Hallo Zusammen, beim Stöbern auf der Website von Onsemi bin ich auf solche netten Verzögerungsleitungs-ICs gestoßen (in 10ps Schritten bis 10ns digital Einstellbar). Mit einem schnellen ECL-Komperator als Triggergenerator, besagter Verzögerungsleitung, einem Flash-ADC (selbst einfache haben nur 5ps Aperture Jitter) und ein wenig "drumherum" sollte sich doch ein schnelles Samplingoszilloskop (ca. 500MHz Bandbreite (Analogbandbreite des ADCs) mit einer ÄQUIVALENTEN Abtastrate von deutlich über 1Gs/s mit vertretbarem Aufwand realisieren lassen. Das ganze ist derzeit nur ein Gedankenexperiment, da ich genug anderes um die Ohren hab ;) Mfg Lukas
Genau! Und weil es so einfach ist, werden entsprechende Geräte ja auch so billig verkauft.
Werden sie ja auch. Die offizielle Angabe beim Rigols DS1000C Serie ist 25 GS/s im equivalent time mode.
Gerd schrieb: > Genau! Und weil es so einfach ist, werden entsprechende Geräte ja auch > so billig verkauft. Ausschließlich äquivalent abtastende Oszis (wie die Tek-Sampling-Einschübe) gibt es praktisch nicht mehr. Der Äquivaletzabtastmodus ist heute meistens lediglich ein Feigenblatt bei den Chinakrachern um 25GSps draufschreiben zu könne, was einem bei 100MHz Analogbandbreite nichts bringt. Ich will ja keine 100Gsps erreichen, wie LeCroy und wie sie alle heißen. A. K. schrieb: > Werden sie ja auch. Die offizielle Angabe beim Rigols DS1000C Serie ist > 25 GS/s im equivalent time mode. Bringt mir nix bei 100MHz Analogbandbreite.
Jo, habe mir gestern Abend so nen Oszi gebaut. Funzt super! Muss nur noch die Spannung für die Power-LED optimieren.
Dachlatte schrieb: > Jo, habe mir gestern Abend so nen Oszi gebaut. Funzt super! Muss nur > noch die Spannung für die Power-LED optimieren. Dass das ganze kein Pappenstiel ist, weiß ich. Dann sei doch so lieb und nenn' konkrete Probleme, die auftreten könnten.
Das Problem ist, dass so ein Flash ADC - wenn man erst mal einen hat - bleischwer im Bauteilfundus verschwindet und daraus praktisch nie wieder auftaucht. Es reicht die theoretische sofortige Verfügbarkeit.
Ja ne, is klar. Mal eben schnell ein 1Gs/s Oszilloskop aus einem
mystischen Bauteil bauen. Dafür hat man es nicht mal nötig die
Typenbezeichnungen der
> netten Verzögerungsleitungs-ICs
anzugeben. Wir sollen in die Glaskugel sehen, um aus dem Gehinrfurz mal
eben schnell ein Oszilloskopdesign zu kreieren.
PS: Nett ist die kleine Schwester von Scheiße
Das ganze ist erstmal nur ein Gedankenexperiment, ob es prinzipiell so möglich wäre. Werden wir mal ein wenig Präziser: Als ADC könnte der AD9283 in Erwägung gezogen werden: http://search.digikey.com/scripts/DkSearch/dksus.dll?Detail&name=AD9283BRSZ-100-ND Als Verzögerunsleitung: http://www.onsemi.com/PowerSolutions/product.do?id=MC100E195 Klar, die minimale Verzögerung beträgt 2ns, dann muss die zu messende Schaltung wohl Pretrigger-Signale erzeugen. Als Komperator den MAX9691 Auch dessen Verzögerung muss berücksichtigt werden. Als Und-Gatter ebenfalls ein schnelles ECL-Gatter: http://www.onsemi.com/PowerSolutions/product.do?id=MC10H104FNG
Och, nix wichtiges---- - kleines FPGA, so 600 bis 1200 Pins, macht dann rechnerisch den Pretrigger - nur 'n paar superschnelle Cache-RAMs - Display-Controller, alternativ USB-Controller (Prozessor), also nix großes - weiteres FPGA für Steuerung und Zusatzfunktionen, Rechnen, FFT ... also alles an einem Abend zusammengeklatscht auf 'ner Lochraster wieso das im Laden so viel kostet - keine Ahnung ;-))))))
