Aus gegebenem Anlass Beitrag "Xbox-Controller mit Hall-Effekt Joysticks ausrüsten" sind mir jetzt dann auch diese netten kleinen Halleffektjoysticks begegnet, die als Ersatz für Potentiometer-Joysticks in verschiedenen Spielzeugen eingebaut werden können. Äußerlich sehen die Dinger simplen Potis recht ähnlich, ich hatte die bis vorhin auch für simple Potis gehalten, bis Lutz mich von meinem Irrtum überzeugte. Da die Dinger als Ersatz für analoge Potentiometer verbaut werden, ist sehr stark anzunehmen, daß man sie nicht einfach irgendwie mit einer Spannung versorgen darf, sondern daß die Polarität (und Höhe) der Spannung eine Rolle spielt. Die Hallsensoren kommen in kleinen aufgeklipsten Modulen, und diese unterscheiden sich zwischen den verschiedenen Spielzeugen, für die sie als Ersatz verwendet werden können. Diese Module weisen unterschiedliche Beschriftungen (und manchmal auch Gehäusefarben) auf: Mein Muster (das ich für ein billiges Potiteil hielt, weil ich nicht genau genug hingeguckt hatte), hat zwei orange Module mit der Beschriftung L-8J. Bei verschiedenen Aliexpress-Händlern sind Bilder mit anders beschrifteten Modulen zu finden: PS5: 2 x L-8J (orange) PS4: R-8J und L-8H (schwarz und orange) XBox: L-8J und R-8H (orange und schwarz) Meine Google-Künste haben mir bislang nur zu Seiten verholfen, die beschreiben, wie man die Dinger als Ersatzteil für das jeweilige Spielzeug verwendet, nicht aber, wie man damit etwas anderes anfangen kann -- wie z.B. so etwas an einen Arduino oder irgendeinen µC zu klöppeln. Kennt jemand ein Datenblatt oder eine Beschreibung dieser verschiedenen Hallmodule? In meinen Modulen (L-8J) sind Hallsensoren in einem sechspoligen Gehäuse (QFN6?) verbaut, drauf steht 93L33 - natürlich kennt Google die Dinger nicht.
Die scheinen immer vom selben Hersteller zu stammen, jedenfalls sehen sie identisch aus. Hier meine Bildersuche mit Google-Lens. Auf manchen Bildern sind das orange und schwarze Teil abgenommen, sind die einfach abziehbar? https://www.temu.com/de/2-stucke-fur-ps3-ps4-xbox-360-xboxone-game-controller-3d-joystick-ps5-3d-joystick-reparaturzubehor-g-601099529501202.html da gibt es mehrere Varianten https://de.aliexpress.com/i/1005005797610109.html da sind die Beschriftungen lesbar. Auf einem Bild sind die Chips zu sehen, anscheinend ein 6-poliges Gehäuse: https://i.ebayimg.com/images/g/DeQAAOSw5MBlmFLn/s-l1600.jpg
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Christoph db1uq K. schrieb: > Auf manchen Bildern sind das orange und schwarze Teil abgenommen, > sind die einfach abziehbar? Ja, das hat Lutz in o.g. Thread beschrieben. Auf beiden Längsseiten gibts 'ne Rastnase, wenn man eine davon vorsichtig eindrückt, lassen sich die Dinger abnehmen. Christoph db1uq K. schrieb: > da sind die Beschriftungen lesbar. Das sind dann die Varianten R-3J und L-3J. Sieht mir so aus, als würde da irgendein System dahinterstecken.
Ich glaube auf dem Chip in den von mir gekauften Joystick-Modulen die Buchstaben 93L41 zu lesen. Von Fairchild gab es 1972 mal eine "ALU with External CLA" mit dieser Typenbezeichnung, aber die wird es kaum sein ;-) Aber Spaß beiseite, ich denke nicht, dass ein so spezieller Emulations-Chip ein veröffentlichtes Datenblatt hat. Wenn man außerhalb eines existierenden Spielekonsolen-Controllers selbst einen Joystick mit Hall-Effekt Sensoren verbauen möchte, gibt es ja tausende Module und Chips zur Auswahl, die viel besser funktionieren als ein Widerstands-Emulator, Unterlagen zu sowas finden sich z.B. unter https://www.ti.com/lit/ug/slyu064a/slyu064a.pdf?ts=1713959162061 https://www.infineon.com/cms/en/product/sensor/magnetic-sensors/magnetic-position-sensors/linear-sensors/ https://www.melexis.com/en/products/magnetic-position-sensor-ics Falls jemand unbedingt einen dieser Potentiometer-Emulatoren woanders als im Spielekonsolen-Controller verbauen will, dürfte die einfachste Möglichkeit "ausmessen" sein. Am mittleren Pin wird wohl eine Ausgangsspannung anliegen, und an den beiden äußeren GND und Vdd. Alles andere wäre überraschend.
