Hallo, ich las im Netz, man solle bei MPPT-Ladereglern nicht den Fehler machen und den Regler überdimensionieren. Also einen fetten Regler nehmen, damit man später mal noch ein Modul dazu hängen kann. Denn solch ein MPPT-Laderegler sollte möglichst unter Vollast laufen, damit sich ein hoher Wirkungsgrad ergibt. Also ich kenne es genau anders herum, der beste Wirkungsgrad findet sich stets im Teillastbereich. Leider veröffentlichen die Hersteller (z.B. Victron) dbzgl. keine Daten oder Kennlinien. Kann jemand Licht ins Dunkel bringen? Hans
Hans H. schrieb: > Leider veröffentlichen die Hersteller (z.B. > Victron) dbzgl. keine Daten oder Kennlinien. Das wäre mir ziemlich neu... bei der Bude, bei der ich mal gearbeitet habe, sind die Kurven jedenfalls im Datenblatt (sind aber keine reinen Laderegler). Hans H. schrieb: > Denn solch ein > MPPT-Laderegler sollte möglichst unter Vollast laufen, damit sich ein > hoher Wirkungsgrad ergibt. > > Also ich kenne es genau anders herum, der beste Wirkungsgrad findet sich > stets im Teillastbereich. Das ist schon nicht ganz falsch... unter halbe Maximalleistung würde ich nicht gehen. Im Grunde sind das Schaltwandler... schau dir mal ein Datenblatt von einem Schaltwandler an, dann kannst du das schon in etwa abschätzen, wie sich das in etwa verhalten könnte. Persönlich würde ich mich so irgendwo bei 3/4tel hinlegen. Dann sollte es auch zu keinem (oder nur selten) Derating wegen Temperatur kommen, die möglicherweise vorhandenen Lüfter werden auch entsprechend weniger drehen (weniger Wartung) und ein verdreckter Kühlkörper wird auch weniger ins Gewicht fallen (wieder weniger Derating). 73
In etwa bei 2/3 Nennleistung liegt meist der maximale Wirkungsgrad, von nahezu egal welchem Consumer-Gerät. Weil Volllast eben nur die Last bedeutet, bei der die Geräte gerade noch nicht kaputt gehen. An diesem Leistungspunkt wird allerdings schon vermehrt Wärme erzeugt, bei Überlastung dann sogar sehr schnell ansteigend. Schaltregler haben allerdings auch einen hohen Leerlaufverbrauch, vor allem, da sich Ferritkerne generell erwärmen und Kapazitäten an Mosfets umgeladen werden müssen. Also macht es durchaus Sinn, kein zu großes Gerät einzusetzen. Genau diesen Fehler machen übrigens reihenweise Bastler, wenn sie viel zu starke Mosfets in schnell getakteten Anwendungen einsetzen. Ist so gut wie nie zielführend, aber ohne Ahnung schielt man automatisch nur auf den stärksten aller Mosfets...
Hans H. schrieb: > Denn solch ein MPPT-Laderegler sollte möglichst unter Vollast laufen Ein MPPT läuft fast nie unter Volllast, denn die Donne scheint hier fast nie voll. 10% oder 1% Last ist völlig üblich beim MPPT, da ist es auch egal ob er maximal nur 50% erreicht. Schlimmer ist, wenn er über 100% gar nicht abregelt, sonden auch mal 120% am kalten Wintertag wandelt und dann kaputt geht. Da waren 100% die maximal vertragene Leistung und es durfen auf keinen Fall mehr Solarmodule angeschlossen werden. Es wäre nur blöd, wenn der MPPT in Begrenzung geht wenn mal die Sonne voll scheint, oder in Rauch aufgeht weil er seine dimensionierte Volllast doch nicht einen Sonnentag lang schafft. Also Unterdimensionierung ist auch doof, auf ein paar Prozent Wirkungsgradverlust verzichtet man lieber als alle Jahr lang neu zu kaufen. Wichtiger scheint mir: was macht der MPPT wenn der Akku leer ist und sein BMS abschaltet. Manch ein MPPT hat dann keine Versorgungsspannung mehr und lädt den Akku nie wieder auf weil er seine Betriebsspannung nicht aus den Solarmodulen ziehen kann. Was macht ein MPPT wenn der Akku voll wird. Versucht er auf xxx Volt zu laden oder kann er gesteuert werden weil die erste (volle, kapazitätsärmste, schwächste) Zelle schon voll ist mit der Leistung runter gehen. Und wenn der MPPT mehrere Eingänge hat, regelt er jeden einzeln oder verbindet er nur über eine Diode.
