Forum: Platinen Photopositiv-Verfahren mit Minolta-Drucker - brauche euren Rat!


von Thomas W. (tomiondrums)


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Hi,
ich hab vor, in der nächsten Zeit mal ein paar PIC-Experimente in die 
Wirklichkeit umzusetzen und möchte dazu auch einige Platinen 
(hauptsächlich SMD) herstellen.
Auch wenn ich in diesem Bereich nicht völlig ohne Erfahrung bin, würde 
ich mich als Einsteiger in die Materie bezeichnen. Vor einiger Zeit hab 
ich mich mal an der "Aufbügel-Methode" (Layout wurde mit einem Minolta 
Magicolor 2430DL gespiegelt auf eine Reichelt-Katalogseite gedruckt und 
auf dann auf die Kupferseite (ohne Photolack) draufgebügelt) versucht, 
nachdem ich feststellen mußte, daß meine Ausrüstung und Erfahrung für 
das Photopositiv-Verfahren nicht ausreichend war. Das Ergebnis war nach 
einigen versuchen immer noch nicht so wirklich prickelnd, d.h. es blieb 
häufig noch Kupfer zwischen den Leiterbahnen stehen,...

Ich will's also nochmal mit dem Photopositiv-Verfahren versuchen und 
hoffe darauf, daß ihr mir ein paar Ratschläge und Erfahrungswerte geben 
könnt, die mir zumindest ein paar der dabei zu erwartenden Fehlversuche 
ersparen könnten.

Was ich hab:
Mir stehen hier folgende Laserdrucker zur Verfügung (wovon ich 
letztgenannten bevorzuge):
 - Minolta Magicolor 2430DL (funktioniert derzeit nicht, Refill-Toner)
 - Lexmark X340
 + Minolta BizHub C20 (=Magicolor 4695MF) mit Originaltoner
Hat jemand von euch einen (weitestgehend vergleichbaren) Drucker 
schonmal zum Layout drucken verwendet? Was kam dabei raus?

Was ich suche:
1. Welches einigermaßen günstige Transparentpapier/-folie könnt ihr mir 
passend zu einem meiner Drucker/Toner ggf. empfehlen? Ich gehe davon 
aus, einige Anläufe zu brauchen, bis das Layout mal stimmt und ich 
gedenke vorwiegend recht kleine Platinen zu bauen, weil einige der 
Schaltungen jeweils in eine UP-Dose passen sollen.
2. Welcher Tonerverdichter könnte bei dieser Kombination aus Drucker und 
Transfermedium am besten funktionieren?

Ich nehme hierbei Bezug auf diesen Thread hier: 
Beitrag "TONERVERDICHTER"

Vielen Dank schonmal
MfG
 Tom

von Sven W. (Firma: basement industries) (dj8nw)


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Thomas W. schrieb:

> Ich will's also nochmal mit dem Photopositiv-Verfahren versuchen und
> hoffe darauf, daß ihr mir ein paar Ratschläge und Erfahrungswerte geben
> könnt, die mir zumindest ein paar der dabei zu erwartenden Fehlversuche
> ersparen könnten.
>
> Was ich hab:
> Mir stehen hier folgende Laserdrucker zur Verfügung (wovon ich
> letztgenannten bevorzuge):
>  - Minolta Magicolor 2430DL (funktioniert derzeit nicht, Refill-Toner)
>  - Lexmark X340
>  + Minolta BizHub C20 (=Magicolor 4695MF) mit Originaltoner
> Hat jemand von euch einen (weitestgehend vergleichbaren) Drucker
> schonmal zum Layout drucken verwendet? Was kam dabei raus?

>  Tom

Hi Tom,

also meiner Erfahrung nach fahr ich zumindest besser mit nem 
Tintenstrahler (HP PSC 1510)
Gerade bei SMD hatte ich mit Lasern ein Problem mit der Randschärfe. 
Ist, auch was ich anderweitig so gelesen hab, anscheinend verbreitet bei 
neueren Lasern.
Und mit dem Tintenstrahler auf ner geeigneten Overheadfolie ist die 
Randschärfe wirklich super und die Flächendeckung auch.(alles bei 
einmaligem Ausdruck)
Bei manchen Lasern kommt außerdem das Problem dazu, dass diese bei 
größeren Flächen nicht 100%ig deckt, um Toner zu sparen und man 
gezwungenerweise mehrmals drucken muss, um eine ausreichende Deckung zu 
gewährleisten.
Wie das bei Deinen Druckern ist, kann ich Dir nicht bestätigen, käme auf 
einen Versuch an.

