Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Spannungswandler klein und Leistungsstark


von Rico (rico_03)


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Guten Tag,

Für meine Veranstaltungstechnik baue ich mir aktuell LED Röhren. Ein 
zentraler Controller soll bis zu 8 Röhren steuern und mit Spannung 
versorgen können. Um das System möglichst einfach und flexibel zu 
halten, habe ich Beschlossen sowohl die Spannungsversorgung, als auch 
die Datenübertragung über ein 5 pol DMX Kabel zu bewältigen.

Da ein Ws2812B LED Strip verwendet wird, wird nur eine Datenleitung 
benötigt. Die restlichen 4 Leitungen werden mit + und - belegt. 5 pol 
DMX daher, da die meisten Geräte mit 3 pol DMX arbeiten und so die 
Wahrscheinlichkeit eines versehentlichen Einsteckens in andere Geräte 
verringert wird.

Der LED Strip benötigt eine Versorgungsspannung von 5V und ca. 3,5A. Da 
über eine Leitungslänge von beispielsweise 10 m nur noch wenig davon 
ankommen würde, soll der Controller eine Spannung von 24V ausgeben, die 
dann vor dem LED Strip auf 5V runtergeregelt wird. 24V daher, da diese 
Schutzkleinspannung ist und ich ungerne 230V an einer eigentlich für 
Daten gedachten Leitung anliegen habe. Vorm LED Strip soll also ein 
DC-DC Wandler sitzen, der sowohl die Spannung, als auch den Strom 
umwandelt, sodass keine 3,5A über die gesamte Leitungslänge fließen 
müssen und wenig Spannungsfall und Wärmeverlust entsteht.

Problem dabei ist, das sehr wenig Platz für diesen zur Verfügung steht. 
Dieser sollte eine Größe von maximal ca. 5*8 cm haben. Dazu kommt, das 
Wärme schlecht abgeführt werden kann, da kein großer Kühlkörper hinein 
passt und das Gehäuse am besten Wasserdicht wäre, weshalb ein Lüfter 
auch schwierig wird.

Alle bisherigen DC-DC-,Buck Konverter oder anfangs Linearregler haben 
bei der Umwandlung einer solchen Leistung schnell unzulässig hohe 
Temperaturen erreicht.

Da ich mit dem Thema aktuell noch nicht wirklich weiter komme, wollte 
ich hier um Rat fragen.

Da ich im Platinendesign eingearbeitet bin besteht auch die Möglichkeit 
des entwickelns einer neuen Platine. Allerdings habe ich dazu noch 
keinen wirklichen Schaltplan gefunden, mit dem ich beginnen könnte.

Ich danke schonmal allen, die mir helfen möchten und freue mich auf 
Antworten.

: Bearbeitet durch User
von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Rico schrieb:
> bisherigen DC-DC-,Buck Konverter

Welche?
Z.B. Bilder oder Links waren hilfreich.

von Rico (rico_03)


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Hallo Dieter, beispielsweise den XL4016, den XL4016E1 und den XL4015. 
Diese wurden allerdings schon bei Strömen von nur 2,5 A sehr warm. 
Weitere habe ich noch nicht ausprobiert. Sonst nur Linearregler. Zur 
Parallelschaltung mehrerer dieser war ich mir allerdings unsicher.

von Loco M. (loco)


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Rico schrieb:
> Da ein Ws2812B LED Strip verwendet wird, wird nur eine Datenleitung
> benötigt. Die restlichen 4 Leitungen werden mit + und - belegt. 5 pol
> DMX daher, da die meisten Geräte mit 3 pol DMX arbeiten und so die
> Wahrscheinlichkeit eines versehentlichen Einsteckens in andere Geräte
> verringert wird.
>
> Der LED Strip benötigt eine Versorgungsspannung von 5V und ca. 3,5A. Da
> über eine Leitungslänge von beispielsweise 10 m nur noch wenig davon
> ankommen würde, soll der Controller eine Spannung von 24V ausgeben, die
> dann vor dem LED Strip auf 5V runtergeregelt wird. 24V daher, da diese
> Schutzkleinspannung ist und ich ungerne 230V an einer eigentlich für
> Daten gedachten Leitung anliegen habe. Vorm LED Strip soll also ein
> DC-DC Wandler sitzen, der sowohl die Spannung, als auch den Strom
> umwandelt, sodass keine 3,5A über die gesamte Leitungslänge fließen
> müssen und wenig Spannungsfall und Wärmeverlust entsteht.

