Hallo, ich arbeite gerade an einer Schaltung, bei der ich unter anderem mit einem ATMega128 zwei 74HCT573 ansteuere, die wiederum am Ende LED's schalten sollen. geschaltet hab ich es so ähnlich wie hier: http://www.leyanda.de/light/images/led_cube_control.jpg (statt 8 Stück eben nur 2xHCT573. An den Ausgängen die Anoden der LED's, Kathoden der LED's an GND) OE_ liegt auch fest auf GND. Outputs sind also immer an. Nach einem kurzem Test musste ich folgendes feststellen: Schalte ich nur einzelne Eingänge der Latches funkioniert alles wie erwartet und im Datenblatt beschrieben. Bei LE=HIGH (oder Load=HIGH) schaltet das Latch den entsprechenden Ausgang. bei LE=LOW wird kein Eingang mehr auf den Ausgang durchgeschaltet, solange bis das nächste mal LE=HIGH wird und dann wieder der aktuell auf HIGh liegende Eingang auf den entsprechenden Ausgang geschaltet wird. Nun das Problem: Schalte ich 4 oder mehr Eingänge gleichzeitig auf HIGH dann schaltet das Latch auch die Ausgänge OBWOHL LE=LOW ist. Auch wenn ich die Ausgänge nun wieder gleichzeitig auf LOW schalte übernimmt das Latch dies am Ausgang. LE hat also keine Funktion mehr. Habe nun schon in einem alten Thread hier im Forum gelesen, dass der 74HCT573 sehr empfindliche Eingänge hat und man diese mittels Widerstand auf GND ziehen soll. Ein kurzer Test eben zeigte mir, dass selbst wenn ich LE mit GND kurzschliesse (hatte gerade keinen Widerstand zur Hand) das oben beschriebene Problem auftritt. Beide 74HCT573 verhalten sich dabei gleich. Einen Kurzschluss zwischen einem der Eingänge und LE kann ich ausschliessen. Leider habe ich kein Oszilloskop zur Hand um den LE Eingang während des Schaltvorgangs mal zu beobachten. Weiss jemand Rat?
Wahrscheinlich ein induktiver Spannungsabfall an der (zu langen) Masseleitung zwischen Latch und Prozessor der wie ein Signal wirkt. Abhilfe: 74HC573 anstelle HCT verwenden. (hat höhere Schaltschwelle). RC-Tiefpaß (max 400ns Zeitkonstante bei C-Mos) direkt am 74HCT plazieren. Masseleitung durch Massefläche ersetzen. Masseleitung kürzen. Gruß Anja
Daniel S. schrieb: > Weiss jemand Rat? Zeig mal ein Foto von deinem Aufbau... Insbesondere die Entkopplungskondensatoren und die Masseführung ist interessant. > geschaltet hab ich es so ähnlich wie hier: Dieser Schaltplan ist mir schon wegen der vielen unnötigen Junctions suspekt...
Anja schrieb: > Abhilfe: > 74HC573 anstelle HCT verwenden. (hat höhere Schaltschwelle). Dabei fällt mir gerade auf, dass mir statt des HCT ein VHCT geliefert wurde. (Das "V" angeblich für LowVoltage, allerdings kann man lt Datenblatt 0-5,5V VCC anschliessen und auch schalten. das sollte also eigentlich nicht das problem sein oder? Betreibe meine Schaltung mit 5V. > RC-Tiefpaß (max 400ns Zeitkonstante bei C-Mos) direkt am 74HCT > plazieren. An der VCC Leitung oder an den Eingängen? > Masseleitung durch Massefläche ersetzen. habe ich sowieso schon Lothar Miller schrieb: > Zeig mal ein Foto von deinem Aufbau... > Insbesondere die Entkopplungskondensatoren und die Masseführung ist > interessant. Foto werde ich heute abend nachliefern. Von welchen Entkopplungskondensatoren reden wir? > >> geschaltet hab ich es so ähnlich wie hier: > Dieser Schaltplan ist mir schon wegen der vielen unnötigen Junctions > suspekt... Mir auch. Deswegen hab ich nen eigenen (und mir selbst Gedanken) gemacht. Sollte nur als Beispiel dienen ;)
Hier dann doch schonmal das Foto. Über die Steckerleiste gehts auf ne andere Platine und dort dann direkt an den µC. (Allerdings fällt mir gerade auf, dass die Leitungen dort mit ca. 10cm sehr lang geworden sind). Nicht wundern, auf dem Foto ist der LE noch nicht angelötet, das habe ich vorm testen noch gemacht. Läuft auf der Platinenrückseite mit ner Drahtbrücke zur Steckerleiste.
