Forum: /dev/null Entlassungswellen, Lohndumping Besser Gärtner werden?


von Christian (dragony)


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Zitat heise: "Insgesamt zeichnen diese demnach das Bild eines zunehmend 
wettbewerbsintensiven Marktes mit Stellenangeboten, die anspruchsvolle 
Qualifikationsanforderungen beinhalten und mit einer niedrigeren 
Bezahlung als in den vorherigen Stellen einhergehen."

Nun ist es jedoch so, dass anspruchsvolle geistige Arbeit im Laufe der 
Jahre aufs Gehirn drückt. Das ist wie Sport. Macht man es im 
vernünftigen Rahmen, hält es fit. Übertreibt man es, wird man nicht alt, 
bzw. bekommt es früh mit körperlicher Abnutzung zu tun. Geistig wird es 
ähnlich sein.

Klar, es macht einem Spass und man macht es ja eigentlich nicht des 
Geldes wegen, sondern weil man komplizierte Sachen einfach geil findet. 
Aber ich persönlich werde mich nicht verarschen lassen. Gehen die Löhne 
runter, während die Anforderungen steigen, werde ich halt Gärtner. Was 
in meinem Kopf ist, werde ich nicht verramschen. Dann lieber gar nicht 
und endlich mal gesünder leben.

Das ist jetzt aus meiner Sicht hypothetisch betrachtet, falls ich 
Arbeitnehmer wäre. Da ich selbstständig bin, habe ich das Problem nicht.

Wie seht ihr das? Gibts hier direkt Betroffene? Oder hat heise wiedermal 
Telefonsupporter mit Ingenieuren verwechselt?

: Verschoben durch Moderator
von Paul B. (paule201)


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Du kannst bei mir im Garten anfangen, unqualifiziert und ohne 
Berufserfahrung würde ich dir Mindestlohn anbieten. 4000m² warten auf 
deinen grünen Daumen. Wasser ist kostenlos und ab 26°C gibt es einen 
Strohhut gratis zur Ausleihe.

Die Welt wird globaler, die "Konkurrenz" sind nicht mehr 80Millionen 
Deutsche, sondern 3 Milliarden Menschen mit immer weiter steigenden 
Qualifikationen die aus dem Entwicklungsland-Status lange raus sind.
Gilt übrigens für Selbstständige genauso wie für AN.

"Ihr Autos können fliegen, aber unsere haben die besseren Spaltmaße."

von Michael (Firma: HW Entwicklung) (mkn)


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Christian schrieb:
> Was
> in meinem Kopf ist, werde ich nicht verramschen.

Na dann verramscht Du eben Deinen Körper.
Mir völlig Wurst, solange ich diese Arbeitsverweigerung nicht über 
Steuern und Sozialabgaben bezahlen muss.
Hat jeder das Recht so wenig zu arbeiten wie er will.
Solange er das selbst bezahlt und mir nicht mir seinem Gejammer auf die 
Nerven geht wie ungerecht doch alles ist.

von Michael B. (laberkopp)


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Christian schrieb:
> werde ich halt Gärtner.

Mach das, wenn dir das Denken schon so schwerfällt

Christian schrieb:
> Wie seht ihr das?

Bei intellektuellen und damit immateriellen Produkten steht man halt in 
Konkurrenz zur ganzen Welt. Der Informationstransport kostet im 
Gegensatz zum Warentransport kein Geld, und wer sowieso im home office 
sitzt, kann auch in Kalkutta leben. Es gibt keinen Grund, warum für 
dasselbe Produkt, z.B. ein Computerprogramm, ein Deutscher mehr 
verdienen sollte als ein Inder. Es wird sich der mit dem besseren 
Produkt zum günstigeren Preis durchsetzen.

Bei Arbeiten, die vor Ort erbracht werden müssen, wie Gartenarbeit, 
Hausbau oder Pflegekraft, kann man zwar Ausländer einfliegen, aber die 
müssen auch hier ihre Lebenshaltung finanzieren, die sind nur so lange 
billiger so lange sie anspruchsloser sind, und das sind sie nicht lange.

Aber ein Gärtner kann auch nur so viel verdienen, wie der Gartenbesitzer 
übrig hat, nur Millionäre leisten sich  Personal und davon gibt es hier 
auch nicht so viele, die anderen müssen ihren Garten selber pflegen, was 
bei den handtuchgrossen Stücken moderner Bebauung nicht so wild ist.

Meine Uroma hatte 20 Hektar, meine Oma 3000m2, ich 1000m2 und die Kinder 
300m2. Wir werden immer ärmer, sind aber noch besser dran als der 
Chinese mit 60m2 im 22. Stock.

von Franko S. (frank_s866)


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Christian schrieb:
> Wie seht ihr das? Gibts hier direkt Betroffene? Oder hat heise wiedermal
> Telefonsupporter mit Ingenieuren verwechselt?
Ne da wird nur das ganze nutzlose Pack rausgeworfen das man sich 
reingeholt hat und sich jetzt nicht mehr leisten kann das 
durchzufüttern.
Im schlimmsten Fall haben die noch die Wenigen die wirklich produktiv 
waren vom arbeiten abgehalten mit ihrem Unsinn. Jetzt ist halt Schluss 
mit lustig.

von Alexander (alecxs)


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Christian schrieb:
> Geistig wird es ähnlich sein.

Nein.

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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Christian schrieb:
> Nun ist es jedoch so, dass anspruchsvolle geistige Arbeit im Laufe der
> Jahre aufs Gehirn drückt. Das ist wie Sport. Macht man es im
> vernünftigen Rahmen, hält es fit. Übertreibt man es, wird man nicht alt,
> bzw. bekommt es früh mit körperlicher Abnutzung zu tun. Geistig wird es
> ähnlich sein.

Kannst du dafür eine seriöse Quelle angeben oder hast du dir das selbst 
ausgedacht?

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Joe G. schrieb:
> Christian schrieb:
>> Nun ist es jedoch so, dass anspruchsvolle geistige Arbeit im Laufe der
>> Jahre aufs Gehirn drückt. Das ist wie Sport. Macht man es im
>> vernünftigen Rahmen, hält es fit. Übertreibt man es, wird man nicht alt,
>> bzw. bekommt es früh mit körperlicher Abnutzung zu tun. Geistig wird es
>> ähnlich sein.
>
> Kannst du dafür eine seriöse Quelle angeben oder hast du dir das selbst
> ausgedacht?