Hoffe geholfen zu haben,

Gruß, Sven

von Einhart P. (einhart)


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Moin Tom,

mit dem Minalta 2430 habe ich viele Vorlagen gedruckt (kleine SMD 
Sachen). Tonerverdichter habe ich bisher nicht benutzt - nach einem Test 
mit Kontakt Chemie Verdichter scheint das aber noch eine Verbesserung in 
der Gleichmäßigkeit großen Flächen zu bringen.

Gedruckt habe ich auf mattierter Polyesterfolie. Ich hatte 'mal ein 
100er A4-Pack erworben. Wenn es dich interessiert kann ich heute abend 
den Hersteller posten.

Gruß
Einhart

von Horst Rubbelspecht (Gast)


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Druck doch 2mal hintereinander auf die gleiche Katalogseite. Vielleicht 
bringt das was?

von Thomas W. (tomiondrums)


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hey,
danke schonmal für die bisherigen Antworten. Das ging ja fix hier... ;-)
@Sven:
Leuchtet ein! Ich hatte nur gehofft -- es haben ja auch viele 
geschrieben, daß es bei ihnen mit nem Laserdrucker geht -- ich bräuchte 
mir nicht noch einen Drucker kaufen und irgendwo hinstellen. Irgendwie 
find ich meinen BizHub auch total cool, weil er eben unter Linux 1a 
läuft und ansonsten auch ne Spitzenqualität zu brauchbaren Kosten druckt 
:werbungmach: . Möglicherweise werd ich von deinem Vorschlag aber doch 
noch Gebrauch machen. Hast du da eigentlich Originaltinte drin?

@Einhart:
Vielleicht lags damals bei mir auch daran, daß ich eben den Refill-Toner 
drin hab. Der macht nichtmal auf Papier richtig schwarz. Ich hoffe 
jedoch, daß meine Vermutung berechtigt ist, daß Minolta überall das 
selbe Tonerpulver reinfüllt und deshalb mein BizHub ähnliche Ergebnisse 
wie dein MC2430 liefern sollte. Das mit der Folie probier ich jedenfalls 
auch mal aus. Kann man bei dem Verdichter, den du da nennst (finde 
nämlich nicht, wo's den zu kaufen gibt) davon ausgehen, daß es sich um 
das selbe Zeug handelt, das es auch beim Reichelt gibt? Es wär cool, 
wenn du den Hersteller (/Typ) von der Polyesterfolie  posten könntest.
Wie belichtest du eigentlich (Nitraphot/Röhre, Abstand, Zeit)?

@Horst:
Im Prinzip hab ich das schon gemacht, das Problem war aber nicht, daß 
irgendwo Überätzungen waren, sondern vielmehr daß, bedingt durch die 
schlechte Ablösbarkeit der Katalogseite von der Platine nach dem Bügeln 
manche Stellen nicht geätzt wurden, die hätten geätzt werden sollen. 
Infolgedessen gab's stellenweise Kurzschlüsse die ich dann mit dem 
Dremel beseitigen musste (--> äußerst unschön). Ein SMD Layout ist auf 
die Art und Weise sicher nicht zu machen, wenn's nicht noch irgendeinen 
super Trick gibt den ich noch nicht kenne...

von Herbert (Gast)


