Hallo. Ich habe ein kleines Problem: Ich muss wissen, mit welcher Lebensdauer man bei einer AVR Schaltung rechnen kann. ATmega8L oder irgendsowas in der Richtung getaktet auf 100-500 kHz. Viel rechnen muss der Mega nicht. Er muss eigentlich nur logische Verknüpfungen machen und einen Sekundenzähler. Quasi AVR anstatt ein konventionelles TTL Grab. Allerdings muss die Lebensdauer äußerst lange sein: etwa 30-50 Jahre. Aufgrund der hohen Lebensdauer möchte ich das System so simpel wie nötig und so komplex wie nötig gestalten. Ich verwende außerdem wo es geht konventionelle Technik, d.H. 50 Hz Trafonetzteil mit Festspannungsregler und elektromechanische Relais am Ausgang, wo nur simples ein/Aus gebraucht wird. (Die sind robuster als SSR). Nur wo es nicht anders geht, verwende ich Halbleiter. Seht ihr Chancen, dass ich die 30-50 Jahre schaffe?
Achja, warum überhaupt einen Mega, der eh nicht ausgelastet wird: Wegen Portpins. Ich möchte das System wie gesagt so simpel wie möglich gestalten, und Portexpander machen es wieder komplizierter.
Electric schrieb: > Seht ihr Chancen, dass ich die 30-50 Jahre schaffe? Wie alt bist Du? Treibst Du genug Sport und ernährst Du Dich gesund? Nichtraucher?
> Ich habe ein kleines Problem ich denke, das ist ein ziemlich großes Problem was ist mit der Energieversorgung? Steht die denn so lange zur Verfügung? Was ist mit Redundanz in der Schaltung und in der Energieversorgung)? Welche Umweltbedingungen liegen vor? (Temperatur, Temperaturwechsel,Feuchtigkeit, Erschütterungen etc) Wieso kann es kein konventionelles TTL Grab sein? > und elektromechanische Relais am Ausgang da vermute ich mit Reed-Relais eine längere lebensdauer wegen Kontaktoxydation etc des konventionellen Relais
Ich denke, schon die Lötstellen (vor allem bei bleifrei) werden in der Zeit ein Problem machen.
Jogi schrieb: > Electric schrieb: >> Seht ihr Chancen, dass ich die 30-50 Jahre schaffe? > > Wie alt bist Du? Treibst Du genug Sport und ernährst Du Dich gesund? > Nichtraucher? > > Ich bin noch nicht alt, 50-60 Jahre könnte ich noch überleben, und dann bin ich noch nicht so alt, wie mein Großvater heute. Wegstaben Verbuchsler schrieb: > was ist mit der Energieversorgung? Steht die denn so lange zur > Verfügung? > Was ist mit Redundanz in der Schaltung und in der Energieversorgung)? > Welche Umweltbedingungen liegen vor? (Temperatur, > Temperaturwechsel,Feuchtigkeit, Erschütterungen etc) > Wieso kann es kein konventionelles TTL Grab sein? Energieversorgung? 230V werden wir in 30-50 Jahren wohl immer noch haben. Obs dann noch konventionelle Trafos gibt oder alles SNT ist, k.A. Umweltbedinungen: Keine Feuchtigkeit, keine Erschütterungen, ca 20-30 Grad. Warum kein konventionelles TTL Grab? Ein TTL Grab aus 18 Chips könnte durchaus genauso anfällig sein, wie ein AVR. Das TTL Grab habe ich schon gebaut. NAND/NOR, Flipflops, Zähler, einen Sekundentakterzeuger (Aus den 50 Hz der Netzspoannung abgeleitet).
Electric schrieb: > Ich verwende außerdem wo es geht > konventionelle Technik, d.H. 50 Hz Trafonetzteil mit Festspannungsregler Wird das Teil das an die Relais angeschlossen wird dann noch "leben"? > und elektromechanische Relais am Ausgang, wo nur simples ein/Aus > gebraucht wird. (Die sind robuster als SSR). Robuster gegen was? Gegen Umwelteinflüsse sicher nicht. Relais nutzen sich mechanisch ab (# der Schaltzyklen Lebensdauer im Datenblatt) >Nur wo es nicht anders > geht, verwende ich Halbleiter. Ich schätze mal, das erste was kaputt geht sind die Relais und der Trafo, weil die warm werden.
