Hallo, ich dachte immer, man hätte bei Ethernet bedingt durch den immer vorhandenen Übertrager gleichzeitig auch eine galvanische Trennung zwischen PC und angeschlossenem Gerät. Jetzt habe ich mir mal verschiedene Netzwerkkarten und Hubs usw. angesehen und mußte feststellen, dass der Schield der RJ45-Buchsen in allen Fällen mit der Schaltungsmasse verbunden sind. Also doch keine galvanische Trennung? Ich frage, weil ich gerade eine Platine für den ENC28J60 entwerfe und nun vor dem Problem stehe, wie ich den Shield des Magjacks verbinden soll. Gruß Jens
grundsätzlich macht es ja auch absolut sinn, diese entsprechend zu verbinden, da die geräte, welche über die entsprechendne kabel an den hubs, etc angeschlossen sind, diese ebenfalls sind... wozu brauchst du den ne galvanische trennung wo das nicht der fall ist?
Wo ist das Problem? Der Shield der RJ45 Buchsen ist doch nicht mit dem Shield vom Kabel verbunden, oder? Somit is es immer noch schön galvanisch getrennt. MFG Falk
Muss der Schild nicht zumindest an einem Ende auf Masse liegen?
Jain. Ersten ist es nicht zwingend, wenngleich günstiger. Zweitens kann der Schirm auch nur kapazitiv geerdet sein. Oder sehr hochohmig parallel zu einem Kondensator. MFG Falk
Genau an einem Ende. Bei keiner Verbindung hat die Schirmung keinen Wert, bei beidseitiger Verbindung fließen Ausgleichsströme, was die Wirkung auch wieder zerstört.
Genau für diesen Fall gibt es Glasfaser-Ethernet.... (... und die passenden Konverter gleich dazu). Eingesetzt wird dies z.B. professionell bei der Gebäudevernetzung, da eben dort nicht die PE-Leitung über das Ehernetkabel laufen sollte :-)
Jens wrote: > zwischen PC und angeschlossenem Gerät. Jetzt habe ich mir mal > verschiedene Netzwerkkarten und Hubs usw. angesehen und mußte > feststellen, dass der Schield der RJ45-Buchsen in allen Fällen mit der > Schaltungsmasse verbunden sind. Das ist nicht richtig. Er darf nur mit der Schutzerde (Slotblech, Gehäuse) verbunden sein und diese ist nur an einem Punkt (im Netzteil) mit GND der Schaltung verbunden. Damit ist der Schirm geerdet, aber Ausgleichsströme darüber beeinflussen nicht Deine Schaltung. Peter
Ok, der Beitrag ist schon über 10 Jahre alt, stelle mir aber momentan die selbe Frage, und die Antwort von Peda kann ich nicht nachvollziehen. Bei den PCs, die ich untersucht habe, ist der Schirm der Lan-Buchse direkt mit dem PC Gehäuse verbunden, dieses wiederum über viele Abstandsbolzen mit GND des Mainboards, lediglich die Anbindung an PE erfolgt erst im Netzteil. Die galvanische Trennung durch den Lan-Übertrager sehe is somit als überbrückt an. Warum wird dies so gemacht, das Problem welches ich sehe sind Ausgleichströme verschiedener PE-Potentiale über die Lan Kabel Schirmung zweier weit entfernt stehender PCs. Wäre es nicht besser, wenn der Shield(Metall der Lan-Buchse) über einen z.B. 1nF/2kV Kondensator gegen das PC-Gehäuse kapazitiv verbunden wäre, somit könnte kein DC-Ausgleichstrom fließen. Viele Grüße Volker
Volker schrieb: > Warum wird dies so gemacht, Weil man so die EMV-Prüfung besser besteht. Volker schrieb: > Ausgleichströme verschiedener PE-Potentiale Könnten ein Problem werden. Aber: LAN-Patchkabel gibt es auch ungeschirmt (Unshielded Twisted Pair = UTP). Die sind billiger und flexibler - und auch standardkonform. Und verschiedene PE-Potentiale hat man nur in verdammt großen Gebäuden, wo man dann auch Probleme mit den maximal 100m Ethernet Kabel Länge bekommt. Da nimmt man dann notwendigerweise Glasfaser... Volker schrieb: > Wäre es nicht besser, wenn der Shield(Metall der Lan-Buchse) über einen > z.B. 1nF/2kV Kondensator gegen das PC-Gehäuse kapazitiv verbunden Hilft nix, da Du in der ATX Blende oder in der NIC Blende die erforderlichen Abstände nicht einhalten kannst. Jedenfalls nicht ohne das EM-Strahlung aus dem PC entweichen könnte - siehe oben. Bei halbwegs ordentlichen ATX Blenden ist sogar ein Federkontakt zwischen Ethernet+USB Ports und der Blende selbst dran.
