Hallo, da ich neu im Berufsleben bin, habe ich noch nicht viel Erfahrung. Ich würde gerne wissen, ob es sinnvoll ist als ein Dipl. Ing. in eine Gewerkschaft beizutreten. Welche Vorteile hätte ich? Gibt es auch Nachteile? Wie ist es so bei euch, wie ist eure Erfahrung? Danke Cimbom
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Hi, Wenn du Tariflich verdienst dann hat diesen Vertrag die Gewerkschaft ausgehandelt und wenn dein Arbeitgeber mal keine Tariferhöhung bezahlen will und die Gewerkschaft sagt es wird gestreikt dann kannst du daran nur teilnehmen wenn die Gewerkschaft dich vertritt( Mitglied sein ). Während der Zeit die gestreikt wird zahlt dann die Gewerkschaft jedem Mitglied sein Gehalt und sorgt dafür das der Arbeitgeber dich nicht kündigen kann. Zusätzlich kann man über die Gewerkschaft auch Rechtsbeistand bekommen ( Arbeitsrechtschutz ) Ob sich das lohnt mußt du selber entscheiden kostet ja immerhin 1% deines Einkommens. Aber wenn keiner Mitglied wird werden in zukunft kaum Arbeitskämpfe organisiert werden. Da der Arbeitgeber weiß das z.B. 70% seiner Belegschaft nicht Streiken dürfen weil sie kein Mitglied sind, dann hat er nichts zu befürchten. gruß P.Pan
Peter Pan wrote: > will und die Gewerkschaft sagt es wird gestreikt dann kannst du daran > nur teilnehmen wenn die Gewerkschaft dich vertritt( Mitglied sein ). Liest sich in http://de.wikipedia.org/wiki/Streik#Allgemeines etwas anders: Demnach muss der Streik von einer Gewerkschaft organisiert, aber der Streikende kein Mitglied sein. Der Unterschied liegt im Geld währenddessen.
danke für die Infos.. nun wenn ich aber kein Tariflohn erhalte, würde es für mich auch kein Sinn ergeben Mitglied in einer Gewerkschaft zu werden?!.. ODER?? Ingenieur haben doch generell kein Tariflohn denke ich...
>Ich würde gerne wissen, ob es sinnvoll ist als ein Dipl. Ing. in eine >Gewerkschaft beizutreten. Nein. Du solltest nur nicht streiken, dann bekommst du auch Dein Geld von der Firma und brauchst keine Streikkasse. Das Streiken besorgen schon die die Arbeiter in der Werkshalle für Dich. Sie können echt etwas lahm legen und bekommen dann auch einen Ersatz. Du solltest brav weiterentwickeln, weil du mit einem Streik sowieso keinen Druck ausüben kannst. Du kannst statt Streik, Druck mit Gehaltsforderung machen.
> Ingenieur haben doch generell kein Tariflohn denke ich...
Witzigkeit kennt keine Grenzen...
Matthias wrote: >> Ingenieur haben doch generell kein Tariflohn denke ich... > > Witzigkeit kennt keine Grenzen... und was ist da so witzig :-D ich muss sagen, ich bin bis jetzt nicht schlauer geworden :-(
grob gesagt ist alles bis 60k Tarifgehalt. Und die 60k-Grenze muß erstmal durchbrochen werden... Als Berufsanfänger brauchst Du Dir über soetwas keine Sorgen zu machen.
Matthias wrote: > grob gesagt ist alles bis 60k Tarifgehalt. Und die 60k-Grenze muß > erstmal durchbrochen werden... Als Berufsanfänger brauchst Du Dir über > soetwas keine Sorgen zu machen. Wobei eine tarifliche Bindung des Arbeitgebers vorausgesetzt wird! Also gerade bei kleinen Firmen ist eine Gewerkschaftsmitgliedschaft total verschenktes Geld.
Ka We wrote:
> Wobei eine tarifliche Bindung des Arbeitgebers vorausgesetzt wird!
heißt das, dass der Arbeitgeber entscheidet ob er Tariflohn zahlen will
oder nicht?!
Wenn ich tariflich gebunden bin oder Tariflohn erhalte, warum kann ich
dann über mein Gehalt haldeln? Im Tariflohn ist doch genau festgelegt
wer wieviel bekommt.
