Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik OP IC Ersatz


von Bastler (Gast)


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Hallo OP Experten !!

Ich habe eine kurze Frage an Euch.

In dieser Schaltung

http://www.techome.de/bausaetze/beleuchtung-dekolights/high-power-led-dimmer-dhpl-1-bausatz.html

Bauanleitung

werden ein OP Amp Typ LM 393 und LM 358 verwendet. Kann ich die 
Schaltung mit LM324 auch aufbauen ? ( die habe ich in der Schublade )

Danke für die Tipps !

PS. Habe leider keine grosse Erfahrung mit Op-Amps, so helfen die 
Datenblätter leider wenig.

von Anja (Gast)


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Den LM358 kannst Du bedenkenlos durch LM324 ersetzen. Der 324 ist die 
4fach Ausführung des 358 (2-fach).
Der LM393 ist ein Komparator. Das Gegenstück heißt LM339.

Gruß Anja

von Harald Wilhelms (Gast)


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Anja schrieb:
> Den LM358 kannst Du bedenkenlos durch LM324 ersetzen. Der 324 ist die
> 4fach Ausführung des 358 (2-fach).
> Der LM393 ist ein Komparator. Das Gegenstück heißt LM339.

Ja, und Komparatoren sollte man möglichst nicht durch OPVs ersetzen.
Das klappt nur bei sehr langsamen Schaltungen, wie z.B. eine
Batteriespannungsüberwachung.
Gruss
Harald

von Bastler (Gast)


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Danke !!!

von MaWin (Gast)


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Irre was die ELVler für einen völlig abstrusen Aufwand treiben...

von Bastler (Gast)


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Hallo MaWin !!!

Ich wollte die Schaltung ELV , aufgebaut auch Steckbrett, mit der 
Schaltung was Du mir mit OpAmp ( Einstellbare KSQ ) gegeben hast 
"vergleichen"...

von Alexander S. (esko) Benutzerseite


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von Bastler (Gast)


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Gibt es einen technischen Grund ???

von bitte löschen (Gast)


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Harald Wilhelms schrieb:
> Ja, und Komparatoren sollte man möglichst nicht durch OPVs ersetzen.
> Das klappt nur bei sehr langsamen Schaltungen, wie z.B. eine
> Batteriespannungsüberwachung.

Zumal die mir bekannten Komperatoren allesamt einen OC-Ausgang haben, 
und sich somit anders verhalten, als ein OP.

Bastler schrieb:
> Gibt es einen technischen Grund ???

So kompliziert, wie der Schaltplan aussieht, ist die Schaltung (auf für 
mich als Anfänger) gar nicht. Ich finde das lehrreich und verstehe es 
so: Mit dem Sägezahngenerator bekommt man ein (halbwegs) lineares 
Verhältnis zwischen Steuerspannung und Pulslängenverhältnis hin.
Einen Step Down-Wandler damit zu füttern ist dann nur konsequent. So 
wird trotz PWM ein halbwegs konstanter Strom durch die LED gepumpt, ohne 
dass nennenswert viel an einem Widerstand oder Transistor hängen bleibt. 
Effizient und ohne PWM-Geflacker. Zweites stört wohl die wenigsten, aber 
ich z.B. finde es halt nervig, wenn Lichtquellen bei schnellen 
Kopfdrehungen zu vielen kleinen Punkten werden.

von Bastler (Gast)


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Interessant. Also MaWin^s Schaltung, eine Power LED dimmen geht auch 
ohne flackern....deshalb verstehe ich wirklich nicht warum OP-Amp..PWM 
Regler, wenn es auch nur mit einem Op-Amp und einen Transistor auch geht 
???

von bitte löschen (Gast)


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Leider habe ich noch nicht so den Überblick über die allgemein bekannten 
Schaltpläne im Internet, daher muss ich zu meiner Schande gestehen, dass 
mir MaWins Schaltplan leider nicht bekannt ist.
Mir fehlt also der Vergleich.
Helft mir doch mal bitte auf die Sprünge!
Thanx

von Bastler (Gast)


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Am Ende des Threads

Beitrag "Einstellbare Ksq"

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Die Schaltung von MaWin ist ein klassicher linearer Stromregler aus
einem OpAmp und einem verstärkenden Ausgangstransistor. Die Schaltung
von ELV ist ein geschalteter Stromregler, der zur Helligkeitseinstellung
zusätzlich mit einem PWM-Signal periodisch ein- und ausgeschaltet wird.

MaWins Schaltung ist sehr einfach, hat dafür aber nur einen mäßigen
Wirkungsgrad. Da das Dimmen über die Verringerung des Stroms erfolgt,
hängt insbesondere bei weißen LEDs die Lichtfarbe von der Helligkeit ab.

Die ELV-Schaltung ist aufwendiger, hat aber wegen des Schaltreglers
einen besseren Wirkungsgrad. Das ist vor allem interessant bei leis-
tungsstarken LEDs mit einer Stromaufnahme von 1A und mehr.