Schau mal im Datenblatt unter maximum ratings. Dort findest du die Angabe "DC Vcc max current" von 75mA. Du hast 150 Ohm Widerstände an den Ausgängen. Bei einer Diodenflußspannung von geratenen 1,5V hast du 3,5V/150 Ohm *8. Das ergibt knapp 190mA. -> Logikfamilie überdenken
ich schrieb: > als erste Maßnahme würd ich mal ein Stütz-C an den 573 setzen. Zwischen VCC und GND? wie groß? ich schrieb: > Schau mal im Datenblatt unter maximum ratings. Dort findest du die > Angabe "DC Vcc max current" von 75mA. > Du hast 150 Ohm Widerstände an den Ausgängen. Bei einer > Diodenflußspannung von geratenen 1,5V hast du 3,5V/150 Ohm *8. Das > ergibt knapp 190mA. > > -> Logikfamilie überdenken Guter Hinweis, danke. Allerdings sinds blaue LED's die eine Flußspannung von ca. 3V haben, somit ists weniger Strom. Außerdem werden die LED's noch mittels PWM gedimmt, so dass es evtl. passen könnte, bzw die verbleibenden ca. 100mA dann nur wirklich sehr kurz anliegen. Dies sollte aber mit dem eigentlichen Problem, dass das Latch ohne Enabled zu sein schaltet nichts zu tun haben oder?
Daniel S. schrieb: > Von welchen Entkopplungskondensatoren reden wir? Von den 6 stück links oben im Schaltplan. Die gehören nämlich an die ICs, nicht sonst irgendwohin... Daniel S. schrieb: > Dies sollte aber mit dem eigentlichen Problem, dass das Latch ohne > Enabled zu sein schaltet nichts zu tun haben oder? Was, wenn dir beim Schalten die Versorgungsspannung wegen der fehlenden Entkopplungskondensatoren (Stützkondensatoren, Blockkondensatoren) kurz wegbricht?
Lothar Miller schrieb: > Daniel S. schrieb: >> Von welchen Entkopplungskondensatoren reden wir? > Von den 6 stück links oben im Schaltplan. Die gehören nämlich an die > ICs, nicht sonst irgendwohin... Ja, die hab ich tatsächlich nicht beachtet... Wie dimensioniert man die? > > Daniel S. schrieb: >> Dies sollte aber mit dem eigentlichen Problem, dass das Latch ohne >> Enabled zu sein schaltet nichts zu tun haben oder? > Was, wenn dir beim Schalten die Versorgungsspannung wegen der fehlenden > Entkopplungskondensatoren (Stützkondensatoren, Blockkondensatoren) kurz > wegbricht? Ich schalte ja gar nicht, ich lege nur bei "disabled'tem" Latch 8 High-Pegel an die Eingänge, d.h. LED's sollten gar nicht angehen, somit kein Strom fliessen. Jedenfalls kann ich mir nicht vorstellen, dass beim anlegen der Datenbits die Versorgungspannung dadurch einbricht.