Irgendwie verstehe ich die Polemik/Arroganz nicht so recht, die einem immer mal wieder in diesem Forum entgegen schlägt... So abwegig finde ich die Idee gar nicht. D.h. bestehende Geräte werden wohl nach ähnlichen Prinzipien basieren. 100MSps verarbeiten und speichern ist sicher nicht mit 'ner Lochkarte machbar - aber sicher mit "vertretbarem Aufwand" - was immer das heisst, zu bewerkstelligen. Die Kosten für die einzelnen FPGAs, DACs, RAMs, den Prozi etc. werden nicht extrem hoch sein. Die Frage ist halt immer: Was ist die treibende Kraft hinter dem Projekt? Entwicklung, Produktion und Vermarktung im professionellen Umfeld? Dann wird's schnell sehr teuer. Denn es ist ein RIIIIIIESEN Aufwand. Deshalb sind diese guten Oszis auch so teuer. (Das ist dasselbe wie.... z.B. bei Elektronik-CAD-Programmen. Die können sauviel. Und sind schweineteuer, weil es ein riiiiiiiiesen Aufwand ist, die zu programmieren. Unter 1000 Euros bekommst Du eh nichts Brauchbares.... Andererseits.... Wie war das nochmal mit z.B. Kicad?) Also nicht unterkriegen lassen von solchen Miesmachern! Wie ich beim kurzen Überfliegen Deiner HP gesehen habe, hast Du Dich ja schon mit einigen Projekten ins Zeug gelegt! :-) Gruäss Simon
Mag ich auch nicht, aber Sarkasmus drängt sich halt manchmal auf. Man darf aber auch nicht vergessen, daß manchmal bischen zu naiv an bestimmte Probleme herangegangen wird. Und dadurch gar keine Probleme gesehen werden. Wenn dann noch "auf die Kacke" gehauen wird, ist die logische Konsequenz, arrogante, zynische Antworten bis hin zum Spott... Teils allerdings auch von Leuten die sich das gar nicht leisten sollten ;-) @Topic: Wie kommst du eigentlich auf ein Samplingscope von 500 MHz bandbreite, nur weil der adc diese angibt? Kein Eingangsverstärker? dc gekoppelt am sinnigsten - soll ja ein scope sein. Die entsprechende Platine (wenn man übers mal eben malen) nicht bekloppt wird, ist auch nicht so ganz billig. Paar Teile zusätzlich (siehe Speicher) sind ja nun auch noch nötig.... Ich glaub rechnet sich nicht zum china Massenmarkt und mit nem schöden 20 MHz Logic Analyzer hat man recht viel zu tun und lernt was.
Rein theoretisch kann ich beliebig langsam abtasten meinetwegen auch nur mit 10Ms/s die 100Ms/s waren aus der Luft gegriffen. 10Ms/S bekommt man locker noch mit einem Cache-SRAM und einem Zähler weggespeichert. Der Digital-Teil wird also ähnlich wie der Beitrag "8 Kanal 50Ms/s AVR Logic-Analyzer" aussehen. Das 'Skop soll ja auch kein Skop sein mit dem man die Täglichen aufgaben erledigt, sondern mehr für Spezialfälle, wie die alten analogen Sampler eben. Dann stört auch der geringe Eingangsspannungsbereich nicht. Statt pretrigger kann man auch das Signal vor dem ADC mit ein paar Metern Koaxkabel verzögern. Dann wird allerdings ein Puffer am Eingang erforderlicher, das käme z.B. der AD8000 infrage. Und nochmal an alle: Die >1Gs/s sind ÄQUIVALENT, die echte Abtastrate sind <100Ms/s.
Mal (hoffentlich) passende Anmerkung zum Thema, hier in diesem Forum wurden doch vor einer Zeit (etliche Monate oder schon länger her) schnelle ADC von einigen Leuten in Gemeinschaft bestellt, ich glaube im Zusammenhang mit einem AVR XMega Contoller bzw. Board. Diese Wandler müssten doch eine Basis für ein solches Projekt bieten oder? Merkwürdigerweise hört man nichts mehr davon (wie bei so vielen was mit großem Eifer begonnen wird und dann sang und klanglos in der Schublade verschwindet). Also warum schon wieder ein neues Fass aufmachen. Was ist aus den flotten ADC geworden???
