Forum: Offtopic Kuriose Projekte in alten Elektronik-Zeitschriften


von Tim 🔆 (solarlicht)


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Aus CQ-Elettronica Februar 1969. Der Screenshot erklärt sich zwar von 
selbst, dennoch musste ich zweimal hinsehen, ob das ernst gemeint ist... 
Interessant ist immerhin der diskret aufgebaute Binärzähler mit 
Transistoren.

https://www.worldradiohistory.com/INTERNATIONAL/CQ-Elettronica/CQ-Elettronica-1969-02.pdf

Das bringt mich gerade auf die Idee ein Retro-Codeschloss für unser 
Gartenhaus zu bauen :-) Allerdings würde ich dann einen AVR nehmen.

Kennt ihr ähnlich kuriose Projekte?

von Peter D. (peda)


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Tim 🔆 schrieb:
> Interessant ist immerhin der diskret aufgebaute Binärzähler mit
> Transistoren.

Im Eljabu gabs mal eine Digitaluhr nur mit Transistoren. Die Zähler 1:10 
waren einzelne Platinchen mit 8 Transistoren + Hühnerfutter. Die Anzeige 
waren Nixies.
Ich hab noch solche Zählerplatinchen irgendwo liegen, die konnten bis 
1MHz zählen.

Tim 🔆 schrieb:
> Das bringt mich gerade auf die Idee ein Retro-Codeschloss für unser
> Gartenhaus zu bauen :-)

Sowas hatte ich mal mit TTL-ICs aufgebaut. Herzstück war ein 
tschechischer SRAM 74189 (16*4Bit). Die Bedienung erfolgte mit 
Drehschalter. Eine Pause beim Drehen speicherte bzw. verglich die 
Ziffer.

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von Crazy Harry (crazy_h)


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Ich besitze die Ausgabe leider nicht, aber vor vielen Jahren (35+) gab 
es eine Elektor-Schaltung (Aprilheft!) .... ein Widerstand an 220V und 
auf einer Seite 2 Anschlüsse zu 2 Buchsen. Nannte sich "Hochgenaue 0V 
Spannungsquelle". In meinen Augen mehr als grenzwertig :-(

von Wolfgang R. (Firma: www.wolfgangrobel.de) (mikemcbike)


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Crazy Harry schrieb:
> In meinen Augen mehr als grenzwertig :-(

Genau wie der Elektor Aprilscherz "Fuse-Destroyer"... Wir haben's 
trotzdem alle überlebt.

von Tom A. (toma)


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Nicht ganz so offensichtlich nutzlos war der elektrische 
PKW-Türschloßenteiser zum Anschluß an den Zigarettenanzünder von 
Elektor.

Um den anstecken zu können muss man im Auto sein und wenn man erst mal 
drinn ist, braucht man ihn nicht mehr.

von Bradward B. (Firma: Starfleet) (ltjg_boimler)


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> Kennt ihr ähnlich kuriose Projekte?

Was ist daran kurios, so hat man eben Elektronik gebaut, bevor die 
Mikroelektronik erfunden war. Es hat ja Schreibmaschinen ohne 
Stromverbrauch und elektromechanische Kryptogeräte gegeben ...

https://www.youtube.com/shorts/ZcEPMmKMN64

Da gab es auch einen mechanischen Spektrumanalysor, dessen "Herzstück 
eun Motor/Drehwähler war, der periodisch einzelne Bänke einer Filterbank 
zuschaltete.

von Tim 🔆 (solarlicht)


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Wolfgang R. schrieb:
> Genau wie der Elektor Aprilscherz "Fuse-Destroyer"... Wir haben's
> trotzdem alle überlebt.

Das war auch gefährlicher Unfug, genau wie die mit Frigen, Ether und 
anderem gefährlichem Zeug gefüllte "Dampfbox" aus 9/72.

Bradward B. schrieb:
> Was ist daran kurios, so hat man eben Elektronik gebaut, bevor die
> Mikroelektronik erfunden war.

Also ein Schnellboot mit einer Telefonwählscheibe zu lenken, in dem man 
für links oder recht erst gemütlich eine Nummer wählt, finde ich schon 
kurios. Die Schaltung dazu finde ich dagegen interessant.