Dürfen wir wissen was du überhaupt vor hast?
Ich denke solch eine Langzeitanforderungen ist eine komplizierte Sache. Da muss man einige Sachen beachten und Rechnungen anstellen auf die man sonst getrost verzichten kann. Ich bin zwar kein Experte auf dem Gebiet, aber hier einige Probleme die mir in den Sinn kommen: * Elko-Lebensdauer * Whisker-Bildung * Mikrorisse durch thermische Wechselbeanspruchung Hier gab es mal einen Diskussionsfaden in dem ein Entwickler für Flugzeugsteuergeräte ein Problem mit Mikrocontrollern hatte, die aus ungeklärter Ursache nach Jahren ausfielen. Mit der Suche findest du diesen Faden sicher.
Aktive Redundanz habe ich nicht. Aber ich wollte 2 identische Steuerkarten und auch eine Ersatz Stromversorgung machen. Ich löte meine Schaltung ganz normal bleihaltig. Es ist ein Privatprojekt, aber es muss "ewig" halten. (Halt solange wie das Haus/Wohnung) Es ist alleridngs auch kein Problem, wenn nix mehr geht, die Schalter alle zu tauschen und die Steuerung totzulegen (Also einfach Eingänge direkt auf Ausgänge durchschalten)
Electric schrieb: > Ich bin noch nicht alt, 50-60 Jahre könnte ich noch überleben, und dann > bin ich noch nicht so alt, wie mein Großvater heute. Na Super, dann bleib gesund und pass im Straßenverkehr auf ;-)
Electric schrieb: > Es ist alleridngs auch kein Problem, wenn nix mehr geht, die Schalter > alle zu tauschen und die Steuerung totzulegen (Also einfach Eingänge > direkt auf Ausgänge durchschalten) Argh! Oder eine neue Schaltung zu bauen?
Konkret um was geht es: Ich habe eine Wohnung mit einer etwas ungewöhnlichen Raumaufteilung im "Hauptraum". In koventioneller Installation brauche ich 5x4 Schalter, davon 3x4 Kreuzschalter. Und Serienkreuzschalter habe ich noch nie gesehen. Müsste also 4 Einzelschalter nutzen. Natürlich kann man das Licht auch so installieren, dass man nur an einer Stelle (Am Eingang) alle Schalter setzt, und nur eine Durchgangsbeleuchtung als Kreuzschaltung realisiert (Genau das habe ich parallel auch noch konventionell installiert, aber derzeit nicht angeschlossen)
Electric schrieb: > Ich löte meine Schaltung ganz normal bleihaltig. > Es ist ein Privatprojekt, aber es muss "ewig" halten. (Halt solange wie > das Haus/Wohnung) Meine älteste noch in Betrieb befindliche Schaltung feiert in 3 oder 4 Jahren ihren 30-iger. Ist mein Bastelnetzteil: Trafo, Gleichrichter, 7805/7905, Siebelkos, Kondensatoren. Komplett konventionell aufgebaut. Die Lötstellen sehen alle noch gut aus.
>> Es ist alleridngs auch kein Problem, wenn nix mehr geht, die Schalter >> alle zu tauschen und die Steuerung totzulegen (Also einfach Eingänge >> direkt auf Ausgänge durchschalten) > Und wenn man die Steuerung 1:1 überbrückt, kann man halt normale Stromstoßschalter einsetzen.
Electric schrieb: > Hallo. > > Ich habe ein kleines Problem: Ich muss wissen, mit welcher Lebensdauer > man bei einer AVR Schaltung rechnen kann. > Allerdings muss die Lebensdauer äußerst lange sein: etwa 30-50 Jahre. Atmel verspricht einen Datenerhalt im Flash von 100 Jahren bei 25°. Beweisen konnten sie es allerdings bis jetzt noch nicht. Ich bin allerdings bei allem, was über 20 Jahre hinausgeht, skeptisch. Mach es lieber doch mit CMOS-Gattern. Da hast Du wenigstens DAS Problem nicht. fchk
Und warum machst Du Dir sorgen ob das 30-50 Jahre hält?