Hey Lukas, lass dich mich von den spöttischen Bemerkungen irritieren. Schau mal hier: Beitrag "Re: Rechtecksignal mit Signalflanken < 1 ns erzeugen."
Interessierter schrieb: > Merkwürdigerweise hört man nichts mehr davon (wie bei so vielen was mit > großem Eifer begonnen wird und dann sang und klanglos in der Schublade > verschwindet). Ich habe auch nicht vor, das 'Skop innerhalb der nächsten Monate zu realisieren, wie ich im Eröffnungsbeitrag bereits habe erkennen lassen. Was den ADC anbetrifft: Die Abtastrate muss nicht sehr hoch sein, wichtig ist ein geringer Aperture-Jitter und eine hohe Analogbandbreite. Auch Programmierbare Logik ist nicht vonnöten, das Triggersystem kann aus den besagten ECL-Gattern aufgebaut werden. Auch das wegspeichern der Daten bei 10-100Ms/s ist kein Hexenwerk. Alex H. schrieb: > Hey Lukas, lass dich mich von den spöttischen Bemerkungen irritieren. > Schau mal hier: Beitrag "Re: Rechtecksignal mit Signalflanken < 1 ns erzeugen." Dieses Teil kenne ich auch, mir wäre jedoch eine analoge Darstellung wichtig. Auch dieser Beitrag hat mich ein wenig zu dieser ProjektIDEE inspiriert.
Und was is nu mit einem passenden Eingangsverstärker? Wenn man einen Digitalteil baut, der die eingangs erwähnten (äquivalenten) 100 MHz abtasten kann, braucht man aber auch einen solchen Eingangsteil. Und das mit einer Bandbreite von DC - 500 MHz stelle ich mir alles andere als trivial vor...
Andreas K. schrieb: > Und was is nu mit einem passenden Eingangsverstärker? Wenn man einen > Digitalteil baut, der die eingangs erwähnten (äquivalenten) 100 MHz > abtasten kann, braucht man aber auch einen solchen Eingangsteil. > Und das mit einer Bandbreite von DC - 500 MHz stelle ich mir alles > andere als trivial vor... Und dafür gibt es wohl auch eine nahezu fertige Lösung, die vielversprechend klingt. Hier: Beitrag "Wittig(welec) DSO W20xxA Hardware" wurde für ein Scope eine Huckepackplatine mit einem via SPI-programmierbaren Verstärker entworfen. Der Verstärker hat eine -3dB-Bandbreite von 900MHz und besitzt programmierbare Filter. Zudem ist er bezahlbar. Vielleicht ein Ansatz? lg, Steffen
Steffen (Gast) schrieb: > Und dafür gibt es wohl auch eine nahezu fertige Lösung, die > vielversprechend klingt. > Hier: Beitrag "Wittig(welec) DSO W20xxA Hardware" wurde für ein > Scope eine Huckepackplatine mit einem via SPI-programmierbaren > Verstärker entworfen. Der Verstärker hat eine -3dB-Bandbreite von 900MHz > und besitzt programmierbare Filter. Zudem ist er bezahlbar. Vielleicht > ein Ansatz? Das sind doch die Scopes die bei ebay für rund 250 bis 300 Euro Gebotspreis verscherbelt werden oder? Alles engagement gut und schön, dennoch wirkt das auf mich wie eine typische ewige Baustelle. Mir schleierhaft warum so viele auf die Dinger anspringen und mitbieten. Muss irgendwie mit den MHz Angaben zusammenhängen, aber die allein machen daraus auch nicht eine Sahneschnitte. Irgendwie sieht man es ja auch an den Bewertungen. Ne, Danke.