: Bearbeitet durch User
von Gerald B. (gerald_b)


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Irgendwann Anfang der 90er hatte Elektor, ebenfalls in der Aprilausgabe, 
einen Akkulader für NiMh, wo durch Wiegen der relativitische 
Massezuwachs des Akkus für ein präzises Ladeeende ermittelt werden 
sollte :-)))
Es war irgendwie "schöngerechnet", so das es auf den ersten Blick 
glaubhaft aussah.

von Gunnar F. (gufi36)


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Crazy Harry schrieb:
> Ich besitze die Ausgabe leider nicht, aber vor vielen Jahren (35+) gab
> es eine Elektor-Schaltung (Aprilheft!) .... ein Widerstand an 220V und
> auf einer Seite 2 Anschlüsse zu 2 Buchsen. Nannte sich "Hochgenaue 0V
> Spannungsquelle". In meinen Augen mehr als grenzwertig :-(

Einmal hatten Sie auch den Titel "Knallfrosch", da war ein Gleichrichter 
und Elko, aber der Elko auf der AC-Seite. Stand drunter "Inbetriebnahme 
für Personen unter 18 Jahren verboten!".

von Tim 🔆 (solarlicht)


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Gunnar F. schrieb:
> Einmal hatten Sie auch den Titel "Knallfrosch", da war ein Gleichrichter
> und Elko, aber der Elko auf der AC-Seite. Stand drunter "Inbetriebnahme
> für Personen unter 18 Jahren verboten!".

Der Titel ist genau genommen irreführend. Damit das zu einem Knallfrosch 
wird, müssten mehrere Elkos verbaut sein ;-)

von Stefan M. (derwisch)


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Wir haben damals die kleinen Feinsicherungen (Glasröhrchen mit 
Metallkappen) statt mit Sand lieber mit zerriebenen Streichholzköpfen 
gefüllt.
Das als Bastelprojekt zu einer Zeitschrift zu schicken haben wir zum 
Glück nicht in Erägung gezogen...

von Peter D. (peda)


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Tim 🔆 schrieb:
> Also ein Schnellboot mit einer Telefonwählscheibe zu lenken, in dem man
> für links oder recht erst gemütlich eine Nummer wählt, finde ich schon
> kurios.

Insbesondere, da es Telefonwählscheiben nicht im Bastlerladen zu kaufen 
gab. Telefone waren Eigentum der Deutsche Post und nur gemietet.

von Harald K. (kirnbichler)


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Peter D. schrieb:
> Telefone waren Eigentum der Deutsche Post und nur gemietet.

Du hast schon gesehen, in welcher Sprache der Artikel da geschrieben 
ist?

von Tim 🔆 (solarlicht)


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Peter D. schrieb:
> Insbesondere, da es Telefonwählscheiben nicht im Bastlerladen zu kaufen
> gab. Telefone waren Eigentum der Deutsche Post und nur gemietet.

In Italien vielleicht schon. Hierzulande fand man so was nicht. Obwohl, 
Mikrofon- und Hörerkapseln wurden des öfteren angeboten.

Die Beschreibung des Autors zu seinem Projekt in bildhafter Sprache hat 
auch was für sich. Wenn man das liest, könnte man denken man war damals 
dabei.

von Rbx (rcx)


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Crazy Harry schrieb:
> Nannte sich "Hochgenaue 0V
> Spannungsquelle

In der c't gab ja auch immer wieder nette Späßchen, und in einem 
Keyboards-Heft gab es mal einen Artikel, da ging es um einen 
Noise-Addierer (mit Musterprogrammen), weil die Digitaltechnik auf Dauer 
zu steril klingt, keinen Spaß macht, und eventuell auch krank. Da ist 
mir allerdings erst Jahre später aufgefallen, dass das nicht so ernst 
gemeint sein könnte.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Das PDF ist schon OCR-hinterlegt, ich habe die Seiten 60-67 mit 
PDF-arranger in ein neues PDF gewandelt, jetzt kann man den Text 
übersetzen lassen.
Google-Translate will maximal 10 MByte am Stück übersetzen.
Außerdem wird mit jedem echten Zeilenumbruch die Übersetzung 
unterbrochen, deepl.com macht dasselbe.

