetzt nicht, wo ich ein Relais für 60V-GLEICHSTROM finde.
> Deswegen.

Ist vielen Leuten nicht bekannt. Vor Jahren im Werk im Prüfmittelbau 
habe ich meinen Kollegen gewarnt, seine Relaismimik mit Gleichspannung 
zu testen. Kurz drauf waren dann mehrere Relais kaputt und "Scheiße, 
dass du mal wieder recht behalten hast".

War auch mir kein angeborenes Wissen, ich hatte eine Weile zuvor selbst 
Bruch gefahren.

> Kurz nachgedacht hab ich über eine Art Wechselsystem, dann hätte ich bis
> 24V meine 20A, darüber sind es eben "nur" noch max 11. Immernoch ne
> Menge Holz.

Nein! Ein Schaltnetzteil wandelt Leistung . Wir haben 60V / 11A = 660 
Watt. Wandelt man diese auf 24 Volt, gibt das 660/24 = 27,5 Ampere. In 
der Praxis abzüglich Wirkungsgrad, bei 85% kämen noch gut 23 Ampere 
raus, 100 Watt wären Verluste in Form von Abwärme.

Eingangsstrom gleich Ausgangsstrom gilt für Längsregler, da wären dann 
60-24=36 Volt mal 11 Ampere = 400 Watt Abwärme fällig.

> Dann ist mir eingefallen, ich hab ja noch Dioden, 70HF120. Um
> Rückspannung auf die Ausgänge jeweils zu verhindern. Richtige Prügel.
> Aber für diesen Gedankengang werd ich hier wohl noch ordentlich
> Peitschenhiebe abkriegen...

Du hast das dicke Fell.

Trotzdem Mist, ich habe den Beitrag von Wolf17 nicht kommentiert: An der 
Diode wird etwa 1 Volt Spannung abfallen. Wenn da nun 10 Ampere fließen, 
wären 10 Watt Wärme abzuführen - da muß ein anständiger Kühlkörper her.

> Manfred P. schrieb:
>> Einfacher wäre, die Netzseite zu verriegeln.
> Da hab ich ursprünglich einen EIN-AUS-EIN-Schalter angedacht. Entweder -
> oder.

Ein denkbarer Weg. Musst Du nur einen finden, der den von Dir 
befürchteten Einschaltstrom tragen kann.

> Manfred P. schrieb:
>> Noch einfacher, auf das 24V zu verzichten und erstmal zu gucken, wie der
> Wirkungsgrad des nachgeschalteten Wandlers ist.
>
> So wird's auch gemacht. Zwei Elektroden-Bleche ins Elektrolysebad, und
> mit der Vorgabe 8A ersma gucken was das China-Material hergibt.

Mit welcher Spannung rechnest Du da? Google erzählt mir "unter 2 Volt", 
das wäre eine vollkommen unkritsche Leistung.

H. H. schrieb:
> Ein SNT funktioniert wie ein Getriebe.

.. und kackt ab, wenn das Drehmoment zu hoch wird.

C. D. schrieb:
> H. H. schrieb:
>> Ein SNT funktioniert wie ein Getriebe.
> Guter Vergleich, danke. Hat zwar auch Verluste, aber die
> Eingangsleistung entspricht abzgl dieser Verluste der am Ausgang.
> Halbwegs korrekt?

Jou - hat meinen Text überholt.

von H. H. (Gast)


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Manfred P. schrieb:
> H. H. schrieb:
>> Ein SNT funktioniert wie ein Getriebe.
>
> .. und kackt ab, wenn das Drehmoment zu hoch wird.

Oder die Drehzahl.

von C. D. (derschmied)


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Manfred P. schrieb:
> Mit welcher Spannung rechnest Du da? Google erzählt mir "unter 2 Volt",
> das wäre eine vollkommen unkritsche Leistung.

Eben dort wollte ich flexibel sein. Verkupfern, verzinnen & Co liegen 
tatsächlich unter 5V, elektrolytisch entrosten läuft mit erheblich mehr 
Spannung weit besser. Und ich ich bilde mir ein auch mal mit höheren 
Spannungen etwas experimentieren zu wollen sowie nebenher auch eben 
ordentlich etwas über die "Hardware" zu lernen.

