Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug 8mm Welle verlängern am DC Motor


von Tobias (turbotopo)



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Hallo zusammen,

Ich habe einen 250w DC Motor der eine recht kurze Welle hat. Diese muss 
ich verlängern, damit ich ein von mir erstelltes Rad daran anschließen 
an.

Ich habe eine 8mm Welle Kupplung (starr) gekauft, die hat es aber nicht 
lange gehalten.
Am Ende der Welle ist ein M8 Gewinde.

Habt ihr eine Idee, wie ich das fest und dauerhaft verbinden kann?

Anbei ein paar Bilder:

Grüße

von Thomas W. (goaty)


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Flexible Wellenkupplung(en) ?

von Michael B. (laberkopp)


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Tobias schrieb:
> Habt ihr eine Idee, wie ich das fest und dauerhaft verbinden kann?

Wellenkupplungen (mit Madenschrauben oder Spannhülsen) werden wohl zu 
lang sein.

Du besorgst ein Präzisionsstahlrohr, Aussen 10 Wandstärke 1.5 oder 
Aussen 12 Wandstärke 2.5 und, reibst es auf der Drehbank am Ende auf 8mm 
auf, schneidest ein M8 Gewinde in den tiefer liegenden noch 7mm Teil 
hinein, und schraubst das Rohr auf deine Welle (hoffentlich passt die 
Drehrichtung zum Gewinde). Die ist damiverlängert, aber 10 bzw. 12mm 
dick. Die Bohrung im Rad erweiterst du entsprechend (falsches Rad 
gekauft).

Ja, es geht auch ein Präzisionsstahlrohr mit 8mm Innendurchmesser was 
dann das Gewinde nicht nutzt sondern auf der Welle z.B. durch ein 4mm 
Loch festgeschweisst wird und mit dem anderen Ende über die Achse vom 
Rad geht.

von Dietrich L. (dietrichl)


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Tobias schrieb:
> Habt ihr eine Idee, wie ich das fest und dauerhaft verbinden kann?

Hast du mal bei https://www.maedler.de/ geschaut? Vielleicht gibt es da 
was.

von Lothar J. (black-bird)


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Dass die 8mm-Welle nur so kurz ist, hat schon seinen Grund.
Das gezeigte Rad mit dem Abstand zum Lager des Motors, ohne Untersetzung 
wird wohl gehörige Biegekräfte auf die Welle samt Verlängerung bringen 
und nicht lange rund laufen.
Eine saubere Konstruktion wäre: das Rad getrennt lagern und über eine 
Kupplung an die Motorwelle koppeln.

Blackbird

von C. D. (derschmied)


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Michael B. schrieb:
> Du besorgst ein Präzisionsstahlrohr, Aussen 10 Wandstärke 1.5 oder
> Aussen 12 Wandstärke 2.5 und, reibst es auf der Drehbank am Ende auf 8mm
> auf, schneidest ein M8 Gewinde in den tiefer liegenden noch 7mm Teil
> hinein, und schraubst das Rohr auf deine Welle (hoffentlich passt die
> Drehrichtung zum Gewinde). Die ist damiverlängert, aber 10 bzw. 12mm
> dick. Die Bohrung im Rad erweiterst du entsprechend (falsches Rad
> gekauft).

So ganz steige ich hier nicht durch, aber der Lösungsansatz scheint mir 
ein guter. Allerdings: wenn schon die von Dir vorausgesetzten Drehbank 
vor Ort steht, würde ich eher aus dem Vollen heraus arbeiten. Ein halbes 
Zehntel mit dem Spiralbohrer heraus zu kratzen ist nur was für absolute 
Freaks, würde ich dem TO so jetzt nicht unterstellen wollen. Und auch 
das Halbzeug von der Stange gibt's lange schon nicht mehr wie Sand am 
Meer. Ein Stk blankes, kaltgezogenes Rundmaterial in der Güte von 
gängigem Werkzeugstahl ist verfügbarer. Bohrer sind Pfennigware, gibt's 
in Zehntel-Schritten. Je genauer gearbeitet wird, umso gut.

Wenn der Rundlauf im Anschluss nicht passt, rüttelt die Unwucht alles 
kaputt, alles im allen eher was für den Feinmechaniker, ne 
Baumarkt-Lôsung gibt es hier nicht

DerSchmied

von Stephan (stephan_h623)


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Lothar J. schrieb:
> Dass die 8mm-Welle nur so kurz ist, hat schon seinen Grund.
> Das gezeigte Rad mit dem Abstand zum Lager des Motors, ohne Untersetzung
> wird wohl gehörige Biegekräfte auf die Welle samt Verlängerung bringen
> und nicht lange rund laufen.
> Eine saubere Konstruktion wäre: das Rad getrennt lagern und über eine
> Kupplung an die Motorwelle koppeln.
>
> Blackbird

Ganz genau. Gesonderte Lagerung für das Rad. Und mit 16 oder 20mm Welle 
geht das weit besser als mit 8mm. Also besser ein anderes Rad.

