Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Wie findet man eine Firma mit moderner Unternehmenskultur?


von Auf der Suche nach dem verlorenen Glück (Gast)


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Wie findet man einen Arbeitgeber mit moderner Unternehmenskultur?

Was ich unter "moderner Unternehmenskultur" verstehe - dazu zwei 
beispiele. Diese beiden einfach deshalb weil jeder die Firmen kennt:

1.) Google
http://www.spiegel.de/karriere/berufsstart/bewerbungen-google-ist-das-gegenteil-von-kontrolle-a-902390.html

2.) dm Drogerie Markt
http://de.wikipedia.org/wiki/Dm-drogerie_markt#Firmenkultur

Kennt Ihr noch mehr Beispiele? Vielleicht vor allem im Raum Hessen und 
nahe Umgebung (also Mainz, Aschaffenburg, ...)

von der ossi in stuttgart (Gast)


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Auf der Suche nach dem verlorenen Glück schrieb:
> Was ich unter "moderner Unternehmenskultur" verstehe - dazu zwe
Und du glaubst an die Marketingquatsch? Wie alt bist du denn?

von Bürovorsteher (Gast)


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Ponyhöfe?

von Auf der Suche nach dem verlorenen Glück (Gast)


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der ossi in stuttgart schrieb:
> Und du glaubst an die Marketingquatsch?

Wieso Marketingquatsch? Manche Unternehmen haben eine bessere 
Unternehmenskultur, manche eine schlechtere. Die mit der besseren gilt 
es zu finden.

> Wie alt bist du denn?

Alt genug um in mehr als einer Firma gearbeitet zu haben und alt genug 
um Unterschiede zu erkennen.

von Claus M. (energy)


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Auf der Suche nach dem verlorenen Glück schrieb:
> Manche Unternehmen haben eine bessere
> Unternehmenskultur, manche eine schlechtere. Die mit der besseren gilt
> es zu finden.

Ja, aber es ist "modern" eine schlechte zu haben. Vielleicht solltest du 
lieber ein Unternehmen suchen was eine altmodische Unternehmenskultur 
hat.

von Auf der Suche nach dem verlorenen Glück (Gast)


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Claus M. schrieb:
> altmodische Unternehmenskultur

Altmodische Unternehmenskultur = es wird von oben nach unten 
durchregiert. Angestellte sind Befehlsempfänger und haben gefälligst das 
zu tun was man ihnen sagt. Mitgestaltung ist unerwünscht.

Nein danke, sowas will ich nicht.

von Oliver (Gast)


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Auf der Suche nach dem verlorenen Glück schrieb:
> Wie findet man einen Arbeitgeber mit moderner Unternehmenskultur?

Steht doch im zweiten Artikel deutlich drin: Gar nicht. Die finden dich.

Falls dich bisher keine Firma mit "toller Firmenkultur" abgeworben hat, 
tja, Pech gehabt. Denn das Spiel hat immer zwei Seiten - Firmen mit 
"toller Kultur" suchen halt Mitarbeiter mit "tollen Fähigkeiten". Wenns 
nicht passt, passts nicht...

Oliver

von Auf der Suche nach dem verlorenen Glück (Gast)


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Oliver schrieb:
> Steht doch im zweiten Artikel deutlich drin: Gar nicht. Die finden dich.

Vielleicht haben wir nicht den gleichen Artikel gelesen. Wo soll das 
denn stehen?

"Den Großteil unserer Mitarbeiter finden wir nach wie vor, indem wir 
rausgehen und nach ihnen suchen." --> ist nichts anderes als die 
klassische Suche nach Angestellten, so wie sie Firmen seit jeher 
praktizieren. Mit Stellenanzeigen veröffentlichen und all so was.

von Karl-Heinz (Gast)


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Auf der Suche nach dem verlorenen Glück schrieb:
> der ossi in stuttgart schrieb:
>> Und du glaubst an die Marketingquatsch?
>
> Wieso Marketingquatsch? Manche Unternehmen haben eine bessere
> Unternehmenskultur, manche eine schlechtere. Die mit der besseren gilt
> es zu finden.

Habe mal bei einem Unternehmen - witzigerweise auch in Hessen - 
gearbeitet, der mehrfach mit dem Titel "Deutschlands beste Arbeitgeber" 
ausgezeichnet wurde. Nach 2 Jahren wurde es mir zu bunt und habe 
gekündigt.

http://www.sma.de/die-vollstaendige-nachricht/news/752-sma-solar-technology-ag-erneut-als-bester-arbeitgeber-deutschlands-ausgezeichnet.html

Hier mal ein paar Erfahrungen von Exkollegen auf kununu, die nicht von 
der PR-Abteilung "geschönt" wurden:

http://www.kununu.com/de/all/de/ew/sma-solar-technology/a/TExvVlpw
http://www.kununu.com/de/all/de/ew/sma-solar-technology/a/TEZuVVh0
http://www.kununu.com/de/all/de/ew/sma-solar-technology/a/TEVoWFx0
http://www.kununu.com/de/all/de/ew/sma-solar-technology/a/TEVoVlh2

Soviel zum Thema Marketingquatsch...

von kinderbetreuung auf mc.org (Gast)


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Auf der Suche nach dem verlorenen Glück schrieb:
> Wieso Marketingquatsch? Manche Unternehmen haben eine bessere
> Unternehmenskultur, manche eine schlechtere. Die mit der besseren gilt
> es zu finden.
<Stein hochheb> Schon mal was von employer branding gehört?

Das Gesülze oben ist reines Marketinggewäsch. Wer der ernst nimmt glaubt 
auch an diese Plaketten wie "Top Company to Work" oder wie die alle 
heissen und kauft nur Persil weil das reiner als rein wäscht.

Mich wundert gar nichts mehr dass die Gehälter der Ing. seit Jahrzehnten 
im Sinkflug sind und sich Dienstleistergeschmeiss so fest etablieren 
konnte wie in keinem anderen Land. Auch der Ing. scheint hier nicht 
wirklich was in der Birne zu haben, ausser Fachthemen ist er so naiv und 
gutgläubig wie eine 70 Jahre alte Oma die den armen Mann an der Haustüre 
reinbittet und ihr ein Abo aufschwatzt.

von Claus M. (energy)


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Auf der Suche nach dem verlorenen Glück schrieb:
> Claus M. schrieb:
>> altmodische Unternehmenskultur
>
> Altmodische Unternehmenskultur = es wird von oben nach unten
> durchregiert. Angestellte sind Befehlsempfänger und haben gefälligst das
> zu tun was man ihnen sagt. Mitgestaltung ist unerwünscht.
>
> Nein danke, sowas will ich nicht.

