Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Von 7 Volt auf 12 Volt für DC-Motor mit z.B. XL6009


von Tobias H. (tobivanhernobi)


Lesenswert?

Hallo,

ich habe ein Solar-Bewässerungsdingens mit einem recht lahmen Motor in 
der Wasserpumpe, der gerade mal so 3 Sprinkler mit Wasser versorgen 
kann. Der DC-Motor trägt die Aufschrift 12V 775 1A. Versorgt wird er in 
dem Bewässerungsteil allerdings nur mit max. 7,2 Volt aus einem NiMh 
Batteriepack.
Die Pumpe geht erheblich besser mit 12 Volt, der Motor zieht unter Last 
dabei ca. 1,2 A. Da er nur 1 Min. am Morgen und Abend läuft, denke ich 
wird er das abkönnen.

Nun dachte ich mir, ich könnte mit einem Spannungswandler wie z.B. den 
Chinadingern XL6009 aus den 7 Volt Eingang 12 Volt Ausgang machen. 
Klappt leider nicht so ohne Weiteres: an ein Labornetzteil angeschlossen 
bricht die Versorgungsspannung zunächst auf ca. 4 Volt ein, der Strom 
steigt auf 3,2 A und der Motor ruckelt sich über ca. 30 Sekunden langsam 
an. Dann steigt die Versorgungspannung langsam bis auf ca. 5 Volt an, 
und dann erst läuft der Motor rund, die Versorgungsspanung steigt fast 
sofort auf 7 Volt an, der Strom sinkt auf ca. 1 A.
Eingangsseitig ist das Chinamodul mit einem Elko 220 µF bestückt, 
ausgangsseitig mit einem Elko 100 µF. Als Induktivität ist 47 µH 
verbaut, als Schottky eine SS 34 (40V/3A).
Im Datenblatt steht leider nichts dazu, wie man die Induktivität und die 
Kondensatoren auf beiden Seiten anpassen muss.
Kann eine größeres C helfen? Oder statt eine 3A Diode eine für 5A, z.B. 
SB 540 o.ä.?

Vielen Dank für Tipps.
Tobias

: Bearbeitet durch User
von H. H. (Gast)


Lesenswert?

1,2A bei einem Motor für 1A sind 44% Überlast.

von Michael B. (laberkopp)


Lesenswert?

Tobias H. schrieb:
> Kann eine größeres C helfen?

Motoren werden mit Nennstrom beschriftet, haben aber einen höheren 
Anlaufstrom, leicht 10 x so hoch

Wenn deine Spannungsquelle, weil schwaches Netzteil oder schwacher 
Spannungswandler, da nicht mitkommt, bricht halt deren Spannung ein und 
der Motor kommt nie in Gang.

Einfache step up liefern aber zumindest die Eingangsspannung, man muss 
nur für eine ausreichend starke Diode und Spule sorgen. Das sollte zum 
Anlauf ausreichen. Ich denke also  es liegt an deinem Netzteil.

von Re D. (re_d228)


Lesenswert?

Tobias H. schrieb:
> angeschlossen
> bricht die Versorgungsspannung zunächst auf ca. 4 Volt ein, der Strom
> steigt auf 3,2 A und der Motor ruckelt sich über ca. 30 Sekunden langsam
> an. Dann steigt die Versorgungspannung langsam bis auf ca. 5 Volt an,

Tobias H. schrieb:
> die Versorgungsspanung steigt fast
> sofort auf 7 Volt an, der Strom sinkt auf ca. 1 A.

Na Was macht die "Versorgungsspannung" denn nun? Bricht sie ein oder 
steigt sie an?

von Udo S. (urschmitt)


Lesenswert?

Wie die Vorredner schon geschrieben haben ist der Anlaufstrom deutlich 
höher als der Nennstrom.
Wie "hart" die Pumpe anlaufen muss hängt auch von der Wassersäule ab, 
gegen die sie beim Anlauf arbeitet und der Gesamtmasse des Wassers, dass 
sie beschleunigen muss.
Auf jeden Fall hilft dir ein größerer Kondensator wenig, da du zum 
Anlauf mehrere Ampere über einen Zeitraum von einer halbe bis zu 
mehreren Sekunden brauchst.
Niederohmige Akkus und ein deutlich überdimensionierter Wandler (am 
besten mit Strombegrenzung) könnten das Problem lösen.

Oder gleich ein Batterie-Pack mit 10-12V

von Mi N. (msx)


Lesenswert?

Tobias H. schrieb:
> Klappt leider nicht so ohne Weiteres: an ein Labornetzteil angeschlossen
> bricht die Versorgungsspannung zunächst auf ca. 4 Volt ein,

Dann taugt das Netzteil nichts. Nimm die vorsehenen Akkus, die wohl den 
notwendigen Strom liefern können.

Udo S. schrieb:
> Wie die Vorredner schon geschrieben haben ist der Anlaufstrom deutlich
> höher als der Nennstrom.

Das ist doch egal. Mit Überstrombegrenzung braucht der Motor zum 
Anlaufen dann eben 0,5 s.
Wenn der Motor mit 7,2 V gut angelaufen ist, dann könnte hilfsweise eine 
Diode parallel zum Aufwärtwandler dafür sorgen, daß zumindest diese 
Spannung beim Einschalten am Motor anliegt.

von Tobias H. (tobivanhernobi)


Lesenswert?

Vielen Dank für die hilfreichen Tipps. Ich "spiele" noch kurz mit C und 
einer Diode, dann suche ich mir aber einen anderen Weg. Die 
Versorgungsspannung lässt sich leider nicht so leicht ändern, die 
gesamte Elektronik der Schaltung ist ja dafür ausgelegt.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.