Forum: Offtopic Bildtelefon - früher


von Stefan Helmert (Gast)


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Hallo,

schon in den vor-ISDN-Zeiten war doch immer wieder von Bildtelefonen die 
Rede - und zwar mit Wählscheibe. In alten Schwarz/Weiß-Filmen gab es 
auch ab und zu ein Bildtelefon zu sehen, welches absolut ruckelfrei, 
scharfe Bilder lieferte. Welchen Anschluss hatten die denn? Das muss 
doch ein analoger Breitbandanschluss gewesen sein, der das Bildsignal 
wie beim Fernsehen mit PAL übertragen hat?

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Naja, PAL wird es nicht gewesen sein (das wäre Farbe), aber eine 
geschaltete Videoleitung müsste es schon sein.

Allerdings gab es auch schon zur Zeit von Schwarzweißfilmen so etwas wie 
"science fiction" ...

von FRAGENSTELLER (Gast)


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das fällt unter den begriff 'filmtricks'

von trolli, der liebe troll (Gast)


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Ich neheme mal stark an dass das wirklich nur "Trick" war - ich kann mir 
nicht vorstellen dass das zu Zeiten von Wählscheiben möglich war. Man 
bedenke nur mal wie groß (und schwer) damals Fernsehkameras waren, die 
benötigte Makrofunktion gabe es damals mit Sicherheit auch noch nicht!


>Allerdings gab es auch schon zur Zeit von Schwarzweißfilmen so etwas wie
>"science fiction" ...

^^ hierzu kann ich nur alle verfilmungen der Fantomas-Reihe mit Louis de 
Funès empfehlen :D

von Patrick (Gast)


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Die alten James Bond Filme nicht vergessen ;-)

von Willi W. (williwacker)


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Kennt noch einer "Raumpatrouille", die Abenteuer des Raumschiffs "Orion" 
und seiner Besatzung

Ja ja, das ist das Offtopic-Forum

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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trolli, der liebe troll wrote:

> Man
> bedenke nur mal wie groß (und schwer) damals Fernsehkameras waren,

Naja, Endikons/Vidikons gab's schon ziemlich lange, und die Teile
waren nicht soooo riesig.  Sicher, größer als eine heute Digicam
schon. ;-)

> die
> benötigte Makrofunktion gabe es damals mit Sicherheit auch noch nicht!

Was soll das sein?

von Clifford (Gast)


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>Kennt noch einer "Raumpatrouille", die Abenteuer des Raumschiffs "Orion"
>und seiner Besatzung

Klar, die Joghurtbecher an der Decke und Wasserhähne als Bedienelemente. 
Schon lustig ^^

von FRAGENSTELLER (Gast)


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bleistiftspitzer und bügeleisen nicht vergessen

von Jörg S. (Gast)


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Irgendwo hab ich noch ein Prospekt von Grundig für Videokonverenzsysteme 
rumliegen (70-80er Jahre). Ich such mal... (heute abend)

von trolli, der liebe troll (Gast)


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>> die
>> benötigte Makrofunktion gabe es damals mit Sicherheit auch noch nicht!
>
>Was soll das sein?

Die Funktion, damit Du auf rel. kurze Distanz ein "scharfes" Bild 
bekommst. Wenn Du etwas Fotografierst oder Filmst das mehrere Meter weg 
ist, ist das kein Problem für die Optik, wenn Du aber nur 1m oder 1,5m 
zwischen Dir und dem Objekt hast, wird es u.U. unscharf da eine 
"normale" Optik nicht auf so kurze Distanz ausgelegt ist.

Bsp.: Fotografiere mal mit Deiner DigiCam eine Briefmarke auf dem Tisch 
aus wenigen cm Entfernung! - wenn das Bild schaft ist, hat Deine Cam ne 
Makrofunktion!

von Timo (Gast)


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@trolli

Hauerha, da hat sich aber jemand ins Aus geschossen (ich kann mir nicht 
vorstellen, dass du einen Joke machen wolltest)!

Die "Makrofunktion" ist einfach ein Ändern des Fokus durch die Linsen. 
Ich schwöre dir, das gibt es schon länger als 100 Jahre!

Und für ein Bildtelefon braucht man keine "Makrofunktion", sondern nur 
eine Linse mit Brennpunkt in der Nähe des Monitors.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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> Die "Makrofunktion" ist einfach ein Ändern des Fokus durch die Linsen.
> Ich schwöre dir, das gibt es schon länger als 100 Jahre!

Außer bei billigen Digicams halt...  Aber selbstverständlich konnte
man damals den Fokus der Objektive einstellen, halt mit einem Motor
(aber das machen selbst Digicams nicht anders).

von Karl H. (kbuchegg)


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trolli, der liebe troll wrote:
>>> die
>>> benötigte Makrofunktion gabe es damals mit Sicherheit auch noch nicht!
>>
>>Was soll das sein?
>
> Die Funktion, damit Du auf rel. kurze Distanz ein "scharfes" Bild
> bekommst. Wenn Du etwas Fotografierst oder Filmst das mehrere Meter weg
> ist, ist das kein Problem für die Optik,.
>
> Bsp.: Fotografiere mal mit Deiner DigiCam eine Briefmarke auf dem Tisch
> aus wenigen cm Entfernung! - wenn das Bild schaft ist, hat Deine Cam ne
> Makrofunktion!

Zwischen 'wenige cm' und einer normalen Entfernung bei einem
Bildtelefon ist aber ein kleiner Unterschied.

