Hallo! Ich bin zur Zeit auf der Suche nach einer brauchbaren (wenn möglich einfachen) Schaltung zum Übertragen von Daten auf einer Stromleitung (ähnlich einem Hausbus). Ich hab mir mal Datenblätter der Powerlinemodems von Agilent angesehen, aber die angeführte Filter-Schaltung funktioniert nicht (zumindest mit Multisim). Hate jemand von euch bereits Erfahrung mit solchen Schlatungen? wenn möglich ohne IC's. Danke für eure Tips!
Ich habe sehr gute Erfahrungen mit dem TDA5051 gemacht, er braucht relativ wenig externe Beschaltung und funktioniert zuverlässig. Eine andere Möglichkeit besteht darin, mit einem NE567 zu arbeiten - im Datenblatt ist eine Anwendung beschrieben, allerdings hat das bei mir nie funktioniert, weil die Einkopplung ins Netz nicht so ohne ist (das Netz ist sehr niederohmig)
Ja. Um welchen Frequenzbereich geht es denn ? Welche Bandbreite soll uebertragen werden ? Die Netzimpedanz im betrachteten Frequenzbereich sollte man kennen. Sie kann sehr tief sein, 2 Ohm, oder so. Die Impedanz kann bei hoeheren Frequenzen, wo die Strukturgroesse gegen die Wellenlaenge geht seht stark oertlich schwanken. Gekoppelt wird mit Kondensatoren und Transformern. rene
danke für eure tips - ich hätte für den anfang so an 100khz gedacht - bandbreite ist mir nicht wichtig - weill nur ab und zu mess bzw. steuerdaten übertragen. ich hab das koppeln jetz mal mit kondensatoren und spulen versucht, aber bei meiner simulation kommen immer nur spitzen an, und nich das gesamte pwm signal
@ rene könntest du mir bitte mal eine beispielschaltung für die einkopplung ins stromnetz schicken? danke!
Die Kondensatoren muessen die Spannung inklusive Spikes halten. Wir verwendeten 650VAC/1600VDC Kondensatoren. Der kapazitive Leckstrom ist das Begrenzende. Ich glaube mich zu erinnern, dass nicht mehr als 220nF zulaessig sind. Wir haben allerdings zwischen Phasen und Erde gekoppelt. Der Trafo ist eine stromkompensierte Drossel von Epcos. Irgendeine ist gut, 3.3mF oder so. Der Trafo ist natuerlich 1:1 gewickelt. rene
danke für die schaltung, rene! ich habe allerdings noch 2 fragen: 1. wenn ich nur 1. phase hab is es egal oder? - also nur 1 cap. 2. kann ich auf der datenseite die Spule auch gegen den Nulleiter schalten anstatt gg erde?
1. Ja, fuer 1 phase nur ein Cap. Einspeisen in eiem Haus sollte man am besten in 3 Phasen. Denn wenn man 2 Stationen auf unterschiedlichen Phasen hat, sehen sich die nicht. Allenfalls kann man sonst auch zwischen Null und Erde. 2. Ja, natuerlich kann man wie auf dem Schema angegeben Phase gegen Null einspeisen. Datenseite ? Netzseitig. rene
ich meine auf der seite mit dem 10uF cap - die drossel ist hier von TX/RX nach erde geschalten - kann ich hier auch gegen N schalten?
Nein, das ist die Seite der isolierten Treiberelektronik. Senderseitig hat man hier einen OpAmp mit Tristateausgang, Empfaengerseitig einen Opamp oder allenfalls etwas mit einstellbarer Verstaerkung. Sender und Empfaenger arbeiten Halbduplex auf denselben Punkt, auf dem Schema Rx/Tx genannt. rene
Nochwas. Wir arbeiteten mit 55kHz und machten sehr gute Erfahrungen damit. Viel Bessere als mit einem Vergleichssystem, das zwischen 140 und 400KHz arbeitete. Das hoeherfrequente System hatte oertliche Signalnullstellen, da das System mit bis zu 300m Ausdehnung Interferenzen zeigte. Der Sendesignalpegel lag bei bis zu 20Vpp, der Empfaenger konnte noch 20mVpp detektieren. Die Baudrate war 4800. rene
Sind modulations Träger mit 55kHz auch zugelassen, ich dachte vom EVU sind nur bestimmte Fenster erlaubt eins z.B. bei um die 160kHz. Da selbstbauten eh schon nicht ganz legal sind, ist es villeich nich so günstig auch noch mit einer nicht zugelassenen Frequenz aufzufallen.
