Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik STM32-Schaltplan so in Ordnung?


von Dominic F. (do_dome)


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Hallo, ich habe einen kleinen Schaltplan mit einem 
STM32-Mikrocontroller. Ist dies so i.O. oder gibt es Einwände? Danke

von Andreas B. (abm)


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"VDDA = from VDD to 3.6 V: external analog power supply for ADC, Reset 
blocks, RCs and PLL. The VDDA voltage level must be always greater or 
equal to the VDD voltage level and must be provided first."

"Figure 22. Recommended NRST pin protection"

Der Widerstand am BOOT0-Pin macht nur Sinn, wenn man einen Jumper oder
Taster etc. nach VDD dran hat. Ist aber nicht.

von Steve van de Grens (roehrmond)


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VDDA muss angeschlossen werden!

Was wirst du denn an die MOSFET anschließen? Ich frage, weil mir 
aufgefallen ist, dass sie keine Pull-Down Widerstände haben. Das kann je 
nach Anwendung oder ein schwerwiegender Fehler sein.

von Rainer W. (rawi)


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Dominic F. schrieb:
> Ist dies so i.O. oder gibt es Einwände?

Das kommt drauf an, was das werden soll.
Welche Last hängt an den Schaltausgängen?
Wie lang sind die Leitungen zu den Taster und wie sind die gegen 
Bosheiten der Umwelt geschützt (ESD)?
Hast du dir beim Spannungsregler Gedanken über die Verlustleistung 
gemacht?
Was hängt an P2 und J4?
NRST in der Luft würde mich stören.

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von Rolf (rolf22)


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Dominic F. schrieb:
> Hallo, ich habe einen kleinen Schaltplan mit einem
> STM32-Mikrocontroller. Ist dies so i.O. oder gibt es Einwände? Danke

Unbenutzte Port-Pins fest auf Gnd (oder Vdd) zu legen, ist nicht die 
beste Idee. Was passiert, wenn so ein Pin wegen Software-Fehler vom 
Prozessor aus als Ausgang auf High oder Low gelegt wird?

VDDA darf nicht offen sein --> mit VDD verbinden.

von G. K. (zumsel)


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Bei 24V könnte der Spannungsregler gut kochen.

von Niklas G. (erlkoenig) Benutzerseite


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Ich würde auch unbedingt den NRST-Pin mit dem SWD-Stecker verbinden, und 
ggf. auch noch einen Button dran. Kann viel Ärger ersparen.

Die I2C-Pins würde ich mit Pullups (z.B. 4,7 kOhm) versehen, weil die 
internen zu groß sind, gerade bei externen Leitungen.

Rolf schrieb:
> Unbenutzte Port-Pins fest auf Gnd (oder Vdd) zu legen, ist nicht die
> beste Idee

Ist auch unnötig bei den STM32 - da sind per default ungenutzte Pins auf 
"analog", und da kann das bekannte Problem mit der Oszillation nicht 
auftreten. Somit ist "komplett offen lassen" voll ok. Ich würde die Pins 
aber auf Testpunkte oder einen Pinheader (ggf. unbestückt) legen, da 
findet sich früher oder später immer eine Verwendung...

: Bearbeitet durch User
von Dominic F. (do_dome)


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Andreas B. schrieb:
> "VDDA = from VDD to 3.6 V: external analog power supply for ADC, Reset
> blocks, RCs and PLL. The VDDA voltage level must be always greater or
> equal to the VDD voltage level and must be provided first."

Ahh, Danke. Also kann ich es auf Masse legen, wenn in den ADC nicht 
benötige?

Andreas B. schrieb:
> Der Widerstand am BOOT0-Pin macht nur Sinn, wenn man einen Jumper oder
> Taster etc. nach VDD dran hat. Ist aber nicht.

Da hatte ich mich an die ST-Schematics vom Nucleo gehalten

Steve van de Grens schrieb:
> Was wirst du denn an die MOSFET anschließen? Ich frage, weil mir
> aufgefallen ist, dass sie keine Pull-Down Widerstände haben. Das kann je
> nach Anwendung oder ein schwerwiegender Fehler sein.