Gibt es nicht auch single write chips? irgendwo habe ich mal was von dennen gelesen- die werden dann eingebrannt- und die würde ich dahingehend als stabiler ansehen. warum möchtest du die halbleiter am meisten umgehen?
So, hier mal ein Grundriss der Wohnung, mit "Originalverschaltung" (Grün = Wohnungstür/ Treppenhaus) D.H. man landet quasi wenn man rein kommt direkt im Wohnzimmer. Die Durchgangsbeleuchtung ist mit "herkömmlicher Installation" mit einer Kreuzschaltung angeschlossen, an jeder Tür ein Schalter ausser an der Terassentür. Das Wohnzimmerlicht geht nur von 2 Stellen, Eingangstür und Terassentür. Ich habe allerdings neben der klassischen Installation (Die abgeklempt ist, aber die Drähte sind in den tiefen UP Dosen unten drin) noch eine zweite, wo jede Schaltstelle mit ausreichend Aderreserve und jede Lampe einzeln zu einer Steuerung geführt ist. Ich willte die Lampen jetzt in vier Gruppen aufteilen, und zwar so, dass man von jeder Zimmerstür+Terassentür+Eingangstür alles ansteuern kann. Die Lampen wollte ich auch noch logisch so verknüpfen, dass man verschiedene "Lichtprogramme" machen kann, und einige Lampen sowohl als Wohnzimmerbeleuchtung als auch als Durchgangsbeleuchtung genutzt werden. Ich wollte für die Durchgangsbeleuchtung auch noch in Rechts und Links unterscheiden. Außerdem wollte ich bei der Wohnzimmerbeleuchtung 3 Gruppen machen. Z.B. Raumbeleuchtung allgemein, Fernsehbeleuchtung oder auch alles an (D.H. Durchgangsbeleuchtung plus Wohnzimmer) Oder habt ihr ne bessere Idee, wie man so einen komischen Grundriss schaltet?
@ raketenfred (Gast) >Gibt es nicht auch single write chips? Nennt sich OTP, siehe Speicher. Sind vielleicht ETWAS robuster als Flash-basierte ICs, aber auch ein EEPROM, der steckt im OTP, hält nicht ewig. >irgendwo habe ich mal was von dennen gelesen- die werden dann >eingebrannt- und die würde ich dahingehend als stabiler ansehen. Richtige Antifuse PROMS gibt es kaum noch. MFG Falk
P.S. Der Plan ist nicht Maßstabsgetreu und aus dem Kopf gezeichnet, er stellt nur ganz grob die Form der Wohnung dar.
> Gibt es nicht auch single write chips? Die heissen OTP-Chips (one time program), bei den PICs ist das die Serie, die ein C statt des F haben, also z.B. PIC16Cxxx. Der Brennvorgang läuft aber anders als bei Flash.