also was erlaubt is und was nicht macht mir für diese projekt nichts aus :)
Ja, die zugelassenen Frequenzen und Pegel sollte man abklaeren. Unser System arbeitete auf Schiffen unter einem ISO Standard. Nan kann sich natuerlich auch vom Netz abkoppeln, indem man bei der Haussicherung ein Filter fuer die verwendte/verwendeten Frequenzen installiert. Zudem sollten die verwendeten Signalpegel nicht mit Geraeten interferieren, resp, deren Funktion behindern. Daher waeren die geschilderten 20Vpp etwas viel fuer ein Wohn-/Industriehaus, ohne unfangreiche vorgaengigen Abklaerenungen, resp Messungen. Am Besten legt man das System breitbandig aus. zB mit einem DDS als Generator, die Filter steckbar, bis man einige Tests machen konnte. rene
Deshalb ja meine Empfehlung des TDA5051A. In den Applikationsbeispielen des Datenblatts sind Schaltungen, die die Richtlinien der EVUs erfüllen und funktionieren. Dieses IC wurde exakt für diese Anwendung entwickelt. Ulrich Radig hat eine Alternative entwickelt (nicht von der Aussage verwirren lassen, der TDA5051 sei abgekündigt - dem ist nicht so) http://www.ulrichradig.de/home/index.php/projekte/... Allerdings hat diese Schaltung bei mir nicht so richtig funktioniert, die TDA5051-Schaltung auf anhieb... Ist also eine Frage des bastlerischen Ehrgeizes und der verfügbaren Zeit, die man in ein solches Projekt investiert.
Ein fertiges IC erfuellt nicht automatisch die gesetzlichen Vorgaben. Diese setzen sich zusammen aus Frequenz(-bereich) und Amplitude. Beide Vorgaben koennen je nach Land und Anwendung unterschiedlich sein. rene
btw, hat jemand bezugsquellen in DL wo man den TDA5051A oder was vergleichbares zu vernünftigen Preisen bekommt? Gruß Micha,
wie gesagt - ich will damit eigtl. nur einen versuchsaufbau machen - und alles möglichst ohne ics. die lösung von rene werde ich wohl mal testen.
Rene: Sicher, da hast Du recht. Deshalb schrieb ich ja, dass es eine Applikation im Datenblatt gibt, die zur EN50065 passt. Natürlich kann man das IC auch nicht-Konform betreiben, wie jede andere beliebige Schaltung auch. MichaelS: Bei Segor bekommt man den TDA5051 und -falls man galvanisch trennen will (ist je nach Anwendungsfall schon zu empfehlen) - auch den passenden Übertrager. Ist nicht ganz billig, aber funktioniert. Bei größeren Stückzahlen könnte man es über Schukat oder Spörle versuchen. mbuchmann: Ohne ICs heißt: Alles diskret? Respekt, das wird ein schöner Spaß! Der TDA5051 hat z.B. eine automatische Verstärkungsanpassung, einen PLL, etc.etc. Das alles diskret aufzubauen dürfte ein nettes, mehrwöchiges Projekt ergeben. Wenns klappt, würde ich gern in Form von Schaltplänen / Berichten daran teilhaben.
Jep. Nach vielen erfolglosen Versuchen, eine solche Übertragung selber zu basteln habe ich die Applikationsschaltungen aus dem Datenblatt sofort zum Laufen gebracht. Bei der Datenübertragung muss man allerdings genauso verfahren, wie bei einem AM-Funkmodul: - Präambel, damit der Empfänger des TDA sich einschwingen kann - Manchester-Codierung (gleichspannungsfreie Übertragung) - Durch Prüfsummen abgesicherte Datenpakete Wenn der Sender nicht sendet, fährt der TDA seine Eingangsempfindlichkeit permanent hoch, bis er etwas empfängt -> Rauschen. Das habe ich mit den Prüfsummen voll im Griff. Wunder darf man allerdings nicht erwarten, ich bekomme 600 Baud netto über die Leitung, für Steuerungsaufgaben allemal ausreichend.