Ist erstens Blödsinn und zweitens gibt es wichtigeres. Früher waren den 
Unternehmern ihre Angestellten noch wichtig, Stichwort soziale 
Verantwortung. Heute sind sie nur Kostenfaktor und Melkvieh. Dafür 
dürfen sie über alles Mitreden auf einer Ebene wie du das glaubst, aber 
nichts mitbestimmen. Friss oder Stirb.

von Oliver (Gast)


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Auf der Suche nach dem verlorenen Glück schrieb:
> Oliver schrieb:
>> Steht doch im zweiten Artikel deutlich drin: Gar nicht. Die finden dich.
>
> Vielleicht haben wir nicht den gleichen Artikel gelesen. Wo soll das
> denn stehen?
>
> "Den Großteil unserer Mitarbeiter finden wir nach wie vor, indem wir
> rausgehen und nach ihnen suchen."

Ok, ich meinte zwar den ersten Artikel, aber auch DM schreibt doch ganz 
deutlich: "Don't call us, we call you"...

Oliver

von kinderbetreuung auf mc.org (Gast)


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kinderbetreuung auf mc.org schrieb:
> konnte wie in keinem anderen Land. Auch der Ing. scheint hier nicht
> wirklich was in der Birne zu haben, ausser Fachthemen ist er so naiv und
> gutgläubig wie eine 70 Jahre alte Oma die den armen Mann an der Haustüre
> reinbittet und ihr ein Abo aufschwatzt.
"Der Ing." bezieht sich hier allgemein auf Ings. in Deutschland. Der 
kommt in Sachen Naivität und Gutgläubigkeit auf den ersten Platz. Selbst 
die Asiaten die noch an Geister,...  glauben sind da heller in der 
Birne.

von Quack (Gast)


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Auf der Suche nach dem verlorenen Glück schrieb:
> Was ich unter "moderner Unternehmenskultur" verstehe - dazu zwei
> beispiele.

Was daran findest du modern? Was daran findest du attraktiv? Ich frage, 
weil mir zu google eher hip als modern einfaellt und ich keinen 
attraktiven Gesamteindruck von diesem Unternehmen habe.

von Auf der Suche nach dem verlorenen Glück (Gast)


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Quack schrieb:
> Was daran findest du attraktiv?

Modern und attraktiv finde ich generell (nicht unbedingt speziell auf 
Google/dm bezogen):

Arbeitsaufgaben:
Bei der Verteilung von Arbeitsaufgaben sollten die Angestellten auf 
jeden Fall mitbestimmen können. Im Zweifelsfall wissen sie doch viel 
besser als irgendein neu reingeschneiter Projektleiter wer für welche 
Aufgabe denn am besten geeignet ist. Außerdem ist die Produktivität um 
so höher, je mehr man sich mit einer Aufgabe idntifizieren kann: Die 
Firma profitiert im Endeffekt davon, weil die Arbeitsaufgaben besser und 
effizienter erledigt werden.
Bei Google ist es so, dass man bis zu 20% seiner Arbeitszeit mit eigenen 
Ideen verbringen darf. Das ist doch mal was. So kann man eigene 
Kreativität auch mal freisetzen, anstatt dass sie ständig blockiert wird 
von Leuten, die sowieso keine Ahnung von Entwicklung haben.

Mitbestimmung von Arbeitnehmern:
Wer kann beurteilen, ob ein Anwalt gut ist? Andere Anwälte. Wer kann 
beurteilen, ob ein Maschinenbauer gut ist? Andere Maschinenbauer. Wer 
kann beurteilen, ob ein Softwareentwickler gut ist? Andere 
Softwareentwickler.
In diesem Zusammenhang finde ich eine Firmenkultur gut, in dem die 
Bewertung von Mitarbeitern sowie das Einstellen von neuen Mitarbeitern 
nicht allein einem Einzelnen (dem Vorgesetzten) obliegt, sondern der 
"Peer Group". Wir haben hier zum Teil Vorgesetzte, die an einem völlig 
anderen Standort (Hunderte von km weit weg) tätig sind als manche ihrer 
Angestellten. Wie sollen die ihre Leute denn vernünftig bewerten? Sie 
haben ja sehr wenig Kontakt zu ihnen. Die Kollegen am gleichen Standort 
hingegen haben umso mehr Kontakt, und daher bessere Möglichkeiten zu 
erfahren ob und wie gut jemand tatsächlich arbeitet.
Genau das, also Mitarbeiter bestimmen mit was passiert, gibt es bei dm. 
In welchem Umfang weiß ich nicht, weil ich dort nicht gearbeitet habe. 
Jedenfalls geht es dm super und Schlecker ist pleite. Letztere übrigens 
patriarchalisch von oben nach unten durchregiert. Was ist also der 
bessere Ansatz? ;-)

Entscheidungsfindung:
Gut ist, wenn Entscheidungen auf der richtigen Ebene getroffen werden. 
Wenn zum Beispiel Entscheidungen über Ersatzteile (Verkaufspreis, 
Vorratshaltung, ...) von Leuten getroffen werden, die von Ersatzteilen 
nichts verstehen, dann kommt meistens nichts Vernünftiges dabei heraus.
Eine Entscheidung sollte in einer Hierarchie so weit unten wie nur 
irgend möglich getroffen werden: Genau da, wo sich die Leute am besten 
mit dem Gegenstand auskennen, um den es eben geht.

Flexible Arbetszeiten:
Die Möglichkeit zu Home Office finde ich genial. Das heißt nicht, dass 
ich sie dauernd nutzen würde. Aber manchmal eben schon. Es gar nicht 
erst zu dürfen, weil die Regelungen in einer Firma das verbieten, 
empfinde ich im 21. Jahrhundert einfach nicht mehr als zeitgemäß.

von Auf der Suche nach dem verlorenen Glück (Gast)


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Karl-Heinz schrieb:
> Habe mal bei einem Unternehmen - witzigerweise auch in Hessen -
> gearbeitet, der mehrfach mit dem Titel "Deutschlands beste Arbeitgeber"
> ausgezeichnet wurde. Nach 2 Jahren wurde es mir zu bunt und habe
> gekündigt.