>>> Also gerade bei kleinen Firmen ist eine Gewerkschaftsmitgliedschaft >>> total verschenktes Geld. Ja, das ist die richtige Einstellung. In den letzten 8 Jahren sind die Reallöhne um 0,8 % in der BRD gesunken, in Frankreich um 7.5 & und in GB um 26,1 % gestiegen. Und das muß so bleiben. Ihr Arbeitgeberverband
Was du bist und was du tust, können unterschiedlicher Natur sein. Beispiel: Du bist Dipl.Ing. und arbeitest als Taxifahrer. Da ist dein Qualifikationsgrad belanglos. Vorteile der Gewerkschaft: -Beschäftigungsbedingungen beim Arbeitgeber für die Belegschaftsmasse durchzusetzen. -Automatisch Rechtsschutz bei Streitigkeiten im Arbeitsverhältnis -Tarifvertragsbedingungen gelten für Mitglieder und Nichtmitglieder (Gleichheitsgrundsatz) -Möglichkeit des Aufstiegs (durch Wahl) zum Betriebsrat oder Betriebsratsvorsitzenden mit Kündigungsschutz. -Div. Kostenvorteile (z.B. Autoclub) Nachteil der Gewerkschaft: -Individuelle Probleme des Mitglieds lassen die Gewerkschaft gewöhnlich kalt. Ansprechpartner wäre ohnehin der Betriebsrat (Nichtmitglieder und Mitglieder). -Gewöhnlich 1% Beitragshöhe ohne das man direkt (außer Arbeitsrechtsschutz) was davon hat. Kommentar: In Konzernen mit hohere Beschäftigtenzahl und einem Mix verschiedener Qualifikationen machen Gewerkschaften durchaus Sinn. Allerdings ist die Gewerkschaft nur dann stärker, wenn viele Mitglieder ihren Beitrag leisten. Momentan verlangt die Metallgewerkschaft 8% mehr Lohn ohne das man seinen Vorgesetzten von seiner Leistungsfähigkeit überzeugen oder um Lohnerhöhung anbetteln muß. Nur eine starke Gewerkschaft kann dies für alle durchsetzen. In machen Betrieben ist die Mitgliedschaft bei Eintritt in die Beschäftigung Pflicht. Kann aber frühstmöglich ohne Nachteile fristgerecht gekündigt werden. Als Ingenieur, der ohnehin AT verdient dürfte eine Mitgliedschaft entbehrlich sein und Rechtsschutz kann man Privat auch zum Festpreis bei der Assekuranz abschließen. Wenn deine Gewerkschaft streiken will oder muß, erhalten die Streikenden Streikgeld, das geringer als der Normalverdienst ist. Wenn der Betrieb ohne die Streikenden nicht aufrecht gehalten werden kann, kann der Arbeitgeber sämtliche Beschäftigte kalt aussperren was meines Wissens in Deutschland bisher äußerst selten war, weil so die Gefahr erheblicher finanzieller Einbußen für den AG bestand.
-Ein Tarifvertag ist nützlich. -In manchen Firmen gilt der nur für Gewerkschafter und andere müssen einzeln dafür verhandeln oder klagen... -Frag einfach Deine Kollegen in welcher Gewerkschaft sie sind -Manchmal gibt es auch schöne Veranstaltungen -Es gibt auch ATs in der Gewerkschaft
Eigentlich hat die "Lehmschicht" nichts in der Gewerkschaft zu suchen.... (Ist der Satz zu provokativ?) ;-)
auf was beziet sich 1% Gewerkschaftsgebühren? Auf das Neto oder Bruto? ist 1% nicht unfair? je mehr man verdient umso mehr zahlt man :-(...
je mehr man verdient, umso höher ist die gehaltssteigerung. 5% von 2000 ist 100 5% von 4000 ist 200 das ist ungerecht
wenn du jetzt 1% bezahlen mußt ist das bei 2000 20 rest 80 4000 40 rest 160 doppelte gehaltssteigerung
>>je mehr man verdient, umso höher ist die gehaltssteigerung. >>5% von 2000 ist 100 >>5% von 4000 ist 200 >>das ist ungerecht ist ja wohl logisch... meine gäbe es bei gehalserhöhungen nur eine steigerung um jeweils einen fixen betrag, würden in x-jahren alle gleichviel verdinen...
ich bin gerade etwas enttäuscht von der IGM. Mit dem neuen Entgeldsystem ERA wird Geld aus den oberen Lohngruppen gestrichen, um die "unteren" Lohngruppen anzuheben. Und auch in der Firma bekommt man von den Kollegen aus der Fertigung oft zu spüren, dass die Ingenieure ruhig etwas abgegen sollen... Also wenn dann Gewerkschaft, dann eine die Ingenieure auch vertritt! Ich kenne keine, also sollte man eine Gründen!! Wer macht mit??
