Hallo zusammen, ich habe ein STILL Ladegerät zur Reparatur bekommen. Es handelt sich um eine Ladegerät für Stapler Blei-Batterien. Fehlerbeschreibung: Es lädt, aber bei recht neuen Akkus schaltet es nach 3-5s ab. Das Ladegerät ist BJ04 und wurde eigentlich von BENNING gebaut, genaue Bezeichnung: D400 G48/125 TBP Hat jemand zufällig Service Unterlagen? Das Mainboard verfügt über mehrere Jumper, ich gehe anhand des Zustandes der Gehäuseschrauben davon aus, dass ich nicht der Erste bin, der ins Gerät schaut und eventuell ist nur die Strom-Abschaltschwelle via Jumper verstellt. Die Ladegerät gibt es in mehreren Leistungsklassen, auch mit z.B. 90A für kleinere Akkus, das bestätigt meine Vermutung zusätzlich. Ab hier folgen meine Tests, die mich auf auf die Jumper gelotst haben, für die interessierten User: Das Ladegerät besteht aus einem 3-phasigen Trafo, welcher über ein Schütz direkt mit der Netzspannung verbunden wird, sofern ein Akku erkannt wurde (oder man eine Fremdspannung angelegt). Dahinter liegt ein Brückengleichrichter, dessen Ausgangsspannung wird direkt auf den Akku geschaltet. Die Spannungserkennung funktioniert tadellos. Nach dem Zuschalten wird zyklisch der Strom gemessen, dies erfolgt über einen Shunt, dahinter kommt ein LM358 und gibt den Strom mit 1V pro 30A an einen alten STM Controller. Das klappt auch soweit. Wenn ich mit einer elektronischen Last 30A ziehe ist auch alles OK, der Ladevorgang läuft ohne Probleme (hab es ca. 1h laufen lassen). Das gleiche Verhalten sehe ich bei älteren Akkus (=höherer Innenwiderstand), auch da, alles im grünen Bereich. Die Stromüberwachung scheint damit auch zu passen. Ich habe darauf hin die Verbindung zwischen LM358 und Controller getrennt und mit einem Labornetzteil die Spannung im mV Bereich nach oben gedreht. VCC = 5V, bei 3,850V am Controllerpin schaltet der Ladevorgang ab. Umgerechnet auf meine 1V/30A ergibt sich so ein Abschaltstrom von ca 110A. Der neue Akku zieht allerdings 120A (Strommesszange) und das Ladegerät darf auch bis 125A liefern und hier vermute ich den Knackpunkt. Eine Anfrage von STILL lieferte das überraschende Ergebnis: Elektronik kaputt, dass Gerät ist alt, dass muss neu. Danke für eure Hilfe. VG Paul
Innenwiderstand der neuen Akkus zu klein. Evtl. einen Vorwiderstand/Shunt einbauen, es geht ja nur um wenige mOhm oder ein längeres Kabel. Es gibt bestimmt auch andere Lösung aber die sind komplizierter und du kommst näher an die Klotzgrenze des Ladegerätes.
Scyte R. schrieb: > Es gibt bestimmt auch andere Lösung aber die sind komplizierter und du > kommst näher an die Klotzgrenze des Ladegerätes. Sicher, ich könnte auch den OPV in seiner Verstärkung "tunen". Aber das ist Plan C (genau wie Manipulation am Shunt), danach kommt Plan B: den Innenwiderstand künstlich zu vergrößern. Aber ich wollte erstmal Plan A versuchen, der wäre einfacher und vor allem bestimmungsgemäß.
Paul B. schrieb: > Ich habe darauf hin die Verbindung zwischen LM358 und Controller > getrennt und mit einem Labornetzteil die Spannung im mV Bereich nach > oben gedreht. VCC = 5V, bei 3,850V am Controllerpin schaltet der > Ladevorgang ab. Umgerechnet auf meine 1V/30A ergibt sich so ein > Abschaltstrom von ca 110A. Der neue Akku zieht allerdings 120A > (Strommesszange) und das Ladegerät darf auch bis 125A liefern und hier > vermute ich den Knackpunkt. > > Eine Anfrage von STILL lieferte das überraschende Ergebnis: Elektronik > kaputt, dass Gerät ist alt, dass muss neu. Man wird nicht Marktführer, indem man langlebiges Zubehör für seine Geräte baut. :) Oder den Kunden günstige Wartung und Reparaturen anbietet oder gar Reparaturhandbücher veröffentlicht. Ich würde mal sagen, das ist nach 20 Jahren einfach leicht aus der Kalibrierung geratene Analogelektronik, wo damals der Student einen Mikrocontroller drangebastelt hat und der BWLer das Trimmpoti vom Vorgängermodell eingespart hat. Ich hatte mal sowas in älter von Jungheinrich, da waren in der Anleitung noch Schaltpläne drin. Aber ich glaube, es war eher ein Verdrahtungsplan für die groben Bauteile, die Platine mit den 3, 4 Leds und etwas analog/CMOS-Gatter-Logik wurde nicht beschrieben.
Benning Tebechop 7200 erscheint bei Suchanfragen. Die Geräte kosten gebraucht (z.B. ebay) um die 1000 Euro. Von Hoppecke gibt es Ladegerät mit dieser Bezeichnung: https://www.hoppecke.com/fileadmin/Redakteur/Hoppecke-Main/Products-Import/trak_charger_lf_classic_manual_en.pdf Mit ähnlichem Schaltplan und einer Platine CONTROLLER NR-EPWA-PREMIUM-01 oder CONTROLLER NR-EPWSA-02 Dort steht auch, dass der Trafo Primäranschlüsse für +6, -6 und -10% hat. Damals könnte die Netzspannung noch 220/380V betragen haben, also alle Phasen auf +6% klemmen. Es gibt teilweise auch zwei Ladestufen: N (Normal? Schütz K1) und P (Power? Schütz K2) Besteht dazu Ähnlichkeit mit deinem Gerät? Gute Fotos und mehr Informationen wären gefragt.
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