Hallo Leute, stehe mal wieder auf dem Schlauch. Ich kann für ein paar Audio Projekte etliche Miniatur Relais günstig bekommen, mit denen ich die Eingangsumschaltung vornehmen will. Aber ich komme mit der Bezeichnung nicht klar. Habe zwar das Datenblatt gefunden, aber irgendwie passen die Angaben nicht so ganz mit dem überein was wohl auf dem Relais steht. Auf dem Relais steht "HFD2/005-M-D(555)" laut Bild vom Verkäufer. Also 5V Version als "Single Side Stable" = also normales Relais, Strom an= umschalten, Strom aus = wieder zurück ? Aber was dann nach dem "-M" kommt finde ich nicht im Datenblatt, denn irgendwie übersehe ich was oder verstehe es nicht. Laut Datenblatt sollte danach dann ein L1 , L2 oder Nil (null= Nichts?) kommen. Das "D(555)" ist klar. Aber ist das nun ein normales Relais (Spannung an = schalten, Spannungs aus = zurück fallen) oder doch was anderes? Die Teile wären ansonsten echt gut passend für das kleines Projekt. Vielleicht kann mich einer ja mal aufklären, denn mein Englisch ist leider auch nicht das beste. Danke ! :-) Gruss Dirk
Nil bedeutet, dass die Angabe fehlt. Du hast da die Single Side Stable Version. Das 'D' ist dann schon das Kontaktmaterial. Single Side Stable ist ein normales Relais.
Dirk schrieb: > Ich kann für ein paar Audio Projekte > etliche Miniatur Relais günstig bekommen, mit denen ich die > Eingangsumschaltung vornehmen will. Dafür nimmt man heutzutage CMOS-Schalter, z.B. HEF4052. Die gibt es auch in High-End, wenns teurer sein darf. https://www.analog.com/media/en/technical-documentation/data-sheets/adg5208f_5209f.pdf Müssen es aber unbedingt Relais sein, dann nur mit Goldbeschichtung und am besten Reed (Schutzgas).
Peter D. schrieb: > Dafür nimmt man heutzutage CMOS-Schalter, z.B. HEF4052. Die hat man auch schon vor 50 Jahren (oder so) dafür genommen ... Bei den CMOS-Teilen hat man aber den Nachteil, daß man da die Signal-Spannungslage mit beachten muß in Bezug auf Betriebsspannungen. Bei Relais ist das dann schon eher egal beim hier anvisierten Verwendungszweck ...
Jens G. schrieb: > Bei den CMOS-Teilen hat man aber den Nachteil, daß man da die > Signal-Spannungslage mit beachten muß in Bezug auf Betriebsspannungen. In einem ordentlichen Design hat man Koppelkondensatoren an den Eingängen, damit kein Schaltknacken entsteht. Auch hat man oft +/-15V Versorgung für die Vorstufen. Bei den RFT ELA-Anlagen hatte mal ein schlauer Ökonom die Au GBR-Relais durch die billigen mit AgPd Kontakt ersetzt. Hui, hat das schöne Aussetzer und Verzerrungen gegeben.
Danke für die Hilfe! :-) Da es normale Relais sind, kann ich die nehmen. Erleichtert mir die Sache ungemein. Das mit den Cmos Schaltern ist mir bekannt. Hat Elektor schon vor so 30 Jahren oder noch länger her, in deren Vorverstärkern mal eingesetzt. Bin aber eher ein Fan des klackens von Relais. ;-) Grüße Dirk
Dirk schrieb: > Bin aber eher ein Fan des klackens von Relais. ;-) Na dann warte mal ein paar Jahre, bis die Kontakte oxydiert sind. Du willst doch, daß auch leise Passagen (wenige mV) schon durchgeschaltet werden. Ich habe früher mal ELA-Anlagen gewartet. Ich weiß daher, wovon ich spreche.