Zum Gründen einer Gewerkschaft sind wir bezogen auf den Gesamtanteil der anderen halt zu wenig. Das Problem sind nicht die Firmen die zu wenig zahlen, sondern der Steuersatz. Wenn du Brutto von der Firma 4000 bekommst, muss die Firma ca. 5000 zahlen. Du bekommst aber nur 2200 Netto raus. Der Rest landet beim Staat (Gesundheitsfonds, Lohnsteuer, Soli, Rentenversicherung (von der ich nix mehr bekommen werde wenn ich alt bin))
@Tobi: Die Gewerkschaften vertreten Ingenieure kaum oder gar nicht, weil die Ingenieure ihrerseits nicht in Gewerkschaften mitarbeiten. Und ja, ERA ist ein Umverteilungsprogramm. Aus Sicht der unteren Lohngruppen ist jeder Ingenieur ein Bonze, auch wenn Du vielleicht nur 40-45k verdienst....
Gewerkschaftsmitglied sein UND auf der Karriereleiter stehen schließen sich gegenseitig aus.
Aber nicht doch - bei den Gewerkschaften gibt's auch so eine Leiter. http://www.berlin.de/imperia/md/images/bacharlottenburg-wilmersdorf/bezirk/skulpturen/karriereleiter/080304ucw008.jpg
Genial! Ich bin schon bei der 5.Sprosse angekommen, aber irgendeiner will mich überholen - nix da, runter mit dir!
Als Ingenieur ist man in der Gewerkschaft fehl am Platz! Die tun nichts für einen! Beitrag "Gewerkschaft für Ingenieure"
Gewerkschaften sind auch nur für die Masse der Gewerkschafter da. Tariflöhne bekommen auch Ingenieure bei Eintritt ins Unternehmen oder eben AT wenn die besonders gut und begehrt sind. Später ist das dann alles Verhandlungssache. Daher ist ein Beitritt nicht sinnvoll.
Wenn Ihr dann alle ausgetreten seid, beklagt Euch bitte nicht, wenn keiner einen Tarifvertrag, Urlaubsansprüche usw. verhandelt. Auch ein AT hat Anspruch auf Urlaub und Geld lt. Tarivertrag + x €€€€
Man kann einen Anzug tragen und dabei trotzdem finden, dass Leute, die in der Werkshalle arbeiten einen Anspruch auf einen angemessenen Lohn haben. Ohne Gewerkschaften hätten wir hier immer noch Verhältnisse von 1920, wo einfache Arbeiter rücksichtslos ausgebeutet wurden. Ohne Gewerkschaften hat der einfache Mann den Arbeitgeberverbänden, die ihr Bestes tun, um noch mehr in die eigene Tasche zu bekommen, nichts entgegenzusetzen. Klar hat man als einfacher Arbeiter deutlich mehr von der Gewerkschaft, sollte aber auch als Besserverdiener nicht überheblich werden und meinen, dass die Angelegenheiten der Breitn Masse einen nichts Angehen. Gruß, Yaro
Ich kann denn Leuten von der IGM nicht mehr zuhören. Auf jeder Betriebsversammlung wird über die Ingenieure (bzw. allgemein über die "white color" Mitarbeiter) hergezogen. Unsere Arbeit findet nun mal für den "normalen" Bandarbeiter im Verborgenen statt. Es wird i.a. nich daran gedacht, welche Produkte für die nächsten 5 Jahre schon jetzt am entstehen sind. Wir können auch die Entwicklung schließen, die Ingenieure rausschmeißen und dann in zwei Jahren auch die Produktion zu machen, weil keiner mehr die alten Produkte will! Auch diese andauernde Gleichmacherei geht mir gewalltig auf den Keks. Warum soll man nicht für eine bessere Ausbildung (Studium) auch besser Entlohnt werden. Schließlich ist man viel Flexiebler einsetzbar, kann sich schnell in neue Themengebiete einarbeiten und trägt auch für das Produkt, und somit letztlich auch für die Arbeitsplätze der Kollegen, eine größere Mitverantwortung. Jeder ist für seine Berufswahl (Ausbildungsweg) selbstverantwortlich. (Frei nach einem Ex-Prof: "Die Intelligenz ist bei 98% der Menschen gleich, die Motivation sein Potential auch auszuschöpfen mit nichten!") Sorry das musste jetzt mal raus. Auch wenn das viele bestimmt anders sehen. Aber das ist leider mein Eindruck von den IGM-Parolen der letzten Jahre.
