Hallo, hat jemand von Euch Erfahrungen mit Temperaturhysterese und Alterung der Spannung von Referenzspannungsquellen? Welche Referenzen (5V, auch für privat erhältlich) sind hier besonders stabil. Die Datenblattwerte sehen alle wie "abgeschrieben" aus. Standard ist "typ." 20 ppm/1000h (oder 15ppm/month) für Alterung und 10 ppm für Hysterese bei +/-25Grad Auslenkung um 25Grad. Hintergrund: ich möchte mit einem 5V 24 Bit A/D-Wandler (LTC2400) bei Raumtemperatur (15-40 Grad) möglichst präzise messen (Reproduzierbarkeit besser 100uV, Ziel: 10uV). Die Temperatur wird mit einem NTC mit 0,1Grad Auflösung erfaßt und kann mit einer Parabel 3. Ordnung korrigiert werden. Also stören im Moment hauptsächlich die Hysterese und die Alterung. Ich habe schon ein paar Untersuchungen mit ein paar Referenzen im Temperaturbereich ca 10-40 Grad hierzu gemacht: Generelle Aussagen zur Hysterese: LT1236A: SO-8 Gehäuse (30ppm) sind bei Hysterese schlechter als DIP8-Gehäuse. (ca 13ppm) (steht auch so in irgendeinem Datenblatt einer anderen Referenz). LT1027C: bei mir an 3 Exemplaren unter 2ppm. Obwohl die LT1236 in den Application Notes erst einige Jahre später erwähnt wird, und die LT1236 in allen Schaltbeispielen zum LT2400 steht, scheint hier LT etwas "verlernt" zu haben. MAX6250: Mein Exemplar ca 5ppm. Was mir Sorgen macht: Es treten in der Messung plötzliche Sprünge um 7uV auf die nach ein paar Minuten wieder in die andere Richtung "kompensiert" werden. Ich habe den Verdacht daß Gehäusespannungen auf den Chip einwirken. Hat jemand Erfahrungen zu anderen Referenzen z.B MAX6350 oder AD586MNZ? Alterung: Hier habe ich noch ein generelles Henne Ei Problem: - Wie finde ich aus einer Gruppe von Referenzen diejenige (goldene) heraus die am wenigsten altert? - Und das nur mit den Referenzen selbst und einem LT2400? - Wie haben unsere Vorfahren es geschafft festzulegen welches Spannungsnormal präziser/stabiler ist als der Vorgänger? - Warum werden Spannungsnormale (Weston-Zellen) in Gruppen zu 4 oder 12 Stück verwendet? Dient dies nur darum um zu erkennen ob eine von 4 Zellen defekt ist oder kann durch geschickte Differenzmessung eine Aussage zur Alterung gemacht werden? - Ändert sich bei der Alterung auch der Temperaturkoeffizient (wie stark) oder nur der absolute Wert der Referenzspannung. - Bei LT1027 sind im Temperaturbereich -50 bis +100 Grad lt. Datenblatt 3 Extremstellen und 2 Wendepunkte vorhanden. (ich selbst sehe bei 10-40 Grad 1 Extremstelle, die wenn ich Glück habe bei ca 25 Grad liegt) Verschiebt sich die Lage der Extremstelle bei Alterung über der Temperatur? Laut LT läßt sich die Alterung auch nicht durch erhöhte Temperatur zielgerichtet beschleunigen. Zumindest ergeben bei erhöhter Temperatur gemessene Werte laut LT bei Rückrechnung falsche (zu optimistische) Werte. Viele Fragen: wer hat Antworten?