: Bearbeitet durch User
von Tilo R. (joey5337) Benutzerseite


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Tom A. schrieb:
> Nicht ganz so offensichtlich nutzlos war der elektrische
> PKW-Türschloßenteiser zum Anschluß an den Zigarettenanzünder von
> Elektor.
>
> Um den anstecken zu können muss man im Auto sein und wenn man erst mal
> drinn ist, braucht man ihn nicht mehr.

Ich hatte mal ein Auto, da wurde ich gewarnt: das Türschloss würde 
manchmal einfrieren. Vorsichtshalber habe ich den Kofferraum immer nicht 
abgeschlossen, als Noteinstiegs-Möglichkeit. (Das Auto hatte noch keine 
Zentralverriegelung).

Das Türschloss ist nie eingefroren.
Das Tankdeckelschloss schon :-)

von Lodda (ol_grumpy)


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Die c´t hatte mal vor gaaaaanz langer Zeit dieses Gerät publiziert, 
allerdings ohne die ganzen Warnhinwiese, selbig mussten nachträglich 
hinzugefügt werden:

https://www.heise.de/ct/Redaktion/cm/Thumpmobile_Zapper.html

von Tim 🔆 (solarlicht)


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Lodda schrieb:
> Die c´t hatte mal vor gaaaaanz langer Zeit dieses Gerät publiziert,
> allerdings ohne die ganzen Warnhinwiese, selbig mussten nachträglich
> hinzugefügt werden:
>
> https://www.heise.de/ct/Redaktion/cm/Thumpmobile_Zapper.html

Da muss ich mal eine E-Mail hinschreiben ob die noch richtig ticken. Wie 
kann man nur so eine Scheiße veröffentlichen. Statt Warnhinweise 
hinzuzufügen gehört der Tobak ohne Verzögerung gelöscht. Es gibt immer 
irgendwelche Dumpfbacken die glauben dass es die Schwarzwaldklinik gibt 
und so gibt es auch welche die den Artikel für bare Münze nehmen und den 
Mist ernsthaft nachbauen.

Zitat: "Auswirkungen auf das Hirn des Fahrers sind meinen Erfahrungen 
nach nicht zu befürchten. Aber lassen Sie es besser nicht darauf 
ankommen, vielleicht sind ja bei ihm doch noch Rudimente von Hirnzellen 
vorhanden: Wenn das Opfer hinterher im Sand scharrt und in den Hof 
kackt, war die Ausrichtung falsch oder die Dosis zu hoch."

Da wäre ich mir nicht sicher, denn man könnte den Eindruck gewinnen, 
dass der Autor das Magnetron an sich selbst ausprobiert hat. Schon die 
Ausdrucksweise lässt mich rätseln, warum sich so etwas überhaupt auf der 
Heise-Webseite tummeln kann. Unbemerkt?

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Der Artikel ist wie im Text steht vom 16.April 2002, da waren solche 
Bedenkenträger noch in der Minderheit.
Der Autor Carsten Meyer cm ist schon eine Weile nicht mehr für die c't 
aktiv, 2003 stand er noch im Impressum:
https://web.archive.org/web/20030218005158/http://www.heise.de/ct/impress.shtml

da steht, er ist jetzt MAKE-Redakteur:
https://www.heise.de/select/ct/2023/12/2305310282439206106
https://www.heise.de/select/make/2023/3/2229811161172420361

: Bearbeitet durch User
von Lodda (ol_grumpy)


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Tim 🔆 schrieb:
> Wie
> kann man nur so eine Scheiße veröffentlichen.

Ja, dem heutigen Intelligenzlevel gemäß dürfte sowas nichtmehr 
veröffentlicht werden.

SCNR

von Harald K. (kirnbichler)


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Tim 🔆 schrieb:
> Da muss ich mal eine E-Mail hinschreiben ob die noch richtig ticken.

Bei dieser "angefassten" Reaktion könnte man fast vermuten, daß sich 
hier ein "Thumpmobile"-Adept angegriffen fühlt.
Unz-Unz-Unz-Unz! Lauter! LAUTER! LAUTER !