ING_IGM schrieb: > Auf jeder Betriebsversammlung wird über die Ingenieure (bzw. allgemein > über die "white color" Mitarbeiter) hergezogen. Es heisst "White-Collar" und "Blue-Collar", denn Collar steht für Kragen und nicht für Farbe. Und nein, so etwas habe ich noch nie von der IG Metall und Co. gehört. Im Allgemeinen sind Gewerkschafter (und auch Betriebsräte) auf die Langlebigkeit eines Unternehmens aus und wissen, dass das ohne Weiterentwicklung nicht geht.
@... ... ... Ohh Ja! Schande auf mein Haupt! Narürlich muss es "Collar" heißen. Ist wohl schon zu spät für mich. Ab ins Bett. >Und nein, so etwas habe ich noch nie von der IG Metall und Co. gehört. >Im Allgemeinen sind Gewerkschafter (und auch Betriebsräte) auf die >Langlebigkeit eines Unternehmens aus und wissen, dass das ohne >Weiterentwicklung nicht geht. Die meistem meiner Ing-Kollegen haben leider den selben Eindruck. Wir haben uns schon oft darüber aufgeregt und diskutiert.
Es gab mal eine Zeit in den 80er Jahren, da waren Gewerkschaften machtvolle Organissationen, die auch mal gerne mit überhöhten Forderungen (beispielsweise 35 Std. Woche bei vollem Lohnausgleich) selbst den ein- oder anderen nachdenklichen Arbeitnehmer verprellt haben. Zu diesem Zeitpunkt war Lohndumping im Vergleich zu heute ein absolutes Randthema. Die Arbeitswelt war gewissermaßen noch "in Ordnung" und Betriebe haben sogar noch Beschäftigte integriert, von denen jeder (im Betrieb) wußte, dass diese Spezies die Firma eigentlich mehr kostet, als dass sie Einnahmen erbrächten. Große Betriebe steckten das aber locker weg udn der Betriebsfrieden war eine heilige Kuh. Dennoch wurde allen ein ordentliches, wenn auch meist nicht besonders hohes Einkommen bezahlt - die Produktivität gab das her. Heutzutage dürfen sich Gewerkschaften mit von den Arbeitgebern (und der INSM) selber gegründeten Scheingewerkschaften wie im Fall Schlecker herumschlagen. Gegen Firmenverkäufe sind Gewerkschaften nahezu machtlos (wie im Fall Nokia) - da bleibt meist nur hinterher den Scherbenhaufen in Form eines einigermaßen hinzunehmenden Sozialplans zusammenzukehren - und das ist schon viel heutzutage! Nach meiner Auffassung sind ECHTE Gewerkschaften (jeder kennt sie) heutzutage WICHTIGER DENN JE und überhaupt die einzigen Organisationen, die den weiteren Verfall an Arbeitnehmerrechten noch wenigstens ausbremsen können und das auch tun. Insgesamt gilt, nie waren Gewerkschaften so schwach wie heute und nie waren sie so wichtig wie heute (mal abgesehen von der Zeit, als wir uns noch im Steinzeit-Kapitalismus befanden, zu dem gewisse gesellschaftliche Gruppen gerne wieder hin wollen, weil da der Arbeitnehmer mit Null Rechten ausgestattet einen Dreck galt und wenn er laut aufmuckte, er seine Kündigung bereits im Briefkasten hatte). Also unterstützt bitte Gewerkschaften, auch wenn man nicht mit jeder Auffassung immer konform geht. Der soziale Friede im Land ist zunehmend in Gefahr.
Dem kann ich voll zustimmen - auch wenn ich vom gegnerischen Verein komme. Da gibt's die selben Organisationen, nur mit anderen Zielen (in A der Wirtschaftsbund, zB, der findet eas ganz toll wenn sich Gewerkschaften auflösen).
>Insgesamt gilt, nie waren Gewerkschaften so schwach wie heute
Und warum? Weil die, die die Kraft der Gewerkschaft bitter bräuchten
wegen den dümmlichsten Gründen ausgetreten sind. Weil sie Geschwätz
glauben, das von der Gegenseite über die Gewerkschaften verbreitet
worden ist. Außerdem wird m. E. zu viel über den Betriebsrat
abgewickelt. Der hat nicht annähernd den Schneid wie eine Gewerkschaft
mit ihren professionellen Rechtskenntnissen.