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Ich drucke mit meinem Laserprinter von HP auf Zweckform 3491 Folie.Den 
Tonerverdichter kann man sich getrost sparen.Der Belichtungsspielraum 
von Bungard Material ist dermassen groß und es reicht vollkommen aus in 
Versuchen die kürzest mögliche Zeit herauszufinden Dabei muß die Vorlage 
gar nicht 100 prozentig lichtdicht sein.Wenn ich keine großen 
Masseflächen habe reicht eine ungedoppelte Vorlage aus.Ansonsten halt 
doppelt und das geht sehr gut.Doppelt aber nicht wegen dem belichten 
sondern weil bei großen masseflächen es zu kleinen Löchern im Ausdruck 
kommen kann. Der zweite Ausdruck soll nur die Löcher zudecken.Wer 
ständig aus Unwissenheit überbelichtet braucht schon eine absolut dichte 
Vorlage sonst wird das nichts.Bei entsprechend dichter Vorlage kann man 
auch stundenlang belichten...  ;-)
Wenn du noch kein Layouprogramm hast und du nur Heim und Technik 
Projekte verwirklichen willst dann bist du mit Sprint-Layout gut und 
günstig bedient.Diese Tool produziert im Gegensatz zu anderen Sachen die 
wenigsten Fragen und am schnellsten eine Leiterplatte.;-)

von Andreas L. (andi84)


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Also ich hätte Interesse dran, von welchem Hersteller die 
matt-transparenten Folien sind. Hatte da bis jetzt keinen gescheiten 
Abieter gefunden. Aber mit den mir "zugelaufenen" Folien dieser Machart 
die bisher besten Ergebnisse erzielt.

Gruß
Andreas

von Sven W. (Firma: basement industries) (dj8nw)


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Thomas W. schrieb:
> hey,
> danke schonmal für die bisherigen Antworten. Das ging ja fix hier... ;-)
> @Sven:
> Leuchtet ein! Ich hatte nur gehofft -- es haben ja auch viele
> geschrieben, daß es bei ihnen mit nem Laserdrucker geht -- ich bräuchte
> mir nicht noch einen Drucker kaufen und irgendwo hinstellen. Irgendwie
> find ich meinen BizHub auch total cool, weil er eben unter Linux 1a
> läuft und ansonsten auch ne Spitzenqualität zu brauchbaren Kosten druckt
> :werbungmach: . Möglicherweise werd ich von deinem Vorschlag aber doch
> noch Gebrauch machen. Hast du da eigentlich Originaltinte drin?


Ja sicher mag´s mit nem Laserdrucker gehen, war auch nur als Info 
gedacht, falls die Ergebnisse nicht den Vorstellungen entsprechen.
Mit doppelt ausdrucken ists immer so ne Sache, wegen der 
Deckungsgleichheit, Papiereinzug korrekt?!

Also ich hab momentan die originale drin, und nehm irgendeine 
Tintenstrahl-Overheadfolie ausm Schreibwarenladen.
Nur darauf achten, dass wenn Du´s so probierst, entweder die Folie etwas 
länger liegen lässt, dass sie trocknet, oder mitm Fön nachhelfen.
Und ja nicht nach 5 Min mitm Finger probieren, die trocknet manchmal 
reeeeeecht langsam. Aber dafür sind die Ergebnisse wirklich einwandfrei 
und v.a. reproduzierbar.

Ach ja, Basismaterial: Bungard 35µm Cu, ein und zweiseitig.
NaOH: 1TL (ca.4g) auf 0,5l Wasser
belichtet 70 sec. unter 150W NDL-Lampe nach 3min Aufheizzeit.

Kleiner Tip für die ersten Versuche, logischerweise auf die orientierung 
des Aufdrucks achten... Platinenseite....


Gruß, Sven

von Herbert (Gast)


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Andreas Lang schrieb:
> Also ich hätte Interesse dran, von welchem Hersteller die
> matt-transparenten Folien sind.

Vermutlich von der Fa Zweckform zb.Typ 3491 sind matte transparente 
Laserfolien.Die werden für diesen Zweck sehr häufig benutzt.

von MaWin (Gast)


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> Welches .. empfehlen ... funktionieren?

Nimm den Klecksmark, der druckt schwarz und nicht farbiug,
denn bei farbigem Druck werden meist lasierende Farben verwendet,
die zum Belichten eher blöd sind.