Hallo Anja, du bist da in einem Bereich, in dem auch die anderen Bauteile beginnen Hysteresen, Unlinearitäten, Rauschen und irreversible Veränderungen zu zeigen. Also auch die normalen Widerstände, Kondensatoren und der ADC selbst. Auch der NTC ist vielleicht nicht so stabil, wie du denkst. Und dann schließlich bekommst du noch Ärger mit den Thermospannungen. Fies sind Thermospannungen, die bei ungleichmäßiger Erwärmung der Schaltung entstehen, da du diese in der Regel nicht kompensieren kannst. Bei den Referenzen ist es gewöhnlich so, daß die Alterung am Anfang am höchsten ist und dann abnimmt. Man kann das Ganze auch durch eine Burn-in Prozedur beschleunigen. Ich würde dir empfehlen, mehrere identische Meßkreise aufzubauen und dann geeignet zu mitteln. Also alles duplizieren, NTC, Spannungsreferenz, ADC, etc. So bist du gefeit gegen statistisch gestreute Einzelmeßfehler. Einen systematischen Meßfehler kannst du so natürlich nicht ausmitteln. Ich erinnere mich an eine Schaltung, bei der der Meßwert immer abschmierte, wenn man das Gerät an einer bestimmten Stelle berührte. Der Grund: Ein OPamp steckte in einer Präzisionsfassung und wurde mikroskopisch verbogen, wenn man das Gehäuse berührte. Manche OPamp sind hinsichtlich ihrer Offsetspannung extrem empfindlich gegen mechanische Spannungen des Dies! Das gilt sicher auch für andere Chips wie Referenezn und ADCs... Kai Klaas
Bin zwar kein Genauigkeitsfanatiker, könnte mir aber vorstellen lieber 3 Referenzen zu benutzen. Damit den Mittelwert bilden und gleichzeitig eine gewisse Ausfallsicherung über längerer Zeit zu gewährleisten. Eins dieser Systeme würde ich zur Prüfung stromlos mit einem Sieb einige Minuten ins kochende Wasser hängen, einige Tage trocknen und dann die Vergleichswerte ermitteln. Damit sollten z.B. Gehäuseundichtheiten für die nächste Zeit rechtzeitig festgestellt werden.
Hallo zusammen, vielen Dank für eure Erfahrungen. @Kai: Auch ich habe schon so ein paar Erfahrungen gemacht. z.B. bis zu 400 uV Differenzspannung beim leichten verbiegen der Leiterplatte. Berühren der Referenz sollte man eh vermeiden da sonst wieder Kriechströme auf der sorgfältig gereinigten Leiterplatte entstehen können. Mit der Zeit entwickelt man dann so seine Eigenheiten: man denkt über mechanisch spannungsfreie Befestigung der Referenz auf der Leiterplatte nach. (Massepin eingelötet und andere Pins über Fädeldraht). Man führt Bedienvorgänge an der Schaltung nur noch mit Kunststoffpinzette durch die man nach jedem Bedienvorgang sorgfältig wieder an "ihren" Platz legt, weil sonst die Thermospannungen für die nächsten 5 Minuten eine sinnvolle Messung verhindern. Fassungen sind wegen der Thermospannung sowieso Tabu. Widerstände verwende ich bis jetzt gar nicht im Signalzweig. Für Spannungsteiler (2:1 oder 4:1) verwende ich einen LTC1043 (Präzisions-Ladungspumpe). Meine derzeitigen "Vergleichsnormale" sind 2 LM399 (Beheizte 7V Referenzen) die ich seit ca. einem Jahr kontinuierlich betreibe. Von der Theorie her müßte ja die Alterung abnehmen. Was ich beobachte ist daß die beiden Spannungen im Mittel (mit Ausreißern) nahezu linear um 2uV/Tag aufeinander zu driften. Erwarten würde ich eine Abnahme der Drift über der Zeit. @Oszi40: Die Idee mit dem kochen der Schaltung hat was. Wobei es mir widerstrebt eine kalte Schaltung in kochendes Wasser zu legen. Ich würde eher langsam garen um die Thermischen Spannungen (vom Lötvorgang) aus dem Gehäuse zu nehmen und die "faulen ICs" zu detektieren. @alle: Was ich immer noch suche sind konkrete Erfahrungen zu Hysterese. Sowie eine Methode wie ich aus mehreren Referenzen ohne genauerers Meßgerät diejenige mit der geringsten Alterung herausfische.
Linear Technology hat eine applikationnote zu deren genausten Referenz, der TZ101 oder so aehlich. Oder war's das datenblatt ? Die schreiben man solle die Leiterplatte um die Referenz ausfraesen, um Spannungen zu vermeiden, usw. Deren Referenz is viel genauer spezifiziert. 0.1 ppm/K, oder so.
Du meinst wohl die LTZ1000? Die hat allerdings 7,2V. Taugt also nur als Vergleichsnormal, nicht jedoch als Referenz für den LT2400. Werde ich mir wohl oder übel irgendwann mal zulegen müssen. Hast Du eine Bezugsquelle hier in D wo ich so 4 Stück privat kaufen kann? Und die nötigen Präzisionswiderstände (120R, 1K, 12,4K, 2*70K) Vishay VHP203 (oder zur Not auch S102) unter 20 Euro / Stück?