Paul schrieb: > Außerdem wird m. E. zu viel über den Betriebsrat > abgewickelt. Der hat nicht annähernd den Schneid wie eine Gewerkschaft > mit ihren professionellen Rechtskenntnissen. Ähm, im Betriebsrat sitzen doch zu einem nicht geringen Teil Gewerkschafter?
Hallo Mark, es kann nur das gewählt werden, was da ist. Wenn Ihr Euch die Richtigen aussucht, habt Ihr genau den Bertiebsrat, den Ihr gewollt habt. Vorteil einer gewissen Gewerkschafterbeteiligung ist, daß die Gewerkschaft den Überblick über viele Betriebe hat und somit aus Fehlern/Sünden der Vergangenheit gelernt hat und schon einige Erfahrungen mitbringt, die der frische BR erst noch sammeln müßte. Man sollte aber wissen, daß Gew. und BR nicht immer die selben Ziele haben.
... 1% Beitragshöhe ... Das ist ein Witz von einem Beitrag, wenn man bedenkt, daß man damit eine kampfstarke Organisation an seiner Seite hat(Rechtsbeistand bei einer Kündigung, Streik, Probleme im Betrieb, wie Mobbing, etc). Wer in der Kirche ist sollte einfach austreten. Denn die Kirche nimmt so um die 8 - 9 % der festgesetzten Einkommensteuer und die Vorteile liegen in der Nähe von 0.
Die Kirchensteuer sind maximal 3% vom Brutto, teilweise 3,3% - da gibt es einen Deckel. Ok, immerhin das Dreifache des GW-Beitrags. Ich mache das so und addiere beide Zahlen. Dann habe ich 4% gespart (bei mir immerhin 3000,- im Jahr). Da brauche ich weder Kirche, noch Gewerkschaft. Die Gewerkschaft hat uns ERA gebracht. Weg damit!
Martin schrieb: > Denn die Kirche nimmt so um die 8 - 9 % der festgesetzten Einkommensteuer > und die Vorteile liegen in der Nähe von 0. Wenn man leugnet, dass die Kirchen viele sinnvolle Institutionen betreiben wie z.B. Altenheime, Kindergärten, Sozialstationen - dann mag die Rechnung so aufgehen.
das ist so nicht ganz richtig - für diese organisation erhalten sie zuschüsse und diese organisation haben dafür einige (m.E.) nicht berechtige vorteile (zb sind teilweise besondere arbeitsverhätnisse möglich)
Ich denke es hängt schon stark von den handelnden Personen ab. In einer Bude wie z.b. Airbus hast Du auch im Betriebsrat Ingenieure. Und ein Betrieb in dem es Arbeiter, Angestellte und Ingenieure gibt, da wird sich jedes Betriebsratsgremium über Ingenieure freuen die mitmachen. Die IG Metall und auch andere Gewerkschaften sind ja keine Firmen oder Versicherungen, die einfach eine bestimmte Leistung für eine Gebühr anbieten. Ganz im Gegenteil verfolgen sie primär keine wirtschaftlichen Interessen und formieren sich demokratisch aus den eigenen Reihen, mit dem Zweck die eigenen, die Arbeitnehmerinteressen, warzunehmen. Ob Du nun Mitglied wirst oder nicht. Primär wird sich nichts ändern. Sekundär stärkst Du mit Deiner Mitgliedschaft Deine Interessen. ERA ist übrigens in vielen Betrieben ein Erfolg. Bei Airbus z.B. gibt es grade für junge Ingenieure besser Entwicklungschancen dank ERA. Außerdem haben 75% der Kolleginnen und Kollegen teilweise deutlich höhere Eingruppierungen erhalten und nicht einer hat mit ERA weniger. Es könnte daran liegen, dass in den Betriebsräten und IG Metall Gremien der Airbus-Standorte viele Ingenieure und Techniker vertreten sind...
Mark Brandis schrieb: > Wenn man leugnet, dass die Kirchen viele sinnvolle Institutionen > > betreiben wie z.B. Altenheime, Kindergärten, Sozialstationen - dann mag > > die Rechnung so aufgehen. Die lassen sich in der BRD Alles vom Staat bezahlen!