Nimm entweder normales Papier auf dem du sonst auch druckst (möglichst 
das ohne optische Aufheller, also welches unter UV-Licht am wenigsten 
weiss aufleuchtet) oder wenn du sie kaufen willst die genannte matte 
Zweckform/Avery Typ 3491 Folie (bei eBay auch in weniger als dem 100er 
Pack)

Aber das ganz entscheidende: Mach auf jeden Fall eine Belichtungsreihe. 
Niemand kann dir sagen, welches die richtige Belichtungszeit bei deinem 
Material, deinen Lampen, deiner Temperatur, deinem Entwickler ist, also 
MUSST du einen grösseren Bereich erproben.

Denn es ist vollkommen egal, obd er Druck knallschwarz ist  oder grau, 
bei passender Belichtung reicht das grau vollkommen aus (Tonerverdichter 
ist also Humbug für Laien die zu blöd sind).

Belichte in 1:2 (oder 1:1.414) Stufen 0.5 bis 20 Minuten, entwickle nach 
Vorschrift und mach einen Ätztest (denn ob richtig belichtet und in der 
Folge komplett entwickelt wurde sieht man nicht am losgelösten 
Photolack, sondern erst am erfolgreichen anätzen der Oberfläche, eine 
dünne Restschicht, die erst 10 Minuten im heissen Ätzbad liegen muss 
bevor sie durchgeätzt wurde, taugt nicht, weil dann der Rest der 
Photoschicht auch schon Löcher hat).

Mach also einen Ätztest, und nimm die Platine von den 10, die am besten 
geworden ist, und jammere erst dann. (du wirst nicht jammern, macht man 
alles richtig, ist das Ergebnis gut, leider ist beim nächsten Mal meist 
etwas anders, neues Basismaterial, alter Entwickler, Sommertemperaturen) 
so daß man die Belichtungsreihe noch mal machen muss, Gelegenheitsätzer 
machen sie also jedesmal).

von Einhart P. (einhart)


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so.... zur Folie:
    Fa. Rauch Polyesterfolie 100u beidseitig matt
    3610012740
    91539

sorry zum Tonerverdichter - war nicht Kontakt Chemie sondern:
    Huber GmbH
    Tonerverdichter LF-A

Belichtung:
    400W Hochdruckentladungslampe, 60 cm Abstand, 2 Min 30 s, durch 5mm 
Glas

Gruß Einhart

von Johannes S. (oberekel)


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Begzüglich des Belichtens und Entwickelns kann ich Dir leider nicht 
weiterhelfen, aber ich habe vor kurzem angefangen mit Toner-Transfer und 
es klappt soweit super. Ich drucke allerdings nicht auf 
Reichelt-Katalog, sondern auf normales Papier, auf welches ich vorher 
(nur auf den relevanten Bereich) Bucheinschlagefolie (die aus dem Kodi, 
1.15 Euro/Rolle) geklebt habe (HP LaserJet 2300). Der Nachteil ist, dass 
sich das Papier danach stark krümmt, aber wenn man es erstmal auf die 
Leiterplatte gelegt und einmal drübergebügelt hat klebt es wunderbar. 
Nach dem Bügeln (lang und heiß) kann man das Papier mit der Folie dann 
einfach abziehen, also nichts mit einweichen und abrubbeln. Irgendwelche 
Papierreste können somit nicht überbleiben, es kann wenn dann nur Toner 
an der Folie hängen bleiben. Allerdings konnte ich das durch längeres 
Bügeln auf fast 0 reduzieren, ansonsten lässt es sich auch recht gut 
durch einen Edding nachmalen.

von Thomas W. (tomiondrums)


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Hi,
zuerstmal vielen vielen Dank für die vielen Antworten!!

Ich hab gestern Abend aus reinem Interesse mal einen Versuch "ins Blaue" 
gestartet. Dabei habe ich genommen, was ich halt grad da hatte:
 - meinen geliebten BizHub ;-)
 - normale laserdruckergeeignete (!) Overheadfolien, Typ unbekannt, die
   ich in meiner Schreibwarensammlung gefunden hab (volltransparent)
 - dieses Belichtungsreihenlayout:
   http://bwir.de/tippstricks/belichtungsreihe
 - ein Stück uraltes billiges Photopositivmaterial (das vom Reichelt mit
   der schwarzen Schutzfolie, mindestens schon 6 Jahre alt und mies
   gelagert)
 - Eigenbau-Belichtungsgerät, bestehend aus einem 4x20WGesichtsbräuner,
   einer mit Paketband draufgeklebten 3mm dicken Glasscheibe und einem
   großen Buch zur Beschwerung des Basismaterials (Schaumstoff zur Ver-
   besserung der Druckverteilung hab ich keinen gefunden)
 - (Entwickler (Natriumhydroxid), Ätzmittel (Natriumpersulfat),
   Plastikbecher zum Entwickeln, Selbstbau-Ätzküvette mit Aquariums-
   Blubberdings...)