Manfred P. schrieb:
> H. H. schrieb:
>> Ein SNT funktioniert wie ein Getriebe.
>
> .. und kackt ab, wenn das Drehmoment zu hoch wird.

H. H. schrieb:
> Oder die Drehzahl.

Das ist exakt das Dilemma das sich mir auftat.

Manfred P. schrieb:
> Ein denkbarer Weg. Musst Du nur einen finden, der den von Dir
> befürchteten Einschaltstrom tragen kann.

Ich dachte da an einen allpolig trennenden von Heschen, 20A. Link hab 
ich gerade gelöscht, 20 Zeilen lang... Bliebe nur der PE ständig 
verbunden, über den man bzgl SNT auch so einiges liest. Gehäuse wird 
Aluminium, also auch entsprechend brav "angekettet".

: Bearbeitet durch User
von Thomas (kosmos)


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ich habe einfach die einfachste Möglichkeit genannt ohne eine Schaltung 
aufbauen zu müssen, das kann man auch in die Zuleitung integrieren um 
den kurzen hohen Einschaltstrom zu begrenzen.

Besser wäre es natürlich per zeitverzögertem Relais, allerings ist das 
auch wieder eine Ausfallquelle. Und wenn man sich des Problems bewusst 
ist nicht kurz nach dem Ausschalten gleich wieder einzuschalten dann 
wirkt der Effekt auch wieder.

von Jens M. (schuchkleisser)


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C. D. schrieb:
> Mein Gedankengang war der, dass das LNT vom Pollin sich übel plagt,
> würde ich bspw von 60V Eingang auf 7V herunterregeln und dann auch noch
> Leistung fordern. Die 53 Volt Differenz habe ich als Verlust betrachtet
> die der Lüfter dann davonbläst.

Deswegen ja Schaltnetzteil: um die Verluste zu verringern.
Viele Leute nehmen eins deiner Module (die kleinere Version, aber deine 
ist nur etwas aufgeblasen ggü. denen) als Labornetzteil, irgendeinen 
Klotz mit größerer Spannung dran, ein altes Laptop-NT oder so, und schon 
hat man ein relativ gutes Experimentiernetzteil.
Die Spannung die da rauskommt ist nicht so fein glatt und störungsfrei, 
aber um aus den 19V 3,42A alles übliche zu machen was der Bastler 
braucht reichts, und wenn man unter den 65W bleibt geht das auch mit 
10A.
Ganz im Gegenteil, je höher die Eingangsspannung ist, desto weniger 
quält sich das Ding, weil die Ströme dann kleiner werden.
Und da es nur Spannung-nach-unten kann, macht es Sinn, nur das Dicke NT 
zu benutzen und das auch für 2V am Ausgang.

Wenn du nach unten nur 10V bräuchtest, wäre das Cahrgery S1500 siehe 
https://www.elektromodellflug.de/1500w-600w-nt.html gut geeignet, das 
ist alles schon "in eins". Bin sehr zufrieden damit, bislang hat es alle 
Anforderungen und Tests bestanden.

: Bearbeitet durch User
von Michael B. (laberkopp)


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C. D. schrieb:
> Naja, Labornetzteile mit 60V / 10-20A sind dünn gesät und unbezahlbar...

https://www.amazon.de/RUZIZAO-Labornetzteil-Digitalanzeige-Stromversorgung-Labornetzger%C3%A4t/dp/B0B5RHTS7W/ref=mp_s_a_1_2_sspa

C. D. schrieb:
> Das eine SNT ist im Fundus, das andere eigens bestellt.

C. D. schrieb:
> War ein Geschenk eines mir lieben Menschen an mich,  funzt

Hmm.

C. D. schrieb:
> Hin und wieder brauche ich aber auch Spannungen darüber, ich werfe da
> jetzt mal ~50V in den Raum

Dein Buck Modul ksnn nur runterwandeln, aus 24V also weniger machen.

Und nein, höhere Spannungen braucht man wirklich nicht in der Galvanik, 
zum Entrosten.

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