> gäbe es bei gehalserhöhungen nur eine steigerung um jeweils einen > fixen betrag, würden in x-jahren alle gleichviel verdinen... Die Realität zeigt dir, es ist andersrum,. die besserverdienenden erhöhen ihren Abstand. Da wäre es nicht verkehrt, öfter mal absolute und keine prozentualen Lohnerhöhungen zu verlangen. > überhöhten Forderungen (beispielsweise 35 Std. Woche bei > vollem Lohnausgleich) Richtig, 14% Lohnsteigerung. Aber was sind schon 14%, wenn die Arbeitgeber es inzwischen schaffen, der Lohn auf die Hälfte abzusenken ? Selbst mit 14% mehr kommen wir nicht an die Löhne unserer alteuropäischen Nachbarn ran. Und so lange es so ein massives Überangebot an Arbeitskräften gibt, bei INgenieuern werden beispielsweise 40% gar nicht in ihrem Fach eingesetzt sondern als billige Lückenstopfer, z.B. Taxifahrer verwendet, wäre eine bessere Aufteilung der zu leistenden Arbeit auch nicht verkehrt: Nicht einer 70 Stunden (hier wird doch von unseren high performern so gerne über die freillig geleisteten Überstunden geredet) und der andere gar nichts, sondern beide 35 Stunden. Stattdessen: Wochenarbeitszeitdurchschnitt Tarif/Real 1965 (40-42/42) und 2003 (35-40/44,9) Stunden
>70 Stunden Ich kenne echt welche, die das machen :-) >hier wird doch von unseren high performern so gerne >über die freillig geleisteten Überstunden geredet) Das machen die, der Karriere wegen. Wer am meisten ranklotzt, macht Karriere. Dabei geht es nicht um mehr Geld - relativ haben die viel weniger - sondern einfach darum, den besseren Job zu bekommen. Viele wollen nicht ewig in der Entwicklung hängen, sondern aufsteigen. Deshalb investieren sie soviel Zeit. Die Firmen sehen das sehr gerne und nutzt diese Typen aus. Am Ende kriegt er nur einer von drei Ranklotzern den Job. Die anderen gucken in die Röhre. Da mache ich z.B. nicht mit. 40h reichen >sondern beide 35 Stunden. Schöne Theorie, aber wenn du nicht bereit bis, ab und an etwas mehr zu machen, dann kriegst Du teilweise gar keinen Job, denn Deine Rechung geht für die Firmen nicht auf: Wenn die 2 "35er" bezahlen müssen, statt einem 70er, dann zahlen sie 2x volle Krankenkasse und Rentenversicherung, da der 35er voll unter den Grenzen liegt. Der 70er liegt mit 40% seines Gehalts darüber, ergo wird da nicht mehr fällig. Ausserdem zahlen sie so für 2 Leute Fortbildung, Büro und Facility. -> http://www.ig-ing.de/html/artikel_mehrarbeit.htm Dann hat man noch das Problem der Arbeitsübergabe, weswegen 2 nicht doppelt so effektiv sind, wie einer ! Real ist es so, das 2 Leute mit 50h Wochenarbeitszeit etwa 40h arbeiten, der mit 35 aber nur 27! Man kann also mit 2 "50ern" dasselbe erreichen, wie mir 3 "35ern", nämlich 80h netto Arbeit. Der 50er kostet aber nicht 50/35 brutto, sondern z.B. nur 75/60. Die beiden 50er kosten also 150/60, die 3 35er hingegen 3x60/60! Die Firma muss also schon brutto 18/15 = 20% mehr ausgeben. Hinzu kommen für einen Mann die Bürokosten, die Lizenzen, die Fortbildung, die Sicherheitsunterweisungen ....
Hallo, ich bin schon seit der Berufsausbildung in der IG Metall, nun noch Studium drauf gesetzt. Aber ich frage mich momentan ob es als Ing noch Sinn macht. Die kleinen Leute z. B. Facharbeiter sehen uns auf Wolke 7 schweben und der ERA Tarif ist der reinste Witz. Was mich bis jetzt immer noch bei der Stange hielt, war die Chance bei einem schlechten Zeugnis, dies mit Hilfe der IG Metall an zu fechten. Aber bei uns ist die IG Metall sehr arbeitgeber-freundlich, weshalb ich starke Zweifel hege, dass die im akuten Fall auf meiner Seite stehen. Was meint ihr, lohnt es sich überhaupt noch jeden Monat der Gewerkschaft dass Geld in den Rachen zu schmeissen, wenn diese bei hart-auf-hart wahrscheinlich zum AG halten wird? Ich habe auch eine Rechtschutzversicherung, habt ihr da schon Erfahrungen hinsichtlich Zeugnis anfechten, etc?