Ich bin der Meinung du solltest dir auch nochmal Gedanken über die 
Datenübertragung machen. Die Datenleitung benötigt ein Bezugspotential, 
und das ist dann GND der 24V Versorgung. Du musst dir den 
Spannungsabfall und Störsignale auf der GND Leitung anschauen, besonders 
wenn nach 10m Kabel am anderen Ende noch ein DC-DC Wandler sitzt. Ich 
hätte etwas Bedenken, ob nach 10m der erste WS2812B Chip noch saubere 
Datensignale sieht.

> Problem dabei ist, das sehr wenig Platz für diesen zur Verfügung steht.
> Dieser sollte eine Größe von maximal ca. 5*8 cm haben. Dazu kommt, das
> Wärme schlecht abgeführt werden kann, da kein großer Kühlkörper hinein
> passt und das Gehäuse am besten Wasserdicht wäre, weshalb ein Lüfter
> auch schwierig wird.

Dann muss eben das Gehäuse zum Kühlkörper werden.

von Rico (rico_03)


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Soweit habe ich gar nicht gedacht. Muss ich morgen mal testen, wie viel 
nach 10m noch ankommt.
Dann müsste man wahrscheinlich einen Isolationsverstärker einsetzen um 
dem Spannungsfall auf der Groundleitung entgegenzuwirken. Auf die 
schnelle habe ich den "ADuM1410" gefunden.

von Marcel V. (mavin)


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Rico schrieb:
> Da über eine Leitungslänge von beispielsweise 10 m nur noch wenig davon
> ankommen würde.

Deswegen sollten 2 Buck Converter eingesetzt werden (mindestens 2x 
2,5A)! Der eine speist bei 2,5m ein und der andere bei 7,5m. Die Leute 
vom Kliemannsland hatten das gleiche Problem (ab Minute 10):

https://youtu.be/3TUjszkS3bY?si=ukcngLelqhxF4phx

von A. F. (chefdesigner)


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Rico schrieb:
> Der LED Strip benötigt eine Versorgungsspannung von 5V und ca. 3,5A. Da
> über eine Leitungslänge von beispielsweise 10 m nur noch wenig davon
> ankommen würde,

Wieso speist du das nicht einfach wie üblich abschnittsweise?
Jedes einzelne Universum bekommt einen eigenen Converter. Verbunden sind 
nur die GND und die Datenweiterleitungen.

von Michi S. (mista_s)


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Rico schrieb:
> Soweit habe ich gar nicht gedacht.
> Muss ich morgen mal testen, wie viel
> nach 10m noch ankommt.

Nimm einfach eine eigene GND-Leitung für die Datenleitung, für die 24V 
sollte ohnehin ein Leitungspaar ausreichen, die verbleibende fünfte 
Leitung kannst Du ggf. für 5V reservieren, damit hast Du eine einfache 
Möglichkeit z.B. auf halber Strecke einen 'Blindpixel' zur 
Signalaufbereitung in Dein 10m Kabel einschleifen, falls das nötig sein 
sollte. Aber führe die beiden GNDs wirlich bis zu Deinem Haupt-NT 
getrennt bzw. den Data-GND zur µC-Platine und den Power-GND direkt zum 
Netzteil.

Außerdem kann es auf keinen Fall schaden Deine Strips (wie lange sollen 
die sein?) zumindest von beide Enden zu versorgen, damit teilt sich auch 
die Abwärme auf zwei Wandler an den beiden Enden auf.

von Peter D. (peda)


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A. F. schrieb:
> Wieso speist du das nicht einfach wie üblich abschnittsweise?

Man kann die VCC-Leitung auftrennen und dann 2 Wandler benutzen.
Hier wurde ja kürzlich über Wandler diskutiert:
Beitrag "Re: Spannungsregler LD1117V33 funktioniert nicht"
Schön klein und bis 2A schaffen die.
Blöd nur, daß jetzt nur Chips für max 18V bestückt werden. Die Angabe 
24V stimmt nicht mehr. Man muß das 24V-Netzteil also etwas runter 
drehen.

