Forum: PC Hard- und Software Richtige Datensicherung?


von Ron 9. (ron95)


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Wir haben einen ganzen Ordner voller wichtiger CAD Datein und sichern 
diese auf zwei Externe SSD Festplatten.

Die Frage ist nun, ist dies eine angemessene Sicherung oder sollte es 
noch anders gesichert werden.
Auch die Frage, sollte sich Ransomware einnisten, wie sichert man 
richtig seine Daten? Entsprechender Bedrohungsschutz ist 
selbstverständlich vorhanden!

: Bearbeitet durch User
von Cyblord -. (cyblord)


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Ron 9. schrieb:
> Wir haben einen ganzen Ordner voller wichtiger CAD Datein und sichern
> diese auf zwei Externe SSD Festplatten.
>
> Die Frage ist nun, ist dies eine angemessene Sicherung oder sollte es
> noch anders gesichert werden.
> Auch die Frage, sollte sich Ransomware einnisten, wie sichert man
> richtig seine Daten? Entsprechender Bedrohungsschutz ist
> selbstverständlich vorhanden!

Das ist nicht zeitgemäß und auch nicht sicher.

Die erste Stufe einer Sicherung sollte ein Dokumentenmanagement sein. 
Wie z.B. git.
Das verhindert schon mal das dauerhafte und unbemerkte löschen oder 
verändern. Solche Dinge kommen nämlich am häufigsten vor. Und steht der 
git Server nicht einfach zugänglich im LAN, dann kommt auch Ransomware 
da erst mal nicht ran.

DANN kann man sich Gedanken um ein Backup machen. Wenn man den git 
Server einfach per cloud einkauft, muss man gar nichts selbst machen, 
sondern lässt das vom Anbieter sichern. Alles nur eine Kostenfrage. Das 
ist jedenfall die moderne Methode.

Ansonsten halt automatische Sicherung am besten zu einem anderen 
Standort. Wegen Brand z.B.

: Bearbeitet durch User
von Harald K. (kirnbichler)


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Ron 9. schrieb:
> wie sichert man richtig seine Daten?

Inkrementell.

Redundant.

Offline.


> Entsprechender Bedrohungsschutz ist selbstverständlich vorhanden!

Schlangenöl?

von Ron 9. (ron95)


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Cyblord -. schrieb:
> DANN kann man sich Gedanken um ein Backup machen. Wenn man den git
> Server einfach per cloud einkauft, muss man gar nichts selbst machen,
> sondern lässt das vom Anbieter sichern. Alles nur eine Kostenfrage. Das
> ist jedenfall die moderne Methode.

Dann ist aber die Frage des Datenschutzes bei Kundendaten.

von Cyblord -. (cyblord)


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Ron 9. schrieb:
> Cyblord -. schrieb:
>> DANN kann man sich Gedanken um ein Backup machen. Wenn man den git
>> Server einfach per cloud einkauft, muss man gar nichts selbst machen,
>> sondern lässt das vom Anbieter sichern. Alles nur eine Kostenfrage. Das
>> ist jedenfall die moderne Methode.
>
> Dann ist aber die Frage des Datenschutzes bei Kundendaten.

Das muss man nur richtig handhaben. Ist aber kein Showstopper für 
externe Server. Niemand muss heute mehr eigene Server im Keller haben. 
Solche Ressourcen, samt Backup, kauft man einfach ein.
Die 90er sind vorbei.

Wie sieht denn euer Datenschutzkonzept aus? Das hält doch auch keinem 
Audit stand. Ein paar freigegebene Netzlaufwerke ohne besonderen Schutz 
und Passwort als Post It am Monitor? DAS ist doch die Realität bei Buden 
die alles intern haben.

: Bearbeitet durch User
von Rene K. (xdraconix)


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Cyblord... Ich wäre vorsichtig: Herr Kimbichler kommt gleich wieder umme 
Ecke und behauptet Cloud wäre Teufelszeug und die gehen sowieso alle 
pleite und die Daten sind weg. ;-)

von Harald K. (kirnbichler)


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Cyblord -. schrieb:
> Solche Ressourcen, samt Backup, kauft man einfach ein.