Schon der Ausdruck, an den ich eigentlich erstmal garkeine hohen 
Erwartungen hatte, hat mich sehr positiv überrascht (ich hab nix doppelt 
gedruckt oder gar übereinandergelegt). Das mit dem Belichten hab ich 
aufgrund der fortgeschrittenen "Späte des Abends" irgendwie versaut. Zum 
einen war mein Abdeckmaterial nicht richtig lichtdicht (normales 
Kopierpapier) und zum Anderen hab ich beim Rausziehen desselben das 
ganze Konstrukt verrutscht, weil zu schlecht fixiert... Als beim 
Entwickeln, bzw. dann beim Ätzen das Ergebnis sichtbar wurde, war ich 
aber doch einigermaßen platt. Trotz fast ganzflächiger Überbelichtung 
(4Min+) sind z.T. sogar noch die 10mil Linien stellenweise nahezu 
perfekt.
Scheinbar lag's bei mir früher immer am Refill-Toner. Wenn ich dazu 
komm, dann mach ich den Versuch heute Abend nochmal richtig mit Alufolie 
als Abdeckung, viel Tape zum fixieren und Belichtungszeiten im Abstand 
von 10 Sekunden.

@Einhart: Danke nochmal für die Antwort. Da meine Overheadfolien 
demnächst aufgebraucht sein werden, werd ich's mal mit dem genannten Typ 
versuchen.

Drei Frage hätte ich aber noch:
1. Mein Ätzbecken ist mir zu groß l*b*h=50mm*300mm*250mm. Da braucht man 
für eine Platine im Euro-Format Unmengen an Ätzmittel, daß angemischt 
durch Lagerung ja nicht unbedingt besser wird. Ich stelle mir vor, diese 
nur noch als Wärmebecken für eine möglichst kleine, darin montierte 
Küvette zu benutzen (vielleicht so 20mm*120mm*19mmm, sodaß halt grad 
eine Euro-Karte und der Blubberschlauch reinpasst). Wüsstet ihr zufällig 
irgend einen Allerwelts-/Haushaltsgegenstand, den man kurzerhand 
beschaffen und umfunktionieren kann? Die mir bekannten Ikea-Vasen sind 
eindeutig zu groß...

2. Ich habs diesemal mit Feinätzkristall probiert (Natriumpersulfat), 
nachdem ich Eisen-III-Chlorid damals für eine ziemliche Sauerei befunden 
hab. Wieviel Kupfer (in Gramm) bzw. wieviel Kupferfläche (ausgehend von 
35µ Dicke) lässt sich denn eigentlich mit einem Gramm NaPE maximal 
theoretisch lösen?

3. Die Verwendung von HCl / H2O2 wird hier ja an einigen Stellen recht 
kontrovers dargestellt. Ich frage mich, womit man eigentlich am 
günstigsten fährt. Entsprechend stellt sich mir Frage #2 nochmal in 
leicht anderer Form: Wieviel Kupfer kann ich in einem Liter, der hier 
(Beitrag "HCl + H2O2") dargestellten 
Mischung lösen?

