Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik TRXCharger Ladekurve mit LogView ansehen


von Bernd S. (Firma: Anscheinend Corner-Cases ;-)) (bernd_stein)


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Hallo zusammen,

hatte mal vor längerer Zeit folgende Akkuladeschaltung nachgebaut.
Die Schaltung basiert auf dem ATtiny26 im Bastlerfreundlichem 
DIL-Gehäuse.
Außerdem ist die Platine auch eine Bastlerfreundliche einseitige.

http://www.student.uni-kl.de/~dittrich/trxcharger/index.html

Echt super gemacht.
Im www fand ich erstaunlicher Weise relativ wenig über dieses
sehr nachbaugeeignete DIY-Projekt.

Hat sich hier schon mal jemand die Ladekurve des TRXChargers angesehen ?
Wäre schön wenn mir jemand zeigen könnte wie man das mit LogView 
hinbekommt.

http://www.logview.info/vBulletin/content.php?9-deutsch

Hintergrund ist das ich mich mehr nebenbei wieder einmal für die 
feststellung der Akkukappazität interressiere.
Ein geeignetes Gerät scheint mir dieses zu sein.

http://www.mahapowerex.eu/user-manuals/mh-c9000-manual-de.pdf

Allerdings ist mir die Modifikation von vorhanden DIY-Projekten 
irgendwie lieber. Mit dem TRXCharger und LogView sollte man doch auch 
eine Kapazitätsmessung durchführen können oder ?


Bis dann
Bernd_Stein

von Bernd S. (Firma: Anscheinend Corner-Cases ;-)) (bernd_stein)


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Hallo,

da ich gerade aufräume ( Datenleichen ), wollte ich dies nochmal in 
Erinnerung rufen. Vielleicht ist ja jetzt die richtige Zeit.

Bernd_Stein

von Bernd S. (Firma: Anscheinend Corner-Cases ;-)) (bernd_stein)


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Hallo,

habe mir den Jun-si PowerLog 6s angeschafft, und mir mal die Ladekurve 
des TRXChargers damit aufgezeichnet.
Leider ist der kleinste Aufzeichnungsintervall 250ms, so das der 
Entladeimpuls bzw. die Entladeimpulse nicht zu sehen sind, da diese nur 
200µs lang sind.

Aufgeladen habe ich 4 in Serie geschaltete, sehr alte NiMH-Akkus mit
2x 2100mAh und 2x 1600mAh, diese besitzen also einen hohen 
Innenwiderstand und werden von den meisten Akkuladern verweigert.
Aber mit dem TRXCharger bekomme ich noch ein paar Hundert 
Milliamperestunden heraus, da ich eine Anwendung habe die nur ca. 80mA 
benötigt, kann ich diese Akkus also noch verwerten.

Der TRX war auf 2,2A eingestellt Powerlog sagt es wären 2,8A. Kann 
natürlich sein, da ich den Shunt evtl. nicht genau genug gemacht habe.
Die Akkus erreichten eine Höchstspannung von 9,8V und am Ladeende betrug 
diese ca. 9,6V. Die hineingeladene Kapazität ist 190mAh.

Das Entladen habe ich über Leistungswiderstände gemacht.
Start war bei 5,00 Volt Gesamtspannung und einem Strom von 190mA.
Der Entladestrom durfte nicht zu hoch sein, da sonst die Spannung 
zusammen brach und einen Reset am PowerLog erzeugte.
Da mir das zu lange dauerte, habe ich den Widerstand verringert, so das 
240mA flossen und die Spannung auf 4,80V absank. Um noch ein bisschen 
schneller zu entladen, erhöhte ich den Strom auf 270mA, wodurch die 
Spannung auf 4,60V absank. Als ich den Strom nochmals erhöhen wollte, 
war die Belastung für die alten Akkus zu hoch und somit muss die 
Spannung unter 4,5V gefallen sein, da der PowerLog ein Reset erzeugte.

Warum Stromspitzen auftauchen, kann ich nicht sagen, da die Last ja 
stabil war. Vermutlich sind dies Meßfehler des PowerLog. Die sehen auch 
schlimmer aus als sie sind, denn die Differenz von Spitze zu Spitze ist 
höchstens 30mA.