Für den Datenpin kann man vor dem ersten LED-Chip einen schnellen RS-232 
Receiver verwenden, z.B. SN75189ADR (1Mb/s). Der kann negative 
Spannungen ab und ist TTL-kompatibel (>2,4V = high). Durch den 
Spannungsabfall an der GND-Leitung sieht er ja negativ für low.

von Michael (Firma: HW Entwicklung) (mkn)


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Rico schrieb:
> Größe von maximal ca. 5*8 cm

MIt einem eigenen Design sind 2x2cm locker zu schaffen.
SIC468 + XAL7070 Drossel + ein paar Kerkos.

Der Spannungshub auf GND ist natürlich ein Problem für die 
Datenkommuniktion.
Das achen die Pulsfürmigen Störungen eines DCDC auch nicht besser.
Ich würde das per RS485 Treiber am Modul Ausgang auf Dif bringen und am 
Eingang des nächsten wieder auf TTL Pegel.

von Rico (rico_03)


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Hallo, vielleicht habe ich meinen Text zu ungenau geschrieben. Ich 
möchte die LED Röhre möglichst flexibel halten. Das heißt, sie wird über 
ein einziges Kabel angesteuert. Dabei kann die Kabellänge zwischen 
Controller und LED Röhre bis zu 10m betragen. Zwischendrin kann ich 
keine Buck Converter oder Netzteile einbauen.

Der Controller dient als Zentralsteuerung aller LED Röhren. Von ihm 
sollen 8 Abgänge ausgehen, die jeweils 24V ausgeben. Das heißt an jeder 
der 8 LED Röhren muss später ein eigener DC-DC Wandler sitzen. Alle 8 
Abgänge sind außerdem separat steuerbar, sodass jede LED Röhre 
verschiedenes anzeigen kann. Der LED Strip in jeder Röhre ist immer 1m 
lang und hat ca. 100 LEDs.

WS2812B LEDs haben nur einen GND, der sowohl als Bezugspotential für die 
Datenleitung, als auch als Spannungsversorgung für die LED dient. Daher 
kann ich keinen zweiten GND mit der Leitung führen, der als 
Bezugspotential für die Datenleitung dient. Meine Idee wäre jetzt 
bezüglich der Datenleitung gewesen, den Isolationsverstärker im 
Controller selbst zu verbauen, also vor dem Kabel.

Als Eingang (GND1) für diesen wird dann der normale GND, mit dem auch 
der Controller versorgt wird und die Datenleitung genommen. 
Ausgangsseitig wird der GND2 über eine Rückführung des GND der LED Röhre 
versorgt, da dieser ja dann ein anderes Potential, wie der normale GND 
besitzt. Der Datenausgang des Isolationsverstärkers wird dann normal auf 
den Dateneingang des LED Strips geführt. Über die Datenleitung und den 
Rückgeführten GND dürfte ja eigentlich nur sehr wenig Strom laufen, 
weshalb der Spannungsfall vernachlässigbar gering sein müsste.
Ich denke, das ist auch in etwa das, was Michi sich gedacht hat.

Ich hoffe meine Erklärung hier war jetzt verständlicher.

von Rico (rico_03)


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Michael schrieb:
> Rico schrieb:
>> Größe von maximal ca. 5*8 cm
>
> MIt einem eigenen Design sind 2x2cm locker zu schaffen.
> SIC468 + XAL7070 Drossel + ein paar Kerkos.
>
> Der Spannungshub auf GND ist natürlich ein Problem für die
> Datenkommuniktion.
> Das achen die Pulsfürmigen Störungen eines DCDC auch nicht besser.
> Ich würde das per RS485 Treiber am Modul Ausgang auf Dif bringen und am
> Eingang des nächsten wieder auf TTL Pegel.

Danke, deine Idee klingt interessant. Ich werde mir das nachher, wenn 
ich mehr Zeit habe einmal genauer anschauen.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Rico schrieb:
> Dieser sollte eine Größe von maximal ca. 5*8 cm haben.
Bei einer Höhe von 20cm ist das kein Problem ;-)

> Der LED Strip benötigt eine Versorgungsspannung von 5V und ca. 3,5A.
Also 17W.