Und wo arbeitest du jetzt? Ist es da besser? Na ich hoffe doch. Wenn ja 
- wie hast du deinen neuen Arbeitgeber gefunden? :-)

von Thomas1 (Gast)


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von Bürovorsteher (Gast)


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> Eine Entscheidung sollte in einer Hierarchie so weit unten wie nur
> irgend möglich getroffen werden: Genau da, wo sich die Leute am besten
> mit dem Gegenstand auskennen, um den es eben geht.

Pfui gacks, das ist Anarchie.

von Karl-Heinz (Gast)


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Auf der Suche nach dem verlorenen Glück schrieb:
> Karl-Heinz schrieb:
>> Habe mal bei einem Unternehmen - witzigerweise auch in Hessen -
>> gearbeitet, der mehrfach mit dem Titel "Deutschlands beste Arbeitgeber"
>> ausgezeichnet wurde. Nach 2 Jahren wurde es mir zu bunt und habe
>> gekündigt.
>
> Und wo arbeitest du jetzt? Ist es da besser? Na ich hoffe doch. Wenn ja
> - wie hast du deinen neuen Arbeitgeber gefunden? :-)

Habe mich mit zwei Kollegen selbständig gemacht. Seitdem alles gut.

von Dipl Ing ( FH ) (Gast)


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> Wie findet man einen Arbeitgeber mit moderner Unternehmenskultur?

Also in Deutschland wird es echt schwierig ..

von Gefrusteter Entwickler (Gast)


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Dipl Ing ( FH ) schrieb:
>> Wie findet man einen Arbeitgeber mit moderner Unternehmenskultur?
>
> Also in Deutschland wird es echt schwierig ..

Die "moderne" Kultur ist doch überall üblich! "Modern" ist halt nicht 
"gut":

von PSblnkd (Gast)


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Gefrusteter Entwickler schrieb:
> Dipl Ing ( FH ) schrieb:
>>> Wie findet man einen Arbeitgeber mit moderner Unternehmenskultur?
>>
>> Also in Deutschland wird es echt schwierig ..
>
Warum eigentlich nicht in Deutschland - wenn man mal davon ausgeht, dass 
Deutschland an der ehemaligen "Zonengrenze" nicht aufhört...
Es kann ja wohl nicht das Ziel des Ganzen sein, dass die Zukunft der 
Elektronik ganz und gar in Fernost beheimatet sein wird.
Im Gegensatz zum alltäglichen Gejammre über unmögliche Zustände der 
"Berufsfindung" in Deutschland - hier ein beredes Beispiel als mögliche 
Alternative:
http://www.blunk-electronic.de/download/Stellenangebot.pdf

Viel Erfolg!

Grüsse aus Berlin

PSblnkd

von Dipl Ing ( FH ) (Gast)


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http://www.blunk-electronic.de/download/Stellenangebot.pdf

Na ja , um das alles zu erfüllen sind gefühlt 3-4 Mitarbeiter notwendig 
, und zwar der schlaueren Sorte

von Klaus (Gast)


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Karl-Heinz schrieb:
> Auf der Suche nach dem verlorenen Glück schrieb:
>> Karl-Heinz schrieb:
>>> Habe mal bei einem Unternehmen - witzigerweise auch in Hessen -
>>> gearbeitet, der mehrfach mit dem Titel "Deutschlands beste Arbeitgeber"
>>> ausgezeichnet wurde. Nach 2 Jahren wurde es mir zu bunt und habe
>>> gekündigt.
>>
>> Und wo arbeitest du jetzt? Ist es da besser? Na ich hoffe doch. Wenn ja
>> - wie hast du deinen neuen Arbeitgeber gefunden? :-)
>
> Habe mich mit zwei Kollegen selbständig gemacht. Seitdem alles gut.

Karl-Heinz, hast Du noch einen Platz für mich frei?
Ich bin noch bei dieser Firma und kann Dich verstehen ... :-)

von Facharbeiter der Ingenieuer spielt (Gast)


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Dipl Ing ( FH ) schrieb:
> Na ja , um das alles zu erfüllen sind gefühlt 3-4 Mitarbeiter notwendig
> , und zwar der schlaueren Sorte

Brauchst dich ja nicht zu bewerben ...

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Dipl Ing ( FH ) schrieb:
> http://www.blunk-electronic.de/download/Stellenangebot.pdf
>
> Na ja , um das alles zu erfüllen sind gefühlt 3-4 Mitarbeiter notwendig
> , und zwar der schlaueren Sorte

Das verstehe ich nicht. Was bitte ist denn an den Anforderungen für 
einen einzelnen unerfüllbar?:

> Projektorientierte Hardware­ und Technologieentwicklung

Sollte man beherrschen

> Berechnung, Validierung von Schaltungskonzepten und ­ Modulen

Dafür ist man schließlich Ingenieur

> Spezifikation und Simulation von analogen und digitalen Schaltungen

Auch das sollte man heutzutage an der Uni lernen

> Logiksynthese in Verilog/VHDL

VHDL also - das erste Kriterium, dass vielleicht nicht jeder beherrscht

> Schaltplan­ und PCB­Layoutentwurf unter Beachtung von
> Zuverlassigkeits­ ̈und Sicherheitsanforderungen mit CadSoft EAGLE
> EMV­- und fertigungsgerechtes PCB­ und Baugruppendesign

Man sollte also Schaltplanentwicklung in EAGLE betrieben haben. Auch das 
dürfte auf die mmeisten zutreffen.

> Einrichtung und Pflege von Boundary Scan Testprogrammen
> (JTAG/IEEE1149.x)

Geschenkt

> Bearbeitung von Software­Projekten in Ada2005/2012

Man sollte schon mal in Ada programmiert haben

> Administration von Linux Betriebssystemen

Und Linux zu hause schadet auch nicht

Bleiben also drei weitergehende Anforderungen, die man durchaus alleine 
erfüllen kann: VHDL, Ada, Linuxadmin

Ach ja, vernünftiges Englisch noch - das muss man heute eigentlich nicht 
mehr groß erwähnen.