Hier zusätzlich zum Anhang noch Informationen zum Jun-si PowerLog 6s

http://pintie.de/powerlog.html


und die neue Homepageadresse vom TRXCharger des Andreas Dittrich

http://www.cithraidt.de/trxcharger/index.html


Bernd_Stein

von Bernd S. (Firma: Anscheinend Corner-Cases ;-)) (bernd_stein)


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Habe mal eine Normalladung mit meinen alten Akkus vorgenommen, dies aber 
nach 4 Stunden und 8 Minuten abgebrochen, da ich diese 
Versuchsanordnung nicht über Nacht ohne Aufsicht laufen lassen wollte, 
da selbst bei den eingestellten C/10, was einen Strom von 220mA 
ergeben sollte, die Akkus schon warm wurden.
In dieser Zeit sind 543mAh verbraten worden, wieviel davon die Akkus 
aufgenommen haben, kann ich nur ungefähr festellen, wenn ich diese auch 
wieder mit einem definierten Strom bis zu einer Spannungsuntergrenze von 
ca. 0,9V pro Zelle entlade, was allerdings der PowerLog nicht mitmacht, 
da bei ca. 4,5V ein Reset erzeugt wird. Es sei denn, das ich den 
PowerLog ( PL ) seperat versorge und somit auf die Stromaufzeichnung 
verzichte.

Die blaue Kurve zeigt die Gesamtspannung an. Ich war überrascht, das man 
mit diesem geringen Strom noch den Buckel erzeugt, der für eine Delta U 
abschaltung gebraucht wird. Das Delta U beträgt 0,32V.
Die Spannungskurve wirkt so, als ob es da starke Differnzen gibt, diese 
belaufen sich jedoch auf 0,22V. Sehen also im Diagram schlimmer aus.

Warum der Strom ( Rot ) um 110mA schwankt und dementsprechend die 
Spannung, kann ich mir nicht erklären. Muß wohl am gepulsten Strom 
liegen, den der TRX erzeugt. Wie bereits mal erwähnt stimmt der 
vorgewählte Strom bei meinem Schaltungsaufbau auch nicht, da maximal 
170mA zustande kamen und es ja 220mA sein sollten.

Das Gute an dem TRX ist für mich, das er auch noch Akkus lädt,
die andere Geräte verweigern und dies ein Open Source Projekt ist, das 
sehr gut nachgebaut werden kann und günstig ist.



Bernd_Stein

von Bernd S. (Firma: Anscheinend Corner-Cases ;-)) (bernd_stein)


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Bernd Stein schrieb:
>
> In dieser Zeit sind 543mAh verbraten worden, wieviel davon die Akkus
> aufgenommen haben, kann ich nur ungefähr festellen, wenn ich diese auch
> wieder mit einem definierten Strom bis zu einer Spannungsuntergrenze von
> ca. 0,9V pro Zelle entlade, was allerdings der PowerLog nicht mitmacht,
> da bei ca. 4,5V ein Reset erzeugt wird. Es sei denn, das ich den
> PowerLog ( PL ) seperat versorge und somit auf die Stromaufzeichnung
> verzichte.
>
Da es sich um NiMH handelt und dies mit geringen Strom geschieht
( 0,2C bzw. bei 1600mAh 320mA und bei 2100mAh 420mA ), sollte die 
Entladespannung lieber bei 1,0V liegen. Mir kam die Idee dies mit dem 
MAHA MH-C9000 WizardOne zu machen. Nur leider ist sofort für alle vier 
Akkus schluß ( DONE ), selbst wenn der Entladestrom auf seinen 
niedrigsten Wert von 100mA gestellt wird.

Beitrag "POWEREX MH-C 9000 NiCd / NiMH Ladegerät"

Schade, hätte gerne jeden einzelnen Akku geprüft. Nun werde ich wohl mit 
dem PL und einer Konstantstromsenke arbeiten müssen. D.h. ich kann nur 
alle vier Akkus in Serie mit einem Entladestrom belasten und sobald ein 
Akku davon die Entladespannung von 1,0V erreicht hat über den 
Alarmausgang des PL dafür sorgen, das der Entladevorgang beendet wird.