Ja. Die LTZ1000. Deren Datenblatt ist sehr informativ. Natuerlich kann man Referenzen mit verschiedenen spannungen vergleichen. Nicht unbedingt mit einem Differenzverstaerker, aber zB mit einem 6.5 stelligen Messgeraet. Da misst man die Eine, dann die Andere. Dann etwas Mathematik und das Messgeraet faellt raus. Die Linear Technology Teile kauf ich jeweils in deren Shop. Ja da kommen noch 60$ Transport drauf. Die Praezisionswiderstande gibt's von Vishay, resp deren distributor (Ecomal). Die Vishay webseite hat distributoren fuer jedes Land. Ich hab da die S102 mit 0.02% oder so.
Hallo Hacky, Wenn ich das Datenblatt des LTZ1000A richtig verstanden habe kommt es lediglich auf die Temperatur (TC) und Langzeitstabilität (shelf life) der Widerstände an. Auf der ECOMAL Seite habe ich in der Lagerliste keine S102 Widerstände mit ca 70 k-Ohm gesehen. Bestellen die einem auch 8-10 Stück die sie nicht am Lager haben oder muß ich die womöglich irgendwie "stückeln".
Ja. wichtig ist auch die Referenz frei von mechanischer Spannung zu halten. Die Vishay Widerstaende sind ueblicherweise nicht am Lager, es waeren auch zu viele fuer das Lager, werden auf Kundenwunsch hin gefertigt. Ich hab fuer 1 Stueck 20 Euro, resp fuer 10 stueck je 12 Euro gekauft. Meine Werte waren von der 10.000k Ohm Sorte. Lieferzeit ist um die 6 Wochen. Ich wuerd nur Standardwerte wie 10k oder so verwenden, um die Spannung der Referenz in einen fuer einen 24 bit Wandler messbaren Bereich zu bringen.
Hallo Anja, >Meine derzeitigen "Vergleichsnormale" sind 2 LM399 (Beheizte 7V >Referenzen) die ich seit ca. einem Jahr kontinuierlich betreibe. Von der >Theorie her müßte ja die Alterung abnehmen. Was ich beobachte ist daß >die beiden Spannungen im Mittel (mit Ausreißern) nahezu linear um >2uV/Tag aufeinander zu driften. Erwarten würde ich eine Abnahme der >Drift über der Zeit. Also, was abnimmt ist die Änderung der Änderung, nicht die Änderung selbst. Die lineare Änderung mit der Zeit, die du gerade beobachtest, ist bereits der optimale Zustand! Man kann das schön an dem Bild im Anhang erkennen. Dort ist der beschleunigte Alterungsprozess (Burn-In) eines OP27 Operationsverstärkers mit seiner Offsetspannung zu sehen. Das Bild stammt aus einem alten Datenbuch von Analog Devices. Man erkennt schön, daß die Änderung am Anfang besonders groß ist, dann abnimmt und schließlich in eine konstante Änderung übergeht. Gegen welche konstante Änderung das Ganze driftet hängt vom jeweiligen Chip ab, so wie du auch gerade beobachtest. Die beiden Referenzspannungen müssen aber keineswegs von beiden Seiten gegen einen konstanten Wert driften, sondern die Änderung eines jeden Chips kann individuell gegen eine ganz bestimmte konstante Änderung driften, also der eine beispielsweise gegen +10ppm/1000h und der andere gegen +25ppm/1000h, oder der eine gegen -25ppm/1000h und der andere gegen +10ppm/1000h, oder oder oder. Ich kenne nur eine einzige Spannungsreferenz, bei der jemals im Datenblatt eine maximale Long-Term Drift angegeben wurde und das ist der AD588, mit einer typischen Long-Term Drift von +/-15ppm und einer maximalen von +/-25ppm/1000h. Das weist jedenfalls ein Datenblatt von 1988 aus. Leider ist diese Spezifikation in den