: Bearbeitet durch User
von Ralf X. (ralf0815)


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Tim 🔆 schrieb:
> Da muss ich mal eine E-Mail hinschreiben ob die noch richtig ticken. Wie
> kann man nur so eine Scheiße veröffentlichen.

Auf dem Weg zum dauerbetreuten Leben ist Deine Reaktion ggf. noch 
verständlich, aber an sich unnötig.

von Oliver S. (phetty)


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Rbx schrieb:
> da ging es um einen Noise-Addierer

Bei moderner VoIP Telefonie gibt es auch kein rauschen, was schnell zu 
einem "bist du noch dran" Fragespiel führt.
Dagegen kann man bei einigen Anlagen den "comfort noise" einschalten.
Die waren also der Zeit vorraus 😉

von Al. K. (alterknacker)


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Man sollte aber bedenken, wenn alles Vergangene nach den heutigen 
Gesetzgebungen und dessen Moralischer Meinungen eingeschätzt bzw. 
beurteilt wird, dann brauchen wir nur noch 5% der archivierten 
Dokumente.

MfG
alterknacker

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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> Bedenkenträger
Wobei ich mehr Bedenken wegen der Hochspannung als der Mikrowellen 
hätte. Ein Netztrafo, der >1kV bei >600Watt abgibt scheint mir deutlich 
gefährlicher für Bastler als die Mikrowellenleistung von ca. 600 Watt.

Der Erfinder des Mikrowellenherds kam erst auf die Idee, als ihm ein 
Stück Schokolade durch Radar in der Hosentasche schmolz.
https://de.wikipedia.org/wiki/Mikrowellenherd#Geschichte
Er hat es überlebt.

von Wollvieh W. (wollvieh)


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Christoph db1uq K. schrieb:

> Der Erfinder des Mikrowellenherds kam erst auf die Idee, als ihm ein
> Stück Schokolade durch Radar in der Hosentasche schmolz.
> https://de.wikipedia.org/wiki/Mikrowellenherd#Geschichte
> Er hat es überlebt.

Und sein danach gezeugtes Kind wurde von EAV besungen: "Burli"...

https://www.youtube.com/watch?v=gIbXDlyKHiE

von Bradward B. (Firma: Starfleet) (ltjg_boimler)


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>> Was ist daran kurios, so hat man eben Elektronik gebaut, bevor die
>> Mikroelektronik erfunden war.
>
> Also ein Schnellboot mit einer Telefonwählscheibe zu lenken, in dem man
> für links oder recht erst gemütlich eine Nummer wählt, finde ich schon
> kurios. Die Schaltung dazu finde ich dagegen interessant.

Also wenn ich die Grössenverhältnisse richtig einschätze, ist es ein 
RC-Modellboot und kein Schnellboot. OK, da wäre ein Joystick 
praktischer, aber in den 60ern sicher weniger vebreitet als eine 
Wählscheibe. Selbst in den Achtzigeren gab es noch Bastlerbauten aus mit 
Kunstharz vergossenen billigen Miniatur-KontaktTastern in Regionen ohne 
Zugang zum (westdeutschen) Joystick-Teilemarkt.

Ja so eine Wählscheibe ist schon ein tolles Stück Technik(-geschichte).
https://de.wikipedia.org/wiki/Nummernschalter

So in den Achtzigern hatte ich mal einen Beitrag über ein Haus gesehen, 
dessen Bewohner jeden (Licht-) Schalter durch eine Wählscheibe ersetzt 
hatte und so die Elektrik zentral wie vom Telefon aus steuern konnte. Ja 
der Besitzer war ausgebildeter Fernmeldetechniker (klingt heute Kurios 
hiess aber so) und die die Fernseh-Sende-Reihe in der das gezeigt wurde 
war thematisch an "Sonderlichkeiten" ausgerichtet 
("Aussenseiter-Spitzenreiter").

https://de.wikipedia.org/wiki/Au%C3%9Fenseiter-Spitzenreiter

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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In den 80ern gab es von Elektor mal einen Geisterdetektor. Das war kein 
Aprilscherz. Das haben die wirklich gebracht.

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Peter D. schrieb:
> Insbesondere, da es Telefonwählscheiben nicht im Bastlerladen zu kaufen
> gab. Telefone waren Eigentum der Deutsche Post und nur gemietet.

