Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Tipsend2 Pollin


von Matthias (Gast)


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B-Nr.: 37-540995
Gibts damit schon Bastelerfahrung? 1,95 Euro klingt gut. Hat vielleicht 
jemand einen Schaltplan von dem Gerät? Besonders interessiert mich die 
Tastatur.

: Verschoben durch User
von Benedikt K. (benedikt)


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Was willst du genau wissen ?
Die Tastatur ist glaube ich eine 7x5 Matrix die bis auf glaube ich eine 
Spalte (die als 7. Zeile geschaltet ist) elektrisch so angeordnet ist, 
wie sie es mechanisch ist.
Das Display wird von irgendeinem HDxxx angesteuert (kompatibel zum 
HD44780). Der uC ist ein maskenprogrammierter von Fujitsu. Ansonsten 
findet man darin noch ein Stepup Wandler auf 3,5V und ein Wandler auf 
-3V. Und dann noch ein PCD3312 DTMF Generator.

von Jupp (Gast)


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Die Tastatur besteht wahrscheinlich aus Kontaktgummi mit auf der 
Leiterplatte befindlichen Kontakten. Was macht man damit?

von Matthias (Gast)


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Welche Tastenbezeichnungen stehen auf den Tasten? Auf dem Pollinbild 
kann ich es nicht erkennen.

von Benedikt K. (benedikt)


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Hier mal ein schön großes Bild, auf dem man alles gut erkennen kann.

von Benedikt K. (benedikt)


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Hier die Anschlussbelegung wenn man den µC auslötet.
D0-7 von dem LCD Controller werden auch für die Tastenmatrix genutzt.

von Walter (Gast)


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Ich habe mir das Teil gerade gekauft und möchte es als Ein/ausgabe-Modul 
für irgendwas verwenden.
Den Prozessor habe ich schon rausgeflext ...

LCD Controller ist ein HD66702

@Benedikt
Hast Du schon die Belegung der Tastaturmatrix rausgefunden?

von Benedikt K. (benedikt)


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Ja, habe ich. Allerdings finde ich die genau Belegung nicht mehr. Das 
einzige was ich mir notiert habe, ist die Belegung des Prozessors.

von Walter (Gast)


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Schade,
dann muss ich mich wohl selber durchschlängeln ...

von Klaus H. (gpsklaus)


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Hallo,
auch jetzt im September 2009 werden die Tipsend2 immer noch in der 
aktuellen Pollin-Sonderliste angeboten. Offensichtlich hatte man bei der 
Telekom seinerzeit größere Restbestände aufgekauft. Auch ich hatte mich 
( sicherheitshalber ) schon vor längerer Zeit auch mit einigen 
Exemplaren eingedeckt und hoffte auf "die richtige Anwendung".
Jetzt hatte ich die Idee, wie man das Gerät auch ohne größere innere 
Änderungen als Geber für serielle ASCII-Zeigen erweitern könnte. Dazu 
ist es nur nötig, die ausgegebenen DTMF-Tonsignale parallel zum Hörer 
abzunehmen und daraus mithilfe eines DTMF-Decoders, wie z.B. eines 
"MT8870" ( gibt es z.B. bei Conrad ) ein tonabhängiges 4-Bit paralles 
Bitmuster zu erzeugen und dieses mithilfe z.B. eines 
Mikrocontrollerprogrammes in serielle ASCII-Daten zu wandeln.

Als ersten Schritt habe ich erst einmal die jeweils bei Tastenbetätigung 
ausgegebenen Tonfolgen analysiert. Nachdem der Mode "TEXT CS" die 
kürzesten Folgen zu liefern scheint, habe ich diesen dabei gewählt. Zur 
Analyse selbst diente ein auf PC's lauffähiges DTMF-Decoderprogramm von 
Norbert Pieper, das hier zu finden ist:
http://www.polar-electric.com/DTMF/Index.html

Hier die bei Tastenbetätigung im Mode "TEXT CS" ermittelten 
DTMF-Tonfolgen.

A = ##*1         P = ##*6          0 = *#0
B = ##1          Q = ##6           1 = *#1
C = ###1         R = ###6          2 = *#2
D = ##*2         S = ##*7          3 = *#3
E = ##2          T = ##7           4 = *#4
F = ###2         U = ###7          5 = *#5
G = ##*3         V = ##*8          6 = *#6
H = ##3          W = ##8           7 = *#7
I = ###3         X = ###8          8 = *#8
J = ##*4         Y = ##*9          9 = *#9
K = ##4          Z = ##9
L = ###4                           ? = #0
M = ##*5         Ä = ##*1 ##2      . = #9
N = ##5          Ö = ###5 ##2      - = **2
O = ###5         Ü = ###5 ##2      , = **8
             Space = ##0           ! = ###0

( korr. am 21.9.08 9.55h )

Man erkennt, daß zu Beginn immer ein "#" oder ein "*" steht und jedes 
Zeichen mit einer Ziffer abgeschlossen wird. Mit Ausnahme vielleicht der 
Umlaute dürfte die programmliche Umsetzung keine größeren Probleme 
bereiten, so dass ich mich in den nächsten Tagen einmal daran machen 
werde.

