Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Flex-Leitung für Renesas Debugger


von U. M. (oeletronika)


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Hallo,
hat jemand eine Idee, wo man noch Ersatzteile für einen alteren Debugger 
Typ PC7501 von Renesas beschaffen könnte? Evtl. auch einen kompletten 
Debugger.

Konkret geht es um die Flex-Leitung zwischen Debugger und Probe, die 
leider so beschädigt ist (irgendwie flicken ist nicht möglich).
Die hat die Typbezeichnung "Mitsubishi M3T-FLEX160C" (siehe Anhang).

Bei Renesas ist das Zeugs lange abgekündigt und bei Distributoren habe 
ich bisher auch nix passendes gefunden.
Es soll angeblich auch auch andere Debugger geben, wo die gleiche 
Verbindungsleitung genutzt wird, aber eine verläßliche Aussage habe ich 
dazu nicht. Weiß da jemand was genaueres?
Gruß Oeletronika

von Vanye R. (vanye_rijan)


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Ich denke mal du musst das nachmalen und dann hier:

https://jlcpcb.com/blog/113-flex-pcb-available-at-jlcpcb-from-special-offer

Vanye

von Harald K. (kirnbichler)


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U. M. schrieb:
> Konkret geht es um die Flex-Leitung zwischen Debugger und Probe

Wie sehen die Steckverbinder an den jeweiligen Enden aus?

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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https://www.renesas.com/us/en/software-tool/pc7501-discontinued-product#additional_details
160-wire flexible cable for connection with emulation probe 
(M3T-FLX160C)

Mouser hat noch einen Adapter mit Kabel gelistet "FLX160 to 100 Pin 
QFP":
https://www.mouser.de/ProductDetail/Renesas-Electronics/M3T-F160-100NRB?qs=Znm5pLBrcAIoM%252BZZOnAszA%3D%3D
435,24 € Nicht auf Lager Dieses Produkt wird KOSTENLOS versandt

Datenblatt:
https://www.mouser.de/datasheet/2/698/REN_rej10j1194_m3tf160100nrb_u__20051201-3137654.pdf
50 mal stecken garantiert!

hier das Datenblatt zum Flexkabel, siehe oben
https://www.digchip.com/datasheets/parts/datasheet/192/M3T-F160-EXTC-pdf.php
das EXTC ist nur unwesentlich günstiger aber immerhin 1 lieferbar:
https://www.mouser.de/ProductDetail/Renesas-Electronics/M3T-F160-EXTC?qs=Znm5pLBrcAKfFb8l2vRIKA%3D%3D

: Bearbeitet durch User
von Harald K. (kirnbichler)


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Das wird man wohl komplett neumachen müssen, d.h. zwei Platinen mit den 
passenden Steckverbindern zum Debugger und zum Zielsystem (oder dem 
Adapter, der in das Zielsystem gesteckt wird), und dazwischen sollte man 
idealerweise irgendein geeigenetes einfach von der Stange geliefertes 
Kabel einsetzen.

Das können dann auch mehrere vorkonfektionierte Flexkabel sein, die in 
die üblichen FFC-Steckverbinder kommen.

Die Fertigungskosten für die nackten, unbestückten Platinen sind quasi 
vernachlässigbar (wenn man sie bei jlcpcb o.ä. ordert), aber das 
Beschaffen und Bestücken der benötigten Steckverbinder ist schon 
aufwendiger.


Und dann bleibt als Frage zurück, ob denn der Aufwand noch lohnt. Daß 
man Microcontroller oder -Prozessoren mit solchen In-Circuit-Debuggern 
untersucht, ist schon sehr, sehr lange her. Also ist auch die Software 
für diesen Debugger hier sehr, sehr lange her und die Anwendbarkeit für 
Neuentwicklungen ist entsprechend auch schon sehr, sehr lange her.

Für welchen Controllertyp war das Ding denn gedacht, und was kann man 
damit heute noch anstellen?

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Wenn ich das recht sehe, sind die Steckverbinder auf beiden Seiten auf 
einer Platine angebracht, die irgendwie mit dem Flexkabel kontaktiert 
ist.
Was ist denn wirklich defekt? Sind mehrere Adern durchgerissen, oder 
sind die Verbindungen unter der Kontaktierungsstelle unterbrochen?

Solche Kabel kann man vielleicht doch unter dem Mikroskop vorsichtig 
abisolieren und dann mit Silberleitlack oder niedrig schmelzendem Lot 
wieder verbinden. Um wie viele der 160 Adern geht es?

Die 290,16 €  des einzigen Exemplars bei Mouser sind vermutlich 
außerhalb des Preisrahmens.

: Bearbeitet durch User
von Vanye R. (vanye_rijan)


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> Die 290,16 €  des einzigen Exemplars bei Mouser sind vermutlich
> außerhalb des Preisrahmens.

Wenn man das noch fuer den Preis bekommt und man den Debugger
wirklich fuer die Arbeit braucht waere es sehr dumm das nicht
zu kaufen. Alles andere wird teurer weil Arbeitszeit.