> wenn Du aber nur 1m oder 1,5m
> zwischen Dir und dem Objekt hast, wird es u.U. unscharf da eine
> "normale" Optik nicht auf so kurze Distanz ausgelegt ist

Was soll denn das dann für eine Optik sein?
OK. Ein 400er Tele wird auf diese Distanz so seine Schwierigkeiten
haben, aber für eine normale 50-mm Optik war eine Distanz von 1m
auch in den 60-er Jahren überhaupt kein Problem.
Ansonsten hätte jeder Partyfotograf seine liebe Not gehabt :-)
Von den Porträts (schreibt man das so) der Herzallerliebsten
reden wir mal nicht.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Das ist kein Problem, man muss nur das Objektiv ausreichend weit von der 
Kamera bzw. deren Bildsensor entfernen und man hat eine Makro-Funktion.

Bei Spiegelreflexkameras kann man das mit Zwischenringen oder 
Balgengeräten anstellen - damit verliert man zwar die Möglichkeit, auf 
Unendlich zu focussieren, kann dafür aber im Nahbereich extreme 
Vergrößerungen hinbekommen.

Das ist auch mit Phototechnik des 19. Jahrhunderts hinzubekommen.

von Karl H. (kbuchegg)


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Rufus t. Firefly wrote:

> Das ist auch mit Phototechnik des 19. Jahrhunderts hinzubekommen.

Ganz im Gegenteil:
Mit der damaligen Technik konnte man noch Dinge tun, da kann
eine normale Digicam mit fixem Objektiv nicht mit.
Oder wer, ausser Profifotografen, kennt schon noch die
Scheimpflugregel und wie man sie mit einem Balgen ausnutzen
kann um die Schärfeebene fast beliebig in den Raum zu legen.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Seit die Glasplatte durch Film ersetzt wurde, konnte man den sogar
wellen. ;-)

War aber wohl eher beim Vergrößern üblich denn beim Aufnehmen.

von ?? (Gast)


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Aus den Meilensteinen von Toshiba:

1970 Weltweit erstes Farb-Videotelefon

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


Angehängte Dateien:

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Eine "Cabine Telephonoscopique" wie man sie sich 1883 vorstellte.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


Angehängte Dateien:

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und so sah das Telefon der Zukunft in den Sechzigern oder frühen 
Siebzigern aus

von Jörg S. (Gast)


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In der Grundig Info-Zeitung von 3/85 ist ein Bericht über ein 
Videokonferenzsystem drin. Allerdings wir da nicht auf die 
Übertragungstechnik eingegangen sondern nur auf die Studiotechnik. Es 
waren aber z.B. verbindungen zwischen Köln und London möglich.
Wenn es interessiert, kann ich es noch einscannen...

von Winne (Gast)


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Ich meine erste Bildtelefonieversuche wurden mit der Nipkowscheibe wie 
bei den ersten ersten Fernsehaufnahmegeräten durchgeführt.

http://de.wikipedia.org/wiki/Nipkow-Scheibe.

von Unbekannter (Gast)


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Bildtelefon, ein Zukunfst"vision" die sich einfach nicht durchsetzt.

von Christian B. (casandro)


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OK, auch wenn das alt ist, hier ein paar Fakten:

Die ersten Systeme gab es schon sehr früh. Die haben mit "Flying-Spot" 
Abtastung gearbeitet, spricht man hat einen Lichtfleck über den Anrufer 
projiziert und dann mit großen Photozellen das reflektierte Licht 
gemessen. Damit wurde in den 1930ger Jahren Bildtelefonie betrieben, in 
Deutschland zumindest und auch nur als Versuchsprojekt. (war ziemlich 
teuer, aber im Prinzip für jeden offen)
Die Technik war damals wie üblich in einem extra Raum.

Dann gab es auch noch einige Projekte in verschiedenen Ländern, die alle 
wohl recht ähnlich dem  AT&T Picturephone waren.
Einige sehr interessante Artikel dazu findet man hier:
http://www.porticus.org/bell/pdf/picturephone.pdf
Die hatten in der Regel weniger Bildzeilen und eine niedrigere 
Bildwechselfrequenz. Beispielsweise hatte das AT&T Picturephone grob 250 
Zeilen bei 30 Bildern pro Sekunde mit Interlacing. Dafür braucht man nur 
grob ein MHz an Bandbreite.

von Oliver S. (phetty)


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Interessanterweise hat sogar die Telekom/Post diese ISDN-Geräte als 
Bild-Telefon verkauft und ehrlicherweise nicht Videotelefon genannt.

von Icke ®. (49636b65)


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Christian Berger schrieb:
> Dafür braucht man nur grob ein MHz an Bandbreite.

Das ist immerhin noch um Größenordnungen mehr als herkömmliche analoge 
Telefonleitungen mit ihren rund 3 kHz Bandbreite übertragen können. 
Jegliche Art von Bildtelefonie müßte seinerzeit über spezielle 
Breitbandverbindungen gelaufen sein, das normale Telefonnetz wäre dafür 
nicht geeignet gewesen.

von M. W. (hobbyloet)


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Den Thread, macht der Wunschjörg eh bald Dicht, ist ja zu alt!

Falls nicht, Respekt!

von Christian B. (casandro)


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Ja, das ging, wie in dem PDF beschrieben, zum Kunden über 6-Draht 
Leitungen. Ein Paar für den Ton und die Signalisierung, 2 Paare für das 
Bild. Fernverbindungen gingen über ein modifiziertes "PCM-30" (die 
US-Version halt).

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