> Da über eine Leitungslänge von beispielsweise 10 m nur noch wenig davon
> ankommen würde
Da kann man leicht raus aus dem Konjunktiv und einfach mal rechnen:
übliche DMX-Kabel haben einen Querschnitt von 0,34mm², das sind auf 10m 
0,59 Ohm:
- https://www.lightpower.de/produkt/dmx-kabel-xlr5-ip65-1m-4022603/
- 
https://www.kabeltronik.de/de/kabeltronik/info-download/technical/conductor-resistance

Daraus ergibt sich bei 3,5A ein Spannungabfall von 2V. Der "Rückstrom" 
fließt über den Schirm, der aber auch einen Widerstand hat, sodass auf 
der darauf dann auch 1V abfällt. Bleiben also für die LEDs nur 2V 
über...

Rico schrieb:
> Michael schrieb:
>> Spannungshub auf GND ist natürlich ein Problem für die
>> Datenkommuniktion.
> Ich werde mir das nachher, wenn ich mehr Zeit habe einmal genauer
> anschauen.
Bei 24V ergeben die 17W der LEDs einen Strom von 0,7A. Wegen 
Wirkungsgrad und Verlusten gehen wir auf 0,8A und haben einen 
Spannungsabfall von 0,59Ohm * 0,8A = 0,5V auf der Hinleitung. Den 
Spanunngsabfall auf dem Schirm schätzen wir wieder auf die Hälfte und 
erhalten so 0,25V.

Damit können wir herleiten, dass die Datenübertragung auch bei einem 
Sprung von "völlig dunkel" (= 0,5W) auf "maximal hell" (= 17W) durch 
diese "Potentialverschiebung" eigentlich noch nicht gestört werden 
sollte, denn der Schaltpegel der LED dürfte ja irgendwo bei 2V liegen.

Blöderweise gilt das nur für neue Stecker mit verschwindend niedrigen 
Kontaktwiderständen. Wenn der Übergangswiderstand dann man in den 
100mOhm-Bereich oder höher vordringt wird es eher spannend.

Rico schrieb:
> Sonst nur Linearregler. Zur Parallelschaltung mehrerer dieser war ich
> mir allerdings unsicher.
Dir ist aber schon klar, dass du bei einem Linearregler dann 24V und 
3,5A auf die Leitung schicken musst, und davon 19V*3,5A = 70W in Wärme 
umgewandelt werden?

Rico schrieb:
> Ich hoffe meine Erklärung hier war jetzt verständlicher.
Du könntest einfach mal einen Schaltplan malen mit konkreten Bauteilen 
usw. Das ist die Sprache der Elektronik. Da wird sowas meist recht 
schnell verständlich. Und da kann man dann auch reinmalen, wo Probleme 
auftreten können.

: Bearbeitet durch Moderator
von Bauform B. (bauformb)


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Rico schrieb:
> WS2812B LEDs haben nur einen GND, der sowohl als Bezugspotential für die
> Datenleitung, als auch als Spannungsversorgung für die LED dient. Daher
> kann ich keinen zweiten GND mit der Leitung führen, der als
> Bezugspotential für die Datenleitung dient.

Doch, mit einem isolierten DC/DC-Wandler statt einem Step-Down. Der 
spart den Isolator für die Daten und man braucht für 5V, 3.5A sowieso 
ein relativ großes Teil. Ein Step-Down für 3.5A ist auch kein Spielzeug 
mehr und produziert bei Lastwechseln 0-80% u.U. heftige Überschwinger. 
Und mit ADUM hätte man 2 Dreckschleudern an der langen Antenne.

von Tilo R. (joey5337) Benutzerseite


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3,5A * 5V sind 17,5W. Auch wenn der DC-DC nur 80% Wirkungsgrad hat sind 
das weniger als 5W Verlustleistung.
Das auf 2 Wandler aufzuteilen und an mehreren Stellen einzuspeisen wurde 
ja schon erwähnt, auch Wärmeabfuhr über das Gehäuse. Das brauchen die 
LEDs ja auch.

Dass man einen Adum oder RS232-Transceiver braucht, glaube ich erstmal 
nicht.
Ich glaube, wenn man den Strom vor dem DC-DC ausreichend 
puffert/filtert, ist der Spannungsabfall auf der Zuleitung so konstant, 
dass ein einfacher Kondensator reichen sollte, um das für die 
Datenleitung zu kompensieren. Das würd' ich mal ausprobieren.

