Hallo Zusammen Mein Projekt: An einem Motorradmotor mit Mechanischem Gaszug möchte ich einen Servo anbringen der die Drosselklappe per Knopfdruck möglichst schnell kurz öffnet. Die Schliessung erfolgt dabei über die Federkraft der Drosselklappe. Das ganze passiert im lastfreien Zustand und wird manuell betätigt. Wie weit sich die Drosselklappe öffnen soll, ist noch nicht klar und muss angepasst werden können. Ich gehe davon aus dass die Öffnung ca. 25-35° sein wird. Meine Fragen: Was für ein Servo kommt in frage? Wie steuere ich das am einfachsten? Wie erreiche ich ein möglichst schnelle bewegung vom 0° auf ca 30° und wieder auf 0°? Kurz zu mir: -Ich bin gelernter KFZ Mechatroniker -Seit 10 Jahren in der IT Branche -Keine Programier Erfahrung Ich Dank euch bereits jetzt für eure Ideen, Tips, Unterstützung, Hilfestellungen und vor allem für eure Zeit und Geduld. Gruss Sandro
Du willst einen Blipper bauen? Normalerweise bin ich eher der geht-nicht-gibts-nicht-Typ, aber bei KFZs, speziell bei Motorrädern: Überleg dir gut was passiert wenn ein Teil - sei es HW oder SW - deiner Konstruktion versagt. Bei älteren Autos wurde der Tempomat (Drosselklappen-Betätigung) über eine Unterdruckdose gesteuert, die über ein Ventil am Bremspedalschalter belüftet wird, um weiteres Gasgeben zu verhindern sobald man auf die Bremse steigt. Auch gabs einfache Lösungen mit stromgesteuerten Getriebemotoren die elektromagnetisch auskuppeln konnten, ebenfalls über einen Bremspedalschalter (Öffner). Am Besten schaust du dir als erstes an wie weit dein Gaszug betätigt werden muss und wieviel Kraft dafür nötig ist. Ein Modellbau-Servo mit einem zusätzlichen Stahlkabel an der Drosselklappe kann evtl. schon eine gute Lösung sein. Die werden mit PWM angesteuert und haben meist 4.8V - 6V Betriebsspannung, also recht simpel im Schaltungs- und Programmieraufwand.
Getriebemotor kommt eher nicht in Frage, da er wohl stromlos nur über Federkraft mechanisch rückstellbar sein sollte. Beim Anlasser ist das Auskuppeln ganz gut gelöst, vielleicht kann man ja sowas nachbauen?
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Michael S. schrieb: > Du willst einen Blipper bauen? > > Normalerweise bin ich eher der geht-nicht-gibts-nicht-Typ, aber bei > KFZs, speziell bei Motorrädern: > > Überleg dir gut was passiert wenn ein Teil - sei es HW oder SW - deiner > Konstruktion versagt. > > Bei älteren Autos wurde der Tempomat (Drosselklappen-Betätigung) über > eine Unterdruckdose gesteuert, die über ein Ventil am Bremspedalschalter > belüftet wird, um weiteres Gasgeben zu verhindern sobald man auf die > Bremse steigt. > > Auch gabs einfache Lösungen mit stromgesteuerten Getriebemotoren die > elektromagnetisch auskuppeln konnten, ebenfalls über einen > Bremspedalschalter (Öffner). > > Am Besten schaust du dir als erstes an wie weit dein Gaszug betätigt > werden muss und wieviel Kraft dafür nötig ist. > > Ein Modellbau-Servo mit einem zusätzlichen Stahlkabel an der > Drosselklappe kann evtl. schon eine gute Lösung sein. Die werden mit PWM > angesteuert und haben meist 4.8V - 6V Betriebsspannung, also recht > simpel im Schaltungs- und Programmieraufwand. Hallo Michael Danke für deine Antwort. Ich möchte ein halbautomatischen Blipper bauen. Heisst beim Runterschalten Kuppeln, Zwischengas per Knopfdruck und wieder ein Kuppeln. Der Motorrad Motor sitzt in einem Auto, das Getriebe ist Sequentiell. Das Fahrzeug wird nicht im Straßenverkehr bewegt. Im Störungsfall würde ich einfach auskuppeln und den Notaus betätigen. Zu deinem Vorschlag mit dem Servo und Stahlkabel, genau so habe ich mich das im Kopf zusammen gemacht. Gruss Sandro
Beitrag #7652553 wurde vom Autor gelöscht.
