Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Spectrumanalyzer HP141T


von Claus ". (polli)


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Hallo,
seit einiger Zeit bin ich Besitzer dieses Oldies. Leider hat das Gerät 
wohl einen Defekt. Nun hoffe ich, hier jemand zu finden, der eventuell 
so ein Gerät noch besitzt (der letzte Beitrag hier über diesen Specki 
ist ja auch schon eine Weile her) bzw. sich damit auskennt und mir ein 
paar Hinweise geben kann.
Da Doppelpostings in manchen Foren unerwünsacht sind, hier der Hinweis, 
daß ich im RBF-Forum über dieses Thema auch schon gepostet habe.
Die Lage ist folgende:
Der 141T hat als Einschübe den IF8552B und den LF8556A.
Es wird keine Nulllinie geschrieben. Da ich kein Spezialist für 
Spectrumanalysatoren bin, hoffe ich, daß es keine absolute Fehlbedienung 
von mir ist.
An den Ausgängen Vertical/out und Scan/in sind folgende Signale meßbar:

Vertical out:
gefordert:     100 mV
gemessen:   380 mV

Scan In/Out
gefordert:      -5V bis +5V

Da ich den Leuchtpunkt nicht in die Mitte des Bildschirmes bekomme und 
daher nicht weiß, wo 0V sind, hab ich den Scan-Regler (Man) auf 
Linksanschlag gestellt und das als 0V genommen.

Scan mode
man       Linksanschlag  4V    (geht beim Weiterdrehen auf 3,8V zurück, 
steigt dann ständig an)     Rechtsanschlag 12V
single     11V stabil (unabhängig vom Scan Regler)
exit        2V  stabil (müßten das nicht 0V sein, ist doch da ein 
Eingang?)
Int         11V stabil

(gemessen mit dem Oszilloskop)

Da Scan Trigger auf "auto" stand, hätte er doch in der Stellung Scan 
mode Int ablenken müssen. Da dort die Spannung stabil auf 11V steht, ist 
der Leuchtpunkt wohl außerhalb des Bildschirmes vermute ich. Bei 
manueller Ablenkung reicht die Ablenkspannung (4V), um ihn auf den 
Bildschirm zu bekommen.  Beim Oszi würde ich sagen, der 
Sägezahngenerator läuft nicht an.

Nun wurde mir schon gesagt, die beste (und sicherste?) Methode der 
Fehlereingrenzung wäre, den IF-Einschub in ein funktionierendes Gerät zu 
stecken, um zu sehen, ob es da funktioniert. Leider kenn ich in meiner 
Umgebung niemand, der so ein Gerät besitzt. Gibt es noch andere 
Möglichkeiten, den Fehler zu lokalisieren (Anzeigeeinheit oder 
IF-Einschub)? Ich bin für jeden Hinweis dankbar.

MfG

Polli

von Hans B. (rgb)


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Erst mal schauen, ob die Sicherung des 8552B noch tut. Die fliegt gerne 
und dann ist da nur noch ein Punkt sichtbar. Kommt wohl von einer 
Crowbar im Einschub, die gealtert ist. Sicherung austauschen, dann 
funktioniert es bis zum nächste Mal. Im I-net gibs irgendwo eine private 
Reparaturanleitung.

von Claus ". (polli)


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Hallo,
besten Dank für die schnelle Antwort. Das Problem mit der Sicherung 
kenne ich.
Die Crowbar spricht ganz schnell an, wenn z.B. die Stabi zu spät zündet. 
Aber das ist ok, die Sicherung ist in Ordnung, das hatte ich gleich als 
erstes mit geprüft.

MfG

Claus

von Jochen F. (jamesy)


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Claus ". schrieb:
> Leider kenn ich in meiner
> Umgebung niemand, der so ein Gerät besitzt.