Für das Konzept getrennter GNDs für Power und Daten, wie von mista_s 
beschrieben, muss GND an einer Seite getrennt sein. D.h. man braucht 
einen passenden Transmitter und/oder Receiver. Wenn ich eh' etwas 
aktives einbauen muss, dann würde ich die Daten mit 24V senden und das 
am LED-Strip passiv runtersetzen. Wozu dann noch den Aufwand getrennter 
GNDs?

: Bearbeitet durch User
von M. P. (Firma: Läuft) (mastermixer)


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Moin..
Ich denke, diese DC-DC Wandler sollten Deine Probleme lösen..

https://de.rs-online.com/web/p/dcdc-wandler/1665864?gb=s

Gruß

mastermixer

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Rico schrieb:
> Die restlichen 4 Leitungen werden mit + und - belegt.
Du machst da eigene Kabel? Dann kannst du doch wenigstens für die 24V 
nur die Pins zur Versorgung verwenden, die DMX 5-pol *normalerweise 
nicht* verwendet.

> 5 pol DMX daher, da die meisten Geräte mit 3 pol DMX arbeiten
Ich würde dir das Zeug übrigens ganz heftig mit viel Schwung an den 
Ranzen schmeißen, wenn irgendwer, der dieses Gebastel nicht kennt, damit 
"aus Versehen" irgendwas an meinem Zeug kaputtmacht.

Oder andersrum: es ist eine schlechte Idee, irgendwas für eigene 
Verbindungen zu missbrauchen, das in der jeweiligen Sparte schon 
anderweitig verwendet ist. Und weil in der Bühnentechnik der 5-polige 
XLR eben schon verwendet ist, sollte der für eine "Zweckentfremdung" 
tabu sein. Genauso natürlich z.B. ein 6,3mm Klinkenstecker.

Dagegen ist es eher problemlos, wenn z.B. für ein E.Bike ein 5-poliger 
XLR verwendet wird. Denn es steckt wohl kaum einer das Fahrradladegerät 
an die LED-Strahler und erwartet dann, dass da was funktioniert.

An deiner Stelle würde ich für mein eigenes Gebastel also Stecker 
verwenden, die in der Bühnentechnik nicht vorbelastet sind. und dann 
kannst du auch 1,5mm² Kabel nehmen, die nur einen Widerstand von 0,12 
Ohm auf 10m (oder 2,5mm² mit 0,07Ohm bei 10m) haben...

: Bearbeitet durch Moderator
von Alfred B. (alfred_b979)


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Bei 8m Länge wäre die Einspeisung (natürlich von je allem,
24VDC, GND, Signale, an beiden Stellen) bei 2m und 6m eine
recht brauchbare Lösung (wie von Mavin schon angedacht).

Jedoch könnte man davon ausgehend auch gleich VIER Wandler
einsetzen... von jedem Anschluß aus arbeitete so je einer
für die 2m links, einer für die 2m rechts davon.

So müßte auch jeder Wandler nur unter 1A liefern können.

Man könnte dann Module für "chinesische >=2...3A" nutzen,
um reale 0,8-1A dauerhaft "ziehen" zu können. Und sowas
gäbe es, und sogar auch synchrongleichgerichtet (Abwärme).

https://www.diymore.cc/collections/step-down-module/products/dc-dc-buck-9-35v-to-5v-5a-step-down-synchronous-rectification-power-supply-module

Leider fand ich auf die Schnelle aber keine mit Kerkos
statt Elkos, bei denen ich eher sicher gewesen wäre, daß
sie auch ganz ohne direktere therm. Kopplung der wärmsten
Teile (bei synchrongleichgerichteten Bucks aka Step Downs
sicherlich genannte Elkos...) nach außen auch dauerhaft
weil eben hocheffizient funktionieren sollten/würden.

Es ginge trotzdem. Nur halt nicht so kühl wie eigentlich
von mir beabsichtigt. "Nicht mal fühlbar" wär's gewesen,
und synchrongleichgerichtete Buck mit Übersetzung unter 5
und ausreichend dimensioniert (was bei angeblich 3Amax
Modul mit <1A Belastung meistens sogar bei CN-Modulen so
halbwegs gegeben wäre) "könnten" sowas, auch "in Röhre"
(mit verlustarmen Kerkos halt noch einfacher).