MfG
 Tom

von Sven W. (Firma: basement industries) (dj8nw)


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Thomas W. schrieb:

> Drei Frage hätte ich aber noch:
> 1. Mein Ätzbecken ist mir zu groß l*b*h=50mm*300mm*250mm. Da braucht man
> für eine Platine im Euro-Format Unmengen an Ätzmittel, daß angemischt
> durch Lagerung ja nicht unbedingt besser wird. Ich stelle mir vor, diese
> nur noch als Wärmebecken für eine möglichst kleine, darin montierte
> Küvette zu benutzen (vielleicht so 20mm*120mm*19mmm, sodaß halt grad
> eine Euro-Karte und der Blubberschlauch reinpasst). Wüsstet ihr zufällig
> irgend einen Allerwelts-/Haushaltsgegenstand, den man kurzerhand
> beschaffen und umfunktionieren kann? Die mir bekannten Ikea-Vasen sind
> eindeutig zu groß...
Geh zum Schreiner/Fensterbauer deines Vertrauens, stell ihm nen Kasten 
Bier hin und frag, ob er Dir ein paar Glasplatten zuschneidet.
Dann gehst Du ins Zoogeschäft und holst Dir für 5 Euro Aquariensilikon 
und nen 75W Heizstab für 10 Euro und 1m Silikonschlauch d=5mm und ne 
1,5W Luftpumpe für 5 Euro und baust Dir´s da draus.
Die Klebestellen am Glas vorher noch mit nem Dremel und nem Schleifstein 
aufrauhen = bessere Klebekraft.

So hab ich meins gebaut, fasst 2x 2,5l, ist ca. 30x35x3 cm groß und 
funktioniert einwandfrei.

> 2. Ich habs diesemal mit Feinätzkristall probiert (Natriumpersulfat),
> nachdem ich Eisen-III-Chlorid damals für eine ziemliche Sauerei befunden
> hab. Wieviel Kupfer (in Gramm) bzw. wieviel Kupferfläche (ausgehend von
> 35µ Dicke) lässt sich denn eigentlich mit einem Gramm NaPE maximal
> theoretisch lösen?
Genaue Mengen: ????
Aber mein Becken verträgt so einiges. Ist mit aktueller Füllung und ca 
25 Eurokarten noch nicht mal blau.
 FE3CL kannst DU vergessen in ner Küvette, schäumt dir über!

> 3. Die Verwendung von HCl / H2O2 wird hier ja an einigen Stellen recht
> kontrovers dargestellt. Ich frage mich, womit man eigentlich am
> günstigsten fährt. Entsprechend stellt sich mir Frage #2 nochmal in
> leicht anderer Form: Wieviel Kupfer kann ich in einem Liter, der hier
> (Beitrag "HCl + H2O2") dargestellten
> Mischung lösen?
Menge: wie oben: ???
Aber bedenke dass bei HCL immer Chlorgas frei wird, und dir alle 
metallischen Gegenstände bei aufbewahrung im Raum schön rostig werden!
NIX GUT!;)

> MfG
>  Tom

Gruß, Sven

von Olaf (Gast)


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> Ist, auch was ich anderweitig so gelesen hab, anscheinend verbreitet bei
> neueren Lasern.

http://www.criseis.ruhr.de/haekelarbeit.jpg

Diese Platine wurde mit einem Brother HL-5340D auf Zweckform 3552 
belichtet. Natuerlich doppelseitig!
Belichtungszeit 4min mit Reichelt-Belichter auf Bungard. 10g 
Natriumhydroxid/1l.

Es wuerde kein Tonerverdichter eingesetzt und oder irgendein anderer 
unnoetiger Aufwand getrieben. Nur drucken, belichten, entwickeln und 
fertig.

Also keine unnoetige Angst, einfach machen!

Olaf

von Sven W. (Firma: basement industries) (dj8nw)


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Olaf schrieb:
>> Ist, auch was ich anderweitig so gelesen hab, anscheinend verbreitet bei
>> neueren Lasern.
>
> http://www.criseis.ruhr.de/haekelarbeit.jpg

Respekt, für sowas treiben andere Leute schon ganz anderen Aufwand.
Kann sich sehen lassen!

Aber is das wirklich gehäkelt und nicht geklöppelt? ;)

von Olaf (Gast)


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> Kann sich sehen lassen!

Noe, kann sich hoeren lassen, da die Platine MP3 mit Softwaredecoder 
(libmad) abspielt. :-)

Ich hoffe mal das nimmt den Leuten die Angst vor dem selbermachen. Wenn 
man die Prozessparameter einmal drauf hat ist es wirklich einfach. Soll 
heissen wenn jemand einen anderen Belichter verwendet dann wird er 
natuerlich die Belichtungszeit anpassen muessen. Aber das probiert man 
einmal aus und dann ist das so.