Und das sind natürlich alles Wunschanforderungen. Wenn man in Linux 
nicht so fit ist, aber VHDL und Eagle beherrscht, wird einem sicherlich 
nicht der Kopf abgerissen, sondern man kann sich da einarbeiten.

Sorry, aber das ist wirklich nichts Unerfüllbares für einen Dipl.-Inf.

von (prx) A. K. (prx)


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Bitte bedenken, dass es bei der Unternehmenskultur nicht nur erhebliche 
Unterschiede zwischen einzelnen Unternehmen gibt, sondern auch zwischen 
beispielsweise den USA und Deutschland. Weshalb Konzepte aus dem 
amerikanischen Umfeld in Deutschland teils recht problematisch sind, 
umgekehrt sicher auch.

von lalala (Gast)


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Chris D. schrieb:
> Sorry, aber das ist wirklich nichts Unerfüllbares für einen Dipl.-Inf.

Ein Informatiker kann EMV gerechte PCBs designen? Das meinst Du doch 
nicht ernst.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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lalala schrieb:
> Chris D. schrieb:
>> Sorry, aber das ist wirklich nichts Unerfüllbares für einen Dipl.-Inf.
>
> Ein Informatiker kann EMV gerechte PCBs designen? Das meinst Du doch
> nicht ernst.

Komisch, dass ich (Dipl.-Inf.) als Unternehmer unter anderem damit schon 
seit Jahren meine Brötchen verdiene ;-)
Mit Nebenfach E-Technik und entsprechender Fortbildung geht das also 
durchaus sehr gut.

Aber ich meinte hier natürlich "Dipl.-Ing." (so wie es auch in der 
Stellenausschreibung steht).

: Bearbeitet durch Moderator
von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Chris D. schrieb:
> Mit Nebenfach E-Technik und entsprechender Fortbildung geht das also
> durchaus sehr gut.

So etwas ist für Dich oder mich als Unternehmer eine 
Selbstverständlichkeit, passt aber nicht in das Schubladendenken der 
überall anzutreffenden Konzernbeamten. Und von denen gibt es hier ja 
Unmengen.

von Facharbeiter der Ingenieuer spielt (Gast)


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Chris D. schrieb:
> Dipl Ing ( FH ) schrieb:
> Na ja , um das alles zu erfüllen sind gefühlt 3-4 Mitarbeiter notwendig
> , und zwar der schlaueren Sorte
>
>
> Sorry, aber das ist wirklich nichts Unerfüllbares für einen Dipl.-Inf.

Und wir wissen jetzt endlich auch was wir von Dipl Ing ( FH ) zu halten 
haben.

von Cyblord -. (cyblord)


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Chris D. schrieb:

> Komisch, dass ich (Dipl.-Inf.) als Unternehmer unter anderem damit schon
> seit Jahren meine Brötchen verdiene ;-)
> Mit Nebenfach E-Technik und entsprechender Fortbildung geht das also
> durchaus sehr gut.

Finde ich ebenso. Arbeite als Dipl.Inf. auch sehr viel im Bereich 
Hardware inkl PCB Design, EMV usw.

von Auf der Suche nach dem verlorenen Glück (Gast)


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Chris D. schrieb:
> Man sollte schon mal in Ada programmiert haben

Wäre mir neu dass Ingenieure in Ada programmieren. Höchstens vielleicht 
in der Luft- und Raumfahrt. Aber das ist dann schon recht speziell.

von chris (Gast)


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Auf der Suche nach dem verlorenen Glück schrieb:
> Wäre mir neu dass Ingenieure in Ada programmieren. Höchstens vielleicht
> in der Luft- und Raumfahrt. Aber das ist dann schon recht speziell.

Schubladendenken ist mit ein Grund, warum viele keine Arbeit finden und 
von vorneherein bestimmte Angebote für sich persönlich ausschließen.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Auf der Suche nach dem verlorenen Glück schrieb:
> Chris D. schrieb:
>> Man sollte schon mal in Ada programmiert haben
>
> Wäre mir neu dass Ingenieure in Ada programmieren. Höchstens vielleicht
> in der Luft- und Raumfahrt. Aber das ist dann schon recht speziell.

Naja, eigentlich überall, wo es sicherheitskritisch ist und zertifiziert 
werden muss: eben Luft- und Raumfahrt, aber auch Militärbereich, 
Medizin, Kraftwerk- und Prozesssteuerungen in Gefahrenbereichen etc.
Also doch schon einige Gebiete.

Und: man kann/sollte sich als Ing/Inf sich auch durchaus im Studium mit 
Dingen beschäftigen, die nicht zum direkten Lehrplan gehören.

Das selbstständige Erlernen einer Programmiersprache gehört mMn durchaus 
dazu, zumal Ada in vielen Dingen Pascal ähnelt und FP/OOP von den 
Konzepten her überall ähnlich implementiert sind.

Wobei man sicherlich auch mit dem Jungen dort reden könnte, selbst wenn 
man Ada noch nicht beherrscht: "Ich habs in VHDL und PCB/EMV-Design 
drauf, kann C/C++ aber wenn Du mir einen Monat gibst, dann hänge ich 
mich in der Zeit abends voll rein und bring mir Ada bei." Zumal man ja 
noch ienen Ansprechpartner hätte.

Wie gesagt: eine Ausschreibung ist immer nur eine Wunschliste (best 
case).

Ich bin bspw. auch der Typ, der dort direkt anrufen und mit den 
Unterlagen vorbeikommen würde, um mir ihn/das Unternehmen anzusehen. 
persönlich geht so etwas sowieso am besten. Außerdem zeigt das echtes 
Interesse. Eine Online-Bewerbung kann jeder Trottel abschicken.

Wenn man natürlich direkt denkt "Ach neeee, ich hab nur mit KiCad 
gearbeitet, das passt ja schon nicht.", dann wird das nichts.

Anrufen - (vorbeikommen) - abklären!

Edit: der gute Mann er hat zuerst eine Ausbildung absolviert und an 
einer FH studiert - also durchaus auch ein Mann der Praxis (meiner 
Erfahrung nach angenehme Leute) und passen würde er somit zu unserem 
"Dipl.-Ing. (FH)" auch.