:
Bearbeitet durch User
Peter D. schrieb: > Dirk schrieb: >> Bin aber eher ein Fan des klackens von Relais. ;-) > > Na dann warte mal ein paar Jahre, bis die Kontakte oxydiert sind. Du > willst doch, daß auch leise Passagen (wenige mV) schon durchgeschaltet > werden. Welche Relais wären denn dann ratsam ? Vorallem die nicht ein riesen Loch ins Sparschwein reißen und noch einen Ehefrauen freundlichen Preis haben ? ;-)
Dirk schrieb: > Welche Relais wären denn dann ratsam ? Verwende das von Dir gezeigte Relais und ignoriere die Klugscheißer. Egal, was man macht oder zeigt, auf µC-net findet sich immer jemand, der es mit dem Mundwerk besser könnte.
Moin, bei dem gezeigten Relais ist leider keine Kennung für das Kontaktmaterial vorhanden. Das sog. "trockene Schalten" ist für Relais extrem anspruchsvoll. Es bedeutet: Schalten von Stromkreisen in denen praktisch kein Strom fließt (uA) und bei denen die Signalspannung im Millivoltbereich liegt. Also Messtechnik- und Audio-Anwendungen. Ein stabiler Kontaktwiderstand bedingt eine Mikroverschweissung an der Kontaktstelle, die bei den o.g. Bedingungen nicht hinreichend erfogt. Durch die "schiebende" Relativbewegung der Kontakte zu einander bilden sich häufig isolierende Reibpolymere, die einen instabilen Kontaktwiderstand zur Folge haben. Die Kontaktmaterialien bilden ggf. einen Katalysator für die Reibpolymere. Besonders Silber-Palladium Kontakte sind dafür bekannt, aber auch bestimmte Goldlegierungen agieren ebenso. Relais für höhere Ströme sind in der Regel mit Ag-Pd-Kontakten versehen, für Audio also ungeeignet. Man sollte Relais auswählen, die nach Datenblatt für "trockenes Schalten" spezifiziert sind (z.B. die SDS-Relais). Reed-Relais sind leider keine Abhilfe, da bei ihnen im o.g. Anwendungsfall sich störende Silikate (aus dem Einschmelzprozess) auf den Kontaktzungen ablagern können. Zu CMOS-Schaltern: Ein zu beachtender Effekt: der Kanalwiderstand ist von der Signalspannung abhängig. Knn also ggf. Verzerrungen zur Folge haben (bei Goldohren in jedem Fall). Gruß, Wolfg.
Wolfgang D. schrieb: > bei dem gezeigten Relais ist leider keine Kennung für das > Kontaktmaterial vorhanden. Nur für die, die zu dämlich sind, ein Datenblatt zu lesen: D: Ag-AuAg8 / Ag-AuAg8
Manfred P. schrieb: > Egal, was man macht oder zeigt, auf µC-net findet sich immer jemand, > der es mit dem Mundwerk besser könnte. Es findet sich leider auch immer jemand der sich im Ton vergreift.. Manfred P. schrieb: > Nur für die, die zu dämlich sind, ein Datenblatt zu lesen: Zudem hat Luca E. geschrieben dass das „D“ für Kontaktmaterial steht, wenn auch ohne es explizit zu benennen. Luca E. schrieb: > Das 'D' ist dann schon das Kontaktmaterial. Bei Conrad findet man das Relais, allerdings nur in der Ausführung „Sensitiv“. https://www.conrad.de/de/p/hongfa-hfd2-005-s-d-printrelais-5-v-dc-3-a-2-wechsler-1-st-629507.html
:
Bearbeitet durch User