Durch die PWM-Ansteuerung ist der Strom immer 0 oder gleich dem
Nennstrom der LED. Dadurch enstehen beim Dimmen keine Farbveränderungen.
Die PWM-Ansteuerung hat aber den Nachteil, dass die LED flimmert.

Eine dritte Variante wäre ein Schaltregler ohne PWM, also die ELV-Schal-
tung rechts von IC2, bei der das Einstellpoti in den Gegenkopplungszweig
des Schaltreglers eingebaut wird. Die Schaltung wird dadurch etwas ein-
facher, hat trotzdem einen hohen Wirkungsgrad, es gibt kein Flimmern,
dafür aber Farbveränderungen.

von ArnoR (Gast)


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Yalu X. schrieb:
> Durch die PWM-Ansteuerung ist der Strom immer 0 oder gleich dem
> Nennstrom der LED. Dadurch enstehen beim Dimmen keine Farbveränderungen.

Längst wiederlegtes Märchen.

Die PWM betreibt die LED immer im Strom- und Leistungsmaximum und daher 
bei minimaler Effizienz. Die Erwärmung der Led ist für den gleichen 
Lichtstrom deutlich größer als bei Gleichstrombetrieb. Die Wellenlängen- 
bzw. Farbtemperaturverschiebungen (bei weißen LEDs) durch die höheren 
Chiptemperaturen sind in der selben Größenordung wie bei 
Stromänderungen.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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ArnoR schrieb:
> Die Wellenlängen- bzw. Farbtemperaturverschiebungen (bei weißen LEDs)
> durch die höheren Chiptemperaturen sind in der selben Größenordung wie
> bei Stromänderungen.

Das ist mir noch nie aufgefallen. Alle weißen Power-LEDs, die ich bisher
gesehen habe, sind bei Nennstrom tatsächlich ziemlich weiß, haben aber
bei niedrigen Strömen einen starken Grünstich. Bei PWM-Betrieb geht
dieser Grünstich weg. Sicher hat auch die Temperatur einen leichten
Einfluss auf die Farbe, was aber bei Weitem nicht so ins Auge sticht.

Vielleicht ist der Grünstich bei neueren LEDs weniger ausgeprägt. Da
müsste ich mir mal ein paar Exemplare besorgen und ausprobieren.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Noch etwas zur ELV-Schaltung mit PWM:

Auch diese lässt sich noch etwas vereinfachen: Der Sägezahngenerator
oben links hat den Makel, dass C1 in jeder Periode vom Komparator IC1B
mit dessen maximalem Kurzschlussausgangsstrom entladen wird. Man könnte
stattdessen einen Dreieckgenerator aus zwei Opamps nehmen und für IC1A,
IC1B, IC2B und IC3 einen LM324 verwenden. Lässt man IC2A und das zusätz-
liche externe Poti weg (ein Poti sollte zur Einstellung genügen), spart
man 2 ICs ein. Alternativ könnte man IC1A, IC1B und IC2B durch ein spe-
zielles PWM-IC ersetzen, oder vielleicht sogar durch einen Mikrocontrol-
ler, der noch zusätzliche Gimmicks möglich macht.

von ArnoR (Gast)


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Das haben wir im LED-Forum (ledstyles.de) schon oft diskutiert und 
gemessen.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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ArnoR schrieb:
> Das haben wir im LED-Forum (ledstyles.de) schon oft diskutiert und
> gemessen.

Wie habt ihr das gemessen? Habt ihr ein Farbmessgerät?

Auf deinen Fotos sind die Farbunterschiede bei verschiedenen Strömen
zwar nicht riesig, aber deutlich erkennbar. Ich habe für die Seoul P4
für 100mA und 1000mA jeweils einen Bildausschnitt auf der Mittelachse
mit etwa gleicher Helligkeit ausgesucht. Bei den von euch untersuchten
LEDs scheint bei niedrigerem Strom kein Grün- sondern ein Rotstich zu
entstehen.

Bei 100mA sind diese LEDs aber für das Auge immer noch ziemlich hell.
Ich schätze, bei 10mA ist der Farbunterschied noch deutlich größer.

von Bastler (Gast)


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Super erklärt !

aber nun die nöchste Frage.

Ich habe eine grüne 350 mA LED. Die Versorgungsspannung ist 24 V wie 
berechne ich den R1 und R6 ?

oder reicht wenn ich R5 24 V / 350 mA dimensioniere ?

von Olaf (Gast)


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> Die Versorgungsspannung ist 24 V

Dann solltest du ueber ein Schaltnetzteil oder PWM nachdenken. Bei 24V 
hat ein Linearregler riesige Verluste. Da wird dein armer Transistor 
vermutlich von selber von der Platine fallen.

Olaf

von Bastler (Gast)


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OK. also für einen Schaltregler braucht man immer Rechteck oder Sägezahn 
? oder gibt es einen "normalen" günstigen Typ für ein einfaches dimmen ? 
also nur ein "Poti" dran ?