Interessierter (Gast) Der Ton macht die Musik, man verliert ja geradezu die Lust zu antworten, wenn teilweise so pampig reagiert wird. Ich wollte auch nicht auf die Scopes selbst aufmerksam machen, sondern auf die dort entwickelte neue Eigangsstufe und die verwendet einen programmierbaren Verstärkerbaustein (VGA oder PGA), dessen 3dB Grenze bei 900MHz liegt. Das war alles. An deren Schaltungsentwurf könnte man sich orientieren oder das gut dokumentierte Datenblatt mit Schaltungsvorschlägen zu Rate ziehen, das war mein Vorschlag, weil nach DC-500MHz gefragt war. Davon ab bekommt man, wenn man sich diese Kiste kauft, ein schönes Sammelsorium an Bauteilen, wie bspw. 250MS ADC. Einiges davon wird man wegwerfen, aber die Ausbeute bleibt dennoch groß. Nichts desto trotz, lg Steffen
Wenn man die Welec-'Scopes nicht als Messgerät, sondern als FPGA-Eval Board mit schnellen ADC, Knöpfen und Display dran, dann ist das Preis/Leistungsverhältnis garnicht mal so schlecht. Dass das Ding zufällig so wie ein 'Skop aussieht und auch selbiges draufsteht kann keine Absicht gewesen sein ;)
Steffen (Gast) schrieb: > Interessierter (Gast) > Der Ton macht die Musik, man verliert ja geradezu die Lust zu antworten, > wenn teilweise so pampig reagiert wird. Wie ich? Pampig? Wo? Ich hab auch nicht vielen Bemühungen hier rund um das Scope bekritelt. Nur würde ich mir halt nicht gleich beim Neukauf eines Messgerätes eine "Baustelle" zulegen wollen. That's all. Hab mich halt für die Gründe interessiert warum die Dinger wie warme semmeln weggehen, zumal beim Preis von teilweise fast 300 Euro. > Davon ab bekommt man, wenn man sich diese Kiste kauft, ein schönes > Sammelsorium an Bauteilen, wie bspw. 250MS ADC. Einiges davon wird man > wegwerfen, aber die Ausbeute bleibt dennoch groß. Du meinst die meisten Käufer dieses DSO legen tatsächlich derart viel Geld hin um ihre Bauteilekisten zu füllen? Auch 'ne Idee. :) > Nichts desto trotz, lg Steffen Gruß an dich PS Vielleicht hat Luk4s K. den Nagel auf den Kopf getroffen mit seiner Einschätzung. Das Ding ist gar kein DSO. Das ist ein .. ja was denn .. na irgendwas halt. ;)
Ist schon geil was hier wieder für ein Käse geschrieben wird... An dem Oszilloskop sind 99% der Arbeit und Schwierigkeiten Dinge, die absolut nix mit der Verzögerungsleitung zu tun haben. In etwa so genial wie zu sagen !Oh, ich hab hier diesen tollen Motor aus einem alten Porsche billig bei Ebay gekauft, lass doch mal ein Auto bauen!
muha schrieb: > Ist schon geil was hier wieder für ein Käse geschrieben wird... An dem > Oszilloskop sind 99% der Arbeit und Schwierigkeiten Dinge, die absolut > nix mit der Verzögerungsleitung zu tun haben. Dann nenne doch mal eine konkrete Schwierigkeit... Ja ich weiß, dass es bei diesen Frequenzen impedanzkontrollierter Leiterbahnen bedarf, aber dafür gibt es ja Berechnungsprogramme. Und nein, der ADC liefert seine Daten nur mit 100Ms/s, man braucht also keinen fetten FPGA um die Daten zu speichern.
Luk4s K. schrieb: > Und nein, der ADC liefert seine Daten nur mit 100Ms/s, man braucht also > keinen fetten FPGA um die Daten zu speichern. Nicht mal 100Ms/s braucht man zu verarbeiten. Das ist ja das schöne am Sampling Scope. Es reichen auch 100Ks/s aus. Wenn man will, auch weniger. http://www.picotech.com/picoscope9200-specifications.html
>Dann nenne doch mal eine konkrete Schwierigkeit...
Wer mal eine Videoschaltung mit Signalen bis 5MHz gebaut hat, weiß, daß
da einiges schief laufen kann.
Wer mal 27MHz klirrarm in einer digitalen Umgebung verstärken mußte,
weiß wie schwierig das sein kann. Bereits hier spielen alle passiven
Bauteile schon ihre komplexen Impedanzen aus. Digitale Schaltstörungen
vom Analog-Signal fernzuhalten, ist fast unmöglich.
Um wievieles schwieriger ist dann wohl die Umsetzung einer gemischt
analog digitalen Schaltung, die bis über 500MHz arbeiten soll??