Daniel S. schrieb: >>> Von welchen Entkopplungskondensatoren reden wir? >> Von den 6 stück links oben im Schaltplan. Die gehören nämlich an die >> ICs, nicht sonst irgendwohin... > Ja, die hab ich tatsächlich nicht beachtet... Wie dimensioniert man die? Nimm die üblichen 100nF und platzier die Dinger nahe bei den Versorgungsanschlüssen der ICs.
sooo... habe mich eben mal wieder drangesetzt und gemerkt, dass an anderer Stelle eine Massefläche keinen Kontakt zur Masse hatte (eine Drahtbrücke hat gefehlt). Wie dadurch der von mir beschriebene Effekt zustande kam ist mir aber immernoch nicht klar... ;) Vielen Dank für die vielen hilfreichen Tipps, ich habe in diesem Thread viel gelernt. Blockkondensatoren werden jetzt gleich nachgerüstet, über einen Austausch der Logikbausteine gegen welche mit mehr Leistung denke ich nach. Erstmal helfe ich mir mit größeren Widerständen vor den LED's.
es sollten sich doch LEDs finden lassen die mit knapp 10mA ausreichend hell sind. Soll ja bestimmt nur eine Anzeige und keine Taschenlampe werden.
Daniel S. schrieb: >> Masseleitung durch Massefläche ersetzen. > habe ich sowieso schon Ich sehe auf dem Foto keine (durchgehende) Massefläche. Das was Du uns als Massefläche verkaufen willst ist eine etwas breitere Leiterbahn. Eine Massefläche wird es erst wenn der parallele Abstand (nicht quer) von Masse zu den Signal-Leiterbahnen kleiner ca 0,5 mm wird. Hin- und Rückstrom müssen eine minimale Fläche aufspannen damit die Induktivität der Masse spürbar kleiner wird. Den Prozessor sehe ich auch nicht auf der Leiterplatte. Oder kommt womöglich das Signal über ein Flachbandkabel mit einer einzigen Masseleitung rein. Daniel S. schrieb: > An der VCC Leitung oder an den Eingängen? Natürlich nur am (gestörten) LE-Eingang. Wobei bei VHCT die maximale Rise-Time (=ca Zeitkonstante) nur 20ns sein darf. Daniel S. schrieb: > Dabei fällt mir gerade auf, dass mir statt des HCT ein VHCT geliefert > wurde. (Das "V" angeblich für LowVoltage, allerdings kann man lt > Datenblatt 0-5,5V VCC anschliessen und auch schalten. das sollte also > eigentlich nicht das problem sein oder? VHCT ist ca Faktor 3 schneller und damit störempfindlicher. Die Tendenz daß es zu Problemen kommt ist höher. Auch wenn kein Ausgang schaltet so müssen interne Kapazitäten der Eingangsstufen umgeladen werden. Je schneller dies geschieht umso größer die Störungen. Daniel S. schrieb: > habe mich eben mal wieder drangesetzt und gemerkt, dass an > anderer Stelle eine Massefläche keinen Kontakt zur Masse hatte Also doch ein Masseproblem (wenn auch anders als erwartet). In dem Fall zieht sich der Baustein über die Eingangsschutzdioden der Signalleitungen den Strom. Gruß Anja
Ergänzung (der Vollständigkeit halber): Nachdem mein Testprogramm dann lief und ich den Debugger an meine Platine angeschlossen hatte ging der Spaß von vorne los. Gleiches verhalten wie oben beschrieben. Sogar wenn ich die Ausgänge des µC "von Hand" mittels Debugger eingeschaltet habe. Kurzer Hand hab ich meine Platine dann heute doch mal mit zur Arbeit genommen und am Oszilloskop geschaut was los ist. Siehe da am "LE" Eingang sah man extrem kurze (<100ns) Spannungs-Peaks die größer wurden, je mehr Eingänge man gleichzeitig einschaltete. Abhilfe brachte dann letztendlich das von Anja beschriebene RC-Glied mit max. 20ns am (gestörten) LE-Eingang! Vielen Dank nochmal für den Tip!!