Meiner Meinung nach ist ein TTL Grab, am besten noch ECL (Achtung, hoher Stromverbrauch!), am ewigkeitstauglichsten. Ich habe eine TTL-Uhr bei meinem Großvater gesehen, die nach über 30 Jahren immer noch läuft. Zwischendurch nur ein paar Bauteilwechsel wegen Wechsel der Netzfrequenz und des Netzspannung. Nimm die wenn du wirklich so viel willst! Warum eigentlich so viel? Wenn das auch noch Innenbereich ist und in deinem aktuellen Umfeld liegt, dann würde ich an deiner Stelle die ganze Sache leicht zugänglich machen! Am besten auch noch in einer versteckten Ecke die Programmierpins rausführen! Irgend einen Bug findest du noch, glaub mir! Mit freundlichen Grüßen, Valentin Buck
@ Electric (Gast) >Oder habt ihr ne bessere Idee, wie man so einen komischen Grundriss >schaltet? Keine Ahnung, ist auch wurscht. Aber wie kommst du darauf, dass das nun UNBEDINGT, GANZ SICHER 30-50 Jahre halten muss, ohne einmal angefasst zu werden? Selbst ein Austausch alle 10 Jahre wäre kein Thema. Also, was soll die Panik? MfG Falk
Noch eine Idee: Nimm einen 80C31 und ein "echtes" ROM! Dann hast du µC und Ewigkeit! Mit freundlichen Grüßen, Valentin Buck
@ Valentin Buck (nitnelav) >Meiner Meinung nach ist ein TTL Grab, am besten noch ECL >(Achtung, hoher Stromverbrauch!), am ewigkeitstauglichsten. Was führt dich zu der Annahme, dass ECL besonders langlebig wäre. Und vor allem ECL für ein paar schneckenlangsame logische Verknüpfungen? Hmmmm. . . Da ist 4000er CMOS schon Overkill, wahrscheinlich reichen Handvoll Relais und Schalter. MFG Falk
Valentin Buck schrieb: > Ich habe eine TTL-Uhr bei meinem Großvater gesehen, die nach über 30 > Jahren immer noch läuft. Schöne Sache. > Zwischendurch nur ein paar Bauteilwechsel wegen Wechsel der Netzfrequenz > und des Netzspannung. Mhh, Änderung der Netzfrequenz? War das mit einem Umzug verbunden? @OP: Was spricht denn gegen Stromstoßrelais?!
Falk Brunner schrieb: > Keine Ahnung, ist auch wurscht. Aber wie kommst du darauf, dass das nun > UNBEDINGT, GANZ SICHER 30-50 Jahre halten muss, ohne einmal angefasst zu > werden? Selbst ein Austausch alle 10 Jahre wäre kein Thema. Also, was > soll die Panik? Ich habe keine Zeit und Lust, alle 5 oder 10 Jahre ne neue Steuerung zu bauen, weil der uC oder sonstwas nicht mehr verfügbar ist. Außerdem will ich die Eigentumswohnung auch mal vermieten, oder bin beruflich so eingespannt, dass ich mich um nix kümmern kann. Ok, für den Notfall kann ich es nochmal auf Keuzschaltung klemmen, aber das find ich unpraktisch, wenn die Durchgangsbeleuchtung ständig beim Fernsehn schauen stört. Das ist dann keine Wohnzimmerathmosphäre, sondern Flurfeeling. In de 70ern waren solche offenen Wohnzimmer aber mal modern.
Alexander Schmidt schrieb: > Valentin Buck schrieb: >> Ich habe eine TTL-Uhr bei meinem Großvater gesehen, die nach über 30 >> Jahren immer noch läuft. > Schöne Sache. > >> Zwischendurch nur ein paar Bauteilwechsel wegen Wechsel der Netzfrequenz >> und des Netzspannung. > Mhh, Änderung der Netzfrequenz? War das mit einem Umzug verbunden? > > > @OP: Was spricht denn gegen Stromstoßrelais?! Ja, mit SSR gehts, wenn ich wirklich 4 Taster oder 2 Sereientaster an jeder Tür installiere, und dann statt vorprogrammierter Lichtprogramme halt manuell einzeln schaltbare Lampen habe. Wenn ich keine brauchbare Lösung finge, mache ich das auch. Aber nur 2 Einfachtaster an jeder Tür installieren, und jenachdem wo und uie lange bzw wie oft man drückt, verschiedene Lampen oder Lampengruppen schalten, gefällt mir besser.