Wie auch IT-Kompetenz. Kauft man alles einfach ein. Braucht man nicht 
selbst. Und den "Consultant", der einem erklärt, worauf man zu achten 
hat, den kauft man auch ein. Der kennt sich mit seinen 23 Jahren und 
seinem Bachelor in Marketinginformatik bestens mit allem aus, der ist 
kein Boomer, sondern Digital Native. Und der kennt auch jemanden, der 
dem Unternehmen den Auftritt auf tiktok gestalten kann.

von Cyblord -. (cyblord)


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Rene K. schrieb:
> Cyblord... Ich wäre vorsichtig: Herr Kimbichler kommt gleich wieder umme
> Ecke und behauptet Cloud wäre Teufelszeug und die gehen sowieso alle
> pleite und die Daten sind weg. ;-)

Ja sicher. Genau wie die Leute die behaupten ihre DVD Sammlung wäre 
besser geschützt als Inhalte auf einem Amazon Rechenzentrum.

Ein rein lokales Backup auf ein paar Festplatten, kann man gerne 
zusätzlich haben. Aber zu denken, das wäre auch nur ein 1/1000 so sicher 
und zuverlässig wie ein ordentliches Cloud-Backup ist Irrsin. Das Risiko 
durch Feuer oder Wasserschaden oder schlicht dass man nach 10 Jahren das 
Backup braucht und die SSD macht keinen Pieps mehr, ist so viel höher.
Das ganze braucht auch ein entsprechendes Management. Das beginnt beim 
Backup selber: Automatisch? Wie oft? Auf wie viele Medien. Dann müssen 
die regelmäßig getauscht werden. Wer macht das? Wie trackt man das?
Solche Fragen können kleine Buden nicht beantworten. Da gammelt dann 
irgendein nicht aktuelles Backup irgendwo rum, weil man nach 3 Monaten 
aufgehört hat ein Backup zu erstellen. Das zweite Backup hat der Chef 
"mal schnell" mit einem Film für den Firmen-Videoabend überspielt und 
vergessen.

> Wie auch IT-Kompetenz. Kauft man alles einfach ein.

Man muss sie immer einkaufen. Nur die Frage ob intern oder extern. Und 
ob man eben eine komplette IT Abteilung intern beschäftigen will, nur um 
zuverlässige Backups zu haben.

: Bearbeitet durch User
von Rene K. (xdraconix)


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Richtig, ich sichere meine Daten auf einem zweiten Rechner - jede Nacht 
um vier - und wenn dies fertig ist sowie eine WAN Verbindung besteht 
wird noch in der Cloud auf einer AWS Instanz gesichert.

Und beim Thema Backup-Strategie bin ich noch immer beim alten 7/4/12 
Schema: Datenspeicher kostet nix mehr.

Cyblord, ich stehe da völlig hinter dir.

von Rbx (rcx)


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Ron 9. schrieb:
> Die Frage ist nun, ist dies eine angemessene Sicherung oder sollte es
> noch anders gesichert werden.

Vielleicht ein paar wichtige oder aktuellere Sachen noch auf einem oder 
mehreren USB-Sticks sichern.
Wenn noch keine (feinere (als Namen oder Zeiten)) Ordnung drin ist 
(Index, Doku usw.) kann man die auch noch nachträglich dazu tun.
Wenn man günstig an Bandlaufwerke kommt, könnte man diese zusätzlich 
nutzen.

von Stephan S. (uxdx)


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wenn das Backup-Medium (Platte oder Rechner) vom Netz aus erreichbar 
ist, killt Ransomware auch das Backup. Dagegen hilft ein Pull-Backup, 
das wird aber leider sehr selten gemacht.

: Bearbeitet durch User
von Lukas T. (tapy)


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SSD sind kein Backupmedium. Sorry.

von Udo S. (urschmitt)


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Bei Cad Daten: Screenshot per Handy

duck und weg :-)

von Harald K. (kirnbichler)


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Stephan S. schrieb:
> wenn das Backup-Medium (Platte oder Rechner) vom Netz aus erreichbar
> ist, killt Ransomware auch das Backup.

