Hallo zusammen, ich habe einen alten KfZ-Pannen-Warnblinker geschenkt bekommen, vermutlich aus den 70ern. Das Teil funktioniert noch. Es sind sogar noch alte Varta-Pertrix-Monozellen drin, die noch ausreichend Saft haben. Mich hat die Schaltung interessiert, daher habe ich die Leuchte zerlegt und die Platine ausgebaut, siehe Bilder. Es handelt sich um einen simplen astabilen Multivibrator, der eine 6V-Birne mit 2,4W ungefähr einmal pro Sekunde kurz aufblitzen lässt. Rs im Schaltbild ist die Drahtwendel auf der Platine, diese kann über den Test-Taster kurzzeitig zugeschaltet werden und dient laut Aufdruck als Batterietester: Die Lampe soll bei vollen Batterien nicht aufhören zu blinken (die alten enthaltenen Zellen überstehen den Test leider nicht mehr). Was ich nicht erkennen kann: Welche Transistoren sind hier wohl verbaut? Es handelt sich offenbar um PNP-Transen, vermutlich Germanium, im hohen TO-18 Gehäuse. Der Aufdruck beschränkt sich auf "T18" und "T19", wie im Schaltbild. Ich vermute, dahinter verbergen sich Standard-Typen. Kann mir hier jemand weiterhelfen? Zumindest T19 muss eine Type sein, die kurzzeitig den relativ hohen Einschaltstrom der Lampe verträgt. Im Netz habe ich bisher leider nichts gefunden. Viele Grüße Felix
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Die Originale wirst du vermutlich eh nicht mehr bekommen. Wenn einer kaputtgeht, dann tausche beide gegen einen Silizium pnp mit 500 mA Kollektorstrom. Wobei es sich sicherlich aus Effizenzgründen ebenfalls lohnt, das Glühobst durch eine orange 3W LED (plus Strombegrenzung) zu tauschen.
Felix H. schrieb: > Was ich nicht erkennen kann: Welche Transistoren sind hier wohl verbaut? > Es handelt sich offenbar um PNP-Transen Das glaube ich nicht. Sieht vielmehr nach einem Standard-Komplementärblinker aus. Wenn die gezeichnete Polarität der Versorgung stimmt, müsste T19 PNP sein und T18 NPN.
Felix H. schrieb: > Was ich nicht erkennen kann: Welche Transistoren sind hier wohl verbaut? > Es handelt sich offenbar um PNP-Transen, vermutlich Germanium, im hohen > TO-18 Gehäuse. Transistoren. ist doch mega uncool obiges zu schreiben Es sind Germanium Typen, in diesem Komplementärblinker. T18 ist wohl der NPN und E-C vertauscht in Deinem Plan. es gibt eine Siemens-Schaltbeipiele Schaltung dazu mit weitergehender Erklärung. Heft müßte ich raussuchen. Hersteller selektiert, doch wirst Du mit den noch heute (einigermassen erhältlichen) AC187 / AC188 genauso Erfolg haben.
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Andrew T. schrieb: > Es sind Germanium Typen, in diesem Komplementärblinker. Muss nicht mal sein. Ich habe damals(tm) als eine meiner ersten funktionstüchtigen Schaltungen eine ganz ähnlichen Blinker mit SC206/GC121 gebaut, weil ich die einfach gerade da hatte. Also halb Si, halb Ge. Die Vorlage stammte damals übrigens aus dem "Großen Transistorbastelbuch" von H. Jakubaschk.
Ob S. schrieb: > Muss nicht mal sein. und ich habe genau diesen Hella Blinker hier. 2x Germanium. > Ich habe damals(tm) als eine meiner ersten > funktionstüchtigen Schaltungen eine ganz ähnlichen Blinker mit > SC206/GC121 gebaut, weil ich die einfach gerade da hatte. Sehr schön, aber leider hier egal.
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Felix H. schrieb: > Welche Transistoren sind hier wohl verbaut? Auf den Transistoren steht doch was drauf, was leider auf deinem Bild nicht erkennbar ist. Aber prinzipiell müsste die Schaltung genauso mit einem BC327 o.ä. funktionieren...
Felix H. schrieb: > Es handelt sich offenbar um PNP-Transen, vermutlich Germanium, im hohen > TO-18 Gehäuse. Der Aufdruck beschränkt sich auf "T18" und "T19", wie im > Schaltbild. Ich vermute, dahinter verbergen sich Standard-Typen Eher TO-1 Transistoren waren teuer, ein AC128 musste bestimmte Parameter einhalten, nicht jeder Transistor hatte das Glück in der manuellen Fertigung, Hella brauchte aber die ganzen Parameter nicht, er musste nur in der Schaltung von Hella funktionieren. Und genau diesen Ausschuss bekam Hella dann auch billiger. Es werden also schlechte Standardtypen gewesen sein.