Yaro schrieb: > Man kann einen Anzug tragen und dabei trotzdem finden, dass Leute, die > in der Werkshalle arbeiten einen Anspruch auf einen angemessenen Lohn > haben. > Ohne Gewerkschaften hätten wir hier immer noch Verhältnisse von 1920, wo > einfache Arbeiter rücksichtslos ausgebeutet wurden. > Ohne Gewerkschaften hat der einfache Mann den Arbeitgeberverbänden, die > ihr Bestes tun, um noch mehr in die eigene Tasche zu bekommen, nichts > entgegenzusetzen. > Klar hat man als einfacher Arbeiter deutlich mehr von der Gewerkschaft, > sollte aber auch als Besserverdiener nicht überheblich werden und > meinen, dass die Angelegenheiten der Breitn Masse einen nichts Angehen. Vollzitat, weil das manche Leute ruhig noch ein zweites Mal lesen sollten.
Mitglied bei einer Gewerkschaft zu sein, heißt die Gewerkschaften beim Kampf um Arbeitsplätze insbesondere bei Verhandlungen um Löhne und Gehälter zu unterstützen. Nicht-Mitglieder bekommen in der Regel das gleiche Einkommen wie Mitglieder bei gleicher Qualifikation (Gleichbehandlung). Das Individuum hat in der Regel wenig von der Mitgliedschaft weil der Fokus der Gewerkschaften auf die breite Masse an Arbeitnehmern eines Betriebes oder einer Branche gerichtet ist. Ingenieure zahlen da natürlich am meisten (1% vom Brutto, wie alle). Der Nutzen ist dann oft am geringsten weil die Ings. meist ohnehin den höchsten Tarif nach dem Tarifvertrag oder AT bekommen. Streiks betreffen Ingnieure eher selten weil deren Tätigkeit meist in den Geisteswissenschaften anzutreffen und somit nicht immer messbar ist, im Gegensatz zur Produktion wo die Arbeitsleistung, bzw. die Produktivität, sehr wohl messbar ist. Vorteilhaft ist, das man als Gewerkschaftsmitglied automatisch Rechtsschutzversichert ist, allerdings sind die Kosten vor einem Arbeitsgericht im Streitfall ohnehin nicht so hoch wenn die Rechtslage nicht außergewöhnlich problematisch ist. Allerdings könnte bei den üblichen Einkünften eines Ingenieurs eine private Rechtsschutzversicherung günstiger sein. Ich habe mal gehört das man in manchen Betrieben Pflichtmitglied wird, wenn man eingestellt wird, aber man nicht auf Dauer bleiben muss. Ob es stimmt, weiß ich nicht.
Gewerkschaften haben natürlich eine wichtige Funktion für Arbeitnehmer, da sie deren Verhandlungsmacht bündeln und so für eine gewisse Waffengleicheit sorgen. Zustände des frühen Industriezeitalters gehören nicht zuletzt deswegen der Vergangenheit an. Gewerkschaften repräsentieren klassischerweise den kleinen Mann, der im Jargon der Kaufleute wahlweise als Ressource oder Betriebsmnd ein geführt wird.Zwar fallen mit einer zunehmenden Vergeistlichung der Arbeit längst auch akademische Berufe unter diese Klassifizierung. In der Mitgiedschaftsstruktur der Gewerkschaften spiegelt sich dies aber nicht wieder, wofür es auch gute Gründe gibt. Die Sprache der Gewerkschaften ist nach wie vor proletarisch kämpferisch; während der Arbeiter darauf anspricht, fühlt sich der Ingenieur von den Parolen intellektuell abgestoßen und sucht eher die Abgrenzung. Die Rollenverteilung bei Akademikern ist diversifizierter und für Streiks weit weniger geeignet, da nicht ein eindeutiger Schaden durch ein streikendes Kollektiv messbar wird, wie es etwa bei Produktionsprozessen der Fall ist. Ein Ingenieur hat seine individuelle Rolle in bestimmten Projekten; eine Streikteilnahme würde meist nicht unmittelbar Wirkung zeigen, sondern er riskiert zu einem späteren Zeitpunkt zum kritischen Pfad seines Projekts zu werden. Also viel Stress und Karriererisiken, wenn der Arbeitskampf längst vorbei ist. Und wenn er als Konsequenz den Streik arbeitend im Home Office bestreitet, so hat der Arbeitgeber größten Grund zur Freude. Natürlich könnten