Deswegen schrieb ich: Offline

von Udo K. (udok)


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Harald K. schrieb:
>> wenn das Backup-Medium (Platte oder Rechner) vom Netz aus erreichbar
>> ist, killt Ransomware auch das Backup.
>
> Deswegen schrieb ich: Offline

Gute Ransomware killt dir das Backup auch wenn du offline bist.  Lebe 
einfach damit - die Welt ist ein unsicherer Ort.

: Bearbeitet durch User
von Foobar (asdfasd)


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> Wenn man den git Server einfach per cloud einkauft,

Sicherung auf nem Cloud-Server - klar, dann kann man bequem mit dem 
Finger auf Amazon&Co zeigen "Die sind schuld!".

Ich warte ja nur auf die Ransomware, die sich mal quer durch die 
Cloud-Server durchfrisst - dann werd ich ganz schnell zum Prepper.

- Betroffener des Einbruchs bei Südwestfalen-IT.

PS: Letztens erst in Schulen passiert: alles auf iPads "aufgerüstet". 
Die Schüler fleißig nur noch die Notizapp benutzt.  Bei einem Update der 
App waren plötzlich alle Notizen aller Schüler weg.  Die, die kurz vor 
der Abi-Prüfung standen, haben am lautesten geschrien ...

von Hmmm (hmmm)


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Foobar schrieb:
> Ich warte ja nur auf die Ransomware, die sich mal quer durch die
> Cloud-Server durchfrisst

Das muss noch nicht mal Ransomware sein:

https://www.heise.de/news/Abgebranntes-Rechenzentrum-OVH-eroeffnet-feuersicheren-Nachfolger-in-Strassburg-7263363.html

Blind alles "in die Cloud" zu schaufeln, sieht nur auf den ersten Blick 
sicher und günstig aus.

Wenn es um wichtige Geschäftsdaten geht, wären langlebige Medien im 
Bankschliessfach eine zusätzliche Sicherheit.

von Reinhard S. (rezz)


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Cyblord -. schrieb:
> Das ist jedenfall die moderne Methode.

Dann aber bitte die Internetanbindung hochrüsten (servicemäßig und evtl. 
den Upload) und/oder einen Zweitweg bestellen.

> Ansonsten halt automatische Sicherung am besten zu einem anderen
> Standort. Wegen Brand z.B.

Kommt immer gut, gerade automatisch. Aber lokal als 1st Level (auch 
automatisch) ist immer noch ne gute Idee.

Und natürlich testen, wie man die Backups wieder zurückspielt.

von Harald K. (kirnbichler)


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Udo K. schrieb:
> Gute Ransomware killt dir das Backup auch wenn du offline bist.

Wie macht sie das, wenn das Offlinebackup in Form einer Festplatte oder 
eines LTO-Bandes im Schrank liegt?

von Lu (oszi45)


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Harald K. schrieb:
> Wie macht sie das, wenn das Offlinebackup in Form einer Festplatte oder
> eines LTO-Bandes im Schrank liegt?

1.Schon mal eine gute Idee, auch ein paar Daten im Schrank offline zu 
haben. Frage ist dann später, wie aktuell sie noch sind. Leider sind die 
meisten Daten heute nicht mehr schreibgeschützt wie auf einer CD, sodass 
der Virus auch schon manches "sicher geglaubte" Backup unbemerkt 
angegriffen hat. Weitere Frage ist die Wiederherstellungszeit der 
Datenmenge.
2.Wenn es die Zeit zulässt, mindestens ein komplettes Image an einen 
sicheren Ort legen. Dann sind die ganzen Einstellungen und Lizenzdaten 
noch nicht verloren, was bei der Wiederherstellung sonst viel Aufwand 
machen kann.

: Bearbeitet durch User
von Harald K. (kirnbichler)


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Lu O. schrieb:
> 1.Schon mal eine gute Idee, auch ein paar Daten im Schrank offline zu
> haben. Frage ist dann später, wie aktuell sie noch sind.

So aktuell, wie die Disziplin des Datensichernden halt ist.

