Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Kennt oder besitzt jemand dieses Philips Netzteil PE1540 DC


von Lars B. (heiner56)


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Frage:
Besitzt jemand dieses Netzteil oder kennt es vielleicht.
Gibt es eine deutsche Anleitung im Netz?

von Hmmm (hmmm)


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Lars B. schrieb:
> Gibt es eine deutsche Anleitung im Netz?

Es gibt jemanden, der die Papierversion davon anbietet und brauchbare 
Fotos (mit Rechtsklick abspeichern für volle Auflösung) gemacht hat:

https://www.kleinanzeigen.de/s-anzeige/philips-bedienungsanleitung-von-1978-pe-1540-00-power-supply/1812249492-168-40

Englische Version mitsamt Schaltplan als PDF:

http://bee.mif.pg.gda.pl/ciasteczkowypotwor/Philips/pe1540_00.pdf

von Jörg R. (solar77)


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Lars B. schrieb:
> Besitzt jemand dieses Netzteil oder kennt es vielleicht.
> Gibt es eine deutsche Anleitung im Netz?

Hallo Lars,

das Netzteil lässt sich eigentlich ohne BDA bedienen. Es hat je 2 Regler 
(grob/fein) für die Spannungs- bzw. Stromeinstellung. 2 LEDs, CV bzw. 
CC, zeigen an ob das NT im Konstanstspannungs oder Konstatstrombetrieb 
ist.

Zum einstellen der Strombegrenzung muss der Ausgang kurzgeschlossen 
werden.

Man sieht hier übrigens ein NT mit je 2 Potis für die Einstellung der 
Werte.

Schönes Teil.

Gruß Jörg

: Bearbeitet durch User
Beitrag #7638235 wurde vom Autor gelöscht.
von Heinrich K. (minrich)


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Das ist ein Längsregler mit vorgeschaltetem Thyristorregler aus den 
70ern. Im Defektfall willst Du das nicht selbst reparieren müssen, den 
darin enthaltenen Hybriden hat Philips meistens, nicht immer, vergossen.

Ähnlich, wie es Spectravideo mit seinen Verstärkermodulen gemacht hat.
Natürlich nach 50 Jahren nichts mehr lieferbar, falls doch: industrial 
commercial prizing.

Kaufs nicht, falls es darum geht 😉

von Michael B. (laberkopp)


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Lars B. schrieb:
> Frage:
> Besitzt jemand dieses Netzteil oder kennt es vielleicht.
> Gibt es eine deutsche Anleitung im Netz?

Aus Beitrag "Netzeil 50Hz Brummen - PE1540"

hier 
https://ia600208.us.archive.org/27/items/philips_pe1540_00/pe1540_00.pdf

deutsch ?

Lass es dir halt übersetzen.

von Heinrich K. (minrich)


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Meine Erinnerungen waren nicht ganz zutreffend.

Thyristorvorregler ja, Hybrid nein.
Der gut dokumentierte, uralte TCA280 IC ist drin, natürlich von Philips, 
einst ein Weltstandard, steuert 2 der 4 Dioden im Hauptgleichrichter.

Eben "steuerbare Dioden", amerikanisch "silicon controlled 
rectifiers"=SCRs, zu deutsch eben nichtssagend: Thyristoren.

Leider ist der TCA280 obsolet, manche möchten alte Originale zu 
Mondpreisen verhökern.

von Joachim B. (jar)


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Heinrich K. schrieb:
> Thyristorvorregler ja

nicht bei diesem Philips siehe
https://ia600208.us.archive.org/27/items/philips_pe1540_00/pe1540_00.pdf

dort ist kein Thristor zu finden, die Thyristorvorregelung war bei einem 
"fetteren" Netzteil. Nach meinen Unterlagen PE1520

https://www.radiomuseum.org/r/philips_regulated_dc_power_supply_pe1520_00.html

: Bearbeitet durch User
von Heinrich K. (minrich)


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Joachim B. schrieb:
> nicht bei diesem Philips siehe

Schau nochmal genau hin, Joachim B.

In Deinem pdf steht unter 1. Einleitung auf englisch, daß die Regelung 
in zwei Stufen erfolgt, Thyristor "pre-regulator" und danach 
Längsregel-Leistungstransistor.

Im Schaltplan aus Deinem pdf, in das ich sehen soll, findest Du ganz 
unten den Leistungsteil mit stärker/dicker ausgezogenen Leitungen.
Links der Brückengleichrichter direkt an der Trafowiclung, V28 und V29 
sind BYX...Leistungsdioden, rechts siehst Du statt derer zwei 
Thyristoren, beide gates gesteuert vom Pin 10 des daneben groß 
eingezeichneten ICs "TCA280A".

von Heinrich K. (minrich)


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Joachim B. schrieb:
> Nach meinen Unterlagen PE1520

Auch das PE1540 ist bei rm hinterlegt, auch dort im Schaltplan TCA280 
(Phasenanschnittsteuerung) und zwei Thyristoren, die 2 der 4 Dioden des 
Graetz-Gleichrichters ersetzen.

Threadtitel enthält 1540 😉

: Bearbeitet durch User
von Joachim B. (jar)


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Heinrich K. schrieb:
> rechts siehst Du statt derer zwei
> Thyristoren

stimmt, ich sah das nicht sofort, beim 1520 habe ich eine Reparatur 
durchgeführt ist ja auch mit 6A stärker, daher wußte ich wo der 
Thyristor sitzt, in der Brücke beim 1540 war mir neu, aber trotzdem 
irgendwie genial von Philips.

von Manfred P. (pruckelfred)


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Jörg R. schrieb:
> Hallo Lars,
> das Netzteil lässt sich eigentlich ohne BDA bedienen.

... aber nicht für jeden und da hilft eine Anleitung auch nur wenig.

Joachim B. schrieb:
> Thyristor sitzt, in der Brücke beim 1540 war mir neu, aber trotzdem
> irgendwie genial von Philips.

Habe ich auch anderweitig gesehen und keine Ahnung, wer von wem abgemalt 
hat. Irgendwie traurig, Philips hat viele Dingen entwickelt und auf den 
Markt gebracht, bis sie irgendwann zu einem Namensgeber für Chinamüll 
geworden sind.

von Lars B. (heiner56)


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Danke für die flotten Antworten,die englische PDF-version habe ich 
runtergeladen,und den Thread mit dem 50 herz Brummen  auch gelesen.  Der 
hört aber irgendwie unsanft auf. Weiß auch nicht,was momentan mit mir 
los ist. Meine ständig, ich müsste mir so uralte Teile zulegen. Das Teil 
hier hab ich mir tatsächlich gekauft, war in Kleinanzeigen für wenig 
Geld, angeblich in Ordnung  aber ziemlich ramponiert und ohne Deckel und 
Boden.
Den Anbieter mit dem deutschen Manual han ich mal angeschrieben. Wird 
aber jetzt meine letzte Anschaffung in dieser Richtung sein.

von Heinrich K. (minrich)


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Lars B. schrieb:
> Das Teil hier hab ich mir tatsächlich gekauft, war in Kleinanzeigen für
> wenig Geld, angeblich in Ordnung  aber ziemlich ramponiert und ohne
> Deckel und Boden.

Gekauft in Zülpich. Der nichtswissende Gauner, der Dreck zu Geld machen 
kann, hat 4 wichtige Drahtbrücken entfernt, die für den "...normalen, 
nicht ferngesteuerten Betrieb" zwingend angeschlossen sein müssen.

Du guckst also ins pdf auf Seite 28, dort die figure xx, bei der 
steht:"normal use".
Du fertigst Dir 4 Stück kurze, isolierte Drahtbrücken an und klemmst die 
wie im Bild angegeben an die Oberseite der "Lüsterklemme" an.
Dann wird es ziemlich sicher funktionieren.

von Heinrich K. (minrich)


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Auf dem einzigen, echten Foto der Rückseite im Manual sind die 4 
notwendigen Drahtbrücken gut zu sehen.

von Joachim B. (jar)


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Heinrich K. schrieb:
> sind die 4
> notwendigen Drahtbrücken gut zu sehen.

https://ia801301.us.archive.org/12/items/philips_pe1540_00/pe1540_00.pdf

Seite 10

: Bearbeitet durch User
von Heinrich K. (minrich)


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Dort sind die 4 Brücken jeweils an der Unterseite der gleichen 
Klemmennummern angeschlossen.