Beim Sampling entstehen noch ganz andere Probleme. Wenn du in einem sehr
feinen Zeitraster mit wenig Jitter samplen willst, brauchst du ungeheuer
steile Flanken. Überall dort, wo Streukapazitäten zum Analogsignal
bestehen, werden dabei wegen I = C x dU/dt kurzzeitig riesige
Stromspitzen in das Signal geschossen. Die Charge Injection ist ganz
gewaltig, so gewaltig, daß man ihr mit Schaltungstricks zuleibe rücken
muß. Dabei wird die Schaltung an strategisch wichtigen Stellen so
aufgebaut, daß die Charge Injection zweimal auftritt, aber mit
entgegengesetztem Vorzeichen und sich im Ergebnis weghebt.
Ähnliches versucht man bei der eigentlichen Sample/Hold- bzw.
Tracking/Hold-Stufe. Durch das äußerst schnelle Samplen mit äußerst
steilen Flanken entstehen riesige Rückwirkungen auf das Signal selbst,
die die vorangehende analoge Pufferstufe nicht oder nur teilweise
ausregeln kann. Auch hier versucht man diese Störungen so zu behandeln,
daß sie sich gegenseitig wegheben.
Solche Kompensationstufen kann man in der Regel nicht diskret aufbauen,
weil man die Symmetrie der Streukapazitäten dabei nicht in den Griff
bekommt. Deswegen stellen viele Hersteller von Scopes ihre eigenen
Front-End-Chips her, die aus Geschwindigkeitsgründen teilweise sogar in
GaAs gefertigt werden.
Ähnliches gilt für die Triggerstufe, der eigentliche Dreh- und
Angelpunkt eines guten Scopes. Hier ist größte Empfindlichkeit,
Präzision und geringster Jitter gefordert. Es gibt etliche "billige"
Samplingscopes auf dem Markt, die in bestimmten Frequenzbereichen völlig
unbrauchbar sind, weil die Triggerstufe nicht richtig funktioniert.
Also, wenn du 500MHz Signale klirr- und störarm in 10bit-Auflösung mit
einer eigenen diskreten Schaltung samplen willst, dann erlebst du ganz
schnell dein Waterloo.
Kai Klaas
Ein gewichtiger weiterer Nachteil beim Samplingscope ist, daß etwaige Instabilitäten in Frequenz / Phase um ein Vielfaches verstärkt in die Anzeige eingehen, und die Signale müssen lange mit exakt der gleichen Wellenform anliegen, sonst ist da nichts Genaues zu messen. Gerade im uC-Bereich gibt es ja doch Datenströme und anderes, das fällt flach wenn da nicht IMMER auf dieselbe Folge getriggert werden kann.
Die Argumente wiegen schwer. Andererseits gibt es keine Milestones einzuhalten. Ich würde mich nicht wundern, wenn jemand für 50 Euro Bauelementeaufwand eine brauchbare Schaltung hinzaubert. Es gibt ja so tolle Bauelemente: - Z.B. der Si570. Für dessen Funktionalität brauchte man noch vor 5 Jahren ne Doppeleurokarte. - CML-Gatter von Micrel - ausgemusterte Teile bei ebay usw. Ein weiterer ergiebiger Fundus sind die zahllosen Patente. Sind ja frei zugänglich und solange das Gerät nicht kommerziell vertrieben werden wird, völlig frei nachzukupfern. Speziell zu Samplern kann man sich auch den Mischer-Patenten bedienen. Der Übergang zwischen Mixer und Sampler ist ja fließend. Hat schon wer zu dem Thema ansich gegoogelt?
Danke Kai für deinen Beitrag. Jochen Fe. schrieb: > Gerade im uC-Bereich gibt es ja doch Datenströme und anderes, das fällt > flach wenn da nicht IMMER auf dieselbe Folge getriggert werden kann. Dieses 'Skop soll auch nicht dazu dienen die SPI-Kommunikation zwischen µC und $peripherie zu belausche, sondern um z.B. die Signalflanken zu vermessen. Mit einem ausreichend schnellen Pulsgenerator (Avalanche / ECL Gatter) ließe sich mit dem 'Skop auch Kabelradar machen :> Noch ne andere Frage: Wie bekommt man beim "random Sampling", der ADC-Takt also asynchron zum Trigger läuft, die Samples wieder zugeordnet ohne einen Zähler, der mit der zu erreichenden Abtastrate (>1Gs/s) zählt, zu verwenden. PS: Kann ein Mod so nett, sein und den Titel um ein "g" bereichern?
