Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik LU90614 misst nur Temperaturen oberhalb von 0°C


von St. E. (reval)


Lesenswert?

Der LU90614 kann laut Verkaufsanzeige Temperaturen im Bereich von -70°C 
bis zu etwa 380°C messen. Er besitzt 2 wählbare Messbereiche. >body< und 
>wall<. Der Erste ist zur Fiebertemperaturmessung gedacht. Temperaturen 
außerhalb der üblichen Körpertemperatur können damit nach meiner Messung 
nicht bestimmt werden was ok ist. Der >wall< Modus gibt bei mir jedoch 
nur Temperaturen oberhalb von 0°C aus was in Widerspruch zu 
Verkaufsanzeige steht. Hab ich da etwas falsch verstanden oder mache ich 
einen Fehler? Eigentlich ist die Anordnung ( Thermopile + MC )ja 
sehrwohl zur Temperaturmessung unterhalb des Gefrierpunktes geeignet bei 
geeignetem Programm im MC. Gruß

von Sebastian W. (wangnick)


Lesenswert?

St. E. schrieb:
> Hab ich da etwas falsch verstanden oder mache ich einen Fehler?

Oder beides. Was wird denn bei negativen Temperaturen übertragen? 
Zweierkomplement?

LG, Sebastian

von Rainer W. (rawi)


Lesenswert?

St. E. schrieb:
> Hab ich da etwas falsch verstanden oder mache ich einen Fehler?

Scherzkeks - das kann hier wohl kaum einer wissen, ohne dass du 
verrätst, wie du es gemacht hast?

Durch die (warme) Blende bekommst du natürlich auch immer einen 
Strahlungsanteil, wenn auch mit einem kleinen Emissionsgrad. Da kann man 
nur hoffen, dass die anständig poliert ist und der größte Anteil der 
Eigenstrahlung heraus reflektiert wird.

: Bearbeitet durch User
von Dieter S. (ds1)


Lesenswert?

Da nicht klar ist was der Mikrocontroller auf dem LU90614 Sensor genau 
macht wird man vermutlich nur spekulieren können. Man könnte sich 
eventuell ansehen wie dieser Mikrocontroller mit dem MLX90614 
kommuniziert und schauen ob per UART noch mehr möglich ist als nur den 
Modus einzustellen und die Temperatur abzufragen (z.B. den Emissionsgrad 
einzustellen).

: Bearbeitet durch User
von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Rainer W. schrieb:
> Scherzkeks - das kann hier wohl kaum einer wissen, ohne dass du
> verrätst, wie du es gemacht hast?
Dazu muss man den anderen Thread kennen:
- Beitrag "Re: MLX90614 / new LU90614"

@St. E. (reval): wozu zwei Threads zum selben Thema?

von Sebastian W. (wangnick)


Lesenswert?

Sebastian W. schrieb:
> Oder beides. Was wird denn bei negativen Temperaturen übertragen?
> Zweierkomplement?

Was wird denn nun bei negativen Temperaturen seriell genau übertragen? 
Dein Rot-Blau-Foto im anderen Thread ist ja uninterpretierbar ...

LG, Sebastian

: Bearbeitet durch User
von St. E. (reval)


Lesenswert?

Dieter S. schrieb:
> Man könnte sich eventuell ansehen wie dieser Mikrocontroller mit dem
> MLX90614 kommuniziert und schauen ob per UART noch mehr möglich ist als
> nur den Modus einzustellen und die Temperatur abzufragen (z.B. den
> Emissionsgrad einzustellen).

Richtig. Ein vernünftiges Manual zu dem Sensor hab ich bisher nicht 
gefunden. Bisher nur die Kurzanleitung.

von St. E. (reval)


Lesenswert?

Sebastian W. schrieb:
>
>
>Was wird denn bei negativen Temperaturen übertragen?
> Zweierkomplement?
>
> LG, Sebastian

Zweierkomplement kontrolliere ich nachher. Danke fuer die Idee! Gruß

von St. E. (reval)


Lesenswert?

St. E. schrieb:
> Was wird denn bei negativen Temperaturen übertragen?
> Zweierkomplement?
Beide Byte für die Temperatur gehen auf 255. Gruß

von Dieter S. (ds1)


Lesenswert?

Was kommt bei der Temperaturabfrage in den letzten vier Bytes vor der 
Prüfsumme, sind das immer vier 0x00 Bytes wie in der Beschreibung der 
Kommandos?

von Sebastian W. (wangnick)


Lesenswert?

St. E. schrieb:
> Beide Byte für die Temperatur gehen auf 255.

Kopfschüttel. Wie kann man bloß einen guten Sensor derart kastriert 
verkaufen?