An den beiden Sicherungshaltern befindet sich ein 
"RAFI"-Entstörkondensator. Ersatzlos ausbauen, der sorgt für gewaltige 
Geruchs-, Rauch- und Knalleffekte.  Auch gerne mal erst nach den ersten 
paar Stunden Betrieb.

von Heinrich K. (minrich)


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Falls es das Gerät aus Zülpich ist, sind auf dem letzten Angebotsfoto 
zwar graue Drahtbrücken verbogen zu erkennen, aber eben nicht, von wo 
nach wo, aufgrund der vielen Belegungsmöglichkeiten:

Einmal kontrollieren.

Weiterer Hinweis: Die beiden Kühlkörper sind augenscheinlich isoliert 
montiert und müssen das dann auch bleiben. Bei der Selbstanfertigung 
eines gut belüftenden Lochbleches beachten, die Fotos geben ja immerhin 
einen Anhalt.

von Lars B. (heiner56)


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Bin immer wieder sowas von geplättet,wenn ich sehe,wie Heinrich hier 
sein Wissen ausbreitet. Hochachtung pur!!
Wieso sagt der Verkäufer, er hätte alles volt und amperemässig gecheckt. 
Hat er mich belogen? Teil vermutlich aus dem elektromüll gefischt.  Und 
wieso sind die Brücken so verkehrt. Verkäufer muss doch etwas Ahnung 
haben,im Hintergrund erkennt man diverse Messgeräte.

Zu dem explodierten Rafi gibt es im holländischen Forum schöne Bildchen

: Bearbeitet durch User
von Heinrich K. (minrich)


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Danke für die Blumen 😄

Aber mal im Ernst, Du hast doch mal anklingen lassen "42 Jahre im Job" 
und [unsicher] Jura. Glaubst Du, seit es kostenlose Kleinanzeigen gibt, 
noch "irgendwie" an "das Gute" im Menschen?

Wie hat ein eigentlich "guter" Bekannter mal gesagt, als er gierig 
seinen schrottreifen VW Käfer, TÜV aufgebraucht, verhökern wollte (er 
hatte den Wagen selbst geschenkt bekommen, aufs Dach gelegt, 
schrottreif):

"Jeden Tag steht ein Dummer auf, ich muss den nur auf ebay finden"
 [damals noch, gelegentlich völlig kostenlose Inserats-Tage].
Ich hab mir dann still bei mir gedacht: Ein Freund weniger, gesagt habe 
ich nichts dazu.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Moin,

Obwohl der TCA280 wie schon erwähnt zum Teil für Mondpreise verschachert 
wird, gibt es trotzdem noch zahlreiche faire Angebote. Ein möglicher 
Ausfall ist also nicht das Ende der Welt.

Glückwunsch zu einem netten Gerät. Ich würde mich dessen auch nicht 
schämen. Freue mich für Dich.

Interessant auch, daß da drei 723er Spannungsregler die ganze Arbeit 
machen.

Gerhard

: Bearbeitet durch User
von Heinrich K. (minrich)


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Also, wenn es das aus dem Inserat aus Zülpich ist, dann ist es zwar 
verschmutzt und die Deckel fehlen.

Aber das Gute:

Es hat offensichtlich keinen Wasserschaden, lag also nicht im Regen 
herum.

Es wurde nicht ausgeschlachtet.

Der Schaltplan ist jetzt vorhanden.

Die Einzelteile sind - mal wieder - westeuropäischer Standard "gewesen", 
allerdings "professionelle Typen", statt billige "Standardtypen"; wurde 
damals in allen Datenbüchern so unterschieden.

TCA280 h... i.. n... ein paar.😆

Du kannst Dich ja quasi "trotzdem"  schon mal mit Pinsel, harter 
Zahnbürste trocken vorarbeiten, mit dem Innenleben anfreunden, so ganz 
langsam, Stück für Stück. Nur nicht die Wärmeleitpaste verschmieren am 
Montageort der Leistungshalbleiter auf den Kühlkörpern.

"an und für sich" ist das ein nach mittleren militärischen 
Spezifikationen aufgebautes, professionelles Labornetzgerät. Von früher 
halt.
Man beachte die Angaben zu Rütteltest, tropischer Feuchte, usw. im 
Manual.

Für Metallbearbeitung ist "Der Schmied" zuständig. 😄
Die Belüftung der innenliegenden Kühlkörper darf nicht behindert werden, 
aber keine Sorge, der Grundaufbau mittels des, naja, praktisch 
verlustlosen Vorreglers sorgt für recht hohen Wirkungsgrad und damit 
niedriger Wärmeabgabe.

Die Alu Zierleiste lässt sich mit (Schmied, weghören!) 1000er Sandpapier 
trocken in immer einer Richtung nachziehen, das Eloxal (Elektrisch 
oxidiertes Aluminium) oxidiert auch an "normaler" Zimmerluft wieder und 
überzieht sich damit selbst mit einer durchsichtigen, aber schützenden 
Oxidhaut.

Die (fehlenden) Deckel/Bodenbleche sind, wie aus dem Manual ersichtlich, 
zu Servicezwecken abnehmbar und haben keinerlei tragende Funktion. Sie 
müssen also nur Langloch-, oder Lochblech sein, Hauptsache 
luftdurchlässig.

Zum Abschluss noch ein Bonmot eines anderen Freundes:"Ich kauf' mir doch 
keine Arbeit!'

Irgendwie "erwischt" hat Dich der Anbieter deswegen schon. Ein wenig 
halt.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Moin,

bevor man anfängt, es wie neu aussehen lassen zu wollen, würde ich 
vorher versuchen herauszufinden, was mit behutsamer und durchdachter 
Reinigung und Entstaubung erstmal möglich ist.

Meine Ansicht ist die, dass es wenig Sinn hat, etwas Altes "künstlich" 
wieder  wie neu aussehen zu lassen. Es ist ja keine Schande mit der Zeit 
"grau" werden zu müssen. Man darf es dem Teil durchaus ansehen, dass 
nicht vor 5 Minuten aus dem "Startrek Replicator" gekommen ist. 
Frontplattenkratzer könnte (sollte) man allerdings behutsam mit 
möglichst ähnlichem Lack ausbessern, so dass man sie nicht sofort sieht. 
Restauration ist schon ein kompliziert-anspruchsvolles Thema. Mich 
schmerzt es immer, wenn alte Sachen durch ignorante Restauration 
unnatürlich neu ausschauen. Ein altes Auto darf durchaus dem Alter 
entsprechend aussehen - ich meine jetzt, sonst gut erhalten und kein 
Rosthaufen.

Hier ein paar Gedanken dazu:
https://waitingtrain.blogspot.com/2014/06/


Gerhard

: Bearbeitet durch User
von Heinrich K. (minrich)


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Lars B. schrieb:
> Den Anbieter mit dem deutschen Manual han ich mal angeschrieben

Hatte ich "vorhin" nicht ausdrücklich genug betont: Das auch 
deutschsprachige Manual mit Beschreibung, Bedienungsanleitung und 
Serviceanleitung liegt auf radiomuseum(dot)org. Anmeldepflichtig, 
Einmalpreis 20 Euro, im Prinzip lebenslang. Vielleicht kann es jemand 
für Dich herunterladen, ich hab mein Budget dort leider zur Zeit 
ausgereizt.

von Andrew T. (marsufant)


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Heinrich K. schrieb:
> "an und für sich" ist das ein nach mittleren militärischen
> Spezifikationen aufgebautes, professionelles Labornetzgerät. Von früher
> halt.
> Man beachte die Angaben zu Rütteltest, tropischer Feuchte, usw. im
> Manual.

Richtig,
und der geneigte Hobbyist holt sich noch für "kleines Geld" ZUSÄTZLICH 
ein Philips PE1542, in der 0-32V Ausführung und hat damit zusätzlich ein 
3-fach Netzteil.
Ähnlich solides Netzteil, und ab&zu bei ebay bezahlbar angeboten.

Das stellt man AUF das 1540 weil das 1542 etwas mehr Abwärme hat,
und hat so ein kompaktes Netzteil-Duo aufgetürmt welches bis zu 4 
Spannungen potentialfrei liefert -- mehr braucht man selten beim Hobby.