Dirk schrieb: > Aber ist das nun ein normales Relais (Spannung an = schalten, Spannungs > aus = zurück fallen) Ja, aber ungeeignet für Audiosignale, trotz Edelmetallkontakten. Peter D. schrieb: > Dafür nimmt man heutzutage CMOS-Schalter, z.B. HEF4052. Natürlich nicht diese allerersten der Analogschalter. > Die gibt es auch in High-End, wenns teurer sein darf. Schon besser, aber noch besser Pericom clickless, und Audioschalter müssen nicht bidirektional sein. > Müssen es aber unbedingt Relais sein, dann nur mit Goldbeschichtung und > am besten Reed (Schutzgas). Eben, zumindest Reed, am Besten quecksilberbenetzt. Peter D. schrieb: > In einem ordentlichen Design hat man Koppelkondensatoren an den > Eingängen, damit kein Schaltknacken entsteht. Gerade die Koppelkondensatoren sind die Ursache des Knackens, das ist ihr aufladen. Aber Koppelkondensatoren führen zu riner symmetrischen Spannungslage um 0. Manfred P. schrieb: > Verwende das von Dir gezeigte Relais und ignoriere die Klugscheißer. > Egal, was man macht oder zeigt, auf µC-net findet sich immer jemand, der > es mit dem Mundwerk besser könnte. Es gibt hier halt immer Klugscheisser, die alle Hinweise in den Wind schlagen. Dirk schrieb: > Welche Relais wären denn dann ratsam ? Elektronische Audio-Signalquellenumschalter. MAX47xx https://de.farnell.com/en-DE/c/semiconductors-ics/switches-multiplexers-demultiplexers/switches-multiplexers-demultiplexers?ic-function=audio-clickless-switch PI5Axx https://www.diodes.com/search/?q=pi5a&t=keyword&action_results=Go TS5Axx https://www.ti.com/audio-ic/interface/audio-switches/products.html KA2250/S5A2250 SJ2258 (6+Klang) CXA1646/CXA1746/CXA1846 LC7520/LC7535/LC7536/LC75343 M5241L M51523L M61539/M62446 (6+Klang) LV75366 (Stereo) SJ2258 (6 Kanal) R2A15218FP (+Klang) der Standard für Audio 4 Stereo Eingänge mit Klang und Volume: TDA7314=ST2314=DET2314=AT7314=AX2314=CD2314=SC2314F=FL2314FS28=HD2314=HX J2314=IT2314=OBL2314=SC2314=SC7314=TM2314=AP2314=AP2600=BT2314=CD3314=CS 3703=DT2314=ET2314=HL2314=HR2314=HY2314=JR2314=LS2314=LX2314=MC2314=MS67 14=PM2314=RD2314=RSM2314=SM9614=SSC2314=SV8314=TT7314=TX2314=UE2314=XHF2 314=YD2314=ZD2314=ADS2314=ZL2314=HBS2314=HYK2314=MXT9114=OC2314 https://datasheetspdf.com/pdf-file/1077469/SilanMicroelectronics/SC7314S/1
Michael B. schrieb: > R2A15218FP Der werkelt in meinem Onkyo TX8050. Kein Klicken, kein Übersprechen oder sonstige Störungen. Leider sieht es bei Renesas immer schlecht mit Datenblättern aus. Ich bin am Überlegen, die Lautsprecherrelais durch MOSFETs zu ersetzen. Die klappern schon ziemlich laut, das Metallgehäuse scheppert richtig. MOS-Relais lassen sich in der Goldohrenfraktion ja richtig teuer vermarkten. https://www.amp-master.de/home/leistungen/elare/ Selbstbau spart da ne Menge.
:
Bearbeitet durch User
Peter D. schrieb: > Ich bin am Überlegen, die Lautsprecherrelais durch MOSFETs zu ersetzen. > Die klappern schon ziemlich laut, das Metallgehäuse scheppert richtig. Ja, würde ich auch machen. Dieses ständige geklappere beim Musikhören kann schon nervig sein:-)
Jörg R. schrieb: > Dieses ständige geklappere beim Musikhören > kann schon nervig sein:-) Ich schrecke da schon etwas zusammen beim Einschalten und hatte überlegt, die Relais von der Platine zu nehmen und gedämmt zu montieren. Es geht mir aber vorwiegend um die Zuverlässigkeit. Man liest in Audioforen ja öfter über Probleme mit mechanischen Lautsprecherrelais. Weniger bei fabrikneu, sondern erst nach längerer Nutzung (vintage Geräte). FETs für 80V, <2mΩ sind heutzutage gut und preiswert verfügbar.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.