Hat er sich wohl ausgedacht. Natürlich sind Leute nach jahrzehntelanger 
körperlicher Arbeit kaputt, das ist leider so. Wohingegen geistige 
Arbeit das Hirn fit hält. Wichtig ist alleine eine gewisse Balance, wie 
ich meine. Man muss das Hirn auch mal abschalten können.

In diesen trockenen Tagen entferne ich gerade Maulwurfshaufen (es sind 
deutlich mehr als 100) auf dem Rasen, die ich stupide siebe wegen der 
Steine darin. Alles klar?

von Ralf X. (ralf0815)


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Rainer Z. schrieb:
> In diesen trockenen Tagen entferne ich gerade Maulwurfshaufen (es sind
> deutlich mehr als 100) auf dem Rasen, die ich stupide siebe wegen der
> Steine darin. Alles klar?

Und was machst Du zum körperlichen Ausgleich?

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Ralf X. schrieb:
> Rainer Z. schrieb:
>> In diesen trockenen Tagen entferne ich gerade Maulwurfshaufen (es sind
>> deutlich mehr als 100) auf dem Rasen, die ich stupide siebe wegen der
>> Steine darin. Alles klar?
>
> Und was machst Du zum körperlichen Ausgleich?

Kreuzworträtsel jedenfalls nicht.

von Weich W. (Firma: Weichwarengesellschaft mbH) (hand_werker)


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Irgendwas ist immer. Wenn ich hier im Forum Threads von 2005 oder so 
durchlese, finde ich genauso viele Weltuntergangsprophezeiungen wie 
heute. VDI hier, Fachkräftemangelmythos dort, Dienstleister und Inder 
da.

: Bearbeitet durch User
von Gerald B. (gerald_b)


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Christian schrieb:
> Übertreibt man es, wird man nicht alt,
> bzw. bekommt es früh mit körperlicher Abnutzung zu tun. Geistig wird es
> ähnlich sein.

Nur, wenn dein Hirn mechanisch arbeitet ;-)

von ArnoNym (bergler)


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Nur so als Hinweis:
Der Artikel bezieht sich auf die USA.
Das ist mit der Situation in Europa genau gar nicht vergleichbar. Die 
haben eine gesündere Demografie. Und eine andere Mentalität.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Christian schrieb:
> Geistig wird es ähnlich sein.
Ich glaube, da solltest du dich mal grundlegend aufschlauen.

Es gibt natürlich welche, denen fällt es schwer, zu denken. Und die 
strengt das auch an. Und dann sollten sie tatsächlich besser Gärntner 
werden, als sich jeden Tag zu plagen. Aber die, denen eine Denkaufgabe 
leicht fällt, die werden mit Übung und Erfahrung nur noch besser.

> Was in meinem Kopf ist, werde ich nicht verramschen.
Ich muss da nichts verramschen. Ich kann das Erdachte teuer genug 
verkaufen. Was ich dafür bekomme ist deutlich über Ramschwert.

> Was in meinem Kopf ist, werde ich nicht verramschen.
Sondern du nimmst es mit ins Grab oder ins Krematorium?

Michael B. schrieb:
> Meine Uroma hatte 20 Hektar, meine Oma 3000m2, ich 1000m2 und die Kinder
> 300m2.
Deine Uroma blieb ganzjährig zu Hause, deine Oma schäffte es im Käfer 
nach Italien, deine Mutter flog ab&zu mal auf die Kanaren, du warst 
jedes Jahr irgendwo in der Welt im Urlaub und deine Kinder sind 2-3 mal 
pro Jahr im Flieger unterwegs.
> und die Kinder 300m2.
Was würden deine Kinder mit 20 Hektar anfangen? Ich bin mir sicher: so 
viel Nutzfläche wäre denen noch viel weniger lieb als ein Pickel am 
Ar...m.

> Wir werden immer ärmer
Und jammern lauthals, wie schlecht es uns geht.
> sind aber noch besser dran als der Chinese mit 60m2 im 22. Stock.
Das sollten sich mal ein paar vergegenwärtigen. Und das obwohl wir seit 
einigen Jahrzehnten unser Geld dorthin exportieren...

: Bearbeitet durch Moderator
von Rainer Z. (mrpeak)


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Christian schrieb:
> Nun ist es jedoch so, dass anspruchsvolle geistige Arbeit im Laufe der
> Jahre aufs Gehirn drückt. Das ist wie Sport. Macht man es im
> vernünftigen Rahmen, hält es fit. Übertreibt man es, wird man nicht alt,
> bzw. bekommt es früh mit körperlicher Abnutzung zu tun. Geistig wird es
> ähnlich sein.

Man kann halt nicht +60 Jahre Lebenserfahrung und +40 Jahre 
Berufserfahrung sammeln und sich gleichzeitig die naive Zuversicht und 
Unbeschwertheit eines Jugendlichen bewahren.

von Wolfgang H. (Firma: AknF) (wolfgang_horn)


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Christian,

sortierst Du die Einflüsse auf die Arbeitsqualität nach ihrem Einfluss, 
dann erleben wir Ingenieure heute das, was Weber nach Erfindung 
automatisierter Webstühle erlebten - und Büroarbeiter nach Verbreitung 
des PC.
Das ist nichts, um depressiv zu werden, sondern um seine Tätigkeit 
schneller anzupassen als die Konkurrenz.

Das größte Defizit, den größte Anpassungsdruck liegen nicht mehr in der 
Technik, sondern im Menschlichen.

"Niemand ist gut genug, einen anderen ohne dessen Zustimmung zu 
regieren." (frei nach Abra-ham Lincoln, Sklavenbefreier)
Größte Sprünge in der Wettbewerbsfähigkeit darf erwarten, wer diese 
Zustimmung seiner Wertschaffenden gewinnt. Und eben nicht derjenige, der 
mehr Beherrschungstricks gelernt hat.

„Wir Menschen sind uns nur eines Bruchteils unserer Psyche bewusst, der 
überwältigende Rest ist uns unbewusst und unbeherrschbar.“ (Nach Dr. 
Sigmund Freud, Psychoanalytiker)
An zweiter Stelle sehe ich, wer diesen "Rest" besser erschließt als 
seine Konkurrenten.