Danke Jim, wozu dann aber noch die geforderen 1,5kV Isolation bei einem Lanübertrager, wenns eh überbrückt ist? Volker
Volker schrieb: > Danke Jim, wozu dann aber noch die geforderen 1,5kV Isolation bei einem > Lanübertrager, wenns eh überbrückt ist? Die Datenleitungen sind doch nicht überbrückt. In neueren Installationen gibt es überall PE und N getrennt, damit fließt auf dem PE im Normalfall nirgends Strom - damit gibt es auch keine Potentialunterschiede zwischen verschieden PE's Wenn dein Netzteil aber ein Defekt hat und auf der 5V auf einmal 100V ausgibt, kommt das nicht über den getrennten Übertrager hinweg.
Peter II schrieb: > gibt es überall PE und N getrennt, damit fließt auf dem PE im Normalfall > nirgends Strom Soweit die Theorie. In der Praxis kommt es dann aber doch mal vor, dass man Ausgleichsströme misst. Dann kriegen die Elektriker Arbeit und wuchten Kabel. So richtig dicke.
A. K. schrieb: > Soweit die Theorie. In der Praxis kommt es dann aber doch mal vor, dass > man Ausgleichsströme misst. Dann kriegen die Elektriker Arbeit und > wuchten Kabel. So richtig dicke. oder einfach UTP Kabel verwenden.
Peter II schrieb: > oder einfach UTP Kabel verwenden. Wenn du erst einmal Ausgleichsströme misst, dann ist der Salat schon angerichtet. Dann ist es einfacher, bei PE nachzuhelfen als beim LAN. Wenn beim LAN-Design aus irgendwelchen Gründen die Stockwerke mit STP statt Fiber verbunden wurden, dann liegt schon etwas Potential für Potentialprobleme vor. Und wenn in Kabeltrassen LAN zusammen mit Strom liegt, hat man wohl auch keine Wahlfreiheit in Sachen UTP vs STP mehr.
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A. K. schrieb: > Dann ist es einfacher, bei PE nachzuhelfen als beim LAN. > Wenn beim LAN-Design aus irgendwelchen Gründen die Stockwerke mit STP > statt Fiber verbunden wurden, dann liegt schon etwas Potential für > Potentialprobleme vor. kann ich nicht nachvollziehen. Ich durfte schon Gebäude mit 4 Stockwerken und 8 Unterverteilungen mit Netzwerk verkabeln und da wurde nur Ethernet (Kupfer) verwendet. Es wurde zwar nichts gemessen, es hat aber Problemlos funktioniert. Wenn wirklich Potentialprobleme vorhanden sind, dann ist stimmt irgendetwas mit der Elektro-Installation nicht. Oder es geht um Wirklich große Ströme (Industrie) Wenn der Unterverteilungen aber nur mit PEN versorgt werden, dann ist das nachvollziehbar, weil jeder Strom im N zu einem Spannungsverlust und damit zu Potentialunterschieden beiträgt. Klar würde man heute einfach LWL verlegen, ist zum Schluss nicht teurer dafür aber weniger Probleme.
Peter II schrieb: > Wenn wirklich Potentialprobleme vorhanden sind, dann ist stimmt > irgendetwas mit der Elektro-Installation nicht. Anzunehmen. Und deshalb wurde da ja auch renoviert. Aber da dürfen sich die Elektriker abkämpfen, ist nicht meine Baustelle. > Klar würde man heute einfach LWL verlegen, ist zum Schluss nicht teurer > dafür aber weniger Probleme. Yep. Sollte man denken, auch damals schon. Ich fands auch etwas komisch, als im Zeitalter von LWL dennoch Kupferbündel in die Schächte gelegt wurden. Wobei die Gesamtlösung davor schon LWL verwendet hatte. Wohl doch Preisfrage, jedenfalls war dieses Angebot (Gesamtlösung) günstiger als das der Konkurrenz mit LWL. Ein paar Jahre drauf in der nächsten Runde wars dann wieder LWL.
Volker schrieb: > die Antwort von Peda kann ich nicht nachvollziehen. Da biste nicht der einzige. :) lg. Heiner
Ausgleichsströme auf dem Schirm beeinflussen wohl nicht das Signal, können aber zu Gerätedefekten führen, wenn zu hoch.
Volker schrieb: > wozu dann aber noch die geforderen 1,5kV Isolation bei einem > Lanübertrager, wenns eh überbrückt ist? Der Witz ist, dass die galvanische Trennung sich (nur) auf den Signalpfad bezieht: selbst wenn über den Schirm Ausgleichströme fließen würden, beeinträchtigt das die Signalübertragung in kleinster Weise, weil der Signalpfad keine galvanische Verbindung braucht .
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