Bernd_Stein

von Bernd S. (Firma: Anscheinend Corner-Cases ;-)) (bernd_stein)


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Bernd Stein schrieb:
>
> D.h. ich kann nur alle vier Akkus in Serie mit einem Entladestrom belasten > und 
sobald ein Akku davon die Entladespannung von 1,0V erreicht hat über
> den Alarmausgang des PL dafür sorgen, das der Entladevorgang beendet wird.
>
Leider geht dies gar nicht, da der PowerLog 6s ( PL ) unterhalb einer 
Spannung von ca. 4,5V abschaltet.


Bernd_Stein

von Bernd S. (Firma: Anscheinend Corner-Cases ;-)) (bernd_stein)


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Habe mir nun mal den Ladevorgang mit dem Digitalen-Speicher-Oszilloskop
( DSO ) VOLTCRAFT DSO-1062D angeschaut.
Die Zelle ist schon alt und dementsprechend Hochohmig und öfters schon 
geladen ohne zwischendurch entladen worden zu sein, deswegen dauert der 
Schnellladevorgang auch nur ca. 200s. Als Meßwiderstand ( Shunt ) diente 
ein
1 Ohm / 10% Widerstand von vielleicht 0,5 bis 1 Watt. Die Zelle selber 
wird auch richtig heiß.
Die ganze Sache wurde so warm, das die Feder des Minuspols das Plastik 
schmolz, so das ich mir da etwas anderes einfallen lassen musste.
Selbst die Lötstellen schmolzen, so das ich während dieser ca. 3,5 
Minuten Ladezeit immer wieder auf den Widerstand und Umgebung pustete, 
damit nicht das Lötzinn schmolz wie auch nicht wider das Plastik von der 
Meßspitze des DSO.


Bernd_Stein

von Bernd S. (Firma: Anscheinend Corner-Cases ;-)) (bernd_stein)



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Zu Beginn der Schnellladung kommt es zu einer Stromspitze die hier
ca. 1,7A beträgt, danach steigt der Strom kontinurierlich an, wobei er 
immer zackig ist. Auch die Entladeimpulse die zyklisch auftauchen sind 
zu erkennen. Die Zykluszeit T1 von ca. 1,02s ist mit
ca. 1,04s deutlich wiederzuerkennen.
Der Bereich nach abschalten des " Konstantstromes " ( T1 - T2 ) ist im 
unteren Bild vergrößert dargestellt und soll weiter untersucht werden.
Konstantstrom ist in Anführungszeichen, da dieser zackig ist und nicht 
eine glatte Linie.

Bernd_Stein

von Bernd S. (Firma: Anscheinend Corner-Cases ;-)) (bernd_stein)



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Der mittlere Ladestrom beträgt gegen Ende des Ladevorgangs ca. 3A
( 0,304V / 0,1 Ohm ). Der " Konstantstrom " selbst variert um ca. 1,1A,
also zwischen ca. 2,5A bis 3,6A. Eingestellt war 14 x 0,2A = 2,8A.
Aber wie bereits geschrieben ist der selbsthergestellte Shunt aus 
Konstantandraht nicht genau ausmessbar gewesen bzw. seine nötige Länge 
wurde errechnet.
T3, die Pause zwischen Ladestrom und Entladeimpulsen beträgt mit 540µs 
nur ca. die Hälfte der vorgegebenen einen Milisekunde.
T4, die Pause zum Messen der Akkuspannung und Komunikation mit dem PC,
ist dafür mit 16ms über den geforderten 10ms.
T5, die Dauer einer Entlade-Impuls-Rampe die Abhängig vom maximalen 
Entladestrom, verwenderter Induktivität und der Akkuspannung ist, 
beträgt hier 1,5ms.
Die Entladestromimpulse haben eine maximale Stromstärke von ca. 2,1A.
T2 beträgt T1 = 1040ms - 23,4ms = 1016,6ms, also ca. eine Sekunde.

Herauszufinden wie gut dieses Ladegerät nun arbeit, wird wohl schwierig, 
da der Ladestrom ja nicht konstant ist und somit die Berechnung der 
hineingeladenen Kapazität nur vom näherungsweisen mittleren Strom 
ausgehen kann. Zudem müsste ich noch eine Entladeschaltung aufbauen, die 
mir anzeigt wieviel Kapazität dem Akku entnommen wurde.


Bernd_Stein

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