Wenn zur Sicherungsprozedur gehört, einmal pro $(Zeiteinheit) ein 
Band/eine Platte in den Schrank zu legen, dann sind die Daten so 
aktuell, wie $(Zeiteinheit) halt lang ist.

Lu O. schrieb:
> Weitere Frage ist die Wiederherstellungszeit der
> Datenmenge.

Was soll daran eine Frage sein, und welche Entscheidung soll daraus 
abgeleitet werden?

Wenn das Wiedereinspielen eines Backups jemandem zu lange dauert, dann 
kann die logische Antwort nicht lauten, aufs Backup zu verzichten.

von Purzel H. (hacky)


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>> Entsprechender Bedrohungsschutz ist selbstverständlich vorhanden!

Aber ja doch. Ganz sicher.

von Harald K. (kirnbichler)


Angehängte Dateien:

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Immer noch der beste Schutz vor allem. Bedrohungen, Unsicherheit, 
Trojanern, Koreanern, Zahnschmerzen, Viren, Makroviren, Makrophagen, 
Koryphäen und Bauchweh!

von Le X. (lex_91)


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Ob es ein "richtiges" Backup gibt?
Das ist halt wieder so ein Thema, frag 5 Leute und du kriegst 10 
Meinungen.
Und natürlich, nur die eigene Backupstrategie ist die richtige, alle 
anderen sind ja sowieso doof ;-)

Am Ende des Tages muss man halt eine Strategie finden die man auch über 
längere Zeit durchhalten kann. Die beste Strategie nützt nichts wenn 
diese so aufwendig oder teuer ist dass man nach 2 Wochen keinen Bock 
mehr hat.
Aufwand  Nutzen  Risiko müssen passen.

Ich persönlich habe meine Daten auf einem NAS.
Von diesem NAS (und von den Systempartitionen aller anderen Geräte im 
Haushalt) ziehe ich in regelmäßigen Abständen (ca. 1 mal pro Woche) ein 
Image (inkrementelles Backup, d.h. Widerherstellung älterer Stände 
möglich).
Es handelt sich dabei um Pull-Backups, d.h. die Maschine, welches die 
Backups erstellt, zieht sich die Daten über ssh/rsnapshot von den 
clients. Kein client hat direkten Zugriff auf das Backup.
Die Maschine läuft nur wenn Backup-Tag ist.
Das ist manueller Aufwand.

In unregelmäßigen Abständen wird die Backup-Platte noch auf eine 
verschlüsselte, zweite Platte gespiegelt die im Elternhaus steht 
(ebenfalls über ssh/Portweiterleitung).

Damit fahr ich schon ne Weile ganz gut, die Strategie passt für mich.
Wenn natürlich am Samstag das NAS abraucht und am Sonntag wär Backup-Tag 
gewesen gibts potentiell Datenverlust.

: Bearbeitet durch User
von Ralf H. (ralf_h939)


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Und bitte keine SSD, die verlieren Daten wenn sie zu lange keine 
Stromversorgung haben.

von (prx) A. K. (prx)


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Le X. schrieb:
> Und natürlich, nur die eigene Backupstrategie ist die richtige, alle
> anderen sind ja sowieso doof ;-)

Wie gut die Strategie war weiss man sowieso erst nach einem Hausbrand. 
Etwa wenn man zwar verschlüsselt in die Cloud sichert, damit also die 
Daten alle noch vorhanden sind, aber der Schlüssel oder die verwendete 
Software in der erforderlichen Version nicht mehr auffindbar ist. :)

: Bearbeitet durch User
von Harald K. (kirnbichler)


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Ralf H. schrieb:
> Und bitte keine SSD, die verlieren Daten wenn sie zu lange keine
> Stromversorgung haben.

Geht es ums Archivieren oder um ein Backup?

Beim Archivieren ist das Langeliegenlassenkönnen wichtig, bei einem 
Backup nicht, da hat man mehrere Medien, die man zyklisch durchrotiert.