Setzt halt voraus, das man alte Geräte wertschätzt,
und mit Zeigerinstrumenten leben mag.

Lars, go for it ;-)

von Andrew T. (marsufant)


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mods.dk hat auch nur den PE1540 Teil in englisch, ist aber m.M. leicht 
verständlich beschrieben.

von Lars B. (heiner56)


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Sagt mal Jungs,nur so am Rande:
Geht ihr gar nicht schlafen?
Dass es bei radiomuseum auch die deutsche Anleitung gibt,hab ich wohl 
übersehen. Und ja,ich kaufe mir häufig und nicht mal ungerne "Arbeit" 
ein. Macht einfach Spaß, die Teile wieder ans Laufen zu bekommen (wenn 
auch nur mit eurer Hilfe👍👍) bzw. wieder zu (wenn möglich kostengünstig)
restaurieren.
Deshalb direkt ne Frage, auch wenn da einige wieder einen Schreikrampf 
bekommen: Der Deckel/Boden muss wohl unbedingt aus Blech sein oder 
könnte auch was anderes in Frage kommen,natürlich mit entsprechenden 
Lüftungsschlitzen
Wenn ich hier einen Metaller ranlasse,bezahle ich für die gebogenen 
Bleche mehr als das Teil  gekostet hat

von Lars B. (heiner56)


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Andrew T. schrieb:
> mods.dk hat auch nur den PE1540 Teil in englisch, ist aber m.M. leicht
> verständlich beschrieben.

Jepp,danke,hatte ich auch schon gefunden

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Ich habe das 1542 hier. Den Rifa-Knallkörper (X-Kondensator?) am 
Netzeingang durfte ich schon mal ersetzen.

von Andrew T. (marsufant)


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Lars B. schrieb:

> Sagt mal Jungs,nur so am Rande:
> Geht ihr gar nicht schlafen?

doch, gehen wir mit Sonnenuntergang,
aber wir nutzen den Rest unserer Tageszeit effizienter .-)

> Deshalb direkt ne Frage, auch wenn da einige wieder einen Schreikrampf
> bekommen: Der Deckel/Boden muss wohl unbedingt aus Blech sein oder
> könnte auch was anderes in Frage kommen,natürlich mit entsprechenden
> Lüftungsschlitzen

Ja.

> Wenn ich hier einen Metaller ranlasse,bezahle ich für die gebogenen
> Bleche mehr als das Teil  gekostet hat

Ja, aber wir sind alle nicht so arme Schlucker wie Du,
daher haben wir unser Budget immer reichlich. Und lassen sowas unser 
Personal machen.
SCNR.

Schau mal hier für die "chantal im Märchenland Version", kriegst Du 
damit auch hin::

https://www.youtube.com/results?search_query=bend+sheet+metal

Alternativ:
Du musst einfach mehr für das Teil bezahlen, dann ist alles dran:
https://www.ebay.de   126054378685

Ist aber irgendwie langweilig, wenn man als Maker nix mehr dran machen 
kann.


radiomuseum.org:
Du kannst die deutschsprachigen Seitne einzeln ansehen und per 
screenshot auch ohne Anmeldung kopieren - ist zwar etwas Mühe,
aber dafür for free -- was Dir wohl zusagt.

von Andrew T. (marsufant)


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Christoph db1uq K. schrieb:
> Ich habe das 1542 hier. Den Rifa-Knallkörper (X-Kondensator?) am
> Netzeingang durfte ich schon mal ersetzen.

Ja, ist bekannt. War halt damals (tm) "das angesagte Teil".
Millionen RIFA begleiten nun unsere Restaurationen - youtube und Foren 
sind ja gefüllt mit stories.
Ein MAKE Sonderheft hat dem Kondensator Thema 2023 ebenfalls eien 
Beitrag gewidmet.

Tausch: Macht man halt, und das Gerät hält weitere 10 Jahre. Und sogar 
noch länger .-)

von Lars B. (heiner56)


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Andrew T. schrieb:
>

>
> radiomuseum.org:
> Du kannst die deutschsprachigen Seitne einzeln ansehen und per
> screenshot auch ohne Anmeldung kopieren - ist zwar etwas Mühe,
> aber dafür for free -- was Dir wohl zusagt.

Die sind zwar zu sehen, aber zu unscharf und damit nicht lesbar

von Michael B. (laberkopp)


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Lars B. schrieb:
> Der Deckel/Boden muss wohl unbedingt aus Blech sein

In jedem Hornbach gibt es fertiges Lochblech.

von Lars B. (heiner56)


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Sehr schöner Beitrag über das 1542.Kann ich auch gut nutzen

https://www.sbprojects.net/mylab/pe-1542/

: Bearbeitet durch User
von Joachim B. (jar)


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Gerhard O. schrieb:
> Obwohl der TCA280 wie schon erwähnt zum Teil für Mondpreise verschachert
> wird, gibt es trotzdem noch zahlreiche faire Angebote. Ein möglicher
> Ausfall ist also nicht das Ende der Welt.

TCA280A fand ich für 18,-€ im Netz

Das A scheint wichtig zu sein NACH TCA280 also TCA280A
https://www.balzer-cfs.com/angebote/tca280a-dil16-general-purpose-trigger-circuit/ic

von Andrew T. (marsufant)


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Joachim B. schrieb:
> Das A scheint wichtig zu sein NACH TCA280 also TCA280A
> 
https://www.balzer-cfs.com/angebote/tca280a-dil16-general-purpose-trigger-circuit/ic

Ja, da gibt es ein paar wesentlich Unterschiede im Silzium-Chip .-)

So wie bei LM324 und LM324B

von Joachim B. (jar)


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Andrew T. schrieb:
> Ja, da gibt es ein paar wesentlich Unterschiede im Silzium-Chip .-)

Ich habe es nicht untersucht wollte nur auf den Unterschied hinweisen.
Bei Transitoren wichtig -> Stromverstärkung,
bei IC u.U. relevant WD1772 zu WD1772-02 -> maximale Taktfrequenz.
Ich denke es gibt noch mehr feine Unterschiede bei angehängten 
Buchstaben von Halbleiter ausser Gehäuseform.

: Bearbeitet durch User
von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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> https://www.sbprojects.net/mylab/pe-1542/
sag ichs nich?
Hmmm. What's that down below there? It looks all the world to be a dead 
RIFA X capacitor.

von Frank O. (frank_o)


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Hmmm schrieb:
> Es gibt jemanden, der die Papierversion davon anbietet und brauchbare
> Fotos (mit Rechtsklick abspeichern für volle Auflösung) gemacht hat:
>
> 
https://www.kleinanzeigen.de/s-anzeige/philips-bedienungsanleitung-von-1978-pe-1540-00-power-supply/1812249492-168-40
>
> Englische Version mitsamt Schaltplan als PDF:
>
> http://bee.mif.pg.gda.pl/ciasteczkowypotwor/Philips/pe1540_00.pdf

Man kann ja auf das Forum manchmal schon ein wenig schimpfen. Wenn aber 
solche Beiträge und gleich als erste Antwort kommen, dann ist das ein 
echter Ausgleich für allen Ärger.

Hmmm, das hast du wirklich toll gemacht!

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Mein PE1542 ist aber länger (> 37cm), gibts da unterschiedliche 
Versionen mit gleicher Bezeichnung?
Ja , meins ist die Version /60, im Katalog 1987/88
Eine Handbuchkopie zu 1539..41/00 habe ich auch noch.

von Lars B. (heiner56)


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@ Frank O.
Kann dir da nur uneingeschränkt zustimmen!!

: Bearbeitet durch User
von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Ich habe auch noch einen Katalog 1977, aber da kommen die Geräte noch 
nicht vor. (schwarz auf rot gedruckt, Irfan musste kräftig putzen.)

von Andrew T. (marsufant)


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Christoph db1uq K. schrieb:
> Mein PE1542 ist aber länger (> 37cm), gibts da unterschiedliche
> Versionen mit gleicher Bezeichnung?

ja.

gibt es z.b als 0...20V Version (1.4A ?)
oder
0...32V Version  1.4A.
Logisch das höhere Leistung mehr Bauvolumen erfordert.

Dreifach NT ist es aber immer.
Alte Geräte, aber grundsolide. Wie gesagt, RIFA bitte austauschen :-)

von Andrew T. (marsufant)


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Christoph db1uq K. schrieb:
> Eine Handbuchkopie zu 1539..41/00 habe ich auch noch.