LG, Sebastian

von St. E. (reval)


Lesenswert?

Dieter S. schrieb:
> Da nicht klar ist was der Mikrocontroller auf dem LU90614 Sensor genau
> macht wird man vermutlich nur spekulieren können. Man könnte sich
> eventuell ansehen wie dieser Mikrocontroller mit dem MLX90614
> kommuniziert und schauen ob per UART noch mehr möglich ist als nur den
> Modus einzustellen und die Temperatur abzufragen (z.B. den Emissionsgrad
> einzustellen).
Glaube nicht daß auf dem Lu90614 ein MLX90614 verbaut ist. Denke da ist 
ein normaler Thermopile drauf und der Controller auf dem LU90614 liest 
den Sensor des Thermopiles aus und den Widerstand des im Thermopile 
verbauten NTC. Aus beiden Messwerten errechnet er dann die Temperatur 
der Strahlungsquelle unter Annnahme eines fixen Emissionskoeffizienten . 
Vielleich 0,9 oder sowas?
Im MLX90614 ist ja bereits ein MC Verbaut der die Berechnung durchführt 
und das Resultat per I2C ausgibt. Einen zweiten MC da zu verbauen ergäbe 
wenig Sinn? Gruß

von St. E. (reval)


Lesenswert?

Sebastian W. schrieb:
> Dein Rot-Blau-Foto im anderen Thread ist ja uninterpretierbar ...

Richtig. Bei größerer Auflösung läßt sich jedes einzelne bit erkennen 
was ich auch gemacht habe da ich vorher UART nicht benutzt hatte und 
nichts ging. Das gezeigte Bildschirmphoto zeigt nur daß das wiederholt 
auftretende Hängenbleiben der Kommunikation zwischen Mc und Lu90614 
auftritt nachdem der MC als letztes die Messaufforderung geschickt hat 
und der Lu90614 danach nichtmehr antwortet. Der MC wartet dann auf eine 
Antwort des Lu... die nicht kommt. Ich vermute daß die Messaufforderung 
nicht richtig beim LU.. ankommt? Gruß!

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


Lesenswert?

St. E. schrieb:
> bei mir jedoch nur Temperaturen oberhalb von 0°C aus

Vielleicht ist der mit Klimaerwaermung?

Irgendwas macht das Programm nicht oder der Sensor wurde beschraenkt. 
Ist das Programm selbstgestrickt oder verwendest Du was fertiges aus der 
Library?

von St. E. (reval)


Lesenswert?

Rainer W. schrieb:
> Durch die (warme) Blende bekommst du natürlich auch immer einen
> Strahlungsanteil, wenn auch mit einem kleinen Emissionsgrad. Da kann man
> nur hoffen, dass die anständig poliert ist und der größte Anteil der
> Eigenstrahlung heraus reflektiert wird.


Ist ein AL Kegelstumpf . Nicht sehr glatt poliert. Kar strahlt der auch 
in den Sensor. Da man auch die Eigentemperatur des Sensors ( gemessen 
mit dem NTC) wegkompensieren muß kemmt man auch die Temperatur des Alj 
und kann so dessen Strahlung wegrechnen.könnte mir vorstellen daß auch 
das Fenster des Thermopiles IR nach innen auf den Sensor strahlt. Könnte 
eine größere Rolle spielen als der Al Trichter ??  Gruß

von St. E. (reval)


Lesenswert?

Dieter D. schrieb:
> Ist das Programm selbstgestrickt oder verwendest Du was fertiges aus der
> Library?
Sekbstgeschrieben.  Gruß

von St. E. (reval)


Lesenswert?

Sebastian W. schrieb:
> Kopfschüttel. Wie kann man bloß einen guten Sensor derart kastriert
> verkaufen?

Richtig! Ist auch ungewöhnlich günstig. Ca halber Preis vom MLX90614. 
Was vermutlich immer noch geht : direkt an die Anschlüsse vom Thermopile 
drangehen und die Verstärkung-Digitalisierung mit einer eigenen 
Schaltnung machen. Das sollte funktionieren. Gruß

von Dieter S. (ds1)


Lesenswert?

St. E. schrieb:
>
> Glaube nicht daß auf dem Lu90614 ein MLX90614 verbaut ist.

Du könntest mit dem Oszilloskop schauen was zwischen Mikrocontroller und 
Sensor passiert und gegebenenfalls mit einem Logicanalyzer einen 
Mitschnitt der Kommunikation machen (falls es diese gibt). Daraus sollte 
man erkennen könnnen was das für ein Sensor ist.

von St. E. (reval)


Lesenswert?