Electric schrieb: > Falk Brunner schrieb: >> Keine Ahnung, ist auch wurscht. Aber wie kommst du darauf, dass das nun >> UNBEDINGT, GANZ SICHER 30-50 Jahre halten muss, ohne einmal angefasst zu >> werden? Selbst ein Austausch alle 10 Jahre wäre kein Thema. Also, was >> soll die Panik? > > Ich habe keine Zeit und Lust, alle 5 oder 10 Jahre ne neue Steuerung zu > bauen, weil der uC oder sonstwas nicht mehr verfügbar ist. Das Problem hast du sowieso. Denn auch die TTL Dinger werden IMHO in nächster Zeit irgendwann aussterben oder zumindest so wie Röhren ein Schattendasein fristen. Mit einem µC bist da aber zumindest insofern flexibler, als du in nächster Zeit noch Erweiterungen programmieren kannst. Ich würds mit µC machen. Und was in 30 Jahren sein wird, kann sowieso keiner vorhersehen.
Electric schrieb: > Außerdem will ich die Eigentumswohnung auch mal vermieten, oder bin > beruflich so eingespannt, dass ich mich um nix kümmern kann. Na dann nimm käufliche Stromstoßschalter, die kann jeder Elektriker wechseln. Außerdem gibt es Serientaster, die lösen das Platzproblem.
Stromstoßrelais einzubauen, ist das geringste Problem. Ausgangsseitig habe ich momentan sogenannte Installationsrelais von Finder drin. Dazu habe ich noch ein Dimmermodul (Mit digitalem Tasteingang, also gut uC Tauglich). Das Dimmermodul ist aber nur für alle Wohnzimmerlampen gemeinsam (und sitzt vor den betreffenden Relais) Natürlich könnte ich mit dem AVR auch SSR ansteuern. Ich könnte meine Steuerung auch rein mit Relais bauen, stimmt schon. Mit Relais+Diodenlogik könnte ich sogar verschiedene Lichtprogramme/Schaltgruppen realisieren. Die Momentan favorisierte Lösung ist jedenfalls folgendes: AVR Karte, eine baugleiche als Ersatz. Und als eiserne Reserve vielleicht einen Blindstecker, mit dem ich dann die Taster einfach direkt auf die Relais durchschalten kann. Wäre dann halt wieder nur Durchgangsbeleuchtung und Wohnzimmerbeleuchtung, und keine verschiedenen Lichtprogramme. Der AVR kommt jedenfalls als externes Gerät an den Kleinverteiler, nicht fest eingebaut. Dafür wird ein Hartingstecker o.ä installiert.
Electric schrieb: > Aber nur 2 Einfachtaster an jeder Tür installieren, und jenachdem wo und > uie lange bzw wie oft man drückt, verschiedene Lampen oder Lampengruppen > schalten, gefällt mir besser. auch dafür gibt es Strommstoßschlalter, von Eltaco gibt es z.b. Serien-Strom-Stoss-Schalter. Damit kann man schon mal 2Lampen mit einem Taster schalten, müsste man mal schauen was die noch so haben. Ich gleich richtig mit PowerNet.
Naja, dieser EIB/KNX/Powernet kram macht garantiert keine 50 Jahre. Da steckt so viel Elektronik drin, das geht gar nicht. Das fängt schon beim Systemnetzteil an (Schaltnetzteil=Elkos die austrocknen) Und ob man dafür in einigen Jahren oder Jahrzehnten noch Ersatz bekommt, oder ob man dann doch das komplette System tauschen muss? Das kann dann zwar zur Not ne Firma machen, da Standardware. Aber dann kann ich es auch gleich mit ner eigenen Lösung machen und leicht rückbaufähig/Umrüstbar auf Eltakos gestalten.
Electric schrieb: > as fängt schon beim Systemnetzteil an gibt es gar nicht bei PowerNet. Aber du hast Recht dort ist auf jeden Fall reichlich Elektronik drin, aber das System gibt es schon seit 10Jahren, da geht auch schon davon aus das die Herstellen mittlerweile ausreichent Erfahrung damit haben.