Also im Westen waren die schon zu bekommen. Nicht zuletzt gab es seit 
anno Tobak PBXe von denen immer mal wieder Telefone verschrottet wurden. 
Besonders als die Tastentelefone der neuste Schrei wurden.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Der Zähler aus selbstgebauten T-Flipflops kann nur aufwärts zählen. Die 
Wählscheibe auch, daher muss er den Zählerüberlauf ausnutzen. Hier die 
Google-Übersetzung des Textes dazu:

(Nach dem Einschalten)"...werden Sie sich ... mit an Sicherheit 
grenzender Wahrscheinlichkeit in Stellung 7 wiederfinden, mit 
eingeschalteter Sirene und mit voller Kraft voraus. Um es zu stoppen, 
müssen Sie 4 Impulse senden, denn 7+4=11 und 11-8=3 und 3 ist die 
Stoppposition; um wieder vorwärts zu beginnen, senden Sie 5, da 3+5=8=0, 
tatsächlich wird der Komplex nach 8 Impulsen wieder zurückgesetzt. Da 
der Empfänger also ein Zähler ist, müssen Sie mit ihm zählen und sich 
merken, welche Zahl er erreicht hat; Wenn Sie es vergessen, ist das kein 
Problem. Versuchen Sie es zu verstehen, indem Sie die Bewegungen des 
Modells beobachten. Zusammenfassend muss man also die Nummer des alten 
Befehls von der des neuen subtrahieren und die Anzahl der erhaltenen 
Impulse senden; Wenn das Ergebnis negativ ist, müssen Sie sich nur die 
Zahl 8 algebraisch merken und ausführen."

Das war ja einfach!

(Zitat aus AOL-Werbung mit B.B.: 
https://www.youtube.com/watch?v=4XIwVMYeP4I)

: Bearbeitet durch User
von Tim 🔆 (solarlicht)


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Ich habe noch ein paar (vielleicht nicht ganz so ganz kuriose) 
Bauanleitungen zusammengesucht:

In einer Ausgabe 2/88 von Hands on Electronics gab es einen "Wind 
Witcher". Eine Art elektronisches Windspiel, bei dem eine 
kaputtgeschlagene Glühbirne als Sensor dient. Der Wind kühlt den 
stromdurchflossenem Glühfaden ab und aus dem Lautsprecher ertönen 
stromabhängig irgendwelche Klänge.

Ich wollte das mal nachbauen, genau wie den "Schreigenerator" aus 
Elettronica Pratica 5/72, aber zu beidem bin ich noch nicht gekommen.

Oder der Memo Minder aus Popular Electronics 10/67. Im Grunde ein 
(damals intelligentes) Kästchen mit Lämpchen. Man steckt die Memo in 
einen Schlitz und das Lämpchen leuchtet und signalisiert der anderen 
Person dass eine Memo für sie da ist. Vor fast 60 Jahren sicher cool...

Dann könnte ich noch Russisches Roulette anbieten, in Aprendendo & 
Praticando eletrônica Nr. 20 ;-)


Bradward B. schrieb:
> Also wenn ich die Grössenverhältnisse richtig einschätze, ist es ein
> RC-Modellboot und kein Schnellboot.

Natürlich Modellboot, aber das sieht nicht aus wie ein langsames Boot. 
Kommt halt drauf an, was für ein Antrieb da eingebaut ist. Als Kind 
hatte ich eine ferngesteuerte Fähre, die war so langsam, da hätte man 
während der Fahrt gemütlich die Wählscheibe drehen können.

von Enrico E. (pussy_brauser)


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Hannes J. schrieb:
> In den 80ern gab es von Elektor mal einen Geisterdetektor. Das war
> kein Aprilscherz. Das haben die wirklich gebracht.