heutigen Datenblättern wieder herausgenommen worden! Es erscheint mir sinnvoll, eine Referenz zu verwenden, die in einem Keramikgehäuse sitzt und diese weitestgehend spannungsfrei auf einer Platine zu befestigen. Zusätzliche Temperierung auf einer möglichst niedrigen Temperatur hält die Alterung nach unserem Freund Arrhenius besonders niedrig und sollte Hyteresen minimieren. Ich denke, daß ein paar Temperaturzyklen sich auch positiv auf die Hysterese auswirken könnte, um dadurch die interne Mimik mechanisch zu entspannen und den zerrenden Kräften mal zu erlauben sich auszutoben. Kai Klaas
Siehe auch das Bild im Anhang, das die Offset-Drift eines OP27 von TI zeigt. Die Offsetwerte streben nicht gegen einen konstanten Wert, sondern bestenfalls gegen eine konstante Änderung. Kai Klaas
Hallo Kai, lassen sich die Alterungsangaben von OPs 1:1 auf Referenzen übertragen? Bei LT habe ich für Referenzen folgende Aussage (Seite 3) http://cds.linear.com/docs/Application%20Note/an82f.pdf > Another detractor from accuracy is long-term stability. > The output of a reference changes, usually in one direction, > as it ages. The effect is logarithmic; that is, the output > changes less and less as time progresses. The units of > long-term stability, ppm/sqrt(kh) (kh = 1000 hours), reflect the > logarithmic decline of the output change vs time. Daher bin ich davon ausgegangen daß beide Spannungen je für sich mit der Zeit immer stabiler werden müßten. Und die Differenz in Folge ebenfalls. Meine bisherigen Messungen sprechen leider dagegen, so daß ich mich durchaus Deiner Argumentation anschließen könnte!!! -> da muß ich mich nochmal bei anderen Herstellern umsehen wie die das spezifizieren. Mit den bei mir vorhandenen Mitteln kann ich allerdings nur die Differenzspannung mit genügender (relativer Genauigkeit) messen. Für die absoluten Spannungen muß ich sehen daß ich an ein genügend genaues/stabiles Meßgerät herankomme. Bei der letzten "Kalibrierung" der LM399 habe ich zu Hause feststellen müssen daß mir ca. 30uV (Differenz) abhanden gekommen sind. Als Ursache konnte ich dann eine Lageabhängigkeit (aufrecht, über Kopf, bzw auf einer Seite) festgestellt. Natürlich habe ich den Aufbau bei der Kalibrierung nicht exakt dokumentiert ... Übrigens brauchen die LM399 bei mir über Kopf stehend den geringsten Heizstrom. Ich hätte eigentlich erwartet daß die Wärmeabstrahlung in Normallage am geringsten ist (wegen der Isolierenden Kappe).
Ab einer gewissen Genauigkeit spricht man nicht mehr von messen, sondern nur noch von vergleichen. Also wenn nun eine Referenz mit demselben Messgeraet 30uV weniger hat, so kann das auch das Messgeraet sein. Der in diesem Gebiet praktizierte Ansatz ist 4 Referenzen zu haben. Man misst 3 Stueck gegeneinander und hat die vierte als Reserve, falls mal eine ausfallen wuerde. Alternativ kann man natuerlich das Messgeraet kalibrieren lassen ... und dort machen die Leute genau das. Sie haben 4 Standards, die immer gegeneinander gemessen werden. Ich wuerde daher vorschlagen mit mehreren Referenzen zu arbeiten und einen 24 Bit ADC zum Vergleichen zu gebrauchen. Denn auch ein 6.5 stelliges Messinstrument hat Grenzen. Ja, ich hab auch schon von 8 stelligen Geraeten gehoert...