Hier mal ein ganz anderer Vorschlag: Warum nimmst du nicht ganz normale Funkschalter und legst dir von jedem Modul ein Exemplar in Reserve. Dann gibt es auch kein Problem mit der Zulassung. Gerade, wenn du die Wohnung vermieten willst, solltst du nicht an den Lichtleitungen selbst rumschrauben. Grüße Tom
Glaubst du das die Bude 50 Jahre lang nicht mal modernisiert wird? Ich würd ja eher TTL-Logik bevorzugen, die Chancen stehen gut das es auch in Zukunft Logikbausteine gibt, wenn auch nicht mehr in DIL-Bauform. Für einen AVR braucht man noch Software, passende Betriebssysteme, dazu passende Hardware und einen Programmer. All das wird viel eher verschwinden als "diskrete" Logikbausteine. Seh ich zum Beispiel bei mir auf der Arbeit. Mit einer >10 Jahre alten SPS ist kaum mehr was anzustellen. Dokumentation lückenhaft, Ersatzteile knapp, aktuelle Software inkompatibel, alte Software läuft nur auf altem OS und will einen speziellen Programmieradapter an einer Seriellen Schnittstelle. Nix als Ärger mit dem Scheizz. Wenn du das in Hardware verdrahtest wird das alles unabhängig davon. Soll das ganze lange halten würd ich eher Wert darauf legen alles drumherum sehr großzügig zu dimensionieren und vor allem keine Schaltnetzteile zu verwenden. //Der Vorschlag mit den Funkschaltern ist auch sehr gut! Die Dinger liegen schwer im Trend, da sollten sich auch in 30 Jahren noch Ersatzsysteme finden lassen, und man braucht keine Leitungen mehr verlegen.
Tom schrieb: > Tom (Gast) Datum: 10.12.2010 19:38 das war ein anderer Tom, Funkschalter würde ich für eine vermietete Wohnung nicht empfehlen, eine selbstgebastelte Lösung übrigens auch nicht, die holt Dich dann ein, wenn Du schon lange vergessen hast was Du damals gebaut hast. Ich hatte übrigens als Schüler für einen Freund einen Dimmer gebaut, beim Klassentreffen nach > 25 Jahren hat er mir erzählt das der immer noch geht und im Einsatz ist. Zum Glück wollte er nicht noch einen ;-)
Selbst wenn die Schaltung nach 10 Jahren den Geist aufgibt: Einfach ein paar Ersatzteile (µC oder exotische Bauteile) jetzt schon vor dem Bau besorgen, dann kann man auch gleich noch Erfahrungen sammeln, wie lange so etwas nun hält und es wäre kein Beinbruch das Teil neu zu löten und einfach die Uralt .hex draufzuflashen...
Andreas K. schrieb: > Glaubst du das die Bude 50 Jahre lang nicht mal modernisiert wird? > > Ich würd ja eher TTL-Logik bevorzugen, die Chancen stehen gut das es > auch in Zukunft Logikbausteine gibt, wenn auch nicht mehr in > DIL-Bauform. > Für einen AVR braucht man noch Software, passende Betriebssysteme, dazu > passende Hardware und einen Programmer. > All das wird viel eher verschwinden als "diskrete" Logikbausteine. > > Seh ich zum Beispiel bei mir auf der Arbeit. Mit einer >10 Jahre alten > SPS ist kaum mehr was anzustellen. Dokumentation lückenhaft, Ersatzteile > knapp, aktuelle Software inkompatibel, alte Software läuft nur auf altem > OS und will einen speziellen Programmieradapter an einer Seriellen > Schnittstelle. > Nix als Ärger mit dem Scheizz. > > Wenn du das in Hardware verdrahtest wird das alles unabhängig davon. > > Soll das ganze lange halten würd ich eher Wert darauf legen alles > drumherum sehr großzügig zu dimensionieren und vor allem keine > Schaltnetzteile zu verwenden. > > > //Der Vorschlag mit den Funkschaltern ist auch sehr gut! Die Dinger > liegen schwer im Trend, da sollten sich auch in 30 Jahren noch > Ersatzsysteme finden lassen, und man braucht keine Leitungen mehr > verlegen. Ja, das mit den SPS stimmt. Das ist aber nicht nur bei SPS ein Problem. Was die Zulassung meiner Anlage angeht: der 230V Teil sind alles kommerzielle Komponenten rennomierter Hersteller. Meine Bastelei kommt nur auf der Kleinspannungsseite zum Einsatz. Eventuell kaufe ich sogar noch ein fertiges 12V AC Netzteil für Hutschinenmontage, so dass auf dem Stecker wirklich nur Kleinspannung anliegt und im Verteiler alles nur Fertigprodukte sind. Funkschalter kommen mir jedenfalls nicht ins Haus (Genausowenig wie PLC Zeug). Nicht als Neuinstallation. Funk nutze ich grundsätzlich nur, wenns technisch nicht anders geht (Nachinstallieren, keine Leitungsverlegung möglich) oder aus Komfortgründen (Fernbedienung, Wlan für Laptop). Ansonsten gilt für mich: Wer Funk kennt, nimmt Kabel.