Hallo, mit dem beschriebenen instabilen Verhalten von mehreren 74HCT573 an einem AVR Controller hatte ich beim Test von zwei 32K RAM (HM62256) mit High- und LowByte Adress-Latches ebenfalls zu kämpfen. Die ungesteuerte zufällige Übernahme von Bytes des AVR Ports vornehmlich in das High-Byte Adress-Latches und damit Speicherfehler trat jedoch nur bei den kürzlich von Reichelt gelieferten Fairchild 74HCT573 Chips, nicht bei einem noch vorhandenen älteren Philips 74HCT573 Chip auf. Dank Deines Tips mit je einem RC Glied an den Latch Enable Inputs ist die Fehlfunktion jetzt behoben. Ich bin mir nur nicht sicher, ob meine 'RC Konstruktion' überhaupt richtig ist. Denn ich habe einfach von LE je einen C (470p) und einen R (1K) mit Masse verbunden. War das der richtige Weg? Danke. XB70Valk
wenn die Pins des µC als Ausgang geschalten sind sollte doch immer ein definierter Zustand vorhanden sein. Also ich habe damals 10k als Pulldowns genommen da die die µC-Pins auch als Eingänge benutzt habe, aber die internen Pullups würden ja auch gehen http://www.reichelt.de/8-Widerstaende-9-Pins/SIL-9-8-10K/index.html?;ARTICLE=18019
XB70Valk schrieb: > Hallo, > Die ungesteuerte zufällige Übernahme von Bytes des AVR Ports > vornehmlich in das High-Byte Adress-Latches und damit Speicherfehler > trat jedoch nur bei den kürzlich von Reichelt gelieferten Fairchild > 74HCT573 Chips, nicht bei einem noch vorhandenen älteren Philips > 74HCT573 Chip auf. Jo, genau mit denen trat das Problem bei mir auch auf. Man beachte das "T" in der Bezeichnung, wie weiter oben schon erwähnt ist dies die sehr schnell schaltende Variante. > > Dank Deines Tips mit je einem RC Glied an den Latch Enable Inputs ist > die Fehlfunktion jetzt behoben. Ich bin mir nur nicht sicher, ob meine > 'RC Konstruktion' überhaupt richtig ist. Denn ich habe einfach von LE je > einen C (470p) und einen R (1K) mit Masse verbunden. War das der > richtige Weg? Japp, der Weg ist auf jeden Fall richtig, hat ja bei dir auch zum Erfolg geführt, ABER: Woher hast du diese Werte? Mir kommen die Bauteile sehr groß vor. Das Problem dabei ist, dass dir natürlich Schaltzeit verloren geht, je größer das RC-Glied wird. Sollte es bei dir nicht so sehr auf die Schaltgeschwindigkeit ankommen, dann lass es so. In meiner Schaltung habe ich später sogar den Widerstand komplett weggelassen, da ich den Kondensator (bzw. die Zeitkonstante) möglichst klein halten wollte. Dabei war die Grenze 22pF, ich habe dann zur Sicherheit einen etwas größeren Kondensator genommen. Thomas O. schrieb: > wenn die Pins des µC als Ausgang geschalten sind sollte doch immer ein > definierter Zustand vorhanden sein. Also ich habe damals 10k als > Pulldowns genommen da die die µC-Pins auch als Eingänge benutzt habe, > aber die internen Pullups würden ja auch gehen Generell kein schlechter Gedanke, nur kommt der High-Pegel (bzw. der kurze Peak) nicht vom µC. Bei mir waren relativ lange Leiterbahnen und ein schlechter Massefluss dafür verantwortlich. Bei mir trat das Problem auch hauptsächlich immer dann auf, wenn der Debugger via JTAG angeschlossen war. Ohne es weiter untersucht zu haben ist meine Vermutung, dass auf den Leiterbahnen des Latches diese Spannungspeaks induziert werden, bzw. irgendwie von einer der JTAG Leitungen einstreuen. Die Peaks sind sehr kurz (im Nanosekundenbereich), daher reicht eine Betrachtung im NF-Bereich hier leider nicht mehr aus, ein einfacher Pulldown bringt hier also nicht die gewünschte Wirkung, deswegen reicht der interne Pullup/down vom µC-Port ja auch nicht aus. Ich möchte dies an dieser Stelle nicht zu ausführlich diskutieren, nur so viel: Man benötigt hier so etwas wie einen Tiefpass (RC-Glied)
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