Macht man z.B. wöchentlich ein Backup und hat vier Medien, ist das 
älteste Backup gerade mal vier Wochen alt -- eine SSD hat keine Probleme 
damit, vier Wochen herumzuliegen.

von Michael O. (michael_o)


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Schon jemand eine SSD gehabt, die durch rumliegen Daten verlohren hat? 
Alle alten 32GB und größer SSDs die ich so rumliegen habe booten auch 
nach fast 10 Jahren ohne Strom noch wie immer. Bei Festplatten 
funktioniert das seit die Selbstauflösenden Glasplatter weg sind und IBM 
Platten mit defekten Hallsensoren weg sind auch fast immer. Die Zeiten 
die festklebenden Köpfe lösen zu müssen sind zum Glück um.

MfG
Michael

von (prx) A. K. (prx)


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Michael O. schrieb:
> Schon jemand eine SSD gehabt, die durch rumliegen Daten verlohren hat?

Samsung hatte mal eine Serie, die nach Monaten langsam wurde und deren 
Fix darin bestand, im Hintergrund Refreshs der Bestandsdaten 
durchzuführen, wenn nötig. So ab TLC wird das offenbar relevant. Schätze 
das machen alle, wenn sie können.

> Alle alten 32GB und größer SSDs die ich so rumliegen habe booten auch
> nach fast 10 Jahren ohne Strom noch wie immer.

Das werden SLC und MLC sein.

: Bearbeitet durch User
von Oliver S. (oliverso)


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Ron 9. schrieb:
> Die Frage ist nun, ist dies eine angemessene Sicherung oder sollte es
> noch anders gesichert werden.

Da Backups ja eine ganz neue Entwicklung im IT-Breich sind, mit denen 
überhaupt noch niemand wirkliche Erfahrungen hat (sieht man ja auch an 
deiner Frage), lässt sich das natürlich erst in ein paar Jahrzehnten 
beantworten, wenn dazu ausreichende Erfahrungen vorliegen.

Bis dahin wirst du wohl mit den Backupstrategien auskommen müssen, die 
sich mit einer einfachen Suche im Netz so finden lassen.

Oder anders gesagt. Das ist eine der Fragen, die man nur mit "ist google 
kaputt?" beantworten kann.

Oliver

von Le X. (lex_91)


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Oliver S. schrieb:
> Das ist eine der Fragen, die man nur mit "ist google
> kaputt?" beantworten kann.

Vor der haben es immerhin schon 27 Leute geschafft die Frage auf andere 
Art zu beantworten, eine vermutlich vielfach höhere Dunkelziffer hat es 
sogar geschafft die Frage zu ignorieren.

von Ob S. (Firma: 1984now) (observer)


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Harald K. schrieb:
> Ron 9. schrieb:
>> wie sichert man richtig seine Daten?
>
> Inkrementell.
>
> Redundant.
>
> Offline.

Richtig. Ganz besonders wichtig ist auch noch die untere Grenze für die 
Redundanz von 3. Es sollten also mindestens drei Generationen 
gleichzeitig existieren, von denen zu jedem beliebigen Zeitpunkt (incl. 
Backup oder Restore) immer nur genau eine "online" sein darf.

Außerdem fehlt da noch:

Verteilt.

Also: Jede der (im Minimum) drei Generationen muß voneinander räumlich 
getrennt aufbewahrt werden. Und mit Ausnahme von maximal einer (bei der 
gerade ein Backup oder Restore erfolgt) auch räumlich getrennt von dem 
zu sichernden Datenbestand.

von Michael O. (michael_o)


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Und richtig schlechte Strategien wie inkrementelle Backups werden auch 
hier empfohlen. Dazu braucht es nicht mal Tante Google um das Scheitern 
zu erleben

MfG
Michael

von (prx) A. K. (prx)


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Michael O. schrieb:
> Und richtig schlechte Strategien wie inkrementelle Backups werden
> auch hier empfohlen.

Sorry, aber da hilft mir Google nicht wirklich, da mir nicht klar ist, 
was genau du darunter verstehst, welche Verfahren du ablehnst. Der 
Begriff "inkrementell" alleine ist zu wenig. Manche Enterprise-Backups 
arbeiten per "incremental forever".