Magst mal als .pdf hier ergänzen bitte?

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Das sind insgesamt 23 fliegende Blätter, sw-Kopie mit viel 
kleingedrucktem Text und ein paar Zeichnungen am Ende. Irgendwann auf 
einem Flohmarkt gefunden, vermutlich UKW-Tagung Weinheim. ok habs 
erledigt.

Hier noch zwei Fotos meines 1542/60. Die 5V sind fest eingestellt, daher 
kein Poti bestückt im Gegensatz zur kleineren Version.

: Bearbeitet durch User
von Lars B. (heiner56)


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Super Christoph, danke für die Arbeit-bist der Beste !

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Der Schaltplan sieht auf den ersten Blick genauso aus wie die zwei Jahre 
ältere englische Version (780725 und 800814 auf der Titelseite, also 
1978 und 1980).

Es gab sogar eine GPIB-Bus-Schnittstelle PE1367 dazu steht im Katalog 
1987/88. Die angegebene Seite stimmte allerdings nicht.
Beitrag "[S] Manual Philips PE-1367 - GPIB-steuerbares Netzteil"

Die MTBF 75000 Betriebsstunden (gleicher Katalog) gilt vielleicht nicht 
für den Rifa-Kondensator...

: Bearbeitet durch User
von Heinrich K. (minrich)


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Christoph db1uq K. schrieb:
> Die MTBF 75000 Betriebsstunden (gleicher Katalog) gilt vielleicht nicht
> für den Rifa-Kondensator...

Sind achteinhalb Jahre Dauerbetrieb, solange haben die schon gehalten. 
Als sie neu waren...

von Wollvieh W. (wollvieh)


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Christoph db1uq K. schrieb:
> Ich habe auch noch einen Katalog 1977, aber da kommen die Geräte noch
> nicht vor. (schwarz auf rot gedruckt, Irfan musste kräftig putzen.)

Interessant, ich habe mehrere PE1515, auch mit 
Terroristor-Vorregelung,das findet sich aber nicht auf der Katalogseite. 
Kann 30V, 12,5A, was ja nicht ohne ist verglichen mit den anderen 
Modellen.

von Jörg R. (solar77)


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Lars B. schrieb:
> Andrew T. schrieb:

>> radiomuseum.org:
>> Du kannst die deutschsprachigen Seitne einzeln ansehen und per
>> screenshot auch ohne Anmeldung kopieren - ist zwar etwas Mühe,
>> aber dafür for free -- was Dir wohl zusagt.
>
> Die sind zwar zu sehen, aber zu unscharf und damit nicht lesbar

Du musst den Schaltplanausschnitt anklicken. Dann öffnet ich ein neues 
Fenster. Hier gibst Du Namen und eMail-Adresse ein. Dann wird Dir ein 
Link zugeschickt mit dem Du das Dokument laden kannst. Es kann immer nur 
eine Seite geladen werden, nicht das komplette Dokument auf einmal. Als 
Gast kannst Du allerdings nur 3 Seiten pro Tag laden, bzw. 10 im Monat.

https://www.radiomuseum.org/dsp_guest_schema_register-ng.cfm?schaltplan_id=2620025

von Jörg R. (solar77)


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Lars B. schrieb:
> Sagt mal Jungs,nur so am Rande:
> Geht ihr gar nicht schlafen?

Natürlich nicht;-)

> Macht einfach Spaß, die Teile wieder ans Laufen zu bekommen (wenn
> auch nur mit eurer Hilfe👍👍) bzw. wieder zu (wenn möglich
> kostengünstig) restaurieren.
> Deshalb direkt ne Frage, auch wenn da einige wieder einen Schreikrampf
> bekommen: Der Deckel/Boden muss wohl unbedingt aus Blech sein oder
> könnte auch was anderes in Frage kommen,natürlich mit entsprechenden
> Lüftungsschlitzen
> Wenn ich hier einen Metaller ranlasse,bezahle ich für die gebogenen
> Bleche mehr als das Teil  gekostet hat

In dem Thread zur Reparatur Deines NG100 hat mir der User C.D. 
(derschmied) quasi Hilfe in Bezug auf das Thema angeboten. Schreibe Du 
ihn doch ggf. mal an.

Beitrag "Re: Reparatur Netzteil Schuberth NG 100"

: Bearbeitet durch User
von Andrew T. (marsufant)


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Christoph db1uq K. schrieb:
> ok habs
> erledigt.

Wobei Seite 21  nicht notwendig  gewesen wäre :-)

Danke Dir, habe es archiviert.

von Lars B. (heiner56)


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Jörg R. schrieb:
> Lars B. schrieb:
>>
> Beitrag "Re: Reparatur Netzteil Schuberth NG 100"

Hallo Jörg,
sehr guter Tipp,werd ihn mal anschreiben.
Danke und LG

von Lars B. (heiner56)


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So, Teil kam heute an.
Natürlich gleich mal ausprobiert, nachdem ich, wie Heinrich empfohlen 
mal die
Drahtsteckverbindungen überprüft hatte. Die waren aber alle so gesteckt, 
wie in der BA beschrieben, nur etwas verknotet. Spannung und Stromstärke 
ließen sich brav einstellen, nachdem ich eine kleine Autobirne 
drangehängt habe.
Hab dann nach dem Ausschalten nochmal die Sichrungen kontrolliert. Alles 
ok.
Doch dann die Überraschung. Teil lies sich nicht mehr einschalten. 
Häääh. Vermutlich Sicherung jetzt durch-
kontrolliert-waren beide intakt
Nochmal probiert-nix. Kann doch nicht sein ! Kann doch durch den kleinen 
erfolgreichen Test das Netzteil nicht gehimmelt haben.

von Andrew T. (marsufant)


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Lars B. schrieb:
> Kann doch durch den kleinen
> erfolgreichen Test das Netzteil nicht gehimmelt haben.

Doch, hast Du  .-)

von Lars B. (heiner56)


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Also so wie es aussieht, ist es ein Wackler am Netzkabel, direkt am 
Geräteeingang. Ne andere Frage. Der Trafo ist laut BA auf 220 Volt 
verkabelt.
Die haben wir aber nicht mehr, sondern 230 V. Wäre es also besser, die 
Verkabelung auf 240V vorzunehmen oder ist es egal.

von Harald W. (wilhelms)


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Lars B. schrieb:

> Ne andere Frage. Der Trafo ist laut BA auf 220 Volt verkabelt.
> Die haben wir aber nicht mehr, sondern 230 V. Wäre es also besser, die
> Verkabelung auf 240V vorzunehmen oder ist es egal.

Das kommt darauf an, ob Du vor Ort eher eine höhere
oder eine niedrigere Spannung als 230V hast.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Nimm ruhig 240V. Die Thyristorvorregelung wird ausreichend Reserve 
bieten.

von Heinrich K. (minrich)


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Messe die Netzspannung mit einem zuverlässigen Voltmeter mal zu 
verschiedenen Tages- und Nachtzeiten. Entscheide dann.

von Lars B. (heiner56)


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Hab ich gestern schon gemacht, werd ich heute dann noch mal intensiver 
machen. Will eigentlich nur wissen, ob bei vorhandenen 230 V eher am 
Gerät ein Schaden oder Messungenauigkeit entstehen kann, wenn es auf 220 
stehen lässt oder auf 240 umlötet.

von Andrew T. (marsufant)


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Lars B. schrieb:
> ie haben wir aber nicht mehr, sondern 230 V. Wäre es also besser, die
> Verkabelung auf 240V vorzunehmen oder ist es egal.

Da die Thyristorregelung sekundärseitig ist,
sorgt eine Umstellung auf 240V dafür das der Netztrafo mehr Abstand zur 
Sättigung hat.
D.h. ist vorteilhaft auf 240V zu gehen wenn Du 230V am Eingang hast.