Ich weiß es nicht im Detail, da Sampling Scopes noch nicht erforscht. Vermute einfach, es ist Pseudorauschen aus einem rückgekoppelten Schieberegister. Das Aussehen wäre dann rauschmäßig, aber eben deterministisch und damit zuordenbar. Schnelle Zähler gibt es genug. Inphi Semi geht bis 50GHz. Bislang war hier alles sehr theoretisch. Hier mal was praktisches als Anfang sozusagen.
Abdul K. schrieb: > es ist Pseudorauschen Nein, nein der ADC erhält schon einen konstanten Takt. http://www.cbtricks.com/miscellaneous/tech_publications/scope/sampling.pdf
Aha. Es ginge aber auch der von mir vorgeschlagene Weg. Der Vorteil wäre, daß man schneller zu einer wahrnehmbaren Kurve käme und Interferenzen zwischen Takt und Meßsignal besser unterdrückt. Allerdings hätte man ein Problem mit der minimal notwendigen Differenzzeit zwischen zwei Abtastungen. Was man wiederum mit passender Auslegung des Rauschgenerators in den Griff kriegen kann. Aber warum so kompliziert. Äquidistant ist sicherlich sehr viel weniger aufwändig. Mir bleiben aber zwei Fragen: 1. Wie kriegt man die enorme Zeitauflösung billig hin? 2. Wie verhindert man, daß der Samplingkopf nicht das Meßsignal total zerstört. Beim Samplen verändert sich ja die Impedanz kurzzeitig drastisch. Ob da die bekannte 4 Dioden Konstantstrom-Brücke noch ausreicht? Klingt jetzt nach sehr viel notwendiger Erfahrung und jahrelanges Forschen.
Der Triggerzeitpunkt wird zum ADC/Referenztakt ermittelt, mit 1-100ps Auflösung. Diese Verzögerung ist bei unkorrelierten Frequenzen quasizufällig. Dann werden die erfassten Meßpunkte "Interpoliert", also Numerisch um die gemessene Triggerverzögerung auf Deckung mit dem tatsächlichen Samplepunkt verschoben. Also: Ohne Trigger mit hochauflösender Zeitmessung kein "Random Interleaved Sampling". Viel Erfolg bei der Entwicklung!
Abdul K. schrieb: > 1. Wie kriegt man die enorme Zeitauflösung billig hin? Durch die mit einer Auflösung von 10ps einstellbare Verzögerungsleitung? Die 5ps RMS aperture jitter des ADC seien natürlich mit zu berücksichtigen. Allerdings stelle ich mir die Frage, wie man die 5ps mit 150ps Anstiegszeit halbwegs genau erreichen will. > 2. Wie verhindert man, daß der Samplingkopf nicht das Meßsignal total > zerstört. Beim Samplen verändert sich ja die Impedanz kurzzeitig > drastisch. Ob da die bekannte 4 Dioden Konstantstrom-Brücke noch > ausreicht? Das ganze geschieht doch in der ADC-Blackbox, die den Puffer bereits eingebaut hat?
Wie auch immer. Es werden tagelange Google-Suchen. Sicherlich gibts da fertige Projekte zum Abkupfern. Dann nur noch 300 Pin BGA und 8-Lagen Multilayer, alles schön impedanzkontrolliert... Von daher meinte ich ja, vielleich gibts eine Quick'n'Dirty-Methode für Leute, die bereits ein Scope besitzen und ne kleine Box vorsetzen möchten. Leistungsdaten 1/10 der fertigen Sampling Scopes zum 1/100 Preis eben.
Hallo Abdul, das halte ich für entweder teuer oder nicht machbar. Die Randomsampling-Zeitmeßschaltung geht ja vielleicht gerade noch. Aber das Samplingtor muß bei so einer Bandbreite ganz klar vor dem ADC sitzen. Dann geht es auch noch darum, den kompletten Signalpfad vorher mit der ganzen Bandbreite zu realisieren - das ist ganz und gar nicht einfach. Zusätzlich muß auch der komplette Triggerpfad bis zum Komparator auch diese Bandbreite haben, inklusive Komparator. Das ist alles nicht einfach zu bauen. Ich beschäftige mich seit gut 20 Jahren mit exakt diesen Themen, und auch heute gibt es keine einfache Patentlösung für diese Aufgabe.
Wo ist jetzt so genau der Haken mit dem ADC? Wenn der nur für Echtzeitabtastung entwickelt worden wäre, hätte er wohl kaum bei 100Ms/s 475MHz Analogbandbreite.
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