„Tu keinem etwas an, wovon Du nicht willst, dass es Dir geschehe. In 
diesem Grundsatz liegt alle Tugend, liegen alle Pflichten des Menschen 
gegen die Gesellschaft." (Friedrich der Große, „Goldene Regel“)
Wer tönen sollte "unsere Mitarbeiter stehen im Mittelpunkt unseres 
Unternehmens", aber gegen die Goldene Regel verstößt oder verstossen 
lässt, der kann nichts vom Vorigen erreichen.

Bei dem heutigen Bildungsniveau der Wertschaffenden müssen deren 
Führungskräfte ablegen, was deren Engagment kostet.

Ciao
Wolfgang Horn

von Wollvieh W. (wollvieh)


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Wolfgang H. schrieb:

> sortierst Du die Einflüsse auf die Arbeitsqualität nach ihrem Einfluss,
> dann erleben wir Ingenieure heute das, was Weber nach Erfindung
> automatisierter Webstühle erlebten - und Büroarbeiter nach Verbreitung
> des PC.
> Das ist nichts, um depressiv zu werden, sondern um seine Tätigkeit
> schneller anzupassen als die Konkurrenz.

Die Informatiker waren noch eher dran. Niemand braucht heute mehr 
Informatiker, man bucht irgendwelche (Rechenzentrums-)Dienstleistungen. 
Und die werden wenn nicht völlig automatisierbar von Hilfskräften 
(Maurer, Programmierer, ...) ausgeführt. Hat ja auch niemand mehr einen 
Chauffeur.

Wir hatten während des Studiums immer überlegt, ob wir nicht lieber eine 
Schlosserlehre oder gleich Einkaufswagenzusammenschieber machen sollen.

Die Erfindung der Einkaufswagenpfandmarke hat die zweite Alternative 
ganz schön entwertet! (Ich mein das war mal ein angesehener Beruf, mit 
Aufsitzschlepper und einer Wagenreihung wie früher der TEE Rheingold 
quer über den Parkplatz.)

Als Schlosser hätte man aber schon seine Nische finden können. :)

von Ada J. Quiroz (inschnier)


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Wollvieh W. schrieb:
> Die Informatiker waren noch eher dran. Niemand braucht heute mehr
> Informatiker, man bucht irgendwelche (Rechenzentrums-)Dienstleistungen.
> Und die werden wenn nicht völlig automatisierbar von Hilfskräften
> (Maurer, Programmierer, ...) ausgeführt. Hat ja auch niemand mehr einen
> Chauffeur.

Der Fachkräftemangel Informatik ist natürlich vollkommen erlogen. Was 
man braucht sind ganz viele Hilfskräfte, also Leute die in Behörden und 
co IT Support leisten und Dinge zusammen klicken. Halt so richtig 
langweilige Jobs.

Entwicklung im Bereich Software findet in Deutschland nur noch an ganz 
wenigen Orten statt. Ein bisschen Forschung, (noch) Automobilbranche im 
Süden und die zuletzt wieder geliebte und gepushte Rüstungsindustrie. Es 
gibt aber viel zu viele Informatiker.

Paul B. schrieb:
> Die Welt wird globaler, die "Konkurrenz" sind nicht mehr 80Millionen
> Deutsche, sondern 3 Milliarden Menschen mit immer weiter steigenden
> Qualifikationen die aus dem Entwicklungsland-Status lange raus sind.
> Gilt übrigens für Selbstständige genauso wie für AN.

So siehts aus, die Welt hat sich weiter gedreht und entwickelt. Und man 
fragt sich wirklich, warum Russlands Wirtschaft nicht schwächelt, bei 
all den Sanktionen?

Vor 50 Jahren, also in den 70ern und auch noch 80ern haben Europa + 
Nordamerika gut 1/4 der Weltbevölkerung gestellt und wirtschaftlich 
konnte man die Welt nach belieben diktieren.

Heute sind es nicht mal mehr 1/8 der Weltbevölkerung und Länder/Regionen 
wie Indien, China, Südkorea, Südamerika, der nahe Osten, Osteuropa, ja 
zum Teil sogar Afrika sind keine unterentwickelten Staaten mehr, sondern 
vollkommene Konkurrenz zum Westen. Der Russe hat sich halt erfolgreich 
neue Freunde gesucht.

Ich glaube die meisten haben diese Entwicklung noch nicht mitbekommen 
und wären schockiert, einmal diese Länder zu bereisen und zu sehen wie 
entwickelt diese inzwischen sind. Über die deutsche Infrastruktur, 
Bildung, etc. lachen die nur noch.

Und genauso sieht es mit der wirtschaftlichen Entwicklung aus. 
Deutschland hat Potential, muss aber mal aus der Komfortzone heraus. Und 
die Bürokratie abbauen, wobei da die EU auch ganz groß mitspielt und 
alles kaputt macht. Aber auch im Bereich E-Mobilität und KI haben wir 
vermutlich den Zug verpasst.

(Wobei ich ja eher der Ansicht bin, dass man auch mit einer moderaten 
praktisch oritentierten Wirtschaft seinen Wohlstand halten kann, aber 
das ist ein anderes Thema)

Lothar M. schrieb:
> Und jammern lauthals, wie schlecht es uns geht.

Noch sind wir nicht arm. Aber die Entwicklung ist klar zu sehen, dass 
sich die Verhältnisse in der Welt verschieben.

: Bearbeitet durch User
von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Das wäre dann auch ein Erfolg für die Decarbonisierung. Es müssen dann 
nicht mehr so viele Leute in die Arbeit pendeln. Dann reicht der Strom 
auch für die dann noch übrigen EAutos und ÖPNV muss dann auch kaum noch 
einer fahren.

Grund sind die Erfolge von Schulphysik ohne Physik.
https://www.youtube.com/watch?v=VG5QzQ7F8pI

Da holen die anderen Länder schnell auf und überholen sogar.

von Dieterich (einermehr)


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Hallo

Das klingt wie eine Mischung aus Frustabbau und allgemeine Politik- und 
Gesellschaftshetze, die auch die zu erwartenden "Qualitätskommentare" 
(Gewollt? Sei ehrlich TO)  hervorgerufen haben...