Netzkabel musst Du sowieso erneuern, nachdem Du einen Fehler dort 
gefunden hast.

von Lars B. (heiner56)



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Heinrich K. schrieb:
> Lars B. schrieb:
>> Das Teil hier hab ich mir tatsächlich gekauft, war in Kleinanzeigen für
>> wenig Geld, angeblich in Ordnung  aber ziemlich ramponiert und ohne
>> Deckel und Boden.
>
> Gekauft in Zülpich. Der nichtswissende Gauner, der Dreck zu Geld machen
> kann, hat 4 wichtige Drahtbrücken entfernt, die für den "...normalen,
> nicht ferngesteuerten Betrieb" zwingend angeschlossen sein müssen.
>
Wie bereits erwähnt, waren die Drahtbrücken zwar richtig gesteckt, aber 
ich muss Heinrich trotzdem recht geben. Hab erst nach dem Kauf auf 
dessen Bewertung geschaut. Wenn bei kleinanzeigen bei Zufriedenheit nur 
ein OK steht, lässt man besser die Finger davon. Auch dass der Verkäufer 
so schnell von 40 auf 20 Euro runtergegangen ist, hätte mir schon zu 
denken geben müssen.
Auch die Tatsache, dass die beiden Deckel und die Rückseite fehlen und 
auch im Anzeigenbild elektronische Messgeräte zu sehen waren, mit denen 
der Verkäufer das Teil vorher sicher gecheckt hatte, hätte mich stutzig 
machen müssen.
Nachdem ich also den Fehler am Netzkabel gefunden hatte (Kabelbruch war 
vermutlich durch die Zugentlastungsöse entstanden)und schon wieder am 
Zusammenbau war,  habe ich mir das Teil doch noch intensiver angesehen. 
Und siehe da, war eine Stelle auf der Platine mit mehreren 
durchgebrannten Bauteilen "bestückt" Wenn man das Anzeigenbild aus 
kleinanzigen betrachtet und nun weiß, wo man hingucken soll, stellt man 
auch die verruste Stelle am Poti fest (roter Pfeil). Wurde aber so "gut" 
fotografiert, dass das im ersten Moment nicht sichtbar war. Hab dann 
noch weitere Bilder zugefügt, wo ihr euch ein Bild machen könnt. Im Netz 
ist zwar ein Video zu finden, in dem jemand ein 1542 komplett 
auseinander nimmt und wieder zusammenschraubt, aber da ich (und ihr ja 
jetzt auch) meine Elektronik und Lötkenntnisse kennt, werd ich mich da 
wohl nicht mehr dran trauen. Griff in den Klo und Lehrgeld bezahlt.
Tja Heinrich, wär dir sicher nicht passiert !

von Jörg R. (solar77)


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Hallo Lars,

das sieht ja zum Teil sehr übel aus.

Eigentlich bin ich ja immer daran interessiert solch ältere Geräte zu 
retten, also zu reparieren. In dem Fall würde ich es nicht versuchen. Ob 
der erforderliche Aufwand zum Erfolg führt ist nicht abzusehen. Das NT 
ist auch nicht besonders servicefreundlich aufgebaut.

Das was das so verkohlt aussieht ist vermutlich auch nicht alles was 
defekt ist. Verkohlte Widerstände sind eigentlich immer eine 
Folgeerscheinung.

Ein Problem ist auch das verkohltes Platinenmaterial (Epoxy) elektrisch 
leitend wird. Es ist also nicht mit dem Austausch der Bauteile getan.

https://www.mikrocontroller.net/attachment/631323/NT-Platine.jpg


Schade ist auch dass das Gehäuse nicht komplett ist. Sonst könnte man 
überlegen eine neue Steuerelektronik einzubauen. Das müsste ja nichts 
aufwändiges sein.

Hast Du den Verkäufer mal mit dem Sachverhalt konfrontiert?

: Bearbeitet durch User
von Wollvieh W. (wollvieh)


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Wie stark ist diese Leitfähigkeit eigentlich? Im Umfeld der Regelung 
will man das sicherlich nicht haben, zumal sie noch mit Mondphase und 
Luftfeuchtigkeit schwanken wird. Aber typischerweise sollte es ja eher 
im "Kraftteil" schmoren, wo dann wiederum ein halbes mA Leckstrom nicht 
stören würde.

Ich hatte mal ein 90er-Jahre-Gerät 30V/5A mit weggeschmorten 5mm breiten 
Leiterbahnen, weil ein 4700µ/63V Glättungselko Kurzzschluß hatte und der 
Strom des Trafos und der beiden anderen Elkos über diese Leiterbahn 
floß. Das hat als Machbarkeitsstudie wieder funktioniert mit Wegkratzen 
der Kohle und Drähten statt Leiterbahnen. Ich habs dann aber trotzdem 
weggeworfen, weil ich genug andere hatte.

Auf dem Foto oben siehts schon unschön aus, als ob das Poti(?) von dem 
brennenden Widerstand fast mitangezündet wurde. Eigentlich will man 
diesen Ruß und anderes doch nichtmal anfassen, geschweige denn später 
von einem Gerät ausgedünstet haben. Aber wenn man viel Zeit und Lust 
hat, warum nicht? Am Ende wird die reparierte Stelle elektronisch 
gesehen auch nicht schlechter sein wie ein neues Chinagerät nach drei 
Jahren.

von Andrew T. (marsufant)


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Defekte Teile auslöten, PCB mit Glasfaser. Pinsel gründlich reinigen,
Neuteile einlöten.

Funktion testen.

von Lars B. (heiner56)


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Jörg R. schrieb:
>
>
> Hast Du den Verkäufer mal mit dem Sachverhalt konfrontiert?

Hab ich natürlich, aber keine Antwort bekommen. Irgendwie zu erwarten!

von Lars B. (heiner56)


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Andrew T. schrieb:
> Defekte Teile auslöten, PCB mit Glasfaser. Pinsel gründlich reinigen,
> Neuteile einlöten.
>
> Funktion testen.

Also wenn ich moich wirklich ans Austauschen gebe, müsste ich natürlich 
wissen, welche Teile verschmort sind. Da ich ja so gut wie keinen 
Schaltplan lesen kann, müsste mir jemand sagen, welches Teil da 
verschmort ist. Auch der kleine verruste Poti auf der Platine muss ja 
irgendeine Einstellung gehabt haben, aber welche?
Alles Fragen, die ich leider nicht beantworten kann---aber ihr !

von Jörg R. (solar77)


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Lars B. schrieb:
> Andrew T. schrieb:
>> Defekte Teile auslöten, PCB mit Glasfaser. Pinsel gründlich reinigen,
>> Neuteile einlöten.
>>
>> Funktion testen.
>
> Also wenn ich moich wirklich ans Austauschen gebe, müsste ich natürlich
> wissen, welche Teile verschmort sind. Da ich ja so gut wie keinen
> Schaltplan lesen kann, müsste mir jemand sagen, welches Teil da
> verschmort ist. Auch der kleine verruste Poti auf der Platine muss ja
> irgendeine Einstellung gehabt haben, aber welche?
> Alles Fragen, die ich leider nicht beantworten kann---aber ihr !

Mit dem Austausch der verbrannten Bauteile wird es nicht getan sein. Das 
ist vermutlich ein Folgefehler. Der eigentliche Fehler liegt woanders.

Miss mal den Ausgang des NT ob ein Kurzschluss vorliegt.

Trotzdem kannst Du die sichtbar defekten Teile auslöten. Die Platine 
kannst Du dann so gut wie möglich reinigen. Hast Du so einen 
Glasfaserstift/Pinsel?

: Bearbeitet durch User
von Lars B. (heiner56)


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Ja, so einen Stift habe ich, aber wie gesagt, ich müsste wissen, wie ich 
anhand des Schaltplans rausfinde, welche Teile ich austauschen muss.

von Andrew T. (marsufant)


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Lars B. schrieb:
> Ja, so einen Stift habe ich, aber wie gesagt, ich müsste wissen,
> wie ich
> anhand des Schaltplans rausfinde, welche Teile ich austauschen muss.

R154, R169 sind mögliche Kandidaten.

von Heinrich K. (minrich)


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Nimm doch erstmal die billigen Wattestäbchen a la Q-Tip und 
stochere/reibe den Russ weg, ohne jeden Einsatz von Chemie. Dabei 
sieht/spürt man schon, welche Bauteile überhaupt mechanisch beschädigt 
sind.

Im Schaltplan ist die rückseitige Klemmleiste mit X4 bezeichnet, die 
einzelnen Klemmen-Nummern im Plan verzeichnet.
Sollte zum Beispiel der niederohmige Shunt-Widerstand mit seinen 0,1666 
Ohm, angegeben als 166,67 mOhm ("milli-Ohm"), durchgebrannt sein, so ist 
der von der Klemmleiste aus direkt messbar. Ohne jede Zerlegearbeit.