: Bearbeitet durch Moderator
von Quack (Gast)


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Auf der Suche nach dem verlorenen Glück schrieb:

> Modern und attraktiv finde ich generell (nicht unbedingt speziell auf
> Google/dm bezogen):

Das klingt erst einmal Alles gut, ist es aber oft nicht. Darum meine 
Kommentare dazu, aus 15 Jahren praktischer Berufserfahrung mit 
verschiedenen Firmenkulturen.

> Arbeitsaufgaben:
> Bei der Verteilung von Arbeitsaufgaben sollten die Angestellten auf
> jeden Fall mitbestimmen können. Im Zweifelsfall wissen sie doch viel
> besser als irgendein neu reingeschneiter Projektleiter wer für welche
> Aufgabe denn am besten geeignet ist.

Problem 1: Das ist ein Irrtum. Ingenieure sind die gleichen 
Selbstueberschaetzer, wie andere Menschen auch. Und sie sind die 
gleichen Rosinenpicker.

> Außerdem ist die Produktivität um
> so höher, je mehr man sich mit einer Aufgabe idntifizieren kann: Die
> Firma profitiert im Endeffekt davon, weil die Arbeitsaufgaben besser und
> effizienter erledigt werden.

Und wer macht die Aufgaben, mit denen sich keiner identifizieren kann?

> Bei Google ist es so, dass man bis zu 20% seiner Arbeitszeit mit eigenen
> Ideen verbringen darf. Das ist doch mal was.

Das ist vor Allem ein Mythos. Dazu gibt es auch einen guten Witz: Das 
sind die 20%, die du am Samstag in der Firma sitzt.

> So kann man eigene
> Kreativität auch mal freisetzen, anstatt dass sie ständig blockiert wird
> von Leuten, die sowieso keine Ahnung von Entwicklung haben.

Sowas nennt man Hobby. Das steht jedem frei in seiner Freizeit und in 
Firmen, die nicht google heissen, guckt auch keiner, was man in seiner 
Freizeit macht - man kann sie also in der Tat frei verwenden.

> Mitbestimmung von Arbeitnehmern:
> Wer kann beurteilen, ob ein Anwalt gut ist? Andere Anwälte. Wer kann
> beurteilen, ob ein Maschinenbauer gut ist? Andere Maschinenbauer. Wer
> kann beurteilen, ob ein Softwareentwickler gut ist? Andere
> Softwareentwickler.

Du unterstellst Objektivitaet. Das ist ein wahrlich rares Gut. Diese Art 
der Mitbestimmung fuehrt nur zu intellektueller und kultureller Inzucht 
im Unternehmen.

> In diesem Zusammenhang finde ich eine Firmenkultur gut, in dem die
> Bewertung von Mitarbeitern sowie das Einstellen von neuen Mitarbeitern
> nicht allein einem Einzelnen (dem Vorgesetzten) obliegt, sondern der
> "Peer Group".

Und was du dabei voellig uebersiehst: Wollen die Arbeitnehmer wirklich 
gute Kollegen einstellen? Oft werden exzellente Bewerber eher als 
Bedrohung betrachtet.

> Wir haben hier zum Teil Vorgesetzte, die an einem völlig
> anderen Standort (Hunderte von km weit weg) tätig sind als manche ihrer
> Angestellten. Wie sollen die ihre Leute denn vernünftig bewerten? Sie
> haben ja sehr wenig Kontakt zu ihnen.

An den Resultaten. Ganz ehrlich, das ist das einzige Setup, in dem 
halbwegs objektiv bewertet wird. Wo die Selbstdarsteller sich nicht vor 
die stillen Performer draengen koennen.

> Die Kollegen am gleichen Standort
> hingegen haben umso mehr Kontakt, und daher bessere Möglichkeiten zu
> erfahren ob und wie gut jemand tatsächlich arbeitet.

Sowas nennt man dann Seilschaft, Kluengel oder Clinch. Ein ideales Setup 
fuer sanktioniertes Mobbing.

> Genau das, also Mitarbeiter bestimmen mit was passiert, gibt es bei dm.
> In welchem Umfang weiß ich nicht, weil ich dort nicht gearbeitet habe.
> Jedenfalls geht es dm super und Schlecker ist pleite. Letztere übrigens
> patriarchalisch von oben nach unten durchregiert. Was ist also der
> bessere Ansatz? ;-)

Eine 1-Fall-Statistik ist es bestimmt nicht. Wenn ich sowas lesen muss, 
frage ich mich immer: "An welcher Waldorf-Uni hat der studiert?"

> Entscheidungsfindung:
> Gut ist, wenn Entscheidungen auf der richtigen Ebene getroffen werden.

Gut ist, wenn Entscheidungen gemeinsam in einem Kooperativen Umfeld 
getroffen werden, damit die verschiedenen Interessen ausreichend 
geprueft und abgewogen werden koennen. Und dann kann auch an die 
verschiedenen Teilnehmer kommuniziert werden, warum

> Wenn zum Beispiel Entscheidungen über Ersatzteile (Verkaufspreis,
> Vorratshaltung, ...) von Leuten getroffen werden, die von Ersatzteilen
> nichts verstehen, dann kommt meistens nichts Vernünftiges dabei heraus.

Und du meinst es wird besser, wenn diese Entscheidungen getroffen werden 
von Leuten, die nichts von Kostenrechnung, Verkauf und Kundenmanagement 
verstehen?

> Eine Entscheidung sollte in einer Hierarchie so weit unten wie nur
> irgend möglich getroffen werden: Genau da, wo sich die Leute am besten
> mit dem Gegenstand auskennen, um den es eben geht.

Um es nochmal klar zu sagen: Gute Entscheidungen werden gemeinsam 
getroffen, nicht im Gaertchen einer Gruppe, die sich fuer was Besonderes 
haelt. Und es gibt nichts schlimmeres fuer ein Unternehmen, als 
ungezuegeltes Kompetenzgerangel ohne klare Autoritaeten.

von Udo S. (urschmitt)


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Wenn der TO mal 6 Monate in solchen Betrieben in den USA gearbeitet 
hätte, wäre er für den Rest seines Lebens geheilt.
70h Woche ist da normal, wer nur 5 Überstunden pro Woche macht ist 
Minderleister und die schlechtesten 10% werden entsorgt.
Gegenseitiges Bewerten: Wer dat die besten Ellenbogen um selbst nach 
vorne zu kommen und die anderen hinter sich drücken.