Hallo Anja, der Offset des OP27 wird mittels Zener Zap Trimming auf dem Chip abgeglichen. Dann könnte das Long-Term Driftverhalten der Offsetspannung schon dem einer Zenerdiodenreferenz ähneln. Bei den Zenerdiodenreferenzen sagt man, daß die Drift durch Kontamination der Sperrschicht mit Ionen aus der Nachbarschaft, nämlich Natrium und Wasserstoff erfolgt, die zu einer Veränderung der Breite der Sperrschicht und damit der Sperrspannung (= Referenzspannung) führt. Leicht einzusehen, daß das irgendwie einem exponentiellen Zeitgesetz folgt und der Kontaminationsvorgang irgendwann "abgeschlossen" ist. Die Frage ist nur, welche Zeitkonstanten da im Spiel sind. Wenn das sehr sehr lange dauert, dann kann das für einen "kurzen" Beobachtungszeitraum wie ein lineares Zeitgesetz aussehen, meint, du würdest ein Kleinerwerden der Änderungsrate erst in ein paar Jahren beobachten. Hier habe ich noch einen Leckerbissen für dich. Es soll sich hierbei um die genaueste Referenz auf dem Markt handeln (was auch immer das heißen soll): http://www.cirrus.com/en/pubs/proDatasheet/VRE3050_F.pdf Kai Klaas
Hallo ihr seid Spitze! Ich hätte nicht gedacht daß noch so viele wertvolle Infos für mich rüberkommen. @Kai: Die VRE-Referenz habe ich schon verzweifelt gesucht. Der Hersteller hieß früher "Thaler" die Webseite www.thaler.com ist jedoch mindestens seit 14 Tagen tot. Und auch bei www.aufzu.de ist noch kein Eintrag daß die jetzt "cirrus" einverleibt wurden. Gruß Anja
Von den S102K Exotenwerten für den LTZ1000 habe ich noch 120 Ohm, 13 kOhm und 70 kOhm übrig, sind diese Woche gerade frisch vom Bürklin eingetrudelt. Butzo
Kai Klaas schrieb: > Hier habe ich noch einen Leckerbissen für dich. Es soll sich hierbei um > die genaueste Referenz auf dem Markt handeln (was auch immer das heißen > soll): > > http://www.cirrus.com/en/pubs/proDatasheet/VRE3050_F.pdf > Hmm, etwas Kummer macht : "The VRE3050 is recommended for use as a reference for 14, 16, or 18 bit data converters which require an external precision reference. The..." Also für 20/24Bit Wandler wie am Anfang des Threads erwähnt ist das immer noch "zu knapp".
Hallo Andrew, >Also für 20/24Bit Wandler wie am Anfang des Threads erwähnt ist das >immer noch "zu knapp". Was würdest du vorschlagen? Kai Klaas
Hallo Kay, Andrew, > Hier habe ich noch einen Leckerbissen für dich. Es soll sich hierbei um > die genaueste Referenz auf dem Markt handeln (was auch immer das heißen > soll): von den technischen Daten her ist die schon ganz toll: Temperaturkoeffizient max 0,6ppm/K (0,3ppm typ) gegenüber 3ppm(2ppm) bei einer LT1027 bzw. 1 (0,5ppm) bei einem MAX6350. Hysterese 1ppm (typ.) gegenüber 10-20ppm (typ.) bei LT1027/MAX6350. Alterung 6ppm/khr gegenüber 20pmm/month bzw. 30ppm/khr bei LT1027/MAX6350. Nur mit dem Preis kommt die Ernüchterung knapp 70 Euro (netto) bei Digikey (und noch nicht mal ab Lager) und das für eine "LOW COST REFERENZ" (laut Datenblatt). Für den Preis kriegt man 3 MAX6350 oder 10 LT1027. Das muß ich mir noch ein bischen überlegen. Obwohl es mich natürlich reizen würde zu sehen ob nach Temperaturkorrektur die VRE als 5V-Referenz immer noch einen Vorteil bietet. >Also für 20/24Bit Wandler wie am Anfang des Threads erwähnt ist das >immer noch "zu knapp". Ja ist klar. Deshalb mache ich ja eine Temperaturmessung und einen Abgleich der Temperaturabhängkeit (Parabel 3. Ordnung). Das bringt nochmal ca. einen Faktor 10 (oder 3-4 Bits) an Reproduzierbarkeit. Zumindest im mich interessierenden Temperaturbereich 25+/-15 Grad.
Hallo Anja, >Nur mit dem Preis kommt die Ernüchterung knapp 70 Euro (netto) bei >Digikey (und noch nicht mal ab Lager) und das für eine "LOW COST >REFERENZ" (laut Datenblatt). So etwas darfst du natürlich nicht bei Digikey kaufen. Du solltest mit dem Hersteller direkt Kontakt aufnehmen und nach einem geeigneten Distributor fragen. Wenn du das nett und freundlich machst, bekommst du vielleicht sogar mehr kostenlose Muster, als du erhoffst hast... >>Also für 20/24Bit Wandler wie am Anfang des Threads erwähnt ist das >>immer noch "zu knapp". > >Ja ist klar. Deshalb mache ich ja eine Temperaturmessung und einen >Abgleich der Temperaturabhängkeit (Parabel 3. Ordnung). Das bringt >nochmal ca. einen Faktor 10 (oder 3-4 Bits) an Reproduzierbarkeit. >Zumindest im mich interessierenden Temperaturbereich 25+/-15 Grad. Man muß fairerweise erwähnen, daß natürlich auch ein 24it Wandler letztlich nicht wirklich 24bit "macht". Er hat zwar eine "Auflösung" von 24bit, aber keine "Genauigkeit" von 24bit. Das relativiert die Geschichte doch erheblich. Kai Klaas
Tja: Was nützen hochgenaue Referenzen, wenn der "hochgenaue" AD-Wandler mit der Temperatur wegläuft oder trotz hoher Bitzahl etwas lügt? Das wird nicht ganz einfach.