Auch die drei Regel-ICs vom Typ uA723 sind teilweise sogar direkt mit 
der Klemmleiste verbunden.
Zwei der ICs haben Pin7 und Pin8 direkt miteinander verbunden, einer 
nicht.
Man kann sich also nach dem Ausschlussprinzip herantasten, welcher IC 
welchem im Schaltplan entspricht.

Die beiden LEDs sind im Plan V1 und V2 nummeriert, steuern tun die ein 
einziger Transistor, dessen Basis direkt mit dem Pin7 des "oberen" ICs 
verbunden ist. All diese direkten Verbindungen lassen sich -frei von 
Netzanschluss- völlig gefahrlos mit dem Durchgangspiepser eines 
Multimeters herausfinden.

Letztendlich lässt sich dann herausfinden, zu welchem Schaltungsteil 
das, oder die verbrannten Bauteile gehören:

Der uA723 im Schaltplan links oben nahe dem Netztrafo stellt 
Hilfsspannungen zur Verfügung.
Bei den beiden genau übereinander gezeichneten ist der obere für das 
Zurückregeln des Stromes zuständig, der untere für das Regeln der 
Ausgangsspannung.
Wird am oberen, Pin6, die daran angeschlossene Diode BAW62 einseitig 
ausgelötet, arbeitet immer noch die Spannungsregelung.
Der erwähnte Shunt kann über die Verdrahtung zur Klemmleiste dort 
kurzgeschlossen werden, dann muss die Ausgangsspannung vorhanden sein.
Auch mal beachten, was die beiden LEDs machen, die geben wechselweise 
Spannungsreglerbetrieb (VC) oder Strombegrenzung "aktiv" an(CC).

Nicht verbrannte Widerstände, vom Ruß befreit, tragen dann wieder 
sichtbare Farbringe und lassen sich anhand der Schaltplanwerte zuordnen.
Die Widerstände stammen aus der feingliedriger abgestufen E12 oder E24 
Reihe, daher die vielleicht ungewöhnlichen "krummen" Werte. Hier aber 
zur Identifizierung der Bauteileposition (kann nicht sein/ doch,stimmt) 
nützlich.

von Lars B. (heiner56)


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Danke Heinrich für die ausführliche Darstellung. Mach mich mal 
laaaangsam ans Werk. Hab noch ne andere Perspektive vom Schaden. Sind 
wohl auch zwei Dioden dabei oder ist das auch Widerstand mit dem roten 
Ring

: Bearbeitet durch User
von Heinrich K. (minrich)


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Natürlich sind das Dioden im Glasgehäuse. Von einer rückseitigen Klemme 
führt übrigens eine Leitung direkt zum Pin3 des "oberen" 723er ICs im 
Schaltplan. Auch wieder ein Alleinstellungsmerkmal, das sich mit dem 
"Durchgangsprüfer" schnell nachmessen lässt. Zu den anderen "Pin3" der 
"anderen" ICs führt besagte Klemme ja jeweils nicht.

Es lässt sich also relativ leicht herausfinden, welcher der 723er wo 
sitzt, obwohl die Platine keinen Bestückungsaufdruck hat.

von Joachim B. (jar)


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Lars B. schrieb:
> ab noch ne andere Perspektive

es fehlt die Rückseite der Platine.

Egal wie alles was auf der Platine wie Kohle aussieht ist Kohle und 
leitfähig, das muß rausgeschnitten werden, fehlende Leiterbahnen können 
mit Schaltdraht oder einzelnen Kupferleiter, aus NYM 1,5mm² extrahiert, 
überbrückt werden.

Ist zum Teil eine Mistarbeit aber funktioniert, läßt genug Strom durch 
und ist gleichzeitig auch tragend, die Lötaugen werden aus Ösen vom 
Draht am Ende gebildet.

: Bearbeitet durch User
von Lars B. (heiner56)


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Joachim B. schrieb:
> Lars B. schrieb:
>> ab noch ne andere Perspektive
>
> es fehlt die Rückseite der Platine.
>
> hab ich doch bereits als Bild gepostet

von Joachim B. (jar)


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Lars B. schrieb:
> hab ich doch bereits als Bild gepostet

ah ein Suchspiel, manno, ich durchsuche doch nicht noch mal von vorne 
den ganzen Thread.

Wenn man also die Kontur der oberen Kohle mit der Laubsäge aussägt 
müssen unterhalb

hellrot mit Schaltdraht nachbilden
blau prüfen ob ich die Verbindung richtig gesehen hatte.

: Bearbeitet durch User
von Lars B. (heiner56)


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Noch ne andere Frage:
hab die Anzeigentafel jetzt runter und die PCB vor mir. Vielfach sieht 
das dann so aus. Was ist das für Schmodder zwischen den Pins? Kommt das 
aus der Platine raus (bei Hitze) und bekommt man das irgendwie weg ? 
Isopropanol ?

von Jörg R. (solar77)


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Lars B. schrieb:
> Noch ne andere Frage:
> hab die Anzeigentafel jetzt runter und die PCB vor mir. Vielfach sieht
> das dann so aus. Was ist das für Schmodder zwischen den Pins?

Karamell ist das nicht:-) Das ist Kolophonium und kommt vom Lötzinn.

> Kommt das
> aus der Platine raus (bei Hitze) und bekommt man das irgendwie weg ?
> Isopropanol ?

Ja, und einer Zahnbürste.

: Bearbeitet durch User
von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Und weil die Leiterbahnen verzinnt sind und deshalb nicht so empfindlich 
wie unverzinnte, darfst Du hartnäckige Kolophonium-Placken auch mit den 
Fingernägeln bearbeiten, also vorsichtig dran kratzen. Das funktioniert 
tatsächlich ganz gut.

von Heinrich K. (minrich)


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Das sind die Flussmittelreste der Handlötung. Die runden ICs mit den auf 
Viereck umgebogenen, freien Drahtenden waren nicht automatisiert 
bestückbar. Die restliche Platine ist im "Lötbad" automatisch verlötet 
und danach gereinigt worden. Die drei 723er ICs sind dann nachträglich 
handgelötet, wie wahrscheinlich auch die Einzeladern der Verkabelung.

Die Flussmittelreste sind nicht stabil und quellen in den ersten Jahren 
gern noch auf (Luftfeuchte).

Allerdings sind die gezeigten Reste nicht problematisch und eher das 
geringste Problem.

von Lars B. (heiner56)



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Wie gesagt, komm nicht mehr weiter, ohne die Schaltplanlesespezies.
Hab jetzt drei Bauteile ausgelötet. Weiß aber nicht, welche Teile es 
wirklich sind und vor allem erkenne ich nicht, an welcher Stelle des 
Schaltplans sie platziert sind(waren)

: Bearbeitet durch User
von Joachim B. (jar)


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Lars B. schrieb:
> Hab jetzt drei Bauteile ausgelötet. Weiß aber nicht, welche Teile es
> wirklich sind und vor allem erkenne ich nicht, an welcher Stelle des
> Schaltplans sie platziert sind(waren)

das können wir nun auch nicht mehr nachdem du sie ausgelötet hast.
Grrrr, vor dem Auslöten macht man ein aussagekräftiges Bild 
Gesamtübersicht in groß und markiert ein X und Ausschnitt nur der 
Widerstand mit ein bis zwei Bauteilen im Umfeld, Vorder und Rückseite, 
dann kann man die Leiterbahnen verfolgen wo die Bauteilanschlüße enden.
Das hast du nun zerstört!

Trollst du oder bist du so schwach im überlegen?

von Lars B. (heiner56)


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Trollst du jetzt oder bist du zu schwach im Gucken. Hab doch alles schon 
in Bildern dokumentiert. Du hast sogar selbst was dazu geschrieben. 
Versteh deine Antwort jetzt überhaupt nicht !

: Bearbeitet durch User
von Joachim B. (jar)


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Lars B. schrieb:
> Du hast sogar selbst was dazu geschrieben.
> Versteh deine Antwort jetzt überhaupt nicht

dein Problem.....

woher soll ich wissen was du meinst wenn du die ausgelötete Stelle, 
vorher, nachher nicht zeigst!