@Thkais Was ging denn schief bei den vorgaengigen Versuchen ? Die Hinweise zum AM Funkmodul muss eine Selbstbauloesung ja auch erfuellen. Man kann noch was machen mit den Frequenzen(Hopping, Spreading), der Modulation(FSK, PSK, QAM) und dan hat's sich's etwa. Der Empfang muss angepasst sein(Filtern, PLL, Korrelation) rene
@Thkais: Hört sich vielversprechend an... bin da grad auch am grübeln wie ich mir Fernsteuerbare Steckdosen (Aquarium, Stehlampe, etc...) basteln könnte um sie in mein bestehendes RS485 Steuerkonzept zu integrieren... Zusätzliche Leitungen möchte ich nicht legen, und 230V gibts eh... ;) Da dachte ich an ein zusätzlichen RS485 Knoten im Zählerkasten, welcher entweder mit Phasenkoppler oder sogar einzelne Kanäle für jede Phase hat, der auch inteligienz besitzt und das ganze via TDA5051 dann umsetzt. (Projekt für kalte Winterabende) Was hast du für Erfahrungen im hinblick auf Reichweite und Störfestigkeit unter berücksichtung der von dir genannten Features gemacht? Kommt da nach drei Stockwerken und ein paar zig Meter NYM noch was am Endgerät an das brauchbar für eine Zweiwegekommunikation ist? 600 Baud is hauf genug, müsste man dann noch was beachten wann man die Daten sendet (Stichwort Nulldurchgang)? Dank&Gruß Micha,
Ich habe die Schaltung von Ulrich Radig nachgebaut, hat bei mir am Basteltisch auf Anhieb funktioniert. auch über einige m Kabel (50 m Verlängerungsleitung) ging das problemlos - aber leider nicht in "echter" Umgebung, z.B. einen Raum weiter. (Ja, gleiche Phase, das hab ich überprüft) - die Empfindlichkeit ist da zu gering. Mit einem Transistur zur Verstärkung wurde es etwas besser, aber auf kurze Distanz nahmen dann die Fehler zu. Offensichtlich ist die AGC wichtiger als zunächst angenommen. Habe dann mal ein paar TDA5051A bei Segor bestellt, und hier die Beispielschaltung laut Datenblatt nachgebaut. Hat auch auf Anhieb geklappt, sowohl über kurze Entfernungen als auch im ganzen Haus. Sowohl bei mir zu Hause, als auch bei 2 Freunden in in der Firma mit etlichen Störern im Netz getestet. Ausserdem übernimmt der TDA ja auch gleich das Erzeugen der Träger- Frequenz, worum man sich bei der Selbstbaulösung selbst kümmern muss. (kein großer Akt, aber zusätzlicher Aufwand) -Michael B.
Ich suche eine Lösung: 16 Stck ca. 165W Verbraucher werden über ein 3-pol Erdkabel an 230V zusammen ein- und ausgeschaltet. Die Verbraucher sind in Abständen von ca. 20m montiert. Von diesen 16 Stck möchte ich 8 Verbraucher zusammen aus- und wieder einschalten können.(zusätzl. Leitungsverlegung ist nicht möglich) Ich stell mir eine Frequenzmodulation an der Einspeisung vor und an jedem der 8 Verbraucher einen entsprechenden Empfänger. Wer hat Erfahrung mit solcher Anlagentechnik? Was ist zu berücksichtigen? Gibt es seitens der Industrie fertige Komponenten?
Schau dir dazu mal folgenden Thread an: Beitrag "Prototyp: Low-Cost Powerline Hausbus mit AVR" Außerdem gibts (bzw.: gibts bald) was neues auf dem Markt, was ich (als Alternative zu Powerline) ganz interessant finde (guckst du hier): www.digitalstrom.org www.aizo.com Was lt. Hersteller auch noch (preis-)guenstiger als PLC ist.
@Olaf E. Signalisierung durch kurzes unterbrechen der Speisung.
Wie müsste man denn die Schaltung von Ulrich Radig anpassen um damit auf nem separaten 24VAC Netz Daten übertragen zu können. Als Baudrate reichen 300Baud, Kabellänge max. 300m, max. 32 Teilnehmer. gruß tom
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