Davon ab, eines wäre bei 2 oder 4 Wandlern ganz gleich:

Die 8m wären in 2 mal 4m teilbar (mittige Verbindung wäre
unnötig / bedeutungslos, bzgl. Stromfluß/Spannungsfall)...

...mit 4en aber sogar in 2m Stücke (!!! ;-).

Das nämlich wäre noch flexibler, und täte - da Du sowieso
jeden 1m Abschnitt getrennt steuern können willst - Deinen
Vorhaben eigentlich in keinster Weise weh... Du müßtest
einzig zwei (oder eben auch vier) statt einer Zuführung
von 24VDC-GND-Signalpins vorsehen, aber es gibt meistens
auch abdeckbare Buchsen...

Und auftrennBAR hieße auch nicht, daß nicht prinzipiell
mit einer Einspeisung arbeitend - nur bedeutete Einspeisung
an nur einer Stelle (und noch am besten an der SEITE statt
mittig, damit die Gesamtlänge von 8m wirken kann...) eben
auch maximalen stromabhängigen Potentialversatz.

Der Dir evtl. (ohne zu (durchaus wirksamen) Tricks wie von
Bauform B. genannt zu greifen) in die Suppe spucken könnte.


BTW: Lothars Meinung zu den angedachten 5-Pin XLR teile ich.

: Bearbeitet durch User
von Wolf17 (wolf17)


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DMX, das ist doch differentiell und braucht zwei eigene Pole.
Passt ein 8mm Kabel in den Stecker? Dann geht ein Ölflex 110 mit 7x1,0.
Da kann man für + und - zwei Adern parallel nehmen, verliert bei 3,5A 
also 60mV pro Meter. Dann muss man bei 10m halt 5,6V einspeisen. Oder 
idealerweise die 5V 3,5A LEDs gleich mit einer 3,5A Stromquelle am 
Leitungsanfang betreiben, dann reicht auch ein kleinerer Querschnitt. 
7x0,5 hat nur 6,7mm Durchmesser.

von Rainer W. (rawi)


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Michi S. schrieb:
> Außerdem kann es auf keinen Fall schaden Deine Strips (wie lange sollen
> die sein?) zumindest von beide Enden zu versorgen, ...

... damit die LEDs in der Mitte die niedrigste Spannung bekommen?

: Bearbeitet durch User
von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Wolf17 schrieb:
> DMX, das ist doch differentiell und braucht zwei eigene Pole
Lies nochmal durch: das einzige, was hiermit DMX zu tun hat, ist der 
5-polige Stecker.

Rainer W. schrieb:
> Michi S. schrieb:
>> von beide Enden zu versorgen, ...
> ... damit die LEDs in der Mitte die niedrigste Spannung bekommen?
Allemal besser als so wie derzeitig (vermutlich): nur von 1 Seite.

: Bearbeitet durch Moderator
von Rico (rico_03)


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Lothar M. schrieb:
> Allemal besser als so wie derzeitig (vermutlich): nur von 1 Seite.

Aktuell wird nur von einer Seite eingespeist. Einen Unterschied der 
Helligkeit zwischen der ersten und der letzten LED ist nicht zu 
erkennen. Ob die Wärmeentwicklung durch beidseitige Einspeisung 
großartig beeinflusst wird, müsste ich gucken. Das wäre allerdings fürs 
erste nebensächlich. In der Röhre ist der LED Strip außerdem an einem 
schmalen, langen Aluminiumblech befestigt, das etwas zur Kühlung 
beiträgt.

Lothar M. schrieb:
> Oder andersrum: es ist eine schlechte Idee, irgendwas für eigene
> Verbindungen zu missbrauchen, das in der jeweiligen Sparte schon
> anderweitig verwendet ist. Und weil in der Bühnentechnik der 5-polige
> XLR eben schon verwendet ist, sollte der für eine "Zweckentfremdung"
> tabu sein. Genauso natürlich z.B. ein 6,3mm Klinkenstecker.