: Bearbeitet durch User
von Lars B. (heiner56)


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vorher:

14.04.2024 19:41
16.04.2024 19:46

nachher
19.04.2024 20:52

Beitrag #7648889 wurde vom Autor gelöscht.
von Jörg R. (solar77)


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Lars B. schrieb:
> Wie gesagt, komm nicht mehr weiter, ohne die
> Schaltplanlesespezies.
> Hab jetzt drei Bauteile ausgelötet. Weiß aber nicht, welche Teile es
> wirklich sind und vor allem erkenne ich nicht, an welcher Stelle des
> Schaltplans sie platziert sind(waren)

Dir bleibt leider nichts anderes übrig als Reverse Engineering zu
betreiben, jedenfalls zum Teil was die Schaltung angeht. In den
Unterlagen die hier zum Teil verlinkt sind ist zwar ein Schaltplan zu
finden, aber kein Bestückungsplan von der Platine. Auf der Platine
selbst gibt es auch keinen Bestückungsdruck. Du musst die Bezeichnung
der Bauteile daher selbst herausfinden, mit einem Multimeter.

Ich habe mal versucht den Spannungsregler CA723 zu bestimmen der im
Bereich der verkohlten Stelle sitzt. Es müsste D103 sein. D102 und D103
sollten über Pin5 miteinander verbunden sein, und mit dem Minuspol von
C107, dem 470uF Kondensator. Da kannst Du ansetzen.

Die Bestückungsseite habe ich gedreht, die Leiterbahnseite gespiegelt.
So schaut man praktisch durch die Platine durch auf die Bauteile und ist 
deckungsgleich mit der Bestückungsseite. Ich hoffe da keinen Denkfehler 
zu machen.

https://www.mikrocontroller.net/attachment/631955/PCB-Bauteileseite.jpg

https://www.mikrocontroller.net/attachment/631956/PCB-Leiterbahn-gespiegelt.jpg

Wie schon geschrieben reicht es nicht nur die verkohlten Bauteile zu
tauschen. Die brennen vermutlich sofort wieder durch. Du musst also nach
Kurzschlüsse suchen. Auch den Ausgang des NTs auf Kurzschluss messen.

So aus der Ferne helfen ist nicht so einfach. Die Fleißarbeit liegt bei
Dir.

: Bearbeitet durch User
von Lars B. (heiner56)


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Danke Jörg für deine Mühe...
und Geduld. Hatte echt gedacht, dass mit den beiden Bildern (Front- und 
Rückseite) iVm dem Schaltplan man schnell die verbrannten Teile 
identifizieren könnte. Ist aber ein Problem.
Lange werd ich mich aber nicht mehr daran aufhalten

Ps der Ausgang hat keinen Kurzschluss
Shit,jetzt sind 3 Bilder im Text, sollte
nur eins werden. Was ist denn das für ein Bauteil
Taucht noch öfters auf.

: Bearbeitet durch User
von Heinrich K. (minrich)


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Da hast Du doch auf einem Foto mehrere Dioden rot umkringelt. Die tragen 
2 Farbringe, blau und rot, heisst 62, das sind die kleinen 
Universaldioden BAW62.
Auch die "verbrannten" sind von diesem Typ und dürfen durch leichter 
erhältliche 1N4148 oder 1N4007 ersetzt werden.
Sie sind antiparallel geschaltet, es ist daher egal, welche, wo sitzt. 
Sie müssen nur "verkehrt herum" parallelgeschaltet sein.
Der gelbe Blockkondensator 0,1/10/100 in der Nähe des Brandflecks ist im 
Schaltplan der 100n Kondensator der ziemlich weit unten zwei Klemmen der 
Klemmleiste X4 überbrückt. Auch der direkt dort verschaltete 40,2 
kiloOhm Widerstand ist im Plan dort zu sehen und sitzt mit seinen 
Farbringen gelb-schwarz-rot-orange direkt neben dem gelben 
Blockkondensator. Verbrannt wird wohl der 316-Ohm-Widerstand sein.

Alle 4 Drehpotis "grob" und "fein" werden mit 6,5Volt gespeist, die 
Strom- und Volt-Potis haben je ihre eigene BZX91. Die sind im gelben 
Gehäuse schwarz im Klartext beschriftet:BZX91.
An den Potis lässt sich aussen herum 6,5 Volt messen, an jedem Schleifer 
null bis 6Volt abgreifen (mittlerer Anschluss gegen Plus-Ausgangsbuchse 
gemessen).

Defekt sein wird: Eine oder beide herausgezwickte Diode BAW62, die 
"rötliche" hat ihren Farbauftrag weggebrannt, es war auch eine graue mit 
2 Farbringen.
Der verbrannte Widerstand, dessen Print-Leiterbahnen sich nach wie vor 
verfolgen lassen.
Wahrscheinlich auch der zugehörige 723 unten rechts.
Dessen Gehäuse trägt eine Markierungsfahne für Pin Nummer zehn und die 
Pinnummern werden von oben draufgesehen gezählt.

von Heinrich K. (minrich)


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Jene Drahtbrücken der rückseitigen Klemmenleiste lassen sich 
herausnehmen, dann kann der freiwerdende 100 Ohm Widerstand "ganz unten" 
im Plan, der 40,2 Kiloohm-Widerstand ohne Auslötarbeit gemessen werden, 
auch die Potispannungen liehen dann mehr oder minder an den "offenen" 
Klemmen an. Auch der 100nF Blockkondensator kann auf Kurzschluss geprüft 
werden von den Klemmen aus.

von Jörg R. (solar77)


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Heinrich K. schrieb:
> Wahrscheinlich auch der zugehörige 723 unten rechts.
> Dessen Gehäuse trägt eine Markierungsfahne für Pin Nummer zehn und die
> Pinnummern werden von oben draufgesehen gezählt.

..gegen den Uhrzeigersinn.

Beitrag #7649730 wurde vom Autor gelöscht.
von Thomas K. (tkaushh)


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Moin Lars,
ich habe das Netzteil auch und hatte mal angefangen es zu restaurieren
(Potis und so). Es steht schon eine Weile offen in meiner Projekte-Ecke,
so konnte ich also ein Foto von Deiner verkohlten Stelle machen. Ich
hoffe es hilft Dir.
Gruß Thomas

von Lars B. (heiner56)


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Moin Thomas,
das ist ja jetzt wie ein 6er im Lotto. Vielen Dank für diese Info und 
das tolle Bild,dass(natürlich) genau DAS auddrückt, was Heinrich in 
seiner unnachahmlichen Professionalität bereits geäußert hat.
Die im Bild gekennzeichneten Bauteile würde ich alle gerne ersetzen, 
aber ich wäre euch trotzdem dankbar, wenn ihr mir die Widerstandswerte 
sagen könntet, auch wenn man das natürlich im Netz findet. Bin aber da 
einfach zu unsicher.
Die Nr. 8 (Poti) krieg ich natürlich auch nicht raus.
Heinrich meinte,dass uU auch der 723 ne Macke hätte. Das wäre dann schon 
blöd, weil diese Teile nur noch schwer zu finden sind bzw extrem teuer. 
Dabei stellt sich auch die Frage, ob es genau der uA723CL sein muss. Es 
gibt da ähnlich, aber mit zT anderer Bezeichnung.

https://www.ebay.de/itm/296371843901?

Gesehen habe ich auch schon selbst gebastelte Adapter von TO-100 
723-Gehäusen auf DIL 14 723-Gehäusen

Die wesentliche Frage, die ja Jörg schon mehrfach gestellt hat,bleibt 
natürlich übrig: Wieso sind die Teile überhaupt abgewackelt ?

: Bearbeitet durch User
von Heinrich K. (minrich)


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Prüfe gelben Blockkondensator 0,1uF auf Kurzschluss.

Ersetze Widerstand 2 durch Reihenschaltung von 100 und 220 Ohm 
Widerstände. Schaltplanwert 316 Ohm.

Ersetze die beiden Dioden durch 1N4148 (dünne Anschlussdrähte passen), 
zur Not 1N4007 (dickere Drähte), beide Kathodenringe in dieselbe 
Richtung bestücken (original war: blauer Farbring also "rechts")

Speise mit dem funktionierenden 10-Gang-Wendelpoti-Netzteil am grossen 
blauen 470uF Elko ganz oben rechts ein. Das ist der Elko direkt am 
Brückengleichrichter des "Hilfsspannungsnetzteil" im Schaltplan links 
oben . Strombegrenzung auf kleinste Stufe. Das Philips nicht ans Netz!