Michael B. schrieb: > Was macht ein MPPT ... Die Technik ist ein Buch mit 7 Siegeln, auch weil die Hersteller mit Informationen geizen. Jeder kennt MPPT, aber keiner weiß, was wirklich abgeht. Allerdings weiß jeder, dass MPPT nur Vorteile bringt. MPPT hilft immer und überall, so das Marketing der Hersteller.
Hans H. schrieb: > MPPT hilft > immer und überall, so das Marketing der Hersteller. Microsoft Powerpoint
Hans H. schrieb: > Allerdings weiß jeder, dass MPPT nur Vorteile bringt. Bei dem angebotenen Consumer-Müll trifft das allenfalls auf jedes dritte Gerät zu. Die Effizienz wird grundsätzlich verschwiegen, sowie oft der erschreckend hohe Eigenbedarf schon im Standby, gern mal z.B. 100mA. Also muss man selbst recherchieren, und da tut sich selten was Gutes auf, insbesondere bei Bewölkung , bzw. geringen Strömen. Leider bestehen hier in D gefühlt 9/10 der Tageszeit aus Bewölkung. Aber genau dann braucht man den Strom, nicht wenn die Sonne im Hochsommer eh wochenlang scheint... Intern erkennt man dann bei den Geräten das ganze Elend: der Strom fließt über gleich mehrere Schottkydioden, olle Elkos statt Kerkos (wozu, bei zwei reinen DC-Quellen?), riesige Kühlkörper zur Abfuhr der hohen Verlustleistung, über 2x20cm Litzen angebundene Speicherdrosseln, usw.. Daß der Regler dann bei Bewölkung sogar einen geringeren Ausgangsstrom als am Eingang hat, scheint längst keinen Hersteller mehr zu kümmern... Riesige Kühlkörper sind beim verdummten Volk sehr beliebt und DAS Kaufargument. Dabei machen sie einen MPPT-Regler zur Farce, noch bevor man ihn auspackt. Wie kann man nur das MPPT-Prinzip, das seine Daseinsberechtigung nur aus vielleicht 5-15% Mehrgewinn bezieht, derart mit Füßen treten? So ein Regler darf so gut wie keine Wärme erzeugen, ansonsten gehört er in den Schrott! Das Problem ist das Übliche, selbst die Hersteller haben gar keine Ahnung mehr, was sie da designen. Oder zahlen nicht für gute Leute. Es wird zu Fertig-ICs gegriffen, das Layout streng nach Herstellerangabe entwickelt, usw.. Mehr Können und Wissen ist nämlich einfach nicht mehr vorhanden. Dazu natürlich der Sparzwang... Hans H. schrieb: > Die Technik ist ein Buch mit 7 Siegeln Überhaupt nicht, das ist seit Jahrzehnten bekannte Schaltwandlertechnik, nur inzwischen auch noch grottenschlecht designt. Den Käufer stört`s nicht, der kann nämlich eh nicht mehr zwischen gut und schlecht unterscheiden. Erkennbar an diversen Vergleichstests z.B. bei YT, die gar nicht erst auf die wirklich interessanten Daten schauen.
Uwe S. schrieb: > Mehr Können und Wissen ist nämlich einfach nicht mehr vorhanden. Dazu > natürlich der Sparzwang... Bla bla bla, früher war mehr Lametta!
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