Das Motorlager ist nicht für einseitige Last gedacht.

von Thomas B. (thombde)


Angehängte Dateien:

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Lese ich das richtig?
2750 RPM?
Dann wird das sowieso nichts mit Direktantrieb am Rad.
Also Getriebe muss her.
(oder Ritzel)

PS:
Mit Zahnriemen könnte man auch was anstellen.
Da gibt es genug im Modellbaubereich.

: Bearbeitet durch User
von Peter M. (Gast)


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Aus meiner Sicht wäre aufschrumpfen der Verlängerung auf die vorhandene 
Achse ein weiter Möglichkeit. Dazu sollte die Motorachse jedoch 
maßhaltig durch überdrehen gemacht werden. Die Achsverlängerung wird 
dann mit leichtem Untermaß aufgebohrt bzw. aufgerieben und danach im 
heißen Zustand auf die Motorachse aufgeschrumpft. Die Achse lässt sich 
danach so gut wie nicht mehr entfernen. So wie Motorachse jedoch 
aussieht wird das ziemlich aufwendig eine saubere Oberfläche zu 
bekommen.
Als Stahl würde ich SAE 1045 vorschlagen, wie das nach der neuen Norm in 
der EU lautet weiß ich nicht.

von Ralf X. (ralf0815)


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Tobias schrieb:
> Ich habe einen 250w DC Motor der eine recht kurze Welle hat. Diese muss
> ich verlängern, damit ich ein von mir erstelltes Rad daran anschließen
> an.

Der Motor hat einen Durchmesser von gut 10cm, d.h. dass das Antriebsrad 
augenscheinlich um 6" haben müsste und das "Gefährt" bei Nenndrehzahl 
gute 80 km/h drauf haben müsste.
Gleichzeitig heisst das dann aber auch, dass das Gefährt bei minimaler 
Belastung/Steigung auch mit eklatantem Überstrom (falls Quelle, Kabel 
und ggf. Kontroller das hergeben) kaum aus dem Quark kommt und sich der 
schöne E-Motor in einen Verbrenner verwandelt.. 😁

von Thomas B. (thombde)


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Können die Chinesen auch Typenschilder Fehlerfrei schreiben?
Ich denke die können doch sonst alles.
Oder haben die den Reiskocher drangelassen.

: Bearbeitet durch User
von Thomas W. (goaty)


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Nicht sicher ob das wirklich ein Gefährt ist oder das Rad zu einem 
anderen Zweck antreibt.

von Tobias (turbotopo)



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Lothar J. schrieb:
> Dass die 8mm-Welle nur so kurz ist, hat schon seinen Grund.
> Das gezeigte Rad mit dem Abstand zum Lager des Motors, ohne Untersetzung
> wird wohl gehörige Biegekräfte auf die Welle samt Verlängerung bringen
> und nicht lange rund laufen.
> Eine saubere Konstruktion wäre: das Rad getrennt lagern und über eine
> Kupplung an die Motorwelle koppeln.
>
> Blackbird

hi,

also eine Drehbank und anderes Profizeugs hab ich nicht...bin hier eher 
Laienhaft unterwegs ;-)

Vielleicht gibt es einen Grund, dass die Welle so kurz ist, allerdings 
habe ich auf der anderen Seite ein 8mm Flansch, der die Kraft hält, 
sodass es sich nicht verbiegen kann..
Anbei mal ein Paar Bilder von meinem Alten Motor:

Thomas B. schrieb:
> Lese ich das richtig?
> 2750 RPM?
> Dann wird das sowieso nichts mit Direktantrieb am Rad.
> Also Getriebe muss her.
> (oder Ritzel)

was ist daran auszusetzen? Es soll ein Rad bei meiner Ballmaschine 
antreiben..

Lothar J. schrieb:
> Eine saubere Konstruktion wäre: das Rad getrennt lagern und über eine
> Kupplung an die Motorwelle koppeln.

kannst du mir mal ein Beispiel zeigen, wie sowas ausssehen sollte?

von Lothar J. (black-bird)


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Tobias schrieb:
> kannst du mir mal ein Beispiel zeigen, wie sowas ausssehen sollte?

Zeigen kann ich nichts, ist ja nicht ich meine Mechanik. Aber erklären 
schon:

Dort, wo bei Deiner alten Ballmaschine der Motor mit der gelben 
Halterung sitzt, kommt statt dessen ein zweiter Flansch, wie auf der 
anderen Seite hin. Nur dass dieser Flansch eine längere, durchgehende 
Welle hat, die auf der vom Rad abgewandten Seite ein Stück herausragt, 
so ca. 1,5 bis 2cm.
Dort kommt dann eine halbstarre Kupplung dran und an die zweite Seite 
der Kupplung die Motorwelle.
Dass der Motor irgendwo fest und fluchtend zur Radachse befestigt sein 
sollte, ist klar. Geringe Winkelabweichungen und ein kleiner Versatz 
werden je nach Kupplungstyp toleriert.