Vanye

von U. M. (oeletronika)



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>Harald K. schrieb:
> U. M. schrieb:
>> Konkret geht es um die Flex-Leitung zwischen Debugger und Probe
> Wie sehen die Steckverbinder an den jeweiligen Enden aus?


Hallo,
an beiden Enden sind 4 Stück 44-polige Stiftleisten auf LPL.
Alles zusammengelötet und verklebt.

Das Gegenstück im Debugger und Probe sieht so wie das 3. Foto
(siehe: 3_Probe_Connector_innen.JPG)
Gruß Uhmel

von U. M. (oeletronika)


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> Christoph db1uq K. schrieb:
> https://www.renesas.com/us/en/software-tool/pc7501-discontinued-
> product#additional_details
> 160-wire flexible cable for connection with emulation probe
> (M3T-FLX160C)
Das zeigt ein Verlängerungkabel zu dem was ich suche.

> Mouser hat noch einen Adapter mit Kabel gelistet "FLX160 to 100 Pin
> QFP":
> 
https://www.mouser.de/ProductDetail/Renesas-Electronics/M3T-F160-100NRB?qs=Znm5pLBrcAIoM%252BZZOnAszA%3D%3D
> 435,24 € Nicht auf Lager Dieses Produkt wird KOSTENLOS versandt

Ja, solche Adapter und auch diverse Probes für unterschiedliche 
Prozessoren gibt es teilweise noch. Aber das ist leider nicht das was 
ich suche.

> Datenblatt:
> 
https://www.mouser.de/datasheet/2/698/REN_rej10j1194_m3tf160100nrb_u__20051201-3137654.pdf
> 50 mal stecken garantiert!
> hier das Datenblatt zum Flexkabel, siehe oben
> https://www.digchip.com/datasheets/parts/datasheet/192/M3T-F160-EXTC-pdf.php
> das EXTC ist nur unwesentlich günstiger aber immerhin 1 lieferbar:
> 
https://www.mouser.de/ProductDetail/Renesas-Electronics/M3T-F160-EXTC?qs=Znm5pLBrcAKfFb8l2vRIKA%3D%3D

Danke für die Bemühungen.
Es ist nur leider nicht das Ersatzteil, welches wir benötigen.
Gruß Uhmel

von U. M. (oeletronika)


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> Harald K. schrieb:
> Das wird man wohl komplett neumachen müssen, d.h. zwei Platinen mit den
> passenden Steckverbindern zum Debugger und zum Zielsystem (oder dem
> Adapter, der in das Zielsystem gesteckt wird), und dazwischen sollte man
> idealerweise irgendein geeigenetes einfach von der Stange geliefertes
> Kabel einsetzen.
Ja, das habe ich mir auch schon so überlegt. Kostet aber einiges an 
Arbeitszeit und auch bevor es verfügbar ist, vergehen sicher paar 
Wochen.
Die Kosten für das Mat. sind dabei nebensächlich.

> Das können dann auch mehrere vorkonfektionierte Flexkabel sein, die in
> die üblichen FFC-Steckverbinder kommen.
Wenn ich die Steckverbinder-LPL mit den 4x 44pol. Stiftleisten selber 
nachentwickle, würde ich überlegen, ob man das dann besser mit 
Flachbandleitungen im Raster 50mil (0,635mm) verbinden kann.

> Die Fertigungskosten für die nackten, unbestückten Platinen sind quasi
> vernachlässigbar (wenn man sie bei jlcpcb o.ä. ordert), aber das
> Beschaffen und Bestücken der benötigten Steckverbinder ist schon
> aufwendiger.
Am teuerste ist die Arbeitszeit, die man dafür aufwenden muß und die 
Wartezeit, in der ein Kollege nicht mit dem Debugger weiter arbeiten 
kann.

> Und dann bleibt als Frage zurück, ob denn der Aufwand noch lohnt. Daß
> man Microcontroller oder -Prozessoren mit solchen In-Circuit-Debuggern
> untersucht, ist schon sehr, sehr lange her. Also ist auch die Software
> für diesen Debugger hier sehr, sehr lange her und die Anwendbarkeit für
> Neuentwicklungen ist entsprechend auch schon sehr, sehr lange her.
Ja, das ist ebenso. Die Produkte, die jetzt immer noch mit solchen 
Debuggern gepflegt werden und mit den jedes Jaht viel Mio. Umsatz 
generiert werden, sind vor knapp 20 Jahren entwickelt worden.
Die Software läuft nur auf alten OS, also aktuell nur in VM.