Sowas ähnliches hat dieser Typ in Echt nachgebaut und in einen 
formschönen mittelalterlichen Messkoffer untergebracht. Das nennt sich 
dann "Marien-Erscheinungs-Detektor". Damit geht er sogar regelmäßig auf 
Tour:

https://marienerscheinungstour2017a.blogspot.com/2018/06/marientour-2017-teil-a.html?m=1

von Andrew T. (marsufant)


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Tim 🔆 schrieb:
> Lodda schrieb:
>> Die c´t hatte mal vor gaaaaanz langer Zeit dieses Gerät publiziert,
>> allerdings ohne die ganzen Warnhinwiese, selbig mussten nachträglich
>> hinzugefügt werden:
>>
>> https://www.heise.de/ct/Redaktion/cm/Thumpmobile_Zapper.html
>
> Da muss ich mal eine E-Mail hinschreiben ob die noch richtig ticken. Wie
> kann man nur so eine Scheiße veröffentlichen. Statt Warnhinweise
> hinzuzufügen gehört der Tobak ohne Verzögerung gelöscht.

Tja, fähiger haben dne Aprilscherz in der Heise erkannt;
auch ist es eine Frage des Publikationsortes.

unter
www.mosfetkiller.de

im Forum  wäre sinngemäß dieser Beitrag wohlwollend aufgenommen worden.
Bei Heise.de denkt man halt gleich Böses.

Gleicher Aufbau mit einer Mikrowelle und einem 30cm Parabolspiegel 
funktioniert (zappt) das übrigens sehr gut bei Smartphones.

von Monk (roehrmond)


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Oliver S. schrieb:
> Bei moderner VoIP Telefonie gibt es auch kein rauschen, was schnell zu
> einem "bist du noch dran" Fragespiel führt.

Das ist seltsam, denn schon bei GSM hatte man beschlossen, bei Stille 
ein künstliches Rauschen zu erzeugen, um genau diesem Problem entgegen 
zu wirken. Mich wundert, dass man die gute Idee nicht beibehält.

von Monk (roehrmond)


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Projektvorschlag: Massage-Geräte mit 3D Druck.

Könne ein Renner werden, vor allem bei Mädchen :-)

von Crazy Harry (crazy_h)


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Hannes J. schrieb:
> In den 80ern gab es von Elektor mal einen Geisterdetektor. Das war
> kein
> Aprilscherz. Das haben die wirklich gebracht.

Schaltplan? Artikel? 😁

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Ich finde nur Heft 5/1977, den Text in weißer Schrift auf schwarzem 
Grund habe ich invertiert.

Inhaltsverzeichnis:
Kirlianfotografie
Biorhythmisches Programm
Impedanzänderungsdetektor
Magnetiseur
Elektrometer
Videobiofeedback
Autorennbahn (V)
Präzisions-Spannungs-Frequenz-Wandler
Ionisator
Klopfgeist
Brutkasten (Schaltungsidee)
Formant der Elektor-Musiksynthesizer (VI)

: Bearbeitet durch User
von Enrico E. (pussy_brauser)


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Vom Franzis Verlag gab es mal eine Schaltung für einen 
Raum-Quanten-Generator. Das Verrückte daran ist, dass das Gerät wirklich 
funktioniert!

Beim ursprünglichen Hooper-Monstein Experiment werden dafür noch zwei 
Permanentmagnete verwendet, die von Hand bewegt werden müssen. Dagegen 
kann die automatische Schaltung präzisere Raum-Quanten erzeugen.

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Crazy Harry schrieb:
> Hannes J. schrieb:
>> In den 80ern gab es von Elektor mal einen Geisterdetektor. Das war
>> kein
>> Aprilscherz. Das haben die wirklich gebracht.
>
> Schaltplan? Artikel? 😁

Ich habe jetzt mal gesucht und lag ein bisschen falsch. Nicht 80er, 
sondern 70er. In "300 Schaltungen" aus dem Elektor-Verlag. Schaltung 295 
auf Seite 252.

Schaltung: U-förmige Anordnung von zwei vertikalen Platingittern mit 
einem horizontalen Kupfergitter dazwischen. Alle Gitter voneinander 
isoliert. Unter dem Kupfergitter ein Bunsenbrenner. Die Platinelektroden 
über eine 40V Spannungsquelle in Reihe mit einem Galvanometer verbunden.