Falls die Frage bzw. deine Gedanken aber ernsthaft für dich und deine 
Situation gemeint sind (Ich glaube es nicht - da hätte man anders 
formuliert):

Gärtner ist eigentlich eine gar nicht so uninteressante Arbeit - aber 
leider halt extrem schlecht bezahlt - gerade im Vergleich mit den 
"Denkerjobs".

Was aber nicht so schlecht bezahlt ist, und wo man auch in höheren Alter 
noch eine Ausbildung machen "darf" (Es sinnvoll ist, man ernst genommen 
wird) sind eigentlich alle Jobs im Handwerk - da wird gesucht und 
mittlerweile auch recht gut bezahlt und die meisten Chefs (Direkte 
Vorgesetzte) haben erkannt das man "die Leute an der Front" vernünftig 
behandeln muss - im Büro und "Denkerumfeld" scheint das ja nicht 
selbstverständlich zu sein.
Also warum nicht dort neu einsteigen?

Über einen Umstieg in die Pflege brauche ich wohl nichts zu sagen...
Aber der passt selten mit den Interessen und was man persönlich erträgt, 
mit den Leuten welche in "Denkerjobs" arbeiten, aber auch den meisten 
Handwerkern in dem was sie ertragen wollen und können zusammen.
Zumindest die Bezahlung scheint langsam besser zu werden - aber die 
Belastung und die Arbeitsinhalte...
Nicht nur für mich (Handwerker) ein absolutes no go - dann würde ich 
eher noch als LKW Fahrer, Paketauslieferer oder eben als Gärtner 
anfangen (wobei beim Gärtner das Problem einzig die Bezahlung ist - die 
Arbeit an sich: Warum nicht?).

Es gibt also auch für dich als "Denker" ernsthafte Alternativen, die 
sowohl von der Bezahlung als auch vom Anspruch mal kniffelige Probleme 
zu erledigen (als Handwerker in der Instandhaltung, sogar noch mehr als 
klassischer Handwerker) interessant sind, und wo Billigkonkurrenz 
schwierig bis unmöglich ist (Der Billiglohn Zuwanderer wird, wenn einmal 
festangestellt ganz schnell mit den Lebenskosten, die hier herrschen 
konfrontiert werden und entsprechende Bedingungen stellen)

Aber:
All diese ernsthaften Empfehlungen wird der TO ignorieren, da die Frage 
nur zum Hetzen und Polarisieren dienen sollte...und "Denker" zwar viel 
in den "sozialen" Medien jammern aber in den seltensten Fällen wirklich 
ihr Gebiet total verlassen.
Die wenigen, die das Machen werden leider(!) zu weit über 95%  dann auch 
noch selbstständig und bleiben nach der Startphase dann wieder im "Denk" 
Bereich ihres Handwerks- oder Produktionsbetriebs (Management der Firma, 
der große Papierkram, Aufträge einholen, Beziehungen zu Kunden aufbauen, 
Klüngel, ab in den Karnevalsverein oder die Lokalpolitik,...), bzw. 
kommen nie wirklich im Handwerkerleben und Denken (Ein wichtiger Punkt - 
und das Denken bezieht sich nicht auf das Fachwissen, sondern auf die 
gesamte Grundeinstellung, dass Handel, Denken und Auftreten auch 
außerhalb des Jobs)an.

: Bearbeitet durch User
von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Oh das trifft sich gut, ich habe auch einen Garten,
der jetzt im Frühjahr zu erwachen beginnt.

der hat zwar keine Solarpark-Grösse,
bedarf aber trotzdem genug Aufmerksamkeit,
dass ich das alles nur noch bedingt alleine schaffe.

Wann kommst Du vorbei?

von Michael (Firma: HW Entwicklung) (mkn)


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Ada J. Quiroz schrieb:
> Der Fachkräftemangel Informatik ist natürlich vollkommen erlogen.

Man muß heute schon froh sein wenn die 'Fachkraft' es alleine, 
verletzungsfrei und halbwegs pünklich zum Arbeitsplatz schafft.
Das da dann die Konzentrationsfähigket gegen Null geht weil man 
permanent aufs Handy starrt und einen Fehler an den anderen Reiht, 
akzeptiert man ja schon.

Die andern haben es ja nicht mal aus dem Bett geschafft weil sie gleich 
nach Schulabbruch mit der Work Life Balance beginnen und erst man das 
Leben geniessen wollen, bevor sie einen Cent selber verdienen der dazu 
notwendig wäre.

Lebensuntaugliche Instagramm Models und TikTok Influencer die meinen 
jetzt wo Mutti langsam ausfällt mit Frühstück ans Bett bringen und jeden 
Furz begeistert als Hochbegabung zu feiern, müsse die Gesellschaft 
einspringen.
Übrgens genau die Gesellschaft die sie so ablehnen, bezahlt und getragen 
von genau denen vor denen sie keinerlei Respekt haben.

Unglaublich groß und ausdauernd darin sich zu beklagen, zu jammern, sich 
als Opfer zu inzenieren und lautstark von ANDEREN zu fordern das sie 
doch mehr zu tun hätten.
Selber aber nur als Türstopper zu gebrauchen.

Wir haben reichlich Menschen in DE.
Nur eben viel zu wenige die arbeiten können und wollen und einen IQ 
haben der größer ist als ein Waschbecken.

von Dieterich (einermehr)


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Hallo

Dieterich schrieb:
> , die auch die zu erwartenden "Qualitätskommentare"
> (Gewollt? Sei ehrlich TO)  hervorgerufen haben...

QED:

-
Wenigstens als Ironie erkennbar:
●DesIntegrator ●. schrieb:
> Oh das trifft sich gut, ich habe auch einen Garten,
> der jetzt im Frühjahr zu erwachen beginnt.

Ganz typisch und genau zu der "Frage" des TO passend:

Michael schrieb:
> Man muß heute schon froh sein wenn die 'Fachkraft' es alleine,
> verletzungsfrei und halbwegs pünklich zum Arbeitsplatz schafft.
> Das da dann die...

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Michael schrieb:
> Wir haben reichlich Menschen in DE.
> Nur eben viel zu wenige die arbeiten können und wollen

du hast das DÜRFEN vergessen.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Ada J. Quiroz schrieb:
> Noch sind wir nicht arm. Aber die Entwicklung ist klar zu sehen, dass
> sich die Verhältnisse in der Welt verschieben.
Ja, weil die anderen fleißiger und effizienter sind. Und nicht so viel 
Zeit mit irgendwelchem verwaltungstechnischen Blödsinn verbringen.