Alexander Schmidt schrieb: > Hier gab es mal einen Diskussionsfaden in dem ein Entwickler für > Flugzeugsteuergeräte ein Problem mit Mikrocontrollern hatte, die aus > ungeklärter Ursache nach Jahren ausfielen. Mit der Suche findest du > diesen Faden sicher. Hallo, dieser Thread würde mich sehr interessieren, arbeite auch im Avionik-Bereich. Leider finde ich den mangels spezifischer Stichworte nicht über die Suche. Kannst du da helfen?
> Ich muss wissen, mit welcher Lebensdauer > man bei einer AVR Schaltung rechnen kann. Man kann sie auslegen so daß sie deine 30-50 Jahre hält. Vor allem weil du nicht im Weltraum bist wo ein Ausfall unreparabel wäre, sondern nur eine hohe MTBF erwünscht wird, ein vorzeitiger Ausfall ärgerlich aber nicht gleich mit dem Abschlagen des Kopfes bestraft wird. Der Microcontroller ist nicht dein Problem, wie schon geschrieben wurde. Bei der sonstigen Schaltung hilft es, weit unter den maximal zulässigen Belastungen zu bleiben. Also Widerstände nicht an ihrer Belastungsgrenze zu betreiben, sondern 4 oder 10 mal grösser auslegen als nötig. Kondensatoren deutlich unter der maximalen Spannung mit niedrigem Ripple-Strom und geringer Temperatur zu fahren, hier ist beim Siebslko vom Trafo ein Serienwiderstand sehr sinnvoll. Trafos müssen auch überdimensioniert sein, damit ihre Temperatur niedrig bleibt. Und wenn du dein Relais hast, hast du ein kleines Problem, denn wenn es angezogen ist wird es warm, versorgst du es mit weniger Strom zieht es nicht an. Wenn es jedoch zeitlich gesehen nur kurz angezogen sien muss, kannst du es verwenden, eine Wahl ist ein bistabiles Relais. Damit sind eigentlich die meisten Probleme der Bauteile erledigt, bleiben Probleme von aussen: Miese Spannungsversorgung und Feuchtigkeit. Korrosionseffekte sind bei 30-50 Jahren nicht zu unterschätzen, gelötete Litzenkabel fallen da schon mal ab. Nicht gasdichte Kontakte ergeben Wackelkontakte. Aber wenn ein Blitz in dein Haus schlägt, kann es die ganze Elektronik mitreissen. Eine Sicherung hilft auch nicht wirklich, denn sie ist dann auch kaputt. Also lege den Widerstand, den ich vor dem Siebelko oben erwähnte als Vorwiderstand auf die primärer Seite vor dem Trafo und sichere den Trafo mit einem VDR gegen Überspannung. Gegen Schäden des VDR (der wird dann auch bei geringerer Spannung niederohmig) sollte der Vorwiderstand ein Sicherungswiderstand sein. Der ist aber im Normalfall weit von seiner Stromgrenze weg zu betreiben, sonst hält er auch nicht lange. Aus technischen Gründen (ich hab schon kaputte Quartze erlebt, aber keine Ahnung ob die durch Stoss vorgeschädigt waren) würde ich den eingebauten RC Oszillator verwenden. Im Prinzp kannst du die Schaltung danach bewerten, ob sie schön kühl bleibt, dann hält sie auch lange. Es haben schon ganz andere Elektroniken 50 Jahre überlebt.