Du brauchst einen zweiten Flansch, eine Kupplung und eine passende 
Motorhalterung. Und ein wenig Geschick. Das ist alles. Viel Erfolg 
wünsche ich Dir.

Blackbird

: Bearbeitet durch User
von Tobias (turbotopo)


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Lothar J. schrieb:
> Tobias schrieb:
>> kannst du mir mal ein Beispiel zeigen, wie sowas ausssehen sollte?
>
> Zeigen kann ich nichts, ist ja nicht ich meine Mechanik. Aber erklären
> schon:
>
> Dort, wo bei Deiner alten Ballmaschine der Motor mit der gelben
> Halterung sitzt, kommt statt dessen ein zweiter Flansch, wie auf der
> anderen Seite hin. Nur dass dieser Flansch eine längere, durchgehende
> Welle hat, die auf der vom Rad abgewandten Seite ein Stück herausragt,
> so ca. 1,5 bis 2cm.
> Dort kommt dann eine halbstarre Kupplung dran und an die zweite Seite
> der Kupplung die Motorwelle.
> Dass der Motor irgendwo fest und fluchtend zur Radachse befestigt sein
> sollte, ist klar. Geringe Winkelabweichungen und ein kleiner Versatz
> werden je nach Kupplungstyp toleriert.
>
> Du brauchst einen zweiten Flansch, eine Kupplung und eine passende
> Motorhalterung. Und ein wenig Geschick. Das ist alles. Viel Erfolg
> wünsche ich Dir.
>
> Blackbird

Ganz verstanden hab ich es glaub noch nicht, ich versuch es nochmal mit 
meinen Worten ;-)

1. Die Welle muss länger sein und auf beide Seiten kommt so ein Flansch
2. Die Welle schaut an einer Seite ca 2cm drüber, an dieses Stück kommt 
dann eine Kupplung (ist das dann so eina Art Zahnrad?)
3. Der Motor sitzt direkt unter der Welle und wird verbunden mit der 
Kupplung (aus Punkt 2)...

sorry, ich kann mit "halbstarre Kupplung" nix anfangen, aber Danke für 
deine Hilfe schonmal :-)

von Nils B. (hbquax)


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von Tobias (turbotopo)


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Ok verstehe.
Flansch, Welle, Flansch, Kupplung, Motor.. Alles in einer Reihe.

von Lothar J. (black-bird)


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Tobias schrieb:
> Ok verstehe.
> Flansch, Welle, Flansch, Kupplung, Motor.. Alles in einer Reihe.

Genauso.
Sollte das Ganze zu breit werden, kann der Motor auch woanders 
angebracht werden und die Kraftübertragung mit Zahnriemen und 
Zahnscheiben erfolgen. Damit ist dann auch die Kupplung hinfällig, die 
Funktion übernimmt der Zahnriemen. Außerdem ist eine Unter- oder 
Übersetzung der Drehzahl möglich.

Blackbird

von Tobias (turbotopo)


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: Bearbeitet durch User
von Stephan (stephan_h623)


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Tobias schrieb:
> Ok verstehe.
> Flansch, Welle, Flansch, Kupplung, Motor.. Alles in einer Reihe.

Richtig.
Mehr als 2 Lager an einer starren Welle sind ohne Kupplung immer 
kritisch.
Die müssten exakt fluchten. Auch mit Wärmeausdehnung etc.
Ansonsten hast du ganz schnell eine permanente Belastung auf Lagern und 
Welle und das mögen die gar nicht.

Alternativ könnte man auch den Motor auf Gummipuffern befestigen. Aber 
halt immer so, dass nur 2 Lager die Welle hart fixieren und der Rest 
zwar Last aufnehmen, aber sich "etwas" bewegen kann.

Genauso nur 1 Festlager (für axiale Kräfte) an der Welle. Alle anderen 
Lager sind Loslager, die eine unterschiedliche Längenausdehnung von 
Welle und Rahmen erzeugen tolerieren. Ansonsten hast du auch an der 
Stelle schnell Verspannungen und hohe Lagerkräfte.

Beitrag #7632577 wurde vom Autor gelöscht.
von Lothar J. (black-bird)


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Tobias schrieb:
> sowas wäre ja auch möglich oder?

Die von Dir als erste gepostete wäre besser geeignet.

Blackbird

von Tobias (turbotopo)


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ja die hab ich jetzt auch bestellt..mal sehen ;-) besten Dank für eure 
Hilfe!

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