Man sollte bei Backups auch zwischen Desaster-Recovery kompletter Medien 
und selektivem Restore von Files/Directories unterscheiden. Es kann 
darauf hinaus laufen, beides mehr oder weniger getrennt zu fahren.

: Bearbeitet durch User
von Marci W. (marci_w)


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Michael O. schrieb:
> Und richtig schlechte Strategien wie inkrementelle Backups werden auch
> hier empfohlen.

Dem stimme ich zu, ich sehe allerdings bei differentiellen Backups keine 
größeren Probleme. Jedenfalls, wenn man mit einem Backupsystem wie z.B. 
Acronis arbeitet. Jedes Mal ein Vollbackup zu machen, kann bei größeren 
Datenbeständen durchaus nervig sein.

ciao

Marci

von Ob S. (Firma: 1984now) (observer)


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Michael O. schrieb:

> Und richtig schlechte Strategien wie inkrementelle Backups werden auch
> hier empfohlen.

Natürlich, denn das ist keine schlechte Strategie, sondern im Gegenteil 
eine sehr gute. Natürlich unter der Voraussetzung, dass das 
Generationen-Prinzip korrekt umgesetzt wird.

Bei größeren Datenbeständen macht es die Sache überhaupt erst praktisch 
handelbar. Da besteht nämlich das Problem, dass die mögliche "Frequenz" 
der Backups ohne dieses Konzept schlicht zu klein wird, um wirklich 
sinnvoll zu sein.

Gerade die jüngsten Daten sind typisch die wichtigsten.

von Marci W. (marci_w)


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(prx) A. K. schrieb:
> Sorry, aber da hilft mir Google nicht wirklich, da mir nicht klar ist,
> was genau du darunter verstehst, welche Verfahren du ablehnst.

Er meint vermutlich die Strategie, nach einem Vollbackup bei jedem 
Sicherungslauf nur die Daten zu sichern, die sich seit dem letzten 
SICHERUNGSLAUF geändert haben. Das verstehe ich unter inkrementellem 
Backup.

Wenn hingegen nach einem Vollbackup bei jedem Sicherungslauf die Daten 
gesichert werden, die sich seit dem letzten VOLLBACKUP geändert haben, 
ist das ein differentielles Backup. Braucht natürlich mehr Platz, dafür 
wird das Restore deutlich einfacher.

So jedenfalls kenne ich das.

ciao

Marci

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Erste Frage waere, wieviel Daten das überhaupt sind, die ein Backup 
benoetigen.

Wenn das ein paar Zettabyte sein sollten, dann werden 3 Backups nicht so 
richtig weiterhelfen.

Zwei SSD als Backup, kann alles sein zwischen 2x250GB bis 2x250TB 
(Samsung im August 2023 auf einer Messe vorgestellt).

von (prx) A. K. (prx)


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Marci W. schrieb:
> So jedenfalls kenne ich das.

Das ist das, was man traditionell mit Bandsicherungen macht. 
Beispielsweise eine Vollsicherung pro Woche und täglich Inkrements oder 
Differenzen dazu. Beim Restore mehrerer oder alles Files geht es alle 
diese nacheinander durch. Es geht aber auch anders.

Es fängt damit an, anhand welcher Kritierien die Änderungen erkannt 
werden. Timestamp, "Changed" Bit, Vergleiche mit Datenbank gesicherter 
Files ind n Ständen? Kann man über die Datenbank gleich auf den letzten 
oder gewünschten Stand gehen? Es gibt seit Äonen Enterprise-Backups, die 
im Normalfall nie Vollsicherungen machen. Das pauschal für falsch zu 
deklarieren, halte ich für verfehlt.