Der 723er mit Kühlstern darf warm werden. Eine der beiden LEDs

von Heinrich K. (minrich)


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auf der Frontplatte muss leuchten, dazu musst Du aber etwa 24 Volt 
einspeisen, was Dein funktionsfähiges anderes Netzteil ja kann.

Die im Schaltplan angegebenen Spannungswerte müssen nun messbar sein:
Die +14 Volt Versorgungsschiene, ebenso die etwa minus 5,4 Volt. Beides 
relativ zur null Volt Schiene, die kurz oberhalb der 
"Plus"-Ausgangsbuchse als Null-Volt-Label zugeführt wird.
"Null Volt" der Hilfsspannungen wird also über 100 Ohm, kurzgeschlossen 
durch die externe Drahtbrücke 3-4 fest mit "Plus"-Ausgang verbunden. 
Siehe Ausgangsbuchse X3 im Schaltplan.

An den 4 Potis R1 bis R4 stehen dann jeweils 6,5 Volt zurVerfügung. 
Prüfe gegen Ausgangsbuchse "Plus" = Null-Volt-Schiene, ob sich an jedem 
Schleifer der 4 Potis Null bis 6 Volt einstellen lassen, ob die Potis i. 
O. sind.
Der Schleifer ist hier jeweils der
mittlere Anschluss, im Gegensatz zum 10-Gang-Poti damals.

In diesem Probebetrieb, ohne Netzspannung am Philips, nur fremdgespeist, 
darf der gekühlte 723er deutlich warm werden, die anderen beiden nicht.

Immer daran denken: Sämtliche Hilfsspannungen "fliegen" auf der 
Plusleitung ausgangsseitig des eigentlichen Leistungsteiles mit. Das 
sind die grob stabilisierten etwa minus 5,1...5,4 Volt, die zweimal etwa 
6,5 an den Potigruppen, sowie die plus 14 Volt, letztere hochstabil.

von Heinrich K. (minrich)


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Bei diesem Test müssen sämtliche Verbindungen "normal" hergestellt sein, 
irgendwo sehe ich da eine Öse mit Draht "herumhängen"

Wenn der Test erfolgreich durchgeführt ist und der Ersatzwiderstand 316 
Ohm nicht qualmt, dann zusammenbauen und normal am Netz testen.

von Heinrich K. (minrich)


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Achtung, Korrektur:

Die Klemmen 2 und 3 sind oberhalb der Ausgangsbuchse "Plus" gebrückt im 
Schaltplan. Dort findet dann, am oberen Ende des 100 Ohm Widerstands, 
die Verknüpfung "Hilfsspannung null Volt" mit der Plusleitung des 
Ausgangs statt.

von Thomas K. (tkaushh)


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Moin Lars,

wenn ich meine Leiterplatte ansehe würde ich behaupten, das an deinem 
Gerät schon jemand gebastelt hat. Der 723 wurde wohl schon mal 
ausgetauscht. Ob die µC723 durch die LM723 direkt austauschbar sind kann 
ich Dir nicht sagen, da müsste man die Datenblätter vergleichen.
Mit der ausführlichen Anleitung von Heinrich bekommst Du es bestimmt 
wieder zum laufen.
Wenn es dann wieder funktioniert, hast Du ein schönes Netzteil, das man 
auch in Zukunft (und im Alter 8-| ) immer noch reparieren kann.
Gruß Thomas

: Bearbeitet durch User
von Heinrich K. (minrich)


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Der Test mit gefahrloser Fremdspeisung gilt auch der Prüfung des 
möglicherweise lädierten 723er ICs nahe des verbrannten 316 Ohm 
Widerstandes.

Sollte sich beim Berühren des Kühlsterns eine tagelang heftig 
schmerzende Brandblase am Zeigefinger ergeben, so mag der arme 723er 
defekt geworden sein. Eine weniger schmerzhafte "Messung" ergibt sich 
durch Ablesen des eingebauten Amperemeters des "Wendelpoti"-Netzteils.

Laut Datenblatt vermag ein 723er rund 150mA Spitze zu liefern, im 
Schaltplan ist zu sehen, dass das Hilfsnetzteil rund um den gekühlten 
723er die 14 Volt an einem kleineren 47uF Elko stabilisiert. Dabei hilft 
dem 723er ein 470 Ohm Widerstand.

Das so aufgebaute Netzteil sollte also etwa 100mA im Dauerbetrieb 
liefern können. Es dient zur Versorgung der anderen beiden 723er, 
liefert die zweimal 6,5 Volt per Zenerdioden für die Potis, den 
Betriebsstrom für die Frontplatten LEDs.

Hier, beim ersten Test, darf es also auch nicht recht viel mehr aus dem 
Fremdspeisenetzteil ziehen. Da nun das 5 Ampere Instrument im 
Fremdnetzteil zu ungenau ist, empfiehlt sich die Zwischenschaltung eines 
Multimeters im 200mA-Bereich und langsames Aufdrehen des Wendelpotis.
Es muss bis auf ca. 24 Volt "aufgedreht" werden.

So, jetzt aber...

von Lars B. (heiner56)


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Thomas K. schrieb:
> Moin Lars,
>
> wenn ich meine Leiterplatte ansehe würde ich behaupten, das an deinem
> Gerät schon jemand gebastelt hat. Der 723 wurde wohl schon mal
> ausgetauscht.


Hi Thomas,
wodran machst du den Austausch fest? Wo ist der Unterschied zu meiner 
Leiterplatte ?
Der Poti hat 1,5 k-danke!

von Michael B. (laberkopp)


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Lars B. schrieb:
> oder ist das auch Widerstand mit dem roten Ring

Ringe ROT und schwarz, aber im Bild der heilen Platine auch eine BLAU 
rot mit hellblauem Gehäuse, BAW62

https://dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.13.2.6

Lars B. schrieb:
> Hab jetzt drei Bauteile ausgelötet. Weiß aber nicht, welche Teile es
> wirklich sind

Ringe BLAU rot Gehäuse hellblau BAW62

BAW62 ist durch 1N4148 zu ersetzen.

von Lars B. (heiner56)


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Heinrich K. schrieb:
>
>
> So, jetzt aber...

Wie immer Heinrich, danke für die sehr ausführlich dargestellte 
Vorgehensweise. Ob ein so elektrotechnisch unterbelichteter 
"Grundschüler" wie ich, das Beschriebene tatsächlich umsetzen kann, wage 
ich so bisschen zu bezweifeln. Aber ich versuchs auf alle Fälle.

von Heinrich K. (minrich)


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Lars B. schrieb:
> .
> Die im Bild gekennzeichneten Bauteile würde ich alle gerne ersetzen

Das würde ich lieber sein lassen. Es besteht die Gefahr, daß Du wieder 
durcheinanderkommst, wie schon vorher bei den "nur zwei" 
herausgezwickten Dioden.

Prüfe den gelben Block auf Kurzschluss, löte dann erst Ersatz für den 
verbrannten 316 Ohm Widerstand und zwei Dioden in selber Richtung.

Falls allgemeine Ungeduld aufkommt, danach sofort komplettieren und 
einschalten.

Oder halt vorsichtiger vorangehen, Stück für Stück.

Die Widerstände haben jeweils etwas dickere Endkappen, wovon stets eine 
bedruckt ist mit einem Farbring, die andere Endkappe aber frei bleibt. 
Die richtige Ableserichtung ist also "beginnend mit der gefärbten 
Endkappe".

Der 40,2 kOhm Widerstand neben dem gelben Block hat also 4=gelb, 
null=schwarz, 2=rot. Das sind die ersten drei Stellen des 
Widerstandswertes.
Die 4. Stelle gibt die Anzahl der anzuhängenden Nullen an, rot heisst 
also:2.
Auf einem Zettel notiert ergibt sich 40200, das sind 40,2 kiloOhm, der 
Teilerwiderstand nach "ganz unten", der Minusschiene des Leistungsteils.

von Heinrich K. (minrich)


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Widerstand Nr.7 sitzt beispielsweise andersherum in der Platine, seine 
bedruckte Endkappe trägt als erste Stelle einen blauen Ring.

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