Angeblich ist "300 Schaltungen" eine Zusammenfassung von 
Elektor-Halbleiterheften. Aber das?

von Mani W. (e-doc)


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Bradward B. schrieb:
> So in den Achtzigern hatte ich mal einen Beitrag über ein Haus gesehen,
> dessen Bewohner jeden (Licht-) Schalter durch eine Wählscheibe ersetzt
> hatte und so die Elektrik zentral wie vom Telefon aus steuern konnte. Ja
> der Besitzer war ausgebildeter Fernmeldetechniker (klingt heute Kurios
> hiess aber so)

Die haben ziemlich sicher Hebdrehwähler benutzt, ganz ohne Elektronik
und µC...

Und die Wählscheibe hat diese getaktet...

Mit Hebdrehwähler habe ich noch ein Lauflicht gebaut, die Kontakte
sind stark genug für ein paar hundert Watt...

: Bearbeitet durch User
von Peter D. (peda)


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Mani W. schrieb:
> Die haben ziemlich sicher Hebdrehwähler benutzt

Dann muß man ja immer 2 Ziffern wählen und braucht noch nen ganzen Sack 
Relais für die Ablaufsteuerung.

Ich hab mal Drehwähler für eine Telefonanlage probiert. Die brauchen 
aber 60W Impulsleistung (starkes Netzteil) und machen viel Krach.
Daher habe ich die Zähler mit Relais aufgebaut. Ein dekadischer Zähler 
braucht nur 4 Relais und 3 Elkos.

von Bradward B. (Firma: Starfleet) (ltjg_boimler)


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>> So in den Achtzigern hatte ich mal einen Beitrag über ein Haus gesehen,
>> dessen Bewohner jeden (Licht-) Schalter durch eine Wählscheibe ersetzt
>> hatte und so die Elektrik zentral wie vom Telefon aus steuern konnte. J

> Die haben ziemlich sicher Hebdrehwähler benutzt, ganz ohne Elektronik
> und µC...
>
> Und die Wählscheibe hat diese getaktet...

Könnte passen, das Herzstück der in dem Filmbeitrag gezeigten Anlage 
stand in einem Verschlag im Keller und war recht groß. So war halt die 
Steuerungstechnik anno dunnemals.

> Dann muß man ja immer 2 Ziffern wählen und braucht noch nen ganzen Sack
> Relais für die Ablaufsteuerung.

Hm, das war anders, Licht war wohl einstellig.

Wer's alte Eisen nicht ehrt, ist die Neuzeit nicht wert ;-) .

Edit: Gotcha - habs gefunden: https://youtu.be/s1l6VdfODfI?t=413

: Bearbeitet durch User
von Peter D. (peda)


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Bradward B. schrieb:
> Edit: Got'ya - habs gefunden: https://youtu.be/s1l6VdfODfI?t=413

Das sind nur einfache Drehwähler, wie sie in kleineren 
Nebenstellenanlagen oder Feuermeldezentralen verwendet wurden.
https://youtu.be/s1l6VdfODfI?t=523
Die gab es mit bis zu 36 Schritten.
Hebdrehwähler gab es erst in GWNs mit 10 * 11 Stellungen.

von Harald K. (kirnbichler)


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Bradward B. schrieb:
> Edit: Gotcha - habs gefunden: https://youtu.be/s1l6VdfODfI?t=413

Wie man an der eingeblendeten Postleitzahl (und dem Ortsnamen) erkennen 
kann, war das in einem Land, in dem man nicht einfach mal so in einen 
Elektronikladen gehen und alles, was man haben wollte, kaufen konnte.

Wenn der gute Mann also irgendwelche Querverbindungen zur Post* hatte, 
ist klar, warum er sich dieser Technik bedient hat.

"Wir hatten ja nüscht!"


*) "Deutsche Post", nicht "Deutsche Bundespost"

von Thomas U. (charley10)


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Gerald B. schrieb:
> Irgendwann Anfang der 90er hatte Elektor, ebenfalls in der Aprilausgabe,
> einen Akkulader für NiMh, wo durch Wiegen der relativitische
> Massezuwachs des Akkus für ein präzises Ladeeende ermittelt werden
> sollte :-)))
> Es war irgendwie "schöngerechnet", so das es auf den ersten Blick
> glaubhaft aussah.