: Bearbeitet durch User
von Michael O. (michael_o)


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Wie so oft gut gedacht und fast immer schlecht gemacht. Wer schon viele 
mal im Leben Desaster recovery betreiben durfte und daran gescheitert 
ist das das Rücksichern an einem Lesefehler auf einem Datenträger des 
Inkrementellen Backups mit einer sinnlosen Fehlermeldung komplett 
gescheitert ist und sinnfreien Datensalat auf den Platten hinterlassen 
hat wird bestenfalls noch differenzielle und Fullbackups mit 
Nachgewiesener recovery Strategie und regelmäßigen Tests akzeptieren 
ohne Würgereize zu bekommen

mfG
Michael

von (prx) A. K. (prx)


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Michael O. schrieb:
> ist das das Rücksichern an einem Lesefehler auf einem Datenträger des
> Inkrementellen Backups mit einer sinnlosen Fehlermeldung komplett
> gescheitert ist

Weshalb gute Backup-Systeme die Daten redundant halten. Da gibt es dann 
von allen Daten zusätzlich zum Version im Backup-Pool mindestens eine 
Kopie in einem Copy-Pool. Ob parallel mitgezogen, oder danach erstellt. 
Und diese Copy-Medien sind oder landen idealerweise andernorts, 
ausserhalb der Brandzone.

Was ich damit sagen will: Es gibt Verfahren inkrementeller Sicherung, 
die hier vielleicht nicht jeder kennt. Dass die in kleinem privaten 
Rahmen sinnvoll sind, will ich nicht postulieren. Nur obige 
Pauschalaussage etwas ankratzen.

Tägliche Vollsicherungen von grossen Datenmengen, von denen sich täglich 
nur 1% ändern, sind nicht wirklich ökonomisch. Du haust da Ressourcen 
ohne Ende rein.

: Bearbeitet durch User
von Le X. (lex_91)


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(prx) A. K. schrieb:
> Weshalb gute Backup-Systeme die Daten redundant halten. Da gibt es dann
> von allen Daten zusätzlich zum Version im Backup-Pool mindestens eine
> Kopie in einem Copy-Pool. Ob parallel mitgezogen, oder danach erstellt.
> Und diese Copy-Medien sind oder landen idealerweise andernorts,
> ausserhalb der Brandzone.

Jetzt bewegen wir uns aber ein klein wenig außerhalb von dem, was von 
einem Privatmenschen oder einem Handwerkerladen noch sinnvoll 
darstellbar ist ;-)

von Ob S. (Firma: 1984now) (observer)


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(prx) A. K. schrieb:

> Tägliche Vollsicherungen von grossen Datenmengen, von denen sich täglich
> nur 1% ändern

Wenn überhaupt. Bei uns liegt die Quote bei 0,2%. Datenbestand total 
derzeit ca. 80TB. Wobei ich persönlich schätze, das bestimmt die Hälfte 
davon nie wieder irgendwie benötigt werden wird. Aber wer kann teuere 
Arbeitszeit darauf verschwenden, das zu durchforsten und auszumisten?

Ein ordentliche durchdachtes inkrementelles Backupsystem schleppt diese 
ganzen potentiellen Leichen halt einfach mit, so dass sie den täglichen 
Betrieb nicht weiter stören, aber denoch verfügbar sind, falls sich 
irgendwann doch mal rausstellen sollte, dass sie gebraucht werden.

Der Hauptnachteil ist: natürlich brauchen auch diese Quasi-Leichen ihren 
Speicherplatz. So what? Nie war der so günstig zu haben wie heute...

von (prx) A. K. (prx)


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Le X. schrieb:
> Jetzt bewegen wir uns aber ein klein wenig außerhalb von dem, was von
> einem Privatmenschen oder einem Handwerkerladen noch sinnvoll
> darstellbar ist ;-)

Klar, das beschriebene Beispiel (IBM TSM aka Storage Protect) ist eher 
am oderen Ende. Das hatte ich selbst ja auch angedeutet. :)

Indes: Man sollte ein wenig aufpassen, dass man bei Backups nicht mehr 
automatisch in althergebrachten Bändern und bei Datentransport ans 
Turnschuhnetzwerk denkt. Auch Lösungen für kleinere Umgebungen haben 
längst Methoden, inkrementelle Sicherungsverfahren mit Redundanz zu 
verbinden. Bei Disk-Storage als Medium ist das auch kein Problem mehr. 
Und Leitungen jenseits Spuckreichweite sind hinreichend günstig, um 
Kopien von Backups darüber auszulagern - inkrementellen Transport 
vorausgesetzt.