Ja, das stimmt, könnte ich noch hinzufügen, ist hier aber nicht 
relevant. Aber Danke.

Rainer W. schrieb:
> Was hängt an P2 und J4?

P2 ist nur Versorgung und I2C-Bus, J4 ist SWI zum Programmieren

Der Spannungsregler ist nur für den Controller (und die LED). Dieser 
benötigt in RUN bei vollen 48 MHz 24 mA (lt STM).

von Dominic F. (do_dome)


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STM nutzt auch lediglich den internen PullUp. Meint ihr der 
Abblockkondensator ist sinnvoll? Würde ja den Start verzögern.

von Andreas M. (amesser)


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Dominic F. schrieb:
> Ahh, Danke. Also kann ich es auf Masse legen, wenn in den ADC nicht
> benötige?

Lies nochmal.

von Steve van de Grens (roehrmond)


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Dominic F. schrieb:
> Also kann ich es auf Masse legen, wenn in den ADC nicht benötige?

Nein! VDDA muss größer oder gleich VDD sein.

von Steve van de Grens (roehrmond)


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Dominic F. schrieb:
> Der Spannungsregler ist nur für den Controller (und die LED). Dieser
> benötigt in RUN bei vollen 48 MHz 24 mA (lt STM).

Verlustleistung = (24V - 3,3V) * 24mA = 497mW

Das ist zu viel für diesen Spannungsregler. Nimm einen größeren z.B den 
LM7833 (ohne L)

von Zino (zinn)


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Wenn die LEDs nicht uralt sind, wird das mit 270 Ω bzw. 470 Ω reichlich 
hell. Neulich mußte ich für ein extremes LED-Modell gar auf 68 kΩ 
(allerdings an 5 V) gehen, damit ich nicht geblendet werde.

von Steve van de Grens (roehrmond)


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Dominic F. schrieb:
> Meint ihr der Abblockkondensator ist sinnvoll?

Ja, um Radiowellen abzublocken. Nichts ist ätzender als sporadische 
Resets. Da hilft dir nicht mal ein Debugger, die Ursache zu finden.

Das Verzögern des Starts kann durchaus sinnvoll sein, wenn die 
Versorgungsspannung nicht schlagartig hoch kommt (was bei Netzteilen der 
Regelfall ist).

von Steve van de Grens (roehrmond)


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Steve van de Grens schrieb:
> Verlustleistung = (24V - 3,3V) * 24mA = 497mW

Die Stromaufnahme der LEDs kommt noch dazu!

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von Michael J. (jogibaer)


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Hallo,

Spannungsregler ist Murks.
Wird zu heiß.

24V an P2.
Dort besteht die Möglichkeit, das diese Spannung
unabsichtlich an die Ports kommt.
Dann kannst du gleich eine neue CPU einlöten.

Wie willst Du diesen eigentlich programmieren?

Mosfets:
Pulldown Widerstände fehlen.
Für PMW wird die Ansteuerung nicht reichen.
Hast Du das mal durch gerechnet?
Was hängt dort dran?

Für einen Reset hast Du nur Spannung aus / ein.
Auf Dauer wirklich lästig.

Jogibär

von Rainer W. (rawi)


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Dominic F. schrieb:
> Ja, das stimmt, könnte ich noch hinzufügen, ist hier aber nicht
> relevant.

Wenn du meinst. Dann schalten deine FETs also weniger als 15mA?

: Bearbeitet durch User
von Dominic F. (do_dome)


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Michael J. schrieb:
> Spannungsregler ist Murks.
> Wird zu heiß.

Tausche ich jetzt gegen einen DC-DC-Wandler.

Michael J. schrieb:
> Wie willst Du diesen eigentlich programmieren?

SWDIO und SWCLK liegen auf J4. Soll im besten Fall nur einmalig 
programmiert werden.