Michael B. schrieb: > Transistoren waren teuer, ein AC128 musste bestimmte Parameter > einhalten, nicht jeder Transistor hatte das Glück in der manuellen > Fertigung, Hella brauchte aber die ganzen Parameter nicht, er musste nur > in der Schaltung von Hella funktionieren. Und genau diesen Ausschuss > bekam Hella dann auch billiger. Es werden also schlechte Standardtypen > gewesen sein. Ziemlich wahrscheinlich stimmt das. Diese Komplementär-Blinkschaltung ist sehr gutmütig, solange sie nicht das Ziel hat, ein exaktes Timing zu erreichen, sondern einfach nur mit dem ungefähr richtigen Timing blinken soll.
Viel bla-bla, alles falsch! 😆🤣😂 Ich räum dann mal auf: "...Komplementärblinkschaltung, PNP und NPN...". Nö. Beide Transistoren haben die übliche, metallische Emitterfahne am Gehäuse, beide zeigen fluchtartig vom Trimmpoti weg, beide Emitter sind mittels Leiterbahn direkt miteinander verbunden! Daher: Komplementär scheidet aus. Es sind beides PNP-Typen. (Batteriefach-Polung eindeutig, Elko-Polung eindeutig) Gehäuse "...eher TO-1". Nö, es ist TO-18-L, (T)ransistor (O)utline 18 (L)ong. Beispiel dafür AC122. Silizium hats übrigens nie in diesem dünnen, langen Gehäuse gegeben.
Heinrich K. schrieb: > Daher: Komplementär > scheidet aus. Na, wenn du es sagst, dann ist ja alles abschliessend geklärt... Brauchen wir uns nicht weiter mit blöder Physik und Mathematik beschäftigen, sondern akzeptieren einfach deine quasi-göttliche Betimmungsgewalt über unser Universum.
Dampfplauderer! Verfolge doch einfach die Leiterbahn vom Ende des Trimmers zum 1. Emitter und von da weiter, direkt zum zweiten Emitter. Oder bist du nur zu faul?
Und weils so schön ist: Die herbeigesehnte "Komplementär(transistoren)schaltung"zeichnet sich dadurch aus, nur einen einzigen Elko zu benutzen. Hier sinds aber zwei. Es ist ein unsymmetrischer, astabiler Multivibrator. Desweiteren ist die Komplementärschaltung "stromsparend", die hier verwendete jedoch nicht, einer der beiden Transistoren ist immer leitend.
Ob S. schrieb: > Na, wenn du es sagst, dann ist ja alles abschliessend geklärt... https://www.buerklin.com/de/p/dsi/bipolar-transistoren/ac122/10S2150/
Heinrich K. schrieb: > Silizium hats übrigens nie in diesem dünnen, langen Gehäuse gegeben. Aber Ge-NPN schon...
radiomuseum(dot)org Ganz oben rechts auf den Tab "Röhren & Tr" clicken. Im ersten Eingabefeld "Suche nach einem Bauteil" AC122 eingeben, rechts daneben auf das rot unterlegte "GO" clicken. Kostet nichts, ist anmelde- und gebührenfrei. Es erscheint das Originalfoto eines zeitgenössischen Telefunken AC122, links unten findet sich die Pinbelegung von unten, samt Emitterfahne und im Text findet sich TO18-L. Dein Nachbautyp ist 21. Jahrhundert eines Herstellers, den es "damals" noch gar nicht gab, Michael (laberkopp)! Immer schön bei der Wahrheit bleiben, auch wenns schwerfällt.
Heinrich K. schrieb: > Immer schön bei der Wahrheit bleiben Die Wahrheit ist, dass du die Wahrheit offensichtlich nicht ertragen kannst: du bist nicht der, der die allumfassende Wahrheit mit Löffeln gefressen hat.
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Was "ist" denn die Wahrheit, rein schaltungstechnisch, Herr laberkopp? Zweifelst Du die sichtbaren (Fotovorschau des TOs anclicken, vergrössern) Emitterfahnen an? Dass sie direkt verbunden sind? (Schaltplan des TO, Foto des Prints)
Du weichst nur meiner Frage aus: Was "ist" denn Deine schaltungstechnische "Wahrheit"?
Heinrich K. schrieb: > Was "ist" denn Deine schaltungstechnische "Wahrheit"? Ich habe, im Gegensatz zu dir, nicht behauptet, sie zu wissen. Schon gar nicht Heinrich K. schrieb: > Viel bla-bla, alles falsch! Wer die Latte so hoch legt, reisst sie selber.