Genau dieser Artikel fiel mir nach soo langer Zeit beim Lesen ein!
Unseren Lehrlingen konnte ich genau das damals verklickern! Die sind 
dann in das Sekretariat gelaufen um sich die Briefwaage zu holen... 😋
Das war mit einem 9V Block 'erklärt'?
Einer aus diesem Jahrgang wollte mit ein Perpetuum M. 'verkaufen', indem 
er eine Fotodiode mit einer LED anleuchten wollte, die dann wieder...
"Man könnte doch..."

: Bearbeitet durch User
von Crazy Harry (crazy_h)


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Hannes J. schrieb:
> Ich habe jetzt mal gesucht und lag ein bisschen falsch. Nicht 80er,
> sondern 70er. In "300 Schaltungen" aus dem Elektor-Verlag. Schaltung 295
> auf Seite 252.

DANKE :-) Das Buch hab ich.

von Tim 🔆 (solarlicht)


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Bradward B. schrieb:
> Edit: Gotcha - habs gefunden: https://youtu.be/s1l6VdfODfI?t=413

Super Danke! Ich hatte nämlich auch schon gesucht :-)

Ok, das ist wirklich krass... Die arme Ehefrau.

: Bearbeitet durch User
von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Bradward B. schrieb:
> Edit: Gotcha - habs gefunden: https://youtu.be/s1l6VdfODfI?t=413

Das ist ja schlimmer als heute eine Sendung "Bauer sucht Frau".

von Mani W. (e-doc)


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Peter D. schrieb:
> Ich hab mal Drehwähler für eine Telefonanlage probiert. Die brauchen
> aber 60W Impulsleistung (Netzteil) und machen viel Krach.

Damals (tm) gab es nur Trafo, Gleichrichter und fette Elkos, für
die war eine Impulsleistung ein Klacks...

Mein Vater hat von den 70ern an in der Radio Austria (heutige A1)
gearbeitet, darum hatte ich öfters die Gelegenheit, dort reinzusehen...

Da waren reihenweise Gestelle mit 3 Metern Höhe und gut 20 Metern
Länge, bestückt mit tausenden Hebdrehwählern...

Und natürlich große Notstrombatterien im Glasgehäuse...

Das war ein Sound...

von Peter D. (peda)


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Mani W. schrieb:
> Damals (tm) gab es nur Trafo, Gleichrichter und fette Elkos

Fette Elkos gab es anfangs noch nicht. Die Siebung hat hauptsächlich die 
60V Batterie übernommen.

Hier mal Hebdrehwähler mit zugehöriger Ablaufsteuerung (11 Relais). Je 
Reihe gab es noch einen Impulssatz, damit der Wähler über den 
Besetztschritt laufen und über eine Feder wieder in die Ausgangsstellung 
zurück fallen kann.

https://nat.museum-digital.de/object/1179559

von Bradward B. (Firma: Starfleet) (ltjg_boimler)


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Tim 🔆 schrieb:
> Bradward B. schrieb:
>> Edit: Gotcha - habs gefunden: https://youtu.be/s1l6VdfODfI?t=413
>
> Super Danke! Ich hatte nämlich auch schon gesucht :-)

Gerne, mich hatte auch das Suchfieber gepackt und letzlich war es ein 
Glückstreffer, das das Gesuchte im zweiten Video zu finden war. Ist aber 
erst seit einem Jahr auf youtube.

Schon erstaunlich an welche Fetzen aus dem Unterhaltungsfernsehen man 
sich nach Jahrzehnten noch erinnert, während manches Fachwissen ...

Anbei ein Ausschnitt (08:47)  aus den Schrankinnereien, da drehen sich 
zwei grosse Teile, einer Mitte mittig und ein Kleinerer schräg rechts 
drunter.

von Martin H. (horo)


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Peter D. schrieb:
> Insbesondere, da es Telefonwählscheiben nicht im Bastlerladen zu kaufen
> gab. Telefone waren Eigentum der Deutsche Post und nur gemietet.

Erinnere Dich mal an das Fernmeldezeugamt ...

von Mani W. (e-doc)


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Peter D. schrieb:
> Mani W. schrieb:
>> Damals (tm) gab es nur Trafo, Gleichrichter und fette Elkos
>
> Fette Elkos gab es anfangs noch nicht. Die Siebung hat hauptsächlich die
> 60V Batterie übernommen.

Hast recht, als Teenager hatte ich das noch anders gesehen...

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