Hallo, eigentlich wollte ich in diesem Thread ja nicht über den AD-Wandler diskutieren: >Tja: Was nützen hochgenaue Referenzen, wenn der "hochgenaue" AD-Wandler >mit der Temperatur wegläuft oder trotz hoher Bitzahl etwas lügt? Der Wandler hat typ 0.02 ppm/K Drift. Solange ich mit der Referenz noch nicht dort angekommen bin, stört mich das nicht. (Vielleich mache ich dann in 2-3 Jahren einen neuen Thread auf). Natürlich ist mir bewußt daß von den 24 Bit des Wandlers (sind übrigens intern 28 Bit) letztendlich nur ca 18-19 Bit verwertbar sind nachdem ich den größten Fehler (INL) herauskompensiert habe. Im Vergleich zu den 2-4 ppm (Rest-)Wandlerfehler stört mich im Moment eine Hysterese von 20ppm und eine Alterung von 20ppm/1000h (6 Wochen) wesentlich mehr. Wobei wir wieder beim Thema wären: - Wer hat eine Methode ohne hochgenaues Meßgerät aus einer Reihe von 5V Referenzen, diejenige mit der geringsten absoluten Alterung herauszufischen. bzw. - Wer hat Erfahrungen wie es mit der Hysterese der Referenzen tatsächlich aussieht. Die LT1027 die ich bisher untersucht habe haben im Temperaturbereich 10-40 Grad weniger als 2 ppm Hysterese, was im Verhältnis zum Datenblatt mit 10ppm für +/-25 Grad (bzw. 3.6ppm quadratisch zur Auslenkung heruntergerechnet auf +/15 Grad) durchweg besser ist.
Hallo Anja, >Natürlich ist mir bewußt daß von den 24 Bit des Wandlers (sind übrigens >intern 28 Bit) letztendlich nur ca 18-19 Bit verwertbar sind nachdem ich >den größten Fehler (INL) herauskompensiert habe. Ja, 18bit klingt sehr vernünftig. >- Wer hat eine Methode ohne hochgenaues Meßgerät aus einer Reihe von 5V >Referenzen, diejenige mit der geringsten absoluten Alterung >herauszufischen. Ohne hochgenaues Meßgerät? Garnicht! Wie soll das gehen, wenn du nicht gerade Jesus bist oder eine Zeitmaschine hast? Zunächst würde ich mir eine Super-Referenz aus möglichst vielen Einzelreferenzen basteln, bei denen genau so viele eine positive und negative Langzeitdrift zeigen. Das sollte die Drift statistisch weitgehend wegmitteln. Der Aufbau sollte erschütterungsfrei und klimageregelt sein, das volle Programm. Dann würde ich mit den zu testenden Referenzen bei leicht erhöhter Temperatur ein beschleunigtes Altern über eine Dauer von vielleicht 1000h durchführen. Wenn die Alterung tatsächlich durch Diffusion von Ionen, also Ionen-Kontamination des Dies stattfindet, dann sollte eine Temperaturerhöhung ein beschleunigtes Altern zur Folge haben. Mit deiner Super-Referenz testet du nun in regelmäßigen Abständen, vieleicht jeden Tag oder so, die tatsächliche Referenzspannung der Samples und solltest nach 1000h den Trend einer jeden Referenz erkennen können. Mit dem künstlichen Voraltern solltest du auf jeden Fall diese unvorhersagbaren Anfangsänderungen, die in den ersten Tagen auftreten, in den Griff bekommen. Danach geht die Alterung in einen quasi-linearen Bereich über mit einem deutlich erkennbaren Trend. Ich denke, daß es nicht sinnvoll ist, mit dieser Methode aus einem Pool von schlechten Referenzen eine sehr gute herausfischen zu wollen. Das Grundmaterial sollte schon erste Sahne sein, sonst hast du nicht mal einen stabilen Trend. Kai Klaas
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