auch Ingenieure den Arbeitgeber durch Streiks unter Druck setzen. Dies macht jedoch nur Sinn, wenn sich durch einen hohen Organisationsgrad viele daran beteiligen. Zum Beispiel in einer Ingenieursgewerkschaft, die es aber nicht gibt. Da aber kaum Ingenieure in der realen Gewerkschaft sind, würde man als Streikender auffallen und es sich mächtig mit allen Vorgesetzten verscherzen. Ohne gehaltstechnisch den geringsten Vorteil gegenüber den Trittbrettfahrerkollegen zu haben. Da man als halbewegs vernünftiger Mensch so etwas nicht macht, fällt das Streikgeld als Hauptgrund für eine Gewerkschaftsmitgliedschaft aus. Hinzu kommt, dass ein Ingenieur dann überproportional in eine Interessensvertretung einzahlt, die seine Interessen aufgrund ihrer Mitgliederstruktur kaum vertritt. Vielmehr kann er selbst an der Gehaltsschraube drehen, indem er den Chef in Volllastzeiten mit Hinweis auf die Angebote der Konkurrenz freundlich um mehr Geld bittet. Sein Arbeiterkollege wäre erheblich leichter und schneller zu ersetzen und wird sich mit derartigen Versuchen schwerer tun. @ Cimbom Gs Als Ingenieur ist ein Gewerkschaftsmitgliedschaft meist rausgeschmissenes Geld, nicht zuletzt wegen des geringen Organisationsgrades. Streiken wirst du so nie müssen. Die Arbeitgeber geben alle von der Gewerkschaft ausgehandelten Errungenschaften auch an dich weiter. Nicht zuletzt damit du nicht auf die Idee kommst da einzutreten. Eine individuellere Interessensvertretung könnte sicher mehr rausholen. Da es die nicht gibt, begnüg dich mit den gesparten Gewerkschaftbeiträgen. Falls wider Erwarten gaanz viel Kollegen aus deinem Umfeld Mitglieder sind, so wird man dich früher oder später unter Druck setzen auch beizutreten. Bis dahin würd ich abwarten.
>...fühlt sich der Ingenieur von den Parolen intellektuell abgestoßen und >sucht eher die Abgrenzung. In der stillen Hoffnung durch Anpassung auf die andere Seite wechseln zu können. >...würde man als Streikender auffallen und es sich mächtig mit allen >Vorgesetzten verscherzen Diese erbärmliche Einstellung sagt eigentlich alles.
kyb schrieb: > Die Arbeitgeber > geben alle von der Gewerkschaft ausgehandelten Errungenschaften auch an > dich weiter. Nennt man Trittbrettfahren. In unserem Betrieb haben nur ältere Ingenieure (mit-)gestreikt. Waren wohl schon vorher bei edeka (ende der Karriere) angelangt... Es wäre schön, wenn sich Ings nicht als Streikbrecher betätigen würden (Urlaub / gelber Schein zum Beispiel). http://www.reutlingen.igm.de/news/meldung.html?id=26981
Ein immer wiederkehrendes Thema. Herz auf die Hand: Wer von euch ist in der Gewerkschaft? Gemessen an den Versuchen, eine zu gründen Beitrag "Interessengemeinschaft der Ingenieure" können das nicht viele sein :-( Mitarbeiter schrieb: > kyb schrieb: >> Die Arbeitgeber >> geben alle von der Gewerkschaft ausgehandelten Errungenschaften auch an >> dich weiter. > Nennt man Trittbrettfahren. Viele ältere Ingenieure handeln ihre Vorteile selber aus und haben ar kein grosses Interesse, die an die grosse Glocke zu hängen. Wenn es bei der Gewerkschaftsverhandlung 3% mehr gibt, erhöht sich bei den meisten Ingenieuren nur das Grundgehalt. Für die Steigerung der Zulage muss man selber sorgen. Da haben einige gut vorgesorgt und sich eine jährliche Steigerung von 5% in die Verträge reinschreiben lassen, sodass die Zulage mitwächst und das Gehalt immer weiter steigt. Gespart wird an den Neulingen, die kein AT mehr bekommen. Andere Frage: Wieviel Zulagen habt ihr? Bei mir sind 70% des Gehaltes Zulage, die jederzeit wegfallen kann, wenn die Firma zahlungsunfähig wird und ich wäre fast davon betroffen gewesen, da ich fast nicht beim jetzigen Dienstleister, sondern bei Reutx unterschrieben hätte.