> Für welchen Controllertyp war das Ding denn gedacht, und was kann man
> damit heute noch anstellen?
Das sind Renesas M16 in QFP100 (ab ca. 2005 in Entw. genutzt).
Die Produkte, in denen die uC verbaut sind, werden teiweise bis über 25
Jahre vertrieben. Ist also stock konservative Produktphilosophie, auch 
deshalb, weil daran sehr aufwendige Zertifizierungen hängen, die viel 
Geld und viel Zeit kosten. Und wegen überbordender Bürokratie in allen 
Gegenden dieser Welt wird der Aufwand mit jeder neuen Produktgeneration 
deutlich höher.
Andererseits ist die Physik immer noch die gleiche wie vor 50 oder 100 
Jahren. Solange also Meßgeräte ihren Zweck gut erfüllen, gibt es keinen 
Grund alles neu zu machen.
Es lohnt sich also Produktpflege so lange zu betreiben, bis es sich eben 
nicht mehr verkaufen läßt und nicht mehr herstellbar ist (z.B. weil 
irgend welche Bauteile schon lange abgekündigt wurden und die einstmals 
angelegten Lagerbestände aufgebraucht sind).
Gruß Uhmel

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Kann man das Kabel noch "durchklingeln", ich nehme an, dass das nicht 
völlig wirr verbunden ist, sondern eine Regelmäßigkeit zu erkennen ist, 
auch wenn nicht alle Durchgang haben. Dann könnte man irgendwie aus 
normalen FFC oder Flachkabeln etwas basteln.
Mit den damaligen Taktfrequenzen muss der Aufbau nicht unbedingt 
"impedanzkontrolliert" und gut abgeschirmt sein, auf der Länge könnte 
man sicher Kompromisse eingehen.

von U. M. (oeletronika)


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> Christoph db1uq K. schrieb:
> Wenn ich das recht sehe, sind die Steckverbinder auf beiden Seiten auf
> einer Platine angebracht, die irgendwie mit dem Flexkabel kontaktiert
> ist.
Ja alles zusammengelötet und noch mit Deckplatten verklebt.

> Was ist denn wirklich defekt? Sind mehrere Adern durchgerissen, oder
> sind die Verbindungen unter der Kontaktierungsstelle unterbrochen?
Flex-Leitungen sind am Rand wenige mm eingerissen. Aber das sind auf den 
paar mm auch gleich mal ca. 15 ...20 Signalleitungen, die da durch sind.

> Solche Kabel kann man vielleicht doch unter dem Mikroskop vorsichtig
> abisolieren und dann mit Silberleitlack oder niedrig schmelzendem Lot
> wieder verbinden. Um wie viele der 160 Adern geht es?
Ich traue mir viel zu, aber solche Flex-Kabel mit Signalleitungen ca. 
4..5 Signalader pro 1mm zu flicken und das auch noch über 15 St., das 
scheint mir ein ziemlich aussichtsloses Unterfangen. Selbst wenn es mal 
funktioniert, wie lange soll das halten?

> Die 290,16 €  des einzigen Exemplars bei Mouser sind vermutlich
> außerhalb des Preisrahmens.
Das bischen Geld würde keine Rolle spielen. Auch viel mehr für ein 
schnell verfügbares Ersatzteil wäre zu akzeptieren.
Nur gibt es bei Mouser nicht dieses Teil, sondern nur Teile, die für 
irgend was drum herum taugen.
Gruß Uhmel

: Bearbeitet durch User
von Vanye R. (vanye_rijan)


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> scheint mir ein ziemlich aussichtsloses Unterfangen. Selbst wenn es mal
> funktioniert, wie lange soll das halten?

Das sehe ich genauso. Wenn dein Kabel jetzt Risse bekommt dann weil es
gealtert ist und das gilt auch fuer jeden Millimeter daneben. Dazu
kommt ja noch das dein Problem darin besteht das solche Kabel
halt auch oefters bewegt werden.

Also bleibt wohl nur nachmalen.

Andererseits, es geht dir doch nur um den weiteren Support einer
M16C Entwicklung und nicht um krasse Neuentwicklung. Braucht
es da wirklich den Fullsizeemulator fuer Reiche? :) Tut
es nicht einfach auch ein E8a?

Vanye

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Ich fürchte auch, dass ein genau dafür gebautes Ersatzkabel ähnlich alt 
und möglicherweise brüchig wäre.
Bleibt also FFC.

Das schmalste mit der größten Leiterzahl bei Mouser ist 61 Adern mit 
0.25 mm Abstand und 152mm Länge von Molex, die dazu sicher auch 
Steckverbinder haben:
https://www.mouser.de/ProductDetail/Molex/15014-0661?qs=OlC7AqGiEDmVnJFmtaHYvA%3D%3D
mit 3*61 Adern wären die 160 überschritten. 7,91 € pro Kabel
https://www.mouser.de/new/molex/molex-025-premo-flex-jumpers/

Digikey hat dieselben Abmessungen, ebenfalls Molex:
https://www.digikey.de/de/products/detail/molex/0150140661/13405013
und hier klappt es auch mit dem Datenblatt:
https://www.molex.com/en-us/products/part-detail/0150140661

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Falls 15cm zu kurz sind, in 0,3mm Abstand gibt es auch 30cm mit 61 
Adern:

https://www.mouser.de/ProductDetail/Molex/15031-1261?qs=vvQtp7zwQdNhKbxKjijvDg%3D%3D

Im Datenblatt wird auch der passende Stecker genannt 2,94 €:
https://www.mouser.de/ProductDetail/Molex/504754-6100?qs=OAhjpuo3Vu5vjeYZqIlxxw%3D%3D

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