Wo wäre denn diese Umgebung?. Ich hätte z. B. einen Extender für die 
141T-Einschübe da, zur Fehlersuche auf dem Tisch.

von Claus ". (polli)


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Hallo,
die Umgebung ist 06869 Coswig/Anhalt. Das ist ganz in der Nähe von 
Lutherstadt Wittenberg bzw. Dessau. Berlin sind schon 100 km.

MfG

Polli

von Jochen F. (jamesy)


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War ein Versuch - ich wohne im östlichen Rhein-Main-Gebiet ;-(

von Jörg H. S. (jhsb)


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Hallo.

ich wohne in der Nähe von Bremen und hatte sehr viel dienstlich mit 
diesen Geräten zu tun. Privat besitze ich auch faktisch alle Geräte und 
Einschübe aus dieser Serie.

Man kann diese Teile sehr gut reparieren, sie haben aber auch ihre 
Tücken.
Durch diverse Apps auf dem Handy könnte man ja auch mit Video 
kommunizieren....

Also ich helfe gerne weiter. Vielleicht mal eine PN...

LG  Jörg

von Gerhard O. (gerhard_)


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Moin,

der 8552 hat einen "Null-Linien" Ausblender-Knopf. Der ist als "Base 
Line Clipper" markiert. Mit diesem Regler kann man den unteren Bereich 
total verschwinden lassen. Nicht vergessen, den mal vom Anschlag zu 
Anschlag drehen, um zu sehen ob dies die Ursache ist.

http://www.azurelectronics.com/Operating%20HP%20141T%20Spectrum%20Analyser.htm#4-1

Übrigens, schliess mal einen Oszi an den Video Ausgang und Sweep. Da 
kann man die Anzeige am Oszi duplizieren und geht nicht durch die 
Ablenkverstärker.

Die Ablenkverstärker sind übrigens nicht im 141T Mainframe , sondern im 
HP8552(A/B) Einschub untergebracht und braucht sviw. 160V für die 
Stromversorgung. Ohne Extenderkarten ist es schwer um Betrieb zu messen. 
An sich braucht man auch ein Einschub-Extender-Cable um bequem daran 
arbeiten zu können.

Am Rande vermerkt, Der 141T hat übrigens einen "Alterungsfehler": mit 
der Zeit versagt der Kleber der Nachbeschleunigungs flexiblen 
LP-Verbindung und dann gibt es Überschläge zwischen der Hochspannung von 
7kV und Teile der Speicherelektroden/Schaltung. Diese Verbindung besser 
nicht anzurühren, weil der Kleber ganz ausgetrocknet ist. Diese LP lässt 
sich nur schwer reparieren und ich habe sie deshalb mit PTFE Drähten 
ersetzt und hatte seitdem keine Probleme mehr. Die Lötstellen 
versiegelte ich mit rotem Hochspannungs Spezial Lack von M.G. Chemicals.

Fehler in der Speicherelektronik sind sehr schwer zum Diagnostizieren 
(zumindest für mich)

Gerhard

: Bearbeitet durch User
von Jörg H. S. (jhsb)


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Das ist halt richtige Handwerks- und Ingenieurskunst.

Die Geräte haben eine hohe Lebenserwartung, wenn man ihnen etwas Liebe 
schenkt. Das know how ist fast komplett verloren gegangen. Gute 
Oszi-Röhren werden nicht mehr hergestellt. Deshalb gibt es keine 
analog/digitalen Mischgeräte mehr, von Williams-Röhren ganz zu 
schweigen.

Es gibt auch einen OM der einen LCD-Ersatz für die Speicher-Röhre 
entwickelt hat...
damit hatte ich bisher kein Problem, aber mit der Elektronik rundrum.!!

Oft passen auch die Revisionen der Einschübe nicht zum Grundgerät oder 
untereinander.

Lustig ist auch wenn die Plastikteile komplett zerbröselt sind. Dann 
hilft 2-Komponenten-Knete und viel Phantasie.

Ich habe mir meine Extender-Kabel selbst gebaut. Bei Interesse wg der 
Quellen bitte PN.

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