Ich darf so wie ich es aktuell verstehe einen 800W Wechselrichter an einer Anlage betreiben. Die Modulleistung ist dabei auf 2000W begrenznt. Die Marktüblichen Anlagen nutzen zwei Zellen mit je ca 450W, diese sind allerdings spottbillig gewurden. Momentan liegt so eine Zelle bei 85€, nun die Frage: Wenn ich vier von den Zellen verbaue und der Wechselrichter weiter auf 800W begrenzt, wie viel mehr Ertrag könnte ich im Jahr erwarten?
Frank D. schrieb: > Wenn ich vier von den Zellen verbaue und der Wechselrichter weiter auf > 800W begrenzt, wie viel mehr Ertrag könnte ich im Jahr erwarten? Das hängt stark von den örtlichen Begebenheiten ab. Winkel, Ausrichtung, Verschattung,... Prinzipiell erhöhst du mit mehr Modulen natürlich den Ertrag. Mein Balkonkraftwerk (das jetzt schon einige Jahre läuft) hat eine Modulleistung von 1,2kWp und ich bin sehr zufrieden damit. Allerdings solltest du darauf achten, dass dein WR mit der gesamten Modulleistung auch was anfangen kann.
Frank D. schrieb: > ... > nun die Frage: > Wenn ich vier von den Zellen verbaue und der Wechselrichter weiter auf > 800W begrenzt, wie viel mehr Ertrag könnte ich im Jahr erwarten? Nicht sehr viel, selbst wenn du die Module dann so ausrichtest, dass die Sonne erst ein Paar und dann das andere Paar überstreicht. So was bringt erst Punkte, wenn der WR die Stränge getrennt voneinander auf MPP regeln kann.
Ich hab bei einem Freund 4,8kW Module an einem Growatt 600W WR montiert. Drei Himmelsrichtungen, jeweils mit Dioden entkoppelt. Sobald irgendein Licht da ist, läuft das Teil Vollgas. Die Modulwechselrichter haben da sicherlich Probleme mit so einem Setup, die sind oft extrem auf Kante genäht. Bei dem Growatt weiß ich, dass die mit der selben HW bis 2000W schaffen und nur SW begrenzt sind. Gibt übrigens einen "Service" diese WL wieder Vollgas, also offen, zu betreiben. Dann haste ein 600W Zertifikat und einen 2000W WR :-) Du musst halt darauf achten die Maximale DC Eingangsspannung nicht zu überschreiten. GGF Reihen und Parallelschaltungen machen.
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Frank D. schrieb: > Ich darf so wie ich es aktuell verstehe einen 800W Wechselrichter an > einer Anlage betreiben. Die Modulleistung ist dabei auf 2000W begrenznt Nein. https://youtu.be/UysdjW2EeDw Frank D. schrieb: > Wenn ich vier von den Zellen verbaue und der Wechselrichter weiter auf > 800W begrenzt, wie viel mehr Ertrag könnte ich im Jahr erwarten? Wieviel weniger ist 0 ? Denn schaltest du sie in Reihe, wird der Wechselrichter durch die hohe Leerlaufspannung kaputt gehen. Schaltest du sie parallel, kommt es auf den Wechselrichter an. Manche schalten den Strom aus den Solarmodulen kurz (PWM) mit MOSFETs durch und die MOSFETs oder Ruckstromverhinderungsdioden am Eingang sind nur für den im Datenblatt angegebenen Spitzenstrom ausgelegt. Beim doppelten Strom gehen sie kaputt. Andere bekommen das mit der Begrenzung hin, aber überleben sie auch die höhere Tagesleistung ? Gerade die Elkos altern und wenn man länger mehr Leistung wandelt gehen sie kaputt.
Roland E. schrieb: > Frank D. schrieb: >> ... >> nun die Frage: >> Wenn ich vier von den Zellen verbaue und der Wechselrichter weiter auf >> 800W begrenzt, wie viel mehr Ertrag könnte ich im Jahr erwarten? > > Nicht sehr viel, selbst wenn du die Module dann so ausrichtest, dass die > Sonne erst ein Paar und dann das andere Paar überstreicht. > > So was bringt erst Punkte, wenn der WR die Stränge getrennt voneinander > auf MPP regeln kann. Imho lohnen sich 4 Module trotzdem. Wenn die Sonne auf deine 2 Module draufknallt bringen mehr Module natürlich nichts. Oft hast du aber keine direkte Sonne, es ist diesig, es regnet oder es ist einfach noch zu früh oder schon zu spät am Tag. Dann bringt ein Modul statt der nominellen 450W vielleicht nur noch 30W. Zur Einschätzung: aktuell, bei bewölktem Himmel, bringt meine 6,6kWp-Anlage je nach Wolke zwischen 250 und 1000W. Rechne das auf ein Balkonkraftwerk mit 2 oder 4 Modulen runter und vergleiche das mit deiner Grundlast. Unterschiedliche Ausrichtung, z.B. Ost-West, und 2 MPPs wären natürlich ideal.
Tilo R. schrieb: > Imho lohnen sich 4 Module trotzdem. Wenn die Sonne auf deine 2 Module > draufknallt bringen mehr Module natürlich nichts. Oft hast du aber keine > direkte Sonne, es ist diesig, es regnet oder es ist einfach noch zu früh > oder schon zu spät am Tag. Dann bringt ein Modul statt der nominellen > 450W vielleicht nur noch 30W. Sehe ich auch so, aber es muss sich natürlich auch irgendwann rechnen. Wir haben hier an einem HM-600 (600W) am ersten Strang ein 425W-Modul (gabs lokal für 65€, da überlegt man nicht lang) für morgens bis zum späten Vormittag, danach übernehmen am anderen Strang zwei parallele 200W-Module. Jetzt gerade ist Strang 1 am Anschlag bei etwa 320W bei 8,7A (11,5A wären erlaubt), obwohl das Modul mehr bringen könnte (der HM-600 regelt also einfach pro Strang bei etwas über 300W ab). Ich habe also quasi ein etwas abgeflachtes, aber dafür breiteres Energiefenster für unsere Grundlast. Die beiden parallelen 200W-Module am zweiten Strang stehen in unterschiedlichen Richtungen und sorgen Nachmittags und abends für 200-300W, was unsere Grundlast gut abdeckt. Daher würde uns ein 800W-Umrichter auch nicht so viel bringen, denn mir ist die verteilte Grundlastübernahme wichtiger als ein Peak um die Mittagszeit, den ich eh kaum nutze. Das klappt soweit recht gut - übrigens ohne Dioden. Denn die Modulspannung ist schon bei sehr wenig Licht und bei geringer Last/Leerlauf deutlich höher als bei einem Modul unter Last. Dazu kommt noch, dass das weniger beschienene Modul deutlich kühler ist, was die Modulspannung nochmal erhöht. D.h., dass auch ohne Dioden üblicherweise kein Rückfluss stattfindet, sondern das dunklere Modul auch dann noch seine paar mA einspeist. Meine Langzeitmessung (eine Woche) der Modulströme haben mir das zumindest für unsere Konstellation bestätigt: es floss kein Strom in das "abgeschattete" Modul (nur in der letzten Dämmerung, aber da ging es um wenige mA). Der Wechselrichter kommt damit übrigens problemlos zurecht. Also: Schauen, ob Dioden wirklich notwendig sind.
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