Lutz V. schrieb: > Am mittleren Pin wird wohl eine > Ausgangsspannung anliegen, und an den beiden äußeren GND und Vdd. Alles > andere wäre überraschend. Das ist nahelieegend. Nur ist die Polarität und die Betriebsspannung nicht ganz uninteressant. Lutz V. schrieb: > Wenn man außerhalb eines existierenden Spielekonsolen-Controllers selbst > einen Joystick mit Hall-Effekt Sensoren verbauen möchte, gibt es ja > tausende Module und Chips zur Auswahl, die viel besser funktionieren als > ein Widerstands-Emulator Gewiss, nur sind die dann auch deutlich teurer als diese Dinger hier, die für manche Spielerei sicherlich völlig ausreichend sein werden.
Lutz V. schrieb: > Wenn man außerhalb eines existierenden Spielekonsolen-Controllers selbst > einen Joystick mit Hall-Effekt Sensoren verbauen möchte, gibt es ja > tausende Module und Chips zur Auswahl, die viel besser funktionieren als > ein Widerstands-Emulator Wie kommst du auf die Idee, dass die Dinger irgendetwas mit Widerstands-Emulator zu tun haben. Das ist nun wirklich einer der kompliziertesten Wege, um so ein Bedienelement umzusetzen. Hast du aussagekräftige Unterlagen dazu? Dann nur her damit ...
Rainer W. schrieb: > Wie kommst du auf die Idee, dass die Dinger irgendetwas mit > Widerstands-Emulator zu tun haben. Sie sind wohl als Ersatzteile für Spielzeuge gedacht, in denen ab Werk Widerstandsjoysticks in mechanisch gleicher Bauform genutzt werden. So sehen die Poti-"Originale" von ALPS aus: https://tech.alpsalpine.com/e/products/faq/muiti-control-device/thumbpointer/
Harald K. schrieb: > Sie sind wohl als Ersatzteile für Spielzeuge gedacht, in denen ab Werk > Widerstandsjoysticks in mechanisch gleicher Bauform genutzt werden. Die Widerstände in denen mechanisch gleicher Bauform stellen einen Spannungsteiler dar, der ratiometrisch zur Position eine Spannung zur Verfügung stellt. Der Nachfolgeelektrik ist es ziemlich wurscht, ob die Spannung von einem Spannungsteiler oder sonst woher kommt. Aus der mechanisch gleichen Bauform auf die Funktionsweise zu schließen, finde ich mindestens mutig.
Rainer W. schrieb: > Aus der mechanisch gleichen Bauform auf die Funktionsweise zu schließen, > finde ich mindestens mutig. Hä? Das "Original"-Teil arbeitet mit Widerständen (Potentiometer), der Ersatz arbeitet mit einem Hall-Sensor, kann aber als 1:1-Ersatz anstelle des Potentiometers eingebaut werden. Das ist der Sinn dieser Dinger. Und da in den verschiedenen Spielgeräten die Potentiometer unterschiedlich beschaltet sind (und gegebenenfalls auch unterschiedliche Werte haben), gibt es diese Hall-Sensor-Ersatz-Adapter in verschiedenen Ausführungen. Welches Verständnisproblem hast Du damit?
Harald K. schrieb: > Nur ist die Polarität und die Betriebsspannung nicht ganz uninteressant. Im Dioden-Test-Modus meines Metex M-4650 Multimeters liegt an den Prüfkabeln eine Spannung von ca. 2,8V an. In diesem Modus messe ich zwischen den beiden äußeren Polen des "Potentiometerersatzes" einen Spannungsabfall von ca. 0,5 Volt in der einen Polarität - am mittleren Pin tut sich dann nichts wesentliches bei Bewegung des Joysticks. Schließe ich mein Multimeter in der anderen Polarität an die äußeren Pins des Bauteils an, kann ich mit einem anderen Multimeter am mittleren Pin eine Spannung messen, die ungefähr der mittleren "Versorgungsspannung" entspricht, und wenn man den Joystick bewegt, bekommt man irgendwas zwischen 0V und der Versorgungsspannung am Ausgang. Scheint also wie erwartet zu funktionieren, sehr wenig Strom zu verbrauchen, und kommt mit Spannungen zurecht, wie man sie von 2 AA Zellen in Serie erwarten kann. Für Basteleien also sicherlich zu gebrauchen.
Lutz V. schrieb: > Scheint also wie erwartet zu funktionieren, sehr wenig Strom zu > verbrauchen, und kommt mit Spannungen zurecht, wie man sie von 2 AA > Zellen in Serie erwarten kann. Danke für diesen Bericht.
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