Michael J. schrieb:
> Für PMW wird die Ansteuerung nicht reichen.
> Hast Du das mal durch gerechnet?
> Was hängt dort dran?

reines Schaltsignal

Michael J. schrieb:
> 24V an P2.

Das ist die Zuleitung via Pfostenstecker. Ist so gegeben.

von Dominic F. (do_dome)


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Rainer W. schrieb:
> Wenn du meinst. Dann schalten deine FETs also weniger als 15mA?

wie kommst du auf 15mA? Nennstrom liegt bei 60 mA.

von Bauform B. (bauformb)


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Dominic F. schrieb:
> Also kann ich es auf Masse legen, wenn in den ADC nicht benötige?

Das kannst du machen, aber dann funktioniert es nicht. Verbinde VDDA mit 
VDD, das ist nicht verhandelbar. Genau wie die 100n am NRST.

Dominic F. schrieb:
> Der Spannungsregler ist nur für den Controller (und die LED). Dieser
> benötigt in RUN bei vollen 48 MHz 24 mA (lt STM).

Für das, was am STM angeschlossen ist, reichen auch 4MHz. Damit wird der 
Spannungsregler nicht heiß. Eher hätte ich Bedenken wegen der maximalen 
Eingangsspannung. Der 78L33 ist nur bis 20V spezifiziert, die 24V 
sollten also gut geregelt sein.

Am J4 fehlen NRST und VDD. Debugger mögen VDD.

von Dominic F. (do_dome)


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Der von STM kann lt. Datenblatt 30 bzw. 36V. Habe ich schon mehrfach 
verwendet und funktioniert. Im SOT-89 Gehäuse. Werde aber wahrscheinlich 
auf einen DC/DC-Wandler gehen. Das mit 4 MHz ist richtig. Geplant sind 8 
MHz (4.5mA)+gf. LED(5mA). 
(https://cdn-reichelt.de/documents/datenblatt/A200/L78L_ENG_TDS.pdf)

von Marci W. (marci_w)


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Hallo Leute,

ich habe eine generelle Frage:
in vielen Schaltplänen sieht man Taster wie in

https://www.mikrocontroller.net/attachment/630057/NRST_Boot0.png

verschaltet. Auch wenn es sich nur um den Reset-Taster, der wohl nicht 
allzu oft betätigt wird, handelt, hätte ich kein gutes Gefühl, da der 
Kurzschlussstrom des Kondensators über den Taster fließt.
Ist das trotzdem "sauberes" Design?

ciao

Marci

von Dominic F. (do_dome)


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Marci W. schrieb:
> Ist das trotzdem "sauberes" Design?

Prinzipiell hast du ja bei jedem Taster Kurzschlussströme. Und wenn es 
nur des Leitungsbelags ist. Und im ersten Mom in dem er schaltet hast du 
dann noch einen recht hohen Übergangswiderstand. Bin zwar kein 
Hardwareentwickler (wie man sieht), aber in der Theorie sehe ich bei 
solchen Kapazitäten keine Probleme.

von Steve van de Grens (roehrmond)


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Dominic F. schrieb:
> wie kommst du auf 15mA? Nennstrom liegt bei 60 mA.

Nach dem Anlegen der Stromversorgung dauert es eine Weile, bis die 
Ausgänge des uC konfiguriert sind. Bis dahin ligen zufällige Spannungen 
an den Gates der MOSFET an.

Während des Programmierens einer neuen Firma dauert das sogar noch sehr 
viel länger.

Wie hoch ist die maximale Verlustleistung an den MOSFET, wenn sie in 
dieser Phase nur halb leiten? Und wie lange vertragen sie das?

Deswegen fragte ich danach, was da angeschlossen wird. Aber wer hier 
Geheimnisse hütet, muss halt damit leben, dass ihm hier nur schlecht 
geholfen werden kann.

: Bearbeitet durch User
von Dominic F. (do_dome)


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Aso, verstehe. Sind nur LEDs einer Laborstatusanzeige. Beim 
Programmieren sollten diese eig nicht angeschlossenen sein (da verbaut). 
Aber guter Rat, Danke.

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