Ein LM 2574 wäre Adjustable aber bei 24 V Eingang macht er nur ca 100 mA 
laut Datenblatt

von Bastler (Gast)


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Oder man nehme einen 34063 ?

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Bastler schrieb:
> Ich habe eine grüne 350 mA LED. Die Versorgungsspannung ist 24 V wie
> berechne ich den R1 und R6 ?

R5 sollte so groß genug sein, dass sein Spannungsabfall bei typisch
eingestellten Strömen deutlich größer als die Offsetspannung des Opamp
und irgendwelche Störeinflüsse ist. Er sollte aber nicht so groß sein,
dass sein Spannungsabfall plus die Flussspannung der LED zu dicht an die
Versorgungsspannung heranreicht.

Sind Imax und R5 festgelegt, kann daraus R6 berechnet werden:

R1 und R6 bilden einen Spannungsteiler, dessen Ausgangsspannung
(nichtinvertierender Opamp-Eingang) in ausgeregeltem Zustand gleich dem
Spannungsabfall an R5 (invertierenden Eingang) ist:

      VCC · R6 / (R1 + R6) = Imax · R5

  =>  R6  = Imax · R1 · R5 / (VCC - Imax · R5)

Aber siehe Kommentar von Olaf: 24V für eine einzige LED sind bei einer
solchen Regelung viel zu viel. Du kannst dir jetzt aussuchen, ob der
Transistor glühen soll (kleiner R5) oder R5 oder beide ;-)

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Bastler schrieb:
> OK. also für einen Schaltregler braucht man immer Rechteck oder Sägezahn
> ? oder gibt es einen "normalen" günstigen Typ für ein einfaches dimmen ?
> also nur ein "Poti" dran ?

Einen externen Oszillator brauchst du nur für die PWM-Erzeugung.
Verzichtest du darauf, reicht ein Schaltregler-IC mit ein paar passiven
Bauteilen drumherum, evtl. kommt noch ein Opamp zur Verstärkung der
Shunt-Spannung hinzu.

> Ein LM 2574 wäre Adjustable aber bei 24 V Eingang macht er nur ca 100 mA
> laut Datenblatt.

Laut Datenblatt hat er "guaranteed 0,5A output current". In der ELV-
Schaltung steckt ein LM2675 mit 1A, da wäre noch etwas mehr Luft drin.

Bastler schrieb:
> Oder man nehme einen 34063 ?

Auch der sollte gehen, braucht eben etwas mehr Drumherum als die LMs.

von bitte löschen (Gast)


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Bastler schrieb:
> Am Ende des Threads
>
> Beitrag "Einstellbare Ksq"

Danke!

Ich habe mir nochmal die ELV-Schaltung angeguckt, und festgestellt, dass 
die entgegen meiner ersten Einschätzung doch "flackert", und dann auch 
noch mit einer inakzeptabel niedrigen Frequenz von 150 Hz.
Ich dachte, der Schaltregler würde hier so eingesetzt, dass der sich aus 
der Regelung ergebende Strom durch die Pulsweiten eingestellt wird, aber 
das ist natürlich Quatsch.
MaWins Schaltung muss ich mir erst mal genauer ansehen. Da habe ich noch 
ein paar Verständnisprobleme. In LTspice passiert da nicht viel.

von MaWin (Gast)


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> MaWins Schaltung ist sehr einfach, hat dafür aber nur einen mäßigen
> Wirkungsgrad.

Man könnte natürlich unter MaWins Schaltung
auch diese verstehen:

 +---------------------+-------+-------- +U
 |                     |       |
 R  +----R---+         R  Vorwiderstand
 |  |        |         |       | LED
 +--+--|+\   |         |       +-|>|-+
 |     |  >--+         |             |
 |  +--|-/   R       Poti-|+\        |
 |  |        |         |  |  >--Rv--|< NPN oder NMOSFET
 |  +--------+---------(--|-/        |E oder S
 R  |                  |             |
 |  C                  R             |
 |  |                  |             |
 +--+------------------+-------------+-- GND

Alle R und Poti 10k, C ca. 47nF, Rv passend
zum Transistor, Vorwiderstand passend zur LED,
als OpAmp ein handelsüblicher Dual-OpAmp wie
LM358 oder wenn es präziser sein soll TS912.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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MaWin schrieb:
>> MaWins Schaltung ist sehr einfach, hat dafür aber nur einen mäßigen
>> Wirkungsgrad.
>
> Man könnte natürlich unter MaWins Schaltung
> auch diese verstehen:

Das ist jetzt ein PWM-Generator ohne Stromregelung. Der Strom ist so
konstant, wie es die Versorgungsspannung und die Flussspannung der LED
sind.

Am Wirkungsgrad hat sich aber gegenüber deiner ursprünglichen Schaltung
kaum etwas geändert, nur dass die Verlustleistung jetzt nicht im Tran-
sistor, sondern im LED-Vorwiderstand entsteht.

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