Ich habe es zwar schonmal gesagt, aber dringend abraten muss ich vom 
Entwickler von Reichelt. Die verpacken ihr Natriumhydroxid in mehr oder 
weniger luftdichten Tueten. Teilweise sogar angetackert! Dadurch altert 
der Entwickler und man bekommt immer unterschiedlich alte Tueten. Je 
nachdem was der Verpacker da aus der grossen Kiste grabbelt.
Die Ergebnisse sind dann nicht vorhersagbar.

Den Entwickler besser in der Apotheke in einer vernuenftigen Glasflasche 
kaufen! Wenn man keine Waage hat geht vielleicht auch ein Teemass. Fuer 
verabscheuungswuerdige Kaffetrinker sei erwaehnt das es sowas umsonst im 
Teeladen gibt. :-)
Es kommt nicht so drauf an ob man 8, 10 oder 12Gramm nimmt, aber es 
sollte reproduzierbar sein!

Wasser nehme ich im Sommer direkt aus der Leitung. Jetzt im Winter ist 
die Temperatur natuerlich geringer, aber das relativiert sich wenn man 
den Entwickler als erstes ansetzt und sich dann erst um den Ausdruck und 
das belichten kuemmert.

Olaf

von Sven W. (Firma: basement industries) (dj8nw)


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Olaf schrieb:

> Den Entwickler besser in der Apotheke in einer vernuenftigen Glasflasche
> kaufen! Wenn man keine Waage hat geht vielleicht auch ein Teemass. Fuer
> verabscheuungswuerdige Kaffetrinker sei erwaehnt das es sowas umsonst im
> Teeladen gibt. :-)
> Es kommt nicht so drauf an ob man 8, 10 oder 12Gramm nimmt, aber es
> sollte reproduzierbar sein!

Kann ich bestätigen!
Außerdem kriegst es in der Apotheke billiger.
Ich hol mir immer 1kg in ner Kunststoffflasche, kostet 6 oder 7 Euro.
Und damit erledigt sich dann auch die leidige Frage "Wie bewahre ich 
einen NaOH-Ansatz auf.
Pi mal Daumen is bei mir etwa 4 bis 5 Gramm auf Pi mal Daumen nen halben 
Liter. Ist soviel,bis die alte Entwicklerschale halb voll ist. Und dann 
geht das innerhalb von 10 bis 15 sec.

> Wasser nehme ich im Sommer direkt aus der Leitung. Jetzt im Winter ist
> die Temperatur natuerlich geringer, aber das relativiert sich wenn man
> den Entwickler als erstes ansetzt und sich dann erst um den Ausdruck und
> das belichten kuemmert.

Meine Vorgehensweise:
Ätzbad vorheizen,
Schablone ausdrucken,
ab in den Keller, Belichter 3 min warmlaufenlassen,
zwischenzeitlich NaOH ansetzen,
ab in den Belichter,
abwaschen und ab zum ätzen.

Und wegen ätzen, ich kann auch sagen dass, bei gutem Basismaterial es 
keine wesentlichen Probleme macht mit unterätzen, wenn man mal die 
Platine im Bad vergisst.
Bin gestern erst auf die Idee gekommen zwischenzeitlich mal 
rauszuschauen, dann war da etwas Schnee, den auf die Seite geschoben und 
noch mit der Nachbarin geredet.
Nach ner halben Stunde wieder in den Keller "oh schei**e, alles für die 
Katz."
Was war passiert? Leiterbahnen alle noch ok, nix fransig o.ä. Einzig bei 
Masseflächen waren einige Pünktchen weggeätzt, was ich aufs belichten 
schiebe. Aber alles in allem brauchbar und ohne Fehler!

Also keine Scheu vor selbermachen, das klappt schon alles. Ein paar 
Versuche gehen vielleicht nicht ganz glatt, aber hast es einmal, 
schaffst es immer!

Gruß, Sven

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