@TO: Bewahre dir deinen Idealismus, die Realität kommt schnell genug :-)

von klausi (Gast)


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Udo Schmitt schrieb:
> Wenn der TO mal 6 Monate in solchen Betrieben in den USA gearbeitet
> hätte, wäre er für den Rest seines Lebens geheilt.
> 70h Woche ist da normal, wer nur 5 Überstunden pro Woche macht ist
> Minderleister und die schlechtesten 10% werden entsorgt.

Ist das wahr?
70h? Eigene Erfahrung oder Quelle?
Kann das fast nicht glauben.

Man hört viel negatives bezgl Arbeit in den USA. Aber nicht alles ist 
wahr.

Habe auch schon von entspannten Firmen gehört, 40 std Wochen, sogar bis 
zu 20 Tagen Urlaub, und das in den USA...

von Auf der Suche nach dem verlorenen Glück (Gast)


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Chris D. schrieb:
> Und: man kann/sollte sich als Ing/Inf sich auch durchaus im Studium mit
> Dingen beschäftigen, die nicht zum direkten Lehrplan gehören.

Ja schon, aber es gibt wirklich Hunderte von Programmiersprachen. Man 
kann sich unmöglich mit allen schon mal beschäftigt haben. Bevor ich Ada 
lerne, ohne dass ich überhaupt eine konkrete Anwendung dafür habe, lerne 
ich zehnmal lieber Python. Da hat man in der Regel mehr von:

http://www.tiobe.com/index.php/content/paperinfo/tpci/index.html

Udo Schmitt schrieb:
> Wenn der TO mal 6 Monate in solchen Betrieben in den USA gearbeitet
> hätte, wäre er für den Rest seines Lebens geheilt.
> 70h Woche ist da normal, wer nur 5 Überstunden pro Woche macht ist
> Minderleister und die schlechtesten 10% werden entsorgt.

Ist das so? Es heißt doch: "Nine to five." :-)

> @TO: Bewahre dir deinen Idealismus, die Realität kommt schnell genug :-)

Haha, ich bin schon zum großen Teil desillusioniert...

von Auf der Suche nach dem verlorenen Glück (Gast)


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Quack schrieb:
> Problem 1: Das ist ein Irrtum. Ingenieure sind die gleichen
> Selbstueberschaetzer, wie andere Menschen auch. Und sie sind die
> gleichen Rosinenpicker.

Nur, wer soll dann derjenige sein der die Aufgaben verteilt? Ein 
Projektleiter, der selber keine Ahnung hat, weil er mit der 
entsprechenden Hardware oder Software selbst nie gearbeitet hat?

> Und wer macht die Aufgaben, mit denen sich keiner identifizieren kann?

Die müssen logischerweise auch erledigt werden, und in dem Fall müssten 
sie vom Vorgesetzten und/oder dem Projektleiter zugewiesen werden.

> Sowas nennt man Hobby. Das steht jedem frei in seiner Freizeit und in
> Firmen, die nicht google heissen, guckt auch keiner, was man in seiner
> Freizeit macht - man kann sie also in der Tat frei verwenden.

Es gibt Ideen, die man hat und die direkt mit der Tätigkeit auf der 
Arbeit in Zusammenhang stehen.

Was mir in meinem aktuellen Job auf den Sack geht, ist dass wir im 
Grunde genommen immer nur auf Kundenanfrage hin entwickeln. Da ist nix 
mit Innovation. Wie soll man aber ein attraktives Produkt entwickeln, 
wenn man überhaupt kein Budget dafür hat, auch mal etwas Neues zu 
entwickeln was bisher kein Kunde angefragt hat?

> Und was du dabei voellig uebersiehst: Wollen die Arbeitnehmer wirklich
> gute Kollegen einstellen? Oft werden exzellente Bewerber eher als
> Bedrohung betrachtet.

Es gibt einen Unterschied zwischen gut und exzellent. Wir haben hier 
definitiv zu viele Pfeifen, ich würde mir mehr wirklich kompetente 
Kollegen wünschen. Allerdings ist am Pfeifentum eben auch die 
Personalpolitik hier schuld: Es werden manche Leute eingestellt die für 
den Job gar nicht richtig geeignet sind, und generell werden alle (auch 
die Fähigen) überhaupt nicht vernünftig eingearbeitet.

> An den Resultaten. Ganz ehrlich, das ist das einzige Setup, in dem
> halbwegs objektiv bewertet wird. Wo die Selbstdarsteller sich nicht vor
> die stillen Performer draengen koennen.

Das würde beinhalten, dass der Vorgesetzte sich die konkreten Resultate 
(wie Schaltpläne, Programmcode, Dokumente, ...) auch mal anschaut. Das 
passiert hier selten genug.

> Gut ist, wenn Entscheidungen gemeinsam in einem Kooperativen Umfeld
> getroffen werden, damit die verschiedenen Interessen ausreichend
> geprueft und abgewogen werden koennen. Und dann kann auch an die
> verschiedenen Teilnehmer kommuniziert werden, warum

Genau das passiert hier ja nicht.

> Und du meinst es wird besser, wenn diese Entscheidungen getroffen werden
> von Leuten, die nichts von Kostenrechnung, Verkauf und Kundenmanagement
> verstehen?

Eher kann ein technisch Versierter sich fehlende kaufmännische 
Kenntnisse aneignen als dass ein Kaufmann sich technische Kenntnisse 
aneignen kann.

> Um es nochmal klar zu sagen: Gute Entscheidungen werden gemeinsam
> getroffen

Das werden sie hier eben nicht. Wahrscheinlich ist gerade das der 
Fehler.

von IchGlaubeEsNicht (Gast)


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>Allerdings ist am Pfeifentum eben auch die Personalpolitik hier schuld

Daß du in dieser Firma eingestellt wurdest, würde mir jetzt ernsthaft zu 
denken geben.

von Auf der Suche nach dem verlorenen Glück (Gast)


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IchGlaubeEsNicht schrieb:
> Daß du in dieser Firma eingestellt wurdest, würde mir jetzt ernsthaft zu
> denken geben.