BTW: letzhin hat wieder ein Handwerker (der letzte Schuster) in der 
benachbarten Kleinstadt zugemacht. Aber kein Problem: morgen eröffnet 
als Dienstleister ein Nagelstudio da drin...

Ich bin mir sicher, Douglas Adams hätte die "Nageldesigner" zu Recht in 
die Liste der Berufe der Klasse B mit aufgenommen, wenn es die 
damals(tm) schon gegeben hätte:
- 
https://de.wikipedia.org/wiki/Planeten_und_Orte_aus_dem_Roman_Per_Anhalter_durch_die_Galaxis#Golgafrincham

von Cyblord -. (cyblord)


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Lothar M. schrieb:
> BTW: letzhin hat wieder ein Handwerker (der letzte Schuster) in der
> benachbarten Kleinstadt zugemacht. Aber kein Problem: morgen eröffnet
> als Dienstleister ein Nagelstudio da drin...

Und jetzt rate mal warum der zugemacht hat? Womöglich weil diese 
Dienstleistung niemand mehr braucht? Was also soll daran nun schlimm 
sein? Andere Handwerksberufe boomen doch aktuell: KFZ sowieso, 
Elektriker und Solateure seit neustem ebenfalls. Heizungsbauer auch.

Aber klaro, du verdrückst eine Träne für den Schuster den keiner 
braucht. Wir brauchen eine SACHLICHE Herangehensweise und keine völlig 
wirtschaftsferne Nostalgie.

: Bearbeitet durch User
von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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neue Schuhe zu bestellen ist halt einfacher als zum Schuster zu fahren,
dafür auch noch irgendwo Parkgebühren zu berappen.
Und mit öffis kommste nicht hin oder nur mit 3 Stunden Zeitaufwand.

Achja, die streiken gerade.

Und jetzt wollen mir die Grünen was von Umweltproblemen,
Ressourcenmangel etcpp erzählen.

Und dann soll ich auch noch auf Produkte ohne Kinderarbeit achten.
DAS hätte ich beim Schuster gekonnt.

Wer da jetzt nicht weiss, wat die mich alle mal können...

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Cyblord -. schrieb:
> Und jetzt rate mal warum der zugemacht hat?
Weil er 75 Jahre alt war und keinen Nachfolger gefunden hat.

> Wir brauchen
Mir wäre ein Schuster grade viel lieber als ein Nageldesigner. Aber so 
wie es aussieht, werde ich die Schuhe wegwerfen müssen, wenn mein selbst 
aufgebrachter Kövulfix nicht hält.

Und ob wir Nageldesigner und deren Erzeugnisse tatsächlich "brauchen", 
das möchte ich jetzt nicht diskutieren.

[/OT]

von Klar P. (Firma: Reinigungsmittel) (klar_putz)


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Joe G. schrieb:
> Christian schrieb:
>> Nun ist es jedoch so, dass anspruchsvolle geistige Arbeit im Laufe der
>> Jahre aufs Gehirn drückt. Das ist wie Sport. Macht man es im
>> vernünftigen Rahmen, hält es fit. Übertreibt man es, wird man nicht alt,
>> bzw. bekommt es früh mit körperlicher Abnutzung zu tun. Geistig wird es
>> ähnlich sein.
>
> Kannst du dafür eine seriöse Quelle angeben oder hast du dir das selbst
> ausgedacht?

Vielleicht auch im Wartesaal des AfA aufgeschnappt, so als müder Versuch 
sich eine Frühverrentung mit 25 zu erschleichen.

> Ich bin mir sicher, Douglas Adams hätte die "Nageldesigner" zu Recht in
> die Liste der Berufe der Klasse B mit aufgenommen, wenn es die
> damals(tm) schon gegeben hätte:

Nicht Klasse B, sondern Ark Fleet Ship (Arche) B. Die ist voll mit 
Werbefotografen, marketing-spezialisten, Versicherungsvertreter etc. pp. 
.Nur die Telefonhörerdesinfizierer waren falsch einsortiert, die hätten, 
wie es sich erst später herausstellte, in die C-Ark gesollt.

https://hitchhikers.fandom.com/wiki/Golgafrinchan_Ark_Fleet_Ship_B

: Bearbeitet durch User
von Cyblord -. (cyblord)


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Lothar M. schrieb:
> Cyblord -. schrieb:
>> Und jetzt rate mal warum der zugemacht hat?
> Weil er 75 Jahre alt war und keinen Nachfolger gefunden hat.
>
>> Wir brauchen
> Mir wäre ein Schuster grade viel lieber als ein Nageldesigner.

Mag sein. Aber persönliche Ansichten zählen in der Wirtschaft wenig. 
Schuster scheint kein gutes Geschäftsmodell zu sein. Sonst gäbe es mehr 
davon.

> Aber so
> wie es aussieht, werde ich die Schuhe wegwerfen müssen, wenn mein selbst
> aufgebrachter Kövulfix nicht hält.

Schrecklich.

> Und ob wir Nageldesigner und deren Erzeugnisse tatsächlich "brauchen",
> das möchte ich jetzt nicht diskutieren.

Es scheint einen großen Markt dafür zu geben. Es scheint die Leute geben 
dafür gutes Geld aus. Da gibt es dann auch nicht viel diskutieren.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Lothar M. schrieb:
> Und ob wir Nageldesigner und deren Erzeugnisse tatsächlich "brauchen",
> das möchte ich jetzt nicht diskutieren.

Das ist bei den heutigen Weiblichkeiten dringend geboten. Das entlastet 
die Notaufnahmen in den Krankenhäusern. Wenn die selber die Nägel 
schneiden, muss zu oft wieder was angeflickt und zugenäht werden, sofern 
sie sich dabei nicht die Augen selbst ausstechen.

von Michael B. (laberkopp)


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Cyblord -. schrieb:
> Und jetzt rate mal warum der zugemacht hat? Womöglich weil diese
> Dienstleistung niemand mehr braucht?

So schlecht wie heutige Schuhe sind ?

Die halten doch kein Jahr mehr.

Dafür gibt es das Paar ab 10€.

Da lohnt kein Reparieren.

Aber es würde sich vermutlich lohnen  ganze Schuhe zu machen, 
ordentlich.