Da hast du recht. Es gibt auch einen 4- oder 6- poligen XLR Stecker, 
auch auf Thomann usw. erhältlich, allerdings habe ich noch keine 
vorgefertigten Kabel gefunden. Wäre allerdings relativ schnell selber 
zusammengebastelt. Diese sind mir bisher in der Veranstaltungstechnik 
noch nie begegnet und auch gelesen habe ich davon noch nichts, von daher 
wären diese dann wahrscheinlich optimal.


Ich habe gerade ein paar Tests gemacht und über die Datenleitung fließt 
tatsächlich so wenig Strom, das darüber auch bei einer Leitung von 12m, 
1mm2, also 0,2 Ohm nahezu keine Spannung abfällt. Auch traten bei einer 
Verschiebung des Groundpotentials um 900mV keinerlei Störungen bei der 
Datenübertragung auf. Der Spannungsfall an einer 10m 5G1 Ölflex Leitung, 
wenn + und - über jeweils 2 Leitungen übertragen wird, berträgt ca. 
600mV. Mit schlechter Steckverbindung gehe ich mal von einem 
Spannungsfall von maximal einem Volt aus. Wenn ich mit dem Netzteil

https://www.reichelt.de/schaltnetzteil-geschlossen-110-w-5-v-22-a-mw-lrs-150f-5-p202979.html?&trstct=pol_1&nbc=1

5,5V und 3,5A einspeisen kann, kommen dann ca. 4,5V am LED Strip an. Es 
besteht zwar ein kleiner Helligkeitsunterschied zwischen 4,5V und 5V, 
dieser ist allerdings gering. Ein Schaltnetzteil mit 6V Ausgangsspannung 
habe ich nicht gefunden. Ein Netzteil würde dann jeweils 4 LED Strips 
versorgen. Diese benötigen zwar nur allerhöchstens 16A, allerdings 
sollte man soweit ich weiß ein Schaltnetzteil nicht auf voller 
Auslastung fahren.

von Gerald B. (gerald_b)


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Verstehe ich das richtig, das du das Datensignal zum WS2812 dann über 
10m Länge übertragen willst? Hast du da irgendwelche schnellen Buffer, 
die du uns hier verheimlichst, oder wie soll das vonstatten gehen?
Wenn du statt Einem 2 Pins entbehren kannst, würden sich RS485 
Transciver anbieten.
Ich habe so WS2814 (RGBW Version) in MR16 Spots am Laufen, ebenfalls per 
24V versorgt. Ich versorge allerdings nur die Transciver und den WS2814 
mit 5V, Power geht über getaktete KSQs direkt über die 24V.
https://www.ledstyles.de/index.php?thread/28731-ws2814-basierter-power-led-treiber-via-rs485/
Da du selber ein Board entwerfen kannst, würde ich mal bei TI o.ä. nach 
modernen Stepdown ICs gucken. Synchronwandler o.ä.
Die hier genannten XLR ICs von XL-Semi sind zwar recht haldlich von dr 
Verarbeitung und recht gutmütig im Aufbau, aber bei 5A am Ausgang wollen 
auch die ordentlich gekühlt werden. Es ist machbar, aber nicht trivial, 
und schon garnicht in einem hermetisch geschlossenen Würfel.

von Ob S. (Firma: 1984now) (observer)


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Lothar M. schrieb:

> Dagegen ist es eher problemlos, wenn z.B. für ein E.Bike ein 5-poliger
> XLR verwendet wird. Denn es steckt wohl kaum einer das Fahrradladegerät
> an die LED-Strahler und erwartet dann, dass da was funktioniert.

Darauf würde ich mich nicht verlassen...

von Alfred B. (alfred_b979)


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Ob S. schrieb:
> Lothar M. schrieb:
>
>> Dagegen ist es eher problemlos, wenn z.B. für ein E.Bike ein 5-poliger
>> XLR verwendet wird. Denn es steckt wohl_kaum einer das Fahrradladegerät
>> an die LED-Strahler und erwartet dann, dass da was funktioniert.
>
> Darauf würde ich mich nicht verlassen...

100%ig sollte man sich das nicht. 100%ige Sicherheit ist
sowieso nur eine Art "angenehme Illusion" für Unwissende.
Aber:
Sowas hatte Lothar näher betrachtet auch nicht behauptet.

von Wolf17 (wolf17)


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Wenn man genügend Pole hat, kann man als Verwechslungsschutz einen Pin 
entfernen und das Buchsenloch verschließen.

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