Michael S. schrieb: > Am Besten schaust du dir als erstes an wie weit dein Gaszug betätigt > werden muss und wieviel Kraft dafür nötig ist. Könnte ja auch mit einem fetten Elektromagneten funktionieren. Der geht bei absichtlichem oder unabsichtlichen Stromausfall dann von selbst in seine Ausgangslage, wenn Federbelastet. Für mechanische Funktionssicherheit zwei Rückholfedern einbauen, von denen eine die nötige Rückstellkraft aufbringen kann. Doppelte Federn sind z.B. bei Mopeds seit geraumer Zeit für Seiten- und Hauptständer vorgeschrieben. mfg mf
Sandro schrieb: > Kurz zu mir: > -Ich bin gelernter KFZ Mechatroniker Also OBD-Tester anklemmen und gemäß Herstellertabelle Teile tauschen. Achim M. schrieb: > Für mechanische Funktionssicherheit zwei Rückholfedern einbauen, von > denen eine die nötige Rückstellkraft aufbringen kann. Motorräder haben seit über 40 Jahren zwei Gaszüge. Wenn die Rückholfeder bricht, zieht der zweite Zug die Klappe zurück. > Doppelte Federn > sind z.B. bei Mopeds seit geraumer Zeit für Seiten- und Hauptständer > vorgeschrieben. Tut nichts zur Sache, aber seit locker 50 Jahren in Deutschland.
Manfred P. schrieb: > Motorräder haben seit über 40 Jahren zwei Gaszüge. Mein 25 Jahre altes Motorrad hat davon noch nichts gehört. Obendrein ist dein Post nicht sachdienlich. Achim M. schrieb: > Könnte ja auch mit einem fetten Elektromagneten funktionieren. Der geht > bei absichtlichem oder unabsichtlichen Stromausfall dann von selbst in > seine Ausgangslage, wenn Federbelastet. Das könnte gehen, Der E-Magnet hat aber eine exponentielle Kraft-Weg- Kennlinie. Wird also schwierig damit genaue Klappenöffnungen zu erreichen die sich von "etwas offen" und "geschlossen" unterscheiden. Sandro schrieb: > Der Motorrad Motor sitzt in einem Auto, das Getriebe ist Sequentiell. > Das Fahrzeug wird nicht im Straßenverkehr bewegt. Gut da habe ich weniger Sicherheitsbedenken. Der Blipper sollte die richtige Motordrehzahl schnell erreichen. Und die ist für jede Geschwindigkeit anders, also muss die Klappe in jedem Gang und für die aktuelle Geschwindigkeit passend geöffnet sein. Was dazukommt, ohne Last hängt die Drehzahl auch vom Bremsmoment des Motors ab, und das variert stark mit der Öltemperatur. Wobei das vermutlich vernachlässigbar sein wird... Die Schaltvorgänge würde ich im Programm mitzählen, so weisst du immer welcher Gang als nächstes eingelegt werden sollte, wenn du in einem bekannten Gang startest. Dazu müsstest du aber die Hochschaltvorgänge auch erfassen. Alternativ: Gang aus Motordrehzahl und Geschwindigkeitssignal errechnen. Bei Knopfdruck ist der nächst niedrigere Gang relevant. Ist aber nicht ganz trivial, hab nämlich Erfahrung damit. Wenn du nun den Gang kennst den du bei Knopfdruck als nächstes einlegen möchtest, kannst du dann über einen simplen Faktor für jeden Gang, aus dem Geschwindigkeitssignal die passende Motordrehzahl berechnen. Und die benötigte Drosselklappenöffnung kannst du grob über die Motordrehzahl errechnen, den Zusammenhang müsstest du halt experimentell ermitteln. Wird wahrscheinlich annähernd linear sein. So würde ich es softwareseitig machen, aber ich denke da liegt noch ein wenig Arbeit vor dir ;) PS: Als Erfahrungswert, mein Quickshifter am Bike (nur hoch) hat ungefähr 150h Entwicklungszeit (Platine, Sensor, Programmierung) plus regelmäßige Fahrversuche über ein Jahr / 6000 km verschlungen, bis alles perfekt funktioniert hat.
Da wäre es wohl einfacher, den Motor auf E-Gas umzubauen und die Drosselklappe über den Bus kurz auf zu ziehen... Rein Mechanisch müsste irgendwo eine Verkürzung im Gaszug um X mm realisiert werden, damit das in jeder Lebenslage funktioniert. Die Mechanik eines Tempomaten bietet sich dafür durchaus an. Die Drosselklappe mit einem E-Magnet auf zu knallen könnte aber auch Nebenwirkungen haben. Wenn das zu schnell geht, kippt die Beschleunigungspumpe den kompletten Sprit fürs angasen in den Ansaugtakt für einen Zylinder, und die restlichen magern dann ab...
Manfred P. schrieb: > Motorräder haben seit über 40 Jahren zwei Gaszüge. Wenn die Rückholfeder > bricht, zieht der zweite Zug die Klappe zurück. Die meisten Motorräder die ich kenne haben das definitiv nicht.
Sandro schrieb: > möglichst schnell Sandro schrieb: > Was für ein Servo kommt in frage Ein voice coil Antrieb, wie er in Festplatten verbaut ist um den Kopfträger zu bewegen. Braucht nur kurz Strom, nimmt man den Strom weg, ist die Drosselklappe wieder frei. Die Frage ist, wie leichtgängig die Drosselklappe mit ihrer Rückholfeder ist
Sandro schrieb: > Drosselklappe per Knopfdruck möglichst schnell kurz > öffnet. Die Schliessung erfolgt dabei über die Federkraft der > Drosselklappe. Das ganze passiert im lastfreien Zustand und wird manuell > betätigt. Und dient im wesentlichen dazu, noch mehr Laerm zu erzeugen.