Keine Firma, auch wenn sie noch so schlecht ist, schafft es 
ausschließlich und nur Pfeifen einzustellen. ;-)

Natürlich wurden in den letzten paar Jahren auch einige gute Leute 
eingestellt. Von denen sind aber manche auch schon wieder weg. Das 
spricht wohl für sich.

von IchGlaubeEsNicht (Gast)


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>schafft es ausschließlich und nur Pfeifen einzustellen.

Was macht dich so sicher, daß du zu den Guten gehörst?

>Von denen sind aber manche auch schon wieder weg

Und du bist noch da?

von Auf der Suche nach dem verlorenen Glück (Gast)


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Mein Vorgesetzter ist mit mir zufrieden und ich bin dieses Jahr eine 
Entgeltgruppe aufgestiegen. Aber Du weißt es sicher gleich besser, nicht 
wahr?

Das sind mir die liebsten: nix sinnvolles zur  Fragestellung beitragen, 
aber rummeckern geht klar.

von IchGlaubeEsNicht (Gast)


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>Mein Vorgesetzter ist mit mir zufrieden und ich bin dieses Jahr eine
>Entgeltgruppe aufgestiegen.

Dann sei froh, daß du unter den vielen Blinden der Einäugige bist.

von Bürovorsteher (Gast)


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> Wie soll man aber ein attraktives Produkt entwickeln,
> wenn man überhaupt kein Budget dafür hat, auch mal etwas Neues zu
> entwickeln was bisher kein Kunde angefragt hat?

Wenn es niemand nachfragt, braucht es auch niemand.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Bürovorsteher schrieb:
>> Wie soll man aber ein attraktives Produkt entwickeln,
>> wenn man überhaupt kein Budget dafür hat, auch mal etwas Neues zu
>> entwickeln was bisher kein Kunde angefragt hat?
>
> Wenn es niemand nachfragt, braucht es auch niemand.

:-) Genau das habe ich auch gedacht.

Andersherum wird ein Schuh draus: ich sammel zuerst die Wünsche der 
Kunden, die im Gespräch meist nebenher fallen. Ist eine "kritische 
Masse" zusammen, entwickeln wir in diese Richtung (sofern mich diese 
interessiert).
Und bisher laufen all diese Produkte dann auch wie "geschnitten Brot".
Man muss einfach nur die Kunden für sich arbeiten lassen :-)

Aber ich weiss genau, was er meint: vor lauter Projektarbeit für die 
Kunden bleibt ihnenkeine Zeit für eigene Produkte.

Genau deswegen habe ich im Laufe der Jahre das Gewicht immer mehr hin zu 
eigenen Produkten verschoben und jetzt gibt es keine 
Lastenhefte/Pflichtenhefte mehr.

Lohn ist: praktisch kein Stress, ausgereifte Produkte, Zufriedenheit - 
und natürlich auch mehr Gewinn, weil nur ich die Hand aufhalte.

von horst1 (Gast)


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Auf der Suche nach dem verlorenen Glück schrieb:
> Allerdings ist am Pfeifentum eben auch die
> Personalpolitik hier schuld: Es werden manche Leute eingestellt die für
> den Job gar nicht richtig geeignet sind, und generell werden alle (auch
> die Fähigen) überhaupt nicht vernünftig eingearbeitet.

Die "Fähigen" sollten das schon selber bringen.

Auf der Suche nach dem verlorenen Glück schrieb:
> Was mir in meinem aktuellen Job auf den Sack geht, ist dass wir im
> Grunde genommen immer nur auf Kundenanfrage hin entwickeln. Da ist nix
> mit Innovation. Wie soll man aber ein attraktives Produkt entwickeln,
> wenn man überhaupt kein Budget dafür hat, auch mal etwas Neues zu
> entwickeln was bisher kein Kunde angefragt hat?

Damit hast du die Frage eigentlich schon beantwortet. Wenn kein Kunde 
anfragt dann gibt es auch keinen Markt dafür. Und für ein "attraktives 
Produkt", welches nicht gekauft wird, gibt es auch kein Budget.

von Auf der Suche nach dem verlorenen Glück (Gast)


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Bürovorsteher schrieb:
> Wenn es niemand nachfragt, braucht es auch niemand.

horst1 schrieb:
> Damit hast du die Frage eigentlich schon beantwortet. Wenn kein Kunde
> anfragt dann gibt es auch keinen Markt dafür. Und für ein "attraktives
> Produkt", welches nicht gekauft wird, gibt es auch kein Budget.

Niemand hat nach einem Automobil gefragt. Die Leute damals sagten "wir 
haben doch die Pferdekutsche". Kein Kunde hat nach Coca-Cola gefragt. 
Heute ist das die bekannteste Marke der Welt.

Wer immer nur auf Anfrage entwickelt, der läuft dem Markt hinterher und 
hat kein Alleinstellungsmerkmal, mit dem er sich von der Konkurrenz 
abhebt. Man muss auch mal neue Dinge entwickeln können die es noch nicht 
gibt. Dass das nur mit einem kleinen Teil des jährlichen Budgets 
passiert ist ja okay. Aber gar nicht?

Wenn jeder immer gesagt hätte "das braucht keiner", dann hätten wir 
viele sinnvolle Dinge nicht, die es heute gibt und die man nicht mehr 
missen möchte.

von Udo S. (urschmitt)


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Auf der Suche nach dem verlorenen Glück schrieb:
> Udo Schmitt schrieb:
>> Wenn der TO mal 6 Monate in solchen Betrieben in den USA gearbeitet
>> hätte, wäre er für den Rest seines Lebens geheilt.
>> 70h Woche ist da normal, wer nur 5 Überstunden pro Woche macht ist
>> Minderleister und die schlechtesten 10% werden entsorgt.
>
> Ist das so? Es heißt doch: "Nine to five." :-)

klausi schrieb:
> Ist das wahr?
> 70h? Eigene Erfahrung oder Quelle?