Ich habe tatsächlich einen 120€ Schuh nachdem sich herausstellte dass 
die Sohle Hohlkammern enthielt, zum Schuhmacher gebracht. 40€ und die 
neue Sohle hält schon länger als das Original. Hat sich also gelohnt. 
Aber der Schuh war auch ordentlich gefertigt, Echtleder aussen und 
komplett innen, Brandsohle vernäht, der ist jetzt über 10 Jahre alt.

Wer Hunde ausführt, belastet Schuhe deutlich mehr.

von Michael (Firma: HW Entwicklung) (mkn)


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Lothar M. schrieb:
> Und ob wir Nageldesigner und deren Erzeugnisse tatsächlich "brauchen",
> das möchte ich jetzt nicht diskutieren.

Das würde ich auch nicht empfehlen, das so mit Deiner Frau zu 
diskutieren.

Lothar M. schrieb:
> Douglas Adams hätte die "Nageldesigner" zu Recht in
> die Liste der Berufe der Klasse B
Wobei dann alle an Infektionen starben, weil sie die 
Telefondesinfizierer als nutzlose Berufsgruppe aussortiert hatten.

Da der größte Teil unserer Wirtschaft sich nur noch darum dreht 
'nutzlosen' Menschen nutzlose Dinge zu verkaufen, gibt es sowas wie 
nutzlos ja garnicht mehr.
Klar, den Telefonhörerdesinfizierer braucht keiner, aber wenn es ihn 
nicht gäbe würde man auch weniger Schneider, Schuster, Bäcker, 
Kosmetiker, KFZ Mechniker etc. pp. benötigen.
Aus der Sicht, wer überhaupt noch 'nützlich' im Sinne des Fortbestehens 
der Menschheit und des Erkenntnisgewinnes ist, sind 999 von 1000 
Menschen ganz locker über.

Cyblord -. schrieb:
> Schuster scheint kein gutes Geschäftsmodell zu sein. Sonst gäbe es mehr
> davon.
Die weltweite Produktivität ist zu hoch und die Waren zu billig.
Für Preise von denen der Handwerker Schuster leben kann, kann ich mir 
ein Paar neue Schuhe kaufen.
Und so lange Wegwerfen billiger ist als reparieren und wir alle darauf 
gebrieft sind nur porentief reines und makelloses zur Aufwertug unseres 
sozialen Statuses zu akzeptieren wird das so sein.
Weltenrettung durch Einsicht und Verzicht fällt auch weiterhin aus, 
solange man selber der sein muß der Einsicht und Verzicht vorlebt und 
nicht die anderen von denen man es fordert.

Also bleibt zur 'Rettung der Welt' nur die Fiktion aus Fight Club.
Zusammenbruch aller Systeme (verbunden mit der Auslöschung des größten 
Teils der Weltbevölkerung' und der Rest trocknet erlegtes Wild auf den 
Highways und man stibt wieder ganz romantisch an behandelbaren 
Krankheiten, Hunger, Kälte und durch das Recht des Stärkeren.

von Georg M. (g_m)


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Cyblord -. schrieb:
> Es scheint einen großen Markt dafür zu geben. Es scheint die Leute geben
> dafür gutes Geld aus.

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von Cyblord -. (cyblord)


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Georg M. schrieb:
> Cyblord -. schrieb:
>> Es scheint einen großen Markt dafür zu geben. Es scheint die Leute geben
>> dafür gutes Geld aus.
>
> 
https://cdn.prod.www.spiegel.de/images/6bfa5eea-3442-49c8-8448-3029f8f04a76_w960_r1.778_fpx33.32_fpy50.webp

Natürlich sind viele Dönerbuden, Shisha-Bars und Nagelstudios 
Geldwaschanlagen. Aber dafür müssen die trotzdem einigermaßen Umsatz 
machen damit das funktioniert.
Mit Drogen hat das allerdings, wie dein Bild suggeriert, wenig zu tun.

: Bearbeitet durch User
von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Du musst Totengräber werden - gestorben wird immer.
Bisher ist noch niemand rein virtuell entsorgt worden.
Die künstliche Intelligenz kann das noch nicht.
Und demnächst stehen dafür geburtenstarke Jahrgänge an.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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●DesIntegrator ●. schrieb:
> Du musst Totengräber werden - gestorben wird immer.

Das rentiert sich nur, wenn genügend Hinterbliebene zum Schröpfen übrig 
bleiben.

von Cyblord -. (cyblord)


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Dieter D. schrieb:
> ●DesIntegrator ●. schrieb:
>> Du musst Totengräber werden - gestorben wird immer.
>
> Das rentiert sich nur, wenn genügend Hinterbliebene zum Schröpfen übrig
> bleiben.

Über die Sorgen und Nöte in diesem Bereich kann man sich sehr gut über 
folgenden Film informieren:

"Post Mortem: In Skarnes stirbt niemand"

von Steve van de Grens (roehrmond)


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●DesIntegrator ●. schrieb:
> Du musst Totengräber werden - gestorben wird immer.

Und es gibt in diesem Land den Friedhofszwang.

Aber ich vermute, dass Schornsteinfeger ein noch sichereren Job haben. 
Sie sind ja auch für Wärmepumpen zuständig.

von Ralf X. (ralf0815)


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Michael B. schrieb:
> Wer Hunde ausführt, belastet Schuhe deutlich mehr.

Mit Leine muss man die nicht tragen.

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Ralf X. schrieb:
> Michael B. schrieb:
>> Wer Hunde ausführt, belastet Schuhe deutlich mehr.

> Mit Leine muss man die nicht tragen.

Und mit Schuhen muss man Hunde nicht ausführen.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Steve van de Grens schrieb:
> Aber ich vermute, dass Schornsteinfeger ein noch sichereren Job haben.
> Sie sind ja auch für Wärmepumpen zuständig.