Wendels B. schrieb: > Und dient im wesentlichen dazu, noch mehr Laerm zu erzeugen. Genauso blöd habe ich auch erst geguckt, aber im Nachhinein finde ich das Bastelprojekt wiederum trotzdem gut. Den Lärm muss er selbst aushalten und das Fahrzeug wird nicht auf öffentlichen Straßen bewegt! Die Idee von Michael S. ist zwar die Schönste, ist aber nicht mal eben an einem Nachmittag erledigt. Eine sukzessive Steigerung des Aufwands macht nicht nur am meisten Spaß, sondern bietet hier auch den größten Lerneffekt.
Hallo Wendels und Marcel Danke für euren Beitrag. Das Ganze hat einen rein technischen Grund. Wenn man vor einer Kurve bremst und dabei auf die Kupplung tritt um mehrere Gänge runter zu schalten, fällt dabei der Motor in den Leerlauf, Kuppelt man nun relativ zügig ein ohne die Motordrehzahl zu erhöhen, wird der Motor über den Antriebsstrang durch den Kraftschluss der Kupplung hochgedreht auf die Drehzahl die der Motor bei der gefahren Geschwindigkeit und dem entsprechend Gang normalerweise hat. Damit dies nicht passiert und der daraus resultierende Verschleiss an diversen Komponenten maximal minimiert werden kann möchte ich eben diese Unterstützung bauen. Ich weiss das man das auch mit Fahrtechnik realisieren kann, dies ist aber in diesem Fahrzeug fast nicht möglich. Gruss Sandro
Sandro schrieb: > Wenn man vor einer Kurve bremst und dabei auf die Kupplung tritt um > mehrere Gänge runter zu schalten, fällt dabei der Motor in den Leerlauf, > Kuppelt man nun relativ zügig ein ohne die Motordrehzahl zu erhöhen, > wird der Motor über den Antriebsstrang durch den Kraftschluss der > Kupplung hochgedreht Aber vor dem Einkuppeln muss man ja den kleineren Gang einlegen, und da kracht das Getriebe wegen der Drehzahldifferenz ziemlich übel, wenn es keine Synchronringe o. Ä. hat. So war das früher u. a. beim VW-Käfer in der Billig-Version; wer das mit dem Zwischengas nicht beherrscht hat, konnte kaum "unauffällig" runterschalten und die kleinen Jungs am Straßenrand zeigten ihm einen Vogel. :-) Es gab da auch einen Rennfahrertrick, genannt Spitzhacke. Mit Karacho auf die Kurve zu fahren, erst im letzten Moment bremsen und gleichzeitig runterschalten, um sofort nach der Kurve wieder beschleunigen zu können. Mit dem Hacken auf der Bremse, gleichzeitig mit der Fußspitze dosiert(!) Zwischengas geben. Und beides abgestimmt auf die Kupplungsbetätigung. Da war man Künstler, heute frickelt man das elektronisch, wie ich lese. :-)
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Eigentlich müsste man doch geeignete Servomotoren an den Drosselklappen anderer Autos finden (Schrottplatz).
Rolf schrieb: > Aber vor dem Einkuppeln muss man ja den kleineren Gang einlegen, und da > kracht das Getriebe wegen der Drehzahldifferenz ziemlich übel, wenn es > keine Synchronringe o. Ä. hat. Aus einzig allein diesem Grund ist dieses gesamte Projekt eine tolle Schnapsidee, die - wenn jemals realisiert - einen Riesen- aufwand bedeuted und absolut nichts bringt. Ausser vielleich ein paar massive Getriebeschäden. Da das Getriebe ja im Motor drin- steckt kann auch gleich der Motor mit hinüber gehen. Ich sag's nochmal: Schnapsidee.
Manfred P. schrieb: > Motorräder haben seit über 40 Jahren zwei Gaszüge. Wenn die Rückholfeder > bricht, zieht der zweite Zug die Klappe zurück. Komisch, das haben meine Motorräder leider nicht mitbekommen. Allerdings hatte meine Güllepumpe tatsächlich zwei, das half, als der eigentliche Gaszug nachts in Südspanien riss. Den Schliesser auf den Öffner ummontiert, festgestellt, dass die Feder keineswegs das Gas ganz zurückzieht und noch Teile eines Hosengummis eingebaut. Im Stand getestet, mir eingeprägt, dass nun das Gasgeben umgekehrt funktioniert. Vom Pannenparkplatz mit U-Turn losgefahren, im Reflex Maschine mit Gasgeben wieder aufgerichtet und natürlich prompt auf die Schnauze geflogen. Die Heimfahrt war danach aber problemlos möglich, das Unterbewusstsein war nach der Aktion auch trainiert.
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Wie groß darf der Aktuator denn sein? Im Kfz. Bereich werden seit vielen Jahren „Linearantriebe“ für die Türöffner genutzt. Die sind robust und schnell, selbstrückstellend ohne Strom.
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