Beispiel: Dem Handwerkerladen hat sein IT-Dienstleister einen kleinen 
VM-Host hingestellt. Das würde ich zwecks einfacher Hardware-Migration 
und Absicherung bei Updates heute immer machen, selbst wenn nur eine 
einzige VM drauf läuft. Eine QNAP/Synology-NAS dient als primärer 
Backup-Space. Dazu sekundären Backup-Space in der Cloud, auf einer 
zweiten NAS ausserhalb der Brandzone oder auf Wechselmedium. Dann noch 
ein überschaubares Nakivo als Backup-Software und das wars.

Wahrscheinlicher aber hat der Handwerker nichts dergleichen, sondern 
seinen Kram schon jetzt oder bald komplett in der Cloud. Backup 
inklusive, wenn dran gedacht. In solcher Dimension erscheint mir das 
auch als sinnvoll.

: Bearbeitet durch User
von Harald K. (kirnbichler)


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(prx) A. K. schrieb:
> Eine QNAP/Synology-NAS dient als primärer Backup-Space.

Wenn man ein nicht ganz weit unten links eingeordnetes Synology-NAS 
verwendet (das DS220+/223+ ist das kleinste in Frage kommende Modell), 
dann kann man "Synology Active Backup for Business"* nutzen. Das läuft 
auf dem NAS und kann VMs von VMware (auch ESXi) und Hyper-V sichern, und 
mit einem auf dem Client zu installierenden Backup-Agent auch nicht 
virtualisiert laufende Rechner sichern. Für diesen Fall gibts auch ein 
Bare-Metal-Restore.
Die Agents gibts für Windows, Linux und macOS.

Und zu guter Letzt kann das Ding auch SMB- und rsync-Server sichern.

Die nötige Lizenz ist im Lieferumfang des NAS enthalten (man muss 
allerdings ein Synology-Konto einrichten).

*) https://www.synology.com/de-de/dsm/feature/active-backup-business/pc

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Mit dem geringsten Aufwand und zuverlässig nicht verloren gehen die 
Daten, die nicht angefallen sind. ;)

Ron 9. schrieb:
> Ransomware

Wenn sich die Ransomware unterhalb des Dateimanagers angesiedelt haben 
sollte, werden die Dateien als ok angezeigt, während Du schon ein paar 
Backups hinter Dich gebracht hast. Dann sind vielleicht alle Backups 
auch verschlüsselt.
Das fällt nur auf, wenn die Platten an einem anderen Rechner mit einem 
anderen Betriebssystem geprüft werden.

Wenn es noch tiefer hineingeht, dann könnte sogar die Firmware der 
Festplatte betroffen sein:
https://techwatch.de/externe-festplatte/hackergruppe-infiziert-festplatten-firmware/

von (prx) A. K. (prx)


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@Dieter: Wenn also die Produktionszählen von Marmorplatten und Meisseln 
krass ansteigen, dann sind bestimmte Regierungen und Geheimdienste 
gerade dabei, ihre wichtigsten Daten zu sichern. ;)

: Bearbeitet durch User
von Lu (oszi45)


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Dieter D. schrieb:
> Das fällt nur auf, wenn die Platten an einem anderen Rechner mit einem
> anderen Betriebssystem geprüft werden.

... oder jemand die ganz alten "überflüssigen" Daten benötigt! Manches 
darf Jahre nach Vertragsablauf weg. Deine Geburtsurkunde sowie 
Immobiliensachen sollten ewig verfügbar bleiben. Ob Dein heutiges Backup 
dann in 100 Jahren noch verwendbar ist?

(prx) A. K. schrieb:
> Marmorplatten
Sind heute noch lesbar :-) Einige NASA-Daten? 
https://www.heise.de/news/NASA-In-die-Cloud-geschubst-1926189.html

von Harald K. (kirnbichler)


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Lu O. schrieb:
> Ob Dein heutiges Backup
> dann in 100 Jahren noch verwendbar ist?

Nur wenige sind nach hundert Jahren noch an der eigenen Geburtsurkunde 
interessiert ...

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