Unerklärliche Ausfälle des Mikrocontrollers nach 5 Jahren im Bereich Avionik, Schaltung entwickelt nach DO-160. Grund der Ausfälle wird in diesem Diskussionsfaden leider nicht ersichtlich, trotzdem interessant: Beitrag "µC-Schaltung spielt nach 5 Jahren verrückt"
MaWin schrieb: > Es haben schon ganz andere Elektroniken 50 Jahre überlebt. TTL ICs können das aber nicht sein da es die erst seit Anfang der 60er Jahre gibt?
Wenn ich mich hier so in der Wohnung umsehe und mir meine Schaltungen ansehe, die ich in den letzten 30 Jahren gebaut und gebastelt habe, kann ich folgendes mitteilen: - Vermeide den Einsatz von elekromechanischen Bauteilen (Relais, Potis...) - Betreibe Bauteile innerhalb Ihrer Spezifikation - Vermeide hohe Temperaturen Ansonsten erübrigt sich die weitere Diskussion: Was spricht gegen eine Reparatur von defekten Baugruppen? Wenn Du sie selber gebaut hast, kannst Du sie auch selber reparieren. Im übrigen kann ich die Notwendigkeit eines Mikrocontrollers nicht erkennen. Das größte Problem dürfte allerdings Deine eigene Ausfallsicherheit sein :-) Ach ja, solche Dinge wie aüßere Einflüsse (Blitzschaden!) sollten Dich entweder zusätzlich motivieren oder Dich die Sache realistischer sehen lassen.
@ Electric: Es dreht sich bei diesem Problem um Haustechnik der "trivialeren Art" - ein paar Lampen ein- und ausschalten. Meine Erfahrungen mit einem inzwischen gut 30 Jahre alten Einfamilienhaus: - Der Eltako für die Treppenhausbeleuchtung ist viermal ausgefallen, jeweils als Folge einer mit Kurzschluß ausgefallenen Glühlampe. - Im Sicherungskasten ist einmal eine Klemmverbindung - N-Leiter zu Verbrauchern - locker geworden und hat zu intermittierenden Unterbrechungen geführt. - In einer Abzweigdose (in der Küche) lockerte sich eine Klemme, so daß die Belastung durch den Betriebsstrom der Geschirrspüle zu einer Schmorstelle im Dosendeckel (hinter Einbauschrank) führte, und irgendwann die Geschirrspüle mangels Stromversorgung total ausfiel. Und Du glaubst im Ernst, Deine Schaltung müsse ohne Elektriker 30 bis 50 Jahre "leben". Sorge doch bitte möglichst dafür, daß Du mit den Dingen auskommst, die jeder Elektriker "im Schlaf" beherrscht. Das ist zukunftssicher. Bernhard
Ja - achte auf Einfachheit und Austauschbarkeit. Möglichst modulare Komponenten. Jedes Netzteil stirbt einmal - auch Relais halten nicht ewig (Ausfall eines Eltako Relais in der Heizungssteuerung nach 15Jahren) Der Controller sollte das kleinere Problem darstellen (Heizung läuft seit 18 Jahren...) Zumal selbst wenn du die Schaltung absolut ausfallsicher baust... Ein schweres Gewitter und die Sache hat sich erledigt. Für deinen Einsatz sollte eine Kleinsteuerung (Mitsubishi Alpha, Siemens Logo) völlig ausreichen mfg Richard
Ich würde auch nur Dinge einsetzen, die gut verbreitet sind und Fachleute kennen. Bloß nichts selbstgebasteltes, wo nur du weißt, wie es funktioniert und du nach 10 Jahren keine Lust/Ahnung mehr hast, es zu reparieren. Es ist ja auch so: Auch wenn es eine konkrete SPS so nicht mehr gibt, die Programmiersprache ändert sich nicht so stark und man kann portieren. Kleine SPS-Geräte wird es auch noch in 30 Jahren geben. Wenn es überhaupt so komplex wird, dass eine SPS sinnvoll ist. Mach es so einfach, wie möglich...
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