Ob S. schrieb: > Die Vorlage stammte damals übrigens aus dem "Großen > Transistorbastelbuch" von H. Jakubaschk. Das war dann "alles nur geklaut", wie immer bei Jakubaschk!
Hallo zusammen, danke für eure Beiträge. Ich weiß zwar noch nicht, um welche Transistoren es sich schlussendlich handelt, aber dass es irgendwelche AC-Typen sind, liegt auf der Hand. Die These, dass es sich um billige Ausschussware handeln könnte, klingt für mich plausibel. Danke für den Tipp! Ich wollte mit meinem Beitrag keine Grundsatzdiskussion über Wahrheiten entfachen. Die Analyse der Schaltung zeigt deutlich, dass es sich um einen astabilen Multivibrator mit zwei PNP-Transistoren handelt. Beide Emitter liegen auf + Potential. Desweiteren sind zwei Elkos "über Kreuz" verbaut, jeweils vom Kollektor des einen zur Basis des anderen Transistors. Die stromsparende Komplementär-Blinkschaltung mit nur einem Kondensator, die ich sehr gut kenne, scheidet hier definitiv aus. Ich wünsche allen friedliche und frohe Ostertage! Felix
"Give us corn!" https://www.klassikradio.de/aktuelles/die-wahre-geschichte-der-woche-huehnerfutterrede-ausgewaehlt-von-klara-jaeger/
> es gibt eine Siemens-Schaltbeipiele Schaltung schon 1958: https://web.archive.org/web/20180508142013/http://www.rainers-elektronikpage.de/SIEMENS-Fach---u_-Datenbucher/SIEMENS-Schaltbeispiele/SIEMENS_Halbleiter_April_1958.pdf Seite 56, Multivibrator mit drei pnp-Transistoren, 2* TF65 1*TF77
Rainer Z. schrieb: > "Give us corn!" > > https://www.klassikradio.de/aktuelles/die-wahre-geschichte-der-woche-huehnerfutterrede-ausgewaehlt-von-klara-jaeger/ Besser Doppelkorn!
Und Mais/mice soll auch mal zu Verwirrung gesorgt haben. Die essen Mäuse...
Felix H. schrieb: > vermutlich aus den 70ern Der ulkige Frosch auf Reiherstelzen hat ein Design vom Ende der 1960-er. https://www.hella.com/hella-at/de/Historie-998.html Klick auf Produktentwicklung ⇒ 1965 erster vollelektronischer Blinkgeber. > eine 6V-Birne mit 2,4W ungefähr einmal pro Sekunde aufblitzen ... > ... Welche Transistoren sind hier wohl verbaut? Rechnerisch 0,4 A - AC 153 kann theoretisch 1 A, doch wegen dem PTC-Effekt aka Kalteinschaltimpuls brauchts mehr. IMHO eine Testcharge, spez. gestempelt für eine Prototypen-Kleinserie aka Werbegeschenk an Handverlesene - dann Sammlerstück und gut aufpassen! 1971/72 vertrieb Hella stabile Rechteckige ohne Elektronik mit dem altbewährtem Bimetallglühobst 6 Volt 2,4 Watt nach dem Prinzip der Flipperbirne: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Datei:Blinkgluehlampe_Bimetall_animated.gif (die Suche nach ge406 liefert auch einige) Gerald B. schrieb: > Silizium pnp mit 500 mA Mehr ist sicherer, z.B. 1,5 A BD 136 o. gar eine 2 A Type. Gerald B. schrieb: > das Glühobst durch eine orange 3W Na welche Farbe hat denn der Warnblinker im ersten Bild? Klaus H. schrieb: > Auf den Transistoren steht doch was drauf Japp und wer lesen kann ist im Vorteil: Felix H. schrieb: > ... "T18" und "T19", wie im Schaltbild. Felix H. schrieb: > dass es irgendwelche > AC-Typen sind, liegt auf der Hand. Die These, dass es sich um billige > Ausschussware handeln könnte, klingt für mich plausibel. Eher keine "irgendwelche AC-Typen" oder "billige Ausschußware". Im Westen aus Prestigegründen (Konkurrenzrufschädigung) zwingend entsorgt und nur im Osten bzw. DDR aus Mangelgründen vermarktet, z.B. im Experimentbaukasten oder auch ungestempelt u.d.H. verteilt. Die Testcharge floppte, weil Bimetallware dasselbe viel günstiger tut und das alternative Blinkerglühobst gibts immer noch als Ersatzteil.
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