Stimmt.
Auch Wärme entsteht nicht virtuell oder mit KI.

von Michael (Firma: HW Entwicklung) (mkn)


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●DesIntegrator ●. schrieb:
> Auch Wärme entsteht nicht virtuell oder mit KI.
KI Cluster produzieren sogar enorme Abwärme.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Michael schrieb:
> ●DesIntegrator ●. schrieb:
>> Auch Wärme entsteht nicht virtuell oder mit KI.
> KI Cluster produzieren sogar enorme Abwärme.

aber nicht bei mir zu Hause

von Michael (Firma: HW Entwicklung) (mkn)


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●DesIntegrator ●. schrieb:
>> KI Cluster produzieren sogar enorme Abwärme.
>
> aber nicht bei mir zu Hause

Warte auf das Heizungsgesetz 2.0 ;-)

von (prx) A. K. (prx)


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Wollvieh W. schrieb:
> Die Informatiker waren noch eher dran. Niemand braucht heute mehr
> Informatiker

Ich lebe noch ganz gut von meiner Überflüssigkeit.

von (prx) A. K. (prx)


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Ada J. Quiroz schrieb:
> Der Fachkräftemangel Informatik ist natürlich vollkommen erlogen. Was
> man braucht sind ganz viele Hilfskräfte, also Leute die in Behörden und
> co IT Support leisten und Dinge zusammen klicken

Es gibt keinen Mangel an Menschen, aber einen an fertig abrufbarer 
Qualifikation.

von Martin K. (mkmannheim) Benutzerseite


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Christian schrieb:
> Zitat heise: "Insgesamt zeichnen diese demnach das Bild eines zunehmend
> wettbewerbsintensiven Marktes mit Stellenangeboten, die anspruchsvolle
> Qualifikationsanforderungen beinhalten und mit einer niedrigeren
> Bezahlung als in den vorherigen Stellen einhergehen."

Das liegt meines Erachstens an den vielen Job-Portalen, wo sehr schlecht 
bezahlte Leute nach besseren Jobs suchen und ihre 
unterdurchschnittlichen Gehälter posten, die dort dann die Majorität 
bilden und sozusagen den Standard setzen, was wiederum von unerfahrenen 
Personalern als Durchschnitt genommen wird.

Außerdem haben dort viele von denen aufgeblasene Profile und können fast 
alles!

Weil man aber eher einen günstigen haben willm greift man in der Skala 
zu einem aus der unteren Hälfte und nimmt dann Unerfahrenheit in Kauf.

Dann herrscht große Verwunderung, dass sich niemand meldet oder aber der 
so gefundene Spitzenmann nichts kann.

Jobbörsen wie Stepstone, Monster oder Jobware werden überwiegend von 
Zeitarbeitsanbietern bevölkert, die billigen Programmiererersatz suchen.

Normale Durchschnittsinformatiker meiden solche "Fachkräfteplattformen".

von Marci W. (marci_w)


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Ada J. Quiroz schrieb:
> Und man
> fragt sich wirklich, warum Russlands Wirtschaft nicht schwächelt, bei
> all den Sanktionen?

Vllt. weil die Sanktionen mannigfaltig umgangen werden? Da haben die 
Leute in Brüssel den Bürgern der EU leider einen Bärendienst erwiesen.
Die Sanktionen wirken nicht, statt dessen geht es dadurch in der EU in 
vielen Bereichen bergab! Schon wegen der gestiegenen Energiepreise.
Wie war das nochmal mit dem Schwur/Geloben, nur zum Wohle des Volkes zu 
handeln. Sehe ich vor allem bei der aktuellen Bundesregierung eher 
nicht, im Gegenteil!

> Heute sind es nicht mal mehr 1/8 der Weltbevölkerung und Länder/Regionen
> wie Indien, China, Südkorea,

da stimme ich dir zu.

> Südamerika, der nahe Osten, Osteuropa, ja zum Teil sogar Afrika sind keine > 
unterentwickelten Staaten mehr, sondern vollkommene Konkurrenz zum Westen.

Ach ja, da hätte ich gerne mal Daten! Ich sehe schon die übermächtige 
High-Tech-Konkurrenz aus Afghanistan, Irak, Iran...

Und was bitte ist eine vollkommene Konkurrenz? Eingebaut um Deiner 
Aussage mehr Farbe zu verleihen?

> Der Russe hat sich halt erfolgreich neue Freunde gesucht.

Und wird das vermutlich früher oder später bitter bereuen und teuer 
bezahlen. Meine Glaskugel sagt: in wenigen Jahren werden die EU und 
Russland wesentlich enger zusammenarbeiten(*) als vor dem 
Putin-Wahnsinn.
Russland kann nichts außer Öl und Gas. Das wird irgend wann 
mittelfristig obsolet.

>
> Ich glaube die meisten haben diese Entwicklung noch nicht mitbekommen
> und wären schockiert, einmal diese Länder zu bereisen und zu sehen wie
> entwickelt diese inzwischen sind.

Du jedenfalls scheinst zumindest in Indien, Osteuropa etc. noch nicht 
gewesen zu sein. Sonst wüsstest Du, dass dort abseits von den 
Stadtzentren der Megacities auch heute noch vielerorts das pure Elend 
herrscht. Da brauchst Du nur mal aus dem Zentrum von z.B. Mumbai raus 
fahren. Und wie auch heute noch teilweise die Bevölkerung in China, 
Russland etc. auf dem Land wohnt, scheint auch an dir vorbei gegangen zu 
sein.

> Über die deutsche Infrastruktur,
> Bildung, etc. lachen die nur noch.

Häääh?! Wovon bitte redest Du?

> wobei da die EU auch ganz groß mitspielt und
> alles kaputt macht.

Sehe ich teilweise auch so. Sieht man schon am kürzlich beschlossenen 
Lieferkettengesetz. Das wirkt geradezu, als wolle man die 
wirtschaftliche Entwicklung vollends zum Erliegen bringen. So ein 
totaler Scheiß!
Allerdings halte ich das Konstrukt "EU" im Kern für eine großartige 
Idee. Schuld am Scheitern sind die noch immer arroganten und 
egoistischen Nationalstaaten.
Für viele ist halt die Zeit für ein vereintes Europa leider noch nicht 
reif. Leider....

Aber auch im Bereich E-Mobilität und KI haben wir
> vermutlich den Zug verpasst.

Echt? Das wiederum scheint an mir vorbei gegangen zu sein...

> Noch sind wir nicht arm. Aber die Entwicklung ist klar zu sehen, dass
> sich die Verhältnisse in der Welt verschieben.

Es ist kein Naturgesetz, dass es, wenn es einem Teil der Weltbevölkerung 
immer besser geht, dem anderen Teil automatisch immer schlechter gehen 
muss.
Insgesamt entwickelt sich der "Wohlstand" der Bevölkerung seit WWII 
weiter, ohne dass es nennenswerte Gegenentwicklungen gibt.