Dieter S. schrieb:
> Du könntest mit dem Oszilloskop schauen was zwischen Mikrocontroller und
> Sensor passiert und gegebenenfalls mit einem Logicanalyzer einen
> Mitschnitt der Kommunikation machen (falls es diese gibt). Daraus sollte
> man erkennen könnnen was das für ein Sensor ist.

Hab mit dem MLX90614 schon gemessen. Der kompensiert die Eigentemperatur 
sehr schön. Gibt digital aus. Es würde doch wenig Sinn ergeben da einen 
zweiten MC draufzubauen um nochmal irgendwas rumzurechnen. Ich probier 
was anderes und melde mich wenns klappt .Gruß

von Dieter S. (ds1)


Lesenswert?

St. E. schrieb:
> Es würde doch wenig Sinn ergeben da einen zweiten MC draufzubauen um
> nochmal irgendwas rumzurechnen.

Warum spekulieren wenn es nur ein paar Minuten dauert um herauszufinden 
ob der Sensor einen analogen Messwert liefert oder ob es sich um eine 
digitale Kommunikation handelt? Mit dem Oszilloskop sieht man doch 
sofort was es ist.

von St. E. (reval)


Lesenswert?

Dieter S. schrieb:
> Du könntest mit dem Oszilloskop schauen was zwischen Mikrocontroller und
> Sensor passiert.

Hab die Spannung zwischen 2 der 4 Anschlüsse de IR Sensors gemessen ( 
Der LU90614 nicht an der Spannungsversorgung angeschlossen ). Im 
thermischen Gleichgewicht keine messbare Spannung. IR Strahler ca 10 cm 
vor dem Sensor ergibt dann eine Spannung von ca 800 uV. Hand direkt vor 
dem Sensor 100 bis 200 uV. Das sind Werte die in etwa einem normaten 
Thermopile entsprechen. Diese beiden diagonal
 gegenüberliegenden Kontakte sind mit dem Sensor verbunden. Die anderen 
führen zum NTC Widerstand (wobei einer davon mit dem Gehäuse verbunden 
ist) .
NTC Hab ich nicht gemessen. Das ist aber die Standardbeschaltung der 
Thermopiles .

 Also kein MLX90614 verbaut auf dem LU90614 .

Gruß!

von Dieter S. (ds1)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

St. E. schrieb:
>
>  Also kein MLX90614 verbaut auf dem LU90614 .

Interessant wäre wenn man wüßte was das für ein Mikrocontroller ist und 
ob man den eventuell mit eigener Firmware programmieren könnte. Die 
Testpads auf der Unterseite der Platine (siehe Anhang) lassen zumindest 
vermuten dass es möglich sein könnte.

von St. E. (reval)


Lesenswert?

Dieter S. schrieb:
> Interessant wäre wenn man wüßte was das für ein Mikrocontroller ist und
> ob man den eventuell mit eigener Firmware programmieren könnte. Die
> Testpads auf der Unterseite der Platine (siehe Anhang) lassen zumindest
> vermuten dass es möglich sein könnte.

Genau. Der "body" Modus läßt vermuten daß der Sensor auch zur 
Herstellung von Fieberthermometern gedacht ist mit der hier notwendigen 
Genauigkeit. Da sowohl der Sensor ( Analogausgabe ) als auch der 
Verstärker und der AD Wandler streuen muß jeder einzelne Lu90614 nach 
dem Zusammenbau kalibriert werden. Dazu sind die Testpads vorgesehen? 
Denke auch daß hier nach dem Zusammenbau das komplette Programm 
entsprechend den notwendigen Parametern aufgespielt wird? Wirklich eine 
sehr interessante Frage die Du stellst . Gruß

von Bernhard S. (b_spitzer)


Lesenswert?

Fehler beim zusammenrechnen der Bytes der Temperatur??
FF und FF sollte -1°C ergeben (bzw. minimale Auflösung negativ).

Das (unbekannte) Programm im (unbekannten) MC muss also 16Bit signed 
Integer korrekt verarbeiten (wenn die gelieferten Werte im 2er 
Komplement ankommen).
bei einem 32Bit MC ist das hier _falsch_:
1
int Temperatur; 
2
byte LowByte, HighByte;
3
// Empfang prüfen, danach
4
LowByte = Seriell_lesen();
5
HighByte = Seriell_lesen();
6
Temperatur = HighByte<<8 | LowByte;
So sollte eine korrekte negative Zahl raus kommen:
1
short Temperatur;  // oder int16_t
2
byte LowByte, HighByte;
3
// Empfang prüfen, danach
4
LowByte = Seriell_lesen();
5
HighByte = Seriell_lesen();
6
Temperatur = (short)HighByte<<8 | LowByte;

: Bearbeitet durch User
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.