Klaus

von Alexander S. (esko) Benutzerseite


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Klaus H. schrieb:
> A = ##*1       E = ##2
> Ä = ##*1 ##2
> Mit Ausnahme vielleicht der Umlaute dürfte die programmliche Umsetzung
> keine größeren Probleme bereiten

Das ist sogar sehr einfach:
Umlaute werden einfach als AE OE UE gesendet. D.h. nach der Ausgabe kann 
man ein Ä nicht mehr von AE unterscheiden.

von Stefan W. (wswbln)


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...ist nur blöd, wenn dann eine (zu) einfache Decodierroutine z.B. aus 
einem "Ikosaeder" einen "Ikosäder" macht...

von Alexander S. (esko) Benutzerseite


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Eben genau das meinte ich. Ein AE ist von einem Ä nicht mehr zu 
unterscheiden und daher bleibt es dann ein AE. Daraus folgt, dass man 
mit dem Gerät keine echten Umlaute ausgeben kann.

von Klaus H. (gpsklaus)


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Das mit den Umlauten erfordert sicher noch etwas Nachdenken. Es müsste 
noch untersucht werden, ob es zwischen der Übertragung von Umlauten und 
zwei separaten Zeichen irgendwelche zeitlichen Unterschiede gibt, womit 
dann ggf. eine Unterscheidung möglich sein könnte. Ich verstehe 
allerdings nicht, warum man es sich ohne Not so schwierig gemacht hat 
und dafür nicht besser eindeutigere Zeichenfolgen "erfunden" hat.

Ansonsten ist mein ( Bascom- ) Programm inzwischen schon soweit fertig. 
Um es auch praktisch testen zu können, muss ich jetzt allerdings erst 
noch die Hardware zusammenbauen. Vorgesehener Prozessor ist übrigens ein 
nur zu etwa 30% ausgelasteter ATMEGA8.

Klaus

von Klaus H. (gpsklaus)


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Hallo,
hier noch mein zugehöriges "Arbeitsschaltbild"

Klaus

von Klaus H. (gpsklaus)


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So,
der Baustein wurde inzwischen aufgebaut und erfolgreich getestet. Die 
Verbindung zwischen Tipsend und Decoder erfolgte erst einmal nur ohne 
Berücksichtigung der Masseverhältnisse durch zwei parallel zum Hörer 
angeschlossene Drähte. Wer es komfortabler möchte, der kann hier 
natürlich auch noch einen kleinen NF-Übertrager spendieren. Solange der 
Tipsend aus der internen Batterie versorgt wird, halte ich das aber 
nicht für erforderlich.
Auf die Auswertung der Umlaute habe ich vorerst verzichtet, aber 
ansonsten klappt es schon sehr gut. Wünschen würde ich mir noch ein <CR> 
und <LF> am Textende, aber dabei habe ich noch keine Idee für ein 
Erkennungskriterium.
Zur Zeit ist das Programm nur für eine Datenausgabe mit 9600bps 
ausgelegt, aber über den auf dem Bild sichtbaren DIP-Schalter könnte man 
natürlich auch noch die Schaltmöglichkeit für weitere Baudraten 
hinzufügen.

PS: Falls Interesse besteht, so kann ich hier auch gern noch das 
BASCOM-Programm veröffentlichen.

Klaus

von Klaus H. (gpsklaus)


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Hier noch die Anzeige eines mit dem TIPSEND übermittelten Mustertextes.
Grundsätzlich kann dafür jedes beliebige Terminalprogramm ( wie z.B. das 
ehemals zu WINDOWS gehörende "Hyperterminal" ) verwendet werden.
Hier erfolgte die Auswertung mithilfe eines für den Baustein "E072" von 
Display3000 geschriebenen kleinen Textanzeigeprogrammes.

Klaus

von controllergirl (Gast)


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Hallo Klaus !!

Die ganze Sache hat ja ein wenig geruht... aber gut Ding braucht ja auch 
Zeit :o)

Da ich eine änhnliche Anwendung testen wollte, wäre ich an deinem 
BASCOM-Programm interessiert... dann bräuchte ich nicht die ganzen Räder 
neu zu erfinen... :o)

Ist das noch vorhanden? gibts das noch? würdest du es posten?

Viele Grüsse von...

controllergirl :o)

von Daniel A. M. (amad) Benutzerseite


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Hi,

Ich hab mal irgendwo ein paar Bilder zur Verwendung des Tipsend2 - 
Displays heruntergeladen und stells euch, falls jemand braucht rein.

Mit dem DTMF-Encoder lässt sich super ein Telefonwahlgerät baun, man 
kann aber natürlich auch einfach die Nummer einspeichern und den 
Ein-Taster, sowie den Send-Taster brücken, wenn man wählen will ;)

Wobei dabei ein Modem-Übertrager erforderlich ist...
Naja, is ja eh bei einigen alten Notebooks drin ;)

MfG,

Daniel

von gpsklaus (Gast)


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Hallo Controllergirl und Daniel

@controllergirl
> Da ich eine änhnliche Anwendung testen wollte, wäre ich an deinem
BASCOM-Programm interessiert... dann bräuchte ich nicht die ganzen Räder
neu zu erfinen... :o)
> Ist das noch vorhanden? gibts das noch? würdest du es posten?

@Daniel M.
> Ich hab mal irgendwo ein paar Bilder zur Verwendung des Tipsend2 -
Displays heruntergeladen und stells euch, falls jemand braucht rein.

Ich hätte garnicht gedacht, dass noch irgendwo Interesse am Tipsend2 
besteht, aber da scheine ich mich geirrt zu haben. Gern füge ich auch 
noch mein damaliges Programm an. Sicherlich lässt es sich auch noch 
verbessern oder erweitern.
Über einen späteren Erfahrungsbericht würde ich mich freuen.

Klaus

von Eric (Gast)


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Moin,
Mal sehen, ob sich noch jemand in dieses Thema hier verirrt. ☺
es wurden ja die Zahlenfolgen für die jeweiligen Buchstaben gepostet.
Bei der CityRuf Rufaussendung soll ein Tipsend noch benutzt werden 
können (oder ist die Info bereits veraltet, falls das hier jemand weiß)?
Im Grunde könnte man die ja eigentlich auch übers Telefon abtippen,. 
Wenn ich das aber bei der rufaussendung versuche, beschwert sich die 
Dame am ende der Leitung, von welcher ich die Instruktionen erhalte; ich 
könne die Nachricht nicht ohne Inhalt absenden (gesendet wird mit der 
Rautetaste #, beim Versuch, mit ###3 ein I zu schreiben, interpretiert 
das System dies defakto drei mal als Versuch, eine Nachricht ohne Inhalt 
abzusetzen).
Übermittelt ein Tipsend die Mfv-Töne einfach viel schneller, als ich das 
über die Telefontastatur könnte? Werden zu Beginn und zum Schluss 
bestimmte Steuerzeichen übermittelt (vielleicht auch Töne, die so im MFV 
gar nicht existieren) oder kommen die Zeichen A/d, die dort ja existent 
sind, zum Einsatz?
Wie bereits erwähnt, vielleicht ist die Information, ein Tipsend könne 
heute noch verwendet werden, auch einfach nur veraltet.
Grüße von Eric

von Eric (Gast)


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So, Frage beantwortet.
Jemand hat mir eine Aufnahme eines Tipsend zukommen lassen. Diese hab 
ich testweise über die Leitung gejagt und der entsprechende Text kamm 
fehlerfrei beim Empfänger an.
Tatsächlich gibt es am Anfang wohl ein Erkennungssignal für das System, 
evtl. eines der 4 möglichen Buchstaben.

von mIstA (Gast)


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Klaus H. schrieb:
> Hier die bei Tastenbetätigung im Mode "TEXT CS" ermittelten
> DTMF-Tonfolgen.

Die eigentliche Antwort versteckt sich hier. Die geposteten DTMF-Folgen 
wurden im Modus TEXT CS ermittelt; für den Cityruf hat das Tipsend lt. 
Bedienungsanleitung aber einen eigenen Modus: TEXT CD


Eric schrieb:
> Tatsächlich gibt es am Anfang wohl ein Erkennungssignal für das System,
> evtl. eines der 4 möglichen Buchstaben.

Ob das Erkennungssignal am Anfang der einzige Unterschied zwischen den 
beiden Betriebsmodi ist, könntest Du ja mal testen indem Du Deine 
Testaufnahme einem DTMF-Decoder vorspielst; außerdem weißt Du dann auch 
ob die Erkennungssequenz auch aus DTMF-Tönen besteht.


Eric schrieb:
> Übermittelt ein Tipsend die Mfv-Töne einfach viel schneller, als ich das
> über die Telefontastatur könnte?

Dazu hab ich die Aussage gefunden, daß die Übertragung von 80 Zeichen 
nur mit dem Tipsend ca. 30 Sekunden dauert; das dürfte deutlich 
schneller sein als Du es über die Telefontastatur schaffst.

Ob der Cityruf Gateway auch deutlich langsamere Eingaben akzeptiert 
könntest Du ja trotzdem mal versuchen, die Startsequenz hast Du ja 
jetzt.

Beitrag #6215326 wurde vom Autor gelöscht.
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