Mein Fazit: wir in DE und EU sind nicht so schlecht, wie man es uns 
häufig glauben machen will. Es gibt natürlich Defizite, unter anderem 
durch für uns schädliche Gesetze und Regelungen. Aber evtl. entwickelt 
sich das ja mal zu einer selbsterfüllenden Prophezeihung, wenn wir nur 
lange genug Trübsal blasen. Da jedenfalls sind wir in DE noch immer 
absoluter Weltmeister.

Just my 2 cents!

ciao

Marci

(*) Und zwar nicht, weil die Russische Föderation ganz Europa überfallen 
und okkupiert hat. ;-)

von Marci W. (marci_w)


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Wollvieh W. schrieb:
> Niemand braucht heute mehr
> Informatiker

Na dann ist es doch gut, wenn wir uns in .de aus diesem Bereich zurück 
ziehen! ;-)

Ja ja, ich weiß schon, Du willst nur a bissle provozieren. Das können 
andere aber viel besser! :-)

ciao

Marci

von Marci W. (marci_w)


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Steve van de Grens schrieb:
> Aber ich vermute, dass Schornsteinfeger ein noch sichereren Job haben.

Nur, so lange es schwachsinnige Gesetze und Regelungen gibt, die für 
diese Berufsgruppe(n) quasi einen "Bestandsschutz" garantieren!

ciao

Marci

von Manfred P. (pruckelfred)


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Marci W. schrieb:
> Russland kann nichts außer Öl und Gas.

Quatsch, die sind nicht generell dumm. Ich hatte Russen im Werk zu 
Besuch und habe eine Elektronikentwicklung begleitet, die sie für uns 
gemacht haben. Das lief auf einem Niveau, wo sich vor anderen 
Dienstleistern keinesfalls verstecken müssen!

von Marci W. (marci_w)


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Manfred P. schrieb:
> die sind nicht generell dumm.(*)

Von dumm war nirgends die Rede! Wer allerdings so tut, als wäre .de 
inzwischen ein Entwicklungsland und selbst der Oman wäre an uns vorbei 
gezogen, sollte dann auch entsprechend vergleichen!

ciao

Marci


(*) Na ja, die Angriffswut, der Größenwahn und das martialische 
Auftreten lässt tief blicken. Zu einem Krieg gehört immer auch ein Volk, 
das diesen bzw. deren Verursacher befürwortet. Diktatoren entstehen 
nicht im luftleeren Raum!

von Marci W. (marci_w)


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Manfred P. schrieb:
> Ich hatte Russen im Werk zu
> Besuch und habe eine Elektronikentwicklung begleitet, die sie für uns
> gemacht haben. Das lief auf einem Niveau, wo sich vor anderen
> Dienstleistern keinesfalls verstecken müssen!

Ach ja, das lässt sich natürlich problemlos verallgemeinern.

ciao

Marci

von Marci W. (marci_w)


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Michael schrieb:
> KI Cluster produzieren sogar enorme Abwärme.

Das ist so eine Sache mit dem Begriff "enorm". Etwas schwammig. Betreibt 
ja nicht jeder einen großen Cluster bei sich zu Hause im Keller.

Irgend wo habe ich mal gelesen oder gehört, das Versenden und speichern 
einer E-Mail würde Energie im kWh-Bereich verbrauchen. Das ist natürlich 
kompletter Unfug, es sei denn, Strom ist quasi zum Nulltarif zu 
bekommen. Sonsten würde sich das BWL-mäßig niemals rechnen.

ciao

Marci

von Alexander (alecxs)


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Marci W. schrieb:
> Zu einem Krieg gehört immer auch ein Volk, das diesen bzw. deren
> Verursacher befürwortet.

Und Du bist kein Befürworter von Krieg?

von Martin K. (mkmannheim) Benutzerseite


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Marci W. schrieb:
> Ada J. Quiroz schrieb:
>> Und man
>> fragt sich wirklich, warum Russlands Wirtschaft nicht schwächelt, bei
>> all den Sanktionen?
>
> Vllt. weil die Sanktionen mannigfaltig umgangen werden

Politik neuerdings erlaubt?
Auch noch Pro-Russisch?

von Marci W. (marci_w)


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Alexander schrieb:
> Und Du bist kein Befürworter von Krieg?

???

ciao

Marci

von Marci W. (marci_w)


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Martin K. schrieb:
>> Vllt. weil die Sanktionen mannigfaltig umgangen werden
>
> Politik neuerdings erlaubt?
> Auch noch Pro-Russisch?

Auch das kapier ich jetzt nicht. Bitte um Erläuterung.

ciao

Marci

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Eine Berufsausbildung vor dem Studium ist sicher nie verkehrt. Es stellt 
ein zweites Standbein dar. Ermoeglicht auch besserbezahlte Jobs zur 
Finanzierung eines Studiums.

Es gibt auch Firmen mit vernuenftigen Stellenanzeigen. Bei mir wurde vom 
Browser heute diese eingeblendet.  Meiner Ansicht nach habe ich bisher 
dieses Jahr kaum welche von gleicher Qualiaet gesehen.

https://www.innsalzach24.de/service/azubi-offensive/ausbildung-kerbl-kompetenz-tier-durch-kompetente-mitarbeiter-4673528.html

Es passiert immer wieder, dass mehr ein Fach studieren, als es 
Arbeitsplaetze in der Wirtschaft gibt. Die Arbeitnehmer wuenschen das, 
um nur die Guten einzustellen. Fuer die anderen ist das dann sehr 
nachteilig ohne so eine Alternative.

von Alexander (alecxs)


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Die Stellenanzeige mag eine gute Qualität haben, der Betrieb ist 
trotzdem langweilig.

von Martin K. (mkmannheim) Benutzerseite


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Dieter D. schrieb:
> Die Arbeitnehmer wuenschen das,
> um nur die Guten einzustellen.
Du meinst die Arbeitgeber, nehme ich an.

Ich halte da wenig davon eine Ausbildung zu machen, nur um im Fall des 
Nichtfunktionierens des Studiums "ein Standbein" zu haben.

Dann geht man lieber ohne diese Ausbildung direkt früher in einen 
anderen Job oder holt die Ausbildung nach wenn es gar nicht anders geht.

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