Nine to five gilt für die einfachen Arbeiter am Band oder auf Akkord. 
Und selbst da nicht unbedingt.
Es ging in dem Thread um Firmen mit "moderner Unternehmenskultur" usw. 
also um Firmen wie Google usw.
Und ja es ist so, ich war einmal 5 Wochem beruflich in einem 
amerikanischen Unternehmen und habe  mehrere Freunde in den USA 
(gebürtige Amerikaner) die in dem Umfeld arbeiten (großes Reiseportal).
Ein befreundetes Paar hat uns im Rahmen einer Dienstreise vor einigen 
Wochen besucht und noch ne Woche angehängt. Der hat in seiner Woche 
Urlaub immer noch jeden tag ca. 5h an seinem Laptop gearbeitet und nein, 
das hat er nicht gemacht weil er workoholic ist sondern weil er es sonst 
hätte büßen müssen wenn er wieder daheim ist (Die Arbeit bleibt liegen).

Es gab vor kurzem auch irgendwo mal ein Bericht zu einem Unternehmen, wo 
die Mitarbeiter ihren Urlaub selbstbestimmen (auch Software/Internet), 
die Crux war (laut dem Bericht) daß die meisten maximal 5-8 tage im Jahr 
genommen hatten und selbst die nicht am Stück.

: Bearbeitet durch User
von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Auf der Suche nach dem verlorenen Glück schrieb:
> Bürovorsteher schrieb:
>> Wenn es niemand nachfragt, braucht es auch niemand.
>
> horst1 schrieb:
>> Damit hast du die Frage eigentlich schon beantwortet. Wenn kein Kunde
>> anfragt dann gibt es auch keinen Markt dafür. Und für ein "attraktives
>> Produkt", welches nicht gekauft wird, gibt es auch kein Budget.
>
> Niemand hat nach einem Automobil gefragt.

Doch, danach haben indirekt sogar sehr viele gefragt: es gab (und gibt) 
das Bedürfnis der Kunden nach rascherer Fortbewegung. "Baue etwas, mit 
dem wir schneller von A nach B kommen und Du wirst uns als Kunden 
haben."

> Die Leute damals sagten "wir
> haben doch die Pferdekutsche". Kein Kunde hat nach Coca-Cola gefragt.
> Heute ist das die bekannteste Marke der Welt.

Da wurde aber auch sehr kräftig die Werbetrommel gerührt und das Blaue 
vom Himmel gelogen (aus der Wikipedia):
"Coca-Colas rasanter Aufstieg unter Asa Candlers Führung wird nicht 
zuletzt auch den für damalige Zeiten ungewöhnlich hohen Summen 
zugeschrieben, die er für Werbung aufwandte (1900: 85.000 US-Dollar; 
1912: eine Million US-Dollar)."

> Wer immer nur auf Anfrage entwickelt, der läuft dem Markt hinterher und
> hat kein Alleinstellungsmerkmal, mit dem er sich von der Konkurrenz
> abhebt.

(Wenn mit "Anfrage" ein Kundenwunsch gemeint war):
Selbstverständlich hat er dann ein Alleinstellungsmerkmal. Wenn Du der 
erste bist, der das entwickelt, was die Leute wollen, dann stehst Du 
allein.

> Man muss auch mal neue Dinge entwickeln können die es noch nicht
> gibt.

So isses - und das einfachste, um den Verkaufserfolg zu sichern, ist, 
das zu entwickeln, was sich andere wünschen. Dann musst Du nämlich wenig 
bis keine Werbung machen, weil das Bedürfnis schon vorhanden ist.

> Dass das nur mit einem kleinen Teil des jährlichen Budgets
> passiert ist ja okay. Aber gar nicht?

Ja, das ist ganz klar ein Fehler.

> Wenn jeder immer gesagt hätte "das braucht keiner", dann hätten wir
> viele sinnvolle Dinge nicht, die es heute gibt und die man nicht mehr
> missen möchte.

Meist ist es bei diesen Dingen so, dass zumindest einer - nämlich der 
Entwickler - es praktisch findet und es erst deswegen überhaupt 
entwickelt. Und dann ist gerade bei Dingen des täglichen Bedarfs die 
Chance nicht schlecht, dass das andere genau so sehen (auch wenn sie das 
noch keinem gesagt haben ;-).

Du darfst auch nicht vergessen, dass man nur von den produkten etwas 
wahrnimmt, die erfolgreich sind. Ich denke, die Dunkelziffer der mit 
viel Geld und Herzblut entwickelten Dinge, die wie Blei im Lager liegen, 
ist deutlich höher.

Deswegen finde ich es nicht verkehrt, zumindest mal in der Kundschaft 
rumzuhorchen, ob so etwas interessant wäre - bevor man da viel geld 
reinsteckt.

Noch besser ist es natürlich, wenn die Kunden das von selbst 
ansprechen ("Habt Ihr nicht ...", "Warum gibt es soetwas noch nicht?").

Wie schon an anderer Stelle geschrieben: diese Strichliste mit 
Kundenideen ist das Wertvollste für die Zukunft meines Unternehmens.

Es gibt wirklich noch Unzähliges, was auch wirklich benötigt wird - 
selbst in Nischen wie meiner!

Also: nur Mut! :-)

von klausi (Gast)


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Udo Schmitt schrieb:
> Und ja es ist so, ich war einmal 5 Wochem beruflich in einem
> amerikanischen Unternehmen und habe  mehrere Freunde in den USA
> (gebürtige Amerikaner) die in dem Umfeld arbeiten (großes Reiseportal).
> Ein befreundetes Paar hat uns im Rahmen einer Dienstreise vor einigen
> Wochen besucht und noch ne Woche angehängt. Der hat in seiner Woche
> Urlaub immer noch jeden tag ca. 5h an seinem Laptop gearbeitet und nein,
> das hat er nicht gemacht weil er workoholic ist sondern weil er es sonst
> hätte büßen müssen wenn er wieder daheim ist (Die Arbeit bleibt liegen).

Aber dass das in fast allen US Firmen so abläuft, kann ich fast nicht 
glauben?

Gilt hier das Sprichwort, kennst du eine Firma, kennst du alle?

von Dipl.-Ing. (TH) (Gast)


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Auf der Suche nach dem verlorenen Glück schrieb:
> Wie findet man einen Arbeitgeber mit moderner Unternehmenskultur